Volltext Seite (XML)
l«. b.» 0.— -r »!- -r .« 8erugrgeMr: ,^e«»i«» »w >«»»»» «L^i» «»Ä,<üi»«r Z»tra,»n, der» »»Irre >,»»»»« ,nd »«,n>«. a» Lom- >nld VU»lL4«> nur einmal» »VN. »oW. dund a«»wLr»i,e»on>. «iffkiÄ» » Ri^be. !, Mk. »v V. P«, eck«ati«r Sultelm,, durch di« ««»»*«. «-»uevrAllaeldi. >m«u». I«d «it «utivrecheudrm öuIchlLge. « «ckdruck a»«r »rittet u. Oriainal- viineil»»»«» nur «it deutlich,« Lu« l >««au,ad« i.Dredd. Nachr") «uldiit, RackttL,licke bonorar- «nivritcke dletdrn imberiicklckNat: unrnkwat« Ranultrivle werden nicht auNuwadrt. »»keeremm-Adrett«: «»» »er« »«» »««»»««. SLollllaa - k^ndnlle «qrlettl t85ii, IRK t» s« üeenr klBvIiar e»>« 2l HauvtgeschLftöftell«: Martenftr. S8/4V. Zeigen, tack. »nnabmr »wo Lnrid»dlau»,e» di« »achniiN»,« ii Udr Sonn- und «eiertaa« nur «ar-ei>Itroi,e » u-n N bis '/»I Ubr Die I ivaitiueüirunS- «eil« cca. » Silben» D ivte. A»»- lilndi,un,en aus öerVrtvalleue Zelle So Ps«.: die L ivaUiue Zeile au» Lcrl- iettc so Bia . als Linaeiandt Zeit» « P», In btu««rr» mutz Sonn- und At>er«-,e, i ivalii,e Sruudtiuli so Ps,.. au» Vrivatieite es Pi,. sivaliiae Zeile aus Tertletie und als i> »»»aeiaudi so Pt». StuawLrtiae Aul» trüac nur aeaen Lorausbczadlu»»«. Belcavlatter wcrda, mit WM,, berechnet. tternivrechanschluß: Amt I Re. 11 und Re. SVV6. «ütv L k«i88MS8e!lliieli vno vuckdolr 00 ^mivn8lr»88v L.Ü Li»«a« ?»orik krsislis^ unck Lluslsr franko. aav«r»S,1Uelie fiivree-illeickuoz ftod. Lgvr L 8ostn, f>-suvn8ti-kl8»o 3 u L Kck,lLi»«tz« Llaxxsrr klLLtSL King» Lodvürs Malron ?ukksi7 klismsn Slir so ke»i>rt ln S»n»lretrL balivslen rzuan-sl« k. KSllM vresäeu kblM-MLls. I.Z kür Llntt-. li^lmntüss«. llrummv, X-, verkürrto, got-ltimto. krntttoss ooinv. nnio- u. üüftstüt/.maoetunsn. lluioslreck- mitnoliwon, kür llüttgvlsnk-ljlvttünäung u. Vorrontcnng ste. fertixt als Sporislitüt »»aelazxlst unck tt^tliapSel IVI. lt. M8Nll8e!iuell 8kl!.. - i 8un»tktun uooNnel. «an 11—12 lllir. R Attiansl' Delcassö und John Bull. Landesknlturraf, Be;irksausich»fi, (ücriclitsvrchand!u»gc». ivOeIch Der Äoiier und die sozinle Gesebgelumg. ^otterielisie. Mutmcikl.Wittcrung: Kühl, reanerisch. Delcass6 und John Butt. John Bull von seinem Busenfreunde Telcassü in die Nolfsschlucht gestürzt: das ist, wie man nunmehr sagen kann, das moralische Ergebnis, das die grotesken „Enthüllmrgen" des in seiner Hauptleidenschaft, der Eitelkeit, schwer gekränkten ehe maligen Ministers des Auswärtigen der dritten Republik gezeitigt habe». Der ehrgeizige Thöophile dürste zwar selbst nicht ganz gut bei der Sache wegkoinmen: denn wenn nicht alle Anzeichen trügen, bereitet sich in der maßgebenden öffentlichen Meinung Frankreichs ein Ztnrm gegen ihn vor, dem er wohl schwerlich stand halten wird. Das sicht Herrn Dclcassö indessen einstweilen noch nicht an. Er sonnt sich mit kindischem Behagen an dem Vollgefühl der gesättigten Rache, die er an den Eng ländern für die ihm von diesen wieerfahrene wegwerfende Behandlung im entscheidenden Augenblicke der Krisis erlitten hat. und gefällt sich in der Rolle des boshaften Mephisto. So erzählt der Berichterstatter eines Pariser Blattes, der ihn interviewte, Delcassö habe aus die Frage, ob sein Schweigen bedeuten solle, daß seine „Enthüllungen" reine Einbildung seien, mit einem vielsagenden boshaften Lächeln geantwortet. Die spreizende Gebärde dürste ihm freilich bald vergehen, wenn er merkt, daß seine Landsleute in ihrer überwiegenden Mehrheit tatsächlich «in ernstes Wort mit ihm zu sprechen gedenken. Ter Ministerpräsident Rouvier behandelt Delcassö bereits als völlig abgetan, indem er ihm, wie ans seiner jüngsten Aeußerung über die Unwahrscheinlichkeit einer Wiederwahl des Klopffechters zum Parlament hervorgeht, von oben herab eine gewisse mitleidige persönlich« Schonung angedeihen läßt. Herr Rouvier weiß afsenbar genau, woher der Wind weht. Die wirklichen Freunde L-elcassös beschränken sich auf ein ganz kleines Häuflein sonrna- listischer und politischer Elemente, die es an allgemeiner Minder wertigkeit — „verbrecherische Unfähigkeit" hat der „Newport Herold" gesagt — mit ihrem Herrn und Meister ausnehmen könne«. Daneben rekrutieren sich seine entfernteren Fürsprecher anS einer sehr gemischten Gesellschaft, nämlich den Feudal-Kleri» kalen im Bunde — o seltsame Ironie der Tatsachen! — mit den plötzlich vom chauvinistischen Rappel erfaßten bürgerlichen Radikalen und den wenigen nationalistischen Anhängern des Revanchards Paul Döroulöde. Gegen Delcassö aber marschieren in geschlossener Kolonne auf die Sozialisten, die überhaupt keinen Krieg wollen, di« Nationalisten, deren herrschender Flügel die Streitaxt gegen Deutschland angesichts der von England drohen de« Gefahr zunächst begraben wissen will, und der ganze gemäßigte Republikanismus, dessen Presse zwar im Tone zurück- haltend, aber in der Sache selbst durchaus nicht geneigt ist, Frankreich zum englischen Handlanger aus dem Kontinent zu degradieren, nachdem die Tclcassöschcn zynischen Offenbarungen den Gemäßigten die Augen über die furchtbare Katastrophe geöffnet haben, der Frankreich am britischen Gängelbande ums Haar entgegengeführt worden wäre Dazu kommt, daß die TelcassSschen Indiskretionen auch in Petersburg stark ver> stimmend gewirkt zu haben scheinen, wodurch nicht nur die von London aus bereits cingefädelten Ansätze eines russisch-englischen Einvernehmens '.nieder in Frage gestellt, sondern auch auf Iran zösischer Seite Befürchtungen und Empfindlichkeiten wegen der Allianz mit Rußland wachgerufen werden. Herr Delcassö hat jedenfalls genug und übergenug getan, um bic allgemeine berech tigte. Erbitterung seiner nicht ganz von der Vogescnhypnose befallenen Landsleute gegen sich wachzurufcn, und es wäre ver wunderlich, wenn die republikanische Regierung nicht Festigkeit genug besitzen sollte, um ihm von Rechts wegen gründlich den Standpunkt klar zu machen. Run ober erst die Rolle, welche die verantwort lichen Leiter des britischen In selreiches in jener kritischen Zeit gespielt haben, als sic durch die planmäßige und vorbedachte Erregung des Glaubens in dem beschränkten Geiste ihres gefügigen Werkzeuges Delcassö, daß Großbritannien Frank reich in einem Zusammenstöße mit Deutschland tatkräftige Hilfe leisten werde, Europa in einen Krieg zu stürzen trachteten, wie er. um mit den offiziösen Worten der „Köln. Ztg." zu reden, furcht barer nicht gedacht werden konnte! Daß die Delcassöschen Ent hüllungen über die englischen Hilfeversprechungen durchaus ernst zu nehmen sind, daß man sie nicht als lächerliche Phantastereien abtun kann, wird in einer Sprache, deren nachdrücklicher Ernst weder in London „och in Paris seinen Eindruck verfehlen dürste, von der „Köln. Ztg." und der „Nordd. Allgem. Ztg." gleichzeitig sestgestellt und urdi «t ordi verkündet. Auch Herr Jaurös, der bekannte französische Sozialistenfnhrer, bestätigt die Richtigkeit der Delcassöschen Angaben in diesem Punkte direkt und er geht sogar noch ein gutes Stück weiter als die deutschen Offiziösen, indem er England ohne Umschweife beschuldigt, Frankreich während des marokkanischen Konfliktes geradezu zum Kriege mit Deutschland angereizt zu haben. Ja, da liegt cs! sagt Hamlet. ES ist nichts alS ein unaufrichtiges Sichherumdtücken um den eigentlichen springenden Punkt, wenn «in angesehenes englisches Organ den Versuch «acht, die Grundfrage dadurch zu verschieben, daß es »Dar zugibt, England sei entschlossen gewesen und auch beute noch entschlossen, Frankreich bis zum letzten Manne und bis zur letzten Kanone in einem bewaffneten Konflikt mit Deutschland zu unter stützen, aber gleichzeitig hinzusügt, daß diese Bereitwilligkeit nur für den Fall eines mutwilligen Angriffskrieges Deutschlands gelte Es weiß nachgerade jedes Kind, daß Deutschlands geiamte auswärtige Politik von der ehrlichsten Friedensliebe beseelt ist, die überhaupt jemals die verantwortliche Leitung eines mächtigen Militärstaates erfüllt hat. Daß Deutschland niemals das Schwert ziehen wird, wenn es nicht durch die schwerwiegendsten Gründe, die in der Aufrcchterhaltung seiner von dritter Seite ernstlich be drohten nationalen Ehre und Eristenz wurzeln, dazu wider seine» Willen gezwungen wird, muß heutzutage bei allen halbwegs Ein sichtigen und nicht geflissentlich Ucbelwollendcn als politisches Ariom gelten, das keines Beweises bedarf. Die von London aus an Delcassö „versprochene" militärische Hilfe — versprechen und halten sind bekanntlich bei John Bull sehr verschiedenartige Diiigö — konnte also angesichts der notorischen Friedensliebe Deutschlands, die einen „mutwilligen" Krieg schlechterdings nn- Koln. Ter „Köln. Ztg." wird aus Berlin telegraphiert: möglich macht, keinen anderen Zweck haben, als mit Hilfe der. Z^—Be t ri eb smi l t cl-K on s er e n z, die am 10. Oftober LoilttlibcilS, 14. Oktober 1W5. Lande selbstverständlich nicht so töricht sein, uns auf wechselnd. Parlamentsmehrheilcn in London, aus denen die dortige Regie rung gebildet wird, zu verlassen. „Arzt, hilf Dir selbst!" Das muh unsere Parole sein, und die Moral davon: ein starkes Heer und eine starke Flotte! Je vollkommener w:r diese oberste Voraussetzung unserer nationalen Eigenexistcnz er füllen, desto »allblütiger können wir auch der britischen Intrigen- Politik ins Auge sehen, einer Jnlrigenpolitik, die soeben durch das Telcassösche Spektakelstück eine so zcrmalmcndc Bloßstellung erfahren hat, daß die ganze außergewöhnliche Dicke der ai. englischen Epidermis dazu gehört, um einen so furchtbare:! moralischen Keulenschlag ohne Schaden sür das eigene Wohl befinden ausznholten. Neueste Drahtmcldnngen vom 13. Oktober. BctriebSmittelgenieinsckiaft. wahnsinnigen Verblendung Delcassös Frankreich gewaltsam in einen Krieg mit Deutschland hineinznstürzcn. in Berlin tagte, hat zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß man über den einzuschlagende» Weg insbesondere oezüglich der organisatorischen Einrichtungen zu einer vollständigen Eilngung Selbst der hartgesottenste Realpolitiker glaubt in sich etwas, getaugt. ist Tie Grundlage der Kouferen,',Verhandlungen, die w>. d°- --EMEM ;»SkNLSS wenn er sich dre unsagllche Verruchtheit euics solchen Gebarens hx-Z ursprüngliche!! Heidelberger Programms darstellt, aber vorstellt. Im Interesse der Ehre der Menschheit möchte man unter Aufrechterhalmng Vieles Programms in seinen etwas Derartiges für unmöglich halten, und doch braucht man Grundzügen den nationalen Gedanken eines ein- "7, Geschichte der Znsamm-r'rasfuna des britischen Kolonial- U'Ugen Haupfpunfte sind: k EinÄtlichkAndhabn^Ä " Blatt snr Blatt bestätigt zu finden, „gtionalcr deutscher Grundlage, aber obne Beeinträchtigung der daß Albion stets und ständig nach dem gleichen Grnndiatzc gchan- Hoheit?- »nd Besihrechte der Einzelstanten: 2. größtmöglich« delt hat. die Völker des .Kontinents aufeinander zu Hetzen, um sie Beseitigung der wirtschaftlich -schädlichen Leerläufe und 3. uube- sich gegenseitig im blutigen Ringen zerfleischen zu lassen und dann^^ränkte gegenseiiige Benutzung des Gütenvagenparkes. Da ... .... Württemberg und Baden, wie bekannt, ihre Zustimmung zu der m, aller Ge> -tSriiho n» trüben zu stich?''. Cs ,st c,»c, P^rsouentansreiorm von der Einigung über die Betriebsmittel- geschichtlich fcstgestellte Regel, daß jeder Krieg zwischen europcmchen gxmcinichast abhängig gemacht haben, so ist der jetzige ersreu- Nationcn den Engländern zu gute kommt. Nur einmal, 1870. liche Stand der Verhandlungen über die Bettiebsmittelgemein- wnr es anders: da stieg von den hlntgetränktcn Schlachtgefilden Frankreichs der deutsche Kaiseraar auf, dessen Sonnenslng der britische Leu mit tiefem Verdruss« und galligem Neide zusah. Die Engländer ahnten damals schon die kräftige Entwicklung Dentsch- landsvoraiis und deshalb befiel sie 1870 eine „inoralische" Anwandlung, in der sich ihre Presse dazu herbciließ, die französische Kriegs erklärung als ein Verbrechen an der Menschheit zu erklären, was freilich nicht hinderte, daß unsere.„lieben Vettern" sich im weiteren Verlaufe des Krieges ostentativ auf die Seite des „vergewaltig ten" Frankreich stellten. Heute aber ist es kein Verbrechen an der Menschheit, wenn England bewußt und hinterhältig Frank reich aus Deutschland hetzt, um durch die Schwächung der beiden, von Natur auseinander angewiesenen Reiche für sich selbst den größtmöglichen Vorteil herauszuschlagen. Daß England in Wahrheit der allein gewinnende Teil bei einem abermaligen deutsch-sranzösischen Kriege sein würde, unterliegt keinem Zweifel. Ein Fachmann hat aus Anlaß der jetzigen Weltlage eine eingehende Kricgsbilanz ausgestellt, in der die volkswirtschaftlichen Gcsamtverluste Deutschlands und Frankreichs in einem gegenwärtigen Kriege auf 91 Milliarden Francs beziffert werden, denen auf seiten Englands 50 Milliarden an materiellem Gewinne gegeuüberstehc» würden. Dabei ist der imponderable Gewinn noch nicht milgcrechnet, der sich sür England auä der Befestigung seiner Macht und seines Ansehens infolge der politischen und wirtschaftlichen Schwächung seiner beiden Konkurrenten ergibt, und ebensowenig der imponderable Verlust, den Deutschland und Frankreich durch den Tod eines großen Teils ihrer kräftigsten und besten Jugend, durch das Elend zahlreicher Familien erleiden würden. Für uns ergibt sich a>S ernste Nutzanwendung des ganzen Dclcassö-Rummels die eindringliche, in gleich bedrohlicher Form noch nicht an uns herangetretene Lehre, daß England von böjen Absichten gegen uns erfüllt und nur zu bereit ist, sie gegebenen Falles mit allen, selbst den verwerflichsten Mitteln zu verwirk lichen. Als Träger dieser ausgesprochen deutichscindlichen Politik hat dos Kabinett Balfonr sich den traurigen Ruhm er worben, den großbritannischcn Namen durch einen selbst sür die sprichwörtliche „punische Treue" der Engländer ziemlich beispiel losen Akt diplomatischer Hinterhältigkeit vor der gesamten zivilisierten Welt mit einem schweren Makel z» behosten. Viel leicht gibt das der konservativ-nnionistischcil Regierung den Todesstoß und trägt dazu bei, die Ncbernahme der Regierung durch die Liberalen zu beschleunigen. Indessen dürfen wir uns nicht in der Selbsttäuschung wiegen, daß die englischen Liberalen durchweg deutschfreundlich gesinnt seien. Sie lassen im Gegen teil auch ein fliitcs Teil von der allgemeinen Abneigung gegen Deutschland verspüren und würden kaum widerstandsfäbig genug sein, um einem allgemeinen Ausflammen des Hasses gegen Deutschland in der öffentlichen Meinung Englands ein Paroli zu biegen. DaS einzige, worin sie sich von den Unionisten vorteilhaft unterscheiden, ist eine größere Gewissenhaftigkeit in der Auswahl ihrer Mittel. Wir dürfen also jedenfalls von seiten einer liberalen englischen Regierung die Wiederanbahnung korrekter amtlicher Beziehungen zwischen Berlin und London, die jetzt durch die Delcassö-Angelegenheit einen sehr starken Stoß erlitten haben, erwarten. Im übrigen aber werden wir hier zu schaff für vie Personaltarisresorm von günstiger ausschlaggeben der Bedeutung. München. Die „Münchener N. N." melden: Die bay rischen Vorschläge, die der jüngsten Berliner Konferenz deutscher S t a a t s e i s c n b a h n v e rw a l t u n g c n unter breitet wurden, fanden beim preußischen Eisenbahnmiiiister von Budde eine sehr freundliche Ausnahme: sie wurden von ihm als beachtenswerte und brauchbare Grundlage für weitere Ver handlungen bezeichnet. ES wurde zunächst ein technischer und ein finanziell-administrativer Ausschuß gebildet, um die wei teren Verhandlungen vorzubereitcn. Koloniales. Hamburg. sPriv.-Tel.) Gouverneur v. Liudcqui-i hat seine auf den 15. d. M. angesetztc Ausreise mit „Erna Witt mann" abermals verschöbe». Pretoria. Das B n r e n ko in i t ce, das Erhebungen über die Verhältnisse in Deutsch-Südwestafrika anstcllen sollte, ist hierher zurückgekcbrt. In seinem Bericht erklärt das .Komitee, die Auswanderung nach Dentsch-Südwestatrika würde für die Buren den Untergang bedeuten. Die Burensünrcr wollen trotz der angeblich von deutscher Seifi gemachten gün stige» Angebote alles daran setzen, nm eine Auswanderung ihrer Landsleute nach Teutsch-Süowcstasrika zu verhindern. Zn de» L?ntknllungen Delcass^S. Berlin. lPriv.-Tcl.I Voss. Ztg." wird aus Patt aemcldct: Im hiesiaen Auswärtigen Anne ist man der Meinung, daß die Regierung leinen Grund habe, sich in den Zeitung-.- streit um die „ M a t i u "-A r t i 7 c l amtlich oder halbamtlich einzumischen, man hält es sür richtiger, durch Toten zu btt weiten, daß man zwar an dem Einvernehmen mit England scst- hält, jedoch zu Deutschland die friedlichsten Beziehungen unterhalten will. Schweden «nd Norwegen. Stockholm. Die Regierung leatc heute dem Reichstage einen Entwurf vor, betr. die Unterstützung der Familien, deren wehrpflichtige Versorger infolge der durch die Unions auslösung veranlaßt«» Verlängerung ihrer Dienstzeit im Heere und in der Flotte wirtschaftlich geschädigt worden sind. — Beide Kammern halte» heule abend Sitzungen ab. in denen die Regierung einen Antrag cinbriugen wird, betr. Am bringung der Rcichsakte und Erteilung der Vollmachten an die Regierung, Norwegen a n z u e r kc n n c n. Zur Loge in Ruhland. Petersburg. lPriv.-Tcl.I Vor dem Kriegsgericht in Baku begannen vorgcücrn bei offene» Türen die Verhand lungen gegen fünf Armenier, die beschuldig! sind, den Gou verneur von Vak», Nakaschidse, aus politischen Gründen er mordet zu haben. Es ist das der erste Fall, daß in Ruß land ein politischer Prozeß öffentlich verhandelt' wird. Moskau. lPriv.-Tcl.I Tic Lage hat sich erheblich verschärft. Ter Streik nimmt bereits große Timcnsioiicu an und ergreift allmählich alle Fabriken. Augenblicklich ist von den Arbeitern der Eisengießereien und Maschinenbaufabriken der G e n e ra la u sst a n d proklamiert worden. Auch in den Möbelfabriken und großen Tischlereien ruht die Arbeit. Dichte Arbcitergruppen durchziehen die Fabrikviertel, wobei cs zu blutigen Schlägereien zwischen Streikenden »nd Arbeitswilligen kommt. Bei einer solchen vor der Möbelfabrik Siebert feuerten Streikende auf den Polizcilcutnant Bnnar, der vor der Fabrik Wache stand, und aus einen Schutzmann, der sich in seiner Nähe befand, Rcvoloerschüsse ab. Die beiden erhielten gefährliche Kopfwunden und mußten nach dem Michailowski-Hospital trans- portiert werden. Tie Garnison ist verstärkt worden. Gestern trafen zwei Sotnicn Kosaken ein. die hier Quartier beziehen