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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260329017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926032901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926032901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-29
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1926
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»» 1* ««MI, Brieskaslen. ! «pruchftnnde» de« Briefkast«,,,!,!»: vor mittag« tauber an Ton», und Feiertage»! tögltch von 11 bt» Uhr: nachmittag» nur Montag» und Mittwoch» von k bi» t» Uhr. Vchrtstlich kvnneu Anträgen nur beantwortet werde» wen» Rüekoort» beigrlüai tk. *** Ein „Genießer". „Bitte, gib Antivort, Onkel! Bei meinen lieben Eltern. sie beide zählen nun schon 76 und «7 Jahre, war und ist es noch heute Sitte, daß wir. wen» wir mal niesen müsse», einander »Gesundheit" oder »Wohlsein wünschen. Und das nicht etwa »ui gedankenlos, nein, allen Ernstes wünscht man dabei alles nur erdenkliche Gute: denn niest man vfterS, so ist das meistens der Vorbote kommender Erkältung. Meine Elter» haben mir das »Gesundheit", und »Wohlseinsagen" von Kind aus derart angewöhnt. daß ich eS auch mit meinen 39 lenzen noch nicht lassen kann und eS auch nicht vermisse» möchte. Auch in meiner jungen Ehe nicht! Mein liebe» Butzelche», sonst lieb und liebenswert, ausgerüstet mit allen Tugenden einer wahren, deutschen HauSsrau lunler Tausenden findet man nur eine solches, ist aber in diesem Fall: leider anderer Ansicht: sie meint, daS sei jetzt nicht mehr Mode. Die logische iinansbleibliche Folge dieses Gedanke» ganges kannst Du Dir ja denken. DaS aber kann mich im stillen verdrießen, laßt mich jedoch nicht davon abhalten »Danke schon" zu sagen, eben aus Gewohnheit, auch wenn ich »keinen Grund" dazu habe! Sv nichtig die Sache sein mag, so wertvoll wäre es für mich, zu wissen, welches »allgemeine Urteil" man zurzeit über derartige »rückständige Ansichten meinerseits" haben dürste." — Du sagst doch hoffentlich nur »Danke schon", wenn Du vorher geniest hast. Weißt Du, man soll dem lieben Gott für alles danken. Auch dafür, daß man geniest hat und den Nieser gesund überstanden hat. Vor dem Onkel ging einmal vor vielen Jahren in Leipzig auf der Kur prinzstrabe ein kleiner dicker Mm,,, her. Der nieste. Schon wollte der Onkel, der damals »och ein lustiger Studio war, im Vorbeigehen »Prosit" sagen, als sich der kleine Dicke plötz lich ans den Fußsteig setzte, hintenüber sank und tot war. Er zähl das mal Deinem Bußelchen. Dan» wird sie's Dir nicht mehr übeliiehmen, wenn Du zu ihrem »Genuß" „Wohlsein sagst, und habt Ihr erst den siebenjährigen Krieg durch, und es ist ein Krieg in Liebe und Freundlichkeit gewesen, dann sagt sie ganz allein »Jur Gesundheit", wenn Dein Viecher einmal explodiert. *** Aerzgebargsche Nichte. „Daß Du ka Dummer bist, habch schu lang wagkriegt, vielleicht kannste mer emvl mitn Rat zur Seit schlich. Iech Hab' Schwarzen in der Hüst. Uber- schankel, Schinbaa, 's Knie tut net weh. Dos bnhrt 'n ganzen Dog, iech kaa net rachts, net links liege, und ussn Buckel ganz schlacht. Wenn iech miech früh aus'n Bett nanSroll, muß iech süns biS sechsmal asetzcn, un wie graziös ich naacher in der Schtub rimlaaf, ine Tanzmastern könnt mich drim beneiden Iech hob' gewärmt, Hilst nischt, eigenem, hilft nischt. bie bei in höinopathischen Duktar gewesen, der saat, Nerven entzündung. nach zwölf Wochen hob' ich ka bissel Besserung ge schpürt. Eh iech nu wieder zu in annern gieh, wullte ich erscht mol bei Dir anfregn, amende Hot ine Nichte oder Nesse vun Dir a suwaS gehat, nn siec-n geholfen wnrn. Garn möchtet, wissen, wn de Dei Arzgebargsch getarnt hast. Du kannst doch baal besser, wie de Arzgcbargschen salber, bist wühl emol a l>aar Gahr um gewasen? Denn blns vun laasen, ka mer dos net larne, Tn cännsk geleich in Virschand vun 'n arzgebargi- jchcn Varein machen. Mei Maa Hots in 39 Gahren nach net richtig getarnt nn er gibt sich doch Müh!" — Larne kammer doS a net. Wan doS net aagcbnurn iS, dar larnt en ganzen Laben net. Wegn dar Histwiiftiiig ssu haaßt Deine huekmublige „Nervenentzündung" ans Gebörgsch) kvnncslcs ahm nu emol bet an »Narvcnpunktdnkter" versuche Das P s a n n k n ch e n r e z e p t. Eine gewiffenhafte Nichte schreibt: „Du gibst ein seines Psannkucheiirezept. Doch einen kleinen Kniss hast Du dabei vergessen. Trotz großer Sorgfalt werden Deine Psannkiichen nicht „durch", weil Du nicht erwähnt hast, daß die Marmelade etwas angewärmt sein muß. ehe man sic auf die Teigstreifen „klackert"!" — Recht hat die gute Nichte, lleberhaupt ist eine gleichmäßige warme Tem peratur des Raumes, in dem die Pannckcinken gemacht werden, Vorbedingung des Gelingens. *** R. H. fl Mk.) „Ich war 1921 in Oberschlcsien und wurde Freiwilliger beim Selbstschutz unter General Höser. Während der Kämpfe gegen die polnischen Insurgenten er warb ich mir den Schlesischen Adler in beiden Klassen. Bei der Auflösung unserer Formation erhielt ich einen vorläufigen AuSweiS über die Verleihung mit der Zusicherung, man würde mir die Orden sowie die Verleihungsurkunden zugehen lasten. DieS ist aber bisher noch nicht geschehen. Vielleicht bist Du in der Lage, mir einen Rat zu erteilen, wie ich die Zustellung er wirken kann." — Der Schlesische Adler ist keine vom Reich oder von irgendeiner jetzt noch bestehenden Behörde verliehene Auszeichnung. Dein „vorläufiger Ausweis" wird alles sein, was Du darüber erlangen kannst. Um einzelne Stücke des Schlesischen Adlers zu erlangen, wirst Du nichts anderes tun können, als sie Dir in einer Ordeushaiidlung zu kaufen. *** Apfelsinenkreme. „Würdest Du mir ein wohl schmeckendes Rezept für Apfelsinen- und Zitronenkrcme an geben. Ich kenne ja welche, aber da gehören immer 8 oder 8 Eier dazu. AIS sparsame OauSi'rau kann ich diese Rezepte nicht brauchen." — Ja. ja! Das Leben ist sehr schön, aber teuer. Mau kann's auch billiger haben . . . dann ist's aber nicht mehr >'o schön. Aber sei beruhigt, man kann auch ohne Eier einen sehr seinen Kreme Herstellen, wenn man sich im Kolonialwarenladen ein Kremepulvcr kaust und ihm durch Zusatz von Friichtsakt nach dem diesem Pulver betgesügten Rezept den gewünschten Geschmack verleiht. *** Blutarmut. „Ich habe eine Freundin, die leidet zeitweilig an Schwermut. Sie behauptet, der Grund dazu sei ihre Blutarmut. Glauben Sie, daß das bloß von Blutarmut kommt und nicht eine Gchirnkrankhcit ist? Ich kann mir doch nicht denken, daß Blutarmut sich so schlimm zeigen kann." — Blutarmut kann so schwere Erkrankungen der verschiedensten Art Hervorrufen, wie denn überhaupt sehr viele Krankheiten auf „Verarmung" des Blutes an den richtigen Aufbaustosfen beruhen. So kann es auch Vorkommen, daß seelische Er krankungen auf einer sogenannten „Blutarmut" beruhen. Das kommt namentlich in den ersten Jahren der Mannbarkeit vor. Aber ob es im einzelnen Falle so ist, oder ob eine .Ge hirnkrankheit" vorliegt, kann nur der Arzt unterscheiden. *** 39jährige Leserin. <lk> Pf.j .^Hat eine Forde rung von 1995, die bis 1. Januar 1926 nicht angcmeldet worden ist. noch Gültigkeit?" — Natürlich hat eine Forderung von 1995, wenn sie nicht eine solche mit kurzer Verjährungsfrist ist. noch irgendwelchen Wert. Welchen... daS kann man bei der Dürftigkeit und Unklarheit Deiner Angaben unmöglich sagen. *** Reise nach T c u t i ch ö st e r r e i ch. 12 Mk.) „Ich beabsichtige, mit einigen Freunden zum Turnfeste des Deutschen Turnerbundes, das vom 15. bis zum 18. Juli in Wien abgehalten wird, zu fahren. Nach dem Turnfeste will ich noch etwa vierzehn Tage teils mit der Bahn, teils zu Fuß die Schönheiten Oesterreichs und der Steiermark kenncn- lernen. Kannst D» mir Angaben machen, welcher Reiseweg der schönste ist? Ich möchte im Salzburgischen landen." — Es empfiehlt sich als Grundlage einer solchen Reise wohl am besten folgende Strecke: Wien, Pancrbach, Reichenau, Schnecbcrg, Raxalpe, Semmering, Sonnwcndstetn, Mürz zuschlag, Bruck. Leoben, St. Michael, Bösenstcin, Kaiserau, Admont: von da SKihnfahrt nach Hallstadt im Salzkammer gut, Dachstein, dann Ischl und die Salzkammergutscen, und schließlich Salzburg. Es gibt gute, preiswerte Führcrbücher: die Ansaxissung lohnt. *** Neffen und Nichten helft! „Ich suche ein längeres Gedicht „Der Sänger Meister" oder „Das deutsche Lied". Kurzer Inhalt: Bei einer Hoffestltchkeit ringen , 'VL 2» --Äsi Lande« kein drntsche» Lieb mehr Brauchs" Gastgeber verlan «Srttlch: st den« tu deutsche« . , s" E« »trd dann van» Bach» geholt, der in dürftiger »leid««« und schlichter Weise zunächst wenig Vertraue« erweckt, «ach Vortrag einiger Lieder aber ungeteilte« Beifall erzielt. Er übt dann Srttt! an den fremden Künstlern mit den Worten: »Hohl wte sie selbst, so hohl ist auch ihr Lied." Da» Gedicht wurde ISIS von Krau MebuS-Bleibtreu vorgetragen, die leider tot ist. Sonntest Du mlr zur veschassung durch Angabe von Verfasser und Verleger behilflich sein?" - SS bleibt nicht« andere» übrig, al« bl Hilfe der Neffen und Nichten anzurufen. Da»selb« gilt auch für folgende Zuschrift: „Sin Grabstein auf dem inneren Neustädter Friedhof vom Jahre 1892 trägt die Inschrift: „Der Anfang, das Ende, o Herr! ste sind dein. Die Spanne dazwischen, da» Leben, war mein. Und irrt ich im Dunkeln und fand mich nicht au». Bet dir, Herr, ist Klarheit und Licht Ist dein SouS." Woher stammt dieser BerS?" — Wer » weiß, sag'» bitte! <** Dte Galerie an LuglnSlanb. Da» Lugtn» landgedicht über die .Morgenfeier" im Schauspielhau» hat einig« Galeriebesucher zu Prodestzuschriften veranlaßt. So schreibt un» «tn Leser: „Luginsland! Du irrst dich krSftlg, Wenn du meinst, man solle Bronne», Brecht und Döblin und Genossen Aus der Galerie plazieren. Weis» du nicht, daß schon seit lange« Dort der Mittelstand zu sinken. Den man nach dem Krieg enterbte? Nein, wtr protestieren hesttg, Daß man un» so seine Herren Auf den Hai» zu schicken vorschlägt. Einen Sperrsitz sür den Orkus Gebe man den Anspruchsvollen: Ober zur GcmütSabkühlung Sperre man sie in den Keller." Sin anderer meint: „Die Galerie sollen bi« Leute ziere»? Da müssen wir kräftigst protestieren. Da oben wohnen nur anständig« Leut«, Die wurden der JnslatlonSzett grimme vente. „Hinab ln der tiefsten Versenkung Schlnndl" Da können st« sich breltuwchen mit Ihre« Schund Dann nageln wir feste die Klappe zu Und haben so dauernd vor ihnen Ruh." Ein dritter endlich ruft energisch: „Nein, solch« Früchte schätzt Man „oben" ganz zuletzt. Selbst tn der höchsten Bank Wiiht man dir keinen Tank. Da hatten doch bie Herr« — Ich anerkenn e» gern — . Das richtige Gesithl: Für ste gilt kurz und kühl: Im schönen Dresdner Hau» Nur die Parole: „Rang!" Luginsland aber antwortet: Recht habt ihr allesamt Daß ihr mich so verdammt, ES wär' die Galerie Zu schade wohl sür ste. Wer öfter» sitzt dort oben, Kann nur den Anstand loben. Wie man mit ernster Ruh Dort der Musik hört zu. Doch unser Kleeblatt hätte Gerade drum, ich wette. Dort können profitieren Und wte sich hier aussühre» Sin Mensch von Sitte muß. Doch nun mit ihnen — Schluß! Sein Breites mehr und Lange» An — Rangen ersten Range»! *** Neffe Heinz. „Ich möchte gern misten, ob eS schädlich ist, immer ohne Kopfbedeckung zu gehen? Ferner: kannst Tu mir ein Mittel sagen, daß man schnell wächst. Ich bin jetzt 16 Jahre und 168 Zentimeter groß, möchte aber noch größer werden. Hilft es vielleicht etwas, wenn man oft an -le Schwebertnge geht?" — Die Schweberinge sind gut! Laß Dir aber, wenn Du oben hängst, an jedes Betn «tuen Zentner hängen. Dann wächst Du noch schneller. Im übrigen: leiste was. dann bist Du auf Deinem Gebiete „groß". Ob Du dabei lang bist, ist ganz egal. „Immer" ohne Kopfbedeckung zu gehen, kann bei schlechtem Wetter und namentlich bei un genügendem Haarwuchs, ebensogut zu Erkrankungen der Kopfhaut und der Kopfnerven führen, wie das Tragen einer zu eng anliegenden, cinschnürenden oder drückenden Kopf bedeckung. *** Neffe Buchhändler, st ML) „In meinen Laden kam heute eine Dame und verlangte ein Buch von Dothendt" lmit englischer Aussprache de» „th"). Ich kannte den Autornamen nicht. Aus dem Titel, den ste schließlich nannte, merkte ich, daß ste den deutschen Dichter Dauthendey meinte. Als ich ihn so aussprach, meinte ste, bas sei ein eng lischer Name und sie spreche ihn richtig „Dothendt" aus. Hat di« Dame recht? Oder ist Dauthendey ein unbestreitbar deutscher Name?" — Die Dame befindet sich im Irrtum. Es gibt eine ganze Reihe ähnlicher deutscher Namen, wie Dtngel- dey. Tempelthei, Mummenthei, Hinckeldey sein von dey war tn den Jahren 1848 bis 1856 Poltzet- pärsident von Berlin un- schuf alS erster sani täre Bauvorschriften gröberen Stils): auch die Namensform Hinckelthey ist belegt. Der Dichter Maximilian Dauthendey stammt aus Wllrzburg, seine Eltern, seine Schwester sauch als Schriftstellerin nicht unbekannt) und er selbst sprachen sich Dauthendey. Dte Familie ist unzweifelhaft deutsch. Auch der Name. Er ist vermutlich sogar ein sehr alter Name un- wahr- cheinlich so deutsch, daß in ihm dieselbe Wurzel steckt wte tn dein Worte „deutsch": denn „daud" ist «in« niederdeutsche Form von dem althochdeutschen „Theuda", aus dem das bekannte diet" oder ,chtut" stammt, das nichts anderes bedeutet als Volk". Der zweite Wortteil „they", der auch „det" ober „dey" geschrieben sein kann, hängt wohl mit dem althochdeutschen Thiwa" zusammen, was ungefähr „Diener" heißt. Ein Daudenihey" ist also ein vom Volke mit einem bestimmten Auftrag Belegter, etwa ein Schulze oder Schöffe. Der „Dingelthey" wäre also der vom „Thing", von der Volksver sammlung Beauftragte, der „Tempelthey" der Tempelbtener iwas auch Priester heißen kann), der „Mummenihey". der Festordner „muni" in „Mumm", ja selbst tn „Mambert" — Scher-, Freude): für den Hinckelthey hat sich eine ähnliche Erklärung allerdings nicht gefunden. *** O. B. tn R. (49 Pf.) „Ich besitze ein Billard. Dte Banden sind hart geworden. Nun möchte ich das Billard neu beziehen lasten. Die Banden soll ich aber erst auskochen, damit ie wieder elastisch und weich werden. Kannst Du mir Mit teilen, wie ich dies zu handhaben habe. Außerdem habe ich noch einige Massebälle. Kann man diese abdrehen?" — DaS so genannte „Auskochen" der Billardbanden ist nicht etwa nur ein Aufkochen ln Master, sondern «ine ziemlich umständliche chemische und physikalische Prozedur, dir nur der Fachmann so ausführen kann, daß sie Erfolg hat. Aber auch dieser Erfolg ist je nach der Qualität des Gummis zweifelhaft und tn jedem Fall so wenig anhaltend, daß eS bester ist, neue Gummis an- znschafsen. Massebälle kann man nicht abdrehen, daS geht nur bei guten Elscnbcinbällcn. G G. in W. H. sl M.) „1. Wie kann ich aus bie billigste Weise eine auf mich eingetragene Hypothek auf meine volljährigen Kinder überschrelben lasten? 2. Muß der Besitzer des Grundstücks, aus da» dte Hypothek eingetragen tst. dazu eine Einwilligung erteilen? 8. Kann ein bet einem Amts- gericht ntedergelegteS Testament zurückgezogen werden?" — Indem Du mit genügendem AuSwels ans da» Grundbuch amt des Amtsgerichts gehst und dte Ueberschretbung ver anlassest. Es gibt sür solche Uebcrschreibungen nur einen Satz: die Verwandtschaft hat auf die Höhe der Gebühren gar keinen Einfluß. 2: Der Besitzer de» Grundstücke» braucht darum nicht Testament kan« man jederzeit »urückziehe» oder durch e n andere« ersetzen oder auch sein« vrsttmmnnge» durch el« spätere» Testament anfheben. * Nicht« Alexandra. Go Pfg.) Mt« V«» t« Jahr« 1022 bzw. 1928 der Montag-Tanzabend 1« Linckeschen Bad? Selnerzett tanzte Ich ab und ,« dort. Doch „Reunton" und „Vallschau" hieß er ntcht. Du warft doch sicher auch mol im „Linckschen BeenL" — Du metnst. der Onkel müßt« alles au» eigener Ersahrung kennen, selbst de« MontagS-Tanz im Linckschen Bern? Sei ganz beruhigt, einige» Wissen läßt sich auch auf theoretischem Wege erwerben. 1922/28 htrß der Mvn> tagS-Abend tm Linckeschen Bad „Dte vornehm« Vallschau". *** Sin Verwunderter. „Karten mit Reklame sind dte neuesten Errungenschaften der hiesigen Post. Auf der, die ich Dir schtcke, tst der Zoologische Garten in Frankfurt am Main. Wa» haben wtr hier tn Dresden damit zu tun? Der Aufdruck „Frankfurt am Main" trägt zur Irreführung des Empfängers bet. Der Aufdruck beansprucht Platz, der sonst zu Mitteilungen zu verwenden wäre. Persönliche Mittel- lungen de» Absenders werden somit zur unfretwtllige» Ro> klame für ein gänzlich gleichgültige» Unternehmen auSgenutzt. Als Empfänger einer solchen Karte tm PrivatverkeHr muß ich deren Zusendung als geschmacklos bezeichnen. Wie Lenkst Du dazu?" — Zunächst zur Aufklärung: Dte Post denkt sich die Sache umgekehrt, nämlich so: Hier in Dresden werden Karten mit Bildchen von Frankfurt am Main, Berlin, Hannover und anderen schönen Städtchen auSgegeben. Karten mtt Bildchen von Dresden überall anderwärts, nur nicht tn Dresden. Ss soll eben tn Dresden für den Besuch von Frankfurt am Main geworben werden, tn Frankfurt W» Dresden. Daß die Bildchen sehr geschmackvoll wären, kann mau in der Tat nicht behairpten. In unserer Zeit, wo es so schöne und gediegen gedruckte Ansichtskarten von aller Welt gibt, wird man mit Bildchen, die ähnlich wirken, wie die ältesten Ansichtspostkarten etwa au» der Zeit von 1885. nicht viel Werbewirkung für Dresden oder Frankfurt oder irgend eine andere Stadt erzielen. *** R. tn S. „Ich besitze eine« LuSlandSpaß sd. -. Paß für In- und Ausland), der zurzeit noch kein Visum hat. Ich frage nun an, ob mtt demselben der Grenzübertritt nach Böhmen lich wohne im Grenzgebiete) innerhalb der 19-Kilo- meter-Grenze erlaubt tst, wenn auch da» Visum fehlt. Da dte Grenzbeschetntgung oder der TageSauSwei» doch ebensalls kein Visum hat und ein Paß wohl mehr zähle« sollte, nahm ich dies ohne weiteres an. Aber der Zollbeamte tn Bühmisch- Georgendorf wies mich zurück, da ich kein Visum hätte. Ich gedenke auf ärztlichen Rat Bad Teplttz zu besuchen, was außerhalb der 19-Ktlometer-Grenze liegt, muß aber-au» be ruflichen Gründen wöchentlich mehrmals in dt« nahe sächsisch« Hetmat zurück. Die Kur werde ich auf ein Vierteljahr ver- teilen müssen. Was für etn Visum ist notwendig bez. aus welche Zeit wird dies höchstens ausgestellt und wievtel kostet es?" — Tein deutscher Paß hat natürlich für einen Grenz. Übertritt ins Ausland gar keine Bedeutung. Der Zollbeamte mußte Dich zurückweisen, da Du keinen TageSauSweiS hattest. Zu Deiner Teplitzer Kur brauchst Du einen DauerauswrtS auf ein Vierteljahr: er kostet 13^0 Mk. HeiratSseh» snchtSeck«. Nichte Marth« i«0 Pfg.) schreibt: „Wer wagt, gewinntl Und da ich etn ltebe« gute» Männchen mein eigen nennen möchte, vertraue ich mich Detner Heiratss«hnsucht»eck« an. Ich bin Witwe, 42, sehe aber bedeutend langer an» und bin von vollschlanker Figur. Da ich von sehr friedliebendem, an- Ichmiegendcm Charakter, sparsam und nicht ganz ohne bin und all dem Effeff zu wirtschaften verstehe, glaube ich die Garantien zn geben, einen Mann wirklich glücklich zu machen. Abgeneigt bin ich nicht, mutterlose Kinderchen unter mein« schützenden Fittich« zu nehmen." — Neffe Paul (2 Mk.), 84, selbständiger Kaufmann, sucht zwecks Uebernahme eines kleinen Sanatoriums blonde Dam«, 28 bi» SS, mtt sehr guten UmgangSsormen, wirtschaftlich und um sichtig mit vermögen. — Nichten Peggt und Lul« (1 Mk.s 17, und 29. bitten um zwei Neffen, dt« lebenslustig und mtt Borliebe für Sport sein möchten. — NichteLandwirtStochterlt Mk.s, 8«. hübsche» Irisches Aeußere, ans guter Familie, sehr naturllebend, offener Charakter, wünscht einen treuen Neffen, von wahrer Herzens bildung in gesicherter Stellung. Dte Nichte hat sehr viel Lust und Liebe für Gärtneret und Geschäft. Kür Aussteuer wird geforgt, später Bermögen. — Nichte Sonnenktnd ll Mk.), Anfang 49. beruflich tätig, mit gutem Einkommen und vollständiger Ausstattung, sucht einen Nessen edlen Charakter». — Nicht« Krennblchaft jt Mk.j sucht lieben treudeutschen Mann von edler Gesinnung, am liebsten Beamten sür ihre Freundin. Dies« tst «tn herzensgute», liebes blonde» Mädel von SO Jahren mit allen Hausfrauenetgen- schaften, Gutsbesiyerstochler, die ihr Männchen mit manchem guten Bigen überraschen könnte und möchte ihrem Manne gern etn gemüt- liches, sonniges Heim bereiten. Neben vollständiger Ausstattung ist sie auch sonst nicht ganz ohne. — Nt.chteHildat89 Pfg.s, Ende »0, au» größerem Geschäft, wirtschaftlich mit schöner Ausstattung und späterem Vermögen, von dem vielleicht auch jetzt etn Dell flüssig ge macht werden kann, wünscht einen Neffen gleiche» Alter» ln g«. ordneten Verhältnissen mtt gutem, offenem Charakter, Geschäfts inhaber oder höheren Beamten. — N i ch t e L. R. l99 Pfg.s, Mitte 20, Gcschästslochier vom Lande, von angenehmem Aeutzeren, wirtschaftlich und von verträglichem Charakter, klavterspielend, mit Ausstattung und Vermögen, wünscht einen aufrichtigen Neffen bt» Ende SO, Ge schäftsinhaber oder heueren Beamten in guter Stellung. — Nichte R. S. <79 Pfg.j, dunkelblod, angenehme Erscheinung von gutem Ruf. streng solid, wirtschaftlich erzogen, mit guter Ausstattung und in guten Verhältnigen, wünscht charakterfesten Lcbensgesährten, besseren Staalsbeamten bi» 82. — Nicht« L. M. (79 Pfg.j vom Lande, dunkel, von angenehmem Aeutzeren, in bürgerlicher Küche gut bewandert, mit vollständiger Ausstattung sowie Vermögen, wünscht Neffen von »8 bis 48, von vornehmer Gesinnung tn gesicherter Stel lung. — Nichte Else (l Mk.s, 29, jünger aussehend, schlank, dunkel, mit allen Eigenschaften einer guten Hausfrau, Gutsbesitzer», iochter mit vollständiger Aussteuer und späterem Vermögen, tn allen wirtschaftlichen Arbeiten bewandert, sowie von »sfenem, sonnigem Charakter, wünscht strebsamen Neffen tn gesicherter Stellung, der ein ltebe». wirtschaftlich tüchtiges Mädel zu schätzen weiß. Witwer mit einem Kind angenehm. — Nichte Elisabeth ll Mk.), 89, sucht einen lieben treuen Neffen mit offenem Wesen. Sie ist etn braves, solides Mädel, blond, wirtschaftlich, verträglich, besitzt gut« Wäsche. auSsteuer und später etwas Bermögen. Witwer mtt kleinem Sind wäre angenehm. — Nichte Johanna iSO Pfg.j, Mine 49, mit eigenem Heim von angenehmem Aeutzeren, gesund, wirtschaftlich, von sehr verträglichem Wesen, wünscht einen höheren Beamten. — Nichte Ruth <1 Mk.j, Mitte 89, von angenehmem Aeutzeren, esund, wirtschaftlich und von verträglichem Charakter, wünscht einen testen begeren Standes. — Nicht« Harmonie l4 Mk.j, schreibt: „Auch Ich gehöre zu Deinen Nichten, di« sich gern nochmal» ver- hetraien möchten, wenn sich ein Nesse zu einer harmonischen Ehe finden sollte. Ich bin nicht ohne Vermögen, auch gediegen« Wohnung tst vorhanden. Der Neffe könnte 48 bt» 89 sein, da ich selbst die 4« überschritten habe. Ich bin von großer, voller Figur, braun, gifte Erscheinung. Da ich in erster Ehe glücklich lebte, habe ich den Akut zu einer zweiten." — Nichte Gertrud l89 Psg.j sucht sür ihre 27 jährige Stütze einen Lebensgefährten. Dtese ist Waise, etn liebe», tüchtige», kinderliebe», sehr wtrtschaftltche«, grundsollbe», ernste» Mädchen, dunkelbraun. Da sie vollständig mittello« ist, wirb ein Witwer bis 49 mtt einem Kinde bevorzugt. — Neffe Herzens wunsch <89 Pfg.j, Mitte 89. Witwer phne Anhang, von gutem Charakter, Ansehen und Bildung, gesund, lebensfroh und arbeit sam, sehnt sich nach einer Nichte von hübschem Aussehen, mtt ehr lichem Charakter, arbeitsam und sauber in Hau» und Küche. Am liebsten wäre c» dem Neffen, wenn er in etn Geschäft, Gastwirtschaft mit Fleischerei oder Gastwirtschaft mit Landwirtschaft etnheiraten könnt«, da er selbst au« diesem Fach« stammt. Sr hat schöne» Ver- mögen und vollständig« Ausstattung. Wttwe mit einem oder zwei Kindern angenehm »der Nichte mit vermögen, damit sie sich ein Amvescn gründen können. * In dleser Heira«»lehn«ucht»ecke will Onkel Schnvrke nur dte Wünsche seiner Nichten und Netten zum SuSdruck bringen. Dagegen kann er e» ntcht übernehmen, die hieraus etngehenden Vrteft an diele weiterzuleiten, wer mit den Heiratslustigen »n Vrtetverkehr u treten wünicht. wird gebeten, sich de» Nnzrtgentettz untere» Hatte» ,n bedienen. Künstler aller Art und aller Herren Lander «m den Sieg. Der gefragt z« werde«. 8. El» Selm Amtsgericht ntedergelegteS iviuri« »eil devödet« 8Iule«inIgung»mlNeI —»US I*rß,»,I»tz,SA»>«»LS -— lvAlrAsumA-T»« (dluttor-^nnn.M,sumati,mu».Tev) 2u knd«,! »4»««n-. Nina-, ttok- un<t »»mrttoNon t»porn»>c»n s
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