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M« Vorabend-Blatt 34. Iahr-aug. AK 73. Sonnabend, 13. MLrz 1923. g«»»>p»ch«-Somm»U>unm,rr »»».<. >» Mr Nach^rkp^ilchei »VON. oterMssvrll» m Dresd»» »>>» Vvrvrln, k«t w„ima»,»r Auiragun« I»»t« «>-»»>». Lieijllgs- WevUl)s UUÜIM, 5u««N»n« durch dir V-H «ohne 8.^ »T-lonoIUch 2.SL «. ee,—;c„ A» >>r«rli>ze 37 ,n,i> dretl« Zoll« I,«N M. AuI FamU>»na«»»tgrir, Anjsigm uator AN^eiatN-PrallL. Kt-U«».7r>^,>n,-.»v^ma,k>, I löaNig»Un-uudU»rl>z^-25",» aro»us plitz-la», " " ^ Tons AusvrSr!. Ai>IIr!>g<>g»g.Ävra!isb««ahI. SkljelpreIsd.Vvr,bo,wb>oUesli>P!. ?»>rch»ruch ,mr mg driUNch», a»-«I-n-naad» (.Drvsdnrr R-chr.1 «Ei!» - Npp-ckanp- SchriMwch« wer»«, »ich» aHt-wadr!. Sswlms«» «ui> .s-up^ch«»«»^-. »«^«»Nr.tz, »I ch». Tni>1, u. V-rN>« von v»-»,ch. «-Ich«-», ch Drr^d«». PsMch-ch.A,'!-^ «»»», v»t,p«. SS <Z«l»r ^riHkoIel oiresoe^-serr,.,»« Wai»anl,su»»trall« L0 LL V«upt»te»0« 38, effnmnltrar Ltenke SL Ssrlinsr vuroou: vseiln Vt S6, ^ennrüslscst« StesS« L3e ^usfükruns sttor bsnkmskissn SesebLfle. :: :: /<ufbs>z,skfun8 von Wertpapieren rv,eeks 2ins- setisin-kinlösuns. /^n- und Verkauf in- und suslLndiseiier Werts. Das Urleil im Keifferich-Prozetz. 300 Mark Geldstrafe. Berit». IS. März, Das Urteil im Helsferich-Pro- »eb la»tet folgendermasse«: Der Angeklagte wird wegen fortgesetzter übler Aach re de dnrch Verbreitung von Schriften in Latein, heit »it fortgesetzter Beleidigung zn ll>I«> M k. «Geld strafe oder im Nichtbeitreibungssallc ;u sttz Lagen <Äe- säagni« oernrteilt. Die Broschüre „Hort mit Erz berger". sowie die in Beiracht kommenden Hummern der „Neuen Prenstffcheu ,feituug" sind e i n z u z i e he n. Platte« und formen iind unbrauchbar zu machen. Dem Nebenkläger wird die Befugnis zuerkannt, den erkennen de« Deik des Urteils einmal in »er „K r e v z z e i i u n g" an der Spitze des Blattes innerhalb zweier Wochen «ach Zustellung des Urteils zu oer ö f fe » t l i che u. Die Doste« dev Verfahrens, einichließlich der nvlwendigen Dosten dev Nebenklägers trägt der Angeklagte. Die Absperrung oor dem Moabiter Drivnnatgericht war beute vormittag besonders schürf. Der Borploä oor dem Gerichtvgebände war bis znm Denkmal von der Sicher- heitspokizei abgesperrt, die weder Passanten noch Fuhr werke durchliesten. Der Zutritt zum lycrichtsgebäudc war ebenfalls einer sehr strengen Kontrolle nntermorseu. Aus de« dem groben Lchwnrgerichtssaal benachbarten «Gängen «nd Treppe« war starkes Anfgebot der Sicherheitspolizei postiert. Die Tribüne mar beute stir die Urteils verkündung für das Publikum volllommen ae sperrt, der Zubörerraum nur mästia besetzt. Dasür mies er ein scharfes Aufgebot non Sicherheitspolizei ans. Reichssinanz- minister Erzberger war zur Verkündung des IN teils nicht erschienen. Zur Begründung des Arkeils führt der Vorsitzende n. a. aus: Da» Gericht halt sich der feiner Emffchri-drtiig itrcug an dir Sache. Es urteilt nicht ii-be-r Regicruiuisie-iiieii. Regie-- :nuqsmatzna-vme», Politik nnd Parteien. Es treibt nicht «Keschichkc. sondern befastt sich nur mit den dem Angeklagten »»MMorren-ei» Straftaten und init der von dem Angeklag ten oorgebrachten Verdsi-kgnng. 'Das «Bericht legt seiner Entscheidung nur Tatsachen zugrunde, die cs für entwand frei erwiesen hält. Ter Angeklagte ist der Beleidigung des Nsbenkläg-ers beschuldigt. Seine Artikel in der „Kreuz zeitnng" und die Broschüren enilialten eine Külle von Be l-eidigungcu. Diese Beleidigungen sind als eine einheitliche ior-tges-etzt».' Hai,dl-uyg anznichcn. Die vom Augcllagten er hobenen Beschuldigungen gliedern sich in vier Gruppen: 1, Vermischung politischer Tärig-keit und eigener ge- sch-äftUcher Iifteressev. 2. Unlvahrh-aftigkeit. 8.. Unanständigkeit. i Politische Tätigkeit Min Nachteile DcuffchlandS. Der Angeklagte bat den W a h r l> c i t sbe >ve i s an- g-et-reteu. Das Gericht bat daher die Berechtigung,' diese sttorwürfe zu prüfe». Eine Einschränkung hat ein,-Utrecht, hinsichtlich der Gruppe -t und teil ine sic auch hinsichtlich der Gruppe 2. Die GttnstliugS- und tzsetternnsirts-chaft, die dein lieben klüger so oft vorgeworseu wurde, fällt unter keine der . erwähnten Gruppen, war also nicht zu erörtern. Der Wahrheitsbeweis ist im weseutUchen gelungen. Die Handlungen eines Menschen lassen sich nur aus Er sienutnis des Elmra-kters beurteilen. Das «bericht iiinsttc sick also ein Bild von dem Charakter des Nebenklägers machen, und es glaubt dieses Bild in der Verhandlung gewonnen zu haben. Der Nebenkläger ist ein Mann von zweisel- los bo he r B eg a b u n g . v o r b il d l i ch e in iT l e ihn» d grober Tatkraft, aber anderseits ciu Manu von be dauerlichem Mangel au Urteilskraft und er staunlicher U ng c n a N ig k e i t in allen Dingen, bat er doch — das lei Mr Erläuterung angeführt — auch in der Hauptvcrhandluug nicht begreifen können, das; ein Mini ster nicht, wie das einem Abgeordneten Msteht, sie »-den Per fonen Empfehlungsschreiben ansstelle» darf. In die Gruppe 1, Vermischung politische» «nd geschäftliche» Interesse»«, fallt Ser Kall Thyssen. Hier liegt cine uuMlässige Ver mischung der parlamentarischem Tätigkeit mit den eigenen Goldinteresscn des Nebenklägers vor. Im Kalle der Schutzschilde hak -der Nebenkläger sich als Anssichtsrat für die Ausfuhrbewilligung eingefetzh obwohl die Tlinsseu- schon Inte reffen mit den Interessen der Allgemeinheit im Widerspruch standen. Das gleiche ist der Kall in der Liani- dati-vn. Tankcl. — Im Kalle Berger hätte der Nebenkläger aus keinen Kall das Amt als Säii.'dsr!ch!-.'r- aiiuchmeii -nlrrsen. Unbedingte Lauterkeit der Verwaltung ist der Eck stein sederi Staatswcfeus. Es ist nnviilässsg, das; ein Ab geordneter. der feine Stellunanalmie zu bestimneten Kragen sestgsl-egt bat, später in sulchen Kragen als Schiedsrichl.-r tätig ist. Der Abgeordnete kom-int dadinch in ernste» Zwie spalt, Er m»rs, entweder bet seiner öffentlich ansgeiproch.- nen Ansicht bleibe» und davurch unter Umstände» das Nccht l'eugen, oder aber er muh von seiner ersten -Ansicht ahgeh-n und sich dabei in uneaioüuschier Welke selbst berichtigen. Li» solches Verhalte» ist mindestens unanständig. D« Nebenkläger hat bas Schteds richteranri rffcnbar an-enommen, um Geld zu verdienen, ferner ge bürt hierher da- Schreiben Erzhergers zugunsten der Alrma ,Berger «m dach Kniegsmiuistcrnnn, tu dem de» Nsbenkl-Sger sich für emre Begüuskigiung dur Firuia einsetzt »rnter Ver schweigung seiner Beteilig,»»«. -- Im Kalle Anhydat hat der Nebenkläger Aktien in grvstcn Mengen vom Kom merzienrat Nechl.org evivorbeu. Als Gegen lei stnng wurde dabei lediglich aus die Ausnutzung des politischen Einslusses des Nebenklägers gerechnet- Dust sich ein Abgeordneter für die Interessen bestimmter.Firmen bemüht, ist nicht zu ver werfen, sofern die Interessen di-efer Kirmen mit den Inter essen der Allgemeinheit überei»stimmen. Besteht über ein Gegensatz, fo darf der Abgeordnete bei den Behörden, hei denen -er vorstellig wird, seine Beteiligung an der betreffen den Kirma nicht verschweigen. Die Hapag-Aktie« hat der RebenkläKsr erworben zu einer Zeit, als Sie Allgr-meinheit mit dem Verluste der Han debsfl-vkte rechnete. Der Nehen-lläger will n-»r aus viter- läiidi schenk I ntoresie ge-lian-d-eli habeir. Er will nu r das Vertraue»» in Hie Znlnnst halben wecken »vollen. Dem steht gegenüber, das; dis Allgemeinheit vvn dem Kauf nichts erfuhr. Der Nebenkläger Hütte aber aus jeden. Kall d i> e A ktie » ab st o s; e u m ü s sen, bevor er an die E rr r s ch ä digu ng s frage für die Schisfahrtsgefell- schasten hcrangin-g. Er hat offenbar feine amtliche Kennt nis benutzt, um Vorteile zu erreichen. In die Gruppe Nnwohrhafrigkt'it fällt zunächst der Kall Pöplan. Unwahr ist, was Erzberger seiner Kraktion über die UnterkeSuug mit dem Kanzler B e ; h m a n n - Holl w e g gesagt lmt. Un wahr ist, ivas ErzSerger behauptet, das; er -drin NcichS- iairzler oder dem Angeklagten seine K r i c d c n sa lti o n ui;d seine K r i e d e u S r e s o l n t i v n angetündigt Imt. Aus keiner Tatsache tonnten die Genannten aus eine» ähnlichen Schritt -es NebenklagcrS schlichen. Erz- vergor hat vielmehr dem Angetlagten einen ruhigen Ver lauf der Neichsiagsfitznng in Ans sich, gestellt. Unwahr ist, was Erzvergrr am «r. Juli dem Neichskauzler erklärt hat, nämlich, das; sein Vorstos; lediglich die Schaffung einer varlamentgrjschen Alehrhei- bezwecke, denn am morgen des nächster, Tages, dem 7. Juli, hat Erzberger Strese- urann gegenüber erklärt, -das, seine Absicht aus den Sturz Betlimaini-.Hollwegs abzielte. Es handelt sich «imt nm Nnmahrheitc« i« de« einzelnen Köllen, svnderu um einen Ausstich innerer Nngcnanigkeitcn, wie sic auch durch das Verl,alter, des Nebenklägers in diesem Prozesi bestätigt worden ist. Mehrfach bat de: Nebenkläger Aussagen iviedcr- rufen müssen, die er nicht mit Sorgsalt gemacht hat. So hat er z. B. im Kalle Thyssen die Verbindung Thyssen mit Kowatsch verschwiegen. Im Kalle Berger hat -der Neben kläger aus mehrfaches Befragen zunächst geleugnet, die Bereitwilligkeit zum Eintritt in den Anssichtsrat oder feine schiedsgerichtliche Tätigkeit znge-agt und Berger mit- geteilt zu haben. In beiden Punkten tonnte der Neben kläger seine Aussagen nicht ansrecht erhalten. Bei der Bedeutsamkeit diefer Kälte rmchte der Nebenkläger sicher unterrichtet «ein. Sein Bestreben war aber offenbar, diese nnglttckkicheu Nmsiände nach Möglichkeit verschwur den zu lassen. Unter die dritte Gruppe Unanständigkeiten fallt, das; Erzberger, der noch am 25.' Mai lst17 eine Ent scheidung tu einem Schiedsgerichtsverfahren zwischen der Kirma Berger und dem Kanalamt unterschrieben bat, drei Wochen später in den Anfsichrsrat der Kirma Berger cingctretc „ ist. Die Annahine des Amtes als Aufsichtsrat '»vor lange vorher zngcsagt. Das Kanalamt ivusite von dieser Zusage nichts. Eine Nechlsbeirgung ist weder erwirken,, voll» behauptet. Nnavständig isl iveiter, das; Erzberger im Kalle Berger als Schiedsrichter ständig einseitige I n so r nia !>i v n e n von der Kirma Ber ger eukgegengeuommeü bat. — Km Kalle Iahnkc ffr ,z:oar nicht erwiesen, aast Erzberger den Diebstahl im Klottcn- veieiv veranlasit !>at oder damit in Verbindung sielst, aber als vnanstäirdig mnf; es bezeichne) werden, das; er die aus selche Weise verschaffte» Unterlagen zu pol'tiictnn Zwecken benutzt hat. Durch die Beriisnng des Nebeiillägers, das; er nickst anders gelmndelt >>abe, wie jeder andere Abgeord nete auch gehandelt hätte, wird nach Ansicht des Gerichtes das Verhalten des Nebenklägers nimt entscknildigt. Kür alle in der Drnckschrjsi enthaltenen V o r w ürfe hat der Angeklagte den Beweis nicht erbracht, aber auch, sowekt er erbracht ist. bleiben die Beleidigungen nicht straflos. Die- Wahrnehmung herechtigter Interesse» ist de« Angeklagte» nicht znzuhivigen. Der Angeklagte hat zugegeben, das; er die meisten Tat sachen oorgcbrachl hat, nm ein gerichtliches Borges,er» zu erzwingen. Es bleibt weiter eine Neide von formalen Be-, leidigniige» übrig. Das Gericht Hai beiückfjchtkgt, dag in: politischen Kampfe nicht jedes Wort ans die Wag,schale ge legt werden kam», black, Ansicht des Gerichtes bleiben aber die i„ der Broschüre enthaltenen Ausdrücke: „Erzberger ist ei» Krebsschaden", „Der Mann mit der ehernen Stirn" „Ich spreche ihm öffentlich meine Verachtung aus". „Erz- bcrge, ist zu feige", „Er drückt zum Schaden Deutschlands den Minffterstn-Hl", strafbar. Ehrcnnotwehr liegt auf keinen Kall vor. Beiin Erscheinen der Druckschrift lag ein Angriff des Angeklagten nicht vor. Ein Ausgleich der beiderseitigen Beleidigungen ist nickst nrögltch. auch nicht am Platze. Bet der Strafzumeffmrq war zu berücksichtigen, dass der Ange klagte mrs vaterlänidischon Motiven gehandelt Hai. Äelfserlch formell - Erzberger moralisch verurleill. Das Urteil entspricht in voller» Umfange den Anträgen drr -Staarsonnxrlffclmft. Das «bricht hat sich zu keiner Milderung entschließen können. Dr. Helfferich wird mit dem üblichen Dru-nr- und Dran wegen formaler Beleidigung verurteilt. Der moralisch Gerichtete bleibt s e l b st v c r st n n d l i ch der Reich ss inan z m inister und Sielkvcvtrotcr deL NcrchSkarrzlers z. T Mathias Erzberger, die Säule des neuen Negims, der geistige Nährvater fast all der -Herren, die heute in den Berliner Äemrern sitzen. Daran ist gar rrkckn zu .'ürteln. Das Gericht ha» sich ans Len Boden der Anträge des Ooer- Staatsanwaltö gestellt, es har sich damit natürlich auch seine Begründung in ihren wesentlichsten Punkten zu eigen machen müssen und so den Stab gebrochen nicht über Helffe- rickü, sondern über Erzberger. Der Mann ist von nun an als Träger eines öffentlichen Amtes in Deutichland un möglich. Denn das; nach der bis ins einzelne gehenden wochenlangen Beweisaufnahme die zrm'itc Instanz Lsi Erzberger in Anspruch nehmen will, anders euffckreiden werde, ist nicht onzunchmcn, wenn es «ruck. Erzberge, glaubt oder wenrastens zu glauben vergib,, in dem ver zweifelten Bestreben, von seiner Position noch zu rette«, was zü retten isi. Der Mann besitzt ja euren unverwüst lichen Optimismus und ein -Selbstgefühl, das kaum Mer troffen werden kann. Er will immer noch nicht daraus vsr zichten, das neue Deutschland zu regieren, und »st fest davon überzeugt, dass keiner das so gut verstehe wie er selber, Daran ist so viel richtig, das; nicht leicht jemand gefunden werden dürfte, der das Intrigenspiel und das Ky- lisseiffchicbe», im Parlament so beherrscht, wie er, der darin nicht nur eine mehr als 15s,si>rige Ucbung besitz!, sondern auch eine gewisse besondere Veranlagung dafür mikgebracht hat. 28 Jahre war Erzberger alt, als er in den Neichslag -cinzog. Mau nannte ihn den Beniamin unter den Volsisvertreiern, und gleich zu Auiaug hat er nicht nu, seli»rr viel geredet, sondern mehr noch von sich reden ge macht. Er wnstle alles, iannie alles, erfuhr alles »nd ver stand es, sich in Szene zu setzen. Manche nriangcnehme» Dinge sind ihm, wie auch durch die Prozefrverhandlungeu festgcstell-t worden ist, schon in seiner Krühzeit passiert. Es tat ilm; nichts. Die peinlichen Källe Pöplau »nd Ianke schüttelte er von stm ab, wie dce Katze die Wasicrtropsen und i-li-cb unrs er war: Matthias Erzberger aus Buttenlmufei, auf der schwäbischen Alb. der Schrecken sämtlicher Geheim rate in den Berliner Acmkern. Nickst anders in der Kralrion. Er war bei manchem seiner Pa> teirrennde von, Zentrum beliebt, geliebt aber hat ihn keiner, vnd sonderliche Ehrfurcht vermochte man sür ihn auch dann nickt airfzubrnigcn, als er ans der hvck sten Sprosse der Leiter migelaiigt war, nnd ihm der alte, ehrenfeste Groebcr in öffentlicher Nationalversammlung seinen Kleist, seine Vaierlandöliebe und seine Klugheit bezeugte. Spahn hat dazu geschwiegen; er mochte fick) wechi jener kritischen Kuli tage des Jahres 1»17 -erinnern, da Erzberger dem Zent: umSschiff den enrnheideudeil Kurs uaitz links cp'gcben hat. Mit den» Aufgebot seiner letzten Kraf: hat sich Spät:», dem schliestlich doch -die Traditionen aus der Aera tjiallestrcm^-Hertling noch ouliingen, dagegen zur Wcbr gefetzt. Schliestlich brach er .zusammen. Die ffingere, robustere Kraft des Sch,»aber», seine grösterc Sorglosigkeit in allen taktischen Kragen, hart ausgedrnckt seine Dreich flegelmsnier in der bkiedcrkämpsi'ng irgendwelcher Wider stände, sie hatten gesiegt. Spahn trat ffr de; Hin.ergennd nnd ir-i-rstr im Parlament nur noch bei fei-.".'iicheii, aber politisch nickst hinderlich bedciitnrrgSvollen GeiegeuLeircu znm tziorte zugelassen. Tie Zeiten waren vorbei, wo sick,. ivce allen stieichstag das Hans dicht um den Zentrums führer ver-sainmelke, nrn möglichst keines seiner geflüsterte», aber bis zur letzten Nttance genau vorbedachte.; Worte zu verlieren. Erzberger gab den Kurs an und er sprach tan, nnd breit, der T>ompekcn-ton seines Organs, das durch einen in der Berliner Vnst verdorbenen schwäbischen Dia lckt nicht lieblicher wurde, war bis in den letzten Winke! des Saales zu vernehmen, Das sind Aeusterlichicitcu, aber sic sind bezeichnen- für die Politik, die das eff'ntrum unter Erzbcrgers Führung gemacht hat. Nun wird sich der Vorstand der Partei da: über klar werden müssen, wie er den Mann, der innerlich längs, mehr zur Sozialdemokialie gehört hat als zum Zenlinm, a„s gifte Art nnd ln möglichst schmerzloser Weift los wird. Den» nach diesem Urteil, noch der für einen Kinanzmjiiisler geradezu vernichtenden Stcuergeschickste must Erzberger auch für das Zentrum erledigt sein. Ebenso wie für die Negierung. Oder überlegt man sich schon gewisse Netlnngsmöglichkertcn:-' Lind die merkwürdigen Meldun gen über den Kall Erzberger. mit denen das offiziöse Wolff Bureau die Deffcntlichkcit in den letzten Tagen bedacht ka'. auf amtliche Quellen zurückzuführen? Es wäre sehr wer: würdig nnd ganz sicher nicht geeignet, dir Negierung feste, in den Sattel zu setzen. Der Verlauf -er Sitzung. Um -I1«l Uhr eröffnet,' Landgerichts rat Dr. Baum hach die Sitzung und erteilte dem Oberstaatsanwalt Krause das Wort zu einer kurzen Erwiderung auf die Aus Mrnnyen, Be der Angeklagte in der Kogge de, AvzvLv-