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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010426029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-26
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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DttjeS Blatt wird dm Lesern von Dresden „ und Umgebnug am Tage vorher bereit« als verugrgeMr: Ahend-Ansgabe zugestcllt. während Morgen in einer »t»v««t DIe.D«Vi«rr<xI»riLten' rrXbelmn «»,« «H»»»»! die Vttieder in Drelden und der nächste« Nmaedun,. wo die Zutr-aun, durch eigene Bote» oder »ommiMimüre ertolat. erdallen da» Blatt an DZ<>a>euiaaen. die nicht au> Lo»n- oder Keiertaae toigen. de gwet rdetlauaaaden «den»« und ««V»» »uarsirllt. Sür »tUtaabe etnaetandter Schrttt- irrne LrrtnudiiLtett. V«rotvre»,,«chlud: »»t I Mr.11 und «r. rosa. r«l«»ram»»>dresse: «»«richt»» »««»de». eS die Post-Monueuten am GcjainmtauSgabe erbalten. Mrelgen-canl. Ksgvüttöst 18S« Nrrlag von Liepfrh S- R»r«tzavdt Die Annahme von Snkündiamiaeu »rtola« in derLauvtaeichSttdltelle und den Nedenamiakmkilellen »n Dresden bis Naä,mittags s Uhr. Lonn und NtnriaaS nur Marienltrakc M von N biS'/-l UIir, Die l ivattiae Grund »eile <ca 8 Silben! M P>« . A» Itindiauiigen aut der Privaileite Zeile LS Big.; die Livattiae Zeile als .Eüiaeiaudt" oder aut Lcrveüc tt> Pkg. In Nummen, na-I, Lomt- und fteiel- tagm r bei. Livaltige GrundikUe» Lb, so bcz. so und » Piz. nach betonderem Tarif. Auswärtige Auttrige nur ge-ea LorauSb«al>Iuu-. Belegbiütlcr werden mit lO Btz, dciechuet. Lodert LSdmv jim. kmpüvklt Llolävrstotto I« LröWtei- Iiüimili. EkvorWlLl213. ^loii-iaki-iüdl. kzte liulnibscliei' jllilieii-kxiivi'tbkei'-SfSiiiii'ei (Aianvlänvr ^It). " ta »a»«ru. t'i'Ii'iil« vtWtleii, I-itiiriilKi'. l. MU" Ivlepkau >n. 1U7. "MZ Nr. 11A. Spiektl.' Jieueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Ev.-lutherische Landesivnode. Ansstellungs-Feslinahl, Glockenweihe, Gerichtsverhandlungen. Berliner Leben. ^reitaq. Ätz. Äpnl U)01. Neueste Drahtmeldungen vom 25. April. Bonn. Hu der gestrigen Dampferfahrt auf dem Rhein hatte der Kaiser die Damen und Herren der Familien cingelade». in deren Häusern der Kaiser während seiner Bonner Studienzeit ver kehrt batte. Die Fahrt hat sich bis Oberwinter erstreckt. Hur Abendtafel bei dem Prinzen und der Prinzessin zu Sldanmburg- Livve war auch der Konprinz mit de» Herren seiner Umgebung geladen. Heute Vormittag 10 Uhr begab sich der Kaiser mittelst Sonderzugcs über Andernach nach Niedermendig und von dort zu Wagen nach Maria Laach, wo er etwa ein Stunde verweilte. An der Fahrt nahmen Tlwil der Kronprinz und die Schaum- burglschen Herrschaften, sowie sämmtliche Damen und Herren der Umgebung. Auf der Rückfahrt von Niedermendig nach Andernach wird das Frühstück eingenommen. Von Andernach ab wird zur Fahrt nach Bonn der Rheindampfer .Kaiserin Friedrich" benutzt. Wilhelmshaven. Das Linienschiff „Kaiser Fried rich III." ist heute Vormittag auf der hiesige» Rhede eingetrvsfeii. Bremerhaven. Am Kniserhaien soll ei» großes ans 2V Baracke». Zellen u. s. w. bestellendes M r l i tä rI a; a re t lr für heinigesandte Mnmischcisteii der Truppen in Ostasie» errichtet werden. W i e n. Das Gerücht von der bevorstehenden Verlobung des Fürsten von Bulgarien mit der Prinreisin Clementine von Belgien wird von bemsener Seite nls vollständig aus der Lust gegriffen bezeichnet, ebenlv das Gerückt, das; der Fürst von Bul garien an der Riviera dem König der Belgier einen Bcnrch ab- gestattet habe. W i e n. Der sozialpolitische Ausscbuk des Abgeordnetenhauses beendete geilem die Berathmig des Gesetzes über die Abkürzung der ArbeitSzeit im Kohlenbergbau und nahm, obgleich der Regierungsvertreter sich gegen die Fassung ausgesprochen halte, mit 15 gegen 11 Stimmen einen Antrag Schnbuieier an. wonach ausnahmsweise die Bewilligung einer längeren als durch das Gesetz normirten Schichtdauer nur mit Zustimmung der Arbeit geber und des lokalen ArbeiterauSschnsscs zulässig ist. Wien. Bei der Station Dürnkrut (Nordbahn) stieß der Brünn'Wiener Perronenzug mit einem Güterzug zusammen. Zwei Waggons wurden beschädigt, mehrere Bahnbedienffetr verletzt. Krakau. DaK hiesige Schwurgericht vcrurtheilte zwei Meuchelmörder zum Tode. Einer der Vernrtbeilren. Namens GcffoS. stieß sich ein ibm von seiner Frau heimlich zugeslecktrs Messer in die Brust, verwundete sich aber nur leicht. Paris. Der „Gcmlois" veröffentlicht eine Unterredung seines Korrespondenten init dem russische» Miliiär-AttachS. dem Oberstrn Grälen Murawjew. Letzterer erklärte, daß der Grund seiner Abberufung lediglich i» einer zwischen ihm und der franzö sischen Regierung betreffs gewisser militärischer Fragen bestehenden Meinungsverschiedenheit zu suchen iei. „Ich habe." erklärte Mnrawiew. „aus meiner Meinung über verschiedene in der fran zösischen Armee geplanre Reformen niemals ein Hehl gemacht, da ick lediglich Soldat und kein Diplomat bin. Ich habe meine Meinung den Ministern, insbesondere auch Delcaffs. osten ans gedrückt. Ick glaube noch immer, das; die militärischen Kläffe des vereinigten russischen und französischen Volkes die sicherste Bürg schaft des europäischen Friedens bilden. Wenn ich gewffse in der französischen Armee vorgenommcne Aenderungen nickt billigte, so geschah dies nur im Interesse der Sorge für die Festigkeit der Allianz." Paris. Zur Tbeilnabme an der großen nationalen Pilger fahrt sind Graz v. En und sein Sohn, Prinz Anton von Orleans, nach Lourdes abgereiff. Nach einer Meldung aus Lonrdes sind daselbst bereits 70000 Pilger eingetroffen. In Folge dieses kolossalen Zuzuges muhten aus den Straßen Altäre errichtet werden, an denen Meßopfer doigebracht nnd Predigten gehalten werden. Turin. Gestern Abend fand ffn Cercle militaire ein Empfang zu Ebren der deutschen Militärdeputation statt, an dem der Herzog von Aosta, die Generalität und eine große Anzahl Professoren theilnabmcn. Heute giebt General Bcsozzr cm Tiner zu Ehren der deutschen Offiziere. Mailand. Während der Streik in Genua seinem Ende ent- aegengebt. sind nunmebr Ausstände in der Umgebung von Bologna, wo zahlreiche Feldarbeit« feiern, nnd in den Marmor brüchen von Lucca. wo 3000 Steinhauer die Arbeit niedergelegt haben, ausgebrochen. La Unruhen befürchtet werden, sind Truppen m die AuLltanvsbezirke abgegangen. London- Tie „Dailv Mail" schreibt: ..Vor Einbringung des Budgets kam es zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwilchen Cl> amberlain und -Hicks-Beach. Chamberlain bestand mit solcher Hartnäckigkeit auf der Einstellung bestimmter Positionen, dag Hicks-Beach seine Demission cnibot. Chamberlain rieth, die Demission gnzunehnien: Salisbury und Naifour waren dagegen. Die Opposition gegen den Kol,len,oll ist von Seiten der Konser vativen so stark geworden, daß der Regierung eine Niederlage droht. 2m Hinblick daraus schlägt Chamberlain letzt vor. das Kabine! solle demissionirc». aber das Parlament nicht aufgelöst werde». Die Folge würde sein, daß die widerlpenstigen Konservativen sich wieder an der Seite der Negierung sammeln. London. Der .Standard" meldet: Hicks Veach wurde ein Vorschlag unterbreitet, an Stelle eines festen Ausfuhrzolles von einem Schilling pro Tonne Kohle einen Ausfuhrzoll ans Kohlen nach dem Weiche e!nzusi"chren. Hicks-Beach habe ver sprochen. einen Vorschlag, wonach der Zoll 8 vis !) Penee für minderweithige Kolste und bis zu l8 Pence sür beste Waleskohle betragen lulle, sorgfältig zu prüfen. K on st ci n t i >! o v e n Aus Mosiul ist hier die Nachricht el»- gelausen, daß der Kurdcnsührer Reschid Be« in Tiari. Vilaset Mossul, 15 Christen aetödtet und sich ihrer Schasiierden bemächtigt habe. Reschid Best habe sich mit dem Scheck Behaeddin an die Stütze einiger Taufend Kurden gestellt und sich in das Gebirge von Tiari zurückgezogen. Kalkutta. Ein beftiger Staub sturm verbunden mit wvllenbruchartigem Regen suchte am 23. d. M. Mandala» heim und verursachte große Verwüstungen und auch Verluste an Menschenleben, deren Zahl »ach den letzten Nachrichten 12 beträgt. Peking. Eine internationale Truppe von 800 Mann unter Oberst Nadford verließ Sbanhaikwan. um eine Räuberbande zu bestrafen, die bei Funingsir mit einer Komvagnirdes4. Pendschab- Jnsanterie-Regiments ein Gefechr hatte, in dem Masor Browning siel. Tie Räuber setzten der Truppe Widerstand entgegen. Von letzterer sielen sechs Engländer, zwei Javaner und ein Franzose. Dre Räuber hatte» SOTodte und flohen in die Berge, verfolgt von Radsord. Ter Leichnam Browning s ist ausgesiinden worden. Tientsin. In der Nähe von Sbanhaikwan haben die Eng länder lo vergrabene Feldgeschütze nebst Munition aufgefunden. OeriUcheS und Sächsische«. Dresden. 25. Avril. —* An der heutigen König!. Mittagstafel in Villa Strehlen nahmen Ihre Königs. Hoheiten die Prinzen Friedrich August und Johann Georg mit ihren Gemahlinnen nnd die Damen und Herren des König!, und Prinzl. Dienstes Theil. —* Se. Majestät der König kann heute sein 50jähriges Waidmanns-Jubliäum begehen. Am 25. April l85l erlegte der damalige Prinz Albert aus CmmoBdorfrr Revier den ersten Auerhahn. Se. König!. Hoheit P rin? Friedrich August ist heute Mittag vo» Moritzburg hier wieder cingetrvssen. Jbre Kaiser!. Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August wohnte gestern Abend der Vorstellung im Opeinhanle bei. —* Pri r: zUIrich von Schönbura-Waldenburg beffrchle das Atelier des Hoiphotographen W. Höffert und ließ einige Auf nahmen bcrstelle». —* Anläßlich des Zusammeniritts der 7. cvangelisch- luthcriichen Landes! »node fand heute Vormittag halb lOUHr i» der evangelischen HvflircbkeinEröfsnungsgottes- d ienst statt, bei dem der Licepräsident des evangeliich-lutheri schen Landeskonsistoriums Herr Oberhosprediger v. Ackermann die Predigt hielt, der er das Schriftwort 2- Timoth. 2. 10: „Der seile Grund Gottes besieht re." zu Grunde gelegt hatte und in welcher er das Thema behandelte: „Wird unsere Arbeit für unsere Landeskirche von Segen werde» ? Sie wird es werden, wenn wir dabei auf dem rechten Grunde stehen und das rechte Ziel er streben." — Mittags um 12 Uhr trat die Svnode im Sitzungssaale der Ersten Ständekammer zu ihrer ersten öffentlichen Sitzung zusammen. Zn dle'er waren 74 Snnodalmitglreder er schiene». Nachdem diele ihre Plätze eingenommen und die Herren Staaisminiffer Dr. Schurig. v. Metzich. Dr. v Sendcwitz und v. Watzdorf mit den Kommissaren des Kirchcnregiments den Saal betreten hatte», ergriff der Herr Kultusminister Tr. v. Sende Witz das Wort, um im Namen der in htzanffslieis beaustragien Staatsminiffer die 7. ordentliche cvanaelisch-IutherÜchc Landec- stnrode herzlich willkommen zu heißen. Nachdem der HercMinister zu den der Svnode bereits zngegcnigenen Vorlagen einige kurze Erläuterungen gegeben und bemerkt, daß auch die gegenwärtige Svnode berufen fein werde, wichtige kirchliche Fragen ;n beratben und zu entscheide», an der ruhigen und gefunden Weitere»twickcl ung unserer äußere» kirchliche» Ordnung mitzuarbeiteir und auf diesem ^Wege auch das innere kirchliche Lebe» zu stärken und zu fördern, schloß er mit folgenden Worten: „Bei der Eröffnung der letzten Svnode habe ich hier ausgesprochen, daß erfreulicher Weile der evangelisch-lutherische Glaube in wetten Kreffcn niifcrc^ Bolkcs »och fest eingewurzelt sei. Dies hat sich in den zurück liegenden fünf Jahren wiederholt lebendig bethäligt. nnd wenn ich damals hinzugefügt habe, daß wir in hivLnuelicis becnfftragien Staats-Minister allezeit unsere ganze Kraft daran setzen wollten, um unserem evangeiisch-Intheriichen Sachienvoile d!e>es thcnrs. von den Väter» ererbte Gut zu erhalten, io sind wir dieser feierliche» Zusage i» den zurückliegenden fünf Jahren eingedenk geblieben und werden auch in Zukunft verhüte», daß Das irgendwie verkümmert werde, was »ns das Höchste und Heiligste liier auf Erden ist. lBeifall.) Wir leben in einer Zeit ge-vaittg ernster Kämpfe. Sehn snchtsvoll schaut das Volk »ach Trost und Hille aus. Wir, die wir hier versammelt sind, hoffen Beides zu finde» in unterer uns fest cni's Her; und tief in's Herz hinein gewachsenen Kirche, denn sie kündet Frieden und Versöhnung!" Im Aufträge und im Namen der in Lv-rrurelieis beauftragten Staats-Minister erklärte schließlich der Herr Minister die 7. kvaiigeliich-lutheriiche Landesihnode für das Königreich Sachsen sür eröffnet. Hierauf übernahm Herr Graf Otto Vitzthum v. Eckstädt das AlicrSvräsidium. Ans den unter seiner Leitung vorgenommenen Wahlen des Direttormmc- gingen hervor als Präsident Herr Wirkt. Geh. Rath Dr. Gra» v. Könneritz-Lossa. als Vieevrcisident Herr Oberhoff,reckiger O. Ackermann-Dresden, als erster Sekretär Herr Obercimtsrichter Scheussier-Aroßenhain und als zweiter Sekretär Herr Kirchenrath Lie. theol. Nvth-Schneeberg. Sämmtliche Herren nahmen die Wahl dankend an. Mch Verpflichtung der beiden Präsidenten durch den Heren Alterspräsidenten übernahmen diele ihr Amt. Nach Dankesworten des Herrn Präsidenten Dr. Gras v. Könncritz an den Herrn Grafen Vitztbiim v. Eckstädt für Führung des Alterspräsidiiims und an die Synodalen für das ihm. dem Redner, durch die Wahl zum Präsidenten erneut bewiesene Vertrauen ei folgte die Verpflichtung der beiden Sekretäre nebst den übrigen Synodalen. Darauf wurden zu Mitgliedern des Legitimation: ausschusses gewählt die Herren ObcramtSncbter Hage: und Superintendent Herzog-Oelsnitz. Landgerickstsvrösident Dr. Hart mann-Plauen, Gemcindevorstand Weinkiold-Burkhcudtsdorf und Bürgermeister Zeidler-Schlettau und zu Mitgliedern des Redaktions- ausichusses, dem auch der Präsident und die beide» Sekretäre an geboren, die Herren Superintendent Weidaner - Glauchau und Bürgermeister Dr. Seetzen-Wurzcn. — Dem Vorschläge desPräsi denke», jede Sitzung mit Gebet zu beginnen, wurde ziigestimn» und damit Herr Oberhoff>red>aer 0. Ackermann beauftragt. — Schließlich erklärte sich die Svnode, den Anträgen der Herren Synodale» Obelkonsistoricilrath Snvernttcndcnt 1). Tibelius rmd Geb. Kirchcirrath Tnvcnniendenl v. Pank folgend, mit Einsetzung je eines Sonderausrchusses zu den Erlassen 'Nr. 6 nnd 8. den Bericht über den Zustand der evangelisch-lutherischen Landeskirche bezw die Veranstaltung einer zweiten Auflage der Agende bei,, einverstanden. — Nächste Sitzung morgen Vormittag 10 Ilhr: Tagesordnung: AuSichußwahlen. —* Se. Ereellenz der Herr Staatsminister v. Metzich vcr einigte gestern Abend die fremden Telegirten, die Preisrichter und Mitglieder der Kommission iür die „Internationale K n rr >! auSstellung Dresden 1901" zu einer» Tiner im „Europäische» Hof", das als der Höhepunkt der aus Anlaß der Ausstellung zur Eröffnung gebotenen festlichen Veranstaltungen zu gellen har. Tie Theilnehmer an der Talel. die etwa 60 Gedecke zählte, im großen Sveveicrale deS Hotels i» Hufciienffrrm ausgestellt nnd am Kunst »nd Wissenschaft. tz* Am 1. Mai dSI I. sind es 25 Jahre, daß Herr Hosschau- spreler Emil Bauer dem Königs. Schauspiel als Mitglied an- gehört. Aus Anlaß dieses Jubiläums findet Mittwoch, den 1. Mai. — außer Abonnement -- eine Vorstellung von „Krieg im Frieden", Lustspiel in 5 Akten von Moser und Schönthan, statt, in dem Herr Bauer, wie bereits erwähnt, die Rolle des Reis-Reislingen spielen nmd. Für die Mittwochsabonnentcn des 1. Mai wird Donnerstag, den 2. Mai. Fulda's Lustspiel „Die Zwillinas'chwester" gegeben werden. t* Bildhauer Offermann. der frühere langiährige Führer der Dresdner Sezession, ist als Nachfolger Jacgueö Schcnkcr's zum Vorstand der „Dresdner Kunstgenossenschaft" gewählt worden.- In der gerammten Künstlcrlchaft dürste diele Nachricht mit großer Freude vegrüßt werden, da sich gerade Offer mann als ein uneigennütziger und energischer Vertreter ihrer Interessen schon mannigfach auf's Beste bewährt hat. Berliner Leben. L. Berlin. 24. April. Run ist «S also wirklich und wahrhaftig Frühling geworden, und wenn es die skeptischen Berliner nicht glauben wollen, so brauchen sie nur nach ihrem geliebten Thiergarten hinauSzopilacrn. dies« herrlichen Erholungsstätte, wie sie gleich beaucrn gelegen kaum eine zweite Großstadt besitzt. Nun sproßt es und grünt eS da ans allen Zweigen der alten schönen Bäume, uud die lieben Singvögeleln trillern ihre Hochzeitslieder vergnügt zum blauen Himmel emvor. Der Svvttrr Heine behauptete zwar, der Berliner Frühling jei eigentlich nrrr ein grün angestrichener Winter, und er hat mit d,eiem Ausspruch bisher Heu« nur zu sehr Recht behalten. Aber schließlich weiß sich doch auch die norddeutsche Sonne Gklt«a zu verschaffen. In den Mittagsstunden wird es schon «an» gönutdlich warm, so daß die ältesten .Herren und die lüngslen. noch m den Kissen ihrer kleinen Wagen ruhenden Weltbürger den Thiergarten bevölkern dürfen, ohne an ihrer Grinndbeit Schaden zu nehmen. Der Thiergarten hat zahlreiche alte Stammgäste, insbesondere Vertrete, der Kunst und Wissenschaft, die ihm von ihm« ersten Lebensjahren an bis hente «ine rührende Liede nnd Anhänglichkeit bewahrt haben. Sic kennen die schönsten Bäume und die veiichlungcnslen Pfade ganz genau. Sie sind cs zumeist, die sich mit der seit einigen Jahren durchgeführten planmäßigen Verschönerung dieses unvergleichlichen Parks noch immer nicht be freunden können. Und doch waren die umfangreichen Holzungen nothwcndig. Es kehlte vielfach an Luft und Licht. Der Daum- besland mußte einmal wieder gelichtet werden, denn das Unterholz war gar zu üppig gediehen, die hochstämmigen Bäume waren viel fach zu dicht aneinander gewachsen und behinderten sich gegenseitig. So bedauerlich es auch war, daß nicht nur kranke, schlecht ge wachsene Bäume, sondern auch kernige, ge'unde Stämme abgebolzt werden mußten, so nützlich ist doch diese durchgreifende Operation für daS Ganze gewesen. Die anfängliche Befürchtung, daß es daraus abgesehen sei. de» gerade durch seine Waldähnlichkelt den Berliner Naturfreunden lieb und wcrth gewordenen Thiergarten in eine» englischen Park zu verwandeln, hat sich glücklicher Weise als unbegründet herausgestellt. Zwar sind zahlreichere »nd größere Rasenflächen angelegt worden als bisher, hier und da ist auch ein Anlauf genommen worden, eine mehr künstlerische Grnppirung der Bäume nnd Sträucher zu schaffen. Aber im Ganzen hat man das für das deutsche Empfinden anheimelnde Wesen des Waldes erhalte» und de» Thiergarten keineswegs zu einem jener offenen. Hellen ParkS umgewandelt, wie sie London besitzt. Man wird daher die wohlthätige Arbeit der Azt in dickem Falle nur billigen können. Weit schlimmer hat sie hier an aridercn Stellen gehaust. Es inögen etwa 50 Jahre her sein, daß Berlin im Westen mit dem Potsdamer Thore abschloß, da. wo heute noch am Potsdamer Platz die beiden kleinen Häuschen stehen, von denen das eine dem bürgerlichen, daS andere dem militärischen Deicgrapheirdicnst gegen wärtig eingnäumt ist. Da, wo beute die Potsdamer Straße ihren Anfang nimmt, eine der verkehrsreichsten Geschäftsstraßen der RcichShaupkstadt nnd die Verlängerung der Leipziger Straße, be gann damals die mit schönen asten Bäumen bestandene Chaussee, vle sich blS nachdem benachpartrn Potsdam stundenlang arisdrlrme. Hier, unmittelbar vor dem Ttwrr. batten sich einzelne wohlhabende Berliner nette SommeihäuSchen gebaut: hier wohnten auch damals schon einiae Geistesarbeiter, denen eS im Innern der Stadt zu geräuschvoll war. io Hans v. Bülow. der damals als Lehrer an dem wrltberühmteu Strrn'schrn Kouseivawrium angesullt war. Hi« befand sich das Sommer'sche Lokal mit dem '-rächtigen ! Garten dahinter, in welchem die beliebten Sinfonic-Correerre de.- 'Hausorchesters stattsanden. Alles hatte noch einen ländlichen i Charakter. Er blieb auch ;»m Tbeil noch erhalten, als diele Land straße in den sechziger Jahren in das Weichbild der Stadt ein bezogen nnd mit städtischen Bauien besetzt wurde. Die meisten dieser Häuser hatten hier einen großen Vorgarten und die Bäume der ehemalige» Landstraße ließ man am Rande der Bürgersteige stehen. Inzwischen ist nun die Potsdamerslraße, wie gesagt, zu einem der verkehrsreichsten Straßenzüge der Reichshauvtffadt ge worden. Von drei verschiedene» Seilen fahren hier in Abstände» von wenigen Schritten ununterbrochen die Straßenbahnen et» nnd gehen nach Westen weiter. Dazu kommt ein nicht minder leb hafter Omnibus- und Wagenverkehr. Der ohnehin nickt allzu breite Strgßendamm (nach Berliner Begriffen wenigstens nicht allzu breit) erwies sich zur Bewältigung dieses ständig wael/endei. Verkehrs als unzn!äng!ich. Was thaten nun die Vater unsere, Stadt? Sic dekretirtc» einfach. Die prächtigen Bäume und die schonen Vorgärten werden einfach beseitigt, aus daß fiel, der Verkeim »ach Belieben ausdehnen könne. Das mag ja gewiß ganz Pml koch gewesen sein, aber eS schnitt doch jedem suhlenden Memcken in's Herz, als dieser nüchterne Befehl ou-sgesührt wurde. Man legte die Bäume nieder, rajirtc die Blumen und Srräucher ab, verbreiterte den Skaßendamnr und schaffte so für den Wagen Verkehr Raum. Unsere Stadtverwaltung hat keine Heil, vielleicht auch nicht die Fähigkeit, sentimental zu 'sin. Anderswo verfahrt man minder „praktisch". Wenn cs den Gewaltigen des Parifo Stadthauses einmal einsiele, ans VerkehrSrücksichten die Bäume ans den Boulevards fällen zu lassen, dann würden sie durch die allgemeine Nalksentrüstnng einfach fortgesegt werde,:. Mch schlimmer ist es der Bnlowstraße ergangen, die in ihrer früheren Atilaae a» die Straße Unter den Linden erinnerte. Die wlliidervolle Baum-Allee der Miltelvronienade ist »ichl nur ohne Weiteres, wo sie im Wege stand, beseitigt worden, man hat sic auch durch den pinmven. häßlichen Eisen bau d« Hochbahn in wahrhaft barbarischer Weise verunstalte!. Es ist rin Glück, daß wenigstens in der Nähe der schonen Kaiser Wilhelm-Gedächlnißkirchc durch ei» Machtwort des Kallers die Hochbahn in eine elektrische Untergrundbahn enden muß. In der Mlie des Zoologischen Gartens gebt nunmehr der erste Ber lin« Ttefbahnhof seiner Vollendung entgegen. Es ist ein ge-
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