Volltext Seite (XML)
vemircbter. » Upber dl« L«rbreit«ng der Ochnlbllbnug t« prenßi» sche» Heer« gibt das 'Ncwembevhelt des „Zenttalklattes für di« gesamte tlnterrichtspenvallung in Preußen" A»S- kupft. ES wurden im Erlatzlahr lll08 bet dem Landheer «.'>0UUO Rokrute» eingestellt. bei der Marine deren t»)7ü. insgesamt 8!) davon waren ohne jede Schulbildung tiber hau vt. In Prozenten ausgedrückt sind das l»M, d. h. aus je zehntausend Mann des Ersatzes käme» drei Analphabeten: vor zwanzig Jahren waren es muh »«. Am schlechteste» steht »ach Zahl und Verhältnis Pme» da: l«t Mann gleich vM Prozent. Im Jahre 1888 stand es au derselben.Stelle nrit th8l Prozent. .Zu erklären ist diese Erscheinung natür lich nur durch die verfahrenen Lchulverhältnisse der Pro vinz. Ganz srei von Analphabeten ivareu diesmal West- sale» und Hessen-Nassau: das Rheinland mit Hohen- zoster» wies unter rund 2k, Mi Ntann einen aus sim Regie rungsbezirk Triers. Die Marine, deren Dienst viel mehr Verständnis als daS Landlieer erfordert, trat nur Leute.mit Schulbildung bekommen. Dagegen wurden ihr verhältnis- inästig und tatsächlich i21 gegenüber l7> mehr Rekruten überwiesen, die nur in der »ichtdeutschen Muttersprache Unterricht erhalten Hallen. Aus den Umstand, daß die mit Volksschulen bekanillermasten viel besser versorgten Litauer. Kassuben u. a. durch das Gesetz zum Seedienst herangezvgeu stlid, lg/zt stch diese BerbreitlUig niäitdeut'cher Bildung nicht zurücksuhre», denn unter den 2l in Betracht kommenden Mannschasten waren nur zwei aus Weit- und Ostpreußen, dagegen allein aus den Prouinze» westlich der Elbe ein- «chließlich Sachsen zivöls. Iniereisant wäre es, zu erfahre», aus welche Svracheu sich diese isichidenttche Schulbildung er streckt. Posen und Schlesien sind an ihr mit insgesamt acht zehn Mann beteiligt, Rheinland und We.itiaien mit sieben. ** Umfang des deutschen Zeituugswesrus. Bon dein Umfange des deutschen Zcitungsiveiens gibt die Statistik der Post wenigstens insofern ein Bil», als es sich um die Nummer» handelt, die durch die Pust besiirderl iverücn, wenn auch die aus anderem Wege verbreiteten Zeitiings- uummeyn hierbei nicht in die Erscheinung treten. Im Jahre 1stst8 sind in ganz Deutschland, also im NeichSpost- gebiet, in Bariern und Württemberg, insgeiantt lvststkz Millionen Z c i t u n g S u u m m e r n befördert mor den. Dazu kommen 2lstI Millionen außergewöhnliche ZeitungSbcilagen. Aus den deutsche» Schutzgebieten- und asts dem Anslande kamen Millionen Stück, während nach unseren Schutzgebieten und nach dem Auslande etwas üher kl Millionen gingen. Innerhalb Deutschlands wur den 1tM>4 Millionen befördert, im Durchgänge durch Deutschland l'„ Million. Außergewöhnliche Zeitungs- beilagcn gibt es nur innerhalb Deutschlands. Für , das Rbichspöstgebiet liegen noch etwas nähere Angaben vor. Hier betrüg die Zahl der besördertea Nummern UE Mil lionen. Ans das ganze Fahr >m Durchschnitt berechnet er gab dies 8 Millionen Exemplare. Bon den bcsörüerten Nummern waren UM! Psillioncii ilu sticichspostgebiete er- 'chteiicn, 3l Millionen iu Bauer» und 'Württemberg, 2 Mil lionen in Oesterreich, 5G Millionen in den übrigen Lan dern usw. Bauern lieferte für sich säst 22 Millionen Stück ins Reichöpvstgebiet. Württemberg !ft„ Millionen. Abge sehen von Oesterreich kamen die meisten Zeitungsnnmmcrn aus der Schweiz mit än7 N7N Stück, dann aus Dänemark mit M,7M und aus Fraiilreich 887 in? Stück. > l- Der Dicustvertrag einer altgricchischcn Kellnerin. Aus Mumiendeckel» ist jüngst im Berliner Museum ein alter Paourus losgelöst worden, der über die Gesindeord- »ung im 'Altertum« neue Aufklärung bringt. Eine Wirtin namens Daphesies sucht für ihren Bierausschank eine »Kell nerin. Sie macht die Lache bekannt lob schon damals die Stellenvermittlung eine Rolle spielte, missen wir nicht), und es meldete sich eine gewisse Prmarchc. Daraus schließt sie, der „Franks. Zig." zufolge, folgende» Vertrag ab: Die Protarche erhält sofort in bar ein Darlehen von IW Drach men, dient dafür der Daphesies drei Jahre lang, wobei sie vollständige und angemessene Beköstigung, Bekleidung und natürlich auch Wohnuna zu beanspruchen hat. und erhält um Ende dieser Frist außer dem vollen Besitz des Dar lehens noch weitere 40 Drachmen. Sie ist gehalten, alles, was ihr anvertraut wird, und alle Eingänge gewissenhaft zu verwalten und abznlicscr», auch darf sie sich niemals ohne Einwilligung der Tienstherrin aus dem Hause ent sorgen. Läßt sie sich eine Ilebertretuna zuschulden kommen, dann muß sic das Darlehen mit lehr hohen Zinsen aus der Stelle zurückgeben, der Wirtin die entsichcnden Unkosten ersetzen und endlich noch ein Strafgeld in Höhe von lstkl Drachmen zahle». Wie mau sieht, sind die Bedingungen für die Arbeitnehmerin sehr hart, da ihr kein gesetzlicher Schutz zugestande» wird, und während die Herrin eine vor zeitige Dtanstcntlassuna ziemlich nach Gutdünken vorneh men kann, ist sie selbst nicht imstande, innerlmlb der Ber- tragszett ohne besonderen Schaden zu kündiacn. Geht sie aber vorher weg. so droht ihr, im Falle sic die hohe Summe nicht zahlen kann, die Sklaverei. >i- Die Mistelbüschc mit den gclbgrunen. lcderarsig seiten Blättern und weißen, durchsichtigen Beeren erscheinen gegenwärtig wieder, wie immer zur Weihnachtözeit, als Handelsobjekte in den Blumenläden. Das wunderliche, wintcrgrüne Gewächs ist in unseren Wäldern als Baum- ichmarotzex gar nicht selten, und öfter sogar in den Kronen von Lbstbäumen zu finden. Scho» in alter Zeit lenkte die Mistel die Aufmerksamkeit des Menschen ans sich und wurde wegen der gabeligen Teilung Krenzholz genannt. Im Winkel der Zweiggabcln sichen, gewöhnlich zu dreien beisammen, die einfachen, setzt erscheinenden Blüten, unter denen ans den Fruchtblütei, weiße Beeren entstehen, die im Lause des Winters reisen und aus deren Inhalt Vogel leim zum Bestreichen der Ruten sin den Vogelfang be- reitet wird. Drosseln, die danach Misteldrosseln heißen, verzehren sie und pflanzen durch Auswersen der unver dauten Samcnkeiuc vielfach neue Mistelbüsche in die Bäuprlronen. In manchen Gegenden Frankreichs ist es alter Brauch, daß Kinder armer Ellern am Neujahrskage mit der Mistel in der Hand von Haus zu Haus gehen und besser situierten Leute» Glück zum neue» Jahre wünschen, wofür sie beschenkt werden. In England hängt man zur Weihnachtszeit Mistelzweige an die Zimmerdecke und gratuliert sich darunter zum Feste. Wird ei» Mädchen von einem jungen Manne unter der M«s:el stehend getroffen, was bei Liebenden oft nicht nur vom Zufall abhängen soll, so imiß es sich einen Kuß gesallc» lasten. Wie in Berlin die Weihnachtsbäume, so erscheine» ans -dem Londoner WcihnachtSmarlte riesige Mtstelmasseu. die einesteils von de» Apfelbaume» der aiisgedelintcn Obstgärten Hercsvrd- fttires geschnitten werden, andernicils als umfangreiche Eiicnbahnsciidungeil aus Frankreich entgehen. Der Brauch, die Mistel aus diese Weise zu Weihnachten z» verwenden, stammt jedenfalls aus keltischer Zeit, wo sie. weil aus den Göttern geweihten Eichen wuchernd, >.ls besonderes Göttcr- geschenl betrachtet, von Priester» höchster Würde mit gol dener Sichel abgeschniktcn und aus weißen Tüchern aufge- tangen wurde, um sie dadurch vor Berührung mit der Erde oder irdischen Dingen zu bewahren. Auch in der deutschen Göttersage spielt die Mistel eine gewisse Rolle, und Baldur, der holde Lichtgott, wird durch einen Pfeil aus Mistelholz verwundet »std getötet. Apotheker führten noch In der Neuzeit gepulverte Eichen»nsiel als Medika mente gegen Fallsucht. Im Botanischen Gärten bei Dählem wurden Misteln aus Weißdornstämme gepfropft, auf deüen sie vorzüglich gedeihen. Wo viele l>einistähle Bäume, wie zum Beispiel cin.e Gruppe alter Pappeln im Wiener Prater, zusainmenstehcn, gewähren sie das interessante Trugoilb eines Mistelwaldes. Am Rhein selbst auf alten Weinstöckcn grünend, dekoriert die Mistel die Weinberge hier ebenso wie im Schwarzwaldc die Tannen, von dcüen intensiv dunklem Grün sich das hellgelbliche Mistelpeilt, mit derselben Wirkung abhebt, wie von den graugrünen »givteläsi»-', de»- HeGekscft'rn den märkischen Palmen. ?or . v-s- kksrnfED >s«r. 7 57^ 7 ^ ^^7 0 x, - u 5il.8ekv?niresti 805w8stjl. Ill f>s?Ll5t.st<Zktz, Viv dv8lvll Vfvillv vereinigte Aeingmsbesiirer Noiiilmncilunx, 8slitlral,si-c.-i 6. ru h U vodl-nr »n Nbsm uucl «0«°,. 1-jijsfv Oivsöen krvuivr8tut)v ^ Dv>«pKoli orrvs. rißsinisclrsr l-Iof^ - l. Ranges.-150 Betten.-Mäß.BreiieW 2ur Lukklarmts! Dis von emsr bissiAsn 1-irwu mit Keiilauae aoxoprieLsoop Vi»vi>»8tü8vn uoä k'vlcksleolrei- mit VErstsübarsri pupillsriLbstäncisn Mrs ied bereits seit IS Mren. Fn öom L-.-nkurreor - bübrikLi ist mMts^ rls äsr ->»ins ns». Optikbi- VimurvL, Frager 8trn88v 24. Isscfrenustit'vki sü l.sngeL5ükine MsstiukDe i.S. " s/r>psi»»nir t(ri8tglt u.(ils8 iirii»,r.tt ksiiktsk. ^klsn-^sei«. ^Wein«las«arnlturen,PvwienPvI,üe. taad i..Ba>euNomvott-.L>ilal-, ,z->ucbt 11. sto»sek„cba,e». Tlaubemo.. Mcr- WlNsec- -i.Weiukriiae, T oileitensatze.-r-nelbekowl. > Schreibtfch^r» -c- empsiebltzu rc-cb, bill. v,?ist Glasaeich. 8ieb.«.Gru,mer Ätr. T'v iWapP.-Moiwar. :c. imeig.Atcliers.pcetSm. >> Der ärarische Schnurrbart. Durch einen der jüngsten Erlasse des österreichischen Reichstriegsministcriums ist es den Angehüriaeu der t. t- Armee neuerdings aufs strengste verboten worden, sich den Schnurrbart zu rasiere». Welch ästhetische oder praktische Zweck diesen Erlaß — der auf Kaiser Frau-, Josephs eigene Initiative zurückgehen soll zugrunde liegt, ist nicht bekannt, jedcusalls Hai das Verbot schon früher, seit l8I8, bestanden. Es geht aus d-eu 'Nach folger Rndctzius, den Feldzeugmeister f'lrnseic Gi-ulai. zu rück, der von den Angehörige» der Armee eine» stolze-i Schnurrbari forderte, melleichi als Zeichen der Männlich keil, vielleicht nur aus einer Laune. Diese Verordnung schein« allmählich in Vergessenheil geraten zu sein, so daß man sie jetzt erneuen Hai. Iu Ocnerreich hat nur ein >i» ..iges Regiment das -siech« der LchnurrlurrNosigkeii: dar Traavnerr.'gimcni Win-dischgrätz, das zur Ertniiernua an die Sch lach« von Sivlui seit Alle es eine Ausnahme von de> Regel machen dais und sich oo«n Kommandeur t»s zum lel ien Flügelmann eine« vorschriftsmäßig glattrasierten Ober kippe erfreut. * Neues von den Marskanäleu Aus Grund seniei Marsbeobachtnilgen am großen Reiraktor ar Meudou tum in« E- M. Anloniadi im Bulletin der tra»-,ösiichei« Astronomischen Gesellschaft zu denn Schluß, daß die o>s Kanäle bezeichnelcn Llreisen zum Teil wirtlich vorhanden, doch sehr verschicdeuartta sind- „Einige erscheinen als.motte, sprmlose Bänder, andere als Kelten non Seen, manche sind isiihts als Runder vv» Lchattenslächen, andere eirdlich ei 'chelnen als schmale schwarze Linien »on gewundenem Lau, Tas Netz nur iluchiiq sichküaier geiaüer Linien verubl da gegen am Täuschung." Statt dessen zeigt das aroße Ferc« rohr, dessen Objcktivüsfuling 8S Zentimeter betragt, dos Bild einer verioickeiten Marmorierung oder eines rege«. l> ien Schachbrettes. .Nach Aniomaüis Feititellnngen zeigs kein dauernd sichtbares Gebilde ans dem Mars aeoinetrüch Gestalt. , De.» Anblick des Planeten gleicht dem des Mond, .- naistrlict, at«g«>eben von« Ilnteischied clner lebende» und einer toien Weil, oder er gleich! dem einer irdischen, rum Ballon aus gescheiten Landschaft." »» Lellsäine Ehepslichteu. lieber allerlei wunderliche Bsdingnngen, »uier denen bisweilen Ehen geschlossen wer den, weiß eine englische ZemchrIt in einer amüsanten Plauderei Lustiges zu erzählen. So tonnte man vor kui zem vor einem Newnorter Konselrionsgeschast einci« ans billig großen, wohlgebauten Mann sehen, der. tu kadclioo sitzender .Kleidung stundenlang vor den Schauiensterir de.> Geschäftes aus- und abschritt und die Bewunderung aller Passanten heraussordertc. Ter- ausdauernde -Dandif wat nieniand anders als der jniiggerrauie Gatte der klugen Geschästsinhaber in, die bei der Verknüpfung ihres Lrveus Weges mit dein des hertnlischcn Elegants ausdrücklich die Bedingung gestellt hatte, daß der wvhlgewachscnc Mau.- in sorgsamer Kleidung täglich zu :Netlameziveckcn einige Stunde» vor dein Geschäslslvlal einherwandeln müsse, in dem die Frau ihr Gerd angelegt hatte. Getreulich 'erfüllte .der Wackere seine Pflicht, und wenn man auch nicht er fahren ha», ob er sonst ein glücklicher Gatte war: seine Reklamemiffion hatte vollen Erfolg. Schmerzlicher war Las Schicksal eines anderen amerilaniichen Ehegatten, der sich vor kurzem in seines Herzens Nöten an das Scheidungs gericht von Boston wandte. Er beschuldigte seine Frau der .Körperverletzung: täglich flößte sie ihm älle'rlei Medizinen, Drogen und seltsgme Mirtnren ein, die seinem körper- liche» Wohlbefinden durchaus entgegen «vielten. Die Gat tin leugnet nicht, aber sie begründete ihr Vorgehen durch den Umstand, daß sie ihren Gallen ausdrücklich umer der Bedingung geheiratet habe, au ihm gewisse medizinische Kuren praktisch auszuprvben. deren Heilkraft sie bewiesen sehen wollte. Doch es sind nicht nur Amerikanerinnen, die mit der Ehe bisweilen so abnirde Bedingungen verknüpfen. 'Auch Albions streng gesittete Töchter schrecken vor Exzen trizitäten nicht zurück. Eine angesehene Dame der Gesell- schait von Birmingham heiratete vor einiger Zeit einen Zirkiiselvwn einzig allein aus dem Grunde, weil die lusti gen Scherze und die groteske Beivegungstoinik des Ari'iil-en bei einer Vorstellung ihre 'Neigung zur Melancholie zu zerstören vermocht hatten. Der ,,Merr» 'Andrew" wurde ihr Gatte, allerdings unter der Bedingung, täglich min destens eine Stunde zu Hause zu trainieren und seine Lebeusgesährtin so angem-hm zu erheitern. Der „lustig. Andrew" konnte in der Ehe wenigstens er selbst bleiben: härter war die Bedingung, die eine wvhichabcndr schottische Witwe, die in Leeds wohnt, ihrem zmciven siäatten anset-- legie. Sie heiratete de» zweiten Manu einzig und allein wegen seiner Achnlichkeit mit ihrem verstorbenen Gatten. Ter Lebensinhalt des zweiten Gemahls sollte der liebe vollen Erinnernlig an den teuren Toten geweiht sein. Er mußte die Kleider des Verstorbenen tragen, aber damit noch nicht genug, auch die LebenSgewoliiibeiien des ersten Galten mußte er lavieren, seine eigenen Neigungen ziiguv sten der seines Vorgängers verleugnen, die gleichen Lieb- lingsgerichie genießen, kurz, sein Leben als „ansersiandr ner Toter" verbringen. Anderer Art. aber darum kaum weniger schmerzlich, waren die Leiden eines Wiener Kauf manns, dessen Gattin eine wabre Manie für das Tätv wicrcn besaß. Sie selbst lieb «ich nach allen Regeln dm Kunst, und wo es nur anging, tätowieren. Solang« si nur ihre eigene Körperlichkeit zum Tummelplatz ihrer seit sameii Liebhaberei machte, fügte sich der Ehemann, der ofsen bar philvsophilchen Gemütes war, schweigend in die Launen seiner besser tätowierten Ehehälfte. Erst als sie ihren Tato wiernngseiser auch ans ihn übertragen wollte, wurde er rebellifch und protestierte gegen alle Experimente mit Nadel und Faden. Aber die Frau war wohl die stärkere Person lichkeit, denn sie- überwand schließlich jeden Widerstand, alle Bitten und Verhandlungen blieben sruchtlvs: der geduldige Ehemann wurde ausgiebig und gründlich tätowiert, und endlich wurde es sein Schicksal, vor allen Freundinnen und Freunden des Haiftes als ein Meisterstück der Tälvwie. ruligskunit ausgestellt zu werden . . . Staatliche Ehelottcric in Ncw-Icrse«. Ein men 'chenire und sicher Gesetzgeber har in der Legislatur des Staates New-Ierieu einen Gesetzentwurf' cingebracht. der nichts weniger als eine staatliche Hciratslotterie anordnei. Ans Grund des Gesetzes hat jeder Junggeselle über M und jede nnverheiraiete- Fra» über 2ö Jahren a» einem be stimiirten Tage des F ah res ans der 'Bürgermeisterei zu er scheine». Die Namen der Frauen und die der Männer werden ans Zettel geschrieben, und diese in zwei Urnen getan. Der Register sülirenöc Standesbeamte zieht daran» aus der Urne, die die Namen der Männer enthält, jeden Zettel eii«.,e!n heraus und verliest sie. Die Männer treten jn der Reihenfolge, in der sie ansgcrnsen werde», an die ltrne, die die Namen der ledigen Fraueit enthält, und ziehen ans dieser einen Zettel. Jedermann wird alsdauii von dem Staudesbeauiieil regulär mit der Frau, deren Namen er gezogen hat, verheiraiel. Die Ehe gilt zunächst sür die Dauer von drei Jahren, Hat sich i» dieser Zeit leine Nachkommenschaft eingestellt, so wird die Ehe- als ge schiedcn erklärt, und die Geschiedene,« haben wieder zur Lotterie anznlreten. Dein geniale» Volksvertreter, der dieses Prosett ausgearbeitet hat, gehen täglich vun allen alten Jungfern des Staates begeisterte .Znstimmnngstund gcbnngen zu. » finner. hex Hxxz rechts hat. Vor einigen .Dohren erzählte man sich Wunderdinge von einem Manne, der das Herz nicht, wie normal gebaute Menschenkinder, aut de, linke», sondern aus der rechten Körverscite hatte. Dieser Mann, der in Kliniken und Panoptiken als Phänomen ge zeigt wurde, kann, wenn er noch am Leben sein sollte, sein Geschäft «inpacken, da er jetzt von einem anderen Sterb lichen in puncto Einrichtung des „Interieurs" ausgestochen worden ist. Tie in Lao Paulo, in Brgstlien, erscheinende Zeitung „Fansulla" posaunt den Ruhr» des neuen „Rechts herzigen" in alle Welt hinaus: cS handelt sich um eine» Fortsetzung sieh« «ächstc Seit«. »Dresdner Nachrichten 17 Mittwoch. IL. Dezember N»«8 »»» Nr. 34V