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Dresdner Nachrichten : 26.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 10-11 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-26
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1896
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Dresdner Nachrichten. in Leite rr MM Freitag, rr«'. Juni >>»!»<» am zweckmäßigsten getraaen werden könnten. Unsere geschichtliche Entwickelung gehe, wie die Rechisgcschichtc Ausweise, dahin, daß materiell die beide» Ehegatten in gleicher Weise zu den ehelichen Lasten bei,nitrogen haben, formell aber der Mann die Last trügt, weshalb ihm gewisse Rechte aus das Vermögen der Iran zustande». Tiefe deutsche Auslassung habe sich auch, dem römischen Rechte zum Trab, fast überall in Deutschland erhalten. Der Auffassung, die er selbst hege, würden zwar die Anträge entsprechen, aber der Auffassung der groben Mehrheit des deutschen Volkes nicht. Diese würde es nickt verstehen, wenn der Man» allein der Gebende, die Frau die Empfangende sein soll. Der Antrag Stumm würde für gesunde Ehen Passe», aber wo die ehelichen Verhältnisse nicht normal ieien. da würden sich nnergnickliche Zustände und Konflikte Herausstellen Ans England könnten Schlüsse auf »nö nicht ge zogen werden. Tie Frauenbewegung bestehe auch nur in groben Städten, der Kleinbürger- und der Bauernstand lasse sich, wenn er befragt werde, sicher ans den Standpunkt deS EntwnrieS stelle». Tnrck die nachfolgenden Bestimmungen über Verwaltung und Nutznießung wi überdies das Berfügiingsrecht deS Mannes erheb lich eingc'chinnkt und das Interesse der Frau gesichert worden, inan möge alio nicht ein Ervcnmenl machen, welches »»seren bis herigcn Gewohnheiten in'S Gesicht schlage. — Abg. Richter (Freis. VW tritt iür dcn Antrag Stumm rin. ebenso Abg.Prinz Earvlalh. Lei lerer führt aus. wenn Geh. Rath Planck in das Land ginge, dann würde er sich leicht überzeugen können, wie viel Unheil das bestehende Recht schon ungerichtet hat, wie viel Frauen gerade in dieser Beziehung, »m die es sich hier bandelt. deS Schuhes gegen Ausbeutung bedürfen. Wir machen doch hier Gesetze nicht für Tie. die des Schuhes entbehren können, sondern gerade kür die Schntchedüriligen. Dabei verstehe ich nicht, wie man den Frauen em Borbeha.tsrecht geben kann für das, was sie in der Ehe er werben. es ihnen aber verweigern kann für da-S, waS sie vor Ein gehung der Ehe sauer erworben haben. Ich habe den vortrefflichen Weiten des .ß'errn v. Stumm eigentlich nichts hinziichsügen. nur iiinf; ich noch betonen, die Agitationen der Frauen sind in keiner 'Wene von hier ans angeregt worden, sie sind durchaus spontan. Geh. Ratb Planck bestreitet, das; der Mann das cingebrachke Vermögen der Fra» dnrchbringen könne: das Bcrmögcn >ci ebenso ncher gestellt wie bei der Gütertrennung. — Abg. Conrad (Südd. Bp.) tritt im Gegenmh zu seiner Fraktion für den Antrag Auer ein ES gelte hier, ein altes Unrecht zu sühnen, daS der ganzen einen Hältte der Knlturwelt >cit Jahrtausenden zngefügl worden ist. Tie Anträge Auer und Stumm werden abgciehnt, lehterer gegen die Sozialdemokraten. Süddeutsche Bolkspartei, beide frei- 'inuigcn Parteien. Reichspartei und einige Rationalliberale. Wei tere Abänderungsantläge liegen bei den Titeln «Ehescheidung" vor - 'Abg. M'unckel >Freil Bp.) begründet seinen Antrag, als Scheidungsgründe und zwar als „schwere Bcilehung der Pflichten eines Ehegatten" nicht nur „rohe Mißhandlung" gelten zu lassen, 'andern überhaupt Mischandlnng. sowie Beschimpfung, Berlenmd- nng. rechtswidrige Bedrohung. Wo die sittlichen Grundlagen der Ebe fehlen, sei es am besten und sittlichsten, dieselbe zu lösen. — Abg. Bebel so;.) befürwortet einen Antrag. lö',I kurzweg dahin zu lasie»: „Eure Ehe kann geschieden werden, wenn eine so tiefe der Norweg« Hannen unlängst au-JrkutSk'nach JakutSkabgerri um die Gerüchte über den Nordpolfahrer Ranken zu prüfen. Konstantinopel. Auf Kreta haben in den lebten Tagen in verlchi«>enen Bezirke» zahlreiche hartnäckige Scharmützel statt- gefunden. Die seitens der Türkei beabsichtigte Unterwerfung der Insel dnrch offensives Vorgehen macht nur geringe Fortschritte. W scheint sich auf Kreta ein schonungsloser Guerillakrieg mlt Grausam keiten auf beiden Seiten r» entwickeln, wobei allerdings die Auf ständischen wegen deS NiederbrennenS ihrer Dörfer der stärker Iridenoe Theil sind. Belgrad. Nachrichten auS Prizrend znfolge bat der Muressarlf die Einwohner von Prizrend anfgefordert. daS Weich bild der Stadt nicht zu verlassen, da er Niemandem für die Sicher heit des Lebens gutsiehen könne. New-Bork. Der britliche Botschafter richtete an den Schatzsekretär des Auswärtigen das Ersuchen, die Regierung der Bereinigten Staaten möge ihre guten Dienste bei der Regierung von Venezuela cmwendr», um die Freilassung des gefangen ge nommenen britischen Beamten Harcßon zu erwirken. Vokoha ni a. Die Zahl der bei der jüngsten Hochfluth an der Nvrdvstküste um das Leben Gekommenen wird aus 27,000, die Zahl der Verlebten ans 8000 angegeben. Die benlige Berliner Börse war in der Hauptsache mit der Erledigung der Ultimo-Verbindlichkeiten beschäftigt. Die Sähe für tlltimoyeld zeigten weiter steigende Richtung. Dazu kam, daß an verichtedencn Einzclmärkten sich Stückeüberfluß gel tend machte. ES bat den Anschein, als ob sogenannte kleine Engagements in gröberer Zahl noch bestehen, für deren Erledigung sich größerer Geldbedarf zeigte. Auf diese Momente bin begann die Börse in schwacher Haltung. Verstimmend wirkte weiter, daß von der heutige» Wiener Vorbörse matte Kurse gemeldet wurden. Im weiteren Verlause blieb die Haltung schwach und wurde in der zweiten Stunde ausgesprochen matt. Allerdings ist zu be tone», dab bei dem geringen Geschäftsverkehr die Kursveränder- iingen durchweg kaum nennenswert« sind. Am Kassamarkt war der Verkehr heule ziemlich ruhig. Bankaktien tagen sehr still: die Kurse waren im Ganzen behauptet, Besonderes ist nicht zn melden, die Kurs-Verschiebungen bewegten sich innerhalb von HO Prozent. Heimische Bankaktien vorübergehend angebolen. Heimische sowie fremde Bahnen sehr wenig verändert, Warschau-Wiener angebolen und ca. 2 Prozent niedriger. Ai» lebhaftesten ging cS wohl am Montnnaktienmarkle zu, namentlich Vochnmer. Dortmunder und Geltenkirchener milgesctzt. für Gelsenkirchener stiinulirte der günstige Ausweis. Der Reiitenniarkt konnte das gestrige Kurs- nivca» behaupten. Argentinier auf London beachtet. Heimische Anleihen leicht anziehend. PrivatdiSkont 2"» Prozent. Ultimo- geld ca. 1' > Prozent. Der Schlug der Börse war still. — Tie heutige Getreidebörse begann auf einige Kauflust nnd aus daS anhaltend regnerische Wetter in fester Haltung, tcdwächte sich aber später auf einige Abgaben nnd ans RealisationSlnst etwas ab. Weizen gab im Lause der Börse etwa M, Roggen etwa 'Mk. noch. Hafer geschäftSloS. Spiritus etwas besser beachtet, Termine gut behauptet, loco 20 Psgc. höher. Regen, bedeckt, Nordwcstwind. g r « , o » . ,L«> :»>,.> Sredi! css.rs. DlSccino se.7,«c. Tresdecr Bau! IL8.M. Lioaiedcin—. Lombarden Lama u-a so. Uno Gold rvi.rv. Porruaieic» — Rnlna. K o ,'S. <L IN.» s,oa IlkMk >ci i7. s-lallcnee 88.97. «vaiiler b4'/,, P«u:a>t<r» .r7.ce. 2>,r!e» 21.12. Lüikliiloaic ns.eo. Ouomandai« Ml.ur. Na^ einer yln einartrosfenen Nachricht tz L Zerrüttung de-' EhelebenS vorliegt, daß den Ehegatten die Fort >etznng der Ehe nichi zngcmntliet werden kann. Auch muß eine Ei e ans Grund gcgemeittger Einwilligung beider Ehegatten ge- 'chieden werden." — Geh Rnih v. Mnnbrn bekämvtt die Anträge. - Abg. M'niickcl «Frei'. Vp. begründet dann noch folgenden An trag „Es soll bestimmt werden, daß kinderlose Ehen »ns Grund veibettettiger Einwilligung geschieden werden können, weil» Leichtsinn noch Ilebercilnng, noch heimlicher Zwang vorliegt nnd idie eheliche Gemeiinchast nicht mehr Hefteln". - Sämmttiche An l trage werden abgeleknt. die Komnrissionsbeschlüsse angenommen. — !Ein Antrag, das Margarinegeietz morgen ans d!e Tagesordnung zu 'eben, wird obgelehnt. — Weiterberachling morgen. - Berlin. Tr. Friß Friedman», der nach seiner gestrigen Frci'p.echnng ans der Hott entlasten wnrde, hat bereits heute Berlin verladen. — Ter..'.Kat Ztg." wird geschrieben : Ans Grund zilverlä'siger Rcittbeiliing tonnen wir die gestern von Friedmann weder > Liaaiebcu-Ii 773.vo. Loi»vari>c!i res,20. Boliaiioiei. e «t e. 4rrt»Ilki' «biiluß.' Nei>e» ecr Ouii'20.3z, ver Lcvtenider- Leccmt-cr !8.63 b>i> Lonniio rer Oniii "I.eo. rer ^ernbr.-Deremver 31.75, '.»Ina Riidöl rer er»», 53.25. rer Leridr. Terbr. «.rs. deliauviei. «ims, <rdai>. S'rodnkien >kri ln!l.i Neuen rer Noocinber rrc. Noaac» rer Gilt 5>. per Ktiedor sl. rer Man er. in Bezug am die zn seinen (ffmistcn im Jahre 18!>2 ans Veranlass - nng des .Herrn Geh. Legat ionSrnttzcs Rudolf Lindau in Secne ge- .Hilfsaktion gemachte Aensiernng dabin anttlärcn. daß daS Inlan'o Bcanbatar für nachdem der Verrat! der — Sc König!. .Hoheit Prinz Georg von Sachsen rras, wie bereits gemeldet, gestern inScilzwcdcl ein zur Feier des 2ölährigen Jubiläums als Ehes des attmärkischen 10. Ulanc» regtments Hcnnigs von Tresfenscld. Tie Stadt hatte dem Prinzen einen feierlichen Empfang bereitet. Zur Beglück wün'chlmg Sr. Königl. .Hoheit traf auch vom K. K. öuerreichiichcn Insaittericrcguncnt „Prinz Georg von Sachsen" eine Deputation, ilue vorgenhottciien Beträge j bestehend aus dem Obe,st nnd ReoimentSkommandenr von Lcth, Ritter von Pannct und Hanplinann Bischofs Das detrefsende österreichiiche^ Infanterie regiment ist das älteste und Wallcnstcin gegründet. Am Mittwoch Nachmittag beehrte Ihre Königl. Hoheit mit ihrer Hofdame die Lochmnhlc mit ihren, fehle ! Bankhaus Landau nur Eentralttclle re, die Betrogenen war, von denen Einzelne, i Wecknel langst eingetreten, gebieterisch ! uirückwiderten. Rnr die.Herren Geh. Rath Bleichröder nnd General Obersttcillnani Riti ! konttilLandau hatten die ihrerseits bcwilliglcn Bclräge als» Rulls p. Widdcrstein. ei», i norllu-Zablimg betrachtet. — In einer gestern hier ssatlgcfnndenci ' i Versammlung von Bäckermeistern wnrde mikgekhcilk. daß der Bor istand deS Bundes denttchcr Backerinnnngen eine Immediak-Ein gäbe gegen die Bäckerciveror' gnvc gegen die Bäckereiverordnnng des BimdeSralhes an den ! Prinzeß M a t l> i i d e Kaiser gerichtet habe. Ein Berliner Bäckermeltter wnrde beanstragt. ' Eni Berliner Bäckermeiuer wnrde beauftragt.! Bcsiiche, verweilte daselbst längere Zeit und nahm eine Erfrischung G„">ml)cn oes Lcmcpz oe e :>icch!sgttt:gtcit der Bcrordnnng dnrch alles cm. Ter Rückweg nach Hoslecivil; wurde durch den 'choncn Liebe Mwannu. )>no e'ssch? . n der Backerinnnngen zn sühren. — In Sachen j lhaler Grund genommen, an denen Ausgange die Egmpagen bereit vieles schiss zngem enkranke in Eliarlottenbnrg hat die Ttaots- standen. a histsberett und zweckmäßig , die Klage gegen die Instanzen ans Kosten deS AmlS für Nerv ! anwaltt'chast gegen denen Be sin er, Tlaats und SanitätSrath Edel, wwle den Tr mcd. Henmann Ilittermchnng eingelcitek. Morgen iverden die Sachverftändigen für die Ailsstihrnngsbestiinm-j ttwem Bestiche. Unter Führung des Herrn Lberiorster a. nngen mn, Zuckenlenergeicb hier F r i c d r i chsr n h. Mitte!' einen tief« Eindruck zu machen nicht verfehlte. Möa, ie Königl. Blindenanstalt — das ist sein und auch unser Wunsch! — noch viele Jahre die Wiederkehr de- Olfufirss schen Stiftung-- tage» feiern! — Zu einen, der herrlichsten und interessantesten Feste, die i» der Handwerks- und Kunstaewerbe-AuSstellung zu Dresden veranstaltet weide», dürste sich daS für Sonntag den 5. Juli geplante sächsische BolkStrachtenfest gestalten. Zu diesen» Feste sind die aroßartiasten Vorbereitungen getroffen worden: in allen Regierungsbezirke» des Königreichs und der angrenzende,, säch^schei^Heizogthümer und preußischen Provinzen, swle z. B. in von den von der ...... Kupferstichkablnet Ausrufe an die Bevölkerung und ma Persönlichkriten erlassen, sich für diese Sache zu interessiren bez die nöthigen Anordnungen zu treffen: es wurden Reisen unter nommen, die Trachten der Bevölkerung — soweit überhaupt von einer ihr eiaenthümlichen Tracht die Rede sein kann — z» prüfen nnd »ach küniilrritchen Gesichtspunkten z» gruppiren: man hrclt in dcn größeren Orten — besonders ist Zittau. Elsterberg, Plauen i. V , Meißen und Altcnburg in dieser Hinsicht sehr thätig gewesen — Versammlungen ab n. A. m. Das Proaramm ist nunmehr fertig, der etwa lüm Personen, zahlreiche Netter- und Wageiigruppcn umsassende Festzug ist in neun Gruppen gechcilt »nd dir AussÜhruiiaen der einzelnen Abtheilungen sind bestiiiinit. Wenn man das Programm überblickt, das übrigens demnächst ge druckt und verkauft werden soll, so erkennt man ohne Weiteres den Werth dieses Volkstrachten festes Es wird ein echtes Volksfest werden und ein charakteristisches Bild des Lebens der heimath- lichen Volksstämnie unmittelbar zur Anschauung bringen. Ihr? Eigenart in Tracht, in Sitten nnd Gebräuchen wird der Beschauer bewundern können. Das ganze Bild der sächsischen Volkstrachten soll zunächst in einem Festzuge entrollt werden, der sich durch das ganze AnsstellungSgebiet <Mo von der Stübelallee ab neben Aus- sicNiingSpalast nnd Maschinenhalle vorüber durch die Hauptwege des ganzen AuSstelluiigsparkeS. dann nach der alten Stabt und in ! das Wendendors) bewegen wird. Dann werden sowohl auf de», Fcstplatze zwilchen der allen Stadt und dem Dorfe, als auch ans den Plage» in, Ausstellungspark die Ausführungen der einzelnen Gruppen statlsinden. »nd zwar so, daß die Darbietungen tn der alten Stadt später im AusstellnngSplag und in derselben Weiie die Darbietungen i», Ausstellungspark sodann in der alten Stadt wiederholt werden. Das Publikum wird also hier wie dort die gleichen Vorführungen sehen können. Hierdurch wird ein über mäßiges Zufamnieilströmeii des Publikums in der alten Stadt vermiede». Die verschiedenen Gruppen des JestzugeS werden in einzelnen Berichten näher bezeichnet werden. So wird u. A. die Vogtländische Gruppe einen originellen Hammcl - Kegelzug darftellen. Der betreffende Hammel befindet sich schon seil Langen, in Einzelhaft und wird, wenn man so sagen darf, .dressirt", damit er sich beim Festzng „zu benehmen" weiß. De» Zug eröffne» vogtländischc Musikanten, denen Burschen, welche einen geschiilßtrn i Kegel „nd einen Ziimbierkrug tragen, sich nnschließen werde». So- Wetter: Mittags dann folge» ein Bursche, der einen bniitgeichmückten Malenbau», trägt, und zwei Mädchen, welche dcn Hammel, den feisten Preis ! für den besten Kegelschieber, fahre». Ten Schluß deS heiteren ! Zuges bildet eine bunte Gruppe von Männern, Frauen und Mädchen, die einen bäueilichen Wagen umgeben ES ist erfreulich, . daß gerade unser Vogtland, in de», die kleidsamen Trachten, die durch Hermann Vogel-Plauen einen so malerischen Schildern ge funden und die iegt nur noch vereinzelt in entlegenen Orten vor- toinme», dnlch eine so zahlreiche Gruppe vertreten sein wird. Be merkt sei »och, daß an einzelnen noch bekannt zu gebenden Stellen in der Stadt Eintrittskarten im Vorverkauf zu haben sein werden. Für diesen Tag gelte» die Dauerkarten nicht. — I» größte Gefahr geriethen gestern Nachmittag kurz vor 5 Uhr sieben Insassen einer Schaluppe auf der Eibe, dicht unterhalb der Aiigustnsbriicke. Wie durch ein Wunder sind dieselben den, Tode entgangen. Ter Schleppdampfer Nr. 4 von der DampttchleppschifffahrtS-Gesellschast vereinigter Elbe- und Saale-Schisser hatte eben die AugustuSbrücke thalwärtS passirt. als er infolge noch unaufgeklärter Ursache aus der Fahrtrichtung kan, und so dicht auf das linke User losfuhr, daß eine mit Bade gästen beichte Schaluppe, die eben vom Ivhannesbade herüber- gclommen war und am Aussteigeplatze bei Helbig's anlegen wollte, vom Steven fVmderthcil) des Dampfers ersaßt und umgeworfcn > ,w"rdr. Sämmtliche Insasjen. deren Anzahl noch nicht sicher sest- 10"', ans a' acdantte i Trni en n ,,,! gestellt ist, sielen in's Was,er und wurden von der Strömung fvrt- a„v avgcdantlcn rrnppen von ! »^stben. Von dem Dienstpersonal des PersonenschiffeS „Aussig". welches gerade an der dort befindlichen Landungsbrücke zur Ab fahrt bereit lag und welches in Voraussicht der Gefahr dein, Herannahe» des Schleppdampfers losgcmacht hatte und zurück- Personen gerettet worden. Zwei Personen, „getrieben wurden, konnten zum Glück den etwas herabgelai'senen Anker erfassen und wurde» auf diese Weite gerettet, indem sie sich daran fest- halten konnte», bis ihnen weitere Hilfe wurde. Zwei Kinder hatten sich zum Glück ans den Boden der gänzlich umgestürrtcn Oertlichks nnv Sächsisches. — Gestern mih 10 Uhr beehrten Ihre Königl. Hoheiten Prinz Johann Georg nebst Gemahlin die „Alte Stadt" mit 7ii'e.nime» treten. Eltrazngcs traf kurz vor 1 Uhr 7img ^schang liier ein. Ter Zug hielt am Schloßvortalc. Ter Vieekönig wurde von den Gra'en Herbert ViSmarck „nv Rankan empfangen und in's Tchleß geleitet. TaS Gefolge bestand ans Elune'cm und .Hamburger,'. !0 Per'oncn nahmen an, Frühstück rhcil. Fürs, Bismarck emv'ing L, .Hnng-Tschnng im Familien tton und trech'klle mit ibm vor Eintritt in den Taal ttenndiiche Worte, indem er iagte. er fühle sich hoch geehrt, den berühmtesten Tme.tSmann EInnas vor sich zu sehen. Li-Hnng-T'chang erwiederte: Leider waren 'eine Erfolge in Ehina nicht so groß, wie die Thatcn Bismarck's in Tcuttchland. BiSmarck cntgeguetc, sie hätten Beide ilnen Herren ein große-:- Land regieren helfen, worauf Li-H„ng- T'chang bemerkte, er hätte nur China, Bismarck dagegen der ganzen Welt Gutes gelban. Abends gegen 7 Uhr dürfte Lt .Huiig- Ttthang wicdec in Berlin eiittrcfien L e ivz, g Tas Reichsgericht verwarf die Revision des Prefef'ors L.uitte in München, der am IR Avril vom dortigen Landgericht wegen Beleidigung des Kaisers. begannen am Januar in einer Rede in einer sozialdemokratischen Volksvcr- idm^Milernn^ 'ammlnng zu Monaten Gefängnis, vcrnrthcilt worden war. H a in b n r g. Unter der Firma „Kamen,n-Eaeao. Gesellschaft mil be'clunnllcr .Hastnng". hat sich eine Gesellschaft gebildet, welche die Herstellung und den Vertrieb von Eacaovnlver „nd Schokolade ans Bosnien, die ans denttcheii Kolonien stammen, bezweckt. Tas Tlamiiilabllal beträgt 2">".,,'X> tttik. K i e l. iBci dem benrigcn Kamvie der Segelregatta erhielt die Kai'en 'cht „Meteor" den ersten. „Van,na", die Mich! des Fürsten von Tchaiiinbnra-Lil've, den zweiten Preis. W, c n. 'A»> der Tiidbalm - Strecke Bane» Franzensseslr. zN's'chen Weidbrnck und Abwang im Ei'ach.thal, löste sich gestern Abend infolge eines Wollende „ML- eine gewaltige Felienmnise los »nd verschüttete das Schwnengscis. sowie in einer Lärme von ungefähr oo Metern. Tic Straße in da Sarntbal bei Kowl wnirde iniolar deS aiihaltendc» ,siegen-'- durch das .Hochwctt'er der Talsrr zerstört. Auch die Eisach ist stark ge 'chwollen. stell,,ng ivnrden die hervorragenden Sehenswürdigkeiten, wie das j Wendische Museum, das Belvedere, de, Aussichtslhnrm, die Schuh ^ machcrwerkstatt, die Weberei n. s. w. besichtigt. In, „Wiiikelkrng"! l,atte Herr Enü! Pogic« die Ehre, de» hohe» Herrschaften einen! sriichen Trnnk „Eberlbrän" zu kredenzen. Tie Königl. Hoheiten sprachen nach cinstündigem Rnndgnng ihre volle Befriedigung über das Gesehene ans- — 2c. Matestak der König hat dem Konditor Schütte- "teticb^ in 'NrTiicit.-,, i gec,nr,en t,Milane, vcr -r.»i»e'ire >»,» »»nrr t7»»l,vu„rr unv ,»,»8 nerl .b>» E rttadlkat „Kvntgttcher Hottlcieinnt ans das an der Meißner Landungsbrücke bei Lelbtg's vor - - n>n^°.- Ankcr liegendc.TamPsschi'f „AnssilL' tt's. Jn dleiem Moment fuhr von den Iolianncsdädcrn kommend, mit 1 Herr, seiner daneben ^ zu. Trotz der größten Anstrengung seitens des Fährmanns. Herrn Barthel, welcher die Gefahr, in der er sich mit seinen Passagieren befand, nmgerannt zu werden, wohl erkannte, konnte er es doch nicht verhindern, daß das Schreckliche an s Land gebracht. Fünf Personen »nd zwei Kinder sind gerettet worden. Es ist noch nicht sestgestcllt worden, ob > nicht noch eine achte Person sich in der Schaluppe befunden hat, ' die>e würde ertrunken sein. — Nach Angaben anderer Augenzeugen wird der Unfall wie folgt geschildert: Gegen 5, Uhr paisirte der Schleppdampfer Nr. I V der vereinigten Schiffer die Augustusbrücke stromabwärts. Sei es nun durch die starke Strömung, welche dort herrscht, oder durch irgend einen anderen, noch nicht auf- z geklärten Umstand. dcr^Tamvser kam anßer Fahrwasser nnd schoß — Ter an Stelle des m den Ruhestand versetzten 'Reichs- „ ^ geiichtsrathS Tr. v. Bnri zu», Neichsgeuchtsrath ernannte Groß- w /Dnn-en ?Mädckie?>" „nd herzoglich Hessische Eiste Staatsanwalt bei dem Landgericht.der, b»? 'W, cn '.'.'ach Meldiinge» ans Konstanliiiovcl betragt die Zahl der Opfer an, armenischer Seite -M, g„f türkischer Seite wäre dieselbe gering. Arnicni'che Ansständi'che, welche Wan ver ließen, hätten ans dem Wege zur Grenze türkische Dörfer geplün dert und niedergcbrmmt. Paris. Ter Prozeß gegen Alton wegen Fcü'chimg und Unterschlagung in Höhe von ungefähr -l Mill. FnS. zum Schaden der Ti'unmilgesevschatt hat heute begonnen. Alton war wegen dieses Vergehens im Jahre IWtt in eontu,»aenliii zn 20 Jahren Arbeits-Zwang vernrthcilt worden. London. Rach einem Telegramm aus Trvinsö landete die E' vedilion Eonwan's zur Erstwschimg Spitzbergens in der Advent- Bai am 20. Inn,. Dieselbe traf ans Andrer, der alsdann nach der Amsterdam-Insel wciterging. Eonlva« fand in der Advent-Bai die Ucberlcbenden eines SchifierbootcS. welche dort zu überwintern gezwungen waren. Tie Leute hatten schreckliche Leiden z» erdulden gehabt, denen der Kapitän und ein Mann erlegen sind. London Aus Buluwavo wird amtlich gemeldet, das Fort Charter in Maschonalnnd ist von den ausständigen Eingeborenen ringeschlosse». dieselben hielte» einen Wagenzng mit Lebensmitteln, welcher nach Gwelo unterwegs war. an und plünderten die Ska tivn Mirnndella. wo sic 2ö,oOo Flintenpatronen erbeuteten. Eine ans tiO Mann bestellende Kolonne mit einem Mcnimegeschütz wird sofort von Biiluwano nach Maichonaland abgehrn. Stockholm. Andrer telcgraphirie c>» Troiiisv. daß die Erpcdilion am 2>.A Juni früh in Jtehord aus Spitzbergen cin- ocirosirn sei. Lilles befinde sich wohl. Hessische eeme -Linaisanwaic ve, oem LMiogeciai, ocr! ,7^..^"'' Provinz Rhcinbc'sen Karl Ewald zn Mainz ist vom l. Juli bis znin ttl. Tezrnibei ds- Is. dem eisten Strailenat deS Reichs gerichts als Mitglied zugetheilt worden und wird in der Zeit vom I. bis 15. August ds. Is. im Feriensenat thätig sein. — Ter Einladung zur siebennndfnnfzigstcn Feier des O l s n s i c i s' s ch cn Stiftungsfestes in der Königl. Blindenanstalt batte ei» ziemlich großer Kreis von Gönnern ,, w',' und Freunden geiiern Bormittag Folge geleistet, der Zeuge sein wollte von der intimen Festlichkeit zn Ehren dieses TngeS, der beinahe einen familiären Charakter an sich trägt nnd doch jedes Jahr in wetteren Schichten unserer Gesettichatl den wohlthätigen Zwecken des- Institutes- neue Freunde zu de» alten gewinnen laßi. Und wer tollte im 'Angesicht dieser kleinen, lieben Wesen, denen die edelste Himmclsgnbe. das- Licht des Auges, versagt worden ist, die schuldlos rin Uv glück tragen, dessen Große sie Gott sei Tank — z»»i weitaus größte» Theile — nicht zn fassen vermögen, — wer wollte da nicht ein Anhänger der Blindensache werden, wie Olsilsiess. der edle Menschenfreund, dessen Wiege im fernen Osten an der .. ,, ^ .rauschende» Newa Strande gestanden, der aber in Sachten, in d-e Bmincr .Straße^-be,, Dresden, eine neue, ''cbönere Hcimath gesunden bat > nnd znin Tank dafür der Blindenanstalt nnd anderen segensreichen 'Zähtte>tte^>lleriiin Inngiilckelhervorgctt>an. Instituten nnserrr Stadt stattliche Ziiwendimgcn machte?! Eine tchöne Sitte der Blinden und ihrer Lehrer aber ist es. dem inenichciisrciindlichcn Wohlthnler einen Festtag in ihrem Kalender zu weihe» nnd sei» Gedächtnis; würdig zu begehen. Mit einem Orgewoispicl nnd dein gemeinsamen Gesang des Chorals begann die erhebende Feier, die sich in der Hanpttachc ans- musikalischen Darbietungen der Anstaltszoglinge zusammen setzte, die sämintlich bewiesen, weich' sorgfältige Pflege gerade der Musik, dieser hehrsten Trösterin der Menschheit, i» der Königl. Blindenanstalt zn Theil wird. Musikalische Sicher- heit, Präeision nnd Reinheit der Intonation, sowie die Art nnd Weise der dtinamischcn Schattirnng nnd die nuancenreiche Phrasirung lief; »ur wenig zu wünschen übrig und zeigte, daß die beiden miisitnlischen Autoritäten des Instituts: Herr Volkmar Schnrig, der die gestrige Feier leitete, nnv Herr Fritz Wagner ihres mühevollen Amtes »nt Eifer nnd schönem Gelinge» zn walten wissen. Nicht weniger alö sechs größere Chöre »nd Motetten gelangten znr Aufführung, in die das Festgedicht vom Anstaliszögtiilge Anton Werner, gesprochen von Frieda Enderlci». und ein Lied stir Baß und Pianofortebegleitung: „Der Genius der Ruh" von Volkmar Schurig angenehme Abwechselung brachten. Im Mittelpunkt der Feier, der auch Vertreter der hohen Staats regierung nnd der städtischen Behörden beiwohnten, stand die Festrede, gehalten von dem verdienstvollen Direktor der Blinden- Anstnlt. Herrn Hofralh Büttner. In schlichten, aber eindringlichen, vom Herzen kommenden nnd zum Herzen gehenden Worten ent warf er ein Bild dcö im Jahre UM verstorbenen Olsusiess. Mit der Aufforderung an die Zöglinge, sich all' dieser Liebe, von der er hoffte, daß sie nie versiegen möge, sich Werth zu erweisen ihr Leben lang, schloß er seine Ansprache, die aus alle Anwesenden geschah. Ein furchtbarer Schrei erscholl, der Kahn wurde von dem Schleppdampfer angerannt, zwischen das Dampfschiff gedrückt und »nigeworfcn: die sechs Insassen »ritsammt dem Fährmann in das- Wasser geschleudert. Drei Personen hatten sich kcampshast an dcn tief herunter hängenden Anker deS Schleppdampfers geklammert, während eine Dame mit ihrem etwa lOiährigrn Kinde sich in der Todesangst an dem nm- acschlagenen Kahn sesthielt. Eine Dame wurde weitab schwimmend lnrz vor der Marienbrücke noch im letzten Moment von Herrn Pani Hottewitzkch, der schnell mit seinem Kahne nachgeeilt war, gerettet. Wohl war schnelle Hilse zur Hand, aber wegen der dort stehenden hohen Quaimaner war cs nicht anders möglich, als in Kähnen zur Rettung zn eilen, da schwimmend Niemand das Ufer Hütte erreichen können. Sämmtliche Personen wurden gerettet. ! Ganz besonders baden sich um die Rettung derselben, außer dem obengenannten Herrn, noch Herr Vadebesitzer Krüger und die I. . I . TerFährmannBarthel rettete sich dnrch Schwimmen: er wurde unter der dort stehenden Landimgsbrnckr weggetrieben nnd tanchke ans der anderen Seite wieder empor Eine Gewähr freilich, ob die sieben geretteten Per sonen den Kahn allein benutzt haben, oder ob noch eine Person mehr darinnen gewesen ist, ließ sich gestern noch nicht ganz sicher feststellcn. Aber fast übereinstimmend wnrde die an gegebene Zahl genannt. Hätte nicht das Personal des Dampf schiffes „Anssig" dir Geistesgegenwart gehabt, mit dem Schiff den bisherigen Platz zu verlassen, jo wäre unfehlbar auch dieses Schiff mit dem Schleppdampfer znsaminengcstoßen. Die Geretteten wur den in Droschken nach ihren Wohnungen gebracht. Bon der Brücke herab nnd vom User aus hatte eine große Menschenmenge den anstegendcn Vorgang beobachtet. Tage-geschichte. Deutsches Reick». Die „Köln. Zig." schreibt: ES wird »ns bestätigt, daß csdem Reichskanzler nach mehrnwnatlichenDcmühimgen gelungen ist. einen Vergleich zwischen den drei um die Erbfolge in, Fürstenthnm Lippe streitenden Familien, dem Fürsten von Schaum- bnra-Lippe. dem Grasen Lippc-Biesterfeld und dem Grafen Lippe- Weißenseld, zn Stande zu bringen. Darnach soll die Frage, wer im Fürstenthnm Lippe thronsolgeberechtigt ist, einem Techiedsgericht nntcrbreitet weiden, das ans Sr. Majestät dem König von Sachsen nnd techs von diesen, zu berufenden ReichsgcrichtSräthen zusammengesetzt lein, sich eine eigene Prozeßordnung setzen und nach bester NechtSüberzeuaung mit Stimmenmehrheit endglltia ent scheiden soll. Die Vcrglcichtzurkunden sollen in dcn nächsten Tage» bereits vollzogen werden: sobald Sc. Majestät der Kaffer dem Vcr- leich zugestimmt haben wird, soll er dem LIppischen Landtage znr guna unterbreitet werden.
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