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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270609017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927060901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-09
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1927
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Die -eutschnaklonale Parleiverkrekung von Ostsachsen zur Aegterungsbil-uug. Am Mtttwvchnachmtttag fand tn Dresden ein« sehr stark »«suchte Vertreterversammlung der Deutsch- uattonaten Volkspartet sür den Wahlkreis Ost sachse» statt, an der fast die gesamt« LandtagSsraktton und einige Rcichstagoabgeordnete teilnahmen. Die Versammlung mar etiiberufcn worden, um den Partetvertretern au- dem Lande Gelegenheit zu geben, zusammen mit den Vertretern der Landtagssraklivn zu der Lage Stellung zu nehmen, wie sie sich »ach der Ablehnung der den Deutschnativnalen ge- «ebenen Zusicherungen durch die Regierungsparteien nun er geben hat. Der stellvertretende FrakttonSvorsitzenbe, Abg. Dr. Eberle, der in der letzten Zeit die Verhandlungen mit den Vertretern der Regierungsparteien geführt hat, gab einen eingehenden Bericht über den Gang dieser Verband- lungen und vertrat die Korderung, an denen er im Auf träge der Fraktion sestgehalten halte. Zn Ser sehr eingehenden Aussprache gaben die Vertreter aus allen Teilen des Wahlkreises ihren lebhaften Unwillen übereinstimmend darüber Ausdruck, dab die Regierungs parteien wiederum nur von den Deutschnationalen Opfer forderte», wahrend sie selbst zu einem Entgegenkommen anch heute »och nicht bereit seien. Die Meinung der Versamm- lung fand ihren Ausdruck in folgender, einstimmig an- genommener Entschließung: «Die Versammlung billigt einstimmig das Verhalten der Unterhändler der deutschnattonalen LandtagSfraktion und hält nach wie vor die Umbildung der sächsischen Regierung unter Beteiligung der Deulschnationalen entsprechend der Bedeutung der Partei im Lande für ein Gebot der Gerechtig keit und eine Notwendigkeit sür eine gesunde und stetige Führung der Staatsgeschäfte." Oertliches und Sächsisches. Die Nnaestelllek»Versicherung im Jahre IS2K. Das Fahr 1926 zeigte bei den Anträgen auf Ruhegeld, Hinterbliebenenrente und sonstige gesetzliche Leistungen wie derum eine erhebliche Steigerung. Eo narren 59 283 (45 l74> Leistungsanträge zu bearbeiten. Die Zunahme gegenüber 1925 betrug 31,2 o. H. Die Zahl der bewilligten Ruhegelder wegen Bernsounsähngkeit stieg nm 35,8 v. H.. ivährend die Zunahme im Fahre l925 gegenüber 1924 nur 23,8 v. H. betragen hat. Ai» 3i. Dezember 1926 liefen 59 882 (36 919s Ruhegelder. 33 479 (26 925s 'Witwen- und Wilnxrrenten. 24 973 <2l 229s Waisenrenten, mithin insgesamt 197 984 (83 273s Renten. Nach Abzug der im Lause des Jahres weggefallenen Renten hat der Rentenbestand im Jahre 1926 um 15 796 Ruhegelder, 7357 Witwen- »nd Wikwerrenten und um 2752 Waisenrenten zugenommeu. Diese Ennvickluug läßt erkennen, mit welch starker Zunahme der Rentenbelastnng tn den kommenden Jahren zu rechnen ist. Die Anträge auf Durchführung eines Heil- Verfahrens wuchsen ans 83 145 (69 7561. Bewilligt wurden 61,8 v. H. der Anträge. Für die Durchführung der Heilfür sorge standen der ReichSverficherungsanstalt sieben eigene Heilanstalten und mehr als 199 sonstige Heilstätten und Sanatorien sowie eine größere Zahl von Bädern zur Ver fügung. Die durchschnittliche Dauer der Kuren betrug in den Lungenheilstätten 86 i89s Tage, in den Sanatorien und Bädern 31 Tage. Die Gesamtzahl der Anträge aus nichtständige Heil verfahren (Zahnersatz usw.s belief sich auf 31784, von denen 29 635 bewilligt wurden. Die K i n d c r s u r s o r g e durch Gewährung von Zu schüssen zu Heilverfahren für tuberkulöse, tuberkulosegesähr- dete oder rhachiti'che Kinder von Versicherten und für Waisen rentner, die Ende l925 ausgenommen wurde, hat sich weiter entwickelt. Von 3612 Anträgen wurden 3382 bewilligt. Die G e s a m t b e i t r a g s c i n n a h m e betrug 245 Mil lionen Mark. Die Beiträge betragen etwa 5 v. H. des durch schnittlichen MonatsverdtensteS gegen 7 v. H. in der Vor- krtegszeit. Die ZaHI der Versicherten wird auf 2,8 Millionen geschätzt. Bei der Vermögensverwaltung wurde auf ein wandfreie Sicherheit der Anlagen und auf die Verivendnng der Mittel zu volkowirtschastlich und sozial nützlichen Zwecken, insbesondere zur Forderung des Wohnungsbaues, zur Er- lxrltung der Arbeitsgelegenheit und der Arbeitsfähigkeit sowie der Gesundheit der Versicherten besonders geachtet, auch eine möglichst gleichmäßige Znrücksührung der Mittel an die KreLe und Wirtschaftszweige angcstrebt, aus denen sie kamen. Besondere 'Aufmerksamkeit wurde der Förderung des Woh nungsbaues geschenkt. Die sür Wohnungsbauten zur Ver fügung gestellten Mittel betrugen 35 Millionen Mark. Dar lehen für Wohnungsbau und gemeinnützige Zwecke wurden zu Vorzugsbedingungen ausgegeben. Der Verwaltungskostenauswand belief sich auf 8,4 (7,9j Millionen Mark. Er beträgt 3,4 v. H. der Beitrags- einnahme. »Don Juan" neu cinstudiert und im Schauspielhaus zur Aufführung gebracht, wo dieses Werk weit besser wirkt als in dem aroße» Hans am Platz der Republik. Den Don Jüan spielte 'Michael B ohne n, der einen wahren Sexualverbrccher aus ihm machte, in der Maske eines Mörders austrat, die „Ehampagncr-Arie" und das Ständchen vollkommen verfehlte lin der Ehampagner-Arte bestand sein Ehrgeiz offenbar darin, einen neuen Schnelligkeitsrekord auszustellens. einige Szenen aber, so besonders die Schlußszene mit dem Komthur, meisterhaft spielte. Trotz ihrer empfindlichen Schönheits flecken ist seine, wenn auch vielfach manirierte, so doch eminent persönliche Darstellung von Anfang bis zu Ende fesselnd, während er stimmlich immer weniger genügt. Ganz aus gezeichnet. von edlem Temperament erfüllt war die Donna Elvira von Gertrud B i n d e r n a g e l, gesanglich hochanlehn- lich (trotz eines peinlichen Versagens der Stimme in der Arie des zweiten Aktes» die Donna Anna von Frieda Leider, deren Organ nur leider nicht mehr die gewohnte Frische auf- weist und zu kränkeln scheint. Mit Beifall überschüttet wurde Richard Tauber, der die Arte »Bande der Freundschast fesseln uns beide" freilich ganz wundervoll sang. Allerliebst war Tilln d e G a r m o als Zcrline, während Lev Schützen dorf als Masetto die Komik wieder einmal etwas zu weit trieb Mit seinem vollen, schweren Baß machte Emanuel List als Komthur den besten Eindruck. Erich Kleiber dirigierte und hatte sür feinste Ausarbeitung im Deklamatorischen ge sorgt. Sehr schon, teilweise ganz persönlich sz. R. der Garten Don Juans und vor allem der Kirchhof», jedoch niemals über trieben und gekünstelt, sind die vollständig neuen Dekorationen von P. A r a v a n t i n o s. Einige Szenen des Abends er hoben sich bis zum Niveau einer Musiervorstelliing. ?. h Schiller- und Kleist-Preis. Das Preisrtchterkollegiuin sür den S ch i l l e r - P r ei s. bestehend aus Wilhelm v. Scholz, Ludwrg Fulda, Thomas Mann. Walter v. Molo, Prof. Julius Petersen, Heinrich Liltenfcin und Friedrich Kayßler. hat über einen Betrag von 6999 Mark zu verfügen und dürste seine Entscheidung Ende dieses Monats fällen. Da nach den Be stimmungen eine Auswahl aus der Produktion der letzten 19 Jahre offen steht, ist natürlich mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Mehrzahl der Preisrichter sich für ein Stück entschließt, für das bereits der äußere Erfolg vorweg ent. schieden hat. Mit dieser Bestimmung hängt auch die Tatsache zusammen, daß bis jetzt, soweit bekannt, nur 12 Stücke etn- gelandt worden sind, da ta das Preisgericht nicht aus die Ein sendungen beschränkt ist. Besteht hier in gewissen Umfange die Möglichkeit, daß — entgegen dem eigentlichen Sinne des Preises — die Anerkennung und Förderung des noch un bekannten Talentes hinter die Unterstützung des ohnehin Er folgreichen zurttcktritt. so liegen beim Kleift-PreiS die 2vte-rr-rß»im -»» , besonder« im letzten »ommer wseber bsschteden war, läßt er- warten, daß trotz mancher «»de»«» Lin»icht»na der Jugend- pflege auch tn diesem Jahr« die Ankündigung: »ES gebt hinaus in di« Heide!" viele tausend Kinder wieder modtl machen rvtrd. Hat sie doch immer wieder ihr, alte Anziehungskraft bewahrt, unsere grün«, har,duftende Dresdner Heide, und wissen schon Venerationen Dresdner Familien, wieviel Vesnndnna und Frohsinn für pflastermüde, erholungsbedürftige Großstadt- ktnder die BolkSwohl-Hetbereviere und ihre fröhlichen Tummelplätze verheißen. Stärker als je schreckt -er moderne Straßenverkehr spielende Ktnder inmitten der Stetnwüstr. schlechter von Jahr zu Jahr wird die staudaeschwängerte, von Autoabgasen erfüllte Luft inmitten der Häuserblocks, «nd beS- halb ist die Sehnsucht nach Licht und Sonne, nach Walblust und Heideduft tn Ktnderseelen immer lebhafter und größer. Wenn nun also vom 15. Junt ab zunächst Mittwochs und Sonnabend», tn den großen Schulferien an jedem Wochentag, die Elbdampser wieder frohe Ktnderscharen tn ihr HetdeparadteS entführen sollen, so muß vorerst die Mobil machung der Eltern oder Angehörigen erfolgen, die die Kinder tn der Bolkswohl-GeschäftSstelle WatsenhauSstraße SS. 1. iü bis 6 Uhr), zur Teilnahme an de« Heiüefahrteu anmelden, oder, wenn sie schon größer sind, sich selbst dort anmelden lassen. Es ist ja für den ganzen Gommer, also für etwa 35 Hin- und Rückfahrten mit Dampfer, nichts meiter als der geringe einmalige Kostenbeitrag von 1 Mark je Kind und sür üaS zweite Kind einer Familie 5V Pf. zu zahlen! Die Abfahrt erfolgt in der Schulzeit Mittwochs und Sonnabends um2 Uhr vom Terrassenufer, tn den Ferien schon um 12 Uhr von Cotta, mit Uebigau und Pieschen als Zmischenstatton, und um 12,49 Uhr vom Terrassenufer. Den Kindern wird während der Ferien ein Vesperbrot tm Werte von 15 Pf. gegen Entrichtung von nur 5 Pf. geboten. — Die Goldene Hochzeit feierte am Dienvtag General, leutnant ».Wardenburg. Gr hat sich durch seine Tätig keit im Albertverein große Verdienst« erworben. — Dänischer Besuch in Dresden. Am 2. Pftngstfeiertag vormittags traf auf dem Hauptbahnhvf ein« däntsche Reise» geseltschafl unter Führung von Direktor Kosa aus AarhuS ein. Im Sonderivagen der Straßenbahn fuhr die Gesellschaft nach dem Hotel Stadt Berlin und von da nach dem Johanne». Hof, wo die Begrüßung, eingeleitet durch einen Prolog, ge sprochen von dem Kinde Marianne Kästner, versaßt von Lehrer Tchcer, tm Aufträge des StadtratS Dr. Richter durch Direk tor Dr. Eberth stattfand. Die Dänen dankten für den Herz- lichen Willkomm durch ihren Dolmetscher Sartensen. Er gab zic verstehen, daß die deutschen Ktnder gute Ausnahme bet seinen Landsleuten fanden, und daß sie bestrebt sind, auch fernerhin deutsche Ktnder in Pflege zu nehmen. Unter anderen waren bet dem Empfang -er dänische Vizekonsul Ehrisiiansen, Bureaudtrektor Raum vom Jugendamt »rnd Ser Leiter der städtischen SrholungSfUrsorg«, Oberinspektor Weber, zugegen. Für den 8. Feiertag hatte die Stabt ein Rundfahrt, auto zur Verfügung gestellt, um den Besuchern di« Reize der Sächsischen Schweiz zu zeigen. Die Führung hatten Vurcan- direktor Raum und Herr Siegfried Kästner übernommen. Nach Besichtigung der Bastei, der Stadt Hohnstein mit Jugend, bürg und des Brandes fand dieser Tag einen würdigen Ab schluß im Ratskeller. — Was Bettler verdienen. Der Gelegenheitsarbeiter Gcvrg Edmund Schubert, bereits 78mal vorbestraft, war am 17. Mai an der Unterführung des Dresdner Hauptbahn, hofcö beim Betteln ertappt und festgenommen worden. Er hatte nach seinen eigenen Angaben in nicht ganz drei Stun den 7,56 Mark von vorübergehenden Personen erlangt. Jo Anbetracht seiner vielen Vorstrafen war Schubert vom Amts- gcricht Dresden zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Weiler war der Gerichtsbeschluß ergangen, daß er nach Ver büßung der Strafe an die LandeSpolizeibehörde zu überweisen »ei. Hiergegen hatte Schubert Berufung eingelegt, mit der sich die 2. Strafkammer des Landgerichts belasten mußte. Der un- vcrbesterliche Bettler hatte seine Arbeitsscheu damit begründet, daß er körperlich gebrechlich sei. Eine gründliche Untersuchung durch den Gerichtsarzt ergab aber, daß Schubert voll erwerbS- sähig sei, nur sür allerschrvcrste Arbeitsleistungen würden seine Kräfte nicht ganz ausreichcn. Das BcrusungSgrricht bestätigte das ergangene erstinstanzliche Urteil. In der Begründung kam zum Ausdruck, daß Schubert gar nicht ernstlich die Absicht habe, einer geregelten Arbeit nachzugehen, da ihm di« Bettele» ossen- bar erheblich mehr einbringe, als Arbeiter oder Angestellte bei angestrengter Tätigkeit verdienen. — Beglückwünsch»,»« durch de» RelchSpräsldeute». De« Er»«- dienten Ernst Mende tn Tre»den Ist vom Reichspräsidenten von Hindenburg sür SSjährtge ununterbrochen« Tätigkeit ta der Kanzlet der Rechtsanwälte Justizvat Dr. Kru« und Dr. Bauch ein Glück, wunschschrcibcn zugegangen. — Sine» «ugnft.oermann.Nrancke.Abend veranstaltet dt« LrtS- lnuppe Groß-DreSdcn des Sv.-lut h. LandeSschulveretn« sür Lachsen heute, Donncrttag. 8 Uhr, im Strchgemeindesaal der ZionSkirche, Hohe Straße 47. Di« Gedächtnisrede hält da» Mitglied der Synode Pfarrer Böhme. Gesang umrahmt die Feier. »I« Erzgebirge, ? et«-» de, sHdnste, deutschen MMAMrge. ' v,n Mar Weosel. Prachtvolle Serksichten stber wellrnf»rmtge Höhen»»««, die sich kultnrnartta dnrch. und hintereinander schiebet,, weit» blumige Wtesrnslächen. darüber verstreut wetße getünchte San,. werkhauSchen, an bene« sich dt« schwarzen Balken schmückend erheben — ««ngedettele Dorsschaste«. dunkle Nadelwälder. »4 von den Hohen herabftetge« zu rauschenden Gewässern,n» dies« auf ihrem Weg« »um Tale schützend umsänmrn. ft,l« Schlösser «nd verwittert« Burgen, umrankt von Gage» »nl Geschichten: mächtig« groteske FelSgestalten und aeolvatsch merkwürdig« Gebilde: malerisch gelegen«, gewerbrslettzla, Städte, bene» die angrenzende Bergherrlichkett noch deutlich zu Gesicht steht, tndustrteretche Ort« aus bretteo Höhenrücken hingelagert: tief etngeschnittene Täler, mit steilen, am Gnät und Feld gebildeten Hängen: Mühlen und Fabrikanlagen, I»i« sich die «rast der brausenden GebtrgSwäster zunutze machen: düster«, einsame Hochmoore und Teich«: dazu «ine biedere, tre». herzig«, anspruchslose, fleißige Bevölkerung — da« ist das Erz gebirge, wie es viele Menschen Neben und gern ausluchen. Die Wertschätzung des Gebirge» ist erst seit wenige» Iah,, zehnten allgemein geworden. Als man die Kenntnis etq« Landschast nur au« Büchern schüpst«. kam der Ausdruck »Lach, fische» Sibirien" sür da» Erzgebirge aus. In Schullesrbücheia. dein Meyerschen »Deutschen VvlkStum". tm Konvrrlalio«». lextkon, ja noch in der letzten Auslage des sür den Kapt- tulantcnunterrtcht konnte man lesen, baß tn den rauhen Wil dern kein Singvogel niste, im HauSgarten keine Biene summe außer spärlichen Kartoffeln gedeihe nur dürftiger Hafer „nt hartes Wiesengra» für dir HauSkuh. Man verallgemeinerte NotstandSsahre. wo der Mangel anch tn anderen Gebtrpe» herrschte, »nd sah tm Erzgebirge nur den Kamm, der t» seiner höchsten Erhebung über tausend Meter hoch lieg» zind selbstverständlich die klimatischen und sonstigen Berhältutfl« dieser Höhenlage ausweisrn muß. Seitdem aber bi« Wanbcrjluft die deutschen Naturfreunde auch in unser Gebirge trieb, hat man den Unsinn und Unsng der obenerwähnten BeriMnt- ltchungen erkannt und das Erzgebirge a»ö seiner AschenbrSbel- stellung befreit Und es lohnt sich, ln unserem Gebirge zn wandern und,« weilenl Während e» nach. Süden ziemlich steil abfällt, dackjt «» nach Norden nur ganz allmählich ab, Daher liegen die Natur- schvnhetten des NvrdabhangeS nicht unmittelbar nebenetjian- der. sondern müssen ausgesucht werden. Wem dieselben, sich aber erschlossen, den ziehe» sie mit unwiderstehlicher Gqwalt immer wieder in ihren Bann. Zu jeder Jahreszeit enthaltet das Gebirge seine eigenartigen Schönheiten. Wie reiz,voll, wenn im Frühling die Wälder im frischen Grün der sirngen Triebe prangen und nach der Schneeschmelze die Wasser jdurch weite Wiesenflächen oder über Fels und Stet» springen«»»» glitzernd zu Tal eilen. Wer in der heißen Sommerszeit ptuhe und Erholung sucht, wird beides in der stärkenden reinen Lust der Höhen und tm Schatten der Täler und Wälder finden». Wie prachtvoll leuchten tm Herbst die waldigen Hcknge. wenn au» dem dunkelgrünen Nadelwald bt« gelb, und rotgescfrbten Buchenblätter herausblicken und die durchsichtige Atmosphäre von de» Bergen entzückende Fernsichten gestattet! Und 11411, die Winterzett im Gebirge! ES gibt tm ganzen Reich und darüber hinaus wohl keinen Wintersportvmann mehr, der die kfinter. Herrlichkeit unseres Gebirges nicht mit höchsten Worten priese. Die Naturschönheiten de» Erzgebirges liegen vorwiegend in den Tälern, die vom Kamm des Gebirges sich herakmtclien. Die natürlichen Zugangsstraßen zum Kamm, der im Fichte!« und Ketlberg sowie im Auersberg seinen Gipfel findet, bilden im Osten und Westen die Wasserkäuse der Gottleuba uni Müglitz, der Roten und Wilden Weißeritz, des Flültza. und ZschopautaleS. die Fretberger und Zwickaucr Mulde. Zahlreiche gute Straßen und Eisenbahnlinien ermzöglirhe« den Verkehr zum und tm Gebirge. Wo die Eisenbahn fehlt, wirb sie durch den AutobuSverkehr ersetzt. An allen Orten findet man gute, bequeme und preiswerte Unterkunst, an den bevorzugten Stellen des Gebirges ist auch sür jeden Komfort gesorgt, so daß sowohl der bescheidene Wanderer, wie auch der verwöhnteste Reisende befriedigt werden kann. An. Natur- schönhetten steht da» Gebirge keinem anderen deutschen Mittel- gebirge nach, aber seine landschaftlichen Besonderheiten machen eS zum herzerfrischenden Wandergrbiet, und «S scheint wie kaum ein anderer deutscher Gebirgszug zum Sommer- aufcnthalt geeignet. Fröhlich rauschen die Fichten und fingen die Bügel unsere» Gebirges, und ein fröhliches Herz werden alle mit nach Sause nehmen, die sich auf kürzere oder längere Zeit unscqer Berg- Heimat näherten! Vett-5tok1e - l.eidvvrl8äi6-51otl6 - Kein prlnetp: ttvct>»t« I^IrtunsrtNKIyNeN del nleärlgeter NrelrxqiNgNinL tzE»»,««»»» « Orünäuvs»j»tir >830 l.slnsnsiaus 8p«rI»I1>»u, kür iwt« 5Va,cii» Tinge ctnxrS anders. Hier sind bis jetzt 82 Stücke etngesandt. Dem Vertrauensmann der Stiftung, gegenwärtig Dr.MontY Jacobs, stehen etwa 1500 Mark zur Verfügung, und die Be schränkung ans die neue und bisher noch unbekannte Pro duktion dürste bessere Aussichten auf die Entdeckung neuer Talente bieten. s Das rosafarbene Gocthc-HauS. TaS Goethe. HauS in Weimar hat ein neues Gewand erhalten. Wer in den Pfingsttagen Weimar besuchte, war von dem Anblick beS Goethe-Hauses überrascht: es trägt nicht mehr die altgewohnte braune Farbe, sondern ist in einer Hellrosa Tönung neu angestrichen. Zu dieser Farbe der Fassade stehen in ge schmackvollem Gegensatz bas dunkle Grau der Haustür und das Grau der Fensterumrahmungen. Und ebenso hat sich der ganze Frauenplan, an dem das Goethe-Haus liegt, der modernen Farbenfreudigkcit angeschlossen: während der An bau des Goethe-Hauses, der die Sammlungen beherbergt, seine braune Farbe behalten hat, sind das Gasthaus -um Wethen Schwan hellgrün, und das HauS, in dem Schiller ein Jahr lang gewohnt hat, rosa angestrtchen. In Weimar hat sich natürlich gegen diese Neugestaltung des Goethe-HaufeS mancher Widerspruch erhoben, dein der Direktor des Goethe- NattonalmuscumS, Prof. Dr. HanS Wahl, mit folgender Erklärung begegnet: Das Goethe-HauS trägt die bisherig« braune Farbe erst seit 1860, und eS ist ein Irrtum, anzu- nehmen, daß Goethe sein Haus mit der uns allen gewohnten braunen Farbe überzogen habe. Macht es sich nun nötig — und wer wollte bestreiten, baß es nicht an der Zeit gewesen wäre, dem alten HauS einen neuen Anstrich zu geben — dem Goethe-Haus ein neues Gewand anzuztehen, so erscheint eS selbstverständlich, daß der Geschmack der Epigonen nicht maß gebend ist gegenüber der wohlüberlegten Entscheidung dessen, dem wir die Farblehre verdanken und der da» HauS bewohnt bat. Das hat nicht- zu tun mit der Neigung unserer Zeit, den Häusern einen aparten farbigen Anstrich zu geben. ES bedeutet lediglich, daß, wenn schon einmal das äußere Gewand aufgesrtscht wirb, dieses so behandelt wird, wie es Goethe selbst behandeln ließ. Wir haben genug Zeugnisse auv seiner Zeit, nicht nur Teller, Tasten, Farbsticke und Steindrucke, die schon damals die Andenkentndustrte hervorbrachte, sondern auch jenes Aquarell, das der Maler RÜsel für Goethe im Jahre 1828 anfertigte und da» sich tn seinem Nachlaß befindet und manche» andere. Wir haben die Tagebuchaufzetchnungen eine» Mannes von der Bedeutung Jmmermann». Au» allem geht einwandfrei hervor, wie Goethe selbst sein HauS farbig ge- stattete, und daß er es wohlüberlegt hat. da» erweisen mehrere Bauzeichnungen, bte die Umgestaltung der Wirkung der Fassade -um Thema haben. DaS neue Gewand ist also das alte Gewand, das zu wählen Goethe gefiel, und wenn ctnk spätere Zeit vielleicht aus praktischen Gründen hier eigen mächtig eingrifs, so besteht für uns keine Verpflichtung, den Geschmack der Epigonen, dem Weimar so manches MIß- gegriffene verdankt, auch weiterhin zu verfolgen. s Fortbildungslehrgang für Aerztc in Bad-Ra»hcim. Zu dem 6. Bad-Nauheimer FortbilbungSlehrgang sür 'Aerzle am 2. und 3. Juni waren wieder zahlreiche Teilnehmer aus allen Teilen Deutschtums und auch aus Oesterreich erschienen. Al» Gegenstand der Borträge waren diesmal Themata über „Arhythmien des Herzens" gewählt worden. DI« Referate von Prof. W. Koch. Berlin. Prof. Haberlandt, Innsbruck, Prof. Wtnterberg, Wien (zwei Vortrcigej. Prof. v. Hoeßlin. Berlin, und Prof. Boden. Düsseldorf, boten eine Fülle dankbar aufgenommener Aiireguina und Be lehrung. Unter den die wissenschaftliche Arbeit umrahmende» Veranstaltungen der Bad- und Kurverwaltung bildeten dt« künstlerischen Glanzpunkte eine Ausführung von ..Hofsmann» Erzählungen" und ein Festkonzert unter der Leitung von Generalmusikdirektor Jos- Eiben schütz. Jsm Nahmen diese- Bad-Nauheimer Lehrganges hat sich die bemerken», wert« Gründung einer neuen Gesellschaft vollzogen, die sich die Erforschung und gegenseitige Förderung wissenschaftlicher und prakttsch-ärztlicher Probleme ans dem Gebiete her Kr et», laufforschung zum Ziele letzt. Diese „Dentsche Ge sellschaft für Kretslaufforschung" witrd ihr« erste Tagung Anfang März 1928 abhalten: der Ort dieser Taguni ist noch nicht bestimmt worden. Die vorbercttenjden Arbeiten hierzu liegen in den Händen von Prof. Bruno Kisch. Köln a. Rh-, und Prof. A. Weber, Gießen-Bad-N«ub«im. Al» Organ der neuen Gesellschaft wurde die im Verlage von Theodor Steinkovf. Dresden.Leipzig, erscheinende Zeit schrift für KreiSlausforschung bestimmt -s-» Sin Tchnbert.Denkmal. In der subetcndeutsthen Stadt I S g e r n b 0 rf Ist ein vom Männeraesangverem Jägerndork unter großen Opfern geschaffenes Schnbert-Dechkmal entbllm worden. DaS Denkmal zeigt die Figur GchubevtS tn weißem Marmor. Während beS EnthüllungSaktc» läntctein alle Glocken der Gtabtktrchen von Jäarrndorf. Der Jägcrndorfer Manner gesangverein und der Schubert-Bund aus Hritnn trugen Ehöre von Schubert vor. s* Aufsinbung einer christlichen Inschrift in Algier. Der Pariser Akademie der Inschriften wurde tn ihrer letzten Sitzung ein Bericht vorgelegt über ein« Inschrift, die in der Nähe der algerischen Gemeinde EyLteaubin aeffnnden winde. Die Inschrift stammt au« dem Jahre 687 und enthält ein Pro tokoll Uber die Beisetzung von Reliquien der Hotltgen Forint Dheodor und Victor.
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