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Dresdner Nachrichten Sonntag. 11». August 1VV« Nr. 227 G Urdr. ». Hausen, Kommandeu» der «S. Ins.-Sri,.. G «tnder Kommandeur der «. «ao.^Sr«,.. — unter «erteil»,», d»»- tzhar. ,1« »eneraUlnt., in Senebmiaung ihrer >dlchied-g«Iuid« mit Pens, und der Srtaubni« ,um Tragen der Seneralluniform. -U- Mett. Kommandeur de» «7. Jns.-Vrig.. in Krnehmigung seines «dlchitdSgrlu»« mit Pens, und der Erlaubnis »um Trage« der ÄrneralSuniform. UVarsMalckv. Bachlendrock. vderitUn». beim St. de« >0«. Ins-Rrg. inütenehmlgun, seine« Abschied«, geluch« mit Pens, »nd der Erlaubnis »um Trogen der Unisorm de« Lgib- «rrn.-Reg., -U- Woissersboiff. Major beim St. de« t7. Man.- Ke«.. in Benebinigun, leine« Abschiedsgesuch« mit Pens, und de» Erlaubnis »um Tragen der Reg.-Unisorm, — »ur DiSp gestellt. 4S Frbr. v. End». Ltnt. im Leib-Gren.-Keg. der Abschied bewilligt. -U Tonveur, char. MajorD. und BezirkSosji». beim Landw -Be». 1 Dresden, unter Aortgewäbrung der gesebl. Pens, und niil her Eriaubni« »um Tragen »er Unisorm de« tS». Ins. Reg., von seiner Dienststellung aus sein Gesuch ent- Hoden. — Im Beurlauben stand«. «h Meper. Hauptm. der Res. de« tS«. Ins.-Reg.. bebus« Uebersubrung »um Lands«. ». Ausgeb. mit »ee Erlaubnis »um Tragen der Reg.-Untlorin, U- MuSbacke. Odecltn«. derRcs. de« 1VS. Ins.-Reg.. bebufS Uebrrsührung »um Landst. r. Ausgeb., — den Stnt« der Res. : 44 Avelt de» Letb-tSren.-Reg.. -O Reuning de« 6». flewart. Reg..—wegen tiberkommenerFeld-undSarnisondienstunsLbigkeii. 44 Müblinann, Haupt«, der Landw.-Ins. 1. Ausgeb. de» Lanbw.-Be». l Dresden, bebusS Ueberilibrung »um Lands«. S. Ausgeb., 44 Böhme, Hauvtm. der Landw. Fekdar«. ». Ausgeb. de» Landw.-Be». Plauen, bebus« Nebel, ilihrun, »um Land». 2. Ausgeb. mit »er Erlaubnis »um Tragen der Landw.-Nnnee-Nniform, St Weicher, Oderltn«. drr Landw. - Feldart S. Ausgeb de» Landw.-Bez. II Leimig, bebuss Uebersllbrung zum Landst. Ausgeb., — der Abschied bewilligt. — Im SanitlltskorpS. 44 Schulte», Unterakzt der Landw. I. Aufgeb. im Landw.-Vy. II Leipzig, »»ter Anstellung im akt. SanllltlSkorpS »nd zwar bri dem 77. Feldart.- Reg., — di« Unterärzte de« Res.: 44 Dr. Schuster, 44 Schröder, Sb Dr. Qulnger, 44 Dr. Müller »n Landw -Dez. II Leipzig, «b Dr. Mattschke nn Landw. Bez. Meißen. 4t- Dr. Treidmairn, Unierani der Landw. l. Ausgeb. im Landw.-Be». II Leipzig, — zu Assistenzärzten befördert. Sb Dr. Slitich, Oberarzt der Landw. r. Ausgeb. im Landw.-Bez. ,-tittau, mit der Erlaubnis zum Tragen der b>Sb. Unisorm ver Abschied bewilligt. — Beamte der Militärverwaltung, 4t Kamvfbenkel. Miliiär-Bauinsp.. techn. Hilfsarbeiter bei der Jnlend. IS. Armeekorps, anläßlich seiner Verledung in den Ruhestand der Ebar. als Baurat verliehen. —* Aldertscft im Groben Garten. Bei dem morgigen Gartenfest kommen im Naturtheater unter Leitung des Kömgl. Ballettmeisters Hewrn Berger zwei im alten Siile gehaltene Pantoncimen zur Aufführung, und zwar erstens: „Rokoko" und zweitens ..Harlekin und Colombine" oder „Treue Liebe". Es wirken dabei u. a. mit: die König!. Sololanzerinnen Fräulein Gabler, Heb, Korb und Glcditzsch und die Könial. Solotänzer Herren Vonngtto. Drehe, Schutze, Gassert und Geißler, sowie Herk Ballettmeister Berger. —* Tie Abendvorstellung bei Buffalo Bill vm vorgestrigen Freitag lvar noch glänzender briucht als sie am Nachwittage: aus allen Plätzen 'drängte sich Kopf an Kops. Der Anblick der schon an sich grotesken Vorführungen stieg bei der vortrefflichen Beleuchtung «ns Märchenhait->Ma!eri!che, besonders da die charakteristisch» sten Vorgänge ans der Weite des Platzes von zwei großen Scheinwerfern grell beleuchtet wurden. Eine starke Wirkung mußte es Hervorrufen, wenn der 'Scheinwerfer einem dahin- iagenven Pferde folgte, ivenn er eine bunt bemalte Rothaut unvermutet in grellstem Licht aus allen anderen hcrvortreten ließ. Die Rad und Salto schlagenden Araber verfolgte er über den Platz, einen an der Bambusstange schwebenden Javaner riß er plötzlich aus dem Halbdunkel heraus, die dem treffliche-- reiz Buffalo Bill geworfenen Kugeln und die zitternden Ton lauben lieh er grell und glänzend aufleuchtcn. Auch am Abend war dos Publikum voll befriedigt und klatschte stürmisch und nnlmltend Beifall. —* Bo» ärztlicher Seite wird der „Elbtal-Abendpost" ge schrieben: Fm Hinblick auf die verschiedenen möglichen Wege, welche zu einer Weiterverbreitung einer ansteckenden bkrankheit von einem gesetzten Infektionsherde auS führen können, sei an dieser Stelle auf die Möglichkeit einer Weiterverbreitung von Typhnsbazilleu aus den ossencn Straßenschleujcn durch Fliegen als Zwischenträger hingewiesen. Sobald vom ersten Tvvbus- kranken Tyvöusbazillen mit den Dejektionen lWasserklosettsi in die Schieusenkanäle gelangt sind, ist Sie Möglichkeit der Weiterverbreitung dann gegeben, wenn eine direkte Kom munikation zwischen Schleuse und Außenluft vorhanden ist. Das ist aber in verschiedenen Straßen der Vorstadt Manen und auch im Schweizeroiertel tatsächlich der Fall, wie dies die etiva >eit zwei Jahren bemerkten, den Straßeukanälen ent stammenden üblen Time beweisen. Durch die — seitens des städtischen Tiefbauamtes im Schweizerviertel wohl nur ver- iuchsloeise ohne jeden jSyphon-sVerschluß belassenen — Kom- >nuinkalions-.Oessiiuugen der Straßenschleuicii können sowohl Tvvbusbazille», als auch andere valhogene Bakterien durch Fliegen als Zwischenträger weiter verbreitet werden. Nichts hindert die in den Schleuseukanälen befindlichen Fliegen, mit den an ibren Beinen hastenden Krankheitskeimen durch die offenstehenden Fenster und Türen der benachbarten Häuser einzudringen und liier auf Nahrungsmittel u'w. den verderbeu- erzeuaenden Keim zu übertragen — ein Vorgang, der seinerzeit in dem AuSstellungspavillon für Bolkskrankheitcn des Herrn Geh. Kommerzienrats Lingner recht lehrreich an einem unter einer Glasglocke befindlichen Präparat veranschaulicht worden ist. Zur weiteren Stütze der Wahrscheinlichkeit dieses Intet- üonsweaes sei auch aus den Umstand hingewiesen. daß in frühe ren Jahren eine derartige Häufung von Typhuserkrankungen :n der Siidvorstadt nicht vorgekommen ist, daß vielmehr das Schweizeroiertel wegen seiner höheren Lage und besseren Lust zu den bevorzugten, gesünderen Stadtteilen gerechnet wurde. Prophylaktisch dürsten gegen aus solcher Quelle stammende Er- krankungcn einerseits ein Selbstschutz, andererseits eine Be- stitigung der direkten Kommunikation der Ltraßenschleusen durch Fliegenfenster, „a«a der Fliegen und " .ducke« ' mit der Außenlust durch da» städtis kommen. Den-Anivohncn» der betr zuweilen übelriechend« Dunste den ist daher dringend zu empfehlen, Fliegenalocken usw. gegen da» Eit durch Vernichtung der tn den Wohnungen befindlichen Fliegen auf i»de Art möglichst gegen «ine verartiae Insektion zu schützen. Andererseits darf man wohl erwart^«, daß seiten» de» staotr- schen Tiesbauamte» durchAnbrinaung eine» zweckmäßigen Straßenschleusenverschlusse» die im Schweizer» viertel und in Vorstadt Plauen al» Kalamität empfunde nen übelriechenden Ausdünstungen der Gtraßenkanalisa- tion. und damit eine Infektionsquelle schlimmster Art sobald wie möglich beseitigt wird. Schreibt doch die städtische Bauordnung in Dresden vor. daß schon bei Anbringung eine» einfachen Waffer-fGossen-lAuS- ausse« außer einem Svphonverschlusse noch ein besondere». »iS auf das Dach des Hauses reichendes Entlüftung-rohr anzu- bringen ist: eine derartige Vorschrift soll doch nicht bloß für die Baumeister und Hausbesitzir Geltung haben, sondern muß erst recht bei Anlagen, die für dir Allgemeinheit bestimmt sind, strenge Beachtung finden. Wir sind daher überzeugt, daß die zuständigen Aufsichtsbehörden einem solchen unhygienischen Zu stande baldigst ein Ende bereiten werden, nachdem es ven dankenswerten Bemühungen der Wohlfahrtspolizei bisher ge lungen ist, einen Stillstand in der Weiterverbreitung der typhösen Erkrankungen in der Siidvorstadt zu erreichen. -* Ein interessante» militärisches Schauspiel findet am 22. und 23. August hei Kötitz-Eonstappel und Meißen-Kcilbusch statt. Das 12. Pwnicr-Bataillon begibt sich gm 21. Auaust dorthin und wird aus der Stromstrecke bei den genannten Ort schaften kriegsmäßiges Brückenschlägen üben. Di« Ucbunaen beginnen früh 2 Ubr und enden gegen 10 Ubr vor» mittags. Tie Rückkehr der Pioniere erfolgt am 23, August abends. —* Die Platzfragefür daS Dresdner Schiller- Denkmal wurde am Freitag abend in einer Vorbesprechung de- Ausschusses für Errichtung eines Schiller-Denkmals in Dresden, der unter dem Vorsitze des Herrn Stadtverordneten Dr. Hops eine Sitzung abhiclt, erörtert, nachdem Herr Architekt Professor Hau- schild an der Hand von Planskizzen sich zu verschiedenen in Ans- sicht genommenen Plätzen geäußert hatte. Angesichts der Wichtig keit dieses Punktes sollen noch weitere Erörternngen angestellt werden und die Beschlußfassung über diese Frage einer späteren Ausschußsitzung Vorbehalten bleiben. Herr Architekt Hauschild hatte einen Platz in Altstadt und zwei Plätze in Neustadt für die Aufstellung des Denkmals als geeignet bezeichnet. Man möchte das Denkmal gern in Neustadt in drr Nähe des Schauspielhauses ausstellen. Da der an jener Stelle bisher in Aussicht genommene Platz jedoch zu Bedenken Anlaß gab. sollen noch andere Plätze aus ihre Verwendbarkeit hin geprüft werde». Der Ausschuß beschäf tigte sich in dieser Sitzung des weiteren mit den Veranstaltungen, die für den kommenden Winter geplant sind. Besonders eingehend wurde über eine Vorstellung im Könlal. Opernhnuse gesprochen, die zum Besten des Schiller-Deilkmalfonds veranstaltet werde» soll und deren Programm in den Grundzüaen festgesetzt wurde. Weiter sind noch geplant eine Vorlesung des Herrn Hofschau spiclcrs Paul Wiecke und ein großes Konzert des Lrhrergesang Vereins Auch Herr Schweigdoser hat die Zusage gegeben, seine Krnst in de» Dienst des Denkmal-Ausschusses stellen zu wollen, dessen Bemühungen es bisher gelungen ist. nahezu 20000 Mk. durch Sammlungen für den Schiller-DenkmalfondS zusammenzu bringen. —* Im laufenden Rechnungsjahre werden drei militär- ärztliche Fortbildungskurse in der Garnison Dresden abgehnlten und zwar: vom W. November bis lll. Dezember 1t>06 rin Fortbildungskurs»« für Ober- und Assistenzärzte des Friedens standes. vom 3. bis 30 Januar >007 ein Fortbildungskurs»? für Oberstabsärzte »nd Stabsärzte, vom L. Februar bis 2. März 1907 ein hygienisch-bakteriologischer Kursus für Oberstabsärzte. —"Gustav Adolf-Fe st spiel. Unter Leitung deS Herrn Hosschanststelers Paul findet am Montag abend 8 Uhr im evangelischen ÄrreinShause die Leseprobe zu Otto DevrienlS gewaltigem „Gustav Adolf" statt. Obwohl die vorläufige Ver teilung der Rollen bereits vor den Ferien bewirkt worden ist. können noch zahlreiche Herren in doppelt zu besetzenden Svrrch- oder auch stummen Rollen Mitwirken. Herren, die gewillt sind, die gute Sache durch ihre Mitwirkung zu nnterstutzrn, sind will kommen. Das von dem Einzelne» geforderte Opfer an freier Zeit dürste kaum ins Gewicht fallen, wenn man erwägt wie manche schöne Anregung dir Beteiligten bri den Proben und den Aufführungen zu erwarten haben. —" Wie geringen Wert man den Gutachten Schrift sachverständiger belmesseu darf, zeigt wieder folgender Fall. Der Gemeindevoistand Merkel aus Borsdorf wurde auf daS Gut achten von drei Sachvr,ständigen hin vom Schöffengericht zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er den Kaufmann Montag in Borsdorf durch einen anonymen Brief beleidigt haben sollte Dem Gutachten eines vierten Sachverständigen, der die Täter- tchaft Merkels bestritt, war keine Bedeutung belgemessen worden Nack, der Verurteilung hat nun der wirkliche Briesschreiber den Mut und die Ehrlichkeit besessen, sich zu melden und damit ui evidenter Weise die Unschuld des Verurteilten klar zu tun. DaS Aerufilirgsvelfahreil ist bereits eingeleitet. —* Zu dem bedauerlichen Unfall, der. wie gemeldet. Anfang dieser Woche dem bekannten Inhaber des Italienischen Dörfchens, Herrn Traiteur Voigt, zustieß, ist noch zu er wähnen. daß Herr Voigt vor dem Friüdrichstävter Kranken hause beim Auffpringen auf den evsten noch, im Fahren -be griffenen Wagen durch Ausgleiten zu Falle kam und dad-ei unter den Vorderperron und die Räder des Anhängewagens geriet. Trotz Zuredens der Mitfühlenden, sich im Friedrich- städter Krankenhaus ausnehmen zu lassen, fuhr Herr Voigt e rlefdau«mt ü, v«trachtiAnr seiner schweren Verletzung,».«» achten, »o senden Stroh,», »n denen Strakenbah» bi» zum nächsten Droschkenhaltevlatz« troßenkauälenentstrSMen. I mittelst Dr meiste nach seiner Wohnung. Nach And «och mit der ner Wohnung. Nach Anlöguna'Lines otverbande» wurdk Herr völgt am anderen Morgen nach der Dr. tzudlersch«» Klnnk auE der .Zellefchenstraße gebracht, wo ihm ein Teil de» schwer verletzten Unten Fuße» — säwtliche Zehen waren »erguetfcht — abgenom-me» worden iss. —* Vermißt wird seit Donnerstag abend ch» junger Mensch von 17 Jahren. Bekleidet war er mit Strobhut mit 'warzem Band, schwarzem Jacket und Weste, grauer Hoie «lt Warzen Streisrn und schwarzen Schnürschuhen. Er ist tn ner vöser Aufregung fortgrgangen und lrrt iedensall» vlanlo» umher. Wahrnehmungen bittet man der König!. Polizridirektion zu Dres den mitzutkNen. —* Polizei bericht, 18. August. Ein wegen Diebstahl» an- gezeigter lOjahriger Schulknade hat eingestanden, am 11. d. M. in der Kronvrinzenstraße einem unbekannten Schulmädchen ein Geldtäschchen mit 3 Pfg. und vor etwa sechs Wochen in der Hühndorser Strgße einem unbekannten Knaben einleerr» Geld täschchen gestohlen zu haben. Ueber beide Fäll« ist kein« Anzeige erstattet worden. Die Geldtäschchen können m der Kruninal-Aöleilung, Zimmer 29, abgeholt werden. — Am 18. d. M. ist in Seußlitz bei Meißen «ine unbekannte Frauens person toi auS derElbeaezogen worden. Ei« ist un gefähr 30 Jahre alt. 1.W Meter grob, stark. Kat blonde Haare, vollständige Zahne, trägt Trauring und ist bekleidet mit weißem Leinenhemd, gelblichem Unterrock, blau-weißgestreifter Bluse mit angcstecktcr Broschrs, graugrünem Jackett, gelben Schnür- chuhen: sie trägt gelbliche Zwirnbandschuhe und hat keine Strümpfe an. Mitteilungen zur Feststellung der Person werden an die Polizeidirektion, Zimmer 75, erbeten. — Vor einigen Tagen fiel in Mickten ein achtjähriger Knabe von einem unter halb der Lützowstraße befindlichen Floße in die Elb«, wurde aber noch rechtzeitig von dem in der Nähe befindlichen Gendarmen Kirst deS 19. PolizeibezirkS wieder herausgezogen und seinen Eltern übergeben. LHne das schnelle und ent- chlossene Eingreifen des Gendarmen würde der Kleine, der bereits unter das Floß geraten war. sicher ertrunken sein. — Gestern abend gegen 9 Uhr hat sich vom zweiten Pfeiler der Carolabrücke eine unbekannt« Frau, deren AeußereS nicht wahr- genommen werden konnte, in die Elbe a« stürzt und ist nicht wieder zum Vorschein gekommen. — Ein am Mittwoch in Birkigt von einem Erntewagen überfahrenes und wögen eines daoei erlittenen Schädelbruchs in die auf der Chemnitzer Straße befindliche Kinderheilanstalt untergebrachtes sechs jähriges Mädchen ist gestern abend seiner schweren Verletzung erlegen. — Gleich am ersten Tage des Auftretens der Truppe „Buffalo Bill" ist eS der Kriminalpolizei gelungen, einen offen bar internationalen Tasche nd reb. der sich an die Fersen der Truppe zu besten scheint denn er ist schon mit dieser in Bautzen gewesen —, in der Person einer ISiährigen österreichischen Arbeiters dingfest zu machen. Der Dieb ist im Abnormitätenzelte erlangt worden, wo er einen Herrn zu be stehlen versuchte, indem er sich an das Publikum herandrängle. Da ein weiterer Tafchendiebstabl im Ostragehege bereits gestern der Polizei angezeigt worden ist. so erscheint Vorsicht vor Taschendieben dringend geboten. - Ein etwa 38 Jahre alter. 1,65 Meter großer Mann, angeblicher Architekt, mit dunklem Schnurrbart und vermutlich auch Spitzvart. mit schmalem, abgelebtem Gesicht und eine etwa 28 Jahre alt« Frauensperson von mittlerer Gestalt mit dunklen, tiefliegenden Augen und hagerem, knochigem, abgelebtem Gesicht, haben hier in der letzten Zeit verschiedene Diebstähle ausgefÜMt, indem sic sich eine Wvhnuno oder «in Zimmer mieteten und am folgenden Tage unter Mitnahme fremder Sachen, ver schwanden. Beide sprechen Berliner Dialekt. Sie sind einzeln oder zusammen ausgetreten. In mehreren Wohnungen haben sie verschiedene, vermutlich auch von Diebstählen herrührende Sachen, wie einen großen, einen kleinen Reisekorb, Stiefel, Schuhe, Wäschestücke usw. zurückgelasjen. Bor diesen Schwind- lern wird gewarnt, auch ersucht die Königliche Polizeidirektion um Mitteilung scichdienlicher Wahrnehmungen. — In einem Tobsuchtsanfolle versuchte gestern abend in der Pirnaischen Vorstadt ein 19 Jahre alter Arbeiter sich zu erhängen, wobei er. da sich die Schlinge von dem im Türpfosten angebrach ten Nagel löste, in die Stube siel undsich ein« stark blutend« Hinterkopsverletzung zuzog. Der junge Mann, der seine nächsten Angehörigen nicht mehr kannte und fortgesetzt irre sprach, wurde in die Heil- und Pflegeanstalt gebracht. — In Löbtau geriet vorgestern an der Ecke der Bnnau- und Leumer^Straße ein fünfjähriger Knabe unter einen Brotwagen und wurde überfahren. Der Meine war am rechten Fuße schwer verletzt und mußte nach Anlegung eines Notvervondes in die städtische Kinderhcilanstalt überführt werden. Den Geschirr- sührer trifft keine Schuld. —* Heute früh in der 7. Stunde entstand in einer Mädchen- kammer im 3. Stock des Gnindstückes Bloch mann st ratze 15. wahrscheinlich durch eine abaespmngene Streichholzkuppe vercm- lnßt, ein Brand, durch den ztemlicher Schaden an Mobilien wie auch an Gebäudeteilen verursacht wurde. Die herbeigerufene Feuerwehr hatte sich, da die Bewohner den Brand schon gelöscht halten, nur mit den Abräuinungsarbeiten zu beschäftigen. —"Eine Versammlung der Buchdruckereibesitzer in LeiVzig beschloß an Stelle der aufgelösten ZwangSinnung die Gründung eines Bezirksveieins im Dentschrn Buchdiuckerverein. Die JnnungSeinrichtungen werden übernommen. — Dir Lobn- bewegung der Barbiere und Friseure ist nach viermonat- Ikcher Dauer beendet. Die Prinzipale haben eine 13» di» 13stün- digr Arbeitszeit und einen Lob» von 10 bi- 12 Mk. bei ganzer und 16 bis 19 Mk. bei holder Kost zugestanden. —* Gestern abend gegen Treppenaufgänge nach dem .8 Uhr geriet da» unter dem östaurant zum Burcsber« in WWWSSSSSSSWS»» dürste, da sich die alten 105er in Dresden versammeln, schreibt uns ein Angehöriger des Regiments: „Nachdem am I. September in den frühen Morgen stunden der Angriff des 1. Bayrischen Armee» torvs auf Bazeilles an^eordnei worden war. - machte es sich gleichzeitig nötig, gruppen auf den rechtsliegcnden Givamccrbschnitt Vorgehen zu lasten. Das 12. Korps lag im Vtwak bei Douzy und wurde von der vorderen 24. Division eine koiiöbinierlc Brigade unter Generalmajor v. Schulz, be uchend aus den Regimentern 108 und 107. den 13. Jägern, der 1 leichten Batterie und 1. Eskadron des 2. Reiter-Regiments, als Avantgarde bestimmt, dorthin vorzugchcn. Diese Trupven wurden nachts Isst llbr alarmiert. Die Tornister wurden .urückgelassen. Das 107. Regiment tollte La Monccllc nehmen. Regiment 100 wurde als Battcriebcdeckung der weiter nördlich «usqvfährenen 1. leichten Batterie -bestimmt. In zwei Tressen izcitte das Regiment, -Bois Chevalier im Rücken. Ausstellung «enommen^ atS bald daraus gegen 6'4 Ubr aut den gegenüber liegenden .idöben. bis über Daigny hinaus, starke feindliche ?lb- teilunyen wckhrzuiiehinen waren. Oberst v. Tettau ließ das Regiment weiter nördlich rücken, und zwar den Bois Chevalier entlang, nach dem unmittelbar vor dessen Westrande licaenden Höhenzuge Von dort aus gewahrt^ mau auch schon in der oorl-aureiidcn Mulde, daß sranzäsi'cheTirailleurs, hinter welchen sich Tru-Ppen-Rolonnc» bewegten, in der Richtung nach dem Bois Clwv-alier vorgingen. An der Spitze befand sich «in 'Bataillon des I. Turko-Reqiments. ihm folgte die Brigade sraboulet mit der Divisions-Artillerie. Diesen Truvven gegenüber entwickelte sich das Regiment längs des Weges, welcher westlich am Vois Chevalier vorbei nach Villers Cernay führst. Das 1. Bataillon unter Major v. Kefsinger besetzte «ine lange -Hecke, welche den bezeichnetcn Weg begrenzte. Da auch Mlich von Daigny aus weitere neue feindliche Massen Vor singen und uns durch eine Rechtsumfassung bedrohten, wurde das 3. Bataillon unter Hauptmann Daumgarten in die nord westlich gelegene Holzparzelle vorgenoimnen. Als Reserve ver- blieb die 9. und sh 10. Kompagnie. Das 2. Bataillon ent- wickelte sich ebenfalls zur ausgiebigen Feuerwirkung und be- hielt nur noch die Fahncnsektion bei der 6. Kompagnie ge- :chlosscn. Dem Regiment standen 12 Bataillone. 2 Rohr- und l Mitrailleusen-Balterie der Division Lartiguc gegenüber. T-re Festhalrunig des besetzten Mtchnittes bis zur Entwicklung des noch rückvärt'ren Armeekorps blieb die Ausgabe des Ne- aimems War auch die Positron des Regiments krontal günstig, so besaß sie Lock leine Flügetanlehnungj auch war ver» säumt worden, aus -den Tornistern die Munition zu nehmen, io daß nur die knappe Taschcnmunition zur Verfügung stand. Aus der ganzen Linie entspann sich bald ein lebhaftes Fcuergcfecht. Nach kurzer Zeit zog der Feind zur Rechten seiner zuerst entwickelten Turkos oas 56. Linien-Regimcnt. Artillerie und Mitrailleusen vor. Von der anderen 'Leite der gingen Teile des 3. Zuaven-Regiments gegen den fast gänzlich ungedeckten rechten -Flügel des Regiments vor. Im Laufschritt stürzten die Gegner den Abhang ihrer Höhe hinunter und stürmten gegen die Stellung. Ein mörderisches Schnellfeuer aus der ganzen Front des 3. und des gegen die feindliche linke Flanke schießenden 2. Bataillons hemmte den Anlauf und trieb die Gegner dezimiert zurück. Tws vom 3. Bataillon besetzte kleine Gehölz schien von den Franzosen al» Schlüsselpunkt der Stellung angesehen zu werden. Hieraus verlängerte der Feind seine Gcsechtslinie nach links. Granaten. Mitrailleusen und Chassepot-Gefchosse belästigten massenbaift das Zentrum und den rechten Flügel des Regiments. Lebhaft wurde daS Feuer erwidert, aber die Munition des 2- und 3. Bataillons fing schon an knapp zu wenden. Noch einer Haiden Stunde erfolgte mit 4 Bataillonen der zweite Angriff aus das 9. -und mit 3 Ba taillonen aus das 2. Bataillon. .Hauptmann Baumgarten, der Führer des 3.Bataillons, hatte seine ganze Reserve vorgenommen. Das 2. Bataillon war aut den Rand des Hohlweges gestiegen, um alle Feuecgewehre in Tätigkeit bringen zu können. Durch Zchncllfeuerwurde der doppelt überlegene Gegner erneut zurück- gcwie>en und ging in seine alte Ausstellung mit erheblichen Ver- lüften zurück. Nun entspann sich von neuem ein gogenseitige» Feuergesecht. was aber vom Regiment bei der geringen Patronenzayl nur 'chwach erwidert werden konnte, während der Feind hingegen von Minute zu Minute steigerte. Der Führer der 8. Kompagnie. Leutnant Ersurth. war inzwischen durch Verwundung kampfunsähig geworden. Im allgemeinen waren die Verluste infolge Ausnutzung guter Deckung nicht ichr erheblich. Gegen 7 M,r trafen drei Batterien der Divisions-Artillerie ein. wodurch die Stellung tvefentlich ver stärkt wurde. Auf weitere Untersliitzung war vorläufig nicht zu rechnen. Es bedurfte der ganzen Standhaftigkeit der Führer und der vollen hingehenden und ausdauernden Tapferkeit -der Truppe, um die Stellung gegen die Nebermacht weiter zu behaupten. Der Gegner letzte die Verlängerung seines linken Flügels fort, und feindliche Geschäfte ensilierten von rechts her bereits den vom 2. Bataillon besetzten -Hohlweg, so daß die 8. Kompagnie zurückgezogen werden mußte, um den Flügel widerstandsfähiger zu machen. Wahrscheinlich ermutigt durch die schwache Erwiderung de» Feuers, unternahm der Feind «inen dritten Vorstoß. Zuaven und Turkos, gefolgt von Liniena-bteilungen, schritten »um An- griff aus das Waldstück des 3. Bataillons. Al» sie ziemlich dicht hcrangekommen waren, warf sich ihnen das ganze Bataillon und Teile des 2. Bataillons unter Führung des Hauptmanns Baunngartcn — jetzt als Generalmajor z. D. in Dresden lebend —, mit Hurra hevvortbrochend. kühn entgegen und trieb den Gegner mit dem Bajonett zurück. Ein nachjhaltwes Verfolgungsfeuer muhte wegen der nahezu verschossen-en Patronen beim 2. und 3. Bataillon aus- blriben. Einem erneuten Angriff war nur das Bajonett noch entgegenzustellen. Es dauerte auch nicht lange und TirailleurS begannen wieder zu avancieren: diesmal -hauptsächlich gegen den linken Flügel und die Batterien. Lenen ste bis auf 800 Schritte nahekamen. Da oer Patronenmangel "uf ausreichen- den Schutz durch die Infanterie nickt mehr recknen ließ, lo gingen die Batterien in südlicher Richtung eine Strecke zurück. Die Situation wurde kritisch. Kam jetzt kein« Unterstützung, so -galt es Ringen Mann gegen Mann, und all« waren ihierau, «faßt und entschlossen, die Stellung mit dem Bajonett zu be- auplen. Schon wurde es auf den feindlichen Höhen wieder cbendig. Da erschien als Retter in der Rot da» Jäger- Bataillon Nr. 12 auf dem Kampfplätze, das sein Kommandeur. Major Graf v. Holtzendorfs im Laufschritt nach dem vom 3. Bataillon besetzten Busckswerl führte. Die Batterien nahmen hieraus ihre alte Stellung wieder ein. DaS 2. und 3. Ba taillon ging in Reserve hinter daS Gehölz zurück, um für alle Fälle zu einem Vorstoß« mit dem Bajonett bereit zu sein. Den Jägern gelang es. den neuen AngriZ »urückzuschlagen: aber gegen 9 Uhr hatten auch diese ihre Munition fast verschossen, und mit der letzten Kugel im Rohre hielten auch sie sich »ereil, ihre Stellung mit dem Hirschfänger zu verteidigen. Der Feind zeigte sich äußerst hartnäckig in seinen Angriffen. Da alle Frontangriffe abgewiesen worden waren, suchte er die Jäger von Norden her zu umsaffen. Zur Linke» der um- saftenden Zua-vcn fuhren bereits Geschütze und Mitrailleusen gegen das Gehölz auf. als ziemlich gleichzeitig von verschiedenen Seiten frische Trupven die langersehnte Hilfe brachten. Durch den eingetroffenen BataillonS-MunitionSwagen wurde daS Re giment wieder gefeclstsbereit gemacht und nahm an diesem Tage noch weiter an den Kämtffen teil. Die Franzosen waren von ihrer Höhe vertrieben. Daigny und La Raoaille genommen worden. Zu diesen Erfolgen thatte daS Regiment 10b durch zähe, ausdauernde Tapferkeit, das vortreffliche Verhalten aller an seinem Meilen Ehrentage während des FrkdsugeS. wesentlich dazu Leigetragen "