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Dsrabenv-Dlaü «.Jahrgang. 102. Mittwoch, 2. MLrz 1921 Gegründet 1SSS De»hloaschi<f>: »«chrUHI«» Lr»^«». 8«rnlp»ch»r. S«,mmrliuunmrr 28 241. «vr vr «achlg^prZch«: «0011. Bezugs» Gebühr 8,^A,ch" rwKm32Ä'D«tal^rw!, ^l!ch"o!Ä w". sLtchLdkllck'uhw'w. I«, durch dl« Pült t»»i«a0,«» D-rland'm^ ^llch « ^ ' — „ ,, LI» I IpoUift« S7 mm br»«, Zell» 2 40, Aul ffomlliman»«!«», «»zchi»n unter 2lN?.Ll(ILH^^3relie. 8I»Uen. u. W->znun<>»n«ari»I, I Isolllg« An. u. DerkLuIe 2-°'^ <Vvr»u»m»lLtz'I<"it ^ o v' > Loris. 41u»wir<.4lüllri>g» geg. Dorauedrzahl. Ltnzelprrisd.DiiradenddliKeaAI'ps. SchrdNeNmiq Mid Lu u »iN,«Ich«N» gelle: ««rteaftrih» SS/<0. Druck u. D»rlaq von Mevlch. Aelchordt in DrodE- P-Mcheck^onla 10SS Dr«,»»». «achdruck nur mU deutlich»» Quill«,»»,,,»»» l,Dr»s!>»«r «achr.»» püiM«. — Ilnoerlmrgl« SchrMliick» worden »Ichl ausbews-rt- Kein Aachgeben Die Derichle der attiierlen Sachverständigen. lLigner Lrahtbertcht der .Dresdn. R a ch r > ck l e n" > S«af. 1. März. „TeurpS". „Matin" «ud »Jourual" »ringe- «» Sonntag gleichlautende Londoner Tel«, gr««»e, wonach die alliierte« Lachoer ständige» a» Lonnabeud ihren Bericht sür die Deutschen sertig, geftcLt habe», der zu dem Schlusssatz gelaugt: Die Sach- »erstLudioeu der Entente könnten ihre» Regierungen keine Herabsetzung der Gcsamthühe der ZahluugS- f-rdernngcu vorsch'ageu. Amsterdam, 1, März. ..Telegraph" meldet, der Bericht der Eierten Sochiwrstänüigen vierte den Deutschen auch in London nicht vor gelegt werden, dagegen werde man den Deutichen all« jene Berichte zugängig machen, die di« Zahlungsfähigkeit Deutschlands beweisen tollen. Die Äunper-enz wird voraussichtlich schneller zu Ende gehen, da die französischen Minister am 1l>. Mörz wieder n Paris sein müssen. London. 28. Febr. Die meisten Blätter erklären, das; die in Ebequers am Sonntag gepflogenen Beratungen unter den Alliierten den Beschluß zur Folge ge bäht hätten, der deutschen Delegation gegenüber eine feste Haltung einzunehmen und keine beträchtlichen Zw geständnisse zn gewähren. Gestern abend fand in ERcguerS eine nicktformelle Konferenz statt, auf der Marschall Joch und General Wevgand die militärischen Einzelheiten der französischen Vorschläge zur Erzwingung der Bezahlung Larlegten für den Fall, das; Deutschland sich weigern sollte, den Forderungen der Alliierten stattzugeben. Lloyd George und Briand batten beschlossen, bei der Erzwingung der Be zahlung Schulter an Schulter zu stehen, und obgleich sie be reit seien, die Argumente >rnd Vorschläge des deutsche» Außenministers anzühiren. in Anbetracht der endgültigen Informationen, über die sie verfügten, keinerlei beträcht liche Konzessionen zuzngestehen. Die Alliierten seien nicht im mindesten bereit, die Forderung des zwölfprojcntigen Ausfuhrzolles fallen zu lassen. (W. T B > Köln. 1. März. Die Londoner „Limes" meldet: Tie alliier.en Botschasier in Berlin sind nach London berufen worden. Im englisch.'» Äab.nsit wird die Lage bahiuSeurteitt, daß dieses Mal mit den Deutschen Schluß gemacht wer den soll. Gegen ein weiteres Zugeständnis an Deutschland hätte sich auch d'e Konferenz der englischen Dominion»' am 28. ». M. erklärt. Dle Absichren Fochs. (Ui an er DralilberiN,, der ,Trr«k>„. RaLrickien'.r Genf, l. Marz. Hangs meldet zur Berufung des MarschaltS Foch nach London: Es ist beabsichtigt, im Falle der deutschen Weigerung ein Vvrrücken auf bäurisches Gebiet einzuleiten im Anschluß an die Besetzung des Nuhrrevters. — Der ..Maiin" meldet aus London: Joch holte eine längere Besprechung mit dem englischen General Wilson, die die englische Zustimmung zu den strategischen everrtualen Maßnahmen Frankreichs gebracht bat. Genf. 1. März. Der S«lsweiz«r Press« Telegraph «olbet ans Paris: Der Jahrgang 189» wird lis lS. Mai unter den Fahnen belassen. D«r KUegsminister hat ferner einen Erlaß heransgegeben. d«r die Urlaube i» id»n besetzten Gebieten bis 8». Mär: untersagt. London. 28. Febr. Ter diplomatische Mitarbeiter deS .Euening Standard" schreibt zur Loirdoner Konferenz: Wenn die Deutschen sich weigern sollten, die Forderungen der Alliierten anzunchmen, so werde eine starke alliierte Das schwankende englische Kabinett. (Stauer Lral'Iberlch« der „DreSdn. Nachrichten".' London, 1. März. Wie der Londoner Korrespondent deS .Neuyorker Äeralb" meldet werden von Lord Eecil und Lord Derb» im geheimen ernste Schritte unter nommen. um Llond Georges KoalitiouSkabi- nettzu stürzen. Di« Gelegenheit soll sch dazu vielleicht io der nächsten Woche b eten. wenn das irische Dcrmaltungs- gesetz veröffentlicht wird. Lord Derb» ioll in letzter Zeit wiederholt ersucht worden sein, in das Koalitionskabinetl wieder «inzutreten. habe dies aber abgelehnt. Der Kabelkonflikk. lLtKnerDradtbrrlchtder.DresdnerSrachrichi« n".I Washington, I. März. Tie Wilson-Negierung und der Senat haben erkannt, daß zwischen den Vereinigten Staaten und Japan ein aussichtsloser Streit um die Jn-iel J>ap und L e Kabel geführt wird, der buch Verhandlungen nicht mehr zu beseitigen ist. Bon der Harding-Rrgieruug verlautet, daß sie die Frage dem Völkerbund vor legen und von dessen Entscheidung Amerikas Stellungnahme zum Völkerbund abhängig machen will. Der Streit um di« Jnie.l Jap ist ganz be- sonders wichtig, weit gemeldet wird, daß Japan bereits dabei ist. die Inseln rund um Jap in Seesest» ngen nach -em Muster Helgolands auSzubauen. «rleg zwischen Panama und Toslarica. Panama, 28. Febr. sNtd.-Tel.) Die Feindselig keiten zwischen de» Streitkräften der Republiken Panama und Eostarioa sind eröffnet worden. Eine formelle KrieScrklärung ist noch nicht erfolgt. Washington, l. März. lNeutermeldiiug.» Nach einer Mitteilung des Mtlitärattachoes von Panama ist der Krieg (-er zwischen Panama und Coltarica gedroht hat, amMinend Aiolge der Sapitulation der Truppen vw, Cvsturlea in Sl.tv vermieden worden. (W.T. B.) -es Verbandes. Truppenmacht sofort ein bestimmtes Gebier, wahr scheinlich das 3t uhrgebiet, besetzen. Im Rheinland«: würden sofort Maßnahmen ergriffen werden, um Werte einzutreiben. Andere Strafen würden außerdem sofort ver hängt werden. lW. T. B.j Militärische Konferenz in London. (Bon unsere.» Lonoerverlchterstatter.s Basel. 1. März. Die „Daily News" meldet: Am Mon tag traten sämtliche in London amtierende militärische Sachverständige der Alliierten zu einer neuen Konferenz zusammen. Wie verlautet, sei hierbei in der Frage des Einmarsches in deutsches Reichsgebiet noch keine völlige Uebereinstimmung unter dem Mitilar erzielt. Die englischen Generäle Wilson und Bingham haben sich grund sätzlich gegen eine Erweireruug der Besetzung deutscher Landgebiete ausgesprochen. Paris» l. März. Perlinax, der SanderLerichterstat er d.'S „Echo de Paris" in London, sagt, unglücklicherweise sei er grz ruzrgen festzustellen, daß die alliierten Minister sich heu e mit den Vertreter» der deutichen Regierung begegnen, ohne sich über die Zwangsmaßnahmen ge ll ini'gt zu halben. Aus diesem Grunde >ei auch be'chl-issen worden, he-ie nur Tr. Simons sprechen zu lasten, d'.e Alt wort L'-er. die Lloyd George groen will, ans morn«,, zu vepiagen. Von englischer Seite wird Artikel 288 des FricdcnSuerlrageS so ausgelegt, daß Deuts b'and vor dem 1. Mai 1l>21 eine Regelnig in der Neparat-ionssragc nichi aufgezwungen werden könine. lW. T. B.i Die Sankttonen. Eigner Droblberickit der „^resdn. Nack,rickie n".l London, 1. März. Wenn «ine Meldung des ..Mann" zu- trisft. ist die gesterst in Eheauers eingeietzte Kommissw» der Alliierten brausrragt wvvdeu. nachzuprülcn, ob der Friedensoerrrag eine Anwendung der Sa n k tionen vor dem 1, Mai znlaffvn würde. Daraus läßt sich schließen, baß mindestens rin Teil der Alliierte» dies verneint. Rotterdam. 1. März. Der „Soir" meldet: Die bel gisch: Delegation für London verlangt in den Verhandlun gen mit den Deutschen den Verzicht Deutschlands auf neue Einsprüche gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages. Ausbildung de» französischen Flugwesens. I'tlt o n u » i » . cw L o n d e r b e r t lii! e r s! a t r » r.I Basel, ch März „Peiii Journal" meldet: In der Senatskommission für Flugwesen wurde bet einer am Sonntag staitgefundenen Flugzeuabesicktigung bei Paris von französischer Regierungsseite erklärt, daß eine neu artige und großzügige Organisation des Flug wesens in Frankreich gegenwärtig erfolge. Ins besondere werde sich diese Organisation auch auf das mili tärische Gebiet beziehen. Eine große Anzahl neuer ständi ger Flugstationen wird in Elsaß-Lothringen errichtet, ferner ist ein Ausbau des LufktranSportwcsenS auSerlelien Lin französisches Urteil über den U. Voot Srieg. Das offiziell« Organ deö französischen Marineministc- riums, die „Revne Mtlitaire", macht in einem Artikel auf sehenerregende Erklärungen: der deutsche U.-Boot Krieg sei vollkommen gerechtfertigt, und das Gegenteil zu behaupten, sei nicht nur falsch, sondern schasse auch ein durchaus unzutreffendes Bild vom militärischen Standpunkte anS. Es müsse mit dem Glauben aufgeräumt werben, daß der Gebrauch der N.-Boot-Wasfe durch die Deutschen mit den Gebräuchen des internationalen Kriegs rechtes nicht zu rerctnbaren gewesen sei. Der Aufstand in -er Ukraine. kvo« ons«r«m Lonberbrriiht», statte r.s Bafel, 1. März. Die Moskauer „Prawda" meldet: Die Sowjet-Negierung habe dev General PodwoiSkn zum Oberbefehlshaber einer gegen das wkroinisthe Aus- standsgebiet bestimmten Lowjo-Armee ernannt. Der bol schewistische General hat den Befehl erteilt, alle von der Gegenrevolution ergriffenen Ortschar.'en der Ukraine dem Erdboden gleich zu machen, Bestätigung der Einnahme von Tiflis. Paris, 28. Febr. Nach einer HavaSmeldung anS Kon stantinopel wird die Einnahme von Lisliä durch die -toten Truppen bestätigt. Die Regierung, die Verwal tungen und die fremden Kolonien habe« sich nach Batum und Kutai zurückgezogen. Die Truppen Georgien» haben zwischen Gerri und Suchum eine Niederlage erlitten. Die Stadt Pott ist bedroht. (W. T. B.s Griechische Kundgebungen für den Vertrag von Seores. Paris, 28. Febr, Nach einer Londoner Meldung des „Journal des D«bats" haben im Piräus, in Athen und Smyrna große Kundgebungen stattgefunücn. Tic Teilnehmer hätten die Verpflichtung übernommen, mir ihrem Blute alle Rechte zu verteidigen, die irr Friedens, vertrag von Scvres Gricchcnlarrd zusprcche. lW. T. B-i Belgrad, 1. 3siärz. Die „Tribuns" meldet aus Kon- stantinovel, daß dort viele A l l i t c r t c n - T r u p p c n an genommen seien und zwar -10 GO Engländer und je >2 000 Franzosen und Italiener. Es wird angenommen, daß an läßlich der Oriemlonfereng auf die Türkei ein Druck aus- geübt werden soll. Lohnabbau in England. London, Mar;, .»m : ick aus die bedeutende Baisse der Eisen- und Stahlpretse haben die Bergarbeil«r von Eleve! and sich mit einer Herabsetzung der Löhne mn r Schilling täglich einverftarcden erklärt. (W. T. BI Die Bewlrlfchastung der neue« Gelreide-Ernle. Bon Ober-Negierungsrat Arno Mensch, Leiter der Landesgctreidestelle. Bor «irrigen Tagen sind die Ernährungsminister der Einzelstaaten in München zusammengetrofsen» um unter Vorsitz deS Reichsmtnisters Dr. Hermes eingehend über die Bewirtschaftung der neuen Getreide-Ernte zu beraten. Der artige Zusammenkünfte baben schon wiederholt stattgefun den. Ihr Wert liegt darin, daß die leitenden Beamten des Ernährungswesens im Reiche und allen einzelnen Ländern Gelegenheit haben, sich kennen zu lernen und in persön lichem MetuungS- und Erfahrungsaustausch die Grund Unien der Ernährungspolitik durchzuberaten. Außerdem erleichtern sie die Möglichkeit, die stets vorhandenen Gegen sätze zwilchen den einzelnen Ländern — vor allem zwischen Ueberschuß- und Bedarssgegendcn — zu besprechen und aus zuglcichcn. Zu entscheiden haben diese Konferenzen nicht, dies tu» vielmehr die Neichsregierung und die gesetzgebeu den Körperschaften: Reichstag und Reichsrat. Die Münchner Konferenz war von besonderer Wichtig keit um deswillen, weil die Bewirtschaftung der neuen Brotgetreide-Ernkc im kommenden Wirtschaftsjahre beraten wurde. Man mutzte sich gegenüber den Darlegungen der verantwortlichen Retchs- stellen davon überzeugen, daß dle Zwangswirtschaft in ihrer bisherige» Form nicht weiter auf rcchterhaltcn werden kann. Tenn im gegenwärti gen WirtschastSiahrc haben sich die aus der JnlandSerntr erfaßten Getreidemengen gegenüber dem Vorjahr« erheb lich vermindert, und außerdem droht die landwirtschaftliche Erzeugung noch weiter zurückzugcheu. Die sächsische Ne gierung gab lediglich dieser Zwangslage nach, wenn sie einer Veränderung des Wirtschaftssystems für Brotgetreide nicht widersprach. An und für sich ist für »sin starkes Zuschuß land, wie Sachsen, die Aufrechterhaltung dieses Systems noch wünschenswert. Aus keinen Fall ist im Interesse Sachsens, wie auch des ganzen Reiches, eine völlige Freigabe der Protgetrcidewirtschaft zurzeit möglich. Liesen Standpunkt teilte auch die Konferenz. Des» die Jnlandsernte steht hinter dem Inlandsbedarf so stark zv- rück, daß wir auf erhebliche Ausiandszufuhr von Getreide nicht verzichten können. Diese Auölandszufuhr ist aber eiu zu unsicherer Faktor in der Jnlandsernährung, solange der Markkurs so niedrig steht und seine Schwankungen fort- gehen wie bisher. Wollte man jetzt freie Getreidewirtschaft herstrllcn. so würde überdies die Bevölkerung der lieber schuß'ändcr billiges Jnlandsrbot haben, während die Be völkerung der industriellen Bedarssgegenden infolge der Auslandszittuhr übermäßig hob? Brotpreise zahlen müßte. Man muß also ein System wählen, das zwischen dem bisherigen und der freien Wirtschaft mitten inne steht. Als bestgecignetes wurde das Umlageverfahre» bezeich net. Dem Landwirt loll die Ablieferung von bis L Tovpelzentncr Getreide aus den Hektar seiner gesamten Getreideanbaufläche auserlegt werden. Ueber den Rest kann er insofern frei verfügen, als es in seinem Belieben steht, wieviel er davon in seinem Betriebe verbrauchen und wieviel er verkaufen will. Ungelöst aber blieb vorläufig trotz eingehender Erörterung noch die außerordentlich wich tige Frage, ob er den Ziest verkaufen kann, an wen er will, und zu welchem Preise er will. Die Verfechter dieser Art der Regelung stützen sich daraus, daß sie außerordentlich produktionsanreizenö wirken und mit einem Schlage den Schleichhandel beseitigen würde. Es würbe sa keine Vor schrift mehr bestehen, die den Handel mit Ueberschußgetreide verbietet. Gegenüber einer solchen Regelung erhoben sich aber starke Bedenken, und diese Bedenken wurden vor ollem auch von den sächsischen Vertretern betont. Es ist nämlich zweifelhaft, ob es bei einer solchen Freigabe des Ueberschusses überhaupt noch möglich ist, daS Umlagegetreide tatsächlich zu erfassen und also die Brolveriorgung der Be völkerung sicherzusrellen. Vor allem würde eine Kontrolle der Landwirte, der Mühlen, der Bäcker dann fast unmög lich fein. Man würde zweierlei Getreide-, Brot- und Mehl- preise haben. Die Preise für das freie Getreide würden sich in einem sehr hohen Brotpreise avSdrückcu. Es würde der großen Masse der Verbraucher sehr schwer werden, ihre Brotration durch Brot aus dem freien Ernteteile zu er gänzen Mit Sachsen waren daher auch andere Länder der Meinung, daß man dem Landwirt den Nebcrschußteil seiner Ernte wohl innerhalb seiner Wirtschaft zur völlig freie» Verfügung lassen soll, daß er ober, wenn er nach Deckung seines Bedarfes das Getreide verkaufen will, es an die Reichsgetreideitelle absühren muß. Er würde in diesem Falle einen höheren Preis als für daS Umlage- Getreide erhalten können, und zwar muß dieser Preis so hoch sein, daß er sich ausländische Futtermittel kaufen kann. Viel besser als mit polizeilichen Maßnahmen würde man den Schleichhandel mit einer Erhöhung der Brot- r-aiion bekämpfen können. Tenn eine solche Erböiuinx, würde die 'Neigung der Bevölkerung vermindern, sich über das Ddaß der onögegcbencn Menge hinaus einzn-decken. F>> die Erhöhung ist deshalb auf der Aonsereuz Sachsen mit Nachdruck einactreien. Wenn in Pressenotizen gcagt wor den ist. daß girier Antrag almelehni worden sei. so ist das unrichiig. Sine Entscheidung hierüber wird erst fallen, wenn ieststeht. in welcher Weise der lieber,chußteil der Ernte be wirtschaftet werden wird. Wird nämlich dieser Teil von der NeichSgetreidciielle ersaßt, so bat sie größere Mengen billi ges Jnlandgetrcidc zur Verfügung und kanu und wird infolgedessen die Brotration ohne weiteres auch erhöhen. Wird der Ueberschußleil aber srcigelaffen. so kann das Reich nur für eine geringere Meng« Brot sorgen. Tenn wenn der freie Teil der Ernte nicht erstißt würde, so könnte das notwendige Getreide für eine höhere Brotration nur durch Einfuhr aus dem Ausland« beschafft werden. Die Devisen für das AuslandSgetrclde und di« BerbilllgnngS- geldcr für das ausländische Mehl würde das Reich aber bei seiner jetzigen finanziellen und wirtschaftlichen Lage schwer, lich aufbringen können. Auch d'.e Frage der Preis« für Getreide »«* Ernte 1 S 21 wurde lebhaft erörtert. Di« R«ichSveaierun« vertvat d«n Standpunkt, daß hie Festsetzung «o« Preis«»