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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271213023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927121302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927121302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-13
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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58 Einheiten iür 1,5 Milliarden Dollar. Re „york. IS. De». President Coolidge hieß nach vierwöchigen Erwägunge» daS ihm von vteneral Board vom Marinemiiiisterinin vorgelegte Marineprogramin aut und wird inorae» de» Geseßentwnrf durch den Borsißcndcn deS Marincausschiisies de» Repräsentantenhauses beim Kongreß einbringe» lasse». Der neue Plan schlägt nicht weniger als 28 Kreuzer von Tonnen vor. 8 Fluazengmnttcrschiffe, S ll-Boot-Kreuzer und 18 Grobzerstörer, die im Laufe der nächsten S Aahre gebant werden sollen, Außerdem will der Kongreß noch den Bau von 1 groben Lchlachtschissen. die nach 1»S2 an Stelle einiger die Altersgrenze iiberschrritender Schlachtschiffe trete» sollen, autorisieren Insgesamt würde das Bauprograinn, rund 1.5 Milliarden Dollar ersordern, non denen mehr als Lii» Millionen Dollar bereits siir das nächste Kiskaljadr bewilligt werden sollen. An der Begriindnng wird hervorgebobe», das, cin- schliebiich der Rendanten Amerika immer noch innerhalb der Grenze des Washingtoner Bertrags bleiben würde, selbst be züglich der Hilisschisse, die von Berträgen nicht einmal ersaht würden. Amerika müsse seine Flotte ohne Rücksicht aus andere Mächte nach eigenem Bedürfnis bauen. Präsident Eovlidge erklärte, die ailderen Nationen sollten sich durch das amerikanische Flottenprvgramm. daS im Ein- klang mit dem Washingtoner Abkommen stehe, nicht zum Wettrüsten bestimmen lassen. Barak für Sie Anerkennunq Moskaus London, 13. Dez. Der amerikanische Senator Borgst, -er Vorsitzende der Senatskommission für Auswärtige An gelegenheiten, brachte gestern im amerikanischen Senat eine Entschließung ein. die siir die Anerkennung Sowjetruß- landS durch die Bereinigten Staaten cinlritt. Konslik! zwischen dem Gouverneur und der Volksoerkrelunq von Oklahoma. Oklahoma-Eit», >2. Dezember. Bewassnete Mitglieder der Stciatsmiliz versverrlen im Aufträge deS Gouverneurs einer Mehrheit von Mitgliedern des »nterstanscs der Volksver tretung den Zutritt z>nn Sitzungszimmer im Kapitol, wo sie über Anschuldigungen von angeblichen Unregelmäßigkeiten in Verbindung mit der AmtSsiihrnng des Gouverneurs beraten wollten. Die Mitglieder hielten schliesslich ihre Sitzung in DleDerkeiluntlderKleinrenlner-Weihnachls- beihil-e. Berlin, 13. Dez. Der svzialvolitische Ausschuß deS Reichs- tages beriet einen Antrag des Abg. Seifsert sfraktionslos) aus Weiiniackstsbeihilseu für Kleinrentner. Rcichssinanz- ministcr Dr. Köhler erklärte die Zustimmung des Reichs- kabinetts. Angenonimen wurde folgender Zentruinsantrag: Der Betrag von 25 Millionen Mark ist wie folgt zu verteilen: Als einmalige Notstgndsmaßnahme zugunsten der Sozial rentner, Kleinrentner und langfristigen Erwerbslosen zu gewähren: 1. für Empfänger der Invaliden-, Witwen- und Witwer- Rente je l> Mk., für Empfänger von Waiseneente je 3 Mk..- 2. für Hauptunterstützungsempfänger in der Klelnrcnt- nersnrsvrge je 0 Mk., für Zusatzunterstühnugsempsan- ger tEstegatte, Kinder» je 3 Mk..- S. siir Hanvtnnterstiitznngöcinpfänger in der Kriscnfür- sorgc je ö Mk., für Znschlagsuiiterstütznilgsempfängcr ie 3 Mk. Die Neichsverstcherungsgnstalt für Angestellte ist vor bestältlich einer nachträglichen gesetzlichen Genehmigung zu ermächtigen, den Empfängern von Ruhegeld, Witwen- und Waisengeld eine entsprechende Notstandsmaßnahme aus den Mitteln der Anstalt zu gewähren. Angenommen wird gleichfalls ein sozialdemokratischer Zusatzantrag, diese einmalige 'Notstandsmaßnahme auch den unterstützten ehemaligen R e i ch s a r b e i t e r n und Reichs angestellten und den Kindern der Jnvalidenrentner zu gewähren. Hotelräumlichketten ab, wo weitere Sitzungen stattfinden werden. Diese eigenartige Situativ» ergibt sich daraus, daß die Volksveriretuna angeblich eigenmächtig ohne Einberufung durch den Gouverneur eine Zession abhalten will. Der «Gouverneur erwirkt« vom Distriktsgcricht eine einstweilige Verfügung, um festzustellen ob die Volksvertretung ermächtigt ist. ohne Einberufung des Gouverneurs zusammen,»treffen. An seiner Eingabe an das Gericht behauptete der Golwer» neur. der Zcinentirnst stehe hinter der Anschulbigung»- bewegung gegen ihn Der Oberste LlaatSgerichtshos entschied in der letzte» Woche, bah die Bolksvertrctnna nicht berechtigt sei. selbsttätia zusammen.»treten. Die Führer der Volks. Vertretung erklärten wiederholt, lle würde» die Gerichte ignorieren. An einer Proklamation in der der Gouverneur de» Generaladjntantc» der Staatsmiliz ainvies. irgendwelche Zusammenkunsi der Volksvcrlrelung zn verhindern, erklärte der Gouverneur, die Mitglieder des Unterhauses schassten durch ihr gesetzwidriges Vorgehen einen Zustand von Insurrektion. Ducharln svrVerklSrkunqderkonimnnistischen Propaaanda. Berlin, IS. Dez. Rach Meldungen ans Moskau Hai Bucha rin ans dem Parleikongreß erklärt, die kommunisti sche Antcrnationalc werde weiterhin sich die größte Mühe geben, eine Einheitsfront der Arbeiterinassen zn schassen. Die Bemühungen der Kommunisten würden künftig aus Deutschland. China und Andien konzentriert weiden. U127 habe sich die kommunistische Anternationalc siir die be vorstehenden Kämpfe gerüstet, im Aabre <828 solle die Schlacht geliefert werden. Die Opposition in der russischen Kam, mnnistischen Partei habe die Tätigkeit gehemmt, jetzt sei das Ucbel überwunden. An Kreisen deS PartcikongresseS heißt eS, daß kein ein ziger Vertreter der Opposition in das neue Zentralkomitee gewählt werbe. Srnfke vaqe in Kanlon Hongkong, 13. Dez. In Kanton, wo sich gestern die Ertremisien der Anncnstadt bemächtigt haben, nachdem die Polizei teilweise z» ihnen übergegangcn war, sind noch immer Kämpfe der RegiernnaStrnvven im Gange. Man rechnet mit ernste» Unruhen. Englische und französische .Kanone», boote sind zum Schutze der Fremde» »ach Kanton abgegangc». werden. Diese Bestimmung soll auch auf die Länder, Kom. munalverbäwde und Organe des öffentlichen Rechts aus gedehnt werde». Weitere Forderungen auf Hinanfsetzung der Altersgrenze von 65 auf 68 Jahre und Peiisionskiirziing von Einkommen von mehr als 8000 Mark sowie ans anderweite -Regelung des Urlaubs sandcn keine Mehrheit. Vor der Annahme -er Vorlage Brauns'. Berlin, 13. Dez. Die vom NeichSarbcitsminister Brauns in seiner Antwort an die Eisenindustrie getroffene Regelung wird voraussichtlich von beiden Parteien an. genommen werden. Für die Zugeständnisse, die der An. dnstrie zugemutet werden, wird Insofern ein Aeautvalcnt ge. boten, als künftig die Sonntagsarbeit folgendermaßen ge. stattet sein soll: ES soll die Möglichkeit bestehen, bis Sonntag sriih um 8 Uhr die Arbeit dnrchzusiihrcn und sie am Sonntag abends nm 8 Uhr wieder beginnen zn lasten. Diese Erweite rung der Nrbeitsmöglichkcit wird auch von den Gewerkschaften angenommen werden, weil die Sonntagsarbeit mit 50 Proz. Lohnausschlag bezahlt wird. Man weist aber in Arbeitgeber kreisen daraus hin. daß. wenn die Negierung i» der Arbeits zeitsrage rückhaltlos die Durchführung der sozialen Schutz- bestimmung verlange, sic sich darüber klar lein miisie daß sie damit bis an die Grenze des Möglichen, wenn nicht schon dar über hinaus gegangen lei. Die Durchführung des Arbcits- zeitqcscßcs stelle an die Finanz- und die technischen KräUe der Industrie so weitgehende An'prüchc, daß Icde alcichzeitiq ein« tretende wcitcrgchcndc Belastung zur Katestrophe führen müßte. -Nachdem die Arbeiterschaft diesen Erfolg errungen habe, werde von gleichzeitigen Lohnerhöhungen nicht die Rede sein können. Da» entfernte Ätn-enburg-Dild. Ei« lehrreicher Beitrag znm Schulkamps. Dem Teluilion.Sachsendienst wirb geschrieben: In der VerbandSrealkchuie in Tbum im Erz. gebirge war aus -Verlangen des Siudiendtreklors Tr. Gcosie ein Bild d«S Reichsoräsidenien von vindenbnrg uns dem Klassenzimmer entfernt worden. Aus eine vom Abg. Voigt «D. Vp.i im Sächsischen Landtag gestellte Kurze Anfrage bat die Regierung schriftlich Aniwort erteilt Ans ihr ergib, sich, daß Studiendirektor Dr. Große, dem in lener Klasle der Religionsunterricht übertragen war. vom Obrrstudiendireklor der Anstalt verlangt hat, dieiem Bilde einen anderen Play zu geben. ..weil es ihm von seinem weltanschauliche» Stand- vnnkte ans schwer werde, die Lehren Aes» im Neligionoiiiücr. richt mit der ersorderltchen inneren Wärme vorzulragc», wen» er dabei das Bild vindenburgb in Uniform id. l>. als das Bild eines Vertreters der früheren MiUlärmachli vor sich sehe". Der-Obcrstiibiendirektor hat dem leider stattgegcben, das Bild aus dem Klassenzimmer entkernt und rS !m Trevve»- hans der Schule anknehängt. Das Ministerium für Volks- hildnna hat nach Feststellnna des Sachverhalts die Eiiiieriiniig des -Bildes des Reichspräsidenten aus den, Klassenzimmer mißbilligt und angcvrdnet. daß es an seinen allen Play znrttck»»üri»gcn lei, was inzwischen geschehe» ist. Verbesserung -er Lussposs-Schluhzeifen. Anfolge Verwendung eines Kraftrads für die Fahrten »ach dein Flugplatz <Hclleri hat es sich ermöglichen lassen, die Schliißzeitcn siir die Auslieferung von Luftpostsendungen um 15 Minuten hinauszuschiebcn. Sic sind hiernach wie svlgt festgesetzt worden: Richtung Richtung Prag-Wien Berlin Postamt 21 sHauptbahnhos) 10,00 13.20 Postamt 1 sPostplatzs 10.05 13,25 Postamt 6 sAlbcrtstraßes 10,20 13,10 ostamt 25 sNeustädter Bahnhof) 10.30 13,50 lugplatz sHcllcr) 10,55 11.15 —* Der BezirkSansfchnß der AmtShanptmannschasl Dres den hält am Dienstag, dem 20. Dezember, vormittags ll.1L Uhr, im Sitzungssaal« der AintShnnplmannschast öjscntticht Sitzung ab. —* Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten zu Weih nachten. Die Sonntagörnckfahrkarle» gelte» zu Weil,»misten zur Hin fahrt am 23. Dezember von 12 Uhr mittags an, am 21.. 25. und 2S. Dezember. Zur R ü ck s a h r t könne» sic am 25. und 20 Dezember jederzeit, sowie am 27. benutzt wer- den. wenn die Fahrt an diesem Taae bis ü Uhr vormittags angetreten wird. Auf eine bereits bekanntgeaebenc neuere Vergünstigung sei nochmals hingewiescn. Die Svnii- lagSrücksahrkarten gelten bekanntlich am Tage vor einem Tonn, und Festtage lvor Weihnachten bereits am 23 Dezem ber» erst von mittags 12 Uhr ab. sofern »Ich« ein kurz nor 12 Uhr abgehender Zug ausnahmsweise freigeaehen ist. Wenn aber ein Reisender einen anderen vor 12 Uhr absahrcndcn Zug, der nickt zur Benntznna mit SonittaaSrncksabrkartcn frei- gegeben ist. henuven will so hat er neben der Sonntagsrück fahrkarte eine gewöhnliche Fahrkarte bis zu der Station zn löse», die der Zua »m oder nach 12 Uhr »erläßt. Bn» dort ab ailt dann die Sonntagsrückfahrkarte. Ebenso können Reisende mit EonittagSrücksahrkarten in der Nacht vor Sonn, und Festtagen dann vor 12 Ubr nackstS die Rückfahrt antrcten wenn sic eine gewöhnliche Fahrkarte bis zu der Station lösen, die der Znq um oder nach 12 Uhr nachts verläßt und von da aus dann ihre SonntaoSrücksabrkarte benutzen. —* Volksabstimmung über eine neue Brücke in Teilchen. An Tetschen soll bekanntlich eine neue Brücke gebaut werden, da die alte Kettenbrücke dem Verkehr nicht gewachsen mid baufällig ist. Es liegen nun fünf Projekte für de» Brücken, bau vor, nnd jedes Projekt hat einen anderen Play gewählt. Die Stadtvcrtretung hat daher eine Volksabstimmung anbcraumt, um den «richtigen" Platz für die neue Brücke fcststellen zu können. Die Abstimmung findet am 18. Dezember statt. —* Dl« Feuerwehr wurde am Montaa mlttaa ir»!> Uhr nach S t I«t S st r a ß e 1 aerusen. Hier wurde Nanchcntwickluna insolac nnstentiacnden RanchabznaS sestgcstcllt. Heute, DicnStaa. «rüg 1.17 Uhr erfolgte ein Alarm nach K o n k o r t> I c n kt r a si c lg. wo ein mit Papierabköllen beladener Wagen ans »»ermittelte Welle in Brand aeraten nnd au« die Straße aelaßren werden war. Geplante Sparmaßnahmen-er Regierung»' parleien. Berlin. 13. De». Die Regierungsparteien haben sich Nber einen Beamten abbau verständigt. Annerhalb von fünf Aahren soll jede dritte sreiwcrdcnde Stelle nicht wieder oder nur mit Zustimmung des Finanzministers wieder beseht Dorlrag Dr Slresemanns beim Reichspriisidenlen. Berlin, 13. Dezember. Der Reichsminister des Aeußeren, Dr. Stresemann, wird heute gegen Abend dem Reichs präsidenten über die Ergebnisse der Tagung des Völker- bnndsratcS Bericht erstatten. Wann Dr. Stresemann dem Kabinett und vor dem Auswärtige» Ausschuß des Reichstages seinen Bericht geben wird, sieht zurzeit »och nicht fest. tterrenstotts Aoulvm- u. ÜS«n1«I»loN» un». Seit 54 fahren Iür xute (Qualität unck als billix bekannt Otto 2sckocke waM. 8 0re«ien-ü.. VEallstr. 25. Ecke vceite 8tr. Tanz und bildende Kunst. Bortrag in der Dresdner Kunstakademie am 12. Dezember, Bertha Trümpn und Vera Skoronel vor den Professoren und Studierende» der Kunstakademie das Wesen des modernen TanzeS erläutern zu hören und zu sehen, war ein Genuß und eine Auszeichnung, deren Größe manchem der Hörer kaum zu Bewußtsein gekommen sein dürfte. Ast doch die eine als erste, hilfreichste Mitarbeiterin von Marn Wigman wie nur diese noch besähigt, aus der Fülle des Selbsicrlebten, die andere als stärkstes Talent der sung- sten Zeit ans frischestem Schassen neuer Tinge heraus Zeug nis abzulcgen für eine Kunst, die, wie Bertha Trümpy so hübsch sagte, um tue Gleichberechtigung deS „kleinen Bruders" mit de» andere» Geschwistern noch immer zu ringen hat. Wie entzückend die Genannte so etwas nnzufanc» weiß, ist bekannt. Sic klagte zuerst beweglich, wie schlimm es der Tänzer habe, da ihm keine Sammlungen, Bibliotheken und keine Hochschule für Tanz zur Verfügung stehe. -Aber eine Geschichte habe der neue Tanz doch schon, nnd nun ging es frisch hinein mit Bei spiel und Gegenbeispiel in die Welt zunächst des Natura lismus. Da wurde die Wirklichkeit reproduziert: Bitten. Bliimenpslücken, Grüßen der Prinzessin, ein Blinder, Frosch' könig und armer Heinrich. Das hat jede einmal durchgemachi Ins Tnvische gesteigert erscheint «Ke Rickstune ii, Maro Wig- mans „Tanzmärchen" und Labans ..Narrcnspicges", „Don Juan" nnd anderem. Eins der bester Beispiel- war „Ge fesselt" non Edith von Schrenck. Im ttnterrich ist das Durch- stilisieren bis zun: Tnvischen noch heutc beliebt Verschiedene seine Zwiicbenbemerkunaen iibcr statisches und dynamisches Schreiten, oder „der reale Vorgang bleibt im Umkreis des Menschen, die seelische Beivegsing ist erst hinter dem Raum zu Ende" ergänzte» daS lebendige Beispiel. Tie weitere Entwicklung deS Tanzes ist sprunghaft. Es folgt der Impressionismus, die „Scelentanzerei". Jedes kleine Mädchen mimt vor gerührten Großmüttern und Tanten leine Gefühle. Technik nnd Form verlieren alle Geltung. Tobel Handel! cs sich meist gar nickt um eigentliche seelische Vorgänge. Das ist heute noch nicht ganz vorüber. An vollendeter Form zeigen es die meiste» Gruppentänze von Mary Wigman. deren aktive und passive Skala ein Prüfstein jedes Tanzenden für sein wahres Wclen ist. Schon der Ne. gründet- deö „Schwedischen Turnens". Pehr Henrik Lina, zeigt aus diesem Gebiete in seinen 18!0 erschienenen „All- gemeinen Gründen der Gnu nostik" erstaunliche Erkenntnisse. „Es ist ein Schnitter, der beißt Tod" und „Wahnsinn" beleoten durch Vera Skoronel diese Entwicklungsstufe. Im Ex pressionismus ist die Bewegung ans ihren ureigensten Ausdruck gestellt. Tie Bewegung an sich fordert ihr Recht. Der Tanz bedeutet nicht mehr, er ist. Das „Chaos" und „Tanzdrama" der Wigman soll man nicht literarisch aus- deuten. Schon der alte Schwede sagt: „Wahrer Ausdruck nnd wahre Form können in Zeit und Raum ebensowenig getrennt gedacht werden wie Leib und Seele." Ein Abstecher in die Geschichte des Balletts führte zu der Erkenntnis, daß es viele wertvolle Erfahrungen vermittelt hat. Der fundamentale Unterschied ist aber: der moderne Tanz baut sich nicht mehr aus bestimmte PaS' ans. er kann alle Bemeaunaen nnsnehmen. Als Letztes und Neuestes der abstrakte Tanz, im wesentlichen geschaffen von Bera Skoronel. Die Bewegung nimmt mathematische, geometrische, fast maschinelle Formen an, steigert sich zum Formenrausch des Ornaments. Hier er gibt sich eine Berührung mit dem Geist des Maschincnzcit- aiters, wie es eine Moskauer Tanzgruppe jetzt, aber rein naturalistisch, in Berlin gezeigt hat. Die „neue Sachlichkeit" allein aber tut es nicht. Auch Laban hat in seiner „Ehorco- grophlc" die mathematischen Grundlagen der Bewegungen ansgcdeckt. nach deren Gesetze» man neue Bewegungsformen „oiisrcchnen" kann Damit entsteht aber cbciisowcnig Kunst, wie wenn man ein Bild nach dem „Goldenen Schnitt" kon- strnlert Der neue Tanz kann »iemols unbedingt sachlich sein. Unter Hinweis anf die Verschiedenheit zwischen Tanz kunst »nd bildender Kunst redete die Vortragende am Schlüsse einer gegenseitigen Befruchtung dieser Künste das Wort. Die Künste müssen offen fein liir einander. So verstehen z. B. in Deutschland ganz wenige Künstler die Einordnung des Tänzers in die Farbe eines Bühnenbildes nnd die Wirkung deS Tanzes durch die Farbe zu unterstützen. Wie Alse Lckcrler zn den Beispielen schlagfertig nnd charakteristisch musizierte, war bewnndernsivert. Ei» idealer Schlußtanz von Vera Skoronel krönte de» reichen und doch so be- scheiden dargcbotcne» Anhalt des Vortrags für besten Ver mittelung durch den Verein der Mensa-Freiinde und be sonders Frau Rrosellor Albiker die Zuhörer sich zu herzlichem Danke verpflichtet fühlten. —c-lr— Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatStbeater. Opern. Haus. Donnerstag, den >5. Dezember, AnrcchtSreihe U, BrandtS-Buns Märchenoper „T r a n w l a n d" mit Max Lorenz. Elim Stiin-ncr. Will» Bader. HeGne Anna. Schülern der Flelcherichen Ainbanichnlc und deS Katholischen Kapc». knabeninstituts Musikalische Leitung: Hermann Kubichbach. Spielleitung: Waldemar Stacgemann. Anfang: A8 Mir. Schauspielhaus. Donnerstag, den 15. Dezember iaiißer Anrecht). Shakespeares „Hamlet" in der Biilmen- bcarbeitung von Gerharl Hauptmann. Spielleitung: Paul Wiccke. Anfang: K>7 Uhr. k* Albert-Theater. In der am Donnerstag dem >5. Dezember, K43 Uhr. stnttiindcndcn SrNauttühruna von Romain R o l l o n d S .Die Zeit wird kommen" sind ln den HaiioirvNcn bcichälliat die Damen Huck, Rllnger, Friedrich, sowie die Herren Steiner, ttickler, vecter, vendco. Feilt. Föhnig. Willi. Oitilhe. Nagt. Fllcher, Vcrhocven. Rainer, Voacl. Svictlcitung: Otto Bernslcin. Bühnen» bilder. Conltanti» v. Mitschke-lloNandc. k* Weihnachtsoratorium. In der Anttlthrung de? Vachschen WethnachiSoratorlnmS. die nöchsten Sonnabend ü II hr in der Kreuzkirche zu volkstümlichen Prellen stattsindet. werden als Solisten Mitwirken: Ilse Helling-Nolentbal aus Letvzin «Sopran!, Kammersängerin Franziska Bender-Schtllcr tt'llli, Hanß Schenke vom LandeSthcater In Gotha lSenort und Tr. W. v. Zeuiier- Rosenthal an» Leipzig tNaßl. k* Im Konservatorium findet am Donnerstag, dem IS. Te- zember. abends )48 Uhr. vor dem Patronntvcrcln eine Mnilk- aiisttihrung statt. Tie Opernanslührung Ist wegen Erkrank,,»,, ver schiedener Schüler verlegt worden. -f* Literarischer Verein. Mittwoch. 14. Dezember, abends Ha »hr. im kleinen Saal der .Kanfmannschast Nachlcier von Nndoll HenbnerS 60. Geburtstag, Mltwirkendc: Rudolf Hcnbner. Tr. Rudolf Maler, Hugo Waldeck. IGastkartrn in Urbans Buchhandlung, Wilsdruffer Straße.« s* Neue Musik. Die zweite Veranstaltung von Pani Aron brachte an einleitender Stesie eine Fantak>e ss,r Klarinette und Klavier von Paul A. Piff Er gehört der Schule Tchreker-Tchönberg an. Seiner Klang. spräche eignet Leben und Drängen nach lmpiilsincm Ausdruck In starken Gegensätzen. Sie ist nicht ohne rhnthmUch-melodi- schen Reiz. Das wcchselvolle Auf und Nieder der Stimmungen läßt eindringliche Höhepunkte erstehen. Vieles mittel reck,! sclbstattälerisch an. Gegen Sen ansgcvutschten Schluß bin findet sich interessante thematische Arbeit. Bcnorzngung empfing der Klantcrintz auf Kosten der Klarinette, die in ihrer Eigenart nur teilweise znr Geltung komm«. Die reckst g»- sprnchönolle Schöpfung lMnniiskrlptl fand eine norzsigsichc Wiedergabe. Bei weitem stärkerer Erfolg war dem Onln- tett für Klarinette. Violine. Bratsche Cello »nd Klavier von Joses M. Hauer «Wie») be«ckstcdcn. ES birgt ln sich hochfeine, a»f atonaler Melodik sick, ans. bauende Klangwirkungen, gibt tnmitten de» einzelne» In strumenten Gelegenheit zu solistischen Bekenntnissen Tcm. veramentvolle Antriebe lasten packende Steigerungen ent- stehen Imponierend wirkt der kraitnolle -«l-Dur.Sckilnß. Tlc Ausführung war eine tadellose. Sie fand begeisterte Zu stimmung. Als dritter kam Karol Rathaus «nit einer dreiteiligen Sonate für Violine und Klavier
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