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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-12
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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zugeslclft. während cS die Post.Monnentcn am Morgen m einer GejamtauSgabe erholen. TieieS Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung aw Tage vorher bereit» als Abend-Ausgab VerugrgeMr: Niettelittrlt» t»e btt »al'ck NottmaU,er 8uttaou« durck unierr VE !»»<»»« ,md «»'»cn«, an Sonn- und Montasen nur «uima» »Mi »0PI ^durLaudwärNseyom- mi'Nonitre > Md dtt » Mt »v P> Vei ttnmal>,er .tzuliellun, durch die PoiiNNt. (»>>»«'Leliellvklbi. »nNu« Luch mU «Nvrechkndkm Zutckia,«. vackdr»< aller Artikel u Ortziinal. Vintetluuarn nur m» deuliicker Qi>»>>»«aa»ade<,Dr«sb Nackr") tuwk« Rockträ,licke Lonorar- o««drück» Meiden underuckicknst: «wata«-te Manulkriote werden nickt auidewadrl. I»k«»ramm<>dr«tte: Machrichte» Lrrllde». Ke^vLrrrSeL 1850 Verlas von Ktepsch L Neichardt. Knreigen^aM. U»nib«re rcn« t!.flindiau!.^c.'i di« nack-,'-,'.««-.» r t:i,« Evnn- und Helena«,- nur Ä.'c..>emirlrdc s» da» li diek,i Udr I >« l w-rliiaciüwnd- «evk !u>. « Lüden « Pta.. Ä»- luttdianuren au« der Bnvotittte .tzeue Li 4 d>e L'painue tzciie an' ker: «eile « Pt», eck:. Emae »nül .teile en 'L>u Än Mnmmrrn »»ch Souu- und Httcrlane» nvallin» lj-cundl«l« so ldla. aui PrivaUeii« «o L«ä.. rlvaliine Zell« anl Lerlleite mid als Emaelandt so Pia. Luawärllae Äui- Irane nur aeaei« lLorLusliejadliinn. Leieablatler werden um Ui Pi,- delechnet. fternldreckanicklu^: »lim I Nr. U uno Nr. L»»L Lar Hlnifiriiiiltioii Kliilsilüiilllllllll-.^uriixe««»U. H.M bis N. D,-. Koiilii lli»»lle»-?illetvt8,»,«ülli.II.-hft HI«. 2!!,-. llaiillütliiille Iliile limmtleii. ffeimich krüm KiöLLtes 8st0ÄaIIiLll5 klirLnLdeu-volitöläuuss. Nr. 102. S,j„tl: Nencstc Drahibeiichte Iugeliinge», Gcwerbcvcrci» Krait i» Hoheololc- Neueste Drahtmelduuaeu vom 11. April. Aur Reise des Kaisers. Korfu. Die „Hvhenzolleru" mit dem Kaiser an Bord, „Sleivner" und ..Friedrich .Karl" sind heute vormittag 9 Mir nach schöner Fahrt bei Herrlichem Wetter und leicht bewegter See. von Messina kommend, in die Bucht von Korfu cingefadrcv, erade ein starkes englisches Geschwader lag. In der Stadt die reich geschmückt ist und Triumphbogen errichtet hat, rna der Kaiser den deutschen Gesandten Prinzen Ratibor und Gemahlin, den deutschen Konsul und den Kommandanten deS englischen Geschwaders. Deutsch-Tüdlvcstafrika. B « r l i n. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 31. März bei Kcibub aut Patrouille gefallen: Reiter Johann Eckertberger, früher Bahr. Infanterie-Regiment Nr. l'3, Reiter Heinrich Ebner, früher Garde-Pionier-Äataillon, Reiter Josef Groh, früher Feldartillerre-Regiment Nr. 57. Am 2. April im Clesecht bei Sandmund gefallen: Bizefeldwcbcl Hugo Rodel, trüber Jnfanterie-Regimem Rr. 16, Reiter Richard .Heinze, früher Feldartillerre-Regiment Nr. 6. Am 8. April un Lazarett Bindhuk am Typhus gestorben: Gefreiter Robert Schröter, früher im I. Bayr. Trainbataillon. Nachträglich gemeldet: Im Gefecht bei Aub am 11. März gefallen: Reiter Goitlicb Bär, früher Grenadrer-Regiment Nr. 1. Köln. Zum Bra» erstreik in Köliu wird vom Boykottjchuhverband der rheinisch-westfalischen Brauereien mil- geteilt: Die gestern abend angelegt gewesenen Verhand lungen über die Beilegung des Boykotts und Streiks gegen die Kölner Brauereien sind wegen der seitens der Arbcitcrichast gestellten Forderungen voll ständig ergebnislos ver- laufen. Ulm. Im Be Helschen Erbschastsprozest hat die unterlegene Partei Kollmann Berufung gegen das Urleil des Landgerichts eingelegt. Troppau. An der epidemischen Genickstarre find bisher in Osffchlesien 60 Igll» ^ 22 Gemeinden vor^c kommen. Davon sind 16 Personen genesen, 13 gestorben. Paris. In der Verschwörungs-Angelegen heit Hot der Untersuchungsrichter im Einvernehmen mit dem Oberstaatsanwalt die bisher gegen die Verhafteten erhobene Beschuldigung des Diebstahls militärischer ftittsormstücke und des unerlaubten Besitzes von Kriegsiminirinn in die Beschul üiguna aus Komplott gegen die Sicherheit deS Staates uuige- wandät gemäh § 91 des Strafgesetzbuches, der Anschläge zur Anstiftung eines Bürgerkrieges mtt dem Tode bestrast. Paris. Der radikale Deputierte Leferre hat dem Ministerpräsidenten Rouvicr Briefe repnbllkanisch gesinnter Ossizier« übergeben, die Mitteilen, das; man sic gleichfalls für daS antirepublikonischc Komplott anzuwerben oersucht Hobe. Diese Offiziere werden als Zeugen vorgeladcn werden. .Hauptmann Tamwurini hat im Dezember vorige» Jahres auch in Toulon mehrere Marineoffiziere für sein Unter nehmen zu gewinnen versucht. Poitiers. Drei Offiziere haben gegen den ehemaligen kom mandierenden General des 9. Armeekorps inTours. Pcignä, einen Prozeh auf Schadenersatz vor dem Zivilgcrichl angestrengt, weil ne von ihm infolge der sreimaurcrischen Auskunftszettcl in andere Garnisonen versetzt worden sind. Rom. Die Berichterstatter der römischen Zeitungen und der Provinzblätter verliehen am Montag alle die Pressetribüne der Deputiertenkammer und stellten die Rerichierstat luna ein, weil der Kammerpräsident die Treppe, welche di Pressetribüne mit den Wandelgängen der Kammer verbindet, durch einen militärischen Posten sperren lies;. Rom. Wie bekannt gegeben wird, lässt der Präsident der Deputiertenkammer den Milstärposten von der Treppe, die die Pressetribüne mit den Wandelgängen verbindet, entfernen. Die Journalisten nehmen die Berichterstattung wieder auf. Rom. Der Fürst von Bulgarien ist heute vor mittag hier eingetrosscn und am Balmhofc vom Palastvrä'ckten Hvfnachtichtcn, Laodiogöwahlbeweguog, ffnnoounacn des Prin;en cm, Gerilyisvelhgndl. Rust iap. Krieg, Mawklo. Eine Plauderstundc bei Friedrich Ha,sie. Gianotti, dem Flügeladintanten des Königs, Major Raimondi Mittwoch, 12. April 1WL. >>> und dem Peijoual der vulganschen diplvmaiischcn Agentur emp fangen worden. Noworofii s k. In einer unter dem Vorsitz des Gouver neurs abgchaltcne» Äonsercnz von Vertretern der Jnduslrte wurde als notwendig anerkannt, eine staatliche Versiche rung der Arbeiter nach dem Vorbilde der dentichen Ar- beitcroersicherung einzuffihren. Ferner wurde anerkannt, das; es erforderlich sei, den Arbeitern das V c r ia m m l n n g sr c ch t zu gewähren, ein »ciniichtcs Schiedsgericht zur Beilegung von Streitigkeiten zwffchcn Arbeitern und Arbeitgebern »nd eine Zenlrolkassc zur gegenseitigen Unterstützung der Ar beiter zu errichten und die Zahl der Feiertage um 10 Proz. zu vermindern. Manila. Der Dampfer „Ttrnve", der ans Saigon hier cinlras, sichtete am 9. d. M. zwei japanische Kriegs schiffe im chinesischen Meere, die in der Richtung auf Singn- pore fuhren. Lahore. Schätzungen zufolge sind bei dem letzten Grd heben im Bezirk Palampur ungefähr 3000, im Bezirk Kagra »ngc'ähr 10 000 Menschen uiiigekommen. Lcrtlichcs mW Lii'chsischfS. Dresden. 11 April. « Majestät der K ö n i g wohnte beute vormittag den Kompaguicbciichligunge» des I. Bataillons des 177. Infaiitcric- Rcginicitts bei Mittags empfing er die DeparlementSchess der Kviiigt. Hofftaaten zu Vorträgen. —* Am 30. d. M. empfängt Sc. König!. Hoheit der Kron prinz in der Kapelle des Tafchenbergpalais die erste Kom munion. Ans diese heilige Handlung wird der Kronprinz zur Zeit von Herrn König!. Hoskaplan Vttarialsrat Klein vor bereitet. * Wie bereits kurz gemeldet, beabsichtigten die National- liberalen deS 18. städtischen La nd t a g S w a hlkr e i s e s lMarienberg, Oederan, Zschopau! den bisherigen Vertreter, .Herrn Bürgermeister Dr. Schöne, nicht wieder aufzuslellen, sondern an seiner Stelle Herrn Sladtrat Drechsle hopau in Vorschlag zu bringen. In einer am Gomirag in abgehaltcncn Vertrancnsmänner-2iersammlung. die sich aus gern aller im Kreise vertretenen Ordnungsparteien zu- sammenfetztc, wurde nunmehr der Vorschlag der Floh« Anhängern . samenenfetztc, wurde nunmehr der Vorschlag der National liberalen znm Beschluß erhoben. Die Auswrache ergab, dah man im Interesse der notiönalliberalcn Partei ans die Person des bisherigen Abgeordneten nicht wieder zukowmen könne da derselbe na ch Erklärung mehrerer Heeren bei seiner Aufstellung nicht die Unterstützung der Konseiwaliven und Reformer finden würde, und man in diesem Falle mit der Möglichstst einer kon servativen Gegenkandidat»! rechnen müsse, während für Herrn Drechsler sowohl Konservative als auch Reformer einziitreten erklärten. Die Versammlung beschick; demgemätz, dem l8. Wabl- kreffe Herrn Stadtrot Trechsler-Zschopau als nationalliberalen Kandidaten zu präsenticvcn. —* Grä'in und Komtesse S t r a ch wh - Bertelsdorf, Masorat-Krerr Gras Bres; ler - Lauske. Gras von Francken bcrg ° Berlin. Graf Henckel v. Donnersmarck. Kammer berr v. Wuthenau und Fran-Grof;pMchstben sind hier ein getroffen und im „Europäffclzen Hof" abgestiegen. —* Erinnerungen des Prinzen Krcist zu H obcn- l o b e-J u ge l si n ge n. Plan wird sich des aiiszewrdcntlichc» Aiifsel'ens erinnern. daS seinerzeit der die Iabre l8->8 bis l8'>6 behandelnde erste Band der Memoiren des Prinzen Kraft zu Hobenlohe-Ingelfingen — Generaladiiitaitt Kaiser Wilhelms I. - weithin erregte. Nunmehr liegt die längst mit Spannung erwar tete Fortsetzung vor („Ans meinem Leben". Zweiter Band. Berlin, E. S. Mittler u. Sohn, Preis 7.50 Alk e Der neue Band behandelt die Dienstzeit des Piinzen als Flügeladnitanteii Friedrich Wilhelms I V. und Wilbclnis l in den Jahren 1856 bis 1860 lkranllieiisgcschichtc und Tod Friedrich Wilhelms IV., Regie rnngsgntritt Wilbelnis I.. Konfliklsperiode. Bismarcks erstes Auf treten mw.'e Durch seine Stellung als Fstchclndstitant zweier preusstschcr Könige hciilc der Prioz (Gelegenheit, während bedeut- tamcr Spvchcn unserer geichichilichen Entwicklung die treibcndcn und bewegenden Kruste des Staates in liiiinittclbare.r Nähe kennen zu lerne» und wichtige» Vorgängen persönlich bejzu- wohnen. Für sächsiichc Leier rfi Veionders intcreiignt, was der Verfasser übcr die Reise des Königs Friedrich Wil helm l V. nach Dresden miiteilt. Es heitzt oarüber: Eine Reise nach Dresden uwr im allgemeinen nichi sehr beneidet. Blir machte sic viel Freude. Dagegen wurde eure Neffe nach Hohcmollcrn ipäter ins Werk gesetzi, und zu der Begleitung hier zu wollren viele sehr gern erwählt fein. Ich wusste gar nicht, noarum die Reffe nach Hohen,zollern io angestrcbt ward, die nach Dresden nicht. Dri lochte General Gerlach und jagte, ich sei noch sehr naiv. In Dresden erbtest man nämlich keine» Orden, denn die Monarchen von Bcrlni und Dresden, eng befreundet und nahe verwand:, besuchten sich eff und hatten beschlossen, ihre Besuche als Taiuilicnbeuiche anzuiehcn und keine L rden ciuszutauichen. Bei der .Reffe nach Hoheuzollern wurden aber die Hose von Stuttgart und München besucht, und dort gib es Orden! Ich habe mich zu dieser Höbe nie ausschwingen können und eine derartige Ausnutzung des Dienstverhältnisses ebensowenig begriffen, wie ben Wert von ircinden Orden, Ehren- Zeichen und Ostschenstn, die man nach einem Diner von einem trcmden Monarchen erhält, der damit lediglich seiner Hochachtung vor unserem Monarchen Ausdruck gibt rnrd ihm vielleicht rm nächsten Jahre im Kriege gegenüberslchr, dem es fedLnälls ganz gleichgültig ist, wer der Adffttcmt ist, dem er seinen Orden ver leibt. In Dresden verlebte ich einige sehr gemütliche Tage am sächsischen Hose. Die beiden Königinnen waren Zwillings- schlvestern und einander so ähnlich, dah ich einmal aus einem etwas trübe erleuchteten Korridor der Königin von Sachsen eine Meldung machte, tvelchc ich aus Besetz! des Königs unsere. Königin machen sollte. Die beiden Königinnen waren an soick' Verwechslungen gewöhnt. Sic liebten sich zärtlich, und die da durch ycroorgcrusene Annäherung zwischen den beiden Gatten toard befestig! durch viel Uebercrnstimninng der Ansichten uns gleiche geistige Bedeutung. Tos sächsische körrigspaar kam dem unseren bis Riesa entgegengesahren. Sobald un'er könch den KönigJohaitn sah, rief er im sächsischen Dialekt: „Ei tzerc- jefses, Johann, wie gcbt's Dir?", und der Sachienkönig anr- wortete im Berliner Dialekt: „Juten Dag, Fritze, war machst'» Du?" Der König Johann, in seinem langen, graue,! Zivi, gehrock, mit der veruachlästigien Körperhaltung, hätte müssen von zedem, der ihn nicht kannte^ für einen recht gemütlichen Klein bürger gelxrlten werden. Seine Neigungen und Gewohnheiten waren auch höchst einfach, sein Umgang freundlich, herzlich und liebenswürdig, sein Wissen, sein Verstand und seine Menschen- kcnnttns ganz ungewöhnlich bedeutend. Sein Temperament ivar sebr ruhig, und wenn er sich dadurch lvesenttich von unserem Könige unterschied, so patzte er aeraoe deshalb zu diesem leb haften -Herrn, mit dem er vortrefflich umzugeben verstand. Alle Zärtlichkeit beider Monarchen hinderte sie nicht, sich einander gcgeuüberzusiellen, wo die Bedürfnisse der Länder sich durch kreuzten. Damals schwebte eine Eisenbahnsrage. Es ivar sehr unterhaltend, zu sehen, wie sich die beiden Monarchen mit oller Liebe und Zärtlichkeit gegenseiiig zu überreden suchten und keiner uachgab. In Dresden lebte im Sommer tr Prinz Albrech!, Bruder des Königs, aus seinem Schlot; Albrechtsberg mit seiner morganatischen Gemahlin. Grä- finHohena» gcb. o. Rauch. Prinz Albrechi kam nach der Ankunft des Königs ins Schlotz und ward einv'angen. Nach einem Er holungsaufenthalt von einigen Tagen kehrte der König nach Ebar- lottenbnrg zurück, wo sich der Stofs der RegierungSgeschsiste derartig angehäuff batte, das; er in seiner poesicreichcn Sprache sich äutzerke: „Nach den 'cböneu Tagen in Dresden kommt es mir vor, als geriete ich gerade in den Rachen des Löwe» hinein." Weiter ist an dieser Stelle hcrvorzuheben, was der Verfasser übcr die Verlxrndliiiigen zwischen Bismarck und Neust im Jahre 1863 erzählt: In den folgenden Tagen >1863! fanden leblmffe Unterhandlungen -wischen serr Sachsen und uns statt. Der König hatte bei der Fahrt von Gernsbach nach Baden keine Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof» theoter. Der Vorverkauf zur „Großen Mulik-Äus- suhrung" am Palmsonntag beginnt Sonnabend, den 15. April, vormittags lO Uhr, der Vorverkauf zu der Sonn abend. den 15., zu kleinen Presten stctttffndenden öffentlichen Generalprobe erfolgt Freitag vormittags von 10 bis 1 Uhr. Den Stammsitzinhabcrn werden die Platze, wie immer, reserviert. Es wird ausdrücklich daraus hingewiese», datz die Musik-Aufführung am Palmsonntage eine Veranstaltung für sich ist und in keinerlei Zusammenhang mit den Sinfonie-Konzerten der Serie und IZ. stehst ff* Ein E » s e mb l c - G a stsp i el von Mitgliedern der Dresdner Hosbüline ist für ldre Karwoche ür Düsse l- dors vorgesehen. An der Kunsffahrt, di« einen rein privaten Charakter trägt, nehmen Frau Salbach, die Herren Wiecke, Wierth, Müller und Winds teil. Leiter und Unternehmer der Veranstaltung ist Herr Oberregisseur Löwinger, der auch die Regie bei den in Aussicht genommenen Stücken („Iphigenie", „Gyaes und sein Ring", „Herödcs und Mariamne"! fuhren wird si* Nach jahrelangem Siechtum vollständig verarmt, ist vor gestern der einst gefeierte Overettensänger Karl Swoboda in Berlin gestorbeir. Er war ein Bruder von "Mbrn Swoboda, der dem Dresdner Hoftheoter während einer Reibe von Jahren angehörte- Beide Brüder hatten einst sehr gute Zeiten gesehen. Karl Swoboda ist den Dresdnern vor einigen zwanzig Jahren bekannt geworden, als er mit dem Berliner Operctten-Ensemble i« KöniK. Schauspielhaus« gastierte. Girre Plauderstuu-e bei Friedrich Haase. iNackdruik verboten ) Beritti.' ES war nach dem Diner bei Friedrich Haase in . KeinS jener gröberen Festmähler, wie dieses gastliche Hau- sie öfter veranstaltet, sondern ern Dinerchcn, ein Essen trägt, Fra» Joscfine Harms, die treue, geistvolle mid durch ihre erlesene Kochkunst berühmte Freundin und Wohn rings- genossin des Haaieschen Paares, von den Intimen des Hauses „Fine" oder auch „De Harmsscn" genannt — »nd ich. Die beiden Damen batten sich nach dem Essen zurückgezogen, an geblich „um Bsicse zu schreiben", höchst wahrscheinlich aber, um ein Schläfchen zu machen. Hache »nd ich, wir sahen uns in seinem „Studio" gegenüber bei einer Tasse Kaffee nebst Zigarre. Die hohe, schlanke Gestalt in den bochlchnigen Sessel zurnckgelchnt, ein Bein über das andere geschlagen, das edel ge- fchnittene Antlitz von dem Abglanz der beim Diner aeschlürsten vorzüglichen Weine sanft gerötet, die Fingerspitzen der Aristo- kralenhände leicht incinandergespreizt, böt Meister Friedrich das Bild eines wahren Seianeurs und echten Lehenskünstlers dar. Der würzige Hauch deS Mokkas und der feine Tust der Havanna — eine der Nicsen-Havanna-Ziaarrcn, die er nach dem Diner bis zum Schlafengehen ununterbrochen raucht — vermählten sich und regten ihn ersichtlich an. Ich hatte die freudige Empfindung, datz seine Augen uiner den halbgescnkien Lidern in die Ver gangenheit zurückblickten und datz „Fritzchen" beute mitteilsam war. ES stand mir also eins jener Plauderstündchen bevor, in denen Haase, der entzückendste Causeur, den man sich denken kann, die ganze Anmut seines Wesens, die ganze Liebens würdigkeit seines Geistes und die Fülle seiner hochinteressanten Erinnerungen zu entfalle» pflegt. Da aber auch ein Radsahr- Weltmeister einen 'Schrittmacher gebraucht, um in das rich tige Tempo zu kommen, so sagte ich aiffvorncnd: „Wissen Sie, lieber Jreuno, die berühmten Kunstgrötzcn. die sich in das Privatleben zurückgezogen haben, kommen mir vor wie „I-e-s ttoiki an viril!" Haare räusperte sich, nahm einen tiefen Zua aus seiner Zigarre und sagte schmunzelnd: „Eh — mein was mich ve Wenn doch . .. „ h Frauen noch von dem Kredit zehre, den man der bewährten alten Firma cntgcgenbringt!" Er blinzelte mir vergnügt ru. „„Bewährte, alte Firma" ist gut. loas?" Er lächle tu einer rcizend-naiven Selbstgefälligkeit herzlich über seine eigene köst liche Bemerkung. Dann wurde er plötzlich ernst: „Bei manchen Künstlern trifft Ihr Vergleich mit den „Königen in der Ver> bannung" allerdings zu. Sehen Sie zum Beispiel unsere arme Hedwig! lEr meinte damit Hedwig N i e m a n n-R a o b e. die unlängst wegen geistiger Umnachtung in eine Heilanstalt überführt werden mutzte.! I» ihr glühte und wühlte ein un- befriedigter Ehrgeiz — unbefriedigt nach so zahllosen Triumphen ihrer wnndcrborcn Kunst! Sie konnte es nicht ertragen, datz sie darstellerisch in der Versenkung verschwunden war. Hätte irgend ein Theater sie aukgefordert, das Lorle zu spielen — weist Gott, mik ihren sechzig Jahren hätte sie es voll Begeiste rung getan! Es gibt viele Künstler, die es nicht zu ertragen vermögen, wenn sie ans dem scharfen Rampenlicht der Bühne plötzlich in das Halbdunkel oder Ganzdunkcl des Privatlebens zurücktretcn solle». Mein Freund Theodor Düring har wir wiederholt gesagt: ,,Und wenn ich neunzig Jahre alt werde, lebend kriegt mich kern Mensch vom Theater 'runter!" — Richtig, er war noch Mitglied des Königlichen Schauspielhauses, als er starb!" — „Jawohl, er ist in den Sielen gestorben!" Haaie schwieg einige Augenblicke. Er gedachte wähl des grasten Meisters, mit dem ihm eine jo innige langjährige Freund- schaft verbunden hatte, plötzlich fuhr er aut: „Sehen Sie Albert Niemann. der ist wie em Römer vom Theater obgeaangen! Er hat sich mit einem Ruck losgcrisicn! Es Uwr eines Abeuds nach einer „Fidelio"-Borstellung im Opcrnbam'e. Niemann. der den Jloreftan gesungen hatte, trat in die Garderobe von Betz, der sich gerade seinen Pizarro abschminkt«, und sagte ruhlg: „Adieu. Betz!" — „Adieu. 'Niemann! — „Ich sage Dir Adieu, weil ich überhaupt nick: mehr inS Opernhaus komme — ich singe nicht mehr! Adieu, Betz!" — Und vaus war er, bevor Betz antworten konnte. Betz hielt diese seltsame zu einer Abschiedsvorstellung Sie doch, lieber Freund, eine Ab er sich bequemen — denken schiedsvorstellung ckllbcrt Nicmanns! Die Berliner hätten x» an diesem Abend daS Opernhaus gestürmt!" Haas« klopfte «»
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