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Dresdner Nachrichten : 01.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-01
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1874
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N»«i»ern I N,r. »»Mr2«S00«M. Wk »I« ««««,»» ein«». -MIS- Nnser,«,n>«nnn»»e an», wtlrt«. it»»»»»»l«i» «»>1 in »amdurft. «er- ln verltn. Hamdur-, LV... ««ni che» - v»»», 1 0». in grOWymrr V»i^ in «»„nt». — »- «».I»eu», Snlli« « v» In Vnrt». Tageblatt für Politik, Unterhaltung«. Geschäftsverkehr, « Druck und Eigenthum der Heraurgebtt: Liepsch <d Ntichltrdk m Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Inlins Ntirlsür-t in Dresden. »iknliad«: nrob« iÜ»tz»r lalle t bts vinckni.i vtr Der R«n» einer Ml t»»lnne„ VrNliiilr !«»rl lü Pin. Stn -in.wt nie getle » Nsr. Ulnc i»nr»ili^ ' r »»» »aitziiiägii.. Zickel «en der tzni-rni. «ir» »Ich! »et>t»r». »»«wilrUge «nnencen- Auslran« von unt unke- lnnttlkn sstrinrn U. Prr. tonen tnserlren wir >u>r aenen PrSnumrrniwo- Znlilnnz durch elri.h mnrlk» ,»«r Pdst-Inta»- l»n>>. !> Silde» tone« !>., Ngr. Aniern» IL» »>e Monintz» 4Iu,u»er »der »ach eine,.! Alin«»> dir ZcU« ü Sl^r. «r. 274. Neunzehnter Jahrgang. MItrrdacteur: Or. klmll Für das Feuilleton: I«ncklv>k ITnrtiuanr». Dressen, Donnerstag, 1. Oetoher 1874. Poltttsche». Die Oesterreicher geivinnen Geschmack an den Nordpolexpedi- tionen. Seitdem die „Ritter vom Norden", Payer, Wcyprecht und Äepes, dem österreichischen Staate, der sonst nur Provinzen verlor, neue Provinzen annektirten, seitdem sie die Welt lehrten, den Namen des österreichischen Staates wieder einmal mit Lichtung auszuspre chen, ist das todeSmuthige Forschen nach dem unbekannten Gebiete an der Abplattung unsrer Erdkugel den Oesterreichcrn Bedürfnis;, um nicht zu sagen, Mode und fesch geworden. Seitdem nun gar di« Seehelden den famosen Einfall hatten, jedes neuentdeckte Vor gebirge mit einem österreichischen Namen zu laufen und sogar einen der Wiener Börsenkbnige durch das „TodeSlö-Käp" zu verewigen, da interessirt sich auch die Macht, der sonst Wissenschaft Larifari ist, die Börse, für Nordpolcxpedilionen. Giebt ein Börsianer Zehn tausend«: hin, um einen Orden, einen Titel, den Adel zu erlangen, warum sollte er knickein, wenn er mit Hilfe eines NordpclfahrcrS sein.» an ein Kap oder einen Sund geketteten Namen aus die Nach wclt verpflanzen kann? Graf Wilczek, übrigens ein uneigennütziger, hochherziger Mann, der selbst die Strapazen des Entdeckers auf sich nehmen will, ist vom Wiener Vvlksivitz gar bereits znin „Beförderer des s?ordpols" ernannt worden. Fragt man uns aber nach dem NutzeÄxkr Reisen in jene eisuingürtetcn Regionen, so koinmt der freilich nur der Wissenschaft zu Guts und lässt sich nicht wägen, zählen und messen. Hier handelt sich's ja nicht um die Entdeckung goldreicher Länder oder auch nur um Auffindung neuer Handels straßen. Wer die höchsten Breitegrade des Erdballs durchforscht, korrigirt nur die Erdbeschreibung, füllt die Lücken der Polarkarten aus, macht Beobachtungen über Meeresströmungen, Nordlichte und andere elektrische und atmosphärische Erscheinungen u. dgl. Aber ist nicht Alles, was dein Menschen die Kenntniß von der Beschaffen heit der Kugel, die er bewohnt, verschafft und erweitert, edelster Selbstzweck ? Die Wissenschaft fragt nicht nach der unmittelbaren praktischen Berwerthung von Entdeckungen, und die Erfahrung lehrt, wie unscheinbare Entdeckungen zu den größten, weltumgestal- tenden Resultaten geführt haben. Diese Erkenntniß durchdringt auch allgemach die Völker. Nicht bloS dm todesmulhigen Schiffern, sondern den Männern der Wissen schaft galt Ver jubelnde Empfang vom Polarkreise bi» Wien. Die russischen Seeleute hießen die kühnen Mannen brüderlich willkommen, Schweden und Norweger bereiteten ihnen einen Triumphzug, die Schiffe aller Nationen legten auf der Elb- zu Ehren des „Finn marken" Fläggenschmuck an; amerikanische Dampfer streuten Leucht kugeln, unvergeßlich war ihr Empfang in Hamburg. Nur Berlin kümmerte sich nicht um die durchreisenden Seefahrer, die freilich kein Kap, keinen Sund mit dem Namen „Berlin" und „Spree" ge schmückt hatten. Ebenso verargt es ihnen die clcricale Partei in Oesterreich, daß die Nordpolkarten lein „Nauscherlap" und keinen „Eoncordatssund" tragen und die Diplomaten zürnen, daß die bei den Nasaltkcgel, von denen Payer so viel erzählt, nicht Brust- und Andrassykogl getauft wurden. Während wir an der Spitze unseres Blattes die uns Sachsen an den Geldbeutel greifende Steuerreform behandelten, war in der europäischen Presse das deutsche Reich, rcwiiuo die Politik Bismarck s, der Gegenstand unausgesetzter Angriffe, Beschuldigungen, Verdäch tigungen. Zu den friedliebenden, duldsamen Naturen zählen auch wir den Reichskanzler nicht gerade, aber was in der letzten Zeit aus seine Kappe gelogen wurde, grenzte an das nordpolartige. Bald wollte er Dänemark zwingen, mit seiner Flotte in das deutsche Reich zu treten, bald gelüstete cS ihm nach dem englischen Felscnneste Hel goland , dann hatte er ein Dächtelmächtelchen mit den Arabern Al giers und eine Durchstecherei mit den Spaniern wegen Abtretung von Portoriko u. dergl. Es verlohnte sich nicht der Muhe, auf diese märchenhaften Ausstreuungen der Earlisten in und außerhalb Spa niens einzugehen; nur die noröschlcswigschc Frage verdient einige Worte. Kein Zweifel, die im Norden Schleswigs wohnenden Dä nen haben ein vertragsmäßiges Recht und den glühenden Wunsch der Verbindung mit Dänemark; kein Zweifel aber auch, daß Bis marck davon Nichts wißen will und die dort zerstreut lebenden Deutschen nicht nach Dänemark streben. Würde sich Bismarck ent schließen, freiwillig Nordschleswig abzntrcten, so würde er der Welt ein Beispiel von Großmuth geben, dessen sie sich nicht versieht. Da aber hieran nicht zu denken ist, so ist blos zu wünschen, daß die deutschen Behörden in Schleswig zwar unerbittlich die Gesetze gegen dänische Aufwiegler zur Geltung bringen, im klebrigen aber sich nicht in Drangsalirungen und Quälereien gefallen, die uns Deutsche blos in übles Gerede bringen. Man soll nicht vergessen, daß es einer Weltmacht wie Deutschland wohl ziemt, gegen einen Zwergstaat wie Dänemark großmüthig zu sein. Kaiser Wilhelm ist von Berlin über Frankfurt zum Herbst aufenthalt nach Baden-Baden gereist ; Bismarck wird zur Reichs tagseröffnung in Berlin erwartet. Seine Gesundheit kräftigt sich in Varzin bestens, er jagt fieißiaWild und — leider auch Journa listen. Massenhaft kommen von Varzin aus die Strafanträge gegen einzelne deutsche Blätter wegen Beleidigung des Reichskanzlers, sie greifen bis an die äußerste Grenze der Strafverjährung zurück und verschonen weder Winkelblätter noch große Parteiorgane. So massenhaft verklagt Bismarck die Zeitungen bei den Gerichten, daß er sich lithographirte Formulare zu Strafanträgen hat fabriciren lassen. - Am Haft de« Königs von Baiern kämpfen verschiedene Strö mungen. Zwar ist e« ein« abgeschmackte Franzosenerfindung, daß der König abdanken und da Prinz Otto kränkelt, die luitpoldsche Linie den Baiernthron einnehmm werde. Aber nicht unmöglich ist r«, daß Prinz Ludwig, ältester Sohn de» Prinzen Luitpold und Adalbert, Oheim de« König«, ihr« Söhne Ruprecht und Alfon« den Jesuiten in Feldkirch zur Erziehung übergeben werden. Au« an- dem» Quell« hört man: König Ludwig von Baiern hege aupenblick-' lich allen Ernstes den Gedanken, eine zeitweilige Regentschaft einzu- setzcn, um seine Studien der Kunstgeschichte zu ergänzen. Der Kö nig halte nämlich eine Reise nach Indien für nothwendig. Dieselbe soll, sobald Richard Wagner seine Aufführung in Bayreuth beendet hat, stattfinden. Prinz Luitpold würde dann für die Dauer der Ab wesenheit des Königs die Regentschaft führen. Die Sache sei noch im Vorbercitungsstadinm, da vor allem die Bayrcuther Ausfuhr ungcn abgewanet werdm sollen. Ganz ohne Grund scheint letzteres nicht zu jein. Lvcalrs »uv Tffchsischc«. — Oberst von Rudorfs, Eommandant des in Zitlau garniso nirendcn Infanterie Regiments, ist znin Generalmajor ernannt worden und geht demnächst nach Leipzig. Vor seine:» Abgänge überreichte ihm das LsfiziercvrpS seines bisherigen Regiments ein prachtvolles Albuin mit Ansichten der reitenden Umgebung des schönen Zittau und mit den Portraits aller Offiziere des Regiments — Dem Obcrforstmeister von Götz zu Schwarzenberg, dem k.Rathe bei der Kreisdircction zu Leipzig, Geheimen RegierungS- rath von Haugk, sowie den Amtshauptleuten von Egidy zu Meißen und von Vieth zu Dresden ist die nachgesuchtc Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension bewilligt worden. — Der 2. Termin der Bürgerstcuer ist vom 1. bis In. Oktober in den Alt- und Neustädter Staot-Steucr-Einunhmcn zu entrichten. — Gestern wurde hier der zweite deutsche Seminar- lchrertag eröffnet. Bereits am Abend zuvor hat derselbe in einer Lorversammlung die Präsidentenwahl vollzogen, welche aus die Herren Seminardirector Schulze (Berlin) als Präsidenten, Schul rath Eberhardt (Eisenach) als ersten und Seminardirector Kühn (Dresden) als zweiten Vicepräsidentcn gefallen ist. In der ersten Sitzung in Meinhold's Etablissement begrüßte der Eullusmimster Nr. v. Gerber nach dem Dr. I. den Scminarlebrertag in einer län- gern Ansprache, indem er das lebhafte Interesse des Ministeriums an den Aerathungen der Wandcrversammlung hcrvorhob. Als er stcn Gegenstand behandelte die Versammlung das Thema: die prak tische Ausbildung der Seminaristen, worüber Direktor Kehr aus Halberstadt refcrirt hatte. Das sächsische Unterrichtsministerium ist bei dev» Scminarlrhrertage durch geh. Kirchen- und Echulrach »r. Gilbert und Schulrath Or. Bornemann, die preußische Negie rung durch geh. OberregicrungSrath Wätzoldt vertreten. — Der in der vorvergangcncn Nacht hier 12 Uhr 18 Min. cinzutrcffendc Berliner Schnellzug kam erst nach >/^3 Uhr hier an, weil, wie die Passagiere desselben erzählten, bei Jacobsthal, ohnweit Röderau, kurz vorher ein Berliner Güterzug mit einer demsel ben entgegen kommenden Locomotive zusammcngcstoßen und auf diese Art das Bahnglcis unbrauchbar geworden war. Die Passagiere hatten in Folge dessen nach längerem Aufenthalte um steigen und einen von Riesa hcrbeigerufenen Rcscrvezug besteigen müssen. Die Veranlassung zu dem Unfall hat ein mit dem Putzen einer geheizten Maschine beschäftigt gewesener Arbeiter gegeben, welcher den Mechanismus, mittelst welchem die Maschine in Be wegung gesetzt wird, berührte, und daraus mit Letzterer aus dem Maschinenhause heraus in der Richtung nach Berlin hin sortgegangen ist, ohne daß der dem Mechanismus gänzlich unbelannte Putzer sie aufzuhalten im Stande gewesen ist. Die Maschine ist nun auch bis zur Station Jocobslhal gegangen, ans einen dort stehenden Güterzug draufgefahrcn und hat eine Menge Wagen, man erzählt 16 Stück, zertrümmert. Menschen sollen dobei nicht verunglückt sein. — Mit heute vollende» die 1873 zum Militärdienst einge- tretcnen einjährig Freiwilligen ihr actives Dicnstjahr und treten da für die neuen für tüchtig befundenen jungen Männer als einjährig Freiwillige in die Armee ein. Einzelne der ans Urlaub gehenden jungen Männer der letzten Quote Einjähriger bemerkte man in der letzten Zeit mit den Unteroffizierslitzen versehen; das sind nämlich solche, die im letzten Examen in Folge ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und guter Führung das Qualisicationszeugniß für Rescrucosfizier- stellung erlangten, während die anderen nur als Gefreite be urlaubt werden. — Vorgestern Nachts gegen 11 Uhr ging ein aus Metz kom mendes Arlillerie-Commando aus einem Offizier und 50 Mann per Eisenbahn hier durch nd löste das jetzige Eommando der Festung Königstein ab. — Die auch vom Stadtrath wiederholt ausgesprochene Hoff nung, daß cS möglich sein werde, im Laufe dieses Jahres die städtische Wasserleitung wenigstens thcilweisc in Betrieb zu nehmen, ist leider zu Wasser geworden. Nicht vor dem neuen Jahre kann sie eröffnet werden — so schreibt Magistratus an einige Grundstücksbesitzer der Strehlenerstraße, die um Legung der Wasserröhren gebeten hatten. Wie wir vernehmen, macht namentlich die Aufstellung der Maschinen ganz unerwartete Schwierigkeiten. — Die Gcsammtsumme der bis 28. Sept. in Meiningen ein gegangenen Untcrstützungögelder beläuft sich, wie wir aus einem Privatbriefe entnehmen, bereits auf über 300,000 Gulden. — In Neu st riesen hat am 29. d. M. eine Versammlung von Vertretern der Regierung, der Commune Dresden und der Commune Striesen stattgefunden, in welcher man sich über einen geplanten gänzlichen Anschluß Striesens an Dresden zwar noch nicht einigen konnte über die Commungrenzen, aber sich verständigte uick diese Frage dadurch erledigte, daß die frühere Friesen-, sowie die Adamstraße (jetzt di« Straßen I. und M in Neustriesen), an denen die Stadtgrenze in Bogen hinlief, getheilt worden sind, so daß die ganze westlich« Seite der Straße 1. zur Stadt und die östliche zur Gemeinde Striesen, di« nördliche Sette der Straße X. zur Stadt und die südlich« zu Striesen geschlagen worden ist. — Nachdem in der letztvergangenen Zeit immer wiederkehrcnd Diebstähle auf Neubauten meisten» nach gewaltsamer Ocffnung der BauLuden, wvrin die betr. Arbeiter ihre Arbeitssacken und Werk- > zeuge aufzubewahrcn pflegen, vorgekommen waren, ohne daß es auch nur in einem einzigen Falle gelungen wäre, den Dieb auf der That oder bei der Veräußerung der gestohlenen Gegenstände, welche auf fälliger Weise stets nur in den bei den Arbeitern üblichen gewirkten einfachen oder auch den sogen. Fickcljackcn bestanden, zu erwischen, ist derselbe endlich gestern früh in der Antonstadt bei dein Verkaufe gestohlenen Gutes unter Mitwirkung des betreffenden Händlers, bei dem er die Sachen hatte verkaufen wollen, von der Polizei verhaftet worden. — In der Neustadt hatte sich ein Restaurateur einen Stroh mann anaeputzt und denselben in seinem Garten ausgestellt, nicht etwa um Sperlinge zu verscheuchen, sondern uin fernen Hund auf den Mann zu dressiren. Der mit ziemlich guter Kleidung, Rock und Hose, versehene Strohmann erregte die Habsucht eines Schul- inaben oder vielleicht auch von dessen Mutter, denn der Knabe stahl eines Tags den Strohmann der Kleider wegen und die Mutter ver lauste dieselben. DieSache kam aber an den Tag und die gewissen lose Mutter wird wohl dafür zu büßen haben. — Infolge der warmen und beständigen Witterung sind auf der Elbe die Amalienbäder, zunächst der Dampfsähre auf Allstädter Seite, noch zur Benutzung des Publikums stehen geblieben, während die andernr Bäder verschwunden sind. Alle Tage findet sich Mit tags zwischen 12 und 2 Uhr, sowie Nachmittags von 4 bis 5 Uhr, eine größere Anzahl Schwimmer ein, um sich trotz oer vorgeschritte nen Jahreszeit dem Genuß des erquickenden Bades in der freie» Elbe, bei einer Wnsscrivärme von 16 Grad, hinzugebcn. — Auf der Brühl'schcn Terrasse sicht man jetzt schon sehr deutlich die festen Linien deS künftigen Elbquai. Gegenwärtig rammt man mit Dampjtraft die Pallisaden zum Weiterbau, waS vvtt der Terrasse gesehen, sich sehr imeressant ausnimmt. — Beim Grundgraben eines Hauses in der Türerstraßr hat sich gestern Vormittag eine Erdschicht losgelöst und einen» 22jährige» Arbeiter Namnrs Petzold von hier, der sich gerade in der Grube be fand und dem Sturze der Erdmasse nicht gleich auSweichen konnte, das eine Bein zerquetscht. Der Verunglückte wurde im Siechkorbe nach seiner Wohnung geschafft. — Seit vorigem Freitag hat sich ein auf dem sogenannte» neuen Anbau wohnhafter, ganz alleinstehender früherer Schnei dermeister, ein hochbetagtcr Mann, aus seiner Wohnung entfern^ ohne bis jetzt zurückgekchrt zu sein. Man weiß nicht, ob ihm infolge eines plötzlichen Schwindelanfalls, dem er von Zeit zu Zeit auSge» setzt gewesen sein soll, ein Unfall zugestoßm ist, oder ob er sich au« Lebensüberdruß, den man allerdings auch an ihm beobachtet haben will, selbst entleibt hat. — Auf dem Bergkeller ist gestern Vormittag ein Brauergchitft zu Schaden gekommen, indem ein ins Rollen gekommenes großes Bierfaß ihm das eine Bein entzwei gebrochen hat. Er ist nach dem Stadtkrankenhause geschafft worden. — Nachdem die Verhandlungen, welche sich an die am 4. und 5. v. LN. stgttgchablc, von dem cktoi.bseiscnbahvairttc be rittene Konferenz dcutsVcr Eiscnbahnverwaltungen zruBercttbung deö Wiiitcrtaprplaiiev knüpften, zum Adfcvlusj gcbra.pt find, dune« wir »eben victtacbcn Verbesserungen in de» Fahrplane» der ein zelne» Nonien, inobcsondele präciierer Luis.-pIüi c, a.s wesentlichcS Resultat verzeichnen: die Einführung etnetz nach einhctttickien Grundsätzen gestatteten Liormal-Fahrplanco mit e nhcitUcbcrZeit- rccbnung; die Flurnng der Termine für Einsal rung derWinlcr- »nd Sommenahrp änc l>5. Mal und 15.Octebcr: mit rcrMaß gabe. das; für tiefes Jahr noch der l. November als Ein:nhrungS- tcrmln für den Wintciiahrplan gilt; die grundiätzlia c Regelung de» Anfcnlbalts ans de» Stationen lediglich nacb dcm VcNehrS- bez. Betriebs Bedürfnis;; die Regelung der WaNczciten aui den Anschluß-Stationen, an welche sich dcmuächsk die Nachbringung verspäteter, wichtiger Züge als Erüazug reihen wird; die Ein- scbalmng angemessener Eririschlnigs-An enthalte für die rasten, scttcn ha tciidcn Schnellzüge mit Einführung einer guten Tadle d'hotc bei telegraphischer Vorausbesleilnng der grwünlchtcn Eou- vcrlS Scltcnö der Bahnvcrwalttmg; tbunlicl'sie Elnrichttuig von Retlradeii aui den s.I nell-aluenden Züge» ; Begleitung der durch gehenden Züge durch daneibc Persona!, soweit aG irgend an- gänglich neben Durchgang der Wage»; die HrrauSaabe beionderer Roiilen-Fahrpläne Leitend aller grosseren Eheubabiiberwallungcn neben dem Local-Fabrpla» zur V ricutimug des Publikums über die Aiikg'Iüne. L ei dein von den Delegirtcu der EiNubahnver- waltungcn gezeigten Enlgegcnkoiumcn darf gebockt werden, daß alte diese Maßregeln in einem den Absichten der Rctchsbchörde entiprcchcnecn Umfange alsbald zur Ausn brnng lemmcn und für den öffentlichen Verkehr von den bell» .zeigen sc n weiden. Man thcilt unö aus guter Quelle mit, daß iowvh: die Strehlcncr Linie der Pferdebahn, wie die Wettiner Linie, Aus sicht aui baldige Inangriffnahme haben sollten Wen» mir nachdem man Herrn v. Ettliugcr gegenüber ziemlich mit gebun denen Händen dosiert - wenigstens eins im Auge behalte» wird: daß das Netz unserer Picrdchahncn a > s Ganzes be trachtet und bchamelt wird. Wen» auch jcltt »iel t gleich, so koch später muß der Gcorgsvlatz Ccittralilalion werden. Die Strchlencr Vabn wird dock, wobt durch die Moritzsiraßc diS au die Augustusbrücke geführt» Nach Strehlen weiden wobl schwer lich Leute fahren, wenn sie aus dcm Sradllnnern oder Neustadt erst bis Gcorgsvlatz lauicn sollen. Unk sowohl die Vlauensche» wie die Strehlcncr und dieBlascwitzer Linie müsien dereinst vom Georgsplatz über die neue Ringstraße, Mariennraße, zum Post- Platz, mit der Wettiner Linie «Berliner Bahnhof» verbunden wer den. DaS muß jetzt schon, ehe die Eurvcn berechnet werden w. vorg sehen werden, wenn nicht in später» Jabr n unsere Bahne» Flickwcrk sein sollen. Die Entlastung der Johannis und Walsen- hausstraße, durch eine breite R ingstraße, wurd viel t lang« mehr autzuschichen sein, wen» nicht mit neuen Häuserreihen auf der Stadrscite, dann ohne zweite Häuserrcü e. Die Gärten wie die Promenadcnbäumc dort können dabei nur prvffrircn. Und -i wo eS angebt, vermeide man dm Fehler der Eingel e!sIa»-(_ kett. Alle Ucbelstände unserer Bahn rühren daher: Dle T-Iauener könnten biö GeorgSvlatz fahren, lägen zwei Geleise. Nach Blasewitz könnten Sonntags alle 5 Minuten Wagen gehen, lägen zwei Geleise. ES stauten sich »lebt hundert Leute und Minuten die viel zu schweren Wagen, wenn öfter und alsdann mit leichten Wagen gefahren werden könnte. Offne zweite« Gelcls müssen die Wagen zur Begegnung an den Weichen lang- kani gehen und zu seilten, sind also überlastet. Längst sagen die Kutscher der Droschken anderer rr-uffi-weree, daß das Nack-
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