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Dresdner Nachrichten : 26.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 10-11 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-26
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1896
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Dresdner Nachrichten. 2t». I?."» Seite 4. Freitag. t2<». Juni IXKt» und «ich diesem Winkelmann stören konnte, war die Outrinma einzelner sein beobachteter, aber allzu nachd betonter Nuancen. Ein Beispiel dafür! Mar. der liebe ^ Junge, hat im dritten Akte Kehler sein energisches „Schuft" in's (Besicht geschleudert und ist abgrgongen, der alte Winkelmann- Wilhelmi ist ganz starr über die plötzlich erwachte Mannhaftigkeit seines Sohnes: gebückt fitzt er am Schreibtisch und dreht in schwerfälligem Erstaunen seinen Kopf von der Thüre langsam zn Kehler. Das wirkt in der ganzen Art und Weise, wie eS geschieht, wie dabei eine Fülle der verschiedenartigsten Empfindungen in dem Gesicht, ia in der Haltung und Kopfbewegung dieses heuchlerischen alten Mannes zum Ausdruck kommt, unnachahmlich drastisch. Aber, aber — Wilhelm! weih das, und er kann nicht umhin, diese Nuance drei Mul nacheinander zu wiederholen, und dadurch dicht sic — wenigstens für den feinfühligen Kenner — ihre ganze Wirkung ein. Es ist eben die alte Sache, ivie mit den Briefen non zarter Hand: eS wird zu viel darin unterstrichen — Frau Käthe Bastä ist eine liebenswürdige Naive Sie reicht nicht au ihre grvhe Schwester, auch nicht an andere Sterne auf diesem viel umworbenen Gebiete der deutschen Schauspielkunst, aber sie bat einen guten Instinkt für die Höhepunkte ihrer Nolle und weih sie mit dem Scheine einer gewissen Ursprünglichkeit glücklich herans aus den, Zusammenwirken deS hochbegabten Künstlerpaare- lag und damal» von allen Mitgliedern de» Vereins enrpsnnden wurde- . sCbarlott, Ares«, die Verfasserin der entzückenden Jugend- wollen von der Insel Feliniiann .au« dänischer Zelt", bat «in neues Buch aescbriebrn. das Fick anu'nichüloS „Geschichten au< Hol st ein" vetitett und bei F. W. Grunon> in Leipzig erschienen ist. Anmuthig in time Milleulctuldening. ein liebenswürdiger Humor, der in seiner breiten Bebaglichkeit bisweilen an Reuter'scbe Werse «innen, und eine glänzende Lbarakterisnunasaabe sind der Schriftstellerin, di« ncl> zu den besten weib lichen Novellisten rechnen bars, in höchstem Grade einen. Welche der sechs Lrzäblunaen die beste genannt zu werden verdient, ist schwer zu sagen: da sie alle ästhetisch gleich wertbvoll sind, hat der Getännack deü Einzelnen zn entscheiden. Und bat am besten der „verrückte Flinobeim" gesaile» und „Eborisandl". «ine tragische Geschichte, die am Kopenhagener Haie König Friedrtch'S VI. spielt, dem Schauplatz manch' lustiger Aventiure und manches lieblichen Idylls. JedensaUS ist das ganz« Buch dazu angethan. Ebariolte Niese zu tbren alten Freunden neue gewinnen ,» lasse», W—f. -i-PolntscheWirtbschast. Roman von Oskar Höcker. <Ber- 6L6 - «ebor Pastor Beke'S Zw.-S,, Zwota. Fritz Äeißlsr's inke's S.. Großschbnau, Apotheker keumeister. Leipzig. Erich Sachse ged. Bar, Hartha, m. Else Leibnitz, Waldbelm. ! lin äV. Leunwe« »ieriagsbaus Bona L , zier die polnischen Gegenden des Reiches umfassend und gründlich kennen ' gelernt. Eine niedergehende, aber noch im Unglück stolz und selbstbewußte ! Aristokratie, eine zähe, agitatorische Geistlichkeit unv ein emporslrebendc» Bürger und Bauernthum bilden trotz ihrer inneren Zerklüftung dem deut- l scheu Element gegenüber eine geschlossene Phalanr, die nicht zu überwinden . .. . -- -. wäre, wenn nicht die angeborene Leichtlebigkeit Keime der Zerketzimg und znarbeiten. Am besten gelangen ihr die Momente der anmiillugeii, Auslösung in sich selbst trüge. Diese Leichtlebigkeit wird de», Bersasser,»,» Scbalkhastigwit i» ihrer Partie, die leider me zn tragischer Hohe Motiv erschütternder wirthschaitlicher Konflikte, durch die eine hochdramatische auswächst: hier war sie ganz kindliche Anmuth, ganz bas Suder ! Handlung in unablätiiger Svamnmg erimlten wird, um ihren Reichtbum niann'sche Sonnenscheinche». wie es io wuiidmam innig in "" sNgeniätzen ,md Leidenschaiten.schliehllch in einer erschütiemden. aberzu- .,Sodom s Ende " mit seinen, stillen Linien gezeichnet ist. Die' auch reimgende»,nnd. deweienden Katastropbe zu entladen. Das Ellampagnen'cene — die scono ü kairo für Nosi uud ein klein wenig pikanter gespielt werden zückende Petri — nach Sudcrmann's Urtbeil die beste Darstellerin aktuelles" Interesse, MN besonderem Taleut in mich die polnische Frau der dankbaien Rolle - wußte daraus mehr zu machen : ihre Dar- ' " stclllmg ging, wenn man so sagen dari, mehr ans die Nerve», Tie übriaen Milwiikenden thaten ihr Möglichstes: dah es nicht immcr das Beste war, übersieht man bei dem Fleiße der Darsteller gern Anffiel dwsmal nur unter den vielen Talentchen des Ensembles Frl. ' ü'chen Beschränktheit und Geduld, mit der sie ans ihren Grafen wartet, änherst charakteristisch, verkörperte, .Hinter Herrn Fritz Ocutnant P. Bradskv-Labvn., in der Nheingraien Steevle-Chaie vmemtpieleii politischer Kämme, von deren unruhigem Hinlernnnide sich IN ü »» düslerem Enist die Gestalt eines fanatischen, aber ebrenwertden und menschen- lt loniieil^, me ent- freundlichen polnischen Probsles abbebt, verleibt dem vackenden Werk ein aktuelles Interesse. Mit besonderem Talent ist auch die in ihrem Liebreiz, ihrer Energie und Herrschsucht geschildert. VENt Reichenbach i. V Paul Ltnn Mcktber Schmivt'S T,, Gräfenroda. Perlobt r Clara Penndorf, Pürsten m. Kontorist Robert Melzer, Lelpzig. Mariha Livvert. Grimma m. Fleilchermelster Wilhelm Fritsch. Lindenau. -Susanne Holtzmann, Weißenbach- sabrik m. Ingenieur Arwed Fischer. Brohl a. Rh. Permünlt: Tr. med. Ernst Mvsig m. Adele Singer. Kirrh berg. Pani Brverlrin in. Minna N Haaenniuller m, Anna verw, aew, S ^ ^ JnspektlonSasfistent Hugo v. Feilihlch m. ElseLeibni: («estor be»: Luise Rebenstom geb. Plaichke. Güstrow. Wil Helm Merkel. Grimma, Bruno Hentschel, Draschwitz bei LeiSnig. Waldarbeiter Karl Schreiber, 05 I.. Böhlen. Johanne Rosine Rascher geb. Lesche. 70 I., Großenhain, Amalie Pittrosf grb. Zeibig. 05 J„ Niederlichtenau. Gasthofsbesitzer Karl Herniann Steiger, 57 I-, Gianchau. Friedrich August Schneider, 72 I., Planen i. B. (Springsield - Illinois, Amerika) Marie gesch. Spieß geb. Grnber, 40 I.. Plauen I. B. Karoline Wilhelniinc verw. Baldaus. 71 I.. Plauen i. V. Metterrr Alexander Hüttel. 50 I.. Zwickau. Fenermann Earl Friedrich Zimniermann, 04 I., Zwickau. Lehrerin Thekla Ptltzing, Zwickau, Restaurateur Rein hard Seidel, Annaberg. Julie verw. Walter geb. Prietschler, Leipzig., eertliclitS nnd Sächsisches. — Bon den am Sviintaa bei dem Rennen in F-ranksurt a, M, j dw'die uersiblowne^urn mtt'ih-erbiiiim' betbeiligten sächsische» Q'si zieren wurde Pceinierlentnant 5 /".-„d . " „pcd«F! v-Emiard in der Anadne ^keePle-Ehn'e lEhrenprei-) und 20l0M,> F.-H. „Plektron" Erster, im Preis von Mulilbcrg Drittel. Bnrme'ler vrrninthen wir noch immer eine stärke Jndivi'dnalilät, renn er auch der Rolle des Mar, die überall von einem ersten vr. lllZL. von LeliLstWl Hilms, von LeiiLöiRl .'iebbaber aesi'ielt lvird, nicht ganz Herr wurde. Der Keßler des Herrn Witt mußte mehr Schärie haben: sne diesen „Weit-! lc'iwnden" hätte sich Nosi länm begeistert. — Lllles in Allem ichicn ina» den Geist der Komödie nicht recht erlaßt zn haben: eS war viel zn viel schwankhattes Element darin, und die furchtbar alltüg liche Wahrheit, die ans dem Stücke spricht, und die zur stammen den Satrirc wird, wenn man ihr näher tritt, hatte man in ihrem newn Ernste nicht ganz und voll verstanden, — An begeistertem BeiiaU fehlte es den Schanststclern wie ihrem Dichter nicht: trotz! alledem hatte man wieder den Eindruck, daß die Schmetterlings- ^ stbl cbt eine künstlerische Niederlage st'ir Sndermann bedeutet. An; leincr theatralischen Bedeutung wer die moderne Biilme, die sonder: Art und Gleichen ist, ändert das nichts: der Dichter hat io viele rcchlarhten an> den wellhedentcnden Brettern gewonnen das; er die Schmettcr!ingaichlacht verlieren konnte, I'. -L. A'»I t l, ^ i Der Dresdner L e h rerg es a n gv er e i n gab vor gestern vor nbersülltem Wiener Garten einen Liederabend unter glanzender Anstiahme Die znm weitaus größte» Tbcil tlangvollen und sorgfältig geschulten Stimmen und die nngewöhn- licb große Zahl der mit hoher Intelligenz begabten Sänncr,stellen. von dem König!, Hauvtsteneramt h.'kanntlich eine Beleungnng. dw- nicht nur m ihrer vhm»chcn Be- Nc-chtsaiiwalt Dr. Svicß-Plrna. Bcr .vanvtve'chnldiatc dentnng einen Mannerchor rillen Nanges revra,ent,n. sondern die Avhann August Sommer ist lk Jahre alt, stammt ans Teicha sanch ,e,t cinec langen Ncibe von .'abren in ihren sicheren und ge- ,„,p war seit einer Reihe von Jabren als Brenner ans dem von diegencn^mnnkall'chcn Lmlnngen den Erststg von vorhinein ver früheren Mitangellggten Heinrich Silo Klieber ervachteten vorgestrige -Lieg mn allen -unen konnte datier ehenlo Rittergut zu Ncnstriippen thätig Daneben fungirte er als Ritter wenig nberrawhcn, ,wie der allgemeine reiche.Benall der irdcm ^„tsvoigt. Der Beihilfe znr Hinterziehung :e. sind der48Jahre en,.einen der L-ortrage gezollt wurde Unter ,o!che,^ ehrenvollen Dagearbeiter und Brennknccht Friedrich Ernst Reim ans Auszeichnungen sang der vracht-.ge Ehor al» er'le Darbietungen ^ ^^ — das herrliche „Nr'orgenlied" von Julius Niest nud die rkolle" von Earl Reniccke, Als gröizerc und musikasisch kwscut-j sivn dem strafbaren Gebaliren Sommer's. betreffs dessen schon Dresden. geb. V v >7 u» jt I» L t v. Juni 18v«>, Leipzig. und Ehrenpreis) Erster mit dem br. W Barns", »r deni Großen Preis von Frankfurt mit „Sir Stastord" Zweiter lEhrenpreis und 1800 M ). in der Ariadne-Steev^e-Ehaie mit dem F W. „Herzbube" Dritter: in Magdeburg i» der BerkaufS-Steevle Ehnie siooo M„ llo 0 Mir.) Leutnant Panse (18. Ul.) mit dem i br, W. „Strelitze" Erster, Leutnant Müller (18. Ul.) mit dem F.- W, „Drache" Dritter, — Dem Bernehmen nach beabsichtigt nun unsere Staats- hahnveiwaltnng. zur Erleichteiiing deS Besuches der Ausstelluirg in Nürnberg einen San Verzug zu ermäßigten Fahrpreisen von hier »ach N ü rnbe, g i» Bertehr zu bringen, Ter Zug toll a»ch Anschluß von Leipzig erhalten Die Abfahrt von hier wird voraussichtlich am .'5, Juli Abends gegen bald !) Uhr erfolgen, — Landgericht, Die Anklage einer Hinterzichnng der Berbrauchsabgabe für Br nntwein — Bergeben gegen das Reichs gesetz vom 24, Juni 1887 — beschäftigte gestern den Gerichtshof unter Vorsitz deS Landgerichr-sraths Neidhardt. Bei deni hart näckigen Leugnen des Hannbeschnldigten machte sich eine sehr umfängliche Bewcisansnahme unter Abhörung von 18 Zengen noihwendig. Die Kvnigl, Staatsanwaltschaft war von Asscssor Als Pennählte empsehlen sich ILIeliarck IT««» - iizife r geb, I »»«;«. DrcSdeic, den 20, Juni 18!>0. Hnnersdorf vertreten: als Nebenkläger snngirle Assessor Dr- Dictze chandan und dieBertheidignng arbielnngen , zJelien und die eu.lMAirige Dagearbeiterin Auguste verw, Hantnsch , vuuwrvolle ,^h, Schneider beschuldigt, Ji»^Novei»ber v. I, erlangte man ^ Nach Gottes nnerforschlichem Rathschluß entriß uns der Tod gestern Abend 7V» Uhr nach kurzem. aber schwerem Leiden unsere heißaeliebte. sich stets in Liebe und Treue snr nns aufopfernde Schwester, Schwägerin und Tante, kiiiiiieii, Doris 2immsrms.iui. Im größten Schmerze zeigen dies allen theilnehmenden Freunden und Bekannten an Tie ticitranernden Familien l-sor i»il> Lvtzwickt. Dresden und 9toßwein, den 25. Juni 1890. Zeit der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. ungsvelle Ausgaben folgten der ichwierige Hegar'schc Ebor „Weihe des Liedes" und zwei der schönsten Liszk'ichen Ehorgesängc „Die alten Saaen künden" und „Ständchen" („Hütletein, still und klein" Nicht wder Ehor, auch die besseren nicht ansgcnonnnen, dürfen sich an derartige Linsgasten ohne Nisieo heranwägen, denn gute Stimmen genügen hier ebenso wenig wie handwerksmäßige Schulung, Wenn hier nicht der Geist der Sache erlaßt wird und künstlerisches Fühlen und Denken die Aufgabe beherrschen, wenn die Leitung nicht eine absolut höhere und ideale zn sein vennag, - so wwd man aus wichen Werken länm mehr lieran-sbilden können, a!§ den Beweis mnsitälischer Sicheiheir und Schlagfestigkeit. Ter Lehrcrgekangverein brachte unter Hosrath Pro', Krantz' Leitung aber nicht nur dic'c zum vollen Ausdruck, der Bortrag blieb auch in allem Uebrigen tadellos und vollendet und gestaltete bcw'ndels den poetischen Inhalt mit reizvollen Lichtern und Pointen ans, ohne in diewm Bestreben ans dem Tone des Natürlichen und Maßvollen zn 'allen. Zn überleben ist hierbei allerdings nicht, daß die Lisst'schen Gesänge, namentlich, soweit es die Wirkungen der Solostimmen betrifft, sich besser znm Vorträge im Saale als im Freien eignen, dennoch blieben gerade diese Ansfnhrnngcn der' Stolz der vorgestrigen Darbietungen, Der treffliche Ebor sowohl, Wie win ausgezeichneter Dirigent, Herr Hosrath Prof, Krantz, ldnr'cn wit Haber Befriedigung weziekl giff diese schönen und cr grci'enden Leistungen znrnckblickcn. Den letzten 'Tbcil der Bercins- vorkräge bildeten die alten, ewig inngrn und schönen Volkslieder „Der gute Kamerad". „Aennchen von Dhamn", ein burschikoses „Altdeutsches Trinklied" („Gut Sauger und ein Organist") und der melodioie Ebor „Sandmännchen" von Hans Sitt. Auch mit dicstn Ans'ührnngen blieb der Verein auf der Höhe seiner musika lischen Bedeutung, Nicht weniger reichen Beifall als die großen Ehöre fanden die von den Soloanartelt-Bercinigimgen des Vereins vorgetragenen Gesänge „Das einsame^Röslei» im Thal" (HermcS) ..... und „Ich muß nun einmal singen' «zaubert), deren. Ans'ührling nz^swueu besessen habe. Während seiner Hast im Ämksgerichts- nrch k.angvolle Lchonbest der stimmen und oewifiihligkeik^der gofängniß zn Pirna sind allerdings keine Beobachtungen gemacht che», ^ en instriinienw!,-,, o heil j worden, die dafür sprechen, daß Sommer vorher übermäßig Brannt- ieit ^uger Zeit ei» mit den Tbatsachcn übereinstimmendes Gerücht! im Dorre erislirte. und zugleich von der Beihilfe durch die Mit angeklagten in dem Grade Kenntniß, daß die Untersuchung ein ! geleitet werden konnte, Ter Anklage zuiolge soll Sommer seit! 1889 90 alljährlich während der jedesmal 15 bis 25 Wochen! dauernden Brennperiode wöchentlich je 0 bis 8 Liter Sviritus resp. Branntwein ans den Apparaten der Brennerei entzogen! haben, bevor die sleneramlliche Kontrole erfolgt war. Es wird! weiter behauptet, daß er diesen nnverstenerten Spiritus theils selbst' getrunken, theils verichenkl habe, Sommer giebt an, daß der von ihm verbrauchte Branntwein lediglich ans Rcslbeständen in den l Gnmiimchlänchen, ivelchc von den Sammelgerälhen in die Fässer! führten, sowie ans Resten, die er in den zn snllende» Fässern selbst! gefunden, hcrrübre, und die Heiden Mitangeklagten bestreiten, lemals die Wegnahme von Spiritus »eitens Sommer's beobachtet zn haben,! Dagegen räumt zunächst Reim ein, daß er von Sommer häufig ver anlaßt worden sei, Anspasserdienste zn verrichten resp, von einem I gewissen Srte außerhalb deS BrennereiranmeS zn beobachten, ob ein Stenerbeamter im Anzüge sei. Es ist dies namentlich Sonn tagS in den frühen Morgenstunden geschehen, Reim hat auch häufig unter einem Schrank im Kohlenranm Flaschen bemerkt, die mit Spiritus gefüllt gewesen und zweifellos von Sommer nach diesem Versteck gebracht worden sind. Ganz gleiche Anfpasser- dienste hat zeitweilig die Mitangeklagte verw Hantnich ans Ge heiß Sommer's verrichtet, und auch sie konnte nicht über das straf bare Gebahren des Letzteren im Zweifel sein. Ganz erheblich wird Sommer auch durch die Aussagen des Lberkoiitrolenrs Löffler be lastet. und zudem hat einer der Söhne des Ritterguts-Pachters Klieber einmal beobachtet, wie S. ans der Blnie Spiritus schöpfte. Während mrbriach behauptet wird, daß Sommer ein Gewohnheits trinker ici, giebt der Zeuge Klieber ien, dem Angeklagten das Lob eines arbeitsamen und nmsichiigcn Arbeiters, der seim K.'s, volles Heute Mittag t.-l Uhr verschied nach eintnaigem schweren Leiden unsere gute Mutter, Schwester und Schwägerin Ida Helen« Rriebel geb. Berthold. Dies zeigen schmerzersüllt nur hierdurch an und 4> tkui als Söhne Ilvi-nil»»»» 8ei-tliol«1 und Frau, als Bruder und Schwägerin. Tharandt und Dresden, am 21. Juni 1890. Tie Beerdigung findet Sonnabend den 27, Juni Nachmittags 1 Uhr vom Trauerhansc ans statt. Sanft und ruhig verschied beule Nachmittag an Herzleiden nnscr hcrzcnsgnler Gatte, Sohn. Bruder und Schwager Aii'ffasffmg bcwnders gehoben wurden. Den insttumeiualen Dbcil Sonnabend, findet als vorletzte Vorstellung vor den Ferien eine Anffühning der „M c i st c r s i n g c r" statt, 'Ansang 0 Uhr, Miltheilnng ans dem Bureau des König!, .Hoftheaters. In de; am Sonnabend den 27, Juni stattsindenden Anffühning der „Meistersinger" wird Frau Wittich die Eva, Herr Anthes den Walther van Stolzina. Herr Scheidemaittel den Hans Sachs, Herr Erk den Beckmesser. Herr Hofmüller den David und Herr Ncbiffchka die Partie des Pvgner singen, - Hofballmnsidirektor Eduard Strauß veranstaltet heute mit seinem Diener Srchcstcr einen Ö v er et ten a b end im Lincke scheu Bade : Hermann Sndermann schreibt snr die Bühne eine größere M » rchrndichln n g. die, wie verlautet, dem Berliner königlichen Schaiiwielkxni'e znfaklen durste, : Eine langiähriae Freundin der vor einigen Wochen ver storbenen Clara Schumann Geilt dem „Drcsdn, Jonrii." nachstehende Erinnerungen an die verewigte Künstlerin mit, die sich besonders ans Clara Schnmnnn's Leben und Wirken in Dresden beziehen, .Zuerst möchte ich hier der Zeit ge denken", heißt es in den Auszeichnungen, „in der unsere Residenz stadt Dresden dem Knnsllcrpaarc Robert und Clara Schumann eine liebe Heimnth war: cs war dies in den Jahren von 18-15—1850. Das Knnstlervaar wohnte damals znerst auf der JohanniSgasse Nr, 2. später auf der Rcitbnhnstraße in dem rieten Hanse, welches nach dem Wegzüge der Gedenktafel erhielt. Hier war es. wo damals Schnmniin'schei^ Toiffchövstiirgeii zum ersten Male erklangen, oft gab sic Clara Schumann mit seclcnvollcm Spiele wieder und zwar östcrs vor einem geladenen .Hörerkrcise, zn welchem u. A, die Familien der Professoren Bendrmann und Hübner gehörten. Der Aufenthalt in Dresden wurde für Robert Schumann eine Zeit reichsten Schaffens und reinen Glückes, Die herrlichen Knnst- linnlcn der Stadt, ihre Sammlungen, ihre Theater, die malerisch reizende Natur, die Dresden nmgicbt — Alles wirkte anregend ans Beide und ries eine reine Freude in ihnen hervor, welche verklärend auf ihre Kunst znrnckwiikte. Solcher Freude entsprang auch der Gedanke, in Dresden einen Gesangverein z» gründen, welcher hauptsächlich die Aufgabe habe» sollte, neben der klassischen Richtung, welche durch die Trevßig'schc Singakademie schon vortrefflich ver treten war, auch die neuere Musik zu pflegen. Es war am «!. Januar 1848, als der neue Verein, welcher noch heute unter dem Namen „Robert Lchnmann'sche Singakademie" wrtbesteht, seine erste Versammlung abhielt: Clara Schumann be gleitete damals die Gesänge. Es war ein eigener Zauber, welcher brauchten und an dritte Personen verschenkte» Branntweins gelangt und bei der Wegnahme desselben ans der Brennerei von den Mit angeklagten unterstützt worden sei. Hiernach wurde die Bestrafung der Angeschnkdigten beantragt. Das lkrtheil lautete für Sommer ans 400 M, Geldstrafe ev, 80 Tage Gefäiigniß. sowie ans weitere 4 Monate Gesängniß. Von der Strafe sind 2 Monate durch die Untersuchungshaft als verbüßt zn betrachten. Rehn und die vcrwitiwete Hantusch wurden zu je 20 M. Geldstrafe cv, 4 Tagen Gefängnis; und je 1 Woche Gefängnis; verurtheilt. — A's die jetzt verheiralhete Fabriknrbeilcrin Agnes SchiowSka in Meißen am Abend des 25, November v. I, rn ihr Quartier bei dem Handarbeiter Anton Maletzka znrückkchrte. erregte sie durch ihr ganz ungehöriges Verhalte» die Entrüstung M.'s und dessen Ehefrau Margarethe, Tie Folge davon war eine gröbliche Miß handlung der S, nachdem ein heftiger Austausch von Schimpf- Worten slattgesiindcn und die Urheberin des Skandals sich zu Bette begeben hatte. Zunächst schlug die verehel, M. ans das an getrunkene Mädchen los und dann probirte der Mann seine Fäuste an Kops. Nacken und Brust der S, Am nächsten Morgen wieder holten sich die rohen Scene», indem das Ehepaar nochmals thät- lich argen die SchiowSka vorging. Dabei soll Letztere ganz bar barisch geschlagen, insbesondere auch gekratzt, an den Haaren ge hen sein. Dns Schöffengericht Meißen weil sic ungen .. . ängniß venirtheiltcn Ehepaares wurde von der 4 Strafkammer verworfen. — Tie Steucrmannsehefran Eiara Ernestine Thiele geb. Müller in Meißen mißhandelte nicht selten ihr mit in die Ehe gebrachtes uneheliches Kind, einen fünfjährigen Knaben, und erregte vamlt den Unwillen der Nachbarn, die nach einer Wiederholung der Miß handlung am 31. Oktober vor. I. den Vormund des Kindes ver anlaßt«!». emznichreiten. Letzterer stellte dabei Schwielen »nd blaue Flecken am Arm, Rücken und Gesäß seines Mündels fest. Ter Anklage zukolge bat sich die Thiele bei der gröblichen Ueber- schreitung des ZüchtigunaSrechteS nicht einer Ruthe, wie sie be hauptet, sondern des Stockes einer Peitsche ans Weidenhoiz bedient. Tie vom Schöffengericht Meißen wegen Körperverletzung gefällte Strafe von 30 Mk. ev. 0 Tagen Gesängniß wurde von der Be- rnfnnasinstaiiz in Rücksicht ans das störrische Wesen des miß ten Kindes aus 10 Mk. cv. 2 Tage Gcfünanik herabgesetzt. in seinem 34. Lebensjahre. Tiefgebeugt zeige» dies nur hierdurch an Anngberg, Plnuen-Dresdrii, Glashütte, den 24. Juni 1896. Die tieftranernde» Sinterlasfenen. Vorgestern Abend 9 Uhr erlöste der Tod nach langem, schwerem Leiden unsere liebe trensvrgende Mutier H.MSS venv. Lekövksr, " geh. Nvlae. Um stille Theilnghine bitten ,Ne» trnuvnn^en RIIntvrI»8»ei»«u. Tie Beerdigung findet Freitag ^/»12 Uhr aus dem weiten katholischen Friedhof statt. Statt liesoittirrer Anzeige. Nach kurzem, aber schwerem Leiden verschied gestern Abend unsere innigstgeliebte Gattin und Mittler Serlda Zlrokbaek M>>. Hanks. Um stille Thcilnahme bittet, zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen Dresden, den 25. Juni 1896 Max 8tr«ddavd. Die Beerdigung findet Sonntag den 28. Juni von der Halle des Löbtauer Friedhofs ans statt. Dank. Für die uns beim Hinjcheiden unseres theuren Entschlafenen, Kerril Hermann Aka», so zahlreich zngkgnnaenen Beweise freundlicher Theilnahme durch Wort. Schritt und Begleitung zur letzten Ruhestätte sagen Allen den I»vrLUvIi!,t«n -»«rik Sie tiellrarlMl-en MlllerWneil. Pillnitz, den 25. Juni 1896. Für die wohlthuenden Beweise herzlichster Theilnahme bei dem Heimganae unserer lieben Frau und Mutter sagen wir Allen unseren tiefgefühltesten, innigsten Dank. DrrmsLv. Drucks, 1« Namen drr übrige« Htntrrlaffrnen.
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