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Dresdner Nachrichten : 09.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-09
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.01.1882
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«ehr «I. »verbeiß lülltvru >r. Aerzt- u. Kinder. I u. 2-4. csten Rang .'t (bei der ir bekommt der Zeit- chtvoUrn der Freund und Post- ins -HauS Ztz II.) verinögen- csitzer eines iidstückü nn Alleinseins treuen Le- jcdoch zu t gebunden tschaftcn zu ein schon so encn Wege ;n Mädchen erheiratden. Ivtographie, fort retour- n gef. unter invaliden eestrahe 20, 1 einsende», wrt erfolgt, id Agenten chtigt. Su- eine Ehren ion. 'roiss Serien- und itche, Gold, ine u. s. w. '"iS, , 1. Etage, e ins Haus. »8 wttbillig zu Mpr-Pfd» fg.pr.Pfd., ack, roh HO 4«Psg. pr. crinährgung. sv >r. 7, straße. vrosSvu 1888. idäseint I»,It« sis» 7 vsr » 7er cfflcdtE: Msclknsir«»« l». s!lmineieein»»re>e rl-iikljaiirNch i«!vi«>> ü» Pstze., dm,y die Polt tb Ptzik »NMNI. w Pf,», 7>usl,fe370O0 Sienchl. der tiiSNilr-alreiNitkiiUidioM«. i vikripik mo»! sich die »irdactt»» nicht ocibtudltch. Tinnonce» fiir uns >,e>,mr» a»! T>eÄttu»mru-N»rc>n>r v.Snalen- siel» » voolcr; - !»„»»N Moll«! r»»i>« L »omv.j — ri»vali»t»vanr; iS. Mull«» in Stmiipi — Illob. Kicft i» !0i»,,ort»ua; — Narck » V,. iii-dalir; - 2I«I»«r,„H.»ulu»g Tagevkatt für Politik, illllterhaltung,Geschäftsverkehr. Lör/eubencht,Fremdenliste. 87. FkvrMvx. «ee-i- «»»—««»- » »>« Pochm. »Uhr »n--u»mm«n. konn,o,o bi» !NiI«,,«t»Uhr. S" viruuadi u« : an Wochciciagen: g«. iU^I- „a'Ic N>.bjsS!LchM.»UI,r. - Ti, Mii'.'KNec PrMjcilc ko»« >j Pis,e Uingckudl 00 Psge. Eine Gcunnie iiir hat »ächll ta«>nc itriiii.-men der Juiernle wnd »i >i>l ,e ged«». Endwäingc Ä»»»»«en»7lustr>>ge Uonniibcloiiuicn r .Ni'uctt imtlirru wir nur gegen P,U»um«ran»«- A«ii>»»0h»r<h tNuimnileu oder P-im-Au» -ildcn loireu > - Pig. Julcralc lür b!: PioMogo- Itummer oder Noch eine,» ireiULgc ln« Peritzciic U0 P,. A dikne mit ve-i^vn 8>>il/<>ii. i,»»I> en-,l» um! iojiMu I'vI/»->rIc tilr Kr»!;»» g IM Nonoiis-oi/». i,i<>-Im. uii ilt c»iioMi,o cmisiiii-KIt lilm Nimii/m Ni l j ih ..tUM t'ii>u ' «Ion liobor« i< I» i >11->-r b l,, X urnc Ililvr, Ilrvuitoii, bl (I Si k ! Ä Oxtrnvertt NN«I ueittel«« lt, in i»rtin» HL,«»,« »Isuiiil I»r« ««<>« u->onr«t»»ll. 1>i„« Iiir t>j üicdlMtMMk. Unholdere wurde » Iliili^nütkiil L VftKll'i'. »i k.illoii E Ü! „n«l .^ttnoiiveii-Lxp« üittvn) sis E HZ ii»«t>rutivr-i>»trn88« :rr», i. L ?I0IN>,I>> ljeliirilt-rnng ION ^n/kUlwn an nllo /tnlungon cier i!i Ä Vvolt /u t:irilniü88>gdu l'iei-tNi oI,na Xi'dt'nkoütt'n. !h sH Voiniisclllii^s, Kalnlogo, < >!>ol It'u-,VnniiImio ote. gratib. 8 P a r i s. illei den Lcnatsmahlcn gewan l Kairo. Der englische und französische Gcneraltonsnl erhielten ^ entschlossen, seine Autorität auch gegen jede Unordnung aufrecht ru neu bis jeht die Republikaner 21 2ihe. von ihren Regierungen eine Eollcetivnole, erklärend, Franlreict, j erhallen, i.eivälilt. ! und England, welclie den Khedive auf den Throu erhoben, seien! Rr. ». ^ Witterm.q vom »s. Iariii.ir: S'all'mctcr nach ^Skar Bösi'/d, L^allslr. I'« 12 U.), 7«/^ Mill.. scil lN'lctii Mill. «n nic,n n. Triclinumcita^ . n. kj.'e.iulit : Tcn.pct. 0» L?., . llitdi. ^r.. iu'.inie Tcmu. '2^. Aussichten für den 0. Fannar i Vorwiegend bcivolkt, später wärmer, etwas Argen. Montag, A. Januar. Hcneste Teltgtaiumc r>cr „Trcsdnrr Nach»." vomch.Januar. Paris. 4l Senatswahlcn sind bis jetzt bekannt. Die Ae pnblikancr gewannen II Sitze. Pietor Hugo, Frepeinet und Sav sind gewählt. London. 2l»geblich wurde am 5. Januar der 'Ueriucli ge macht, in das r,i b g e w ö l b e in Eliislelnirft eiuzubrechen, um die Reichen des Kaisers Aapoleon und des Prinzen zu rauben. Sie Polizei untersucht die Angelegenheit. Viewr-jork. .. Inn. M»«>l D. 1'»^. Nulln» ^>lucnucis»n i»no 1 I. d>' ln. I'Nlk''Nt»e!i Munal I D. (5.. Pl. ^ebbllür l T. 16 C.. pr. lvt.irz I D. tl-'/» (5. k'.I l I.ti.V'tl, ;2 (<. ^Icltlsl l'.g tJ. Dresden, t>. und bereits mehrere Aöcte übereinander gezogen gehabt, als ihn Ebert selbst ergriff. Der Edle von der Horst ii> bereits bestraft und hat sich in letzter Zeit in der Tippoldiswaloacr Gegend als Bettler und Vagabund berumgetrieben. Eine Schurkenbandc ärgster Alt wurde in Ham bürg von der^Polizei aufgehoben. Ein angeblicher.chausmnmi ans Memel, BI. A. S., richtete mit einem Eonnnis aus i7rlislwrn am liotläu- disgieu Brook ein Komptoir ein, und Beide erlichen nun in Berliner und anderen Leitungen Annoneen, in welchen sie Gouvernanten für Amerika suchten. Die Mädchen haben sie dann in verrufene Häuser nach Aewnork ernedirt. In Jolgc einer 'Anzeige begab sich der Kriminalbeamte Kurte in das Komptoir der sauberen Menschenhändler, wo man zahlreiche Photographien fand und mit Beschlag belegte. Zahlreiche Mädchen aus Sachsen sollen ein Spser des rafsinnten ^anuar. — Bei der milden Witterung der vorigen Woche konnte Ihre Mas. die Königin, allerdings unter auhcrordentlichen Vorsichls- mahregel», zwei kürzere Ausfahrten im geschlossenen Wagen unter nehmen. Diese Ausfahrten sind der ho.en Aeeonvalcseenlin recht wohl bekommen. — 'Am Sonnabend hat wiederum eine löuigliche Jagd aus den Fluren bei Schloh^Graupa slattgesunden, au welcher sich De.v»>,iii> i mi« m,» >. Mas. der König und ^e. zigl. Holielt Prinz i'Kmig betheiligten. sogenannte Auichelsclilitlen Partie aus der glatt ganzen. letir gungigen Ertrag hat ivledcrum der hiesige Wild- ^ dienen Geisinger Eliausiee veranstaltet, leider lam hier der prethandler .Auller ellalilt. „! Schlitten, ans ivelchem sich A. mit seine» Genossen befand, plötzlich Eure auheiordeiitlrch sündige Ueoerraichung ivideriuhr am pah er nicht mehr nuszuhalten war und sodann .ziertag dein GeneiaIiiiat0lv.A udo r sf. ^engelbe wurde nitlclE ^ „„ eaun gsaum nnfuhr, wodurch der Genannte Kgl. Ka.niic'tsordre zum Gcncuilleutnant ernannt, ^.a g»B"l l ch bedeutende Verletzungen davontrng. Tic Geführten A.s kamen mit rg, tnlt Evellenz v. Andorn re a muto - geringerem Schaden davon. tur orc ^ — In Vind e n a n bei Leipzig und in R e u d n i tz passirten Schwindlers geivorden sein. Der elende „Ehes" ivie sein „Geschäfts- sülner" ivurden verliaftet und der Staatsanwaltschaft überwiesen. , Für solche erbärmliche Subjekte isE kaum eine Strafe des Gesetzes , hoch genug. — Aus Altenberg. Ein dortiger Bäckerlehrling A. hatte > mit mehrere» jungen beulen, darunter auch einige Mädchen, in der lich leine Diuiswn srci ist, tritt Ereelleuz v. Andorfs a Sr. Maj. des Königs. Die Ernennung eines Führers erledigte 1ö. Brigade stellt demnächst bevor. - Der G ' Plat e n, versammelt zahl von Künstler Dine r in seiner Wohnung. i Fu Ehren Pros. I>r. DN g a r d's, der heute sein 2gäl,riges !iverden. Am I Igaoc siUN c, miu.crni vcvc l. dieser Tage folgende Verunglüctiingen. Im entere» E rte ward beim seneral - .zntcii^aiit des Kvnigl. ..otthcatcrs, (>raf. zmnalbau der Handarbeiter Moritz Busch von einer ammelie am ^onmibcnd iachnnttag eine gras,e An-^ verschiittet und musi ihm nun infolge dessen der linke ""au r-beufo opulenten als anmulhig belc.lcim iverdeni in letzterem Srtestürzte ein Fimmer Arzt Jubiläum feiert «Pros. b>r. Wigard itudirte, nachdem er nach 1810 sein 'Amt als Professor der Stenographie verloren, im 'Aller von ea. lö Jahren noch Acedizin und wurde am 0. Januar ldö7 in! Döhlen bei Dresden als Arzt verpflichtet) veranstaltet der hiesige l Fortschrittsvercin in Form eines Fainilienabends morgen Dienstag im grosien Divolisaale eine in Eoneert, Festrede:e. bestellende Feier. Der Jutritt ist nur gegen Karten sdurch die Mitglieder zu erhalten) gestattet. — Graf Wilhelm von Hohenau, einer der Besitzer des Schlosses Albrechtsberg in B'ichwitz, hatte das Unglück, ein ihm geborenes Söhnchen kurze Zeit nach oer Geburt wieder zu verlieren.! — Die ursprüngliche 'Absicht, 0 H o s ball e zu veranstalten,. ist aufgegebcn worden; die 0 kleineren Bälle, die sogen. .Kammer-! bällc, fallen aus. da sie in der Aäbe der ?Wo!ni iumur Ihrer Maj.! Sonach! einem Aenba» in der Bornitzstrasic von der drillen in Etage herab und mutzte besinnungslos hinwcggetragen der Königin im Aesidenzschlosse abgeh.allen iverden mü'len finden nur grotze Hosbälle in dieser Saison statt. — „Earmen" erlebte am SounabendEtwas, was ihr früher nie in Dresden passirt war: ein bis aus den letücn Platz ausvcr- kaufteö Haus. TaS Publilum ries den Faubergein, der das Wunder zu Stande gebracht: Frl. Lilli E c li in a n n nach jedem Aelichlutz iviederholt und sliiriuisch. Die Gästin war als Gesnngslünstlcrin wie im Spiel gleich grotz; die temperamentvolle, heitzblütige Spanie rin gehört zu ihren grünte» Leistungen. Vieisach verlangt man inr Publikum, das; Frl. Litli Lehmann ihre beste Rolle, die „Pioletta", uns nicht vorcnthalte. - - Der Ausschwuiig, welchen unsere Wcitzwanrcn- und Wäschc- Jndnstrie in letzter Feit geiwmme», ist auch ülur uuscre vater ländischen Grcnzpsähte liiuaus nicht unhemerll geblieben. Einen glänzenden Beweis, dass unsere einheimischen Leistungen getrost mit den, gewöhnlich der Etikette wegen vorgczogcncn fremden Fabri katen'konfurriren können, giebt wieder die von einer routiiurtc» Wäichcnälicrci Inhaberin, Frau Anna Anuinan», hier (Am See 47) mit ca. 20 verschiedenen 'Arbeiterinnen gefertigte brillante Braut-Ausstattung, welche für eine grötzerc Domäne des Herzogthums Altenburg bestimmt ist. Fnm Besten der Ferien kolonien wird Frau Naumann dieselbe zu Jedermanns Ansicht, gegen beliebiges Eintrittsgeld, während der Tage vom 10. bis tö.Jnnuar Am Sec 47, Mittclgcbäude, 1. Etage, von früh 0 bis ü Uhr Nach mittags ausslcllen. Die Damenwelt zumal sollte sich die gebotene Gelegenheit nicht entgehen lasse», diese wcrthvollen Wäschestücke in so imponircnder Reichhaltigkeit einer Besichtigung zu würdigen. Die vorliegenden Arbeiten, meist von geklöppelten Spitzen, pikanten Ein sätzen, Monograinmen und Stickereien geziert, zeichnen sich durch avart-soliden Geschmack, Sauberkeit, Eleganz und wohlbcrcchneter Praeticität trefflich aus. — Es giebt doch noch edle, hochherzige Menschen! Dieser Tage erzählte unser Blatt, wie ein hosfirungsrcichcs Talent, das des jungen, blutarmen, preisgekrönten Verfassers der „Eominrin-Liesl" (Preis- stück des Residenztheaters), Eamillo T.hiel, in Gefahr sei, in der Misere des Lebens zu verkümmern. Es gereicht uns zu hoher Be friedigung, heute initthcilen zu können, dag zwei edle Bürger Dres dens, ein' Privntgelehrter und ein juristischer Stantsdiener, sich ver pflichtet habe», auf ihre Kosten den talentvollen, jungen Menschen literarisch ausbilden und eine akademische Erstehung geben zu lassen. Lohne es ihnen Gott! das im d. M. bat sich der Handarbciker Elnist. Fnrchtegott Reichel inPotictzappel durch Erhängen selbst entleibt. Derselbe war ein dem Truutc ergebener und schon vielfach bestrafter Mensch. — Der Tlicilbabe! der Firma Strobel u. Eo. in De üben, Herr Mertens, wird seit dem Snlvestcrabend vermisst. Kein Arensch weih, wo er hingekonmicn. Er ivar am genannten Abend aus- gegnngcn, um eine gröbere Summe Geldes umzuwechseln, ist aber bis gestern nicht wieder zurüctgekehrt. — Am Mittwoch Abend hat sich oberhalb Wactzivitz eine F'an ins Dresden in die Elbe gestürzt, der dortige Fährknecht aber rettete ne. In Reisüchs Restauration gebracht, gestand die Frau ihre Selbstmoidabstchl in Folge ehelicher nützlicher Verhältnisse. Am nächste» Morgen ward die Frau nach Dresden geleitet. Tages Ordnung. Heute Montag Mittags 12 Ulir. I. Kammcr. Bericht der 2. Deputation über die Einnahmen und Ausgaben bei den Domänensonds. 2. Kammer. Schlusibcratlning über d-'n Bericht der Finnnzdeputation Kap. 1 bis ö, 7, 17 und 18 des Etats der lieberschüsse. A e g ister der Lesfenil. Gerichtsverhandlungen inDrcsde n. T l> e b l n li de >qcr i >l)i. dilnlinciieii. Ten vcnv. NiistceElnnrE- siöknp. ciesed. Nennsn's ' . ^kennin'f. reuv. v. .^cldicich ' . Notdc verclrel. !e'idschiii->l.f. Ten II. ;>ann>n". iLkdle^el Herniaun. TI'inomi ^eder, oilns; 'I nein'. NlNeldinnr. vill il l.iiui>i".n. l»,'iillel' .. Ten 12. ^innor: Hci.linq Tkndij,elilcliide lSilendinsi, Tladt-ienieiude iLeipziii '/. f'>Iviwl'lei'. (^ii'inll'til ' >IliNii- ner. Heiniani!, v. J'6elk ' . 'j'üiiJl. - deinchen: Ten 11. I>'uuen. : Miiller io:n.. ?,!,neidre I),ie,.'J ' . »xin., .6.ivchlNl!) v. nx>D.. Pieis'.ler . . mcn .. Lelnili m.',-. L u n d >1 cr l c!> l. TlrJssrHiUiici II. Ten l». 7>iHiUln : 9 Ulir ."Jnninvellnindlnnsi fle.icn den öie.enrenavdeiler C<lil 2t'r >nn ^Gediik!» Wiener ciu? (f'roi'.enliain mil» >mm>l inen 'N TlI'indlmn-1 iwl, Li.i.'l-'nn nlnunsn n ni'd »'lni,lr»ulicden Anordnungen dez.bvlnstiklunq diel.n und Bcilneltnuq io',imdei:wrratisclicr Trnckirlniitcn. .- Lo ndncrich l. irl einchcii. Ten n. .Jiinimr: ^edonc» nxor.. Grnndnmnn nxnr.. .nrame »>>- >.. Ho.1 sied Toln r mui., vesedle '/. m.-n.. Iohnicliett qel'. modelt i»ur.. Tliclny sied l'ionen ' . m:u., -Helbisi ged. iLchumonn mru-., Moschlcr »»st«!-.. Allnel's! I ».x». Vlblrölie 1» Treod»», 8. Januar, Mittags: 02 Ecnt. unter0. — Pari s e r N! odebrief vom 0. Joinrar. Breine liebe Hermanee! Weiht T», was Sorge» sind e Versteh' mich wohl, ich meine darunter nictlt jene heängstigenden Schallen rechnen zu dürscn, welche die Notli oder das Unglück ans unsere» Psad werse», sch will auch keine härislichcn oder gesellschaftlichen Distercnzen da mit bezeichne», sondern lediglich die Unruhe meiner Denllrast, so bald es sich um mein UeheS „Ich" hnndclt. Sie ist seit einigen Tagen für mich ein Onälgeist geworden, der mich tagsüber zerstreut, unticbenswürdig macht und in der Nacht um dcn Schlaf bringt. Monsieur Alphonse, das Ideal aller Bekleidniigslünstler, mein Schneider, ist erkrankt. Ist das nicht schrecklich? Ich gönne ihm ja Ruhe und Pflege, warum sollte er das Privilegium aller vor nehmen Damen nicht auch cinmat käste», aber jetzt, in dcrHochsluth der Feste, das ist wahrlich nicht sehr galant! Uchermorgcn hohen wir bei Frau von Gr., einer russischen Millionärin, ein grosses Diner mit darauf folgendem Ball und noch selile» mir beide Rohen. Soll ich mich mit getragenen Kleidern behelfen? Unmöglich. Es würde mir ergeben wie dem Klipserstich, dcn inan nach dem zweiten Abzug im Preise sinten lätzt. Ich sinne imablässig, wie der Be drängnis! ein Ende gemacht iverden tonne, Madcloine geht mit ver weinten Auge» umher und nimnit theelöstclweise Melissengeist und ,"»» I>vpmiiü,no. „her ihr Geist wird darum nicht erfinderischer, ladt zu ; > A,ft- Schneider und Schneiderinnen von Tistinetion haben ihre be- vo» r'tiva 12 .zahreir (wie »ch - stimmte» Dame», denen sie sich, wie Seiaven, zur Arbeit verpflichten * — die Rechnungen sind auch darauf eingerichtet — es ist säst lächcr- !lich, nachdem man den dreifachen Preis für die rechtzeitige Anserli- Eine aufregende Szene erlebte am So.im>v:"d Nachmittag Köiiigl. (strotzen (starten spazierengehcirvc Publiknm. Im Earriore sauste die grohc Aeilastee ein P ferd nach der der Reiter, ein junger Mensch von etwa 12 Jahre.. nachher liernnsstellte, ein Engländer) hatte den Hut verloren und vermochte das scheu und wild gewordene Thier nicht zu händige»......, Dasselbe diirchjagte die beiden Vasen und warf in der Nabe vo»!^,,,,^ einer Rotze geboten bat, zu hören: „Ich bedauere, Madame, Prinz Georgs Garleir den Reiter so hart auf den Boden, das; der- aber ich arbeite nur für die Gräfin W. oder für die Fürstin M felbe bewusstlos „r eine Privateguipogc getragen und dein .vosralh J>, Magazinen trisst inan selten »icbr. als Modernes, was schon 1>>. Stclzner langiam zugesahrcn wcrdcir mutzte. Mitttcrweile: nnf Bürgcrbällcn oder ftr solchen Geictlschoiten getragen wurde, die waren auch die zwer Begleiter des Unglücklichen, ein junger Eng- ,,„p von Männern sregucntirt werden. Sollen sic vielleicht, nm länder und eine Vcitz, lierangekoinnien; ihrer Erzählung zu Folge das Niast voll zu mackicn, oussinde», datz die Gattin mit ilirer waren tie ruhig zu dritt geritten, als jenes Pferd ohne äutzeren Doilette vierzehn Tage hinter der lc-mmo nalanto zurückbleibt? Datz Grund durchging. .... ^ ! ivir, die Beherrscherinnen der Gesellschaft, mit „dunklen Existenzen" — Wie ansLervzrg geschriehcnwird, rftdiedortigeLchncidcr- u,„ Kleider Siege ringen? Das lnctzc ja die Zügel vollends tnnnng noch alter als d,c hiesige, die vor wenig Tagen ihr 400-^us der Hand gebe»! Sei die stienernng nn unserer Toilette »och jähriges Jiihüäliiil beging, die dortige^ Jiiiillilg rvard eingesetzt ain s« perfide, aber originell, sie wird iunner iliren Zweck erreiche»:! ^ - ^ persönliche .Huldigung hervorrriken. — Da hast Du' Beweis meiner Zerstreutheit, ich plaudere rnit Dir und be- zu späi, datz der Aerincl »iciiiev Hauskleides mit dem Tmten- ! glas in Konflikt gekommen ist. Weit entfernt, mich mehr zu schelte», anstatt der früheren ... dessen Gebrauch erst > Oberarm angebrachten Puffen ..... . . . getckitrtztcs «trick tchwarzer Sammet (mit rotbem solchem Nairiensklangc air einen gemeinen Dieb ? Dieser „Edle AtlaS doublirt) auf das Handgelenk und wird dort durch ei» Bünd- abcr ist ein solcher, noch dazu ein ganz gewöhnlicher Einbrrckirr, wie ^ che» aus einem weißen, brS zu den Puffen reichenden Spihcn-Untcr- sic aus der Hefe des Polles hervorgchen. In der Nacht zum Ton- ärmel, zusammcngchallrn. Das Kleid selbst ist in Prin-etzform ge- nerstag ist er beim L-chorrrtternfegermerster Eberl in DippoldiS- schnitten und vorn, vom Halse bis zum Saume, über einem an- Walde rinaebrocben, bat die Kleidungsstücke der Gebilken aestobken ^ känaftck» t-Br schnwfen. ank oem Nocke l^doch die Br-sttc eines Da- bliers erreichenden, rothen Tckilcisenjabot, mil schnarzen Spitzcir uiilermischl, geöffnet, und in alle» stiälüen rolli passepoiiili. Die kurze, durch schwarze Müllrüchcn gesteifte Schleppe, wird durch eine breite rotlic Allnsschlcifc elivas znsaninicngciwmi»en. Eine Stunrtkranse von rothem 'Alias niir schwarze» Spitzen verziert, lägt den Hals sehr schlank und ivcitz erscheinen. Das eben angesistnlc 'Arrangement eignet sich auch für den vumilimien Wvllstosi. Will man das zum Jabot ei forderliche Band waren, so genügen schräg geschnittene und vermittelst der Sckeerc ausgesranste Stoifstreisen. Soeben tritt Madcleinc srendestrahlenv ein: „Monncur Alplionse ist im Bvr- ziniiner!" Verzeili, meine Liebe, diese Aceldimg eiektrisirl mich i»cl>r, wie die brave Vorstadt-Bewohnerin ein Kanonenichlag. „Nur lierein mit dcin Heitzersehnten!" — stinn siebl er vor mir, ein Ehaos von hnnlseidenen Suchern (Nonveanü'für Herren ! > liegt nn seinem Halse, und eontrastirt seltsam mil den schwanen Handschuhen und dem ziniinetsinl'igem Frack, in dem er mir seine Aufwartung macht. „Aber bester 'Alphonse, wie tönnen Sie gerade setzt trank iverden!" Er zuckt nur mit den Achseln und richtet seine ilemen klugen'Augen schiiicrzertüstt ans eine grüne Aloin-Robe, die Madelcrne ans der Garderobe bervorgesticht hat, um sic mit gelbem Atlas und Eornllen- zweigcn zu modernistren. „Ja, man Hilst sich so gut, wie mögtich", will ich eben sagen, da flüstert mir meine Kainiiienrau zu: „Ter Arme ist heiser, er kann kein Wort sprechen!" Erleichtert athnw ich ans. „Ick, brauche keine Worte, sondern Kleider!" Nach dieser lakanischen Erklärung ützcrrcicht mir Monsieur Atphonse mit ver bindlichem Lächeln seüie neuesten Gesclunacts Entwürfe. Oben an siebt eine Rabe von Silberbrocat mit Enanen gestickt und einem Tablier von blancin Sammet mit echten Silberwitzen. Die Taille ist vorn nicht lang aber sehr spitz und mit Silberwwcn eingcrahint, herzförmig ansgeickmitten und mit einem Sammelstreiten und Spitzen - Rüschen reich garnirt: rückwärts sind Taille und Schleppe ans einem Stück genommen, jedoch ist ans die mittle Balm noch ein fächerartiges Tbeil Sammet, das nickst ganz bis zum Saninc des Silbc'rbrocatroctcs reicht und mit Silberipitzen ein- gcfntzt ist, antgeletzt. Der Aernicl hat eine Saiiiinctpniie. mit Silber- spitzen spangenartig überzogen, dann ist er bis zum Ellnbogcn glatt und wird dort, ivie der Halsausschnitt, mit Saininetstreifen und Spitzen abgeschlossen. Die langen Handschuhe sind aus blauer Seide, niit sehr schönen Blumenmustern gewebt, und mit Silberipitzen besetzt. Die Eoisfurc besteht aus einem Kranze von Enanen mit hcrahhcingendcn Silbersäden. — Eine zweite Diner-Toilette ist nach demselben Schnitt, jedoch anders arrangirt, van vonwe Sainmet und gelhein Moirue. Das ans diesem gewonnene Vorder- und Scitentheil des Rockes wird durch Samnieistreiten überkrcnzt, die durch Wachsperlen gehalten scheinen. Das schmale, sedvch in lieft Falten gelegte Moiroe-Theil, was ans der Schleppe ruht, wird durch Sainnictstrciftn und oben wie unten durch eine breite Saniinetichlcift mit gelbdoublirten Enden scstgehnl- ten. Die Handsclnil,e sind ans seinem gelben Leder mit pensöc Sammctlstnmc» gestickt und der Kopfpnl^ wird von gelben und vcnsüsinIngen Aiarabonls gebildet. Die Taschentücher zu beiden Anzügen sind iveitz und bunt zugleich. Das erste besteht aus einem kleinen Stück Mull mit einer lostbaren Spitze cingesatzt, die mit Enanen und Dilbersäde» besonders bestickt ist; «das Monogramm wird nicht »icbr aus daS Tuch gesetzt, sondern in die Spitze oder Stickerei eingearbeitet), das zweite bat in der Mitte einen mit Spitzen besetz»'» Stern von Moirüe und dann erst einen mit pensoe Seide gestickten Baltistrand. Zur grosien Toilette muff das Taschen tuch jetzt durchaus mit den Farben der Robe harmoniren. — Selbst verständlich behalte ich beide Kleider, denn es vergebt seine Woche, in der nicht zwei gröffcre Diners oder Soupers stattsinden »nd da dieselben mindestens noch mit einem Ball, wenn .licht mil Eonccrt niid Theater verbunden sein müssen, wenn sic nicht als nnbedeutend rerschwinden wollen, so hat man viele Roben nötbig. Fum Ball lässt sich übrigens jede Dame, auch die älteste, umtleiden. Man verabschiedet sich gegen 0 Uhr Abends, um nach zwei Stunden, möglichst »arlheilbatt verwandelt ivicder zu erscheinep. und sich ohne besonderen Emvfang in dcn Fcsttanl zu begebe». Da sich auch die anwesenden Hcirc» iinmittelbar »ach dem Diner in ein Spielzimmer zilrückzicben, so ist dcn Fcstgebern seihst, die sich obendrein mit einem Maie aller gesellschaftlichen Verpflichtungen entledigen, Zeit zur Erholung gegönnt. - - Am vortheitbasteste» für eine lehr elegante Balltoilctte bleibt der weiffc Atlasrock, mit gcstictterTaille und breiter Bordüre über dem Saume so» obl, nis zn beiden Seiten der Moiri'ejchlcppc. Das Tablier wird entweder, wie die Schleppe, aus Akoin'e oder ans Spitzonvolants gebildet. Ich habe niicb für den nächsten Ball mit einer er« iiifarbigcn En pe de Ebine-Robe versehen, die mit acht kleinen Volants beietzt ist. Zwilchen diesen sind auSgesrnnste Streifen von purpurfarbigem Atlas, genau wie Federn cmsfthcnd, angebrachl. Von der rniiden Taille fallen spitze, rathe Schöffen auf eine Erape-Drapcrie, die rückwärts mit de:; Schleppe durch eine große, rolbe Rosette verbunden ist. Der tiirzc Acrniel wird durch eine rcstlie Zacke gebildet, von der eine lange, gelbe Perlcnauaste bis ans den Handschuh reicht. Ganz entzückend kleiden zu tarbigcn Schlcppröcken die wciffen Spitzenüberticiver, vorn abgerundet ivie ein Jäckchen, rückwärts wie eine Polonaise geschnitten. Sie sind aus gemustertem Tüll und Spitzen sehr leicht lierznslelleii. Für junge Mädchen bleiben die Tnrlatankleider modern. Sie werden mit gepressten Plissäe's, Puffen und Rüchen, in die man ;. B. Rosentnospen einlegt, fast überdeckt. Von der rechten Taillenseite flattert eine Schleift bis beinahe znm Sannie des Rackes und endet dart mil zwei kleinen Bongnets. Für die Bnlltränze find, z» solch zarten Toiletten, Maiblüinchen, Vergiß meinnicht. Aepu'Iblütben und Maffliebchc» anzuratben. - Preten- siöser, aber nick» weniger elegant, siebt auch zu weißen Schleppen, gleichviel ans ivelchem Stoffe, die vnrvurrotlie, mit Blumen reich geschninckle, spitze Atlnstaille ans. Ilm besonders luxuriös zn sein, ijarnirt man sie nicht nur am Ausschnitt und am Acrmel mit Spitzen, sondern läßt sic auch mit Fweigen, Blnnien und Schmet terlingen ans Spitzenarbeit benähen. Einfache Bailmäittci iverden ans weißem Flanell genommen und mit breiter Seidenstickerei, oder mit einer ansgelegtcn, durch Schmel.zperlcn eingefaßten Stütze ge schmückt, während die eleganteren Unilmllnngcn ans Eachemire lind Plüsch mit Atlasfutter, echten Spitzenvolnnls, Ehenille oder Feder- beiatz bedacht sind. Die Eonscetionen für die Straße bleiben nn- vcrändcrt. Für Kostüme erwartet inan dcnrnächst eine Nenetung. die indch »och nicht eoinplct ist. — Tic Hüte selten dnrchwcg mit ilirem bunten Federschmuck, dcn breiten, oinbrirten Bändern und dcn pcrlenbcsäcten Spitzeitbarbrn recht anspruchsvoll aus. Der kleine Eapottmt cbic Pesse ist iunner mit einer Spitzen-Rnche vergrößert) wetteisert mit der Form „Dircctoire" und „Rubens". Letztere er hält zumeist gelbes Atlassuttcr. während der „Directoirclnit" einer Rluinenausstcllung gleicht. — Ein kleines aber sehr seines Bougnet künstlicher Blumen gilt übrigens als nothwrndiger Schmuck für die Straßentoilettc und wird über der linken Seite der Bütte ans Paletot oder Mantel getragen. Entlasse mich heute in Gnaden, wa cbere, und nimm zärtliche Grüße von Deiner D. v L.
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