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Dresdner Nachrichten : 04.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-04
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1882
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Vrosüvn 1882. «sichet»! Itlltck KUH 7 Uhr I» »/r LkpedMo»: Martenftra^» I». «tdoimcinenttlnchl viecul «llrlick ü Mail »0 Plllk., duxi, d,c Pos, L Mark 7» Piqe Numm. >0 Me. Äufla,» 3700O Ssempl. tzllr »ikRiicknnIeejnneiandterMa- luicripl» inacki lick «1c Mctoclwll Nickt vcliiilldlick. kinnoncen liir »„» ,,/llmcn »»! DieAmwnccn-S'urcaiir v.ch»as,u. ll«t» » «»«>»»! - «U»«ls SX«N«: r»ud« » »»«».! — Z«vaii»«»da,>t! - ». *«»««« i» Siorigi: — IX«!,. Mell in Mn.ldediup: — 71. Barck ^ U«. in Halle i — Siel»«» in Hamllui». WvrrE « q uvt 8 iu 5 vorückiockouvn Oiünllsu. Von IVi-vll in 2. 1, 6 Ll-rrlc. m ii, 8'/ü Ll., 8ickv. I.iiietr, 4>/n, 0'/», 8'/- Ll. .< ,> 8'/uL1. 10,12,15LI. ll ^ lUuvtrirto l'rojKvorvoiitmikvo r^ruU.-i mul truneo. ^ /Vu«>vuk!80»u1unt5vu Niicli uiikvUNK. Vs DoIii»l»nn (60U6t, Lril8t vvin^or), K A IiI«»-^-kt^»zt»ze LI. ^ HageSkatt für Politik, Dj Aiiterhallung, Geschäftsverkchr. Lörkenbkriilit, Frem-eiiliste. jl!Sibir?-sll--L!c^i^!rL-si^?r!S!<b«Ss«iri-SL-r^S!M!<-siSis < »rL UIÄpIvLr, L.» »,11, »1,8-1 r» «iM r. 4 »»«I s, empLsdlt «oiuv Z ^ÜlllillUÜIINK mit iM6Ut86l!MlVl)illM!)6II. ^I»nn»p«»zx«vr «Ivr d««tv!L IIL««vr. 27. «lalireanx. Nn'eraie werden Marten,Iraße II «1» Rochm N Uh, anqcnomme«. Sonniag» b>» M,lia«»lrUi,r. >Zn Nculladi nur an Liockeiilaqen: ar. Lloliciaallellir dbioÄachm.SUhr. — Tie cinikaiiiac Pei>I»cUc loiici IS Piiie. Linzciandl 30 P,ge. Line Macaniie iür da« nachti- tägige Erichrinen der Inserat» wird nickt zc aeden. vuiwültigc Annoncen»Auliragt vonunbekannicn «c>innen iuieinen Wir nur Achen P,t»um«ra»»»> Kntzlxn-durch Orlcimailcn odcr PoiikiNjUhiuNh. Acki Tuben loilc» ld Plg. Jnseraie iur die Monia l», M»»«er «der nack einen, UchiaS »«, Peiiiteii« N PI. r ll«d ä' ?IOt. Dl-. ,1l162jOl'8 IVoHl'vkllllO. I^inv l,'l0>7»o lu'luxvitlE^ üut 6om Oot-ivLo 6or OobuiuDioit^loitio drillt, von I'rot. Dr. .1», k« r, ouwiu 3or dor1Dimt«8tori ^orrko in d»l.ult^i»rl urfmui uml ui t-i.'U»oi» XVlli^ou liU8oiu^,»6«!rL68otLtt. >Vc»IIro^'uuo tiorvor. I'rol. Dr. si) ! in 8t!l,u;n kolodrlon XVorkon: doim >V,,Uru-^iinv viril «lor .>!< rl.-u k Ä ! votwr Ost, >vu, donfodt, ulsovtlvsl, ^OLvinnt iu» t,'oidtif.'or miä körz.«.-rii,!tu)r ^doit.-Nuu^l.nit un t vor!Uilf;ort. iiu» I^ot>orl.'»lju>wr. ^rI»rutttLt innu il üdormä.-,>i>.'l! ^iullüi-so. s«, ist «ln-, VV,»Ultimo oin Id/.'istlxl.'s Itvümittol. I >„»»l»oot4 uiul I'r» lsvor/fl, tinl!,8o xrutlij un<1 lrim«. 11iiiiI>tN6i>o1 >),u >.,>I,,„I,„„, Lelilobill-Strullhk! 21. V «r. ISS. Wiiiernim bom ü. Juni l Barnmcicr nack Odra, Böioii Wallürasic I» iAIck». 7 >> >! co,- ^ . ?x,k,in3,',iicin> >,»! linnilics, l 7,>,iMiIi..icii aclicr»5>MiN. ac'aiicn. rhcnnnniciroar. n. Mcani».: Tcinhcr. IK » W., !IIII. veil 4. ,»IIIi . -Nlichr >Uv01UiA)i. Tr>Mva vii ziriIMcil „iedr Tc»,»..'."W. hückiic Ic,„n. lli "M. Liin o I wind. Heiler. l lieitoilliii meist tllocti'M'in Weiter und etwas steigender ^emveratur. I Sonntag, 4. Juni. «crailiworllicher Redacleur sllr PvMdchkö I'rLmil Bieren in Dresden Er kommt selbst nach Berlin. Das geschieht nächste Woche. Weder das Benenleiden, noch die nerv, se Neicharkeit, noch sonstiges Gebreste hält ihn davon ab. Die Aerste haben ihm dringend Luft veränderung angcratkcn. Selbst die Berliner Lust wird ihm besser thun als die in UriedrichSruIie. Ob aber gerade die Aufregung, welche das Eingreifen in die Parlamentsdebattcn erzeugt, der Ge fundkeit des Fürsten Bismarck zuträglich ist, müssen freilich die Aerztc am besten beurthcilen. Der Reichskanzler ist entschlossen, das Schwergewicht seiner Person, die volle Autorität seiner einzigen Amtüstellung in die Wagschaalc zu werfen zu Gunsten des Tabaks monopols, dieses seines „lebten Ideals". Wir bedauern, das; sich /Fürst Bismarck mit diesem harten Bissen immer noch abguält. Selbst die Kaukrast des entwickeltsten ReichskinnbackenS kann diese Speise nicht so zermahlen, daß sic dem BolkSmagcn verdaulich wird. Ter Reichskanzler kämpft hofsnungsloS. Das weiß er selbst am besten. Iäb, wie er ist, verzichtet er aber nicht leichten Kaufs aus seine Pläne. Er hält das Tabaksmonopol, so üble Erfahrungen er damit bereits gemacht, für einen jener „Würmer, die nicht sterben." Ach, daß diese zähe Hartnäckigkeit sich an einem so unseligen Wurm ver beißt! Man darf jedenfalls dem Erscheinen Bismaick's im Reichs tage zu der Monopoldebatte mit Spannung entgegen sehen. Cs ist nicht ausgeschlossen, daß ein an Auskunftsmittcln so reicher Geist, wie der Bismarck'S, mit einer überraschenden Erklärung hervorbricht, kann er die Zustimmung zum Tabaksmonopol nicht dem Reichstage entreißen, so wird er vermuthlich das Geschützseuer seiner Bercdt- samkcit daraus concentriren, die Lingens'sche Resolution zusammen- zupseffcrn. Dieselbe erklärt bekanntlich jede fernere Erhöhung der Tabaksteuer für unzulässig. Bedarf das Reich neuer Einnahme- guellen, nun, warum melkt man nicht an den strohendcn Eutern der Börse? Warum zapft man nicht das Faß der Alkoholsteuer an ? Auch könnte das Reich selbst sparsamer wirthschasten. So verlangt man jcbt den Ankauf de« Grundstückes der vormals Decker'schen Druckerei. ES ist angeblich ein unerträglicher Uebcl- stand, daß man aus dem Hause Wilkelmstraße Nr. 74 in das von Nr. 75 nur über die Straße gelangen kann, sobald der sonst als Verbindungsweg dienende Saal zwischen beiden Gebäuden ander- weit benutzt wird. Ilm für die Herren Büreaudiencr, Aktcnträger und EalesaktorS in gewissen seltenen Ausnahmefällcn eine größere Begucmlichkcit zu schaffen, soll das Reich abermals 105,000 Mart ausgebcn. 105,000 Mark machen das Reich gewiß nicht arm, aber überflüssig ist die Ausgabe unbedingt, lind so ließen sich viele Millionen ersparen. Das Reich wirthschastet viel zu kostspielig, cs denkt gering von der Tugend der Sparsamkeit. In Magdeburg mar in den Pfingsltagcn der allgemeine deutsche Handwerkertag versammelt. Die Debatten waren ungewöhnlich lebhaft. Die Wogen gingen mitunter hoch. Der Hauptbeschluß, den der Handwcrkcrtag faßte, ging dahin: Die in letzter Zeit inS Leben getretenen gesetzlichen Bestimmungen über das Inniingswesen, sowie das infolge derselben herauSgegebenc Normal Iniiuiigü-Statiit, können den deutichen Handmerkerlag nicht veranlassen, von seiner Forderung der Abänderung der deutschen Gewerbeordnung abzulassen. Der allgemeine deutsche Handwcrker- tag erklärt, daß nur von einer vollständigen Revisiion der Gewerbe ordnung Hilfe zu erwarten ist, wenn diese Revision nach folgender Richtung geschieht: 1) Jeder selbstständige Handwerker ist ver pflichtet, der am Orte oder im Bezirke bestehenden Fach-Innung bcizutreten: dieselbe ist mit Beitritts- und BcitragSpflichtcn aus zustatten. 2) Tic Berechtigung zum Betrieb eines .Handwerkes ist abhängig zu machen von dem Beitritt zu einer für das gleiche oder verwandte Gewerbe bestehenden Innung und der vorher bestandenen durch Gesetz eingesührtcn obligatorischen Meisterprüfung. 5) Die Pflicht zur Führung eines Arbeitsbuches wird auf alle Gesellen, Gehilfen;c. ausgedehnt, ohne eine Altersgrenze fcstzusctzen. Die Ertheilung ist abhängig zu machen von der vorher bestandenen ob ligatorischen Gesellenprüfung und einer ordnungsmäßig zurückgc- legten Lehrzeit, ti Dem Handwerk ist durch die Einführung von Handwerkcrkammcrn eine legitime Beriretung und obere Aufsichts behörde zu geben. Nur aut solcher Grundlage können mit obliga torischen Rechten auvgcstattete Innungen eure heilsame Wirkung ausüben und den Handwerkerstand befähigen, den ihm gestellten Airsorderungen gerecht zu werden. Wenn der Handwerkerstand die Bildung von Innungen ans Grund der bestehenden gesetzlichen Be stimmungen nicht von der Hand weist, geschieht dies in der Hoff nung. durch die hierdurch erzielte engere Verbindung die oppo sitionelle Tbätigkeit zu kräftigen und an der Hand der Vorgesetzten Behörden den Beweis zu liefern, daß auf solche Weise die ge wünschten Erfolge niemals erzielt werden können, und unter der festen Erklärung, die nun seit einer langen Reihe von Jahren auf recht erhaltene Opposition gegen das jetzt zu Recht bestellende Ge- wcrbegeictz so lange cnergiicb fortzuführen, bis die gerechten For derungen des deutschen Handwerkerstandes Erfüllung gefunden habe». Cs sind dies Beschlüsse, die der Mehrheit der deutschen Hand werker aus dem Herz m gesprochen sind. Nur aus diesem Wege kann dem deutschen Gewerbcfleiß markige Kraft und Wohlstand wicdcrkchren. Bedauerlich ist die Wahrnehmung, daß die Opposition gegen diese maßvollen Beschlüsse von einer kleinen Gruppe aus Dresden ge führt wurde. Besonders der Sekretär der Dresdner Handelskammer, Herr Stcglich, führte das Wort, ohne sonderlich einen anderen Er folg zu erzielen, als eine einmüthige Kundgebung des deutschen Handwerks abzuschwächen. Doch blieb da» Steglich'sche Fähnlein in beschämender Minderheit. Von den 21 Dresdner Handwerks meistern schaarte Herr Stcglich nur 8 um sein sreihändlerisches Banner und im Ganzen waren cs nur 54 gegen 225 Stimmen, welche sich gegen eine gründliche Revision der Gewerbeordnung und gegen Zwangs-Innungen erklärten. Spricht ocnn die Notl, des Handwerks noch nicht beredt? Wenn ein Redner mitthoilcn konnte, daß sich in Hagen zu einer Nachtwächterstclle 16, in Elberfeld zu einer Kutscherslelle 20 selbstständige Handwerker gemeldet haben, daß in Hagen auf 121 Schuhmachcrmeistcr nur 16 Gesellen kommen, so war der Antrag Steglich's. das Handwerk solle bis 1885 abwarten. wie sich das Ding weiter entwickeln würde, wabriich über angebracht. Der Handwcrkcrtag gab sich in Magdeburg eine neue Organisation. Als Präsident wurde der Berliner Obermeister der Dreck,üleriniiuiig, Meyer, gewählt (beiläufig gesagt, kein Verwandter Laskers). Eigcn- thümlich ist cs, daß der energischeste Befürworter und der ent schlossenste Todtfcind der korporativen Vereinigung deutscher Hand werker beides Drechsler sind: Meyer wie Bebel. Frühere Hand- werkerbcwegunocn leiteten mit ftinler uno schwererer Hand zumeist Schneider und Schuhmacher, jetzt rst die Führung des Haiidwerlo und seiner Gegner an die Meister der Drehbank übergegangen. Wenn ein Tivloinat sich gründlich in enie Sackgasse verrannt hat und sich nicht selber mehr helfen kann, dann schlägt er eine Konferenz vor. Das hat bezüglich Egyptens Minister Freycinet gcthan. Ein Diplomat ist dieser würdige und verdienstvolle Staats mann nun freilich nicht — den Anspruch aus den Twlomaten hat er in der letzten kammerdebattc gründlich verscherzt. Der Höhepunkt seiner Rede war, als er Gambctta, das Oberhaupt der kriegspartci in Europa, aufforderte : der Kammer vorzuscblagcn, in Egypten be waffnet zu intervcniren. Aber dann kam seine schwache Stunde. Es war höchst rühmlich, daß er Frankreich vor einer abenteuerlichen kriegspolitik warnte, aber als er forlsahrcnd erklärte: unter keiner Bedingung schießen zu wollen, zeigte er den Dilettanten. Derlei darf ein Minister nicht öffentlich sagen, er kann entschlossen sein, es unter allen Umständen nickst zum Kriege kommen zu lassen, aber seine Karten deckt kein Diplomat so offen auf. Dem Auslände kann ja ein so naiver Diplomat nur willkommen sein. Ob er damit seinem Lande dient, ist eine andere Frage. Wir besorgen, daß die geringe diplomatische Fähigkeit, die Freycinet jetzt bewiesen, seine Stellung allmülig erschüttern wird. Wenn die französische Kammer ihm trotzdem ihr Vertrauen bekundete, so leitete sie in erster Linie dabei der Haß und die Furcht vor Gambctta. dessen Erstes cs wäre, !die Kammer auszulösen. Europa wird also binnen Kurzem in Kon stantinopel eine Konferenz zusammentrctcii scheu. Tie übrigen Mächte ermöglichen Freyeinet diesen Rückzug. Wer der Glaube ^ an die Leistungsfähigkeit dieser Konferenz ist äußerst gering. Schon - die Feststellung des Programms hat seine eigenen Schwierigkeiten. : In Egypten soll Alles wieder aus den Fuß gesetzt werden, wie eS war oder batte sein sollen, bevor Arabi Bey sich zum Herrn des NiireichS nuswnrs. Wie soll das gemacht werden? Glaubt man, daß die sieben Herren in StaatSsräcken, die sich in einem Salon in ^ Stambul oder Pera versammeln, den Ausstündiicben in Egypten besonders imponiren werden? Die Hauptfrage blcibt immer die nach der Execution gegen Egnpten. Beschließen läßt sich Alles, sowohl in Verhandlungen der Kabinete als in förmlichen Kon- ^ ferenzcn, aber wie soll es vollzogen werden? Es wird nickst aus- bleibcn, daß die Türkei für sich das Recht beansprucht, allein und ohne Mitwirkung der Westmächte in Egnpten zu interveniren. i Die Pforte beansprucht ihr volles Souverünetätsreckst uno will nickst > als Mandatar der europäischen Mächte in Egnpten cinschreiten. ! Das werden indessen die Westmächte, von denen sich Frankreich erst nach langem Zögrrn zur Gutheißung einer türkischen Intervention entschlossen bat, nickst zugeben. Sie werden nur für eine limitirle türkische Intcivention sein und werden Garantien dafür fordern, daß die Türken sich nicht in Egnpten sestsetzcn. Das Ende vom Liede wird die Freiheit Ägyptens sein. Diese bedroht -Niemanden. Dabei besteht die freie Schis,fahrt durch den Suezkanal. Das Leben und Eigentbum der Europäer ist nickst gefährdet, so sehr die Lon doner und Pariser Blätter die Zustände in Egypten grau in grau malen und das Eintreten der Anarchie prophezeien, seitdem die Weltmächte nickst mein in Egnpten schalten und walten. Wenn die Egnpter die II Prozent Ziinen der egnptischen Staatsanleihen den Rothschilds etwas beschneiden, io timt diese Operation ja blos diesen weh und das schadet ihnen Nichts. Zu einem bewaffneten Einschreiten in Egypten liegt absolut kein Grund vor. Nurrstc Ttltgranimr der „Trksdnrr Nachr." vom Z Juni. Rom, 2. Juni. Wie der Regierung von Eavrera gemeldet wird, ist Garibaldi heule Abend N7 Uhr daselbst gestorben. Die Nachricht vom Tode Garibaldi s erweckt allenthalben in Italien einen schmerzlichen Eindruck. Die Kaufläden sind geschloffen. In der Kammer wird heute eine große Gedäckstnißkundge! ung erwartet. K o n st a n t i n ope l. Derwisch Pascha und Lcbis Ben sind mit unbeschränkten Vollmachten behufS Ausübung einer versöhn lichen Mission bei den Militärchess in Egnpten dorthin abaercist. Berliner Börse. . Die hiesige Börse verzagte aus dw Wiener Stimmung hin. Die Schwierigkeiten in der Pariser Liauidatwn drückten namentlich die Bankwertbe. Eoursschwankungcn waren fast allgemein vorherrschend. Ercdit setzten niedriger ein und wichen weiter, Diüconto verloren l'/s Proccnt. Bahnen behauptet, Schwcizerbabnen rege begehrt. Bergwerke blieben vernachlässigt. In Industriepapiercn war ziemlich lebhafter Verkehr. Deutsche Anlagcwcrtbe waren ruhig und fest, fremde viel,ach niedriger. Frankfurt a. Dt., :r. M'cndö. (Lrcdil -7»''/,. Staaksbal-tt Lom barden 1-5». Mer Loose -—. Silbcrrcme —. T-avie»reuteGalizier »i7 '/x. Oesterr, Holdreiitc —. Uufl.Gotdrculk 77rr Russen —. ^»er Russen . 2. vrtcnl'iulcilie Neueste Uu§ar, Goldaulcibe —. U. Lrientaulcibc . Un garische P.w'crrente —. DiScouto . ttaupter —. Rulng. LMci», .1. '^unl. -lbends. Credit 322>,. Iproc. Ungarische Gotdreutc 88.0b. :i. Hunt. lSchluk.) Rente 63.12. Anleibe II5.N5. Italiener Nb.öa. GtaotSdobn 7§NM. Lombarden 3 1.2b. do. Prioritäten 29b.Ob. Cgnplcr 35>2.0b. Oesierr. rUoldrente 8b. CtwaS besser. Lokales unv Lächstsäics. — Donnerstag den 1. Juni, Abends 7 llh^ kamen II. MM. ! der König und die Königin im Jagdschloß Rrlicfeld an, um die nächsten 14 Tage daselbst zu verweilen. Kurz vor dem Schlosse wurden Sle begrüßt von dem dortigen LrtSvorftande, dem Herrn AnitSkauptmann aus Dippoldiswalde, sowie von der gesammtcn Rehesclder und Zaunliauser Schuliugend unter Führung^ ihres Schullehrers, welch letzten zu beiden Seiten der Straße Spalier bildete. Nachdem die hohen Herrschaften den Wagen verlassen, unterhielten sic sich in leutseligster Weise mit den am Eingänge dev Schlößchens versammelten höhcrcn Forsibeauiten der Umgegend, den Herren Oberforstmelster Hcmicke aus Bärenicto. Oberförster von Lindenaii, Oberförster Bormann aus Hirschsprung, Oberförster Winter aus Sckimicdcberg, sowie Oberförster Klette, ebenfalls auö Bärcnsclv. Nach einiger Zeit verabschiedeten sich die hoben Herr schaften und zogen sich in rdrc Gemächer zurück. — Se. Maiestät der König hat tür die Wafferkalamitosen im Erzgebirge (Gelenau) 600 Mark geschenkt. — Für morgen Montag ist der Besuch Sr. Blas, des Königs bei der diesjährigen Pfcrde-Ausstellimg angeiagt worden. — VII. T rc § dn c r P, crd e a u s st e l l u n g. Gestern um 1 l Uhr begann das Vorfahren und Vorreilcn vor de» Preisrichtern, während desselben eoncertirlcn die Kapelle des Gari eleitcriegiments (Stacstromveler Kunze) und jene des Grenadicrregimenls (Musik- direkt cn Ehrlich i. Einige ganz unschädlich verlaufene Earainbolagcn übcrlüstiger Reiter abgerechnet, verlies Alles in ichönster Ordnung. Bei brr hierauf stcittgestiiidenen Prämiirung wurden mit Preisen bedacht für Arbeitspferde: I. Preis Pferde händler Streike Zaußwitz für rcsthbrauncn Wallach und Fuchs- stute: 2. Preis Kempc-Döltzschen für TunkcliuchswaUach: silberne Medaille Großmnnnn und Sohn Leipzig sür Muskatschiinmcl Wallach und Gebr. Hcinzc-Nosien sür 2 RappwaiNchei bronccne Medaille: Holzhändler Kral,iner-Leipzig sür einen Muskatichiinmel- bengst. Für W a g e n v s e rd e - V i e r e rz ü g e: I. Preis: Schle singer-Wien sür st Füchse: silberne Medaille: Schlesinger-Wien für 5 .zselli'raune: broncene Medaille: Hirschlast-Drcsden für 1 Füchse und Berg-Berlin sür st Rapven. Für Zweierzügc: 1. Preis: Ganze.Rosten für 2 Kastanienbraune: 2. Preis: GutkncckN-Ecstditz sür 2 Rappen , silberne Medaille: Singer-Wien ,ür 2 Rappen, Peters-Leipzig sür 2 Hellbraune, Krain-Berlin sür 2 Dunkel braune: broncene Medaille: Heinzc-Nossen sür 2 Hellbraune und Geidner-Breslau sür 2 Füchse. Für Einspänner: 1. Preis Woltmann-Hannover für I SchmcissuchS, silberne Medaille Freund- Wien für l Schimmel und Sckstesinger-Wien sür l Schwarzbraunen. Für Reitpferde erhielten den I. Preis Wollmann Hannover, den 2. Preis Löding-Dresdcn, silberne Medaillen Stallmslr. Krain- Berlin, Schlesinger Wien, Konnncrzienrath Eikan Berlin und Pferdehändler Wallatz, broncene Medaillen Krain-Berlin, Ficund- Breclau, Freund-Wien, Hirscksteld-Dresden und Peters-Leipzig. -Als Preisrichter fungirten die Herren: Rittmeister v. Bvdenbausen- Pölst, Major v. Hnmmerstein-Großenhain. Major Kirchner-Dresden, Tb. Körner-El,enmitz, Major Preußer-Oichatz. Riltergbei. Roßberg- Zschopau, v. Schönberg-Bornitz, Major v. Wangenhcim-Grimma und Hauptmaun Willsdors-Dresden. Ten Preisrichtern wurde angesichts des vorzüglichen Materials die Wahl sehr schwer gemacht. Als Sachverständige zur Unterstützung der Preisrichter unv beim Ankauf waren tbätig die Herren Prot. l>r. Sicdamgrotzkn, Prof, vr. Johne, Eorpsroßarzt Jacob, Bezirksthiernrzt Philippi-Wurzen und G stütü - Roßarzl kettritz - Mocitzbnrg. Eine stattliche Reihe prachtvoller Ehrengeschenke harrte der Sieger aus dem Eoncurrenz- streitc, der diesmal äußerst lebhaft sich bethätigle. 2 e. Äajcstät der König hatte als Hauptpreis ein goldenes Tbec-Service in höchst elegantem Etui gespendet. Sonderbarerweise war dies mal ein Ehrenpreis der Stadt nicht vertreten. An sonstigen Ehren- Gabcn waren leiten des Eomitees bez. deren Mitglieder und an derer Sportsfrennde 1 tastbare Meißner Porzellan-Vase, 2 silberne Pokale, 2 silberne Krüge, 2 desgl. Verlier, 2 silberbcschlngcnc Gläser, 1 antike Punschbowle und ein reizendes Photographie - Album ge stiftet. lieber die Zuerlennung dieser Ehrenpreise werden wir später berichten. Die beute Nachmittag 2 Ubr zur Vcrstcigcrung kommenden Zuchtstule», darunter mehrere Prachteremvlarc, sind vom Eomitee wie in den früheren Jahren iännntlich von Herrn Schmidt in Hannover erworben worden und sind im Stalle l<. ausgestellt. Unter der prächtigen Horde befindet sich auch eine Stute mit ganz jungen Fohlen, während von einer anderen stündlich ein solches erwartet wird. Wie schon milgetheill, haben die Herren Livvilscl, u. Winkler die Fonrageliescrungen übernommen. Der Verbrauch während der Ausstellungsiage bezisierl sich aus nickst weniger als 500 Ecntncr Hafer, b.iN, Eenlner Heu, 45 Schock Stroh, 100 Centner Häcksel und 70 Eenlner Kleie. Das Kaussgeschäst hat schon am ersten Ausstellungstage m einem reckst günstigen Resultat geführt. Tie besten Geschälte wurden zwischen Herrn Koinmcrzicmatl, Elkan und drn Herren Schlesinger-Wien, Freund-Breslau, Hirschiast-Drcsden, Singer Wien und anderen hervorragenden Pserdezückster» abgeschlossen. Programmmäßig findet beute Nachmittag 2 Uhr die Vorführung der zur Ver steigerung kommenden Zuckststntcn, die Vorführung der zur Vcr- looiung kommenden Pferde, sowie das Preic-Trabialiren, Trabreiten und das Preis-Springen stall. Die Musitchore des l. Feld-Art.-Reg. unter Leitung des Stabstrompeters Baum und des 2. Iagerbataillons, (Musikvirector Röpcnack aus Meißens werden sür die angenehmste Unterhaltung sorgen, während andererseits durch die vorzügliche Vewirlbimg der stabilen Restauration des Herrn Werthmann für körperliche Erholung in ausgezeichneter Weise Rechnung getragen ist. Eine sehr anerkennenswertne Neuerung hat derselbe durch die Er bauung eines Pavillons zwischen dem I. und 2. Eingang zum Aus- stellungsplgtze geschaffen, welcher reckst willkommenen und erfrischen den Aufenthalt bei der drückenden Hitze und Schutz bei even tuellem Regen bietet. Die Königs Tribüne vor dem Hauptvlatzc ist von Herrn Tube in höchst geschmackvoller Weise mit Btatt- pslanzcngruvpcn um die Büste» S.M. des Königs und des Prinzen Georg ansgeslallet, während die Topezicrarbeiten von Hrn. Kraske in sehr tomsortabler Weise hergeslellt worden sind. Hoffentlich macrst .Iui>itor plneum keinen Strich durch die Rechnung und läßt den heutigen Haiiplsesttag für das Dresdner Publikum zu einem reckst genußreichen werden. Aus die mit der Pieroeausftcllung ver bundene gewerbliche Sporkausslcllung werden wir morgen zuriicl- lommen. — Im Interesse der .Herren Zähler, die am 5. d. M. bei der Erhebung einer Bcrnssstati st i k sür das deutsche Reich tbätig sind, werden die Haushgltungsvorstünde noch besonders gebeten, ihre Ngnieiisunterschristen gn die betreffenden Slellen der Farinu- lare z» letzen, da dieselben nicht ohne Zeitverlust nir das Zählwerk nachgcholt werdrn könnte» wenn der Haushaltungsvo!stand zur Zeit der-Abholung der Zäbllistcn nickst in seiner Wohnung zugegen ist. — Um einen Begriff von den gewaltigen Zahlen zu erhalten, mit welchen bei der angeordnelen B eru, s n a li sti k gerechnet werden muß, sei aut die Menge der Druck'aebe" !nngen'ie>en, welche zu dem Zwecke angeiertigt werden imoN. Es und gedruckt wor den ea. 12 Millionen Zählbogen, ea. >llOs"0 Bogen Anweisungen für die Behörden, Zähle,instruttionen und Ientroll:,len, 32 Millionen Zählerblärtchenu,^ 2 Millionen Bogen Hilisiorinulare. Dickosten für diese Druckst'Neii belaufen sich aus ungefähr 272,NX) M,, außer dem sind noch lewere 40,000 M. als Druckkosten behufs Ver öffentlichung der Zujammenstcllung sämmtlicher Rcichsübersichten in Vorsch.ag gebracht. - Der „Sachs. Postillon" vom b d. schreibt- Einiges Aus sehen erregt hier die plötzliche Enthebung des VicclokalrichterS Schmidt in Dresden - Neustadt von allen leinen Anitsgeschasten, sowie die gegen denselben angcsieUten Nachforschungen wegen gewisser Vorkommnisse, die mit dein Eharallcr eines öffeittlicbeii Beamten unvereinbar ,stid. Vorläufig sei nur bemerkt, daß S. ner- däckstig sein soll, über das nickst iinbcdentende Vermöge» eincr Wittwc in seinem eigenen Interesse manipulirt zu hoben. — Ein unbedeutender Brand von allerhand Gerillt in einer Gärtnerei an der Striesenerstraße wurde gestern Vormittag rasch durch die Feuerwehr unterdrückt.
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