Volltext Seite (XML)
irr. 8SZ Sette 4 — «Dresdner Nachrichten" — Dienstag. 13. Dezember 1<M vie fieilfahst äer Me Korb. » p Roman von Otto Fuchs.Talab lH>chl>ru«k verbot»».! L» s»r!,einin,.< »Mir Rater mag ein sehr wohlhabender und freigebiger Mann sein, aber glauben sie. dass er mich die drei Monate Vandraue wird vergessen inache» können? Tao ist seil zwanzig Minen die längste Mit. die ich aus festem Boden verbracht habe." Ettie schien angesichts des verheissiingsvolle» Telegramm», das nnnmcbr in Eatttcho Tasche sicher venvahrt lag. die Tragik der drei Monate Landrattenleben Ealtichs nicht voll würdigen zu wollen. .^Larnm haben Sie die Würde eines . . . eines Elefanten über nominell? Sie naren unvorsichtig." „Habe ich annehinen können. das; Sie so unvorsichtig sein werden, sich mit dem amerikanischen Paar anzusrennben. das Sie ansgeplündert hat?" „Ja. ia. ich war ein dnmmcS Huhn. daS sie gerupft haben, kroh Muer Warnung. Aber seht keine Borwürse mehr, wir haben beide Dummheiten gemacht . . . Schließlich. Ihrer ei» zige» Liebe, die Sie zu haben scheinen, der Lee. werden Sie ja bald zuriiekgcgeben werden. Wir reisen, sobald der Pah kommt, lind jetzt gehen wir" Sie reichte Habla» die Hand, nahm den nassen Strolch», von der Bank schwang ihn mit übermütiger Gebärde gegen EattichS Gesicht, das! eS vom Wasser troff, und lief hinaus i» den Tropengus!. Eailich folgte ihr nach einigen erklärende» Worten an blau Tie beiden jungen Menschen lachten, als sie durch den lauen, schnemmciiden Schauer des MvnsunregenS schrillen. Ein Wünschen war der Erfüllung nabe. Sie 'achten, weil sie jung waren und weil es wieder einmal anders werden sollte. In der Abenddämmerung dieses GliiekstageS fand Etkie keine Russe. Im Gärtchen war sie ans und abgewandert, hatte dann ihre Kammer dnrchinciscn. bis sie wieder ans dem Bambne-schemel landete, ans dein sie sich den Träumen des kommenden Tages hingab. AlS an der Tür geklopft wurde, rief sie: „Komm nur herein. Pagnita!" »Ich bin»." sagte Eattichs Stimme. Sie öffnete die Türe. »Ich bringe gute Aachricht, wenn Sie den Trauschein nicht etwa verloren haben." „Rein, ich habe iss» verwahrt" ..Tann brauchen Sie ans Ihren Pah nicht z» warten, um zu reisen. Ich bin dem "Beamten meines Konsulates zufällig begegnet. Sie bekommen ans meinem Konsulate das Neise- dvknment." „Als Ihr ... alS Iran Eattich?" Er nickte ein Ja. Und sie schwieg, ging ans Fenster. schien dort mit diesem verlockenden "Angebot beschäftigt. Tann wandte sic sich zu ihm: .Mein Eattich. daS vaftt mir nicht. Ich bin alS Henriette Korb anSgereisi und will alS Henriette Korb wieder zurück kommen. Mein Pass muss ia in zwei bis drei Wochen längsten» hier sein, lind die will ich hier genießen. Ich habe bisher nichts mitmachcn können." „Wie Sie glauben. -Hoffentlich werden Ihnen die Be hörden keine Schwierigkeiten machen. Bei dielen sind Sie nicht mehr Fräulein Henriette Korb, sondern Frau Henriette Eattich." Sie machte eine Grimasse, als hörte sie schlechte Musik .^sch bitt' Sie. kovveln Sie diele beiden Namen nicht zu sammen. das klinat aräblich. Seien Sie nicht böie." „Ia. cs gibt schönere." lachte er. als er sich zum Gehen anschickte. „Aber er hat mir bisher nicht geschadet, nur bei Ihnen." * Eattich hatte in den nächsten Tagen Anlass, die Energien M beobachten die in Ettic am Werk waren, seitdem sie über WM Dollar verfüge» konnte. Eo war lbr daS Wichtigste, da» so lange niedergehaltene Selbstbewusstsein ihrer Sphäre äußerlich durch ihre Tollette zum Ausdruck zu bringen. Stundenlang verbrachte sie in de» vvriieliinste» W.rlstätten für luxuriöse Damenbekleidung und grosse Kartons mit mondäner Wüsche hänsle» sich in dem Biuuner der erlesene» Pension, die sie. alS erstes Kennzeichen ihrer veränderten Berhältiiisse. be zogen halte. Sie wollte eigentlich wieder i»> Hotel Escorial Wohnung nehmen aber Eailich riet ihr. mir dem Hinweis aus die frühere» Erfahrungen, davon ab Er empfahl ihr über- Haupt Sparsamkeit. Der Pass konnte noch vier bi» sechs Wochen nnierweg» lein und die Kosten der Jahn „ach Europa würde» beträchtliche sein. Er selbst blieb in seiner Kammer in der Ealle Liberdad und »ach drei Tagen die er Be sorgungen verschiedener Art gewidmet hatte, erklärte er. in de» Hafen zu seinen Farbtüpfen zurückkehren zu wolle» da Eirir seiner wenig mehr bedürfe und Mttssigang ihm schädlicher wäre als Tropenkiebcr. Etile fügte sich »ach dem vergeblichen Bersuch. ihn zu überzeugen, dass eine „menschliche" W'hnung kein Linus fei. Nur von Zeit zu Zeit sprach er für ein kurzes Weilchen nach de» Tinersinnden vor. um „Mrs. Eattich" nach ihren Wünschen z» fragen. So lnttte sich Eitle dennoch ans den „grässlichen" Name» Eattich einrichlen müsse», da ihr kein anderes AnSwcisdvkumciit »nr Verfügung siand. als ihr Trauschein. Und trotz dieses Namens, der ihr das gewohnte Milien und freie Bewegung wieder verliehe» hgtte. nistete sich das Bewusslseln gesellschaftlichen Abstandes zwischen Ettie Korb und Milan Eattich allmählich wieder ein. daS durch seine Krankheit leicht verwischt worden war. Er wurde wieder der Zweite Steuermann Eattich der die Ausgabe übernommen hatte, sic ihrem Batcr unversehrt »nd heil abznllesern. Er gab ihr auch in seiner Bnrlickhalinng keinen Anlass, häufig an de» „GclcgenhellSschcrz" zu denken, womit sic ihre Ebe in Momenten der Erinnerung am dieses Band vor sich selbst ssezeichnetc. Im gastlichen ParsihanS sprach sie erst vor. alS das volle, von Kops bis zu Jössen erforderliche Rüstzeug einer elegant sich tragenden Wienerin mit den neuesten Mvdeschöpsunge» in Einklang gebracht worden war Bet jedem Kleidungsstück. daS sic wäk'lte und vor den grossen Spiegel» der Etablissements probte, vergegenwärtigte sie sich Eigz-da. das Parsenkind, mit der inncivvhiienden Uebcrelnstimmung von Wesenheit und Kleid und fragte sich immer wieder, ob Elite Korb b. stehen würde und ob Gazda dem verfeinerten Geschmack der west lichen Bckleidnngskiinst ihre Anerkenn»»» zollen würde. Sie fühlte sich gewissermasscn als Verlp-lerln dieses Knnst- gcschmacks. Als sie die Bollendung erreicht zu haben glaubte, fuhr sie im Auto vor dem ParsihanS vor, ward mit der ge wohnten Herzlichkeit empfangen und zu dem endlichen ttm- schwniig ihrer Berhältiiisse anfrichiig beglückwünscht. Ter Berändernngen. die änsserlich die Schneiderin, der Faiseur die Maniküre. Berwenduna von Puder und Lippenstift an Ettie vollzogen hatten, wurde weder von Gazda. »och von ihrer Mutter Erwähnung getan. Erst als der Hausherr hcimkam, dem Ettie mit Tank daö Darlehen rnckersiattete. wurden ihr ans seinem Munde einige schmeichelhafte Worte über ihr Aus sehen zuteil, lind nun. da sie wieder die anerkannte Uniform der mesittchen Zivilisation trug, schien es. als nberkäme sic der Drang, mitinlnn im Neigen jener, die. ledig ernster Pflichte», alle Mühe answenden, um in die Leere ihres Inner» irgendeine Resonanz zu bringen sich bemühen: die Anregung. Abwechslung. Beranngen. Sensation suchen. Und sie glanbic sich berechtigt, das Versäumte nachznh>'len da? Bor recht auszuübcn. ihre Jugend zu geniessen. So wie sie es daheim getan überflog sie jeden Morgen die Kettung auf der Suche nach Schau und Geschehen. Sic legte sich allerdings die Beschränkung aus. nur Veraiistallnnaen dcö lichten T'g'S zu besuchen. Nennen. Hahnen kämpfe. Tennisturniere. In'ball- matchcö. Ansst"ll»iigcn und manch S andere. Ter Bergn"gen des Nachtlebens entsagte sie, da sie cs scheute, an solchen ohne Begleitung leil.-nncliincn. Der I-lirt blühte i» der Pension „Ergnisite". Alle die dort wohnenden Herren betrachteten sich nls Anwärter eines solchen mit der distinguierten jungen Wienerin. Eilie fand jedvch. dass die Herren eine Art zu slirtcn lmtlcn. die ihr »tchl behggte. >vanz gnderS alS bähcim, «vor „Flirt" I,icr gegenständlich, geschäftlich, ohne Geist und Grazie. ?li» Misch, ling zwischen dem smarten Amerika und der Bluts- Vermengung der Inselbewohner schien er entartet z» sci». An einem der Abende hatte sich Eattich ein Weilchen vor der Dämmerstunde ln der Pension Exgnisite ringe,'„„der und fass an' der breire» FrühstückSveranda. die durch ssliilieildc Magnoltensträuchcr in Kübeln in gesonderte Nische» gcieill war. Ter Name „Mrs. Eattich" von einer Mä»m>stiu,mc i» der Nebennische gesprochen, klang an sein Olir. Er brauch» sein Gehör nicht erst anzustrengen. um das drüben geliiliric englische Zwiegespräch zu vernehme». „Sie scheint sich für den Cercle b'or zu interessieren und hat mich gefragt, ob wir ihn beute besuchen." „Well, dazu können wir ihr ja verhelfen. Mich Inter- essieren spielende Frauen." „Also, ich werde ihr nach dem Essen den Vorschlag machen, nnS zu begleiten. Geg-n Mitternacht." Der Gong rief zn Tische. Tie beiden Sprecher schritten an ihm vorbei: Mr. Grovcr, der schlanke amerikanische Jour nalist mit de» mächltg-'N Brillengläsern über der Hakeuunse, »nd der breitspurige dänische Ingenieur Gnnde. der sich hier bemühte, eine Gesellschaft zur Gewlnniiiia von Geld auS Mccrwasser zu gründen. Sie sahen sehr unternehmungs lustig drein. Cercle d'orl Tie berüchtigtste Spielbank Manilas. Gefahr im Verzug! sggtc sich Egtttch. Sie hat das Geld bei sich W.un sie eö verliert, dann . . . Nein, Fräulein Kvrb. so spielen wir nicht Vor Mitternacht bezog Eattich eine zunächst dem Haupl eingang des grossen SpiclsanlcS gelegene Feiistcriiiichc. um das Erscheinen Etlies und ihrer Begleiter abznwarieii. Tcetz der schwere» Schwüle, die durch die geöffneten Bogenfenster herelnsickcrle. hielt die Lctdenschgst dcö Spieles die Besucher unter einem Druck der Erregung als ob über ihnen eine Peitsche zum Hieb auShole. Eailich batte aus seinen Reisen über alle Hafenstädte des Ostens und W stenö nicht »crsäuml. diese Tempel im Dienste des GoldcS zu besuchen. Halle auch fein Glück oder Unglück vcxsncht. ohne jemals -er Leidem'chust dcö Spieles erlegen ,» sein. Bumeist hielt ihn die Beebuch- in»g der Glücksspiclcr gefesselt. Auch hier sah er. wie überall im Osten wen» er die Runde um den grossen Spieltisch über flog. ei» schier brüderliches Nebeneinander der grossen Rassen- tafel aller Koiittiieitte. Die S-öbne Asiens aller Schatii nm- ge» bewiesen auch hier, dass sic ihre Nerve» heiser im Iiigcl halten konnten, als Europäer. Amerikaner »nd Afrikaner und dass auch hier die farbige Iran es der wcisscn überlassen balle, die Gleichberechtigung der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen. Ein Ausschwingen der schweren Portieren des Saal- nwggngeS. Ettie »nd ihre zwei Paccinaker traten ein. Eattich beobachtete, wie sic nach einigen Schritten liielie». um sich zu orientieren. Er sah ans seiner bergenden Ienücr- nische in Ettics Gesicht, vor dem der Fächer in raschen Scbläacn spielte, ein erzwungenes Lächeln der Befangenheit. Tie dunk len. dichte» Binnen zuckten von Beit z» Beit, der bluiiuie "Bvoe,«strich verzog sich noch dem skeptischen Bereich in den Miriidwinkeln. (Fortsetzung iolgt.i Dame» nor^r n/oki. rlo/S elo.* »mpr-ikon. kipf/t»/// »ru/v/ urrc/ //r/v mok/, /.kn/p kpkonr",/. //i, .5 Ki.-r w ////f/- non // — nn «vn — nn. — 5/e/re ///us/r. „L-/6 .L/egan/s iVe/i" -47/otnpe,7rau/ §/>««/<»/ Lo^»»r o««e/>a/r /. /kan//«» lamdour- kiakkee - Kösterei Jas ?kcj. 2.80 3.20 3.60 4.00 4.40 4.60 4.80 ^ 0. m. b. kl. 0resäen-A. 1, lHsrienstr. 16 kernrui 15083 <jJ8 ?lcj. 4.40 5.00 5.60 6.00 7.00 8.00 8.60 Krats Köpfen Feurig süsser Nolweln Der köstliche Frühstücks- und Slärkungswein Flasche Mk. 2.50 Flaschen Mk. 28.— H. Schönrock's Nachfolger Schulgasse 1 Weröerstraße 37 unö Niederlagen /- Oxc5c/e^-/V., //all-v/L/z'a/sc 7 - i,sctsckottsc von däss. 12.7S an vsmsndouis'. >.<,0s- . von dz«. S.lXI an gssucnsiakcNsn, l.-»ckoc von 4M an giuskiascNsn, 8att>an . von kzb. 4M an ^ktoniascbsn Kmäisosi von IAK S.7S an oottaestsll Nack« I. V5o>» Ireoventettern Kinderbetten Ktndermöbel RodeNltititten RudestUhtc Vuvvenwanen Ainberwagrr .'«tterwaae» Selbstsadrei Nolzwaren s. Äerbichnti. nt«. Riefenauswah, MklM,. Miluiselils- Soiillsr'kiüieüül! Qrosier k>a?ten echt eicb. Slstlak- rimmer SS0 ». 7L0 dä Sonüer- ausstellung in stleinmödeln. stiesensiisivubl i>> Zpelse-.Sctilat-, Nerrenrimmern „nck Kückien. MkIIlSllS Mm 0m>S«r1l'»Sl> 2S -- Ksllk. >W „Es ist das besteBro«,das ich kenne!" Zollbreit» wöril. ein KoniumenI über das echie Zielün. Simons» brot! Und Sie -ffen cs nickt iäglick? ErliLNIick in Feinkott- oandiungen. Gcn.-Bcrtreler: vaul viewea !el. IlStv la ssrisleriampe, kriaiereisen Kaslerapp-ratc »asiermvaaer Sprsek Lppsrste acciei' monaNick. Baten „> ra tknaeioiann. Marschnerstrab« 27. tiepsrSkir«» öldiahilmliet ZnleiiMmel Sneiiezimmn Kllchen. cLtnzclmöbel Kami man nroiswer, im alibekannten Möbeldau» di->»«trt«r>> »itnitt^r nur Um Lee 28. Fabrik Mickiener Str. IS. Frei Haus. tzeraniw. »0. rcbnirNoncll. keil Dr. Ä. (zwinlsibe« Dresbcn, >. bie iimciae»' zrit, 7tu«!,. Dresden. — Faüs bas ikrickeinen bei Üeiiimi iniolae bdberei GrwaN -Nkirirbsktöruna. Lireik Nuscocrruua odci aus einem >o>i!iia. Ärmide unmöglich wirb ba> bei tzeoeber kein, itmvruib a. Kacklieieruiio oder Bück- raklnna d. Be,»a»i>re>ies. ikin« Gemüt» jür da» Grlckemen de, Ameiaen an de,, ooraenbrlebener knaer- wmie a>„ betiimml. Teile,- wirb »ich, neleikiei. Da, kciibae Abendblatt »miaut « Setten. ^Weit)nacb»ts - Geschenke 4-dnppenroagen ^ohr- and 'Wekdenmöbel L^orbwaren Iapanwaren Liinderwagen — Sportwagen Heinrich Schurig <Nrvk» T>la»ensct,r 6t,oke >2 M»l> «rriil« «irclis Ilik UM Im Sarelient «!«»»»- SNÜfSstg. l>»il »tmelstsl. »»s »lost d«Ii> fineltedsfvkenl ftokbssvksni VsSttrter OuktUtSt. kllr prskt. VVinle» wüsetie. . I I). 95. stäpskbskcstent oene V^are. ln erpiokler lelriu dvkezchvnrer ()u3l.. 80 om Kreit. 95. ers ^ttrikieul.-ic^es L,je>f7,dflknt solid sekboerl. eins'-itilr lrer^ukl Kieler 1.Z5. fisne.Il. rum prkzktlscken vvinler- Neken .... 1.45. 150 em Kreit. prvektvoUe ^velck »rfterriukle Ware, wrzrinen ^Inierlieken Vettuck . . 2.20. 1.80. ösrvkstntbettuvk,',"obe7"F^ Ilttlt, voiii. mit »Nil c>bn^ tnrbive «ante ».Sv. 4.80. öettuvkdsrekent