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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260205013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926020501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-05
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
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Ne,« Oertliches uni» Sächsisches. Lelegra«m«echsel zwischen Dresden und «dl»» Bet der Räumung Köln» sind folgende Telegramme zwischen Len Städten Dresden und Köln ausgetauscht worden: An Oberbürgermeister Adenauer, Köln. Herzlichen Glückwunsch zur endlichen Befreiung. Alaas Köln. Oberbürgermeister Bl Uber. Oberbürgermeister Adenauer antwortete: Für die der Stadt Köln zur Befreiung Übersandte» Glückwünsche der Stadt Dresden herzlichen und aufrichtigen Dank! Keine Spaltung im Iunqdeulschen Orden. Das Presseamt Dresden des Jungdentschcn Ordens teilt zu der durch die Presse gegangene» Mitteilung einer Spaltung des Jnnadeutichen Ordens folgendes mit: „Nach Bekanntwcrden der angeblichen Spaltung des Junadcnlschen Ordens durch den Austritt einer Reihe Bruder schaften der Ballei Niedcrhessen nahm die Landesleitung Sachsen des Ordens mit den zuständigen Stellen in Berlin und Dassel Fühlung und stellte folgende Tatsache fest: Die von der .„Kasseler Pvst" in Nummer 20 gebrachte Notiz, die von dem „Berliner Tageblatt" als Spaltung des Jungdeutschen Ordens ivcitergcgeben wurde, entspricht in dieser Form niäst den Tatsachen, Wahr ist, daß auf der Reichstag»»» der vom Pertranen der Brüder getragenen Führerschaft des Jung- deutschen Ordens am 30.'3l. Januar in ->crlin die gesamte Bcrtretcrschaft des Ordens. einschließlich der -falle! Nieder- hessen, ge flossen hinter der Ordensleitung steht. Die aus der Ballei Niederhessen des Ordens ausgetretenen Bruder schaften haben infolge des HochvcrratSvcrfahrens. das be- tanntlich inzwischen eingestellt morden ist. zunächst eine ab wartende Haltung eingenommen und sich zu einem Jung deutschen Trcnbnnd zusammcngeschlossen. Die Jährling haben bezeichnenderweise die Herren Grünblatt und Dr. Fcnge. die mit den hinter ihnen stehenden Kreise» die Urheber des halt losen -Hochoerratsvcrfahrcns gegen Mahraun waren und ans dem Orden ausgeschlossen siird, übernommen. Diese Tatsache dürste die Angelegenheit in das richtige Licht setzen. Die Stärke der hinter dieien Herren stehenden Ordensbrüder beträgt 300. die zu der OSe sann stärke der Ballci Nicderhesscn in überhaupt gar keinem Bcrhältnis steht. Die Stammbrnderschaft Kassel wie die überwältigende Mehrheit der Ordensbrüder der Ballci Nicderhesscn stehen nach wie vor hinter Mahraun. In sämtlichen anderen Ballcicn und Spaltungserscheinnngen nicht zn verzeichnen gewesen. Wenn somit Nachrichten über an gebliche Haltungen des Jungdeutsche» Ordens von inter essierter Seite verbreitet werden, so entbehren dieselben jed weder Grundlage." — Hosrat Christian Klötrer begeht beute. Freitag. den 5. Februar, die Feier seines 8 0. Geburtstages. 1846 zu Schönlieide i. Erzgeb. geboren, trat er 1884 in den Dienst der Sächsischen Staatseisenbahnverwaltuna. der er 44 Jahre an gehörte. Als Borstand deS HauvtbureauS der General direktion der Sächsischen StaatSeisenbabnen trat er 1007 mit dem Titel eines König!. Sächs. Hosrats in den Ruhestand. Er war vielfach literarisch tätig, meist durch Veröffentlichung von Gedichten, Humoresken. Erzählungen uftv. In der Humoristischen Beilage der „Dresdner Nachrichten" liest er seit 1885 bis zum Kriegsausbruch unter dem Pseudonym ..Meisgen" „neue geharnischte Sonetten" in sächsischer Mund art erscheinen. Im September des vorigen Jahres waren es 50 Jahre, dast Hofrat Klötzer als Verfasser dicker sinn- und gemütvollen Gedichte sür unser Blatt tätia war. Wir ver öffentlichten anlästlich dieser Jubelfeier ein Gedickt aus seiner Jeder, das er zu diesem Tage rückschauend versaht hatte. Möchten dem verehrten Senior unserer Mitarbeiter noch weitere Jahre körperlicher und geistiger Rüstigkeit beschert sein! —* Wegfall der ersten Wagenklassc auf tschccho-slowakischeu Eiscnbahncu. Aus den tschcchv-slowakischcn Staats bahnen wurde bei einer Anzahl Schnellzügen die erste Wagenklasse wogen ungenügender Benutzung cingezogen. Ta die Per sonenzüge die erste. Wagenklasse ebenfalls nicht mehr führen, bleibt sic nur ans einige wenige Züge beschränkt. Die Mast- nahmc ist dauernd, weshalb auch alle neuen Wagen der ischccho-siowakischen Staatsbahnen nur noch mit Abteilen zweiter und dritter Klasse gebaut werden. —* Zum Rindcrzuchtgesck. Gelegentlich der Eröffnung der 6. Sächsischen Landwirtschaftlichen Woche machte Wirt- jchasisminister Müller u. a. bemerkenswerte Ausführungen znm Rinderzuchtgesctz. Er teilte mit, daß er nötigenfalls in eine Verlängerung der I r i st e n und eine Hinaus schiebung der gesetzlich sestgelegten Daten einwillig«» werde. —* Zunahme der Schlachtungen. Nach dem vorläufigen Ergebnis der im Statistischen Landesamt bcarbcitften Statistik der Schlachtvieh- und Fleischbeschau sind im Freistaat Sachsen im 4. Vierteljahr 1 025 der amtlichen Fleischbeschau unterzogen worden: 4l47 l3357) Pferde, 7210 i0113> Ochsen, >1 358 U 0 733» Bullen. 33 788 l30 101» Kühe. 6542 ,8345s Jung- rlnber, lllU 710 «87« <87082) «»M »Nb SS«« 188828) Zlbg«». «z, «.». ««klammerten Zahl«« de»t«-r« stch auf dt, i« < »tertel. jahr W4 gezählten Schlachtungen. Demnach »«trug bl« Zu- nahm^oer ln der Zeit vom 1. Oktober bt» 81. Dezember 1025 erfolgten Schlachtungen gegenüber de» Schlachtung.« im 4. Vierteljahr 1024: bei den Pferden 2S5. Bullen VH. Kühe» NH. Jungrindern 8.1. Kälbern N,S, Schweinen und Schafe» je 2H v. H., während die Schlachtungen der Ochsen und Ziegen in dieser Zeit um 20H bzw. 0.8 o. H. zurückgegangen sind. — Tiefdanamtliche Genehmigungen i« Monat Jannar 1»S8. ES sind zu verzeichnen: 4 Anschlüsse an das Entwässerung»«»«». 47 Anschlüsse au die Schwemmkanaltsation, 4S Einbauten von Benzinabscheidern, Beränderuugeu von Grunbstücksentiväste- rungöanlagen, insgesamt 07. Erlaubnis zur Vornahme von RohrverlegungS. und damit verbundenen Erd» und Maurer arbeiten bei Herstellung von GrundstücksentiväsierungSanlagen im Stadtgebiete hat erhalten: für die »Bauhütte Dresden" Soziale Baugesellschaft ur. b. H., Fröbclstraße 38. Baumeister Heinrich Barthel aus die Dauer seines Dienstverhältnisses bet genannter Gesellschaft. —* Aus der Fischerei. Wie in den Vorjahren übernimmt der Sächsische Fischereiverein wieder die Verteilung von Be- satzfischen. Angaben über Art und Zahl der Fische wolle man spätestens bis zum 1. März dem Sächsischen Fischerciverein, DreSden-A., Sidonienstraste 14, zuleiten. Ls get>r um da» Erbe von Zeppetin! Gebt für die Zeppelin-Spende! Reiner darf abseits ehen! Spenden nimmt entgegen die hauptgeschäslsllelle der „Dresdner Nachrichten" NIarienstr IS 4S ^Postscheckkonto Dresden I0bS> — Die Deutsche Solouialgcsellschast. Abteil«»« Dresden. macht die Mitglieder der Abteilung und alle Kvlonialsreunde ans den Vortrag nochmals aufmerksam, den beute abend Hanptmann a. D. Kund aus Berlin über Kamerun tm Festsaal des Bivthumschen Gnmnasiums. Divvoldiswaldaer Straste 0, hält. Eintritt frei. —* Zur Sperliugssragc. Wie uns von der Pressestelle der LandivirtschaftSkammer mitgeteilt wird, häufen sich allgemein die Klagen über die besonders in der Nähe von Ortschaften stark überhandnehmende Sprrlingsplagc, die nicht nur in der Gartenkultur, an Saaten und Obstbäumen, sondern auch am reifenden Getreide stellenweise lehr erheblichen Schaden zu. fügt. Ueber die Bekämpsungsmöglichkeiten erteilt kostenlos die Staatliche Hauptstclle sür Pslanzcnschutz, Dresden-A., Stübelallee 2, Auskunft. — Dresdner Ortsvcrband Gabelsberger. Der ordent lichen Hauptversammlung lag der Jahresbericht über das 25. Geschäftsjahr vor. Innerhalb des Deutschen Steno- graphenbundes GabelSbergcr, der bekanntlich seit seinem 12. Bundestage vom Juli >025 die deutsche EinheitSkurzschrift vertritt, jedoch zum dauernden Gedächtnis an den Schöpfer der deutschen Kurzschrift den Namen Babelsberger bci- behaltcn hat. stellt der Dresdner Ortöverband Gabelsberger die Organisation für Dresden und die nähere Umgebung dar. Der Unterricht wird in allen dem Verbände angchörcndcn 20 Vereine» iMitgltederzahl insgesamt etwa 7500> in Ein- hettSkurzschrift erteilt. Daneben aber betrachtet es der Ver band als seine Aufgabe, im Interesse derjenigen Steno graphen, die das System Babelsberger bereits früher erlernt haben und ihre Leistung in diesem System steigern wollen, Fortbildungsmöglichkeiten im Gabclsbergerschen System zn geben. Tie vom Verbände unterhaltene Hochschule sür Steno graphie hielt im verganaencn Jahre wieder Vorlesungen über stenographie-wissenschaftliche Themen, Geschichte, Systematik und UntcrrichtSmcthvdik und zur Vorbereitung aus die staat liche Prüfung sür Kurzschriftlehrcr ab. In der Schreib maschinen- und Hairdclsschule des Verbandes iMartenstraßc Nr. 30) wurde in den kaufmännischen Fächern und in Sondcr- kursen zur Vorbildung auf den Stenvtypistenbcrus unter richtet. Auster der rcgelmästig erscheinenden Verbandszeitung „Monatsschrift dcS Dresdner Ortsvcrbandcs Babelsberger c. V." wurde ein Taschenbuch für 1028 heransaebracht. das Uebersichten über die stenographische Organisation enthält. In den Neuwahlen der Verwaltung wurde Regierungsrat Thiemc vom Stenographischen LandeSamt als Vorsitzender wicdergewählt, zn stellvertretenden Vorsitzenden wurden Bnreandircktor Hecker und Bcrwaltungsinspektvr Merkel er nannt. Dem Vorstand gehören im übrigen an: Frl. Eisold, die Herren 'Hürath, Wcrmnth. Hermann, Schcunig, Winter. Dr. Kannegießer. Bnchmann, Reschke, Einer«, Gretzschcl, Sander, Bittrich und Frl. Richter. —* Der Vaterländische Arbeitnehmer-Bund lVorsihender Herr Gründers) ist eine Vereinigung, die dem Nationalen Arbciterbund angeschlvsscn ist und den Klassenkampf verwirft, der Gedanke des Volkstums beherrscht die Mitglieder uno läßt sie ihre Stellung finden zu den Fragen des Berufes wie zu den Volksgenossen der verschiedenen Stände. Dast dieser der ... .Friedrichstadt adtztelt. »8 tümlt»«« Auswahl ^er Darbietungen. eln« Tteater-Lusführuna d»r>B «reinig, dühuensptele in Dresden „Turandot". Dt« klein« Stebhadertrtwpe gab unter der Leitung Kurt Wa-uelcS«U» prächtiges Dalonlustlpiel von E. Sraatz und Frhr. ». Schlicht „Ltehesmanüver". ES war nicht anders möglich, al» dah dad frische, gemütvolle Spiel der Teilnehmer, leicht beflügelt dutzch die Laune tm Aufbau der sormlosen Handlung, die Zi»sch<w«r sortrtß und talaus und talad durch Freuden und Schmerz«« und drolligste Belustigungen geleitete. Wurde man doch in die goldene Zeit unseres alten Militärs zurückversetzt und bekam Eindrücke, die Echo um Echo der Bestätigung weckte«, v»« Geiste der rauhbeinig«,, Mannhaftigkeit und dabet d«r HerzeieSgüte, die das alte Heer in seinen lebendigen Träger» beseelten. Für den musikalischen Teil sorgte die HauSkapeue unter Musikdirektor Fischer. Ter Besuch war glänzend, und das Schönste: man fühlte sich unter diesem schlvarz-weiß-rat«» Farbe »schmuck eines Saales der Friedrichstadt und tm Keelsr gletchgesinnier guter Menschen wie daheim. — Zirkus Sarrasaui. Dresden, einst brkannt durch de« Besitz zweier großer, vornehmer Spezialitätenbühnen, die nicht selten selbst sür Berlin vorbildlich waren jwie oft kanten hier zuerst gesehene Artisten, Komiker oder ausländische Monstre- Truppen, erst viel, viel später au den „Wintergarten"!), diese- Dresden hat seit Jahr und Tag kein Variete mehr. Stofch- Sarrasani schenkt es ihm. Das neue Programm (wieviele neue Sptelreihcn hat der Zirkus nun seit seiner Rückkehr von Uebersee schon gebracht!) zeigt erstaunlich, was alles an Deko rationen, Ausstattung und Menschenmatertal dieser Rtefen- nnternehmer mitgebracht hat. Neu ist die EröffnungSnummer, eine schöne flüssige Löwendressur, ein prachtvoller, auS- gewachsener Leu und fünf große, aber geschmeidige Löwinnen, die natürlich auch gelegentlich die Widerhaarigkeit der Groß- katze -eigen. Ein „Unlösbares Fragezeichen" ist „Der Mann in der Milchkann e". eine feuchte EntsesselunaSszene. Z« den ganz großen Variet^nummern gehört La Berat, eine Phantasie in Licht und Glanz: mit allen modernen Schein- werferkünsteu ist hier eine Reihe von Serpenttn-Tanz-Tzene« aufgebaut, die in oft sinnverwirrendem Farbenrausch und vor allem in einem fabelhaften Fcuerspiel an die großen Zelten der Loir Füller erinnert, ja, sie an moderner Pracht und Viel seitigkeit iMeeresgrund mit den Schatte» lebender Fische und ähnliches) übertrisft. Die vier AdloüS dürfen sich wirklich als die „besten aller Trampolinspringer" vorstellen: sie sind «S. Mit Stolz weist daS Programm daraus hin. daß eS deutsche Artisten sind. Hoch oben in der Kuppel tanzen aus dem Geil Gilbert und Granville bis zum Höchstpunkt der äußersten Spannung, wenn die Dame auf dem Seil kopfsteht und der Herr auf dem Seil einen Salto schlägt. Dazu kommt bas vielseitige Programm mit seinen wertvollen Pferde- drcssuren, wobei, erstaunlich genug, neben Therese Renz noch der Schulreiter A l f r e d S t a s f i n auf seinem prächtigen weißfüßigen Fuchs mit IK-Bolten, Galopp mit der Vorder hand aus der Piste, oft wiederholter Courbette sehr gut zu be stehe» vermag. Das große Masienballett „Schau derSchün- heit" hat an Wert noch gewonnen durch drei Tanzeinlagen der Fosca.Fosca vom Ballett der Paulowa in Neuyork, einer seingltcdrigen Tänzerin von hoher technischer Qualität und lebendigster Mimik und einem riesigen Athleten von wunderschönem Körper als Tänzer. Die Gesamtregie bat wieder Stosch-SarrasaniS alter Manegenregtffeur Franc Car iot übernommen: leine Energie bewährte sich sofort in raschem, geschlossenstem Fortgang der Vorstellung. Schließlich ließ das Riesenuntcrnehmen noch einen Blick tun aus das, was cs uns noch bringen wird: Herr Vierordt stellte 28 herrliche Sioux. Indianer. Männer. Frauen und Kinder, vor, die mit unerschütterlichem Ernst in ihrer kostbaren Prachttracht den Rest der Vorstellung beiwohnten und demnächst auch ihre viel seitigen Künste zeigen werden. Stosch hatte sie diS vor kurzem zu einem Gastspiel in London. Es sei verraten, daß er für jeden Menschen dieser Truppe allein den Berelnlgten Staqten eine Kaution von 10 000 Mark legen mußte. — Balalaika-Orchester. DaS weltberühmte großrussische Balalaika-Orchester unter Georg Wassiliefss Leitung, der von seinem früheren Auftreten hier In bester Erinnerung steht, bringt in seinem einmaligen Gastspiel morgen, Sonnabend, 8 Uhr im BerelnShauS ein neue» reichhaltige» Programm. Ferner treten dt« russischen National, und VolkStänzer Anna Tschernq und Sergel Tmltrlewfki aus. Di« Darbietungen diese» Balalatka-Orchester» sind wirklich künstlerisch. Karten bei I. Nie», Seestrafte 2l. WSHtzH MSO» LTIM SR»»ei otoo LonrIeeverimitaUmig, »I« «Ine ankünüigl, »o muk man elva» Noinnüorsr dte en. Wir »Inü an» üle»«r psiicN« dsvubl und bringen ünüdatb vllkrenü ctloier unrerar arsivn ««Man vvoon» vvelbo Waren tn ganr bervorraoenclen de«tibr VN OuallUlten ru tUrerrarrNenü vNIig«» peataan. Ssokl L Oo. Vvatltnaealr,«» S. 0»vb»ta«r Neue Slrahlenwun-er. Stärker als Gammastrahlen. — Die Beobachtungen am Jnugsraujoch. — Entwicklung der Sonne». — Die Energie- Umwandlung im Kosmos. In letzter Zelt ist die Kenntnis der Physik dcS Wellen- ranms um mannigfache neue und überraschende Entdeckungen bereichert worden. Wissenschaftliche Beobachtungen haben er geben. daß aus dem Weltenraum bisher unbekannte Strahlen auf die Erde kommen, die an Kraft sogar »och die Gamma strahlen nbcrtrefsen. Bis vor kurzem sah man diese Gamma strahlen, die vom Radium anSgchcn und den Röntgcnstrahlen gleichen, aber noch intensiver wirken, als die durchdringend- sten an, die man kannte. Diese Strahlen durchdringen dicke Panzerplatten und legen in der Luft einen Weg von unge fähr 700 Meter zurück. Ihre Wellenlänge ist so klein, daß Hunderte von Millionen Wellen auf einen Millimeter gehen, und diese Wellen verbreiten sich wie das Licht mit einer Geschwindigkeit von 8MOOO Kilometer tn der Sekunde. Nun hatte man schon längst beobachtet, daß es überall auf der Erde Strahlen gibt, die Metall durchdringen und den Gammastrahlen ähnlich sein mußten. Es glückte auch, nachzu- weisen, daß die solche Strahlen aussendenden Stofse in äußerst kleinen Mengen allerorts vorhanden sind: sie fanden sich in der Luft, im Wasser, im Erdboden und besonders zahl reich in tiefen Kellern. Dieser äußerst wertvolle Stoff, das Radium und seine Ummandlungsprodukte. die Nadtum- cmanation niw. waren also auögebreiteter als man glaubte, aber genau genommen doch äußerst sparsam verteilt — in einem Kubikkilometer Luft war nicht mehr alS ungefähr ein Zehntel Gramm enthalten. Man wollte nun untersuchen, ob sich diese durchdringenden Strahlen mit der Höhe über dem Meer veränderten. Die daraus bezüglichen Untersuchungen Kolhörsters in den Jahren 1013 und 10l4 hatten ein über- raschendes Ergebnis. Er führte den Versuch im Ballon bis zu 0300 Meter aus und fand, daß die Strahlung zuerst, bis zu 2000 Meter Höhe, abnahm, dann aber an Stärke wieder zunahm und immer kräftiger wurde, je höher man in die Atmosphäre hinauskam. Das deutete daraufhin, daß man vor einer neuen seltsamen Erscheinung stand, nämlich vor Strahlen, die von außerhalb der Erde kommen, und die be deutend durchdringender sein mußten als die Gammastrahlen. Kolhörstcr war sich klar darüber, daß dieser Versuch auf einem hohen Berggipfel nachgeprüft werden müsse, und es gelang, besonders durch die Unterstützung Professors Nernsts, im Jahre 1023 aufschlußreiche Versuche auf einem Gletscher am Jungfrauloch. 3550 Meter über dem Meeresspiegel, auszu- führen. Von dem Ergebnis dieser Beobachtungen gibt das vor kurzem bei K. A. Brockhaus in Leipzig erschienene, aus- tzezetchnete Buch de- bedeutenden norwegischen PhpstkerS Carl Stürmer „Aus den Tiefen des Weltenraumes bis ins Innere der Atome" einen Auszug. Es galt zu untersuchen, wie die seltsamen Strahlen aus dem Weltenraum vom Eis des Gletschers absorbiert wurden. Hieraus konnte man nämlich Turchdringungsvermögen der Strahlen genauer berechnen. Ter erste Versuch wurde in einer Eishöhle des Eiger- gletschers in einer Höhe von 2300 Meter unter einer Eis schicht von eineinhalb bis drei Meter Dicke vorgenommen. Die Versuche wurden fortgesetzt in einer Gletscherspalte des Jungfraujochs bet 3550 Meter Höhe. Hier wurden die einzelnen Apparate in einer Tiefe von 2,5 und 4H. sowie in einer Eishöhle 0.7 Meter unter der Oberfläche des Gletschers ausgestellt. Diese Anordnung bot hervorragend günstige Be dingungen für die Untersuchung der aus dem Weltenraum kommenden durchdringenden Strahlen. Sie waren in der Eishöhle auch deutlich bemerkbar, obwohl sie durch eine Eis schicht von fast zehn Meter Stärke hatten hindurchgehen müssen. Durch eine ganze Reihe von Beobachtungen wurde ein wandfrei nachgewiesen, daß tn der Tat einige äußerst merk würdige Strahlcnarten aus dem Weltenraum die Erde treffen, Strahlen, die ungefähr zehnmal so durchdringend sind wie die Gammastrahlen. Die Strahlen zeigten auch eine aus fallende Pertodizität in ihrer Stärke, aber diese Periode schien in keinem Zusammenhang mit der Sonne zu stehen: die Strahlen kamen also nicht von dort. Dagegen zeigte sich eine merkwürdige Abhängigkeit vom Stand der Milchstraße. Wenn diese gerade über der Gletscherspalte stand, war die Strahlung kräftiger, als wenn sie nahe am Horizont lag. Da sich nun diese Strahlen als Acthcrschwingnngen mit derselben Geschwindigkeit wie das Licht fortpflanzen und gleichzeitig mit diesem die Beobachter erreichten, schien der Schluß bc- rcchtigt. daß die Milchstraße etwas mit den neuen Strahlen zu tun habe. Kolhörstcr und Nernst deuteten diese Erscheinung dahin, daß die Strahlen wahrscheinlich von Sternennebeln oder von Fixsternen innerhalb oder in der Nähe der Milch straße kommen, was von unschätzbarer Bedeutung für das Verständnis der Sternentwicklung und des Energiekreis- lauseS im Weltall werden kann. Bereits 102t entwirf Nernst in einem Bortrag über den Weltbau phantasievolle Bilder Uber die Grundfrage der Wcltentwlcklung, die mit den merk- würdigen Strahlen aus dem Weltenraum zusammenhängt. Da diese wett durchdringender sind als die Gammastrahlen der irdischen radioaktiven Stoffe, ist eS »vahrschetnlich. daß sie durch den Zerfall von radioaktiven Grundstoffen hervor- gerufrn werden, deren innerer Aufbau noch verwickelter ist als bet den Stoffen, die sich auf der Erde finden. Ste wüsten ein noch höheres Atomgewicht als alle bekannten irdischen Stoffe haben und auch die Energiemengen, die bet ihrem Zerfall tn einfachere Stoffe frei werden, werden wahrschein. lich noch sehr viel größer sein als die des Radiums. Nach Nernst enthält eine Sonne tm Beginn ihrer Entwicklung alS gasförmiger Sternnebel oder als Riesenstern große Mengen dieser unbekannten radioaktiven Grundstoffe, deren stetige Umwandlung reichliche Wärmemengen liefert und gleichzeitig große Energiemengen in Form von kurzwelliger Strahlung in den Raum aussendet. Besonders die durchdringendsten Strahlen sollen von diesen im Anfangsstadium befindlichen Sonnen Herkommen. Da nun die Milchstraße sehr reich an Sternen dieser Entwicklungsstufe ist muß nach NernstS Meinung die Strahlung von dort stammen, eine Annahme, die nach den Versuchen ans der Jungfrau berechtigt zu kein scheint. In demselben Vortrag entwickelte Nernst auch seine Ansicht über die Encrgicumwandlung im Weltenraum. In dem er von Einsteins Hypothese Gebrauch macht, daß Materie tn Energie und Energie in Materie übergehen könne, kommt er zu folgender Darstellung der Entwicklung der Sonnen und des Kreislaufs der Energie: Tie riesigen Eneratemengen, die die Sonnen in Milliarden von Jahren in den Raum auS- senden. rühren unter anderem davon her daß sich die Sonnen masten in Energie, und zwar in Form von Strahle« ver wandeln. Durch einen anderen, noch unbekannten Vorgang kann diese Straf,lnngsenergie wieder in Stofs verwandelt werden, indem sic dann hauptsächlich die Atome der stärksten radioaktiven Elementen von hohem Atomgewicht bildet. Diese sammeln sich wieder zu GaSnebeln. die Nch später zu einem Riesenstern zusginm-'nziehen. Das ist die ÄnsangSstuf« b«S Lebenslaufs einer Sonne. Die Riesensterne entwickeln sich weiter, indem sich ihre höchst radioaktiven Bestandteile tn ein fachere ummandeln. So entsteht eine immer mehr strahlend« Sonne, die ihre eigene Masie wiederum umbildet, indem sie »»faßlich große Energiemengen auSlendet. Wenn man auch noch keine Tatsache entdeckt hat. die darauf hindeutet. daß strahlende Energie Atom« bildet, mit anderen Worten, in Stofs übergehen kann, so muß man doch zugeben, daß Nernsts Hypothese äußerst geistreich ist. Auf alle Fälle liegen hier Fragen von grundlegender Bedeutung für die Wissenschaft der Zukunft vor. Kunst und WMelMakt. ß Dresdner Theaterspielplau sür heute. Opernhaus: „Der Waffenschmied" <!-S8). Schauspielhaus: „Die Her- mannsschlacht" s^8). A l b e r t - T l, e a t e r: „Der fröhliche Weinberg" 1^8). Residenz-Theater: „Der Orlow" fX8). Neues Theater: „Wer seinen Vater lieb hat" l^8). ß veraaftaltange». Heute 148 Nkr: Im Verein»«)»»« Btolin- abcnt Prthoda: Im Palmcngnrten ronkünstlerverein. Um S Nbr bet Tinz vortra, Trebitsch. ...
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