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Dresdner Nachrichten : 23.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-23
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1881
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Vrosävv 1881. ^Itch I»1I» 7 Uhr P »er »Edition: ««rtaiftratk 1L »i»»i,>i«mr»«»»rr>» »prlrijLhr«« ,«»rl «> VI»«.. du nh diksff« " 7»»s«e. «um». Iv Us^. S7OV0 !i»«ck »u>Ii»r stttr dIrRiMaatk -iiii ,«kr -iiiacla, imtkktplk mach', sich die l Srrmpl. pandkerM»« ... lc «cdacil», nicht vcroindltch. »>n»o»ce» für uns iirnmen »nr Tlr Amamrrii-Vurcaur »»««>»«- ««»,, » B»«>««; - «u»»«s - «. »all«« "> «iirUp: — «»». »>«tz i» Maadkl»»«: - 2. «-»« » «». --»t«>>>»»mHamI»ir«, <I-SS!^ IsbbL^SichS«-L'-^SSi!SS!Si^ Vlutvr-MLlltsI, küiImSutel Tagtvkatt für Uolittk, Anterhaltunq, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enlifte. Iimuvr-i,Lrävr«kvn-^utztt/in iu äeu uvuvstou k'ueons vorriithi^. scnciu uuck nur seknollvic:» .Vlltvrtiuuiig c-mntodlvu Zlti»mlct, im llatliduus«'. 26. öalii'xrmx. Snfrral« Mrr»«» «anrottradr >! »i« Nachm. 8 Mir anarnommra. Sonntag» vis Milta«»tSUI,r. Ja Meusiavt nur au Wochenlag«»: äk. Ulsftrrgailc Nr, l> bla'Nachm. SU Hr. — Ti« ci»n>alttge Pclii^ilr kafni Id Line, Eingclandt vo Psge. <kme Garatttie für dai »ächii- »agige Erschcinen der Jnjeralc wird «icht gegeben. AutwSrligc itn»snc«u»Äu>lrage voillinbelannleuPcriane» uiirrrrc» mir nur gegen Prauumera»»»- Aahlung durch Briefmarke» "der Poiirmjvblung. Acht Silbe» tollen In Pig. Inserate für dir Moulago «uminer aber »ach einem grlllagc die Petilzeile ü»i Pf. ^Vilsckrullorslr b(r. 43 < »iptialitt «in rvielikatti »I. L^Oksrr-* ^Vilsckruüdrstr. ß Ar. 4» - m s I^axor tlii- llnaben uml lKückoksii di8 xum Zltor von >0 Ininvii. ll s> ,< Uv8tc>IlunM» liidvli blass cvorckv» in vigonen Zw.lior» ^ ^ prompt, vrlockigt. ji, z - 8 «r. 327 , Wilternng vom22,No»cmier. Barometer nach vskar Büsold, WaNftr. IlkAbdS.üII.) ! 7«»«tll . feit gestern I Min. gestiegen. Tbermomelrogr. ». R-au»,.: Tcinper. K°W.. ! niedr.Temv.na W.. böchste Tem». Iv-rs. Lüd Witt!>. Bedeckt, regncriich. .In,»,». ,,. .Iu«,u.1»., Iluv. In. k«, «»Ikprmltnici, k>rklttfrnfk.', ^nnU^liirN.lii-, >i>nlliitt.l,n-« n. Ilol*« «lettlsiri,, 1'Iut.I»., < »« I»«n. /, t'»uvutt. ii, 1»i.eU«-utii. l»er, tln.-n „irü^r. ^. Uirme in ^ulou ^U!ilit»t.n 7.U i.illisen Muftr.irl,, I'l^idivor^-i^ilui^v «rritir, uuä ttttulbn. ^u-.sVilUl^oiil1uoL«n ,»u<U, 080. I.vl»nuun» t80U8t ^ !u/OI ), Aussichten für den 23. Ncwcmbcr: Meist trübe, mild, zeitweise Regen, windig. Mittwoch, 23. Novbr. kitr cieii !>l«mt beeember v«ritb>» ^t»ann«n»«nlM »»7 «Nv „vr«»8«Ii>o^ lX»< >- In «ti'r >3, v<» , ttki^ »N87»»rt8 d«, «1«^»» Ka1-«^I. H»«,8.u,»8.»It^i» tn tte.oli^sre l».« .« »a U2 ln «>«n V«m1«rr.-I^a«»r. HI«n»r» I>.« »u 77 ttr. ex«I. L«t»LN8« Iitus »n8«nnn»n»«». KxpviUtlon <1oi' vrok.iiioi' XucIn loIOoil. «elatitworlttch-r Rcdactcur für PvOOschtö l>r. Emil Bicrch in Dresden Mittelst der Freifahrlarten ist der größte Tlieil der Reichstngs- abgcordncten von Berlin wieder nach ilircr Hcimatl, zurüägckci,rt. Wer dem bayerischen, sächsischen und badischen Landtage angchört, findet da bei den heimischen Landesgeschästen genug Arbeit, während in Berlin der Reichstag eine nahezu wöchige Pause gemacht hat. Ein Parlament, sei eS ein großes oder ein kleines, kommt zu An fang eben nur erst altmälig richtig in Gang. Besonders ist dies bei einer Truppe der Aall, die, wie der neue Reichstag, so viele Re kruten zählt. Man bezeichnet cs als sehr erfreulich, wie lebhaften Anthcil diese Neulinge an den Einrichtungen und dem Cöcschästs- gangc des Reichstags nehmen. Der Gegensatz zu den alten Reichs tags-Unteroffizieren, die ihren Dienst nur mit Routine verrichten, mag in der Thal recht crguicklich sein. Bon den Äommissioncn wird zunächst die Budgctkommission und die Wahlprüsungskonmnssion am meisten in Thätigkeit kommen. Hinsichtlich der Arbeiten der letzteren wird ein weiterer Zuwachs noch in der nächsten Woche zu erwarten sein, da die gesetzliche Frist für die Anmeldung von Wahl protesten am 27. d. M. «bläust. Die Zahl der cingelaufcnen Pro teste ist bis jetzt kleiner als die der Beschwerden über Wahlbeein- flussungen. Uebcr die letzteren darf man sehr umfangreichen und interessanten Debatten cntgegcnsebcn. In der Presse dauert die Besprechung der kaiserlichen Thronrede ungeschwächt fort. Die liberalen Zeitungen, an deren Redaktions- pultcn zumeist Schriftsteller aus Fuda's Stamm sitzen, sind gründ lich verschnupft über die Stelle, worin von den „sittlichen Grund lagen des christlichen Volkslebens" die Rede ist. Sobald Jemand die Worte „christliches Volksleben" auf die Lippen nimmt, beißt ihn die ganze orientalische Preßmcute in die Beine. Die Entchristlichung unseres Volkslebens ist eben die Voraussetzung für das Obcnaus- koinmcn jener verderblichen Grundsätze, an denen auch unser Er werbsleben krankt. Die praktische Folge davon ist, daß Selbstsucht und Genußsucht als die allein berechtigten Triebfedern des wirth- schastlichen Lebens gelten; die weitere Folge ist, daß die Arbeit und die Arbeiter nur als eine Waarc in dem großen Eoncurrenzkampfe behandelt werden, deren Preis das concurrirende Kapital vermittelst des Freihandels nach Belieben hcruntcrdrückcn kann. Diese ent- christlichcnden Grundsätze bedeuten im sozialen Leben die Unter drückung der wirthschaftlich Schwächeren, also der Armen, der Un bemittelten, der Lohnarbeiter, der Handwerker und später auch der Fabrikanten, der Bauern und schließlich auch der Großgrundbesitzer zu Gunsten Derer, die mit baarein Gelbe handeln. Wenn also die Äaiscrbotschast mahnt, zu den sittlichen Grundsätzen des christlichen Volkslebens zurückzukchren, so bedeuten diese sozialen Reformen dauernde Besserung im Erwerbsleben der Nation durch größeren Schutz der wirthschaftlich Schwachen. Um die verfassungstreue Opposition im österreichischen Rcichs- ralhc aus der Mehrheit in die Minderheit zu versetzen, hat die Wiener Negierung einen sogen. Pairsschub vorgenommen. Es wurden 14 Großgrundbesitzer, frühereBcamtcundProfessorcn, zu lebenslänglichen Herrcnhausmitgliedern ernannt, 3 davon zu erblicken. Ihrer po litischen Richtung nach gehören sämmtliche neue Pairs den klerikal- feudalen an. Trotzdem bezweifelt man, ob Gras Taaffc aus eine genügende Anzahl von Freunden im Hcrrcnhausc zählen kann, wenn er mit Anträgen erscheint, zu denen ihn die Römlinge heftig drängen, namentlich die Schulpflicht von 8 auf 6 Jahre herabzusctzcn. Einst weilen macht den Wiener Staatsmännern der Aufstand in Süd dalmatien und der Herzegowina schwere Sorgen Es handelt sich ja nicht blos um ein Paar „Räuberbanden" und sonstiges „Diebs gesindel", wie man sich und Anderen gern einreden möchte, obwohl das Hammelstehlen und Plündern zur Profession der Bocchesen, Krisvoscianer, Czcrnagorzen und wie die Gebirgsstämme sonst heißen mögen, von Kindesbeinen a» gehört. Die Insurrektion wurde von dem Hafenstädtchen Risano, in welchem eine wesentlich italienisch redende Bevölkerung wohnt, angezettclt; die erste That des öster reichischen Generals Jovanovics war daher, die Insurgenten in den, Gebirge von ihrer Verbindung mit dem adriatischen Meere und da mit von der Zufuhr von Waffen und Munition abzuschnciden. Die Aufständischen rckrutircn sich aus ungemein kräftigen, abgehärteten, verschlagenen, ausdauernden und kriegerischen Gesellen, die alle Vor theile ihrer gebirgigen Heimath ausgezeichnet zu benutzen verstehen und von Montenegro aus fortwährend Unterstützung erhalten und dorthin sich zurückziehen. Der österreichische General Jovanovics ist Kroate von Geburt, kennt Land und Leute und den Gcbirgükricg vom Fundament ans: er unterwarf Bosnien und ist ganz der Mann dazu, den österreichischen Gesetzen in den aufständischen Be zirken 'Autorität zu verschaffen. Aber ein schweres Stück 'Arbeit hat er vor sich, denn schon machen sich Anzeichen erkennbar, daß die Durchführung des Wehrgesetzes in Bosnien ebenfalls das Signal zu einem Aufstande geben kann. Russische und italienische Agenten sllalia irridouta) durchziehen das Land, um gleichzeitig mit dem Aufstaird in Süddalmaticn und der Herzegowina auf eine Schild- erbebung in Bosnien gegen die österr. Herrschaft hervorzuruken. Herr Gambetta weiß aus eigener Erfahrung, wie unangenehm sich Abgeordnete einem Aabinet, durch Interpellationen u. drral. machen können. Er empfindet deshalb das erklärliche Bedürfnis!, eine Zeit lang ohne parlamentarische Controls zu regiere», wenigstens so lange, bis seine z»m größeren Theil sehr unerfahrenen Minister sich mit den Agenden ihrer Ressorts einigermaßen vertraut gemacht haben werden. Dies ist wohl der wahre Grund, warum die französischen Kammern binnen Kurzem vertagt werden sollen. Vorher freilich wird es aus Anlaß der Interpellation Ribot, welche sich speziell auf die innere Politik beziehen soll, noch eine voraussichtlich an Zwischenfällen reiche Debatte geben. Der Senat hat sich an Gambetta für die Fußtritte gerächt, mit denen ihn der neue Conseilpräsidcnt fortwährend rcgaliren läßt. Der Senat wählte zu seinem Mitglieds nicht den Candidaten Gambetta's, sondern einen gemäßigteren Republikaner Voisins und nahm damit zugleich Revanche an dem ultra-radikalen Kultusminister Paul Bert, „welcher die Crv.zifixc aus den Schul-Lokalen entfernen ließ". Der neue Minister des Innern, Waldeck-Ronsscau, hat sich bei seinem Amtsantritte mit einem Rundschreiben eingefllbrt, welches dem Charakter und der ernsten Pflichtausfassung des Ministers nur zur Ehre gereicht und von dem man wünschen muß, daß cS nickt blos auf dem Papiere stehen bleibe. Der Minister schärst den Präfekten ernstlich ein, ibren Posten nicht olmc Urlaub zu verlassen. Bisher waren die Präfekten einen guten Theil des JabrcS nicht auf ihren Posten, sondern in Paris, um dort als Bittsteller für ihr Departement oder, was noch häufiger der Fall ist. für Verwandte und politische Parteigenossen Vortbcile anszuwirtcn. Sie trieben sich zu diesem Belmfc fast nnuntcrdrochcn in den Vorsälen der Minister und Deputirten herum, statt sich um die Verwaltung ihres Amtes zu kümmern. Denn nach republikanischen Grundsätzen ist der Staat, sind die Aemtcr, sind die Staatsmittel nur dazu da, um als Belohnung und Beute derjenigen Politiker zu dienen, die bei den Wahlen der herrschenden Richtung die besten Dienste geleistet haben. Alle fetten Stellen, und schließlich auch die mageren, wurden an Vettern und Freunde cinfliißrcichcr Republikaner vergeben, obne Rücksicht, ob sie zn dem Amte auch die nötbigen Kenntnisse mitbrachten. Der neue Minister Waldeck Rousseau erinnert nun die Präfekten daran, daß der beste Schmuck von Beamten Unbestechlichkeit und Arbeitsamkeit ist; er verbietet ihnen daher, ohne seine Genehmigung ihren Posten zu verlassen. Ob unter dem Regime eines Gambetta der Nepotismus und das Günstlingswcsen, diese in Frankreich in höchster Biüthe stehenden Staatscinrichtungcn, verschwinden, darf man sehr stark bezweifeln; amuerkenncn bleibt cs immer, wenn ein Minister schonungslos die wundesten Stellen der Derwaltungsgrundsätze seines Landes ausdcckt. Ferner sei cs gerühmt, daß ein 'Abgeordneter, Namens Louis Lcgrand, einen Gesetzentwurf cinbrachtc, welcher den Kammcrmitgliedern jede Randglosse zu Bittschriften, jede Emvfehlung und jedes Gesuch zu Gunsten von Privatintcressen verbietet und für jede Zuwiderhandlung Strafen festsetzt, einfachen und verschärften Ordnungsruf mit Einschreiben ins Protokoll der Sitzung, Tadel mit Ausschluß von den Sitzungen auf bestimmte Zeit. Wird die Kammer aber selbst den Ast absägen, auf dem der größte Theil ihrer Mitglieder sitzt? NevefteTeltstramme »er..Dresdner NaLr." vom 22. Novbr. Berlin. Der beutigen Bundesratlissitzung wohnte Geb. Ratb -Held aus Dresden bei. Aus der Tagesordnung stand u. A- ein Antrag Preußens bctr. die Verlängerung des kleinen Be lagerungszustandes für Berlin auf ein Jahr. Die Verlängerung wurde beschlossen. — Dem Reichstag ist eine Denkschrift über die Verhängung des kleinen Bciagcrungsziistandes über Leipzig, Ham burg u. s. w. zugcgangcn. Berliner Börse. Die Geschästsunlnst übte heute einen erheblichen Druck auf die Courss, Aus Wien wurde schwache Ten denz gemeldet; Gerüchte von der Erkrankung fürstlicher Personen — Gerückte, die übrigens aus Berlin stammen und Deutschland am nächsten derührcn müßten, wenn sie wahr wären, hatten an der Donau eine Verstimmung erzeugt, die durch starke Verkäufe eines großen Hausse - Spekulanten noch verschärft wurden. Ocstcrr/Bahnen einigermaßen belebt, aber weichend. Franzosen 4Ve, Lombarden t>, Elbcthal 7, Nordwcst 3 Mk. niedriger. Deutsche Bahnen matt. Banken schwächer. Krcditaktie» schlossen 7 Mk., Diskonto 2'/8 Proc. niedriger. Bergwerke angeboten. Laura und Dortmunder je l'/e Proc. schlechter. Industrien vielfach recht fest. Fonds und Renten geschäftslos. Ocstcrr. Prioritäten vernachlässigt. Lokales oud Sächsisches. — Ihre Maj. die Königin ist nunmehr in die Rckonvales cenz eingetrctcn und der befriedigende > Gesundheitszustand macht bereits weitere Bulletins überstüssig. — Der Kaufmann Florcntin Wchncr in Gohlis erhielt das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden. — Se. K. H. Prinz Georg von Preußen weilte unter dem Namen eures Grase» Tecklenburg während 3 Wochen in unseren Mauern. Die ganze Zeit widmete Se. K. Hob. den Museen, Samm lungen und Kimstschätzcn Dresdens. Auch Moritzburg und Pillnitz wurden besichtigt. Die meisten Abende brachte Se.K.Hoh.iittNc»- städtcr Theater zn, auch besuchte derselbe mebrcrc Male das Rcsi- denztheatcr. Absteigequartier batten die Herrschaften im Victoria- Hotel genommen, wo sie die prächtigen fürstlichen Appartements bewohnten. - 1-c. Erle nm euer, dingender Arzt dcr 'Anstalt für Gc- müths- und Nervenkranke in Benvorf bei Koblenz, crlnclt das Ritterkreuz 1. Klaffe des K. S. Albrcchlsoroens. — Landtag. Die 1. Kammer genehmigte in ihrer gestrigen zvihung einstimmig, gleich dcr 2. Kammer, den Gesetzentwurf wegen vrovisorilcker Forterhcbuug dcr Steuern und Ahgabcn im Janre 1882. Bei Lchlußbcrathung des Etats der allgemeinen Staats- bedürsmsjc <Rcf. Abg v. Herber) spricht Abg. v. Schönbcrg-Mockrttz bcz. Verwaltung und Vermehrung dcr Kunstsammlungen den Wunsch aus, daß die lediglich in Rücksicht der gegenwärtig finanziell wenig günstigen Lage des Lairdrs beschlossene Reduktion dcr Position von 58,l>M M. auf 40,OM M. nur als eine vorübergehende Entschließung « iu vetrachtcn kein, dürfe, und verwendet sich in jeder Hinsicht kür unsere der Kunst und Wissenschaft dienenden Staatssammlungcn aufs Wärmste. Herr Staatsministcr vr. v. Gerber dankt dein Vorredner für das hohe Interesse, das derselbe diesen Staats- instituten cntgcgenbringt und spricht die Hossmmg aus, daß die Re gierung, sobald irgendwie cs die Verhältnisse möglich machen, die früheren höheren Postulate für die Sammlungen für Kunst- und Wissenschaft von den Ständen wieder erbitten dürse. Schließlich würden die sämiutlichen von der Staatsrcgicrung postulirlen Zu schüsse und zwar die König!. Civillisle und die Sckmtullenbedürfnisie für Ihre Maj. die Königin mit zusammen 2,040.000 21t., die Apanagen mit 320,414 Mark, die Zuschüsse für die zum Königlichen Hausfidcicommiß gehörigen Sammlungen mit 221,317 Ai. (einschließlich 19,840 Ät. transitorisch), die aus den Staatskassen ruhenden Jahrcsrentcn mit 403,971 M„ die Landtagskosten (in Rücksicht auf die durch Beschluß beider Kammern veränderte Salarirung des ständischen 'Archivars und des Redakteurs dcr Landtagsmittbeilungen erfolgte Abminderrmg dcr postulirten Summe um 050 Mk., mit nunmehr 120,4«Ö M., das stenographische Institut mit 29,100 Mt., den Aufwand iu allge meinen Regieruugs- und Verwaltungsangclcgeuheitcn mit 103.000 Mark, Gesammtmiuisterium und StaatSräth mit 20,840 Mt., Kabinetskanzlci mit 7350 Mk., Ordcnskanzlci mit 4500 Act., Hauvt- staatsarchiv mit 40,200 Mt., Obcrrcchnungskammer mit 72,100 'litt, und für das Gesetz- und Verordnungsblatt mit 10,OM Mt. ein stimmig genehmigt. — Die zweite Kammer beschloß aus Antrag der Referenten 'Abgeordneten Dncberitz-Nischwitz und Ullrich-Werdau den Pensions-Etat für Militär-Invalide und deren Angehörige aus dcr Zeit vor dem Kriege Is70'71 nach der Vor lage gcmcinjälirig zu genehmigen. Die Pensionen beziffern sich für Offiziere, Aerzte und Beamte auf 5437 'Mk., für deren Wittwen und Kinder auf 81:45 Mt., für Pensionen und Pcnsicmszulagen für Unteroffiziere und Soldaten 31,000 Mk., für deren Wittwen und Kinder 780 Mk., iu Summa auf 45,352 Mk. Tie Wahl des Abg. Becg im 8. ländlichen Wabllreise wurde als giltig vollzogen an erkannt, eine Beschwerde-Anzeige hierüber seiten des Reviertörsterü Schneider in Reichenau dcr Kgl. StaatSrcgierung cur Kcnntniß- nahmc überwiesen. In einem ländlichen Wahlkreise batte man nämlich — ein offenes BicrglaS als Wablurne benutzt und in Döbra war einem Wähler, der einen Zettel für einen Wenden hatte abgebcn wollen, derselbe mit den Worten aus der -Hand ge rissen worden: „Sie werden doch nicht für einen Wenden stimmen!" — Landtag. Das erste Verzeichnis; der bei der Besckwerdc- und Petitions-Deputation dcr 2. Kammer cingegangenen Peti tionen umfaßt 4l Nummern. Die meisten derselben lind der Finanz-Deputation überwiesen worden und beziehen sich auf neue Anlagen bez. Erweiterungen von Eisenbahubnuten, und zwar auf die Linien Annaberg-Schwarzenberg, Kömgsbrück-Klotzscha, Neustadt Leipzig - Ncuschöueteld «Selundärdahneni und Geithain-Lausigt Leipzig, Treuen-Auerbach-Haltensteiii, Döbeln-Wermsdorf-Mutzschen (Stnatseiscnbahnen). Eine Petition des Gemeinderaths zu Gott leuba betrifft den Weiterbau der Pirna - Berggießhüblcr StaatS- Eisenbahn bis Gottleuba. Für Errichtung eines Landgerichtes in dcr Stadt Zittau wurden 0 Petitionen seiten der Gcmeinderäthe zu Ostritz und EberSbach, dcr Grwerbevcreine zu Heincwalde, Ebersbach, Geringswalde und Ostritz und des landwirthschastlichen Vereins zu Bernstadt cingercicht, weich letztere sämmtlich eigener Berichterstattung überwiesen worden sind. — Die von gewisser Seite hämisch angegriffene Wahl des Landtagsabgcordnctcn l)r. Robert Schmidt ist von dcr bctr. Abthcilung dcr zweiten Kammer einstimmig für giltig erklärt wor den. Ta in der Abthcilung Mitglieder aller politischen Parteien sitzen, so ist nicht daran zu zweifeln, daß auch das Plenum dcr Kammer die Wahl Or. Schmidt'S für giltig erklärt. — Daß die sozialistischen Führer, welche iu unserem sächsischen Landtage sitzen, um keine „Mittel zum Zweck" verlegen sind, ihre Doctrincn aus parlamentarischem Boden, wenn cs nur irgend an gelst. geltend zu machen, beweist dcr Umstand, daß sic eine neue Interpellation in dcr 2. Kammer vorbcreiten, welche diesmal die Vorgänge auf dem Altinarkte an den 'Abenden der beiden Wahltage betreffen soll. - — Das Präsidium des Rcickstags^soll, sobald cs der Gesundheitszustand des Kaisers erlaubt, von Sr. Majestät empfan gen werden. Da dcr Kaiser es liebt, diejenigen Personen, die Uni form zu tragen berechtigt sind, in derselben zu sehen, so haben die beiden Vieepräsidenten, Hrh. v. Frankeiislei» und Ackermann ihre Uniformen als König!. Bapr. Kammcrhcrr rcsp. Kgl. Sächs. Hof rath sich nacb Berlin nachschickcn lassen. — Auf dcr F e st u n g Köni g st e i n befinden sich in Folge eines im Felsen entstandenen Risses drei Stockwerke Kasematten in Bewegung. Zur Verhinderung des Einsturzes macht sich das Ab tragen und der Wiederaufbau derselben bei andcnvciter Junda« uiciltirung nothwendig. Außerdem soll eine Damps-Fördcrniaschinc beschafft werden, weil die bisherige Wicdervorrichtung dcr Festung den im Armirungssalle entstehenden »rhöhten Anforderungen in Beförderung von Material nach dem Hcstungspiateau nickt mehr zu entsprechen vermögen. Außerdem wird durch die Maschine die Herbeischaffung des zum Knsemnttenbau erforderlichen Materials wesentlich erleichtert werden. Die Kosten sind veranschlagt: für den Abbruch der alten Kasematten mit 37,050 Mk., für den Wieder aufbau derselben mit 247,000 Mk. und für die Dampsfördcrmaschinc »nt 31,100 Mk. Für die beim Abbruch gewonnenen und wieder mit zur Verwendung kommenden 'Materalien werden 03,750 Mark abgerechnet, so daß das verbleibende Gcsammtersordcrniß nur 251,400 Mk. beträgt. In den neuen Rcichshaushaltsctat sind 150,000 Mk. als erste Rate eingestellt worden. ^ — Gewerbevercr». Am Saalcingangc ward die bekannte Stencrresorm - Petition verthcilt, deren Beachtung bez. Unterzeich nung Herr Vorstand Walter dann cmpsabl. Herr Direktor Karl vom Rcsidcnztbeater onerirt, weil neulich die Billcts iu den „Mann im Mond" nicht für Alle ausrcichten, auch in dieser Woche für jede Aufführung genannter Posse den Vercinsmitgliedern den Besuch zu halben Eintrittspreisen ; gegen Präsentation dcr Mitgliedskarte werden im Thcaterburcau früh von 11-1 Uhr Billcts ausgcgcben. An kleinen technischen Mittheilungen brachte Herr Kommissar Schütze nur zweierlei: ei» neues Potent Sicherheit'.' Rasirmeffcr. welches vor dem bereits eingesühlten Barthobel — in dessen Art cs auä- gcsübrt ist — noch etwas voraus haben soll und für 0 Mark bei A. Müller lPragcrstrnße 37» zu bekommen ist, und einen patentirten Ltreck-Stukl, dessen Rücklelmc, Sitz und Fußthcil durch das Schwer gewicht des Daraussitzenden allein verstellbar wird, also keinen Handgriff nöthig macht, es wird dies infolge einer sinnreichen Hebclronstriiftion im Innern des Stuhles möglich. Solche Stühle sind bei Fra»; Gurih «Pirnaisckcstraßc 20) zu haben: Preis von 55 Mark ab. Herr vr. Geißler beantwortet einige Aniragcn auf chemisch-technischem Gebiete, bei welcher Gelegenheit er die dieser äae im lnellgen Amtsblatt gebrachte Mitthcilling, inan könne dem etroleum die CrpIosionSkrast benehmen, wenn man Kochsalz in dasselbe schütte, als eine ganz irrige bezeichnet«:, Der anderthalb
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