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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260630012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926063001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926063001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-30
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1926
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Mittwoch, Zu. .-„c, Ilr. ^ - Sette S Universität, Staatstheater und Sächsische Werke vor dem Landtage. BefeM-ung -er Aochrvasferschäden. — Dle Forslakaöemle bletbt tn Tharandt. 188. Sitzung. Dresden, den 2V. Junt 1V2S. Nach Eröffnung der Sitzung teilt Präsident Winkler mit, >aß ter Abgeordnete Böttcher jKomm.j sich für längere Zeit entschuldigen lasse. Heiterkeit.) Ferner teilt der Präsident die Vorschläge bcS Vorstand,» über die LnnbtagSarbeite« in den nächsten Tage« und de» Beginn der Sommerpause mit. Die letzte Sitzung solle nm Donnerstag, dem 8. Juli, iattftnde». Um nicht nur den StaalShauShaltplan. sondern uch mehrere bis jetzt znrückgcsteNte Anträge zu erledigen, oll« tn nächster Woche von Montag btS Donnerstag jeden lag eine öffentliche Sitzung abgeliallen werden. Die Kommuntsten und Linkssvztalisten widersprechen. Stegen deren Stimmen werden jedoch di« Vorschläge des Vor landes zum Beschinst erhoben. Abg. Werkel lLtnkösoz.i erstattet sodann den Bericht dcS HauShaltauSschusseS F über Kap. 61 dcö ordentliche» Staalö- bauShaltplancs bcir. die Universität Leiste. D«r Redner beantragt, die Summe nun 5,66 666 Mk. für den Neubau einer orthopädiscln» Klinik elnzirsetzen. tm übrigen da? Kapitel mit einer kleinen Ab weichung »ach der Vorlage z» genehmigen. Bon den Kommunisten liegt ein Antrag vor, die Pro- scssuren für Theologie und den Zn'chnll sltr die Universitäts- ktrche zu streichen, endlich kür das Studentenheim tm Lehrer seminar Leipzig-Eonneivitz von den Studenten keine Miete zu erheben. A'bg. Dr. Tchmluike gibt die Begründung. Abg. Schnirch iRechissoz.i beantragt, den für den Neubau einer orthopädische» Klinik vorgesehenen Betrag von 566 666 Mark auf 15,6 666 Mk. herabzn'ctzcn. Diele Summe würde für die Vorarbeiten auSrcichen. Die ersparten 85,6 666 Mk. sollte« für Beioldungszwecke mit peransgabt werden. Die Notlage bestimmter Beamtcnschichten und der Altpenssonärc sei groß. Abg. RammelSberg lD.-N.s lebnt namens seiner Fraktion die kvmnniiiistischcn NltnderheitSaniräge ab. Der Antrag be- glich des Studentenheims Leipzig Eoiniewitz gehöre über» npt nicht tn das zur Beratung stehende Kapitel. Dem Anträge Schnirch könne seine Fraktion nur dann znsttnnnen. wenn die Negierung eine Erklärung abgebe, das, das Geld für die Vor arbeiten jetzt noch nicht gebraucht würde. Finanzminisler Dr. Dehne ilnsterk, dast die Planung für die orthopädische Klinik in An griff genommen worden sei und auch weiter geordert werden würde, wenn kein besonderer Betrag in den Etat eingestellt iet. Tr lei jedoch mit dem Anträge Schnirch einverstanden, da der Betrag von 15,6 666 Mk. für den ersten Bauabschnitt verwendet werden könne. VoHlSbtlüungstn!nIffer Dr. Kaiser weist die Behauptungen des Abg. Dr. S ch m i n ck c zurück, dast an der Universität Reaktionäre erzogen würden. Diese An sicht zeige, welche Ahnung Dr Schminckc von den Ausgaben und dem Wesen der Universitäten habe. Abg. Claus tDcm.j erklärt, dast leine Fraktion den NuS- schnstaiiträgen zustiunnen werde, ebenso dem Antrag« Schnirch. Die Universität sei znilickgegangni in bezug aus Hvrrrzahl und Lehrkörper. Die Negierung habe hierzu erklärt, die Ursache liege darin, dast eine Anzahl neuer, sehr zugkräftiger Univer sitäten entstanden seien, und dast auch Leipzig nicht so viel flnziehungkrait besitze wie andere Universitätsstädte. DaS let tn gewissem »mlgngc richtig, habe aber auch früher schon ,»getroffen. Ts habe auch die Honorarsrage eine grostr Nolle gespielt. Sacti'en habe wohl gelpgrt und habe auch sparen müssen. Wir bildeten über unseren Bedarf Forst- und Berg- studcnten aus. Plan solle nur eins tun, aber gründlich. Die Regierung müsse sich verpflichlel fühlen, unsere Universität nicht zur Mitlclmästigkcit hcrabsinkcn zu lassen. Dolksbildiinosminlsrer Dr. Kaiser legt dar. cs sei ganz selbstverständlich, dast durch den Etnslull des Krieges auch der Nackivuchs an wissenschastlichen Grvsicn schwer getroffen worden sei, und dast man nicht auf allen Gebiete» derartige Kapazitäten besitze wie tn glücklichere» Zeiten. Aber das rühre nicht daher, dast man in der Für sorge für die Universität Leipzig nachgelassen »nd an den Honoraren gespart habe. Allerdings bestünden gewisse Schwierigkeiten bei den Berusnngcn nach Leipzig, weil andere Universitäten in landschaftlich schöneren tagenden lägen. Leipzig habe aber Immer noch Glück gehabt mit den Be- rusungen. Es sei gelungen, Lehrkräfte tn Leipzig zu halten, die als erste ihre» Jaches tn Deutschland anerkannt seien. Abg. Dr. Sretschmar tD.-N.» nimmt gegenüber Bvr- würsrn des Abgeordnete» Tr. Schmtnckr die deutschen Studen- te» tn Schutz wegen ihres Verhaltens im Falle Vcssing. TieleS Verhalten habe nichts gemein mit irgendwelchem reaktionären Tun. sondern sel ein noiwendtgcr Kampf gegen Schmutz und Schund. Unter Ablehnung der kvmmuntstfschen Anträge wird das Kapitel nach den Ausschnstanträgen verabschiedet. Angenom- me» wird auch der Antrag Schnirch. Es folgt die erste Beratung der Vorlage über den Erwerb der Jnstr„»enlensammlung des Hryersche« Musikhistorischen Museums in Köln sür das Musik» wissenschaftliche Institut der Universität Leipzig. Der Entwurf ist tn unserem Blatte bereits auszugsweise wtedergegeben worden Sämtliche Nedner mit Ausnahme deS kommunistilchen letzen sich für dle baldige Annahme der Vor lage ein, von den Demokraten wird aber noch eine gründ liche Prüfung sür nötig gehalten Die Vorlage geht an den H.nishaltnns'chnll I. Die Abg Iran Büttner tNechlssoz.i erstatiet nun den Bericht des Haushaltausschnsscs 5^ Uber Kap. 68 betr. die Slaalclhsakor. Sie bringt zum Ausdruck dast nicht a»l der ganzen Linie zur vollen Zutriedcnheii gc'cliasscn worden ict sowohl was Spielpla» wie Ausitilnnngen bctrrtsc. Diese Auvstcüungen hätten sich zu zwei Anträgen verdichtet, von denen der kom munistische auf 'Neubesetzung der Stelle des Generalintendan ten keine Mehrheit gesunden habe. Die Nednerin beantragt schliestlich im Namen des Ausschusses, die Einstellungen nach der Vorlage zu genehmige», terncr die Negierung zu ersuchen: 1. dem Landtage beschleunigt eine Denkschrift über eine Uingestaltnng der Generalintrndanz der Ltaatsthentcr vorzulegen,- 2. Schülerkarten auch an die Schüler der Fort bildung,; «Berufs-,Schulen abzugcbcn. DeS weiteren wird die Negierung erlucht. daiür zu sorgen, dast die ersten Bläier und die erste» Tlretchervorspicler der Musikalischen Kapelle der Staatsthenier erhalten bleiben. Abg. Tr. Ebcrle tD.-N.i fordert, dast die StaarStheatcr Knnststäiten sei» müssten die nur künstlerisch Wertvolles böten. Tie dürsten keine VergnüginigSanstatten sein. Die Auswahl der Stücke genüge seinen Ansprüchen nicht. Auch bet zweiter Besetzung müsse man noch tn Ehren b,stehen können. Der auswärtige Besucher müsse wissen, dast sich die Nets« nach Dresden lohne. Der Intendant müsse sich tm Hanse durch setzen können, »nd es dürsten Strömungen unter den Künst ler» nickt die Einheitlichkeit der Lcilniia durchkreuzen. Dafür iei der Miuister verniitwvrtlich. Die Leistungen tn der Oper seien zeitweilig l-ernorragend. im Durchschnitt so so. Es gebe aber auch schlechte Leistungen. Wir hätten keinen wirklichen Wagncr-Dirigeuien. Nötig sei eine Uebcrprttsnug der Per- sonalpokitik. DaS Schauspielhaus besitze keinen Pro minenten. Es herrsche dort eine mangelhafte Sprachtechnik. Nur drei oder vier Künstler könne man nn Zuichauerraiim verstehen. Es sei Zelt zn prüfen, wie man auch trotz Spar samkeit mit einem rednzirrten guten Personal das leisten könne, was man »erlangen müsse nnter einer einheitlichen programmatischen Führung beider Hauser. Man müsse vom Ministerium verlangen, dast nnscre Tlwatcr ganze Anstalten echter, wahrer, abgeklärter Kunst seien. Abg. Tr. Kästner «Dem > stimmt dem Vorredner zn. dast die StaalStbealer keine VergniigiiiigSanstalten sein dürsten, sonder» Kulturstätten die unsere ganze Aufmerksamkeit ver dienten. Kennst sei Qrdnnng am Theater nötig, aber die Durchsetzung der Antvruät ans Kosten der BcrusSsrcndigkcil sei ein gefährliches Spiel. Dast wir in Dresden eigentlich keinen Wagner-Dirigenten hätten, mit diesem Urteil stehe Dr. Ebcrle in der musikalischen Welt allein. Der Generalmusik direktor sei ein genialer Musiker den man erhalten müsse. Man solle aber auch seiner Eigenart Nechnnng tragen »nd ibn von Ausgaben entlasten, die ibm nicht liegen. Die An sicht Dr. Eberles. dast wir ini Schauspiel keinen Prominenten hätten, würde von keinem Knnstsachverständigcn geteilt. Der Redner geht ans den Fall Mora ein und kragt ob nicht bei gutem Willen aller Beteiligten doch noch ein Weg gesunden werden konnte, diese Kraft, die sür die Lpcr Ungeheures bedeute, ihr zu erhalten. Volksbildung minisler Dr. Kaiser stimmt dem Abg. Dr. Ebcrle durchaus zu. dast es das Be streben der Negierung kein müsse, echte, nwhre Kunst zu pflegen. ES komme aber daraus an, ivaS man darunter ver stehe. und ivelche Mittel man sür richtig halte, solche Institute zu schassen. Jeder wolle eine» anderen Weg einschlagen. ES let schwer, alle Interessen zu vereinigen und aus eine gerade Linie zu bringen. Eins tct aber gewist: Die Lcistnngen nnserer Staaiothcater, sowohl der Qperwie des Schauspielhauses, stünden ans einer Höhe, die zum mindeste« von keinem anderen Theater tibcrtrossc« worden sei. I» der Oper sei mindestens ebenso stark gearbeitet worden wie vor dem Kriege. Genau so sei eS tm Tchanspiclt>a»s. Wenn man untere Tätigkeit mit anderen Qpern vergleiche, so schnitten wir nicht schlecht ab. Es sei ungohenre Arbeit in beiden Theatern geleistet worden, nnd er möchte allen, di« daran beteiligt leien, den Dank anssprechen. WaS dt« Qualität der Ausführungen anlange !o stünden wir unbe stritten an der Spitze der denUcken Theater. Es sei nicht richtig, dast der Durchschnitt der Arbeit „io so" sei. Aber zugegeben werden mtiss- dast vieles »och anders lein könnte. Die Schwierigkeit ein Theater von dem Range »»lerer In stitute zu führen !et ungeheuer. Das liege in den Zeitver- hältnissen. Man kurbe keine nationale Nnltnr. nichts, an dem sich das Volk gselchniästtn erbauen könne. Vor sinnen Zähren habe cs gemeinschaklltche Ziele gegeben, heute habe man nur Stücke die wobt dem einen oder dem anderen Teile deS Volkes gefielen aber nickt der Gesamtheit Taster könnten wir keinen grostztigigen Lvtelvlan mit denUch'n Qvern und Schausvielen hasten. Man leide Mangel an wiiklich wert vollen Stücken. Aster vor dem Kriege sei dos auch nicht anders gewesen. Znzugrben sei. dast man n'cht immer eine glückliche Hand mit dem Nachwuchs gehabt habe. Das beschränke sich aber nicht ans Dresden. Der Krieg habe verheerend gewirkt. ES gebe nicht genug erste Kräfte, um immer alcichmästige Vorstellungen zu erzielen. Eine graste Schwierigkeit ergebe sich ans den Gagensordernnaen. Viele Künstler lägen aus der Slraste, anderseits würden von ein zelnen Ansprdernngcn gestellt, die in keinem Verstä'niis mehr Nachweispslichlige Lauarbeilen. Bauarbeitkn, die von mellt flewerdSmäi »nen Bauvandweriern Geiel-en, Gelnljrn, Handarbeitern u. deral.) auSste'üürl werden, ind ebemo nntaUveriicderniigt- pfltchtip. als wenn Ne von aewerbsniäsi nen Untenietimern auSge'ühri würden nur tritt in dielen fallen an die Stelle de« aewerdsmänitten Untern cd merS der Vouüerr jelbjt. Bauderren, dtc demncicti mit »elbst angenommenen Bauarbeitern ralic ohne selbständige Bauunternehmer) Bauarbeiten aussiihren, ,ind naci- 7ttü der NeicliS- verji<t>ermigSoronnng oerpslnlitei, iür >eden Monat wäteilenH dre Tage narb dessen Ablaut der Bweiganstalt der zuständigen Baugewertö-BerulSgenoi)en)ci,as einen Nach weis vorzillegen über die Art der Banarbeit, die vabe besMstigten Arbeiter, deren Arbe.lStage und ^vhne. Tie'e yicuUwene sind im Beriete der klreie-baupnnannichast Tresden bei der Sektion I der Säcb'ijck'en Baugewerlc'BeriisSgeno')ewcbasl in Dresden, Heloherrenslrahe 2 1l, emznrenl en. Niäu- eher veripäwic (rinreicl>ung de^ Etgenbau- nactnveiie oder iulscde Angaben können mit Siraicn bis ru looo Neicismar! geahndet werden, ierner etwaige der Aweiganirali der Beruisgenonemcbai: rntslandene Un kosten. die infolge falscher Angaben durch Nachprii ung der emsiereicl-ten Nack weise hervorgeruieu sind, den Bauherren auserlegl werden. Sämtliche Bauarbeiten sind veD'ltherungSvslichlig und nachzuwenen, die mehr als echS Tagt Arbeitszeit erfordern. Mehr als echs Arbeitstage und wn-olu dann ür eine Arbeit verwendet, wenn ein einzelner Arbe.ier mehr als >echs Arbeitstage tätig gewcien ist. als onci dann, wenn mehr als »echs Arbeiter einen Arbeitstag tätig waren, oder wenn überbanpt Arbeiter zusammen mehr als sechs Arbeitstage auigewender haben, lrs ist neben älvl-.ch, ob ein oder zwei Arbeiter die Arbeii mir Unterbrechungen n> einer, »wei oder auch nock mehr Wochen aus'uhren. v-nticheidend ist, ob eine zusammenhängende Arbeit in einer gewissen Zeit geleistet wird Auch ist es nebensächlich, ob es 'ich um einen Neubau, Umbau oder um AuSbesserunge-arbeUen handelt. Ausgenommen von der monallirkEN Nach- mestinig sind nur solche Bauarbeiten, bei denen es 'ich nm lau'ende Ausbesserung-- aroellen an BetriebSgebänden bandelt, wenn iie von Betriebsbauorbeitern :ssabrik- .»ourern, svabrir^mnnerleutfn' ausgelührt werden. Auch. Bauarbeiten, die nach Feier abend oder an Lonnlagen ausge ührl werben, nnd nachzuweüeii. Tobe ist es gleich gültig, ob die betreffenden Leute baren Lohn ober andere itntichädlgungen Naturalien. 'äNigke»ten. Gegenlerstungen u. dergl.- erhalten. Dies triist vor allem auch iür kne gegen eitigen Hilfeleistungen der Eiedlerbauten und für ireiwiNigc oder Pflichtleistungen in Turn- und Sportvereinen zu. Um allen Zweifeln und Unannehmlichkeiten zu entgehen, wir" den Bauherren empfohlen, bereits vor Beginn des Bauvorhabens dieses bei der zuständigen Seltion anzumelden. Diese wird dann ohne wei.eres die Vordrucke, die für neu Nachweis vvrgefchrteben find, zusenden und am Verlangen auch >edc weitere Auftläruna geben. Vielfach ist beobachte! worden, dast Bauhanvwerter Stellen, Ge hilfen) sich den Bauherren gegenüber als Mitglieder oder Selbstversicherle der zu ständigen Baugewerks-BerufSgenossenschafi auSgegeben baden, ohne es wirklich zu jem. Diese Täuschung schuht die Bauherren nicht vor Unannehmlichleiten. In deren stnteresse wird deshalb empfohlen, sich entweder den Miiglicdsscheln oder den Cekbst- ventcherungsschein, die beide von der BerusSgencstseinchast ausgestellt werden, vor legen zu lasten. Schliestlich sei noch darauf vingewieien, dast >ür aste diese Bauarbeiten vie von der BaugewerkS-Berussgenostemchaft crlastenen Unfallverhütungsvorschristen genau zu befolgen sind, und dast mr Berftöste hiergegen Strafen bis zu IbWi Reichs mark testgefel.st werden können. Ierner unterliegen alle diese Bauarbeiten der Auf sicht der von der BaugewerkS-BcrusSgenostemchaf'. anstestellten technischen Auiucht-- beamlen, deren Anordnungen zu befolgen ind. Für die recht?eilige und richtiae Ein reichung der Clgenba,inacliweise, wirne sür genaueste Befolgung der UniaUverbuiungS- vorfchrikten und sonstigen gesetzlichen Bestimmungen .st der Bauherr oder Auftraggeber der BerutSgenossenschaii gegenüber verantwortlich, nnter Umständen auch sür den ihr zufolge Austcrachtlassung der UnfaliverhütungSvorschrstten entstehenden Schaden. Unkenntnr- der Geiebe oder fehlende Fachlenntrns entschuldigen etwaige Verfehlungen keineSkaNS. ES dürste daher von den Grundstücksbesitzern, weiche Bai arbeiten elbst zu übernehnren gedenken, doch ernstlich zu erwägen 'ein, ob es sür sie ratsam ist B. wegen Ersparnis geringer Meistergebübren. die mit der eigenen Ausführung von Vau- arbeiten verbundene weittragende Verantworumg zu übernehmen. Für 'ede der VerutSgenossenschatt 'christlich genau bezercbnete Ptuscharbeil — Qn der Baustelle, Art der Bauarbeit, Name des AuSsübrenven (Bauherr» — vergütet sie bis am weiteres 1 Mark. Der Name des Anzelgeersiaitcrs wird nicht bekannweaeben. H 6'traenkt voraenoinmc» imirden. siaben noch ser..Anti-niitäten- Nnnäschau" Teile Ser alten griechischen Siedlnn» sretnelrgt. die zu den an Knnstivcrken reichsten Städten Siziliens tm Altertum »ehörte. An dein Tempel des ZeuS, dem grositcn alle'- dorischen Tempel, mnrde die viel erörterte Frage nach der Zalil nnd Anordnung der Gcbälksiguren, der so- genannten Telamonen gclösi Von diesen riesigen Statuen, die 26 Full Doch waren, wurde» drei weitere ansgegrallen, a»ll<'r- dem ein bärtiger Kopf aus der Zeit des Miirvn, Die weitere Haiiptavbett bestand in der Freilegung des Tempels des Asllc- pioS.von dem ans 6li und der Funde eine vollltäirdtgeNckonstruk- tion entworfen werden konnte Der Tempel folgt tm Stil dem grollen Tempel des Zc»s. und mit tl>m sind nun nicht wcntzier als zelin dorische Tencpel in Girgentt fretgelegt, deren Studium für die Geschichte der griechischen Architektur von grösster Bedeutung ist. s- Eine nene Kossein-Pslanze. Eine lstSller unbekannte koffeinhaltige Pflanze lst von den sranzösischen Gelehrten Per- rot »nd Nonhicr gnsgelnnden worden, die darüber in der Pariser Akademie der Wiisenschasten berichtclcn. Diese Pflanze, die ?) o c c o heisst, ivächst in den südlichen Gebieten von Ko lumbien. wo sie die Indianer dazu benutzen, um ihre Müdig keit zu überwinden und sich für dtc Anstrengungen der Jagd und der Bergbesteigungen frisch zu erhalten. Während bei den anderen Koffein Pflanzen, »sie dem .Kaffee, Tee, Mate, Kakao, Kola, sich die anregende Kraft fast nur in den Blättern oder Früchten findet, liegt sic beim ?)ocev in der Rinde dcS Stammes und ist von den beide» Gelehrten in kristallisierter Form ge wonnen wurden. Deutsche Vichnenstunst in Japan. Im Stadtviertel Tiukijl. unweit des Sumtdagarm-FlusicS der Riesenstadt T o li o, inmitten ne» anfgcsübrter. zierlicher Wohnbauten und freundlicher 'Vorgärten, tninilten reizender Tcchänscr, ans denen allabendlich fröhliches Gelächter farben prächtig gekleideter GcishaS und das lockende Klingen der langhalsige» Shamiscn crlönl, stehl hoch und einsam, einem ehrwürdigen Tempel gleich, das Tho G e k t d j o, daS ^Kleine Theater". Im Gegcn'atz zn den übrigen Theatern Ist, io Plaudert HanS Marnske tn der tklnstricnen Halbmonatsschrist „Das Theater", das Tho Gckidjo ganz Im europäischen Siil erbau,, Fassade nnd AnsgaiigStrcppe wir- kcn, namentlich abends bei der tn Japan sclbsipcrsländlichcn verschwendcriiche» Lichtfülle, grandios. Die Vorhalle^ muict mit ihre» ivohlgclnngencn Gipsmasken von Goethe, Schiller, Shakespeare, Kainz, Bassermann, Mvlssi rings an den tgpetcn- ie'-bm»ckten Wänden — auch ei» grobes Bild „Kainz als Hamlet" hängt irgendwo — gon, deutsch-thcatermällig an. Zwei schmale Eingänge mit schweren Portieren führen zürn einfach, aber geschmackvoll gehaltenen Znichaiicrianmr, der mit seinen 150 europäische» Sitzplätzen ein grollcS Parkett bildet. Der tn der Milte sich teilende kostbare Vorhang trennt den Raum der Zuschauer von der geräumigen Bühne, die nicht nur moderne Belenchtnngßapparatc, sondern auch einen Klippelhorizont besitzt — der erste überhaupt in Japan. Die bei allen gröberen japanischen Theatern übliche Drehbühne fehlt hier, doch lugt knapp »nd bescheiden über der Rampe genau in der Mitte der Einhclserkastcn hervor, den man tn allen Theatern Japans vergeblich suchen würde. Schnür- bodcn und Versenkung, ein begncmcS Knltsscnhaus mit an- schlicllendcr Maler- und Tischlerwerkstatt, sehr gut ein gerichtete, geräumige, lustige Garderoben, zu denen man auch hier durchs „Bühncntürlc" kommt, das aber dem verschlossen bletbt, der nicht znm Bau gehört, vervollständigen die Ein richtung des Bühnenhauses dieser literarische» Versuchsanstalt der .^Jungen". Die Führer dieser jungen" sind MrafHichtkata und Professor Qsanai: der crstcre ein Schüler Dr. Earl Heines. Zwei intelligente, künstlerisch ernst z-u nehmcnbe Persönlich keiten mit wirklichem Regie- und Dramaturgentalent. dt« sich wiederholt als feinsinnige Uebcrsctzer deutscher Dramen her vorgetan haben. Beide waren vor wenigen Jahren tu Berlin »nd haben an der Quelle deutsche Bühncnknnst »nd die sozialen Theatcrvcrlrültntsse in deutschen Landen studiert. DaS „Shv Gckidjo" will allen literarisch interessierten Japanern, deren Zahl sehr gros, Ist und ständig zunimmt, die auslän-difche dra matische Literatur vermitteln: will Publikum wie Darsteller durch künstlerisch straff geleitete Aufführungen schulen für das VrrständnsS der japanischen entgegengesetzten ansländtschen, hier vorwiegend deutschen DarstellnngSivcife und des ganz modernen, europäischen Bühnenbildes. ES wird Erstaunliches geleistet. Mit Flcill. mit Liebe und Begeisterung für die Sache wird rastlos gelernt, studiert, geprobt und gcschauspie- lert. Die japanischen Theatermaler sind Künstler von groben Fähigkeiten. Die Dekorationen sind manchmal von einer Farbenpracht und Echtheit, das) man sich fragen musi: woher die Fülle genialer Begabung und künstlerischer Ideen? Fällt natnrgemäs, schauspielerisch nvch sehr, sehr vieles unter den Ttich — es ist manchmal wie das Spiel von ahnungslosen Kindern: alle Feinheiten liegen tn weiter Ferne! — sind der Anforderungen doch zu grob«, z» viele, die sich dem modern elnstcllende» japanischen Schauspieler rntgegentürmen — so ist doch der Wagemut, dieses Dransgängertum, dieses mit aller Zähigkeit am hohen Ziele Fcsthaltcnwollcn und -müssen, der künstlerische Ernst, mit dem hier au dt« Ausgaben hcrangetreten wird, von zwingender Gewalt, die höchste Anerkennung fordert. Haienclevcr, Toller. Kaiser, Schnitzler. Wcdekind. Strind» berg Hanptmann, Rolland. Tnrgeniew, Tschechow Pirandcllo, um nur einige zu nennen, sind mit zum Teil recht guten Auf führungen zu Wort gekommen Vcrnard Shaws .^Hei lige Johanna", Anfang März diBea war alän- zend inszeniert: die.Kritik spricht über dtc Darstellung der Titel, rolle von einer für eine junge Javanerin ganz bedent-nden Leistung. Vielleicht aus Interesse an den scha»'"ieler''ch dank baren Aufgaben, vielleicht auch, um den Wünschen eines ein- flullrcichcn Stammpublikums zu entsprechen, vielleicht aber auch, um der Theaterkasse eine beträchtliche Einnahm« zu sichern, wurde an zehn Abenden hintereinander vor völlig auSvcrkaustcm Hause „Alt-Heidelberg" gegeben. Trotz der »ns deutschen Zusclmucrn zwar angenehm, doch immer fremd klingenden japanischen Svrache. der sich die Schauspieler bedienen müssen, wehte doch von Anlana an 'o viel DenischeS, Heimatliches entgegen, dast man mit stillem Behagen den be kannten Vorgängen ans der Bühne folgte. Käthie — Fräulein Jamamoto — wirbelte und sprübte. lachte und weinte, dass es einem ordentlich warm nmS Herz wurde und man kür Anacn- blicke vergessen konnte, tn einem japanischen Theater zu sitzen. Karl Heinrich, der Prinz, war ein wenig steif: nach eckst ia- pansschcr Auffassung kann ein Fürst, eine Dnr-si>-"G'i nur gemessen, ganz Würde, cinhcrgchen also auch nur so gespielt werben. Im 8. Akt. mit den Kommilitonen auf «einer Bude, taute er «twaS aus, um sich aber wieder tn den beiden folgen- den Akten wie eine gemessene Durchlaucht zu benahmen. Er war kein bezaubernder, aber immerhin ein Vrlnz. den auch die kleinen Japanerinnen goldig fanden. G.-horene Komiker sind die Japaner, namentlich In den derbkomischen Szenen wir ken sie ganz hervorragend. So brachten die Darsteg<-r de» Rüder »nd des Kellermnnn antgelnnaene Tnnen voll Säst »nb Kraft. Lutz war die beste Lcistnna deS Abends der Darsteller von groben schauspielerischen Fähigkeiten, der auch mit 'einen -Händen etwgtz anzusangcn wcill. Der Asterh '-' nnd der Staatkmlnistcr machten ihre Sache recht brav — beide Rollen schiverc Ausgaben stir den savani'chcn Schan'vieser Die Stu« dentcnszenen nmren voller Leben und AnSaelassenbest — die Lieder wurden deutsch gesungen richtig im Tak» mit Musikbegleitung —, das Zu'ammen'piel war »orbs'"!-!' Alles tn allem eine feine, abgetönte Aufführung — et» grober Tbeatcrerfvlgl Und da» Publikum — eS kamen auch viele dent'ck'"rechend« Japaner mit Frauen »n-d Töchtern — war begeistert und brachte den Helden dcS Abends nicht cndcnwollcndc Qvationen — gauz wie bet un»l
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