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Dresdner Nachrichten : 18.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-18
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1881
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» >« aas AM. ^amuE El» Sana » - - Aus dem Polizeibericbt. Bom FWeer der Droschke Nr. 52. Jacob, sind verschiedene In einer Handtasche aus Rohr« gesiecht aindeivahrtc Geste n st ände mit der Anzeige an die Behörde abgegeben worden, das, tielewe» am Sonaabond Nach mittag von einer Dame in seinem Getährt liegen gelassen wer ke» seien. - Die tzletien-VIer-Brauerel zum Beratener in «ade. dera. bekannt dar» ihr ganz vortrestiiäxS ..«ödmischeß-, wrl> »es kaS echte oit üdertrifft. bat nunmrdr auch ein schwereres Gr,Lütz loSgelasien und ihr Bockbier zu« Versandt gebracht. Wenn der weiblict)« Schalk, Fel. Bendel, im Retidenztheater sang: .alle Becke stoßen. alle Böcke Kotzen, nur der Holzbock stößt nit!" so möchte man da- von dem Radeberger Bock kaum behaupte» können, denn der stützt allerdings, wenn man seinen köstlichen Inhalt durch Perbrauch von etwa st GlaS er. probt bat W o man denselben genirben kan», möge man «m Liiseratentdeile Nachsehen. - Der vor einigen Wi chen unter Mitnahme von über looo Black flüchtig gewordene Bote des Stadtratdes Spornberger, denen Verhaftung bekanntlich kürzlich in Augsburg eriolgte. »st vorgeslcru durch eine» Beamten des königi. Landgerichtes vier ei »gell eiert worden und siel t nunmcbr seiner Bestrasnng ivegen Ilnterichiagung entgegen Wie manches schöne .Köpfchen mag sich jetzt Angesichts eines Familien oder eines sonstigen größeren MaskentesteS mit der Frage zermarterni Mein Gott, als waS könnte ich nur er scheinen" man kann doch nici't immer ein Blumenmädchen, eine Tirolcriii, oder wenitzo doch kommt, eine Italienerin dar 'leiten! — Aelmlich wird auch io mancher Männcrkopi monolo- giiiren Anstatt lange 01 grudel». ivrndt man sich da an die A rno 1 d' i ct' e Buw- und .kunstdandlnng am Altmarkt, die eine kolossale AiiSwadl von Blasien-.koilümbilder» - bistorischer, na t>o»aier und pt'antastiict>er Art — angeschaitt hrit, nach bene» sich ,ede Dame ieldit ein .Kostüm zuiaminknnelle» und icrtigc» kan». Die Blätter sind dlUlg. Aui dem genrigen S ch la ch t v leb ina rt t waren 480 Rinder, äolLand- und llngarichweinc, 8'llL Hammel, 104 Kälber und l Ziege aiugetricbeii. Obgleich der Markt zahlreich von diesigen und auswärtige» Fleischern besucht ivar, au» einige Hrporteure sich eiiigeiundcn palten. ging doch das VerkamS- geschatt nur in Hammclu und Sciiweiiicii ziemlich gut, während ev in Rindern des zu starke» Austriebes dalver undririedigeiid verlle«. Prima -'Dualität von Rindern, die namentlich durch "einsic Stiere schlesiichcr Mail vertreten war. kam über (>«> M. wenigst«» «» mWtche Aussicht ' ^ ortztttea wovsn. mülseu bMiger wetier ar» ereS Wo« dme gesütt s dwenbianit en e» staatliche vk kaugel an Veftenv tugerte, er Min estell» »vokden sein; diettnia«. >vo«n, müssen billiger arbeite«! Datzist »»r den Arbeiter, den« zu d« verril sch «nabwciolich baö bittere Gejilbl der .. seiner selbst. Wenn in de» Werkstatt«, d« private — die Arbeit nachläßt oder auß an Bestellungen w. aushört. >un. so können «rbttter eben nur In geringerer Zahl oder auch gar keine mehr beschäftigt wert«,. Indessen so weit kann eS in diesen Revaraturwen- stätten nicht kommen. Doch bört mau die Arbeiter seufzen und Einzelne darüber klagen, bah die Eiiitdeiluog der Arbeit anders getrosten werben könnte: Im Sommer z. v babe müssen über die Feicradcndzcit biuaus .«arbeitet werben, wäbrenv el» anderes Mal die Arbeiter arbeitslos würden: bezüglich vev Btlligerarbei- tenS frage» sich die Leute, ob eö den» nicht wenlgstenö rem Staate möglich sein sollte, bie Arbeit, wenn sie schon gctba» wird, nach ihrem »vabnn Wcrtbe zu bezahlen. - Am vorvcrgangenen Sonntag in der Mittagsstunde aut ireiem Felde zwilchen Langbennerödor» und Bräunövorf bat ein gutgekleldeler bärtiger Mann ein Schulmädchen au» Reichenbach — Koiiffrmandin - angesallen und schändlich mttz- braucht. Perstichten Widerstand unterdrückte er durch Bedroh»«! mit einem Biene, . BIS letzt scheint der Verbrecher, der. alö si ein Frauenzimmer »äderte, entfloh, noch nicht entdeckt z» sein. — Die DiphtherittS. welche unter den Kindern in Berg- gietzhstbel herrschte und viele Opier forderte, ist nunmevr aanz erloschen. — Der molwerwäbiike bewutztiov auigeiundenc Lantbries träger Kögel in Connewitz hat nunmehr über den aniänglich so räthseldait und vieldeutig erschienenen Poriall Folgendes er- zäblt. Alo er am 8. t, Abends ans dem Rückwege gewesen, habe lich zwischen Marlkleeberg und Dölitz ei» Btaiin zu ihm geielit. der «hm einen Schluck Branntwein angeboren habe. Der Brannt wein habe cigentdün,lich geichmeckt und der Mann habe noch ge sagt, er «olle nur mehr trinken, dann würbe er schon den richti gen Grsch,„ack bekommen. Bon da ab kann sich Kögel auf nichts medr besinnen und weist nicht, wte er in den so lang andauern den Zustand der Bewutztlostgkeit und in den Hos dt» Postamtes «kommen. GS ieblte idm bekanntlich Geld - ca. l'.tz» M. - dasselbe hat sich aber in seiner Wohnung vorgeiuntr»i er hatte daö (.Veld zu Hanse gelassen. Kögel wird alo ein solider junger Mann geschildert I» Giben st o ck wird nach der dort vereinbarten neuen . ... ^ ^ , Lokalschiilordnung künitighin das Schulgeld ohne Rücksicht aui no (5tr ^chlachtgeirick't nicht hinaus, inden B.ittelivaarc von " Hhhe der Klassen nach dem Giiikoiiinic» der .'.ablungspfiicti- IV h und unter Zugriliirelestiing des konimunliä'en Steuer- Für engUiche ^ainmrr. die auSicichend m» i tri'ode». Das ist wieder ei» Beleg iür die immcr all deiolUmte uian pro Paar g, Kilo G^isV ^meiner werdende Anschauung, datz alle Leistungen iür Kom- "" '' "" " ' ' munr oder Staat sich an, aerecl'tcile» aui das Ginkommeii stützen. .» M . iür Landhammel in demselben Gewichteund iür daö Paar AuS'chustschöpsellstM, DcrGrr. Schlachtgewicht voiiLaiidschweincii engl. Krenzung crziclle ilp und von Schlesiern ><l M. während der Ctr. ledciikcö Geivicht von Bakoniern bei 40 diS 4.', Pit. !ara 55 biö 5? B,'., von Stück Oöiricinern bei 40Pid.Tara mit sto M. unk von 7«; Stück dochsciiien Mecklenburgern, die direkt anS Hamburg biccher gebracht worden ivarcn, bei 40 biv 45 Pid. 2aia mit st2 bis il» M. bezahlt Ivnrden. Walachei! «edlteii diesmal vollsländi,,, Kälber waren iviedciiim schwer zu 80 biö l05 Pi. pr. Kilo Flci'ä' verkänilich. Der Auitricd vom letzten Kielnviedmaikle bezifferte sich mit 227 Schweinen, 34 Hammeln und >50 Käldcrn. 2'llege» sck'irachei Nachfrage »nist- tcn Schweine und Kälber im Prciie weichen und vlicoen aiiicdn liche Onanlen von K.ilder» uuverkanit. Da es nicht gestattet Ist, letztere Plchiorte lebend vom ('ciuralichlachtdoic weiter zu rrano- portice», io mninen d,e>cldc» ani Koste» der Händler gctötick und denselben gi beliebiger Verwendung überlassen werde». Unser R i e > a c r Corrcipondeut hat sich dinsichllich der tdrtigen Gcstügel-AuSstclluna geirrt, sie wird nicht erst den U>. bis 2l„ sondern schon am >2. in. und l t. Februar abgehallcn und zwar Im Saale cum Wettincrdc" in Ries.i. — Das im genügen „Brieilasten crwähnle HauS Reüsiger- 'traüe 20 ist. wie u»S glaubbait versichert wird, bewdbnr und avar von »ur aiiuandigen Lculc». Die Bcraniastuiig zu diclcr öffenlllchen Grioävmmg kam also von vcrlcimiecrlschcr Haut. Leipzig, Ist. Januar. W e in irüdercii Jahre», so wird kle „GemeinnützigeGcsestschail" anck' diesmal den Gcrenkkag der Wiederanirichrung des RendeS durch ein scsllick'co Malst 'eiern. Daran pstegen die stätlischcn, Staats- und!stcicl>öbehör- ken sich zu bckheiligen. Auijertcm wird der daraus, datz nunmehr >o Jahre vergangen lind, teutenscha't mir Gommeric» geleiert werden. In einer rechte» Gini gang unter de» Studenten ist cs jedoch istcht gekommen. Das! und noch stiachivirkmigcn der Aiiki-Semitendewegung, West! uäniiich in dem allgemeine» Gomiw, Ivelcheö einen Festcommcro i» der oenlrall'aiie balle» wird nnler dem Präsidium des Prin-i w>: Grillt von Meiningen, mcdieic Studenlcii iibe», bie bei der A»ii.Sen>ite»beivogl»ig eine bervorragende Rolle aeipicit luiben, >o glaubten mebrcic akadeiiiijch-winemchaitli.l c Boreinc, die tvestö biele Juten m u rcu Biitglieccr» z.ilstc», tdeils die Inden über bauest >.IS Deutsche anerkenne» wolle», sich dort nicht anschlicüeii -u können »nt cieic lrclc» dabei zu einem Separatcominerü im Schutzeuhaus gn.mimen. Der Seuioreu-Koiivcnt der Korps aber har von Hans auo e ne Sonderilciliing eingcnommc» und d ilk icuicu Feiklommerc, >ur sich ,n Bonoraud s Saal im Roie»- tbcrl. 2lm zablccichsie» ber>rricht der Gommers in der Geiitral- balle 'U werden, zu welchem auch die Bürgermeister der Stadt, oer Präsident des Reichsgerichts, die lsteneralität >e. ciiigelnde» ind. -Was die Aiiti-Semikciibcwcguiig an der Univeriitat an langt. >o bat zwar Herr Dulo» die Leituiig in andere Hände ge legt, der Kamps wird aber in Flugblättern unausgesetzt iortgc- 'ii»rt. Aus ccm > eiieucu Flugblatt ernährt ma», datz bis zum bl. Dce. vor. I. !"22 Umerichriileii zu 0erA»li-Sei»>tc»petttioii in den Händen des stuventijchc» .stvelgeomitoS waren, wahrend d e Iahi der hier slutirenten teuochen Staatsangehörigen :ru.',.I belr.rgt, worunler :too-4oo Jute» In Berll». wo allein vo» l2oo «tudirenden der Jurisprudenz «Hu Juten sind, hatten bis- bcr ca. I4uo unterzeichnet. 2luch soll hie Bewegung innerhalb der deutschen Stliccntenjcha t mit der Petition ihren Abschluss nicht finden, sonder» eö ist bereits in Berlin ci» deutscher Stu- dcnrenveceiu in grö' icm Matzstabe, eine deutsche Lesehalle für vie Panci in der stzütuiig bcgrisscn. Dagegen bat der Buchhändler Kla'ing in dem Prozeß mit dem Kau'ina»n2llera»ber ln Sachen der Juten de» Kürzeren gezogen. Die khätUchen Injurien, welche die Beiden elnaiitcr !m Siortreutschen Hos angcthan hallen, - der Grstere schütter dem Letzteren ein Bierseidel über den Kob' und dieser antwortet mir einer Ohrieigc — wurden nvar kompensirr, in den Ausdrücken Klastng's aber erblickte daö Schöffengericht solche öücntüchc Beleidigungen tcö Iöracliten bllerander, dass es Grstcren zu noo Mark Gelvslra'e und zu Tra gung der Kosten verurlhcüte und Letzterem auch da» Recht zur Perösteiillichuiig des Uctbeils zncrkannte, — Für die wissen ichattliche 'Beilage der Leipziger Heilung zeichnet letzt ais Redak teur I>r Hano Marbach, Gr ist der Schn deö Prof. Marbach. - Gottleuba, Mil aller Machst und Prallst ist nun auch bei uns der Wiuler ,i!s gestrenger Regent eingezogen und Gott leuba und seine »all 'ic Umgebung bietet dein Auge ein überaus malerisch prächtige: Bild, auch jetzt mitten im Winter, »nd wer , im Beriabrc iinie> rcimdlillw? Städl.stc» besuchte, der versäume l nicht, nochmals cinen Tag gl verwenden, NIII eine kleine Winter- i Partie durch t,i-,<BsttleiibatbaI bis ssterhec zu »iilerncdmen. Man' denutz: den u U ^ ststiiw ab DieSden nag' stllina gehenden Hug, Slnkimst Beig,Ic>Hübel I I Uin A> M., »all» GoNienba j ll> Miiintcn. Besonders überraschende und entzückende 'Bilder bieten sich rem Auge von der Anhöhe l inker der Kirche, von Röschens Höhe, die rbalparlie Bcrggietzhnbcl. Gicsenstein, Gott leuba und Gottleuba Haiclberg. Rüll'abrt Berggletzhübel Nach mittag 5 Ubc 5 BNii , '.'liiknnst in Dresden b, Uhr 55 Minuten, — 'Aull' in unserem Plauen i. P. will man in verschie dene» Sladttheilcii einen Grdston gespürt haben. GS wird be- r chtct. dar die Fenster'cheiöen klirrte» »nt ein roniierähnlicher Krall' gehört wart. I» ,!i ltau erhängte sich der MaurerW, in ieinerWoh- n "iia, äutzcrc Giotlauerstratze. h c in n i tz, 'Blllc ichcii hier wieder einmal daö Gespenst tcr Acrcilcstoiigieil cinei» rheile der Arbeiter drohen. GS scheint, t >ü 'ich in de» Reparalulwerkslättcii der StaatSeiienbabnen die 'Arbeit betculend rerriiigert und daß demnach auch weniger Ar beiter «braucht werben, Gs haben schon mehrere Arbeiter cnl k<i"e>i werden >nü"e» unk einerarotzen Anzahl 'oll tlcGntlass»»g 2tz>ir erwähnen dicS nnr des Prinzips wegen, die Schulgeld Scala kümmert uns hier nickst nur der Umstand sei noch speziell her- I voracbobe», datz Derjenige, der iiiinkrsteiiS u> Biark jährliches j Schulgeld zahlt, berechtigt ist, das Killt, für welches er cs zahlt, der l, Burgerictuiie zuzustibreii und datz es Niemandem benommen .ist, lick? dasselbe Reckst durch srctwiuige Hcwlung von ur Mark zu erwerbe», auch wen» ee »ach der beuchenden Tabelle nur zu :ciiic»i niederen Schulgeld verpflichtet sein würde Am !5. ds. irüh Uhr brannte cS In dem Trc'ckcnlaumc eines Striinipinaariiiappretiirgeschästes an der Hwickauerilratzc in G b e m ii i tz. Oosck'vn bei '.'lnkunit der Feuerwehr die Flam men bereits bis zum 2. Stock empolschlugeii, gelang eö doch, das Feuer au' seinen Herd ni beschränken. In «< ribach bei Bkarknenkirche» verunglückte dieser Tage ein Kncck'l beim Hviziabre», indem er zum Falten kam und eine Strecke welk geschient wurde. Der Unglückliche ist seine» schwe ren Verletzungen bereits erlegen. — Landgericht iStraikaiiiiiicr IV.) Am 25. August vor, I, Abends wurde von der Firma W. F, BrcSIauer i» Breslau ein Packet, enthaltend 2 Damen-Regenmäntel und adreisirt an M. Flies in Nürnberg, zur Beförderung bei der Poti anigcgebcii, Die Sendung passine Dresden am 27, August, trüh <> Uhr, und gelangie am 28. August über Reichcnbach an iviem BcstlmmungSortc an, >edo-h nicht vollwichtig und zwar auS dem sehr einfachen Grunde, weil sich nur noch e i n Mantel , in dcui Packet befand. Die von der Pott erhobenen Recherchen Hühiten zu der Bermutbuiig, datz der Postschaffner Grnst 'August Ml IN Riickiiwf! Ulbricht, der den von Breslau kommende», durchgehenden Hug von der St» Dreötc» bis Relchendach mit begleitet hatte, bei dem 'Verschwinden des 'AcgcnmantelS die Hand im Svlelc haben könne und cS eitolate vesbalb am I, Oktober v, I. die Ver- ha"t»»g U S, der seinerseits die Schuld an dem offenbar statl- acsuiidcncii Dicbstalst entschieden in Abrede stellte. Gestern cr- ichicn Ulbrickst Ulster der v'lnklage der Bcaintciiunlcrschkaguiig vor der Straskamiiicr untcrPorsttz kcöHerrn Landaerichtstirektor Ur, Flügel. Geboren am 7. Februar 1^42 zu Pöhla bei Stol le», erlernte der Angeklagte »ach zurückgelcgter Schulzeit die Biiiiik und wurde er »ach einer aktiven Militärdienslzcit von 12 Jahren :l Blonalcn alö Tronipetcr Im Untcrwaclstiiieistcr- rangc verabschiedet, Dcr vcrheirathetc rmd bereits im Iabre IR',:! vom Kriegsgericht der Leibbrigadc in Bautzen wegen Un terschlagung, sow ie ein zweites Mal wegen dreies Vergehens, übri gens auch wegen Diebstahl und Haussricdcnöbruch bcitralte Blau» wurde am n, Dccembcr 1^77 lei dem Postamtc in Schandau vervstichtet »nd befand sich damals in sehr mlsllichcn Vcriiiögens- vcrl'ältnisse», denn aui Grund seiner bedeutenden Schulten musste er fick, rcgelniaffigAbzüge gemllcn lasse» und blieben ibm. bcz, leiiicc Frau zur Führung des Haushaltes pro Monat höch stens biö 2«) Thlr, übrig. Am I, März 1870 erfolgte die Versetzung U'o nach dem Postamtc 20 ln Dresden und damit war die Begleitung der Post aus der Tour Drestcii-Reichcnvach verbunden. Gstwa >m Juli v. I, kinstitc Ulbrlckst in üleicheubach ein intimes Verhältnis: mit einem 20jähr. Dienstmädchen Namens Buschwltz an und just an demselben Tage, zu welchem das Regen- mäntclpacket die TourDrcvdeii Reichcnbach lnBealeitung deö'Angc- klagtcn passirten, beicl enkle ll. die hciratl'Slusllge Voigtländcrin mit einem Regenmantel als icriiercs , Heiche» dcr Liebe unter herzlichstem Gruff und Kutz". wie daö zärtliche Begleitschreiben des von cincr Frau an die „Tbeuerc Blinna!" be>örderlen Mantels lautete. Wie anS den Auöiagen der alö icugtn vor- gelatcncn, jetzt in Frankfurt a. O. aufhältlichen Minna B. her- vorging, hatte sich dieser Ulbricht alö belratdSIlistiger Wittwer, testen grau vor :r Jahren vcrstordrn sein sollte, während die Schwägerin ble Wirthschait stibrte. vorgestellt unk antzdrücklich um die Hand des schon mehrfach von ihm beschenkten Mädchens an gehalten. Datz der Angeklagte nebenbei seiner „Hukünitlgen" mit erzählte, er sei früher Militär-Musikdirektor gewesen und beziehe jetzt eine» Gehalt von 24oo Mk,, beeinträchtigte selbstverständlich die HeiratbSlust des Mädchens keineswegs. So viel nun auch Ulbricht bei selner Vernehmung bestritt, — die Tbatiachr von der Schenkung des Regenmantels vermochte er aber nicht in Abrede zu stellen, nur hatte er sich nach dieser Richtung eine Ausrede prävarirk. die jedoch de» Stempel der Unwahrheit allenthalben an sich trug. Gr behauptet nämlich, den ominösen Mantel schon im Jahre >878 j„ Schandau wäh- ! rend seiner Thätigkeil aui dem dortigen Jahrmärkte nach > längerem Auirrängen iür - 14 Mark gekanst und ursprünglich als Geschenk für setnc Schwester in HelmS- ! ovri, der er süc mehrfache AnSlstlte aus finanziellen Nöthen Dank schulte, bestimmt zu habe», Ghe dieser Plan zur Answihrruig gekommen sei, bade er sich mit der Schwester ver uneinigt und ricierhalb de» Regennianlci in eine Kiste gepackt, die stets in der Bodenkammer verwahrt gewesen und bei der Versetzung mit nach Dresden genommen worden sei. Aui ent sprechenden Vorhalt des Herrn Vorsitzenden bemerkt Ulbricht, er habe wiederholt »achgeiehen, damit sich die Motten nicht t» den Mantel cinauarticrtcn, gegenüber dcr Thatsache aber, datz er seiner Frau Inzwischen einen Regenmantel für 18 Mark gelaust hatte, vermag er sich schlecht aui einen AuSweg zu besinnen, um die auffällige AuibewahruiigSmelhote dev angeblich in Schandau gekauften Mantels nur einigermatzcn zu rechtfertigen. Der geschenkte, aus dem GerichtSiffche befindliche Regenmantel wirb zunächst vo» dem Geschäfts - Reffenden der BrcSIauer Firma nach Stoff, Fgoon und Garnitur als ans dem Brcölaucc'schcn Geschält hervorgrgangcn, anerkannt und der gleichfalls als Hruge vorge- ladene Konfektionär Breslauer s rekognoöcirt de» Mantel eben falls alö ein Garberobestück, daö unter seiner Leitung angciciligt worden ist. Dcr alö Regcninäntel-Sachvcrstäntige vorgeladenc ,wel« ' ' ' ^ : Feit noch Gelegenheit vorhanden gr- item Jahrmärkte. wtedsrAngeklq schätzt de» Werth bSS Mantel» eStti w-idrend der Tour weder Feit »och Gelegen»«»» wese», ein Vacketzu öffnen und wieder zu schslekeu. wird durch die AuSsaan» mehrerer Zeugen als hlnsäUlg bezeichnet, denn e» ging auß benseldtti hervor, datz zwischen Glauchau und Zwickau, event. äwickan und Retchenbach. allerdings etwa» »reie Zeit «tlichen rhätigkeit absorvirt nerve, «ns Grund der hme sprach Herr Staatsanwalt Stein die Urder- «nacklaatr mit dem Dieb de» «ea au» vcniri»«! > zwischen Zwick bet der geschätt 'BewetSauinah» zeugung aus, datz der Angeklagte mit dem Dieb de» «ea«>- mantelo identisch sei. und beantragte demgemäß dir Verurtheiluna Ulbrichts wegen Beamtenunterschlagung im Sinne vsnL Söo de» R.-Str.'G.-B. Dcr Bertheibiger, Herr Sitter. Ur. Stein metz. stellte gegenüber den wuchtigen Jntici«, die Gntscheik- u>ig dem GcrickitSdosc anheim und bat, im Falle brr Verur- tbetlung die ll'/mnonatltche Untermchungshalt U'S zu berüSstch- tigen. Dir Strafkammer erkannte aui l» Monate Gesängnitz, wovon l Bkonat alö verbLht zu betrachten ist und 3 Jahre EhrenreckitSverlust. — Der 28iävrtgc Ficischergeiellc Edwin Robert Rotzbcrg auß Siebenlehn, ein rückfälliger Dieb, verwirkte l Jahr Zuchthaus und 2 Jahre «hrenrechtSverlust. weil er bei Gelegenheit des Bettelnö am Nachmittag de« ». Decrmbrr ans einem hiesigen Fletschladen einen Flrischerstahl im Werthe hon 5 M. entwendete, vie Anklage war von Herrn Staatsanwalt Schaarschmidt vertreten. — Landgericht. Strafkammer U. In dcr Person der 20jährigen und bereits wegen Unterschlagung und Betrugs sowie I«; Mal polizeilich vorbestraften Näherin Ika Minna Hochmut!' hctritt eine ansgescimte Betrügerin die'Anklagebank. Die in den Trachenbcrgcn wohnhafte Angeschnldlgle liebte eö. sich an hoch stehende Damen aus Gn>nv stngirter Empteblungen distinguirter Personen zu wenden, um angeblich Aufträge im AuSdeffrrn z„ erhalten. So erichien sie Ende Oktober v. I. drt der Gattin eines Obersten unb erzählte mit jammervollcr Blicnc. ihre Elter» und Geschwister seien am FlcckrntvvhuS erkrankt und ihr liege die Unterhaltung verleiden ob, es mangele ihr jedoch vollständig an Verdienst »e. und daher bitte sie bringend »m Beschäftigung im AuSbesiern. Die Betrügerin erhielt auch Ichllrßlich inehrerc Hemde» im Wcrtbe von 3 Mk sowie einige Piennige zum An kauf vo» Zwirn, befaßte sich aber durchaus nicht mit dem Aus bessern, sondern verwendete ein Hemd sofort für sich und verschenkte die anderen. Ferner sprach die H. bei der Gesellschafterin eines hiesigen Kaufmanns, angeblich wieder, um Arbeit zu erhalten vor. machte hier ganz ähnliche Scbwintclangaben und erhielt schließlich von her mitleidige» Frau vom Hanse wenn auch keine Arbeit, aber roch 5 M. zur Unterstützung zugeschickt. Kurze Zeit daraus richtete die „kcmüthige Dienerin" ein sehr religiöses imd mit dem Wortlaut eines aui bie Barmherzigkeit bezügliche» Psalmen llliistrirlro Schri'tslück a» bie «Edle Dame", worin sic lick, zunächst herzlichst iür die ihr gewordene Unterstützung bc- dankte, auch hervordob. datz die Familie mit Gottes Hilic ziemlich gesundet sei »nd schloß hieran die Bitte »in ein „Darlehn" von io M„ n»i sich einige Sachen anschaffen und wleter in Stellung gehen z» könne» re. Die ..Edle Dame" hatte uiiterteß Grkn» dignngcn über die „bemüthtge Dienerin" einziehen lassen und iah natürlich vo» einer weiteren „Unkerskützung" rer Schwindler!» ab. Schließlich prellte bie Angeklagte noch eine Dame unter denielden Vorspiegelungen, denn die ihr zum Zeichnen übergebene» Handtücher wurden von der H. sofort versetzt. Die Hochinuih leugnet in der Hauptsache, mutzte aber mchriacki zugcbcn, sich einer „Netölüge" bedient zu haben und verschlechterte sich ihre Situation wiederholt durch anmaßende Redensarten, indem sic n, A. dem Herr» Vorsitzenden betreffs der Art ihrer Ver iichiiinng Vorschriften mache» wolne. Dem Anträge des Herr» Staatsanwalts Weicher gemäß wurde die Betrügerin zu I Jahr st Monaten Zuchthaus und 2 Jahren GbrenrechtSverlust ver- »rthcilt. — Weniger hie Vorliebe 'ür musikalffche Genüsse, als vielmehr ein sehr ausgeprägter Diebcssinn lübrlc den seit o-gpi ichon wiederholt bestraften Handarbclter Karl Gmil Christian Bödme aus die Idee, am 18. Dccembcr vor. I. elne in dem Restaurant Martiiislratze 4 a» der Want hängende Guitarre li» Werthe von 0 Mk. heriiiiteruiiichmcn und sich mlt derselbe» j schleunigst a»S dem Staube zu mache». Der ichnclliüßigeMustk- ireund wurde jedoch vcriolgt, ciiigeholt, daraus zur Halt gebracht und gestern aus Anlrag des Herr» Staatsanwalts Stein zu 4 Monate» Gciängnltz und 2 Jahren Gl'renrcck'tsvcrlust vci- iirtbeilk, — Renniüthig diS aiffS -lcntzerste betritt dcr am 12. Oktober l8l,l in Schön-Iohnodoii iKreis Miinslcrbcrg» ae- borenc, noch unbcslraite Schuhmachcrgeicllc Hermann Hciuria' OilclSdcrg die 'Anklagebank, Um kostemroi i» de» Besitz einer hübschen Haar Uhrkctte mit goldnei» Schicb-r zu gelangen — wenigstens versichert G,. cS >c> ihm einzig bloS dar»», zu tb»ii gewesen — ritz Glcisberg am ist. Dcccmvcr, viheiiks gegen iüm Uvr, de» am Haine „an der Mauer 3" befindlichen, dem Zeugen Zechendori gehörigen und mit Haarichmucksackie» und Zöpfen im Gesamintwcrthe von I'lll Mk. gcsüiltcn Schaukasten hcrunkcr unk rctlrkrte schleunigst nach der ü. Etage, woselbst er den Kasten unter dem Bette eines Schintcrlehrlings verbarg. Unmittelbar darauf zur Halt gebracht, wurde der von Herrn Referendar Maic- zoll vcrtl'eidigtc 'Angeklagte gestern, nachdem der Gerichtshof zu Gunsten G'ö cingcnonimcii halte, daß derselbe nur de» Diebstal l einer Kette beavffckstiat habe, zu einem Monat Getängnitz ver nrtbeilt. Die 'Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Stein, — Strafkammer IV. Der erst im November v, I. aus der Stroa- hait entlassene Fleischergeiclle Edwin Robert Roßberg, ei» riill- iälllgcr Dieb im Alter von 28 Jahren, schaffte am Nachmittag des 0. Dcceinber bei Gelegenheit einer Bettcltonr in einem Flelschladen der Statt einen Flctickierstahl im Werthe von 5 Biark aui die Seite und hat diesen Miffgrlff, dem Antlag des Herrn Staatsanwalt Schaarichmidt gemäß, mit l Iabr Zuchthaus und 2 Jahren EhrenrcchtSvcrlust zu sühnen. — Friedrich Wilh, Richter, ein 27säl'i, und IN Meisten aufhältlicher Frcancntant dcr Strafanstalten, machte am 30. Ocloder v. I. mit seinem ar bcitSloscn und auch schon zweimal vorbestra'tcn Kollegen Otzkar Schwinger, einem Familicnvaler, einen 'Abstecher nach der Re sidenz und hier bettelte» die Mclstner mehrere Häuser im Schweizcrvtcrtcl ab, während der von Meißen niilgenonimlnc Sack zur Unterbringung je eines gestohlenen Fustabstrelchcr», einer Decke unb eines LänierS benutzt wurde. Richter hatte ve reilö einige Zeit vorher seinen Mictholeutcii eine Partie Wcri- zeug ans der Bodenkammer gestohlen und am Nachmittag de« l, November entwendete er von der Straße in Meißen weg einen Kohlenkasten, wnrtc aber in ilimranii dabet erwischt und selige nomine». Die Strafkammer citannle gegen Richter aus l Ia»i 10 Monate und 3 Jahre EhrenrcchtSvcrlust, gegen Schwinger aus 2 Moiigtc Geiängiutz und wegen Bettelnö ani je l Woche Hast, — Landgericht den I-', g»»nar, CInitlanimkr III. Bvrmttlago L Ilftr ,va>:>>: Verhandlung gegen den Giusbenicr ärauz Sari Lucius wrg«n Himetzirdung der o> - koinnienslencr I I III>r Nachm, »ege» de» Unlicher ^'ernliard v'nslav .lirliling an» »)c>: dort wegen salirlaiüger Geffivrdnng cincs EilenvahntranSrorle», Slraslammer V, llScrufiingcii.I n Uhr Hanvlvcrhandlnng in Ltratiachen Suima Thrlia Vcnv, Süldliancr Tappert tn Kvnigsici» wegen Haiiösrieden-bimch, Wh, gegen den GnlSbesiper Jolvnu, Sari Molllob Nschedel ans Ranndvrs wegen iSeamlendclcidignng. 11 gegen de» so IchöftS'illwer äricdnch Richard Sennin eck an- Porlchderf wegen Lachlnnchndignng, I!" , gegen Anna Helene Laune Mehner ged, gnnle wegen Bcanucnl'eieldtgnng. I- gegen die ledige Hulda Bering Müder an° Niederdgc-!!,!: ivegen gvrsN'ergelien:-. Meteorologische Beobacht»«»»» der deutlchen Tcewaric in Hamburg am m, Januar >w>L.Nlir Morgen». Dr«. 7S !!ll»i»d. l ikSeltcr. ! Avvenbagen , . i . 7^'.' ucv leicht bedeckt — 6 ^tokffiolm .... 711 d.'i» leicht bedeckt - 12 bavarand» .... dl m.'i I l'kdeskt — 211 L l, Peier.inug , . Icii'.l lwdecki — I, Mi''sott . bin Iiuld l>c deckt — Ii. Haiulnidst , , . . Mfincl 7 II leicht sieis ii.ild l'cdedl , dedc<kl — Ii - Paris Miinche» leicl,! beiter l - 12 7'.7 >V su'i'.ooch Tunst — N Leipzig 77»i; LS lkabi bciierst — 1F Berlin ..... 77.2 3>v schwach bedeckt — 14 Wien ...... 757 sitll bedeckt - 11 Breslau 755 lnli Nebel - 20 > Bornmtggz Lchnec. ucd erlicht dcr Witterung, Bo» einem u oidwoiiA fliitichlei.eiidku. 1! Kaiffmann Uldrlcht bczweffelt sehr, daß Mäntel dieser Fa"vn au« ,, „ . Heien Minimum auo, welche-,- beule in Nvrdrnsiigiid iggeii, ersin-ili sin, ein Hache- deine: ilvn-ogedlct inii mein lchwachcn, nmlainenden Aenden, bio tiber den »g»gi bn-vvw wäbrend in LUdlaciisranIretch rin gcringiilgige! Marivunn ausgetreten nt. Da nirgend' WtUd vom atianltlchcn Lccan ilaiiniidcl, >,«> dcr äroit in Snrovn elne n»gc>oobnl!N c Beilneiiung gclvvnncn. siet scheint davon nur du- Siidlniiite de» Miltesmecrgclnelc , selbst an! Kiand n»b an der stanz. Lud- NN» Wehinilc liegt die Tcmbcealnr l >- i>!»>d creliiiw nnler Nun, Elbvdbe tn Dresden. 17. Jan. Abds. st U.: 108 Lent. unter ff. raaeSsttsKichir. Deutsches Aeich. 'Aiü I8st«l der Krieff zwischen Ocstn- resch »nd Preußen auSbrach, wnrtc auch daö souveräne Fürsten-
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