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Vermischtes. Aus Südweslafrika. In unserem ehemaligen Deutsch-Südivestafrlka beginnen die Neibungen. Die Afrikander glauben die Zeit gekommen, die Führung gegen die Deutschen ansnehme» zu können. Den ersten Vvrsloß wagte der "Afrikander Iovste, der als LandeS- erekntiviiiiiglied bereits öfters ans seiner Feindschaft gegen das Dentschinm kein Hehl gemacht hat. Der "Vorstoß hängt wohl niu der Nengrnndung der „bereinigten Nationalen Lndiven-Partei" zusammen, die sich durch 'Berschinelznng der bisherigen Sudivestpartei mit der Nationalen Partei gebildet hat und die die Beseitigung des Mandats ans »losten Deutsch lands und den vollkommenen Anschluß des Landes an die sildasrikaiusche Union anstrebt. Iovste meinte in der jüngsten Sitzung des LandeSraleS. das Hans müsse seine Missbilligung über die deutsche Kvlvnialprvpaganüa anSsprechen, durch die er und seine Freunde, kur; das ganze afrikanische "Volk, daS dem König von Südasrila i!> Treue geschworen habe, beleidigt winden. "Als Iovste seine sattsam bekannten Worte begann, verlieben sänuiiche deutschen "Abgeordneten die Sitzung, der Antrag Iovste wurde alsdann mit i> gegen :! Stimme» an genommen. "Bezeichnend ivar die Erklärung des Admini strators, dasi er die Anoongonda nicht so ernst beurteile, da er die Lonaliiat der Mehrzahl der deutschen Burger kenne. Aber ieöcniaUs. der Kamps hat begonnen. Der Staatshaushalt für das Jahr lü-7 -'8 weist nicht allzuviel CrsrenlicheS ans. Der Administrator, dem die Deutschen im allgemeinen Bertrane» entgegenbringen, ist zwar sehr ovlimistisch gesinnt, der dentsche Abgeordnete mußte jedoch in de» amtlichen Wein ovlimistischer Färbung reichlich Wasser gießen, und das mit lllecht, rechnet doch der neue Etat im (Gegensatz zu dem vorjährigen, der einen lleberschnß von l Million Marl brachte, mit dem ganz bedenklichen Unterschuß von über Millionen Mark. Wie dieser heransgeivirtschast werden soll, in snr alle ein Rätsel. Die Hanptangrisse, die von deutscher Teile unter Führung des Abgeordneten Dr. Hirse korn ersolgien. galten der Liedlnngspolilik und der NechtS- vilege. Die I,eiten, da man das Vaud verschenken konnte, seien vorbei. Diese Schenkungen kamen besonders Nicht- dentschen zugute. Auch die NalnralisationSbestimmiingen mlißien geivisienhast nach dem besehe gebandhabt werden. 2c'a«1> zwei Jahren könnte jeder Eingewanderte Bürger deS Scaaces iverden, und nicht, wie jetzt üblich, erst nach fünf Jahren. Auch in der Re clnsoft ege nuine mit dem bisherigen Snstem gründlich au'geranmt iverden. Plan müne slir die richterliche Tätigkeit in den Magistratsgerichten juristisch auS- gebildete "Beamte verlangen, damit die nicht ivegznleugnende Rechlsnnsicherheit verschivinde und das erschütterte "Berlrauen der Allgemeinheit in die Nectitspslege ivieder znrückkehre. "'lns den "Berhandlnngen deS ftandesrateS geht siir jeden Unvorenlgenomnienen das eine Iiervor, daß seine deutschen Mitglieder in erster Neihe bemüht sind, dem Lande zu helfen, daS sie in jaiirelangem Aufenthalte lieb gewonnen haben, nicht wie die Anderssiäminigen, die vornehmlich Tpeknlation nach Lnöivest brachte. L.-K. Was ein Europäer an -er Chinesischen Mauer sah. Elnna. der Schauplatz welthistorischer Ereignisse, macht unter den Angen der teilnehmenden Welt eine tiefgreifende Wandlung durch. Das "Bolk. bisher mit niibeirrbarer Treue der Tradition ergeben, in im 'Begriff, sich zu erneuern. DaS Snmbol des alte» Ehina ist die große Mauer. Ein dänischer Journalist unternahm vor kurzem eine Nrile nach Ehina allein ans dem «Munde, dies einzigartigste aller "Baniverke zu sehen. „Das Wnnderwerk", >o schreibt er in einem großen »ropenhagener "Blatt, „zieht sich längst der ganzen Nordgrenze § des Reiches entlang, über eine Ttrecke hin, die der Ent fernung Ttvcklwlm—Lissabon gieichkvmmt. Ans den "Bergen in die Planer mir kleinen Wachttürmen versehen, von denen man beobachten kann, wie dieke merkwürdige Wehr gleich einer Berg- und Talbahn über die Höhen und Niederungen läuft, bald gänzlich verschwindet, um »'ich dann in der blauen Ferne wie eine Schlange weiterznwinden. Monatelang kann man die Planer entlang wandern, ohne ein Biel zu erreichen. Plan hat dabei ei» ganz eigentümliches Geftihl. Die Plauer hat sicher eine rituelle Bedeutung, die mit der den Ebinesen eigenen Täten vor dem Norden znsammenhängt. Alle chine sischen Häifter werden gegen Norden abgciperrt. die Städte liegen vor Hügeln oder Bergen, die sich gegen "Norden schlitzen. Wenn es keinen "Berg gibt, so wird, wie es in Peking der Fall ivar, e>ne künstliche Anhohe geschaisen. um die Stadt vor dem bo>en Norden zu schützen. Die "Befestigung einer Bergkette, wie sie durch die Ehinesische Planer geschehen ist, muß ganz be sondere «Münde haben, denn man könnte die engen Bergoüsse vor dem Eindringen des Feindes durch einige Abteilungen EZrenztrnooen leicht schützen. Die Planer hat auch ihre Schul digkeit getan. Während der asiatischen "Bölkerwandernna hat sich kein einziges Bolk in China niedergelassen, das seine Kul- tnr und Mimt in unberührter Reinheit bis jetzt erhalte» hat. sogar nach dem Eindringen der Mongolen und Mandichus blieben die Chinesen in ihrem Wesen unverändert. Der dänische Journalist konnte in einer kleinen Stadt einige chinesische Manrer beobachten, die für enrooäische Begriffe un glaublich langsam arbeiteten. „Wenn in Kopenhagen ein Manrer io saumselig wäre," meinte er zu seinem "Begleiter, „io hätte er nicht daS tägliche "Brot." — „Würde bei unS ein Manrer so schnell arbeite» wie in Kopenhagen, so könnten die anderen chinesischen Maurer nicht erisliercn", antwortete der Chinese. Diese Antwort in höchst bezeichnend. ES scheint, daß die Chinesen bisher mit Absicht die rückständigsten Arbeits methoden angewandt haben, um soviel Leute wie möglich mit einer Arbeit beschäftigen zu können. To werden zum "Beispiel Mauersteine nicht in Wagen zur Arbeitsstelle gebracht, son dern von Kulis zusammengeichlcppt. Deshalb ziehen cS die Chinesen auch vor, in Rikichahs statt i» AntoS zu fahren. Was aber jetzt geschieht, ist eine Umwälzung, im Vergleich mit der jene in Rußland unbedeutend erscheinen muß. Der SSchflsch. 2lllUttLrv»r«r»»bund in Sit»vll«aort» anläßlich b« LOjLhrtg«» 2NtlltLrsubUL»m, Le» L^öulg». ** Reinlichkeit ist eine Zier. Da» Städtchen Weida in Thüringen, daS mtt einem Kostenaufwand von 12VMl» Mk. eine neue LNideanstalt erbcrut hat, beschloß, sie unentgeltlich zugänglich zu machen. Die .Kosten werden durch eine all- gemeine Badesteuer gedeckt. Warum Verliebte wenig essen. Liebe als Kalorienerzeuger. Professor HalkinS in Ncuyork hat in längeren wissen- chaftlichen Untersuchungen eine wissenschaftliche Theorie der Liebe ausgestellt, die zwar wenig LnrischcS und Poetisches an sich hat, aber die Liebe znm ersten Male von der materiellen und wissenschaftlichen Leite aus behandelt. Er kommt dabei zu dem Lchftiß, daß die Liebe im gewissen Ltnne als Nah rungsmittel anzusehen ist. Natürlich ist die Liebe kein "Nah rungsmittel in dem Linne wie die Nährmittel, die wir durch den Mund zu uns nehmen, aber sic erzielt gewisse phnsische Wir kungen, die einem Teil der Wirkungen der anderen Nahrungs mittel entsprechen. ES ist eine bekannte Erscheinung, daß die "Bcrlicbcen sehr vst nur geringen Appetit haben, und dement sprechend auch nur wenig esse». Dieser "Vorgang findet eine anscheinend sehr plausible Erklärung in den ForschnngScrgeb- »issen des genannte» Gelehrten. Professor HalkinS überträgt die Kaloriciitheorie ans die Liebe und stellt den Latz aus, daß dt« durch die Liebe im menschlichen Körper erzeugte Erregung so viele Wärme im Körper hervorruft, daß derjenige Teil der Speisen, der sonst zur Erzeugung der Körperwärme ausge- braucht wird, der Ernährung nutzbar gemacht werden kann. Bei den Verliebten wird also die ausgenommene Nahrung restlos in Stoffe umgewandclt, die der Ernährung dienen, ohne daß ein Teil derselben zur Erzeugung der Körpcrwärmk absorbiert wird. Professor HalkinS stützt sich bei diesen Be hauptungen aus genaue Beobachtungen, die er zahlenmäßig »tedergelegt hat, und die anscheinend keinen Zweisel an der neuen Theorie zulassen. Der Gelehrte weist aus die bekannte Tatsache ki», daß jung verheiratete Eheleute meist in aus- fälliger Weise an Körpergewicht zunehmen. Man hat diese Tatsache bisher immer darauf zurückgesührt, daß bet den jungen Ehemänner» immer die gute Pflege, die ihnen ihre Frauen angcdeil>e» lassen, diese Wirkung erzielt. Tic willen, schastlich begründete Ansicht deS amerikanischen Gelehrten Hai aber viel für sich, und man kann sie sich wahrscheinlich zu eigen machen. Wenn man ans diesen ernsthaften Forschungen eine scherzhafte Folgerung ziehen will, so könnte man sagen, daß die Liebe eine gute Sparkasse ist. Der Verliebte braucht, um zu sparen, nur die Aufnahme von Nahrungsmitteln so weit einzuschrünke», daß er keine Zunahme des Körpergewichtes seststellt. ES dürsten sich dabei ganz hübsche Ersparnisse er zielen lassen. " Neues Auftreten von Hasskrankhcit. Nach amtlicher Mitteilung sind am 3. Juni znm ersten Male im lausenden Jahre zwei Fälle von Hasfkrankheit ausgetreten. ES sind zwei Fischer ans dem Dorse "Brandenburg sZ!reis Hciligen- beili an Hasfkrankheit erkrankt. Bei einem dritten Er krankten ans dem gleichen Dorse konnte Haftkranklieit nicht sestgestcllt werden, obgleich die Anzeichen zunächst dafür sprachen. ** Gerechte Strase für einen mißratenen Sohn. In Dabrun bei Wittenberg schlug ein neunzehnjähriger Schuh macher im Verlaufe eines Streites mit einem Revolver ans seine Mutter ein und verletzte sie schwer am Kopse. Der Revolver entlud sich bet dem Schlage und die Kugel tötete den Burschen. ** schwere Messerstecherei. Am Abend des Pfingstmontag gerieten .zwei junge Burschen in Lpener in Streit, in dessen Verlauf der fünfzehnjährige Herbel seinen vierzehnjährigen Gegner durch einen Stich ins Herz tötete. Einen anderen Junge» verletzte er durch Messerstiche am Kvps. ** Grubenunglück. Im unterirdischen "Betrieb der Zeche Mvllkc b c i B v ch n m verunglückten durch herab- faNcndes Gestein zwei Häuer tödlich. Ein dritter Berg arbeiter wurde schwer verletzt. lilsppwLger» Ltud»o»»g,o, kmd»r»tgi>«» und Imck» Xmderd»«»» und Niti-nt»» Un»rr»iekt, /tu»*»»lil l li«nl«t»k billiget» sstiir« I Oedr». lrompelerstrsüe >7 — blau» I. Nange» — ßperlaNt.: »rinnitlniT»»,»» Schöne modern« Küchen nur solide Arbeit spottbillig Viesenauswatzl in n»en Formen und Farben, konwlcn, 7teUig N4». 2«c». 210. c v 17», I5>». 12». «Ist» Auslackieren von Möbeln sehr billig Dresdner Küchenmöbel Centrale Dre»d«»»R«nttadt »antner Straße »1. Verkauf: Fabrikoebüude 2. .hol. «varfümierstSnber revar. u. mach! wie neu iur etwa l—» Mark Mar Kerrmann, c?r»naer Straße I«. Untere llmal vräm. aller- feinste Luller Nr. i versenden wir in Voslvakcien von s Pfund «Ptundftücket. unacialie» oder «elaUen. dao Pfund voitsrei Nachnabme Mk. t.»S. Probcvaket silbrl ,u dauerndem Bezug. Bilqer A. Ä., Obersliiwäbisäie Zentral» Molkerei. DIderachll a.d.BNz.würN. Oberland. Gegründet >87». LrtoIZe beweisen meine als viele V^orlel Oen 5/cwvA /m cu// c//e ll/rc/ //r cke/n §c/ll)'/r/re//LwcttLe»c^ //r /reue LL8t!ei8tun§en äer ^lar^e ^1erceäe8-Len2 um 6en ^eroLerz, 26. F". au/ ^e/-ce<keL-Se/ls-/z'om/>^e5Lo^ cker ^ertäentsclie Osuer-Oebir^priikiinzsfslirl, 28. -lal p. au/ -es/e «Ls /m ?7ach/^e/r/re/r Lc-'.önlieilslronlruprenr in Xöln, 29. -4s! ekxk-, I 2 /'AttTe. c/a^llllke/- /n c/e/r /iVa§se/i Ob im Wettbewerb äer Leistung oäer im Wettbewerb 6er Llezanr, immer erbält H1erceäe8-8eri2 dieli0cli8te ^U82eielinunß 0szidll.LK-8LdIS Zä -O. VerkaukssleUe 0re8Üen, Obrisltanslr. 3S k'ernruk 2409 t pirn« s. k!Idl». c'", >i.ir kkoke Ks8t«iit8ge«eche - /iii88te»img ll«!i »1. KsMrtsvei'IlsiiiIßtrsll in pirns l! !c>U 112.-20. iluni ! NnAtel-belaen