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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260205013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926020501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-05
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1926
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Rk Nmsllkt mtt Vae SrkLLnmg -es Veaeral-ireklvrs Oeser. Varlffi, 4 Febr. Anläßlich der gestrigen Vorwürfe de- Hans-affidäutschnffes gegen die Reichsbahn gewäbrte General. »trcklt»r Dr. vefer einem Vertreter de» W. T. v. ein Inter« vte». tn dem er zunächst darauf htnwte». daß da» ReichsSahn- «fetz fet» Erschel»«« i« Reichstage »der i» AuSschttffe« de» Noichtta»«» »erdtete. Sonst wäre er de» Angriffen sofort entaeaengetreten Gegenüber der ursprünglich bestellenden Gefahr einer wirklichen Jnternationaltsieruna der Reich», bahn stellt« er au»brücklich fest, daß e» dem Geschick der deutschen Unterhändler zn verdanken sei, wenn un» «lne deutsche Reich»bahn erhalten geblieben fei, m der dem Deutschen Reich im Gegenfad zum Dawes. Abkommen da» Eigentum sichergestellt und die deutsche Mehr, heil de» VerwaltunaSrate» durchgesebt worben sei. Keine Bestimmung de» Gesetze», so betonte Dr. Oeser. ist ohne Zu. Kimmung der RetchSreaterung entstanden. Bon irgendeiner Auslegung de» Gesetzes zuungunsten de» Reiche» kann Nir. gend» die Rebe fein. Der oberste Grundsatz für die Reichsbahn mutz nach wie vor sei«-4hre» finanzielle« Laste« gerecht zu »erden, di« «atz» aotond die Tarif» «ud Personalpolitik bestimme«. Die um» strittenen V e t st u n g S z u l a g e n an Eisenbahner in Höhe von 20 Millionen im Jahre machen etwa L Prozent der über l Milliarde betragende» Beamtenbesoldungen aus. Sie sind im Gesetz ausdrücklich, und zwar mtt einer Summe von Uber 50 Millionen pro Jahr vorgesehen. Dt« Leistungszulagen wirken nach dem Urteil aller sachkundigen Stellen außer» ordentlich gut und fördern die Wirtschaftlichkeit der Reichs bahn. Dt« LetstungSzulagen sind übrigens nickt» Neue». Auch die früheren StaatSbahnen hatten eine ähnliche Einrichtung. Die Gerüchte Uber die Höhe der Gehälter der leitenden Beamte» sind matzlo» Übertrieben. Bei einer Gesamtzahl von etwa SAP oberen Beamten und 820 000 Beamten insgesamt, Han. delt «» sich um etwa IW leitende Beamte, deren Berant. wortuna gegenüber dem früheren NeickSbetrtcb unverhält- ntSmäßtg gestiegen ist. TS ist mir kaum eine Klage über sich bet näherer Nack- Der „hinterpommerkche d* anläßlich der Eröffnung der Werkstätte in Star. Pommern bestand tn einer Veranstaltung, die sich Preffe. WtrtschaftSkreisen und Ber. ,d Arbeiter der , eg Verschwendungssucht bekannt, die sorschung al» haltbar erwiesen hätte. Bierabend* anläßlich der Eröffnung garb tn Pommern bestand tn einer unter Teilnahme von trete« der Beamten und Arbeiter der Reichsbahn abspielte und nach einer einfachen Bewirtung der Gäste. Beamten und Arbeiterschaft der Werkstatt bereits abends 8 Uhr endete. Bon einer Verminderung des ReichSbahnver. mögen» und Abstoßung gewinnbringender Einrichtungen der RetchSbahn an Prtvatgesellschasten weiß ich nichts. Da» Recht der RetchSreaterung zur Nachprüfung der Bilanz, Gemi««» »ud verlustrechuuug ist durch da» Gesetz genau fest gelegt. Die RetchSbahn wird selbstverständlich im Rahmen oteseSGesetze» alle» tun, um die Nachprüfung zu ermüg. lichen und zu erleichtern. Zu« Lohukonflikt übergehend, erklärte Dr. Oeser. baß die gespannte finanzielle Lage der Reichsbahn ihr kein« Mehrausgaben ohne vorherige Deckung gestattet. Eine weiter« Drosselung der SachauSgaben ist, so führte er weiter au», unmöglich. Es mutz endlich eine Entscheidung gefällt werde», ob dnrch die BerbindlichkeitS- erklärnag eines Schiedsspruchs ohne Rücksicht auf etwa vor handen« Deckung «eitere Persouallaste« der Reichsbahn aus gepackt «erden können. Das NeichSbahngertcht wird zu entscheiden haben, ob eS zuständig ist und ob der Reichs- bahn auf diesem arbettSrechtlichen Gebiet etne Sonderstellung zukommt. Dt« Lohnpolitik der Reichsbahn beruht auf dem sozial und wirtschaftlich gesunden Gedanke», daß der Reichs- bahnarbeiter das gleiche verdienen soll, wie der Arbeitskollege tn der Privatinbustrte, mit dem er sich vergleichen kann. Die Reichsbahn wird ohne Rücksicht auf den schwebenden Lohn- streit den Lohnangleich durchführen. der lleichsdal». , Wenn un» der Vorwurf gemacht wird, daß wir etne <»«derstelln«L verlausen. f» iß ««» dies« Gouderftell«»« d»rch da» R«tch»bah»gesetz mit der »nferlegn«g der Reparativ«-, laste« zngewiese« worbe». Hier liegt die entscheidende Ber. antwortung der Reich-bahn, deren unzweifelbare» Bestreben es ist, da» NetchSetsenbahnvermögen vor dem Zugriff de» Ausland«» zu dewahren und al» brauchbar«» Instrument der deutschen Wirtschaft tn etmvandfreiem Zustande dem Reiche zurückzugeben. lWTB.) e> ' Diese Erklärung Oeser» kann insofern nicht befriedigen, al» eine Nachprüfung der Bilanz, der Gewinn, und Verlust, rechnung «im Rahmen de» NetchSbahngesetzes" ein« Kontrolle ber Geschäftsgebarung der RetchSbahn nur sehr unvoll, kommen gewährleistet, eine Vorlegung de» Material- über diesen Rahmen hinaus aber offenbar abgelehnt wird. Leider hat e» Generaldirektor Oeser auch Unterlasten, Unterlagen über die Gehälter der hundert leitenden Beamten zu geben. Im übrigen aber must man mtt dem tzkneraldlrektor darin übereinstimmen. daß die Frage unbedingt und einwandfrei geklärt werden mutz, ob Reichsbestimmungen wie die Ber- btnblichkeitSsrklärung «tue» Lohnschiedsspruchs — man mag den Schiedsspruch selbst für begrüßenswert halten ober nicht - auch für den größten deutschen Wtrtschaftsbetrieb gelten, oder ob der Verlust unserer HobettSrechte durch den Dawes-Pakt so weit geht, daß reichsgesetzliche Bestimmungen vor der „Reich»*-Bahn haltzumachen haben. Die Reichsbahn zu Lohnerhöhungen bereil. verltu. 4. Febr. Bon der Deutschen ReichSbahn gesellschast erfahren wir: Der Schiedsspruch vom 20. Dezember enthielt neben der Auflage der allgemeinen Lohnerhöhung für die Deutsche Reichsbahngesellschaft die Ver pflichtung, Lohnunterschiede wesentlicher Art gegen die Privat, industrie zugunsten der Reichsbahnarbeiter örtlich auS. zugleichen. Zu diesem Ausgleich hat sich die Deutsche Retchö- bahngesellschaft von jeher bereiterklärt. Sie hat auch an dieker Bereitwilligkeit festgehalten, obwohl sie den Schiedsspruch als ganzes nicht durchführen konnte und zur Anrufung deS Relchs- bahngertchts gezwungen mar. In der Besprechung, die Uber den örtlichen Angleich mtt den Tartfgemerkschaften stattfand, verlangten diese, daß der Nachprüfung der Ortslvhnzulagen die im Schiedsspruch festgetegten Tariflöhne zugrunde gelegt werden sollteir. Di« Deutsche ReichSbahngesellschast konnte dagegen vor Austragung deS schwebenden Rechtsstreites folge, richtig als BerhandlungSgrundlage nur die sestliegenden Löhne anerkennen. Sie mutet dabei aber den Gewerkschaften ketneSwegS einen Verzicht aus ihren Rechtsstandpunkt zu. Ob wohl somit rechtmäßig etnwandfreie Grundlagen für die Ber. einbarung der OrtSlohnzulagen mtt den Tarifgewerkschasten gegeben waren, haben diese an ihrer Auffassung festgehalten. Um unter diese« «ehr oder weniger doch rein theoretische« Meinungsverschiedenheiten die Arbeiter, bene« örtliche Lohn erhöhungen znteil werbe« solle«, nicht leide« z« lasse«, wird die Deutsche ReichSbahngesellschast nnnmehr »o« sich an» die Nachprüfung vornehme« «nb die danach notwendige« Er höhungen schleunigst anordnen. lW. T. B.j Berlin, 4. Febr. Zu ber Ankündigung der RetchSbahn, daß sie von sich aus eine Lohnregelung durchführen werde, wird mitgetetlt: Die Reichsbahngesellschaft hat bekanntlich im September v. I. ein ähnliches Verfahren elwgeschlagcn, als nach mehrmaligem Scheitern der Verhandlungen ein Schieds spruch nicht zustande kam un- der tariflvse'Zustand eintrat. Im übrigen wollen die Eisenbahnertarifgewereschaften die Klage ans Erfüll««« beS Sch edSsprnchS gegen die Hauptver waltung der ReichSbahngesellschast anstrengen. Heute nach, mittag fand bereits etne Vorkonferenz statt. Die Frage, wie dieser Prozeß am besten anhängig gemacht und am schnellsten zur Entscheidung geführt werden kann, soll am Freitagliach- mittag von den beteiligten Organisationen endgültig erörtert rverden. Das Arbeitsgerichtsgesetz im Reichsrat. Dr. MH begrübt den Reichsral. Berlin. 4. Febr. Der Re « chSrat hielt heute eine öfsent. liche Vollsitzung ab, die von dem neuen Retchsinnenministcr Dr. Külz geleitet wurde. Dr. Külz stellte sich dem Rcicksrat mit folgenden Worten vor: Ich habe heute zum ersten Male die Ehre, den Vorsitz im Reichsrat zu führen. Ich benutze die Gelegenheit, um -um Ausdruck zu bringen, daß ich cs als besondere Auszeichnung betrachte, mit Ihnen zusammen arbeiten zu dürfen. Es ist keine Phrase, wenn ich die Ver sicherung abgebe, daß ich stet» besonderen ausschlaggebenden Wert darauf legen werde, verständnisvoll und vertrauensvoll mtt den Ländern und thren Vertretern zusammen zu arbeiten. Soviel an mir liegt, wtrd alles geschehen, um eine derartig verständnisvolle Zusammenarbeit in weitestem Umfange herbetzuführen. Ich bitte Sie, Ihre Mitarbeit von demselben Vertrauen getragen sein zu lasten. Der preußische Staatssekretär Weiß«««« dankte dem Minister für sein« Worte und betonte, daß der NeichSrat das Vertrauen des neuen Ministers aufs herzlichste erwidere. Dann wurde ein Gesetzentwurf angenommen über ein Abkommen zmtsche« Dentschlanh nnh Pole« über di« Ber- waltung der die Grenze bildenden Strecke der Netze und der Küddow, sowie über de» Verkehr auf diese» Strecken. — Auf der TaaeSordnung stand weiter da« ArbeitSaeriÄtSgesetz. Der Zweck ber Vorlage ist. «ine allgemeine einheitliche Arbetts. gertcht-barkeit für Streitigkeiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu schassen an Stelle der aegenwärttg aus die» sem Gebiete herrschenden großen Zersplitterung. In ganz Deutschland soll auch für Gemeinden, bi« weniger als 20 000 Einwohner haben, «in lückenlose» Netz von Arbeitsgerichten geschaffen werben, und zwar von allgemeinen ArbeitS- geeichten unter Besetttgung der bisher bestehenden besonderen Gewerbegerichte, kaufmännischen Schild«,'erlckl«. JnnunaS- schtebSgerichte usw. Die Ärbeit»gerichte solle« sür alle Arbeitnehmer -«ständig sei«, auch iür solche, deren Einkommen über SOW Ml. i« Jahre hinanSgeht. Bisher bestan-d nur eine erst« Instanz, von der unter Umständen an die ordentlichen Gerichte appelliert werden konnte. Jetzt werden drei Instanzen geschaffen: ArbeitS- gericht« möglichst für den Bezirk eines jeden Amt», gertcht». ein LandeSarbettSgericht für jedes einzeln« Land und schließlich ein R e I ch S a r b e i t S g e r I ch t. — Während bisher die Berufung zulässig war de« Streitigkeiten. wo es sich um Werte von über 800 Mark handelte, «oll künftig die Berufung an höhere Instanzen auch zulässig sein, wenn der Streitgegenstand zwar iventger Wert hat al» 800 Mk. aber ein Rechtsstreit von besonder» grundsätzlicher Bedeutung vorliegt. Neben der Berufung ist auch die Revision in dritter Instanz beim RetchSarbritSgericht vorgesehen. Das RcichSarbeit» gericht ist als ein Teil deS Reichsgerichts gedacht. Die Besetzung sämtlicher Instanzen erfolgt mit Richtern und mit Vertretern ber Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dte bet jeden erkennenden Gericht tn der Ein- zahl vernxndet werden sollen. Immer soll als Vorsitzender ei« Richter vorhanden sein. Beim RrichsarbeiiSgertchl sind »och zwei richterliche Beisitzer vorgesehen. Bo« de« Aus schüsse« d«S ReichSrats ist die Vorlage angenommen worden. Z«r Kostensrage »nrde die Bestimmung ««»genommen, daß de« Mehraufwand der Länder durch dieses Gesetz das Reich »n trage« habe. Die vorlag« wnrde dann anch vom Plenum de» Ncichsrato angenommen. Angenommen wurde vom NeichSrat ferner «ine Berord> nung zur Ausführung deS Gesetzes über Aendernnge« des Finanzausgleichs. Den Länder» und Gemeinden soll bekanntlich vom 1. April 1027 das Recht gegeben werden, selbständige Zuschläge zur Kürperschasts» «nd Einkommensteuer z« erhebe«. Vorher sollen aber Ausstellungen über Einnahme« ans Stenern, Be« triebsahgabe» «s«. gemacht werde«, und ferner solle« anch über di« Ausgabe« statistische Ausstellungen gemacht werden. Die betreffenden Gesetzesbestimmungen sind bekanntlich seiner zeit im Reichstag als Eingriff tn die Berwaltungshohcit der Länder und Gemeinden viel angeseindet worden. Zur Durch, führung der gesetzlichen Vorschriften soll der Finanzmintster mtt Zustimmung deS RctchSratS Anordnungen treffen. Diesem Zweck dient nunmehr die umfangreiche, vom Reichsrat ge nehmige B e r o rd n u n g, dte allerdings von den Ausschüßen dahin abgeändert wurde, daß gewisse Einschränkun gen vorzune-hmen seien, namentlich im Hinblick ans die un- gcheuren Arbeitslasten, sowie weiter tm Hinblick darauf, daß die verlangt« Statistik nicht tn di« Hoheitsrechte der Länder etngretfcn dürfe. Die Politik -es Aeichsarbellsurlnisteriums. Dr. Brauns im HanShaltanSschnß. lAortsetzung di» Berichts auS dem Abendblatt.» In einem Schlußwort wendet sich Minister Dr. BraunS ferttagestellt. Die Entschließung des Kabinetts hierüber sei tn Kürze zu erwarten. Den Etsenbahnarbeitern gegenüber vertritt daö Neichsarbettsministerium den Stand- Punkt, daß sie dasselbe Maß von Recht un- Fürsorge wie jede andere Arbeiterkategorien zu beanspruchen hätten. Di« bc> sondere Gesetzgebung für dte RetchSbahn biete keinen Anlaß, die Retchsbahnarbeiter als Arbeiter minderen Rechts zu bc. bandeln. Der Minister unterstrich auch seinerseits die Be- deutung der Statistik und die Forderung nach wetteren sozialen Attaches. Die sozialen Dinge hätten sich in den letzten Jahren so entwickelt, daß daS Mtntstertum das grüßte Interesse daran habe, einen genauen Ucberbltck über die Entwicklung ber Sozialpolitik tm AuS. lande zu erlangen. Auch wirtschaftspolttische Maßnahmen, zum Beispiel zur Abwehr deS Dumpings, hingen von ber Be urteilung ber Sozialpolitik tm Ausland« ab. Sozial. attachss hält der Minister besonders in den Ländern für notwendig, dte bet der Ratifizierung deS Londoner Ab- kommen» etne ausschlaggebende Rolle spielten. Gegen die Stimmungsmache gegen das ArbeitSmtnisteriuin habe er sich immer gewendet. Sr habe alle» Berständnis für Spar maßnahmen. Im ArbeitSmtntsterium seien 48 Prozent ber Beamten abgebaut worden. Trotzdem lmb« sich ber neu« Ausschuß sofort wieder mit dem Reichsarbcitsministertum beschäftigt. Er sei begierig, wo weitere Ausschüsse, die zur Durchführung von Sparmaßnahmen eingesetzt würden, be- ginnen werben. DaS Bestreben zu sparen sei gut und richtig: aber man müsse jetzt aufhören, tu allgemeine« Tönen davon zu reden. Man werde konkret« Angaben fordern müssen, wo gespart werden soll, dann würde sich bald Herausstellen, ob e» sich nicht bloß um Sparst«« sondern auch um reaktionär« Tendenzen Handel«. Sr-kessrmgsversvch in -erFe«eaugelege»heil verli». 4. Februar. Der an» dem Kememordvrozeß b«. kanntaewordene Zeuge Go« bei. ber im Besitze erschweren den Materials gegen den soeben srelaesvrochenen Obvrl»"lnanl v. Senden sein sollte, ist heute nachmittag wegen eine» Sr- pressungsversuch» festgenvmmen worben. Tr hat sich durch einen gewissen Schnra an den Verteidiger des Herr» v. Senden. Rechtsanwalt P. Bloch, gewandt, und diesem auS einandergesetzt, daß er noch allerlei gegen v. Senden wisse aber bereit sei. sich seine Weisheit für 2000 Mark abkaufen zu taffen. Rechtsanwalt Bloch hatte die Kriminalpolizei ver- bändigt und war zum Schein aus da» Anerbieten eingegangen Als danach Goebcl nach dem Bureau des Rechtsanwalts Block kam und erneut weitergehende Ansprüche stellte, wurde er von einem Kriminalbeamten abgcftthrt. Berlin, 4. Februar. Der Verteidiger des im Fememord- prozeh zum Tode verurteilten Feldwebels Stein. RcchtSauwall Nettkowskl, veröffentlicht ln der „B Z." unter Hinweis auf die gestrigen Auslassungen der Ehefrau des Stein eine längere Erklärung, ln der es u a heißt: Frau Stein habe ihn ersucht, zu beantragen, daß sic unter allen Umständen als Zeugin vernommen werden sollte. Er habe pflichtgemäß sofort mtt seinem Klienten Stein Rücksprache genommen. Dieser habe ihm jedoch erklärt, baß er unter keinen Umständen die Vernehmung seiner Ehefrau wünsche. Trotzdem habe er. um seiner Pflicht als Verteidiger zu genügen, den offizielle» Antrag einer Zeugenvernehmung der Frau Stein gestellt. Sic sei bann auch als Zeugin vernommen worden. Ncber ihre Aussage zu sprechen, verbiete die allen Beteiligten auserlegtc Schweigepflicht. Schlägerei in -er Hamburger Bürgerschaft. Hamburg, 4. Febr. In der Hamburger Bürgerschaft kam «8 am Mittwoch bei der Beratung des Nachtrags zum Staatshaushaltplan für 1025 zu stürmischen Austritte«. Als der Justizseuator Dr. Roeldike die wegen der Teilnahme au den kommunistischen Unruhen zu Festungshaft verurteilten Personen als politische Verbrecher brandmarkte, schlendertc ihm der kommun ftischc Abgeordnete Janke ein Buch ins Gesicht. Zwischen den Demokraten nnd Sozialdemokraten einerseits «nd den Kommunisten anderseits kam eS aus dem Platze vor der Tribüne zu einem Handgemenge. Die Sitzung wurde unterbrochen. Rach Wiederaufnahme der Sitzung wurde der Abgeordnete Janke anSgeschloffc«. sT.U.i * Aachen, 4. Febr. Gestern kam es zwischen zwei Zivil personen und zwei Poltzeioberwachtmeistern tn Zivil zu einer Rauferei, wobei ein Beamter mit einem Schirm eine Zivilperson mehrmals aus den Kopf schlug. Der Ge schlagene ist i-m Krankenhaus gestorben. Die Polizei beamten wurden dem Gericht vvrgeführt. Ihre Entlassung ist in die Weg« geleitet worden. W. T. B. UebersaU auf deutschnattvnale Arbeiter. Berlin, 4. Febr. Bor dem Eingang zum Bahnhof Stralau—Rnmmelsbnrg wnrdeu heute zwölf deutschnationalc Arbeiter der Knorrbremse von etwa 100 kommunistischen Arbeiter« mißhandelt. Ein Borarbcitcr wurde schwer verletzt. Beim Eintreffen der Polizei ergriffen die Täter die Flucht. Der Grund zu dickem Ucberfall dürfte in Meinungs verschiedenheiten über Lohnforderungen zu suchen sein, l^tb I Der Schuh -er Jugend bei LuslbarkeRen. Berlin, 8. Febr. Der I u g e n d s ch n tz a u s s ch u ß des Reichstags nabm 8 1 des Gesetzentwurfes über den Schutz der Jugend bei Lustbarkeiten im wesentlichen in der Regicrungs- faffung unter Ablehnung zahlreicher sozialdemokratischer und kommunistischer Anträge an. Annahme fand ein deutsch nationaler Antrag, wonach der Anfang deS 8 1 lautet: Für be stimmte öffentliche oder nichtöffentliche Lustbarkeiten, Schau stellungen und Darbietungen aller Art oder für solche Ber anstaltungen eines bestimmten Unternehmens ist durch be sondere Anordnung der Besuch oder die Beschäftigung von Minderiähriaen unter 18 Jahren zu verbieten oder einzu- schränken, wenn eine Schädigung der sittlichen, geistigen oder gesundheitlichen Entwicklung zu befürchten ist. Forderungen der IugendverbSnde. Berlin, 4. Febr. Der Neichsausschuß der Deutschen Jugendverbände veranstaltete heute abend gemeinsam mit 2l Organisationen des Gesundheitswesens, der Wohlfahrtspflege, deS Berufsschulwesens usw. im Sitzungssaale des Reichswirl- schastsrates eine Kundgebung für die Freizeit der Jugend. Nach Ansprachen verschiedener Verbandsvcrtreter wurde eine Entschließung angenommen, die in folgenden Forderung,.', gipfelt: 1. Grundsätzliche Ausdehnung der Schutzbestimmungen fii dte Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Angestellten vo, 14. bis vollendeten 18. Jahre. 2. 8 Wochen bezahlte Ferien für erwerbstätige Jugend liche unter 10 Jahren und 2 Wochen bezahlte Ferien für er werbstättg Jugendliche zwischen 18 und 18 Jahren. 3. Festsetzung einer Arbeitswoche von höchstens 4 Stunden. 4. Beginn der Sonntagsarbeitsruhc mit Sonnabc, ^ mittag oder Gewährung eines freien Nachmittags in d Woche. ö. Festsetzung von Arbeitspausen. 0. Verbot der Nachtarbeit für Jugendliche. Kritische Lage -er eingefrorenen Schiffe. (Durch Funkspruch.I Reval, 4. Febr. Infolge eines OststnrmcS hat sich das EiS deS Kinnischcn Meerbusens westwärts in Bewegung ge setzt. I« hiesigen amtlichen Kreisen hat man die größte» Besorgnisse sür das Schicksal der im Eise ein- gcschlosscnen Dampfer. <W. T. B.s Re » al. S. Febr. Ocstlich der Insel Daaü sind wiederum 21 Schiffe, auf dem Wege nach Reval befindliche Dampfer, in Eise stecken geblieben. sT. U.) Die iniernaitonaie Aameradkchnfl der Seeleute. London. 5. Febr. „Evenlng News" feiern an leitender Stelle die internationale Kameradschaft ber Seeleute aus An laß der Verleihung goldener Medaillen an die Mannschaft bc>. Dampfers „Präsident Roosevelt". Fast alle der am Sonnadend mit der goldenen Medaille Anszuzcichncndcn siud Dentsche. Anch von de« beiden Seeleuten, die bei der Rettung der Besatzung deS englischen Dampsers ihr Leben gelassen haben, ist einer ein Dcntschcr. Die früher als deulschfcindliw bekannte „Evcning Skews" sagt, cS gebe keinerlei nativnale-.-- Monopol für persönliche» Mut zur See. Amerikaner, Eng länder, Spanier, Skandinavier, Deutsche und Pole», alle Mann an Bord des „Präsident Roosevelt" hätte» sich ihres tapferen Kapitäns »nd seiner Offiziere würdig gezeigt. lT. U.j Nur nock tz«ut« unä Morgan: Inventurausverkauf ln PI,N zdleilunzen deäeulencle k»r«I,-enn»0,8u,>8cn — 1«>I««l,a wal« untar Saldoltzooian - Prato. zVlttirens <I«, äu»vcrli->u>. xevsM« >c»> ,n> meine reeuILren L0 " , U»»««N-ff«d«t1. Veiksu, nur ^egen «alartixe 8-re-liIunk vmt«u»c>> von ru-llckkcscirien 0»rea niclii »n^iinei«. V>k»II»1r»va S 0r0u0un„«la»,r 1W0 l.8ie>snstsus kr. ttsekl Sp«ri,n,,u» wr gut« *rz»ok, !
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