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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260205013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926020501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-05
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
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»r.« SM«, schloffen«» vahnbauten sofort al» «otstqnö»«deUä> «»»- geführt werden. . . . ^ Ministerialdirektor Dr. Kli-n führt au». Lab da» Reich verpflichtet sei. die von de» Ländern »«gonnenen vatzn»a»te, unter gewissen Bedingungen forizusetzen. Lin« solche Ver pflichtung bestehe aber?ür die Reichsbahn gesellichaft nicht. Die süchstsche Regierung bringe der Frage da» größte Interesse entgegen Sachsen habe al» wesentlicher Ueberichuß- bezirk der Reichsbahn ein «„recht darauf, da» e» bet der Fertigstellung der wenigen unvollendeten Bahnhauten bevor» zugt werde. Bisher sei e» aber nicht gelungen, beim Reiche die Anerkennung dieses Standpunktes durchzusetzen. Zur Klä rung der Frage solle demnächst eine Besprechung der Finanz- minister der Länder mit dem ReichSsinanzmtnister stattfinden. Sollte keine Einigung erreicht werden, so würde nur die Anruiung de» StaatSgerichtShpfe» in Frage kommen. Da» würde aber lehr lange dauern. Um wenigstens die Fertigstellung der Linie Wurzen — Eilen- bürg zu ermöglichen, sei dem Landtag eine Vorlage zu- gegangen, die die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen solle. Abg. Dr. Hartwig <D. Bp.j tetlt mit. da» feine Fraktion! dem Anträge zwar zuslimmcn werde, fürchte« aber, da» die Auswirkungen des Antrages nicht den gewünschten Erfolg haben würden. Abg. Kranz 1Loz.i betont, da» wir das Recht hätten, die Erfüllung deS Vertrages zu verlangen. Vizepräsident Dr. Eckardt iDn.i gibt der Regierung an heim. zu erwägen, ob nicht anch zur Fertigstellung anderer Bahnbauten Darlehen bereitgestellt werden könnten. Mit solchen Notstandsarbeiten würde sich eine bauernde Befruchtung der Volkswirtschaft erzielen lassen. Abg. Licbcrasch lKvmin.j stimmt dem Antrag ebenfalls zu. ist aber auch der Meinung, daß nicht viel davon zu erwarten sei. In sofortiger Schlußberatung wird der Antrag einstimmig angenommen. Es folgt die erste Beratung des Ge,etzenlwurses üver Uanvfirankenkasfeu. Danach wird die weitere Errichtung von Landkrankenkaffen neben den allgemeinen Ortskrankenkaffen verboten. Abg. Troll iDn.s nimmt Stellung gegen den Entwurf und weist aus die früheren Ausführungen bei der Beratung deS sozialdemokratischen Antrages ans ein Verbot der Land» trankcnkaffen hin. Die Begründung der Vorlage durch die Regierung s.i einseitig. Der Redner widerlegt die Behauptung, daß die Laiidkrankenkanen teurer arbeiteten. Die Vorlage richte sich gegen die Landwirtschaft. Abg. Tchnirch «Svz.i wendet sich gegen den Vorredner Seine Fraktion wünsche, daß die Vorlage Gesetz werde. Man müsse grvsie leistungsfähige Verbände schassen, das liege im Interesse der Versicherten. Abg. Dr. Lchmincke s.stomm.) behauptet, ball die Ver sicherten durch die zersplitterten kaffen stark belastet würden. In Rullland sei die Zentralisation vorbildlich. Abg. Voigt iD Vp.j erklärt, ball seine Fraktion in dieser Frage den solidarcn Sin» vertrete. Mit Landwirt- schaftssrcundlichkeit oder -feindlichkeil habe sie nichts zu tun. Die bisherigen Landkrankcnkaffcn sollten bestehen bleiben, es handle sich nur um das Verbot von Ncugründungen solcher Klassen. Die Vorlage geht an den Nechtsae-Sschuß. Abg Pagensiccher lD. N.i erstattet den Bericht deS RcchtS- tiusschusses über die Beratung eines deutschnationalcn An trags aus Bekämpfung der Spargclschädlinge. Er schlägt vor, den Antrag in folgender Fassung amzunehmrn: Die Regierung z» ersuchen, baldmöglichst Maßregeln zn ergreifen, die die Bekämpfung »er Spargelschüdlinge „Spargel- fliege" und „Spargelrost" bezwecken. Der Landtag beichlictzt demgemäß. Schutz des ansässigen Kandels bezweckten zwei Anträge, die am l. Dezember 1923 von der Deutsche» Volkspartei gestellt worden waren. Darin wurde die Regierung ersucht, 1. den mit der Ausfertigung von Wandergewerbe scheinen betrauten Stellen zur Pflicht zu macheu, bei Aus stellung vo» Waudergcwerbcscheincn die bestehenden Vor schriften strengstens anzuwcnden und Wandergewerbescheinc für den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs bei mangelnder Zuverlässigkeit allgemein zu versagen: 2. die hierfür zuständigen Vehörden zu beauftragen, ihre Anssichtsorgane anznhalten, den Gewerbebetrieb tm U ml, erziehen schärfer zu überwachen als eS bisher ge schieht. und eine verschärfte Kontrolle auszudchnev ins besondere daraus, daß Wandcrgewerbctreibende daS vor- geschriebene Stcuerhest bei sich haben und ordnungsgemäß führen. Ter NechtSauSschuh hat diese Anträge abgelehnt. Dagegen wendet sich Abg. Schmidt (D. Bp.s, Die Anträge seien durchaus be rechtigt. Es sei auf dem Gebiete deS Wandergewerbes eine Entartung zu beobachten. Abg. Tr. Kästner iDem.s erklärt auch, daß seine Fraktion für die Anträge, also gegen das Ausschußvotum. stimmen wrrös. Dtetz »ntr»« richteten ft» n««t gt»e» solche, dt« «u» N,1 Haufterh»»del trieben, sondern gegen bte groß« «u». dehnung de» Wandergewerbe». Gegen dte Sinke, die schwach veRreten »ft. wird de, «u». schubvorschlag abgelehnt. Dt« «»träge der Deutschen VolkSpartet find danach angenommen. Abg. Sühn lSoz.i erstattet nnnmHr tm Auftraae de» RechtSauSschusse» einen auSführltchen Bericht über die Be ratung de» Vandft»pol»A»lverlork«n«»g»s»tz»». Sr schlägt vor. de» Entwurf, bei de« e» sich um etne An- vaffung an da» Retch»webrwachtgesetz handelt, mit etnigen Aenderungen anzunehmcn. Dte» beschließt der Landtag unter Ablehnung eine» kom muntstischen Mtnder-ett-antrage». Lts G»i1»ü0tg«mq o»r g>rl«»«häus»r. Abg. Böttcher IKom.» begründet den Antrag, bte Regte- rung zu beauftragen, bei der RetchSregtrrung sofort für di» Verabschiedung etne» RetchSgesetze» über di« entschädig»»»»!«?« Enteignung sämtlicher ehemalige« deutschen Attrftenhänser einzutreten. Dte bereit» abgeschlossenen Verträge über die Entschädigung deutscher Fürstenhäuser müßten auf Grund eines ReichSgesctzeS für ungültig erklärt werden. In seiner sattsam bekannten Art schüttet Böttcher ganze Kübel von Schmutz über die Fürstenhäuser au», findet damit aber sehr wenig Interesse tm Hause, da» eine gähnende Leere zeigt. Außer Böttcher» FraktlvnSgenossen sind zeitweise nur fünf Abgeordnete anwesend. Präsident Winkler fragt da» Hau», ob dte Besprechung des Antrags unterstützt wird. Es erheben sich von ihren Plätzen die Kommunisten und bte LtnkSsoztaldemokraten. Der Präsident stellt fest, daß die Unterstützung auLrescht, schließt aber sofort die Aussprache wieder, da keine Wortmeldungen vorliegen. iHciterkcit.s Gegen dte Stimmen der Deutschnattonalen und der Deut- scheu VolkSpartet wird sodann beschlossen, den Antrag der Kommunisten dem RechtsauSschuß zu überweisen. * Nächste Sitzung: Donnerstag, N. Fcbr., 1 Uhr. Tagesordnung: Zweite Beratung über dte Anträge: 1. des Abg. Iähnig auf gebühren- und stempelfreie Eintragung von Hypotheken, dir lur Instandsetzung und Erhaltung von Wohnhäusern auS öffentlichen Mitteln gegeben werden: 2. des Abg. K»»tzin> wegen Anwendung der Kosten- und Stcmpelfrelheit l8 >7t> des Allgemeinen BaugcsetzeS» auch c»uif Handwerkcrbau- genoffenschaftcn: S. de» Abg. Röllig, betr. gebühren- und stempelsrcie Eintragung der Grundschuld nach 8 7 deS Aus. wcrtungSgesctzes und anderes. — Zweite Beratung über den Entwurf eine» Gesetzes betr. Einstellung des Personalabbaues und über den Antrag der Abgg.Dr. Dehne und Dr. Scysert auf Einbringung eines AbändcrungSgesetzeS zum Personalabbau- gcletz. — Zweite Beratung über Kap. 8 lStaatllche Straßen bahnen und Krastivagcnlinienj deS ordentlichen und Tit. ist iKapitalbedarf des staatlichen Straßenbahn-UnternebmenSs de» außerordentlichen Staatshaushaltsplanes. — Zweite Be ratung über Tit. II lKapitalbedarf-cs staatlichen Kraftwagen- Unternehmen d-cS außerorbentl. StaatShauShaltplaneL. — Erste Beratung über die Anträge de» Abg. Arzt auf Bewilligung von Mitteln für NotstandSarbeitcn zur Linderung der Not der Erwerbslosen sowie zur Unterstützung der durch die allge- meine Wirtschaftskrise in Not Geratenen,- auf Erlaß etncS Gesetzes über die vorläufige Erhöhung der Grund- und der Gewerbesteuer und auf Erlaß eines Gesetzes über den Wohnungsbau. — Erste Berat ng über den Antrag des Abg Arzt. betr. den Achtstundentag und die Ratifizierung deS Washingtoner Abkommens. — Beratung über den Antrag de» Abg. Böttcher aus Auslösung de» Landtages. ** - «W, Akonlog » Uhr, tiestonroNi Aoö». Pirnoiich« Gtrap«. — RIele»„»tm»»«ml, ftmMetgrupp« Wachs««, «t» s»r «t,»O» t«, a«,«setzte Herrenwonderu«, «ach Grille»»«,* find« erst «» Freitag. de» 1». Februar. statt. Absobrt Hau»»a»>cho» »F7 ,»«» vtUctsahrlart« THorandt. - Lehrer, »nd Sahreri»«»ch»»»,st»»dl«, DrrSdm, Gtaßt «G Lau», »nllatt der Februar-Versammlung grell««, deu 11. g«»r«a» nachmümg» > Ubr Non,er» «m Fketchrrsche» Le»Iu«r. — Nondar»»«» im »^ D. «. Sonntag: DagrSwanöerun« tu« Erzgebirge, »ress««: »ZK Uhr Hauptdahnhos.runnalschäuk». Fahrt: 5.1» vuschmUhle. »ouutagScarl» Altrnberg-Ktoädar» llteu. - Der «ännarönnd her rrtnitattSgomatnd, verankl«l:«l «t»«, ösf« nt 1 lchrn Mäanervortrag durch Sandeädlschof V. Jbmel» über da» Thema: ..St« »erd« ich «eine» HeU» gewiok" am Mttttvoch. lv. Februar, t« Gemelndesaal. Trinität»«»!. U Lleiue Nrchllche Nachrichteo. — Ggnagog«. Gottesdienst«: Oabbathetngang 5.1». Ansprache: Rabbiner Dr. Wals. Gabboth: Morgengebe» 8,15. Muffas »Htz JugendaotteSdlenst »s<>. Mtncha 1. TabbathauSgang üüiü. W ^ tage: Morgrngebet 7M. Abendgebet SM Uhr. Woche«. Vereine ond Verantz'i'tvngen. — !Vr«I« «erelutguug 7./188. Heute 8 Uhr Zusammenkunft In den Radeberger Rtcrhallen. Oauvtstran« ll. — Vortrag. Heute 8 Ubr, NünstlerhanS: Ltchtbtldervortrag über „Oberbaoern und Tirol tm Lommer und Winter", von Paul W. John iBerltni. Karten bei Rönisch, WatscnbauSstrahe 21, und Abendkasse. — Gesangverein der ftlldtische» veamte« zu Dresden. Heute 7 Uhr a^-nbs vnnter Eängerabend im Zoologischen Garten. — MIlliSr-v«r«lu „Deutsche Savalirie". Heute 8 Ubr: Monat». Versammlung im BrretnSlokal. Wichtig« Tagesordnung. — Oachstscher Krieger»««!». Sonnabend 7 Uhr MonatSver- sammlung im Neustäüter Ratskeller. — Frei« Berriuiguug 8./I08. Sonnabend, 7 Uhr, Zusammen kunft mit Damen, Soldatenheim. — Wendischer Berei» Loruoboh. Sonnabend 8 Uhr tm VeretnSlokal, Ehristianstrotze SS, MonatSversammlung. Alle in Dresden »nd Umgegend wohnenden Wenden sind «tngeladen. — Militär»««!» I. Sonnabend 8 Uhr MonatSversammlung im BeretnShetm. — Militiirvereiu eh««. K«r«blui«rS zu Dresden u. Umg. Sonn tag 6 Uhr Jahreshauptversammlung, Schü„«rhos. — Landsleute vo« Waldhel« u»L Umg. Sonntag 8 Uhr tm Weißen Tor", Obcrgraben »9, gesellige Zusammenkunft. — Positiv«» Gem«iud«»v»d St. Pauli. Montag, abend» 8 Uhr, spricht tm Gemetndesaal, Langebrücker Straße. Psarrer Zetvtg Uber: Pfarrer Oberltn. ein Gotte«, und Menschenfreund. — Der Sachseuverel» tu verll«. der über 200 Mttgltebgr zählt, wählte tn seiner Generalversammlung a« Mittwoch den bisherigen Vorstand einstimmig wted«r. »ad zwar den um bte Pflege de» landSmannschastltche» Zusam««». schlusses und Geiste» hochverdtenlen Dr. Llareu al» erste», Kaufmann Sichler al» zweiten Vorsitzenden: Hofr« Müller al» ersten Schriftführer und Kaufmann Stock« Hausen al» ersten Lassensührer. Dr. Llareu erklärte »« allgemeinem Bedauern, bte Wahl mit Rücksicht aus sein« stark angegriffene Gesundheit nur für kurze Zelt, und zwar dt» nach dem von ihm vorbereiteten GtistunaSfest. dem Al., an» nehmen zu können, und bat. bis dahin einen Nachfolg«» für ihn auSzuwäblen. Mit dieser Ausgabe wurde ein Au»schutz beauftragt. DaS Andenken der tm Laufe de» verflossenen GeschästS'ahr-'S verstorbenen Mitglieder, darunter de» Ehren- vorsi'-enden Prof. Hamann, und deS Ehrenmttgliehe» Geh. Kommerzienrat Eugen Gutmann, de» Begründer» der Dresdner Bank, wurde durch Erheben von den Plätzen geehrt. — Liturgisch« Andacht«». Jmm«r wieder begegnet man tu G«- vrächen dem Wunsche, da« tm «vangeltschen Gottesdienst« mehr d«r ünbetung und der FZerlichlett Raum gegeben würde. Immer wieder sinket man In der Praxis da» die Gelegenheit, diese« Wuusch erfüllt zu leben, nicht so auS--cnl>ht wird, wie man erwarten müpte. Die liturgischen Andachten, dle in der Ehrlichschen Gestlftß- ' ir » e regelmäßig an jedem Freitag 8 lthr abend» siattklnden, sind tn ihrer schlichten altlutk>«rt»ch«n Gebet»orbnung da», wag vt«l« Menschen sich wünschen, um einmal Still« im Gotteshause zu Hab«» Llullqer Derlammlunq».Terror t« yrelbera. In einer öffentlichen Versammlung der Nationalsozialisti schen deutsch«« Arbeiterpartei. Ortsgruppe Fretderg. in der NeichStagsaligeordneter Gregor Straffer sprach und dt« von linkSradlkalen Kreisen sehr stark besucht war. kam es vo« dieser Seit« aus während der -lussührungen Le» Redner» wiederholt zu tmnultuartschen Auftritten, die am Ende der Versamiwlung. al» Straffer da» Schlußwort sprach, z« schweren Ausschreitungen führten, ebenkall» hervorgerufen durch link»« radikale Elemente, ll-m Straffer im Schlußwort am Wetter« sprechen zu hindern, stimmten dt« radaulufttgen Marxisten und Komnrunisten dt« Internationale an. aut welch« di« nattonalen Bersammluwgöbesucher mit dem Deutschland-Lted antworteten. Kaum war das Liod verklungen, al» tn blinder Aut die „roten Heldensöhne" — wie setnerzeit bet einer nationalsozialistischen Versammlung in Shemnttz — Stühle und Btergläser in die Versammlung schleuderten und mit Stühlen und Gläsern aus dte Andersgesinnten brutal und rücksichtslos ctnschlugen. Einwandfrei steht fest, daß der An griff von links erfolgt ist. Dte Haupttäter konnten ermittelt werden. Nach vorläufig weiterer Feststellung wurden drei Nationalsozialisten derartig verletzt, daß Ne an Ort und Stell« verbunden werden mutzten. Ob und wieviel Verwundungen bei den Gegnern vorgekommen sind, konnte bisher nicht er mittelt werden. Blutspurcn führten aber vom „Roß^aal" dt» herunter in die Hausflur. Der polizeilich« Saalschutz war be dauerlicherweise viel zu gering. Nach dem ganzen Verlauf der Versammlung mußte mit Sicherheit mit Ausschreitungen von links gerechnet werden. Erst nachdem dte wüsten Szenen» bte sich blitzschnell entwickelten, fast vorüber waren, kam etn größeres SchutzmannSaufgedot zur Räumung de» Saale». Dieser vollzog sich ohne gröberen Widerstand, da dte „Stuhl bein- und BterglaShelden" scheinbar vorher rechtzeitig die Flucht ergriffen hatten. LAAMMMW Skala des Frauenlächcliis für die Kunst zu verwerten, eS ge wissermaßen entdeckt. Zwar kennt die älteste naive ägyptische Maleret auch etn Lächeln Die Uberschlanken, im Profil ge zeichneten Frauengestalten mit dem en kaae gesehenen dunklen Augen, wie sie sich ans den Wänden ihrer Grabstätten finden, haben fast alle ein seltsames stereotypes Lächeln. Hin und wieder kommt ein leiser Zug von Ironie hinzu, wie bei dem Kopf der Prinzessin Refert oder den silbernen Götterfigür- chen der Spätzeit. Es ist genau derselbe ruhige traurige Aus druck auf den dicken Lippen, wie er den goldenen MaSken der königsmumtcn eigentümlich ist oder dem verstümmelten Mund der steinernen Sphinx. Bewunderer tn Bausch und Bogen wollen darin bte Melancholie und Ironie der Weisen entdecken, die in die geheimen Tiefen der Seelenwanderung eingedrungen sind, und sie der Ver ängltchkeit der Formen gegenüber als etwas Ewiges empfinden. Skeptische Naturen wittern darin etne uralte Mode, eine Manier, die sich unfehl bar einstellt, sobald sich das künstlerische Vermögen als un zulänglich erweist. Merkwürdig selten hat s'-ch daS Lächeln unter die griechischen Statuen verirrt. Man hat mildernd rwn den, „herben" AnSdrnck antiker Frauenkbpfe gesprochen. Venus läßt uns hinsichtlich deS Lächelns im Stich. Athene, die cnragicrie antike Frauenrechtlerin, kennt erst recht nicht jenes buiinenhaft zarte Lächeln, in dem sich die ganze Sen sibilität des Weibes offenbart und daS den Mann gefangen nimmt, weil er in diesem einen Punkt nicht an daS Weib bcranretcht. Erst mit dem Mittelalter erblüht recht eigentlich daS Franenlächel» in der Kunst. Ich erinnere hier nur an Eor- reggios „Heilige Nacht", an RafsaelS „Madonna della Scdta", an die Mailändischc Madonna mit dem verklärten, himmlische Glückseligkeit atmenden Lächeln. Ein andermal wieder sind es liebliche Mütter, die mit glückseligem Lächeln auf ihr Kindchen nicdersehen. Andere Nuancen de» Lächelns hat Fra Angelico tn seinen Gemälden kultiviert. ES ist zumeist das naive Lächeln der > Seligen, die in den himmlischen Gefilden wieder zu Kindern geworden sind. Damit ist aber da» Frauenlächeln noch nicht erschöpft. HalS bat in seiner Zigeunerin das wissende, begehrliche, daS sinnliche Lächeln der Verführung sestgehalten. und Sandro Botticelli verlieh seinen von seelischem Fieber vrrz-hrten Frauengestalten da» träumerisch sinnende, schmerzlich sehn- süchtige sanfte Lächeln wunschloscr Entsagung, wie «S am reizvollsten im „Magnificat" zutage tritt. Wa» un» die Malerei de» 17. Jahrhundert» im übrigen »ielet, reicht an di« Glanzleistnug und die früherer Tag« nicht heran. Die französischen Künstler tener Zelt malen zumeist nur da» Lächeln höfischer Etikette, ohne irgendwelche seelische Vertiefung. Erst mit Watteau beginnen dte Frauen wieder zu lächeln. Mannigfaltigere Spielarten treten in dte Er scheinung, geziertes, ausgelassenes, sentimentales Lächeln. Dte theatralische aufgcputzte Talmi-Unschuld vom Lande tn Greuzcscher Manier hat stets eine Trän« tn ihren blauen ein faltigen Augen. FragonardS weiblich« RousS lächeln dreist oder heuchlerisch. Vertiefter ist da» Lächeln Prub'hommescher Frauengestalten. Seine „Psyche" lächelt schämig und sinnig, liebkosend und wehmütig, träumerisch und sinnend. Wie «in silbriger Nebelhauch Uber einer Landschaft, liegt ihr Lächeln über den Winkel» ihrer blaßroten Lippen. E» ist so reiz voll, daß wir darüber bte affektierte Grazie ihrer Hano- bewcgungen unbeanstandet tn den Kauf nehmen. In HogarthS ^Krabbenverkäufertn" dagegen finden wir daS derbe» frische Lächeln de» munbfertigen Londoner Mäd chen» auS dem Volke und ein bißchen kokett ist da» Lächeln der Pseudo-Vestalin von Angelika Kaufmann. Jedoch daS be strickendst« Lächeln beschränkt sich nicht auf den Mund, «» liegt auch tn den Augen. So lacht un» der übermütige, «tn bißchen maliziöse Schelm ebensosehr aus den Augen jener so viel ge- rühmten „Frau mit dem Muss" von Mme. Btgse-Lebrun an. wie von ihrem Munde, und in der Mona Lisa flutet uns die- Lächeln geheimnisvoll und berückend wie Madonnenscketn noch stärker auS den Augen als von ihrem Munde entgegen. Der große Zauberer des malerischen Helldunkel» und der ahnungvollen Dämmerung, Leonardo da Vinci, hat uns hier da» sphtnxartige Lächeln verewigt. Wie ein Hauch überlegener Ironie und alles durchdringender Sclbstsicherheit spielt unS um dte schmalen, letchtgeschwungenen Lippen der Jolanda, leuchtet au» ihren nachdenklichen, sanften, etn wenig spötti schen Augen «tn Lächeln, so kompliziert uird beseelt, wie e» un» kein anderer Maler gegeben hat, und zugleich so subtil, daß ihm auch die gute Reproduktion nicht gerecht wird, und schlechte Reproduktionen eS aber geradezu in» BoSbaft- Dämonische verzerren. Wie hochgezüchtet hier und in Lhn- ltchen Erscheinungen dieser Frauentypus Ist ermißt man etgentltch immer erst, wenn man den mit dieser Schönheit vollgesogenen «lick auf «lltagSgestchtern ruhen läßt und bann zu ihr zurückkehrt. Di« Gegensätze bringen sich wechselseitig zur Geltung. In der Neuzeit hat sich leider kein Großer in der Kunst durch Darstellung etne» besonderen Frauenlächeln» berühmt gemacht. Liegt da» an den Künstlern ober an den Modellen, an unserem Maschtneüzeltalter, baß aller seelischen Zartheit und Harmonie, der Voraussetzung «ine» derartigen Lächeln», so unhold ists ^ . Bücher und Zeirschrtfren. V Der Vesterreichtsch-Deutsch« P»lkSd»»d vl«» veröfsentltcht sein, erst« Denkschrift, verlaßt von Mitgliedern aller üller- retchischen Parteien. Eie gibt au» den beru'enen Feder» der UnlversttütSpros«„oren Dr. SIlbclm Bauer und Dr. Han» El dl die geschichtliche Entwicklung der Anschluhtrag« »nd de» deutschen Volkrium». ge schildert dann In«be«ondere dt» Zeit seit dem Umiturz, gibt au« der Feder de» Heirate» Dr Eduard Lri sch! ng «in Blld der Kulturnot Deu>sch0s«err«ich» und enthält auf Grund der Denklchrlst der ceiterreichisch-Deutlcheu >rb«tt»ge«etn- lchaft «tue eindringlich« Darstellung »er «lr»«cha»tllcheu Rat, versaßt vom Obmann de« Bolitbunde« «eneraidtrektvr Dr.-Iug. Hermann Neubacher, «»schließend folgt etu Vergleich «U dem Wiederaufstieg Deutschland» aus Grund genauesten Material» au» dem Reiche. Dt« Den schrlf» schließt mit einem Au«dllck. der sich fett den Tagen von Locarno illr da» Selbstbestimmung»««»» — auch Oesterreich» — eröffnet, sowie einer Darlegung über Ziel und Zweck de» Oesterreichtsch-Deutichen Volkskunde« Wieu. Die Denkschrift ist bei der Geschzst«stelle dr» Oefterretchtsch-Deutschen volksbunde» tWten 0. Währlngerstraße »d«t zu erhalten und durch den Berlag HSlder-Ptchter»r«mvsky zu beziehen. V Da» Februar-es« ,»» velhage» ch «last»,« MauatSHHIa» bringt eln« Reihe von Aussätzen, dir an Fasching und Geselligkeit anklingrn und eine gepflegte LebcnSkunst atmen. So der reichtllu- stritt«« Künstleraufsatz über den Münchener Hugo Schimm«! von Dr. G. I. W o l s. so den von ThSn » sarblg Illustrierten Bei trag über den Münchener Karneval von Kaktmtr Edschmiö» so die rdensall« mit sarbigen Bildern geschmückte Schilderung vo« Koftümsesten am preußischen Hof vor 1NÜ Jahren vo« Pros. Dr. I u m p e r tz. An der Hand von entzückenden farbige« Abbitdunaen führt un» Pros. Dr. Schnorr von SarolSield In die «»sänge der Porzellankunst und Han» Ros««« Hagen würdig« die neu erworben« attische Svlti«. die hie« zum erstenmal In den Farben de« Original» gezeigt wird. Di« schmierig» Frage der AuSIandSkredit« behandelt Dr. Georg Tsichert. Da« spannende Stlmmung»btld eine« vultantsche» Au»druch» «ntwirst A. Sacher-Woenkhau« t.D « r brül len d r B« r g">. DaS Hess eröffnet eine neu« Novelle von Jako» Schaffner: „Das mißliebige Lob." Den meisterhaften Novcllenkranz von Heinrich Federer beschließt „Die Buch binder! n", etn Juwel deutscher Srzäblung«kunst. V vodachS 1R,b«»-AId«m, Frllh'ahr und Sommer 1»»«» ist soeben erschienen. Reichhaltig un» billig tVrei» nur 1L0 Mk.I. mit bunten und schwarzen entzückenden Moden-Abblldungen, dte oll« Kleibersrageu für irdr» Fstauenaller lösen, enthält da» neue Aldo« auch viele Vorlagen illr Sport-, Kinder- und Herrcn'ictdang. Ei« großer Gra«t»>SchnIt»mustkrbogkn sowie al» Gratisbeilage rin Ans» bllgelmnsterbogen bilden wertvolle Eraänznngen. X Do«»r»ftr««>«. Skizzen au« der Ge>ch,ch»r der männliche« Diakonie von Ernst Naumann Psarrer an der DiSkontsten- anstott zu Moritzt-urg bet Dretden Jahreuch «ür männlich« Diakonie. iGeschäftäftell« de» Drutichrn Dtakonissenverbande», v«>a Un «». U. remprlhoser User «ü
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