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Dresdner Nachrichten : 07.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-07
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1886
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» Tageblatt für Aattttll, Lxkrttwi»«. KeMriettchr. MkMW. KeMiNIK. jette» riizcknff» lU,«!,«—!. kood» r»e»»>e> > »Io: Nroookon, > »,S»In o«v. ono. mit »EM- l,»r»m pouor. Ikonbott«, n voll-, D>o»,«r- UI>10o»oU- ockoNn-ktokonl. SpvelAllt» > Uvlonior nn<i »nillcor i -«kworic in lttovo«,« Dorr»-c>tl»o «to. jMM kÄIMM ^<IiIy888tr. 30 d. ^a»,doü«n-VI»vel«eIl ««UnNIMi. »0«u^». L»«r>»,k, »II» «olfttvbo,, »o>t°1>»ot. >D>«ut »««, Mar,»a,b»au«il von »ft. Ll 2V.V.V.. »a«a» von . »1. L»»U«>>»tr»M, 1». !o1»riototi»o»o Gixit a«rNtt). s. » ,0^F k eU>»Fe«e, »« »ck»H»»U-M. k Ni0-«1«1«'«/. — — Lio«»»^>ip »M««, — ootto- »«->- -»<--»,««» r«»««»«, />»<,. »W> Lo/--«,/^««»«»/»» ««» , />»»,». «7S «- »-»»-----»-<</ --»«//».-M«,. — «Otto vreselon, 8vvstr«8«o 20, I. 1. ^u»»»«»-8»p«aitto» Nlr »>l» Loiwooon. ll. rke»t«rd»I«t-Vkr>i»»e Mr «No vkooänor Ddootor. IN. LN-«I»^>va»tr»I« u»t«r 6»i»»tt«. er»»» >^1««. Mto UM»- a. MLlerzLrAmk«. Kr. 38. A- »»«>,»: ir.000 ««,,.> » 08»t«tz »on«Ml. Eitrk« »tt »iwchlch». ichl«»e, DttO». «»hott» »n «rößir» Ael« «»ra«,» »er »«««»>, ««cht«8». kV c»N»etto» 1er 8»k8». I»,1«»l«tlrrlr. W«WW««MM«S DI«x S»v«j-L, V»lvr1«tt<ra»»v », partsrro rwä orsts Ltax« ^nktrüxs imeli ansvitrts usräsn prompt sllselnirt. D«»»e«. 188«. Sonntag, 7. Februar. «nmiNvortN»« Redakteur kür V»lttiskheA o». Lmil Biere» tu DE««. ES ist ausgefallen, daß der preußische Antrag auf Berlängerung des Sozialistengesetzes bereits jetzt eingebracht wurde. Erst am l. Oktober läuft dasselbe ab. Der Reichstag hatte also vollständig Zeit. Stellung zu nehmen. Trotzdem ist ihm jetzt mit Beschleuni gung der Antrag »«gegangen, denn der BundeSrath hat dem betr. preußischen Anträge sofort »»gestimmt. Ueber die Aussichten deS GcsebenNvurfS in« Reichstage sind die Meinungen getheilt. Daß jetzt vorgeschlagen wird. daS Sozialistengesetz gleich auf eine größere Zeitdauer (5 Jahre) zu verlängern, wird die Zahl der Gegner de» Metzes vermehren. Umgekehrt werden Diejenigen, die auch jetzt noch Ausuahmemaßregeln gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie für unentbehrlich halten, darin keinen Bor theil erkennen, daß aller zwei Jahre die aufregenden Debatten über die Verlängerung oder Aufhebung deS Sozialistengesetze» entbrenne». CS wird ja ohnehin dem Reichstag alljährlich einmal ein Rechen schaftsbericht über die Ausführung des Sozialistengesetze» vorgv- tragen, und die Sozialdemokraten haben hierbei in fulminanten Reden Alles vorgebracht, was sie beschwerte und entrüstet«. Aber die häufigen Debatten über die Geltungsdauer de» Gesetze» selbst haben geringen Nutzen. JedeSmal erklärt die ReichSregierung: wir könne» auf die scharfen Waffen dieses Gesetze» noch nicht ver zichten. wollen wtr ander» Land und Volk vor den Umsturzplänen der internationalen Revolutionäre bewahren — beraubt uns der Reichstag dieser Schutzmittel, dann bleibt nicht» Andere» al» die Rcichstagsauflöiüng übrig. So wurde denn stets das Sozialisten gesetz in kurzen Fristen verlängert. DaS erfolgte in der Art, daß ein kleiner Theil der Deutschfreisinnigen für. der größere Theil gegen das Sozialistengesetz stimmte und eine dritte Gruppe sich der Ab stimmung enthielt. Da» Centrum verfuhr ähnlich und Windthorst speziell, der persönlich gegen da» Gesetz stimmte, kommandirte soviele Centrnmsmänner »ur Unterstützung de» Gesetze», daß e» mit leid licher Mehrheit Annahme fand. Diesmal werden die Deutschs«»- sinnigen, die immer mit den Sozialdemokraten Fühlung hält». Mtj sich unter gegebenen Umständen deren Stimmen zu sich««, ein stimmig gegen da» Sozialistengesetz stimmen: nur der Oberbürger meister von Berlin, v. Forckmbeck, der aus seiner städtischen Ver waltung am besten weiß, wie mit dem sozialistischen Feuer nicht zu spaßen ist. wird sich von seinen Parteigenossen trennen. Völlig unbekannt ist noch die Haltung de» Centrum»; diese» giebt stets seine Stimmen nicht nach sachlichen Gesichtspunkten, sondern mit Rücksicht aus dm Kirchenstreit ab. Verweigerte der Reichstag die Verlängerung de» Sozialistengesetze», so wäre seine Auflösung ge wiß und die ReichSregierung hätte dann für die Neuwahlen eine wirksame Parole. Deshalb beschleunigt sie die Beschlußfassung hierüber, denn die Aussichten für da» Branntwein-Monopol stehen im Reichstage schlecht. Wegen Verwerfung desselben würde Bis marck nicht zur Auflösung schreiten, daS hat er neulich selbst ange kündigt, denn bei Neuwahlen, die unter dem Feldgeschrri „Für oder gegen das Monopol" vor sich gingen, ist der Sieg einer oppositio nellen Mehrheit unzweifelhaft. Nicht so unter dem LoosungSwort der Gefährdung der bürgerlichen Ordnung durch die sozialdemokra tischen Umsturzbeftrebungen. Einstweilen arbeitet der BundeSrath mit Eifer air dem Monopol-Entwürfe- Trotz des Amtsgeheimnisse» erfährt man. daß die Vorlage in vielen Punkten auf starken Widerstand einzelner Bundesregierungen stößt und nur mit wesent lichen Veränderungen an dm Reichstag gelangen wird. Mchrsachen Andeutungen zufolge haben sich die Allssichten für rung des Reichstags, daß da» Einkommen der Offiziere aus ihrem Privatvcnnögen künftig der Gemcindebesteuerung unterworfen werden soll. Es handelt sich dabei nicht um alle deutschen Offiziere, sondern nur um die deS ehem. norddeutschen Bunde», denn die Oisiziere der süddeutschen Staaten unterliegen bereit» in ihrem Privatvermögen auch der Gemeindebestenerung. Nun hat der Kriegsminister Bronsart v. Schellendors erklärt, daß ihm eine ersprießliche Führung seine» Amtes auf die Dauer nicht möglich sein wurde, wenn sich nicht hierüber eine Verständigung mit dem Reichstage erzielen ließ Auch Fürst Bismarck ist nicht dafür, daß wegen diese» Verhältnis mäßig untergeordneten Punktes der Confliktstoff mit dem Reicht tage sich Hauke. Wiederholte Besprechungen haben darüber in Gegenwart des Kaisersj stattgefunden. Angeblich widerlegen zwei hohe Militärs, aus deren Urtyeil der Kaiser sehr viel gäbe, sich vem Aufgcben des bisher eingenommenen Standpunktes, um nun nicht vor den, Reichstag einen Rückzug antreten zu müssen, soll die Sache im Wege der preußischen LanbrS-Gesetzgebung geregelt werden. Ter günstige Eindruck, den die Berufung des Lord Rosederry zum englischen Minister des Aeußrren angeblich in Berlin erzeugt hat, war für die politischen Kreise Berlin» wesentlich wieder ao- lp schwächt dadurch, daß Lord Granville das Amt eines Kolonial ministers erhalten sollte. Sein Schlendrian und sein Nebelwollen gcgcn uns batten hauptsächlich eS verschuldet, daß ivegen unserer Kolonien und zuletzt namentlich wegen Zanzibar- zwischen England und Deutschland eine sehr gereizte Stimmung entstanden war. die. als Lord Salisbury den altersschwach und verstockt gewordenen Granville ablöste, sofort einem ehrenvollen AuStrage iämmtlicher Differenzen wich. Gladstone hat eingesrhen, daß Granville eine höchst unglückliche Figur als Kolonialminister spiele» würde, und giebt daher diese» Amt den, vielgenannten Lord Roseberry. Er stellt Granville aus dem Posten eines Gcheimsiegelbewahrers kalt und beruft als Minister de» Aeußeren de» durch einen skandalösen EhescheidungSvrozek bekannten Sir Charles Dilke. Don Jüan als Minister des Aeußeren—auch nicht übcl l—AuS dom Schreibe» Glad- stone's an seine schottischen Wähler crgicbt sich die Thatsache, daß er ' l nicht besitzt. Er will die den Iren da- etwas «u tlliigr onurrr! VLiiiiiivcnrii yar vir ormsung de» Journalisten Morlcl) zum Staatssekretär für Irland auf sie einen günstigen Eindruck gemacht Hak derselbe doch sich für ein eigene» irisches Lartameut in Dublin ausgesprochen. Daher mahnt Pamell seine Jrlau die zunächst dir mnehal! ng- er und Gutsbesitzer nicht beirren. DaS Punkt in der irischen Frage. Wenn ugeständniffe an Irland doch nicht auS- i Boden der Gesetze zu erhalten, dann S zu Reformen schwinden. Hingegen inung. daß in der a«»wärtigen Politik Gladstone alturmSlinie seine» Amtsvorgänaer» Salisbury wird. Gladstone hat keine Ursache mehr, Griechenland auSzusvielen. seine Freundschaft für die Griechen kann er am besten dadurch bestätigen, daß er sie von verderblichen Abenteuern zurückhalt. Der radikale Zug. de« die französiiche Republik unter der «n Reaierung emgeschlagen hat, läßt tue nächste Zukunst dieses düster genug erscheinen. Der beschleunigte Verkauf der diamanten mag vielleicht nur die Eitelkeit der republikanischen ötter befriedigen: der Antraaauf Landesverweisung der Prinzen e Maßregel hat wenig Aussicht auf Annahme, da die Prinzen bann in, AuSlande gefährlicher mr die Rgrublik lein würden, al» daheim — bedeutet vielleicht ebensowenig ernstere Verwickelungen, aber die sich häufenden sozialistischen Exceffc stellen die Lebens fähigkeit der Republik auf eine harte Probe. Man weiß jetzt, daß die republikanischen Behörden in Decazevillc geflissentlich da» Roth- wendigste unterlassen haben, das Leben de» elend umgebrachten Grudendirektors Watrin zu schütze». Vergebens flehte der unglück liche Beamte um den Schutz des Maires und de» Präfekten. Die selben waren bei den Wahlen gegen Monarchisten durchge- sallen und hetzten nun im Geheimen die Arbeiter ans. Der Direktor Watrin hatte eine Anzahl wohlthätiger Einrichtungen gekosten, um die Arbeiter mit billigen Lebensmitteln und Fleisch zu versorgen, die Gesellschaft wollte auch noch den AitSschank von Spirituosen in die Hand nehmen. Damit machte sie aber den Angehörigen von Arbeitern Konkurrenz «nd so zog sich da» Unwetter gegen den .reaktionären* Direktor zusanmren. Die von den Behörden aufge- stachelten Arbeiter schleppten den Unglücklichen auf die Mairie, wo er in Gegenwart de» Präsekten. Maires und liche Schlage mit einer Eisenstange erhielt und n wutt>c. wo ihn der Pöbel buchstäb! später, be würben. . . naen. Spekulative Banken waren nihig, eher schwächer, deutsche Bahnen schwächten sich später auf Blancoabgabeii. Spekulative Montanwerkbe ge drückt, von fremden Fonds russische Goldanleihen bevorzugt. Im Kassaverkehre waren deutsch« Valmen ziemlich fest, österreichische etwas schwächer» Banke» fest und belebt, Bergwerke schwach, In dustriell belebt und meist höher, österreichische Prioritäten fest, Pri vatdiskont L'/s. Gr,»is»rt «. M. «. g-tro-r. Ur«»>I 2S> „ S»«it»i>alm «IN,. 8»«. »«r»«, —. »«lizirr —««i»»t»r «.«. «««r. »rldrnttr 8l,7». Disco»«» lSS.l«. Darm»»««« —. ge st. «»» ,. «. g«»r«>r. S«»1t ÜS8H0. «t<u>I«»»hi, P!S«,«>. Lom»,«»« 1W.W. «,r»»«st». »«,7b. «,rk»»te» —. N«,. «re»U SOS,«, «»htg. »»»««.«. »«troar. «chl»st. «ein» 8l.L>. »,leii,r iOS.1». Jtttte,«» S7.S2. biSM. 8»»»«r»r» S77M. »». «riorltLten —. «»»»«er «,«. O«st. «st»idrr»«r ««»xer «27^1. Ott»»«,«» <».«->. Lchw«q. » » » » » », «. 0»«». » Nstr l» Mi«. Sonsil» «>»>,„. >878«, N»ste» «'/» J««lle»rr »7. 8»m»a»»n, U> „. ik»»v. DstrH» lil,. Itzroc. «»«ritt»» IW8.. ««»«. U»»«r. «»ldre««e 80»c,. Oestrrr. «old- «,-«« «,«>. »«,». iko«c»c» >«>,,. ist,,»«« «»/,.. Ott,««,»,uk S8>/,. «,«». Nett«» 88>t,. Vl»tz»isk»Nl S»/^, — »,«,«,«. — Wctttr: Frost. vrrIl» », K. g«tn>or, U«ch» <»ttrri»«««r7t>. «»irikuS »r, l« Llirr >« Vroc. gr»r»»--««r, S1«. »r. »ottl-M«! 86.1«. »r. «oi Za,t ««. »o,««n »r.K«r..»»r» IR,«. Pr. «Pr»-M«t lÄI.La. l«.«. »st»SI loro »r. g«r,,r «.«>, »r. «».U-M«I «L.«a. Zlok fest. S»rkul»«t-ur. »»r«e» —. »tttrr; N«lt. «trt««». «. G«»r., »«st«, l lltr. i»rttkl»rm«rtt>. ««izrn um>er8t»»rrt, lor» 188—llb, »r. «pttl-woi Id8,«>, pr. >«.»». Rompn »u»«rl»»ett, loro «0-IÜ9. »r. gkdruar-«»«» t8r.«v. »r. «pril-«ai 188.«,. «st«! «nprriinpkr«, loro »r. gr»r»ar-«str» «Z.SO, »r. «pttl-Moi «S/>0. rpttttos »««upttt, lo«o 88,1», »r. g«»r.-Mstri 87.1», pr. «Pril-Mol 88M. pr. Juni- 2»li 8»^». Vrtrolrom loro p«rsta»rt Ns««, 1>i, Vroc. Hon» 18,«». äimmstr aber ist/ daß die radikale km«* - - . . haben then eingeichüchtert. D , löinng de» Staat», da» Nachla al» grauenhaft weit vorgeschri aatSanwaltö tödt- nn auf die Straße ch todt trat. DaS diese» Verbrechen Mk de-balb itt weil Iwückikw Dcv rWnbll. ÄMörität mehr, sie sind von den tthat in Decazeville zeigt dieAus- sen der behördlichen Autoritäten Renette relettrnnnne »er..DreStznerRnchr." vom 6. Februar. Berlin. Da» Abgeordnetenhaus berieth den Etat de» Ministeriums de» Innern. Minister v. Puttkamer antwortete aus die bezüglichen Anfragen, daß die Frage der Handwerkerarbeit in den Strafanstalten erwogen werde, daß sich eine Aenderung aber nur allmühtig vollziehen könne. Mir der vom Kriegsministerium in Angriff genommenen Reform seien gute Resultate erzielt. In Be zug auf das Kocrigendenwesen sei er mit dem Justizminister in Verbindung getreten und seien die Grundsätze einesGeseventwnrses ausgearbeitet worden, der daS Korrigendenwesen neu regeln soll. Eine längerer Debatte rief die Nichldcstätigung des Bürgermeisters seitens deS Ministers de- Innern hervor. Äog. Dirichlet brachte die bekannten Fälle Tilsit. Insterburg. Posen zur Sprache. Die Nichtdestlsiigung könne nur mit Rücksicht ans die politische Siellung der Betreffenden erfolgt sein, das beweise auch daS Schreiben eines dem Reichstage angehürendm Regierungspräsidenten an den Minister de» Innern, welches einen Reichstagsabgeordneten als Enveloppe von kaltem Ausschnitt in die Hände fiel und in dem über die politische Stellung eines Bürgermeister-Kandidaten die ie Regierung darstclle, »verde die Wahl nicht bestätigt werde». Er müsse ablehnen, die Gründe der Nichlbestätiguna in den einzelnen Fällen mitzutbeilen. Die Negierung könne nicht Männer bestätigen, die ihre prinzipiellen Gegner seien. Abg. Wehr: Die Thatwchc, daß nur drei Fälle der Nichtbcstätiguna im verlaufenen Jahre vorgekommen seien, beweise die Hinfälligkeit der behaupteten Vergewaltigung der Kommunen. Abg Hänel: Die Erklärung des Minister» beweise die Existenz deS schroffen Parteiregimentes. Kein Mann, der sich noch liberal nenne, könne dm Minister Puttkamer unterstützen. — Minister v. Puttkamer bestreitet die Existenz eines Parteiregimentes. Nicht der Liberalismus sei kür die Nichtbestäti- auna maßgebend, sondern das Bestreben, die politische Agitation in die Kommunen zu tragen. — Abg. Kemiemann dankt der Regierung kür die Nichtbcstätiguna Herses als Bürgermeister von Posen. Herse habe Alles aethan, die politischen Hoffnungen neu zu be leben. Abg. v. Minniaerode stellt in Abrede, daß ein Partei ministerium vorhanden sei. Die Minister scim von der Krone an- gestellt und bekämpften die Freisinnigen wegen deren Feindschaft gegen die Krone. Bicepräs. Heeremann rimt diese Aeußerung. Abg. Büchtemann. Zelle und Rickert greisen Minister v. Puttkamer an, welcher konstatirt, daß die Liberalen als liberales Ministerium am Ruder, die Purifiziruikg deS Beamtenstandes vvn dm konser vativen Elementen verlangten. — Abg. Hob recht antwortet ans die Angriffe HänelS. Die Nationalliberalen würden nicht zurück- schreckm, mit den Konservativen zusammenznaehen, so lange solche Parteiverbindungen wie heute sich gegenüberstünden. — Abg. Rickert rechtfertigt dus Zusammengehen der Freisinnigen Mit dem Centn»«. Das Centrum verlange von den Freisinnigen kein Opfer des JntelektS, die Freisinnigen würden nie auf die liberalen Forderungen verzichten. Der betreffende EtatStitel wird genehmigt. Wciterberathiing Montag. Paris. Der Streik in St. Quentin dauert kort. Die Ar beiter sind sehr erregt, durchziehen singend die Straßen, feuern blinde Schlüsse ab und schlagen an den Fabriken die Fensterscheiben ein. Größere Ruhestörungen sind bisher durch die Truppen ver hütet worden. London. Der „Time-* wird a»S Madrid gemeldet: Der Befehlshaber des deutschen Südseegrschwaders sei angewiesen worden, sofort ein Schiff z» entsenden, um von allen Karolineninseln die Flagge z» entfernen. Madrid. Die Karlistcn erregen wieder die Aufmerksamkeit. Die Regierung stellte neuerdings fest, daß bei Jrun Salpeter in größerer Menge über die Grenze geschmuggelt und über Andorra und Perpiaiian vmncht wurde. Waffe» nach Spanien einzuführen. Berliner Börse. Die GeschästSlostgkrit machte weitere Fortschritte. Die auSwärtigm Notlnmgen boten keine Anregungen,' s»r«letz NU» Siichsischt«. — JuliusHaeckelist zum ottomanischen Generalkonsul i« 88 Leipzig ernannt worden. TL 2 — Bei dem vorgestrigen Besuche der Ausstellung ves Kunst- M Vereins seitens ihrer Majestäten des Königs und der Königin»k8M kaufte der König das stimmunasvolle Oelgemälde des hiesigen MalerS Max Fritz: „Abend im Städtchen" an. « s 8» — Der nächste großeH osballin» Residenzschloß wird Mittwoch, ^>2. M dm 10. VS. abgehaltcn. D« Hostrowpeter tragen bereits die Ein, 8 » ^ lydyngen an». ^ ^ " ' ' ' Geburtstage» Sr. Maj. de»^«^ erlegt wechm müssen, da ZA WO „ Zstern gerade auf den Chor-x» N'. freitng fälkt. — Privatdoce»tLic.Dr. K. N. Gregory in Leipzig Hat-Z.»,^ einen erneuten Nus an die John-Hovkins-Nniversität in Baltimore-^«W» erhalten imd gedenkt demsclbm in, Oktober 1867 zu folgen. , — Herr Pastor Mehthoni, hier, ist vom Kirchenvorstand zu Hammerunterwiesenthal zum Nachfolger des von dort ^ abgehenden Pastors Schulze gewählt worden. — Die Gesetzgebunasvepntation der 2. Kammer erstattet durch Abg. Ot'itz ausMrlicheil schriftlichen Bericht über den Gesetzent wurf betreffs einiger Abänderungen deS Gesetzes über dieLandes- Jmmobiliai-Brandverkicherungsanstalt. Sie em pfiehlt den Entwurf mit einigen Modifikationen anzunehmen und stellt hierzu den Antrag, die Negierung um Erwägung der Frage ' zu ersuchen, ob cs im Interesse einer größeren Verbreitung der frei willigen Abthciluna der Lcindesbrandversichernngsanstalt nicht an- igt sei, snc diese Anstalt Versicherungsagenten anzustellen. In, »a des Entwurfs hatte Herr Bürgermeister Bönffch chaltniß bingewiesen, in welchem die hohen Brand- der Borberathim, auf das Mrßverhältni kaffenbeikäge der g eren niit guten Löschanstalten versehenen Städte zu dm an dieselben von der Landcsanstalt bisher gezahlten Brandschädenvergütungcn ständen. Die Deputation hat sich nicht überzeugen könnm, daß die in dieser Richtung vorgebrachten Be schwerden begründet seien, auch hat sich die Regierung dieser Fmge gegenüber durchaus ablehnend verhalten. — Heber dm Etat des Justizministeriums erstattet Abg. Bönisch dm ausführlichen Bericht der Finanzdepntation. Ohne Streichung ist der Etat bewilligt wordeiu u. A. auch die Mittel zur Errichtung eines fünften CivilsmatS beim Oberlandes- grricht. Die Forderungen für Ren- rcsp. Umbautm bei den Ge , Frage Lösung insofern einen Schritt näher 5000 Mark zu Vorarbeiten für diesen niigt ivordcn sind. — Im 6. Verzeichnis; der bei dem Reichstag eingegange- nen Petitionen finden sich folgende ans dem Königreich Sachsen. Richard Clauß in Dresden überreichte einen Vorschlag, betr. die Einführung deS Loskmffs vom Militärdienste - Schmeis in Fisch bach beantragt Einführung des allgemeinen direkten Wahl- und Stimmrechts zum Reichstage. Bewilligung von Diäten für die Reichstagsmitglieder, Uebernahme deS ArmcnwesenS ans das Reich und Abschaffung des allgenieinen Impfzwanges: der Leipziger Bc- zirkSverein vom deutschen Brauerbunde bittet um Ergänzung des 8 4 des Gesetzes, betr. die Erhebung der Bransteuer vom 31. Mai 1872, bezüglich der Rückgewähr zu hoch berechneter Stenerbeträge; Franz Liebisch in Leipzig bittet, die Initiative zur Herbeiführung eines dauernden Friedens zu ergreifen; die Vorstände von niehrercu landwirthschaftliche» Vereinen beantragen Einführung der interna- erückt. als in den Etat au eingestellt und geneh- tionale» tragt sachver Doppelwährniia: Im; nnkaam . .. Dr. med. Bertbelen in Lvschwitz bcan- „ des Jnipszaiiges, event. Berufung einer zweiten ^ständigen Kommissio» zur Prüfung der JmpffrM: die Scvneiderinnuna z» Lommatzsch, die Gcwcrbevercine zu Puisnitz, Radcberg und Elstra, wie die Wagner- und Stellmacherinnung zu Dresden beantragen, den Hausirhanvel gänzlich zu verbieten, event. denselben durch Abänderung der 88 41. 56. 56ck. 57, 57a und b. 60 und 60d der Gewerbeordnung cinznschränken. die Schnciderinnung zn Lommatzsch, dir Gcwerbevereine zu Pulsnitz rmd Nadebcrg. die Wagner- und Stellmacherinnnng zu Dresden und die Schuhmacher iminng zu Rock'" ^ - ---- - - gitimationSpflicl und Gewerbekammer zu Emgangszolles aus Schafwolle, der Vorstand des freisinnigen Ver eins zu Chemnitz überreicht eine Resolution des Vereins gegen Ein- -ranntwein-Monopol«: I. G. Rühle u. Gen. pclitio- nire» gegen die Einführung ^des Branntwein-Monopols; W. Einfübrima einer Sonntag» , Zucht- ^ Weidauer, Sllpermte»- dent u. Ge», überrerchm Vorschläge zu anderweitige,, gesetzlicher ndSi Regelung roever m .. der Sonnwg und Gottfried, »ruhe und Sonntag-scier; die Ar,na Sachsen Znckerraffinerie ,n Leipzig, beantragt eine
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