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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260419017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926041901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926041901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-19
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1926
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t I Montag. IS.UprN 1S2S — »Dresdner Itachrtchten* — Nr. 181 Sette Z «. die > oder imrott ch ix« schirrt sunden, aliung. len. enbue- oerk- hr alt a Bei. ilichen, ekreiär iickblick , Ber- Fabre >gton«i wolle. Wir«, ile de. führte sei ein he lye. re hi«, sierung >ge der oegung «««>. ilischen eressen igSlole 1 »recht s »ehe ständen ionaler »ischen entum, lk-ent« en Zu. stltcher Ntedtt. >«. ih de» Amt», r«, daß nezetgi Lharitd uch er« n. Do :n vor- ringen, rS dem irhand- S dann >nd der iändige Warans' >erta«t. g nach olonlen ich ,«- - sei«« Verte!. ». »«» nd n»d l davon e nicht elt aus > eine' die sich WTM sollni. richtete :effe, in nis avi Iftischen gerade »ffolint vcnden. izöstsche sondern franzii- >en «nt ewoknt. ei. i» Koa> «d ale dreist« alte« t«r de- »ruch. anguad ipanie» rn Sll r Rot- at aus- u einer »eigen- en, die ' selbst Herab« Wenn utraler «t« Ml dgltung wähnte er nnb >s» Sr« «Genscr «erde wie l» rqz dt« sie seit w dost ltestlich mertka r her« Oerlliches vn- Sächsisches. Die Netch»gesrm-heU»tvoche t« Dresden. Die RrlchSgesundhettSwoch« begann tn Dresden am Sonnabend mit der Vorführung eines Film- tm UnterrtchtS- zsaalr de» Polizeipräsidiums, betitelt: Dle LandeSperstchernngSanftalt Sachse, — «r» r«u der de«tsche» Sozialversicher»»,. Sieben Mitgliedern der Profefforenschast der Lechnlschen Hochschule »>vd anderen geladenen Gäste« nachme« der Ober bürgermeister Blüher. de, Präsiden» der Staatspolizei. Dr. deGuehery, und Poltzetpräsident Kühn an der ver. ansialtung teil. Der Präsident der LandrSversicherungSanstalt, ^Tempel, schickte der Bilderfolge die Bemerkung voran«, paß der Film der Aufklärung -er Versicherten über die Leistungen der Versicherung dienen solle. In sechs Bilder. Abteilungen wurden insbesondere die vier Heilstätten der sächsischen Versicherungsanstalt gezeigt, also Gottleuba, Hoh. tvald, Lindcnhof und Walbhof. Zumal dt« Ausstattung und Lage der Krankenhr-tme, aber auch die Einrichtungen für die Behandlung der Pflegebedürftigen und deren Tag-Staus wurden veranschaulicht. Mtßltcherweise litt die Vorführung unter vielfachen Störungen »ird Umvollkommenheiten: man kann auch nicht sagen, das, die Darstellung da« Wesen des Films recht ersaht hätte: es gab zuviel Schrift und zu wenig eindrucksvoll gestellte Bilder. Eine starke volkstümliche Wirkung kann man sich von diesem Werbefilm schwerlich ver sprechen: so sehr dies die Leistungen der Versicherung euch verdienen mögen. Ter erste Akt der ReichSgesundhettSwoche — nach der Ein leitung im geschloffenen Kreise — spielte am Sonnlag vormittag auf dem Allmarkte. Das Wetter entsprach dem meteorologischen Begriff heiter: blauer Himmel, über den ein paar Striche dunkles Gewölk wischten und an dem an allen Enden üppige, grangescheckte Wolken heraiiktummelten . Die Luft war freilich recht kühl siir so eine Feierstunde tm Freien. Eine richtige Feierstunde war S ia a»ch nicht, wozu sich da. so gegen halb auf zwölf, etwa IM Menschen einfanden, vielmehr etwas Praktisches, vankee- hast reklameartig Ausgemachtes, etwa» Nützliches für diese Notzeit. Weich und andächtig klangen allerdings die Musik- stitcke der RcichSwehrkapelle lFahrabteilung IV.) über den Play, die unter Obcrmusikmcistcr Göl> ler an gewohnter Stelle und mit gewohnter Gediegenheit aussptelte. Und die Bo I k sl i ng a ka d c m i e fand mit ihren Borträgen den Aiiichlus, an die'« Stimmung. Man hatte thr rücksettS der Germania ei» Pv-lnm aus rohen Brettern gezimmert und ei» paar Ranken von Tanncnarün darumgclcgt: Lehrer Arnold führte den Gesang beS ChvreS. „Wacht ans, eS nahet gen dem Tag", stieg der Weckruf aus den Meistersingern, und dann, etwas fremdartig inmitten dieser gealterten Stein häuser „O Täler weit, o Höhen". Nun aber mischte sich AmerikantscheS-ANzuamerikanischeS In die karge Weihestimmung der Stunde, denn von vier Tri. Hünen zugleich sprachen vier Redner znm Volk, nämlich Prof. Weis buch, der Vorsitzende des Ortsausschusses für dre R.E.W.. Stadtrat Kirchhof als Vorsitzender der OrtS- tzam'nkass«, Studtenrat M e r b i tz als 2. Vorsitzender der Lnogrunpe des Sächsischen Philologenvereins und Lehrer Trinks als Vorsitzender des Dresdner LehrerveretnS. Alle vier miesen ans den Sinn der Veranstaltung im ganzen und «uf die vielen Einzclvorsührungen hin: Die Gesundheit zu pflegen ist notwendig, zumal In unserer schweren wirtschaftlichen Lage. Heraus ans den dumpfen Stuben: Licht und Luft und Sonne hinein! Wawdcrt in den Frühling der Dresdner Umgebung: besucht die Abendvorträge in der Oberrcalschnlc Secvorstadt, beteiligt euch an den Frci- oeranstaltiingcn der Dresdner Sehwimmvercine! Deinen ?cib z» übe», ist keiner zu alt. Dresden, die Stadt der tzogiciicauSstellung 1911, ist immer vorangegangen tn der kcsiiiidheitspslege. Dazwischen schlugen einmal die Glocken der Kreuzkirche «n, und in den Pausen klang von den anderen Rednern her über der laute Akzent sprechender Stimmen. Am Ende riefen die Leute Bravo,- ein paar zankten über die Ruhestörer tn den Häusern, und dann tönte wieder der Gesana der VolkS- liilgaka-cmie herüber. Sie sangen daS alte Lied von der PhnlliS und am Schluffe dp» Jäger aus Kurpsalz. Und alS «uch die ReichSmebrkapcNe geendet hatte, schwieg das Leben «och einen Augenblick stille. Dann aber fauchten die Autos wieder ans. die Kinder lärmten, und der Alltag, der hier immer mächtig bleibt, hallte über den Altmarkt. » Programm für Dienstag, de» ist. April. w und U Ubr: Turnstunde in der Anstalt für SSrp«rü»irnft lm sllNieii gtndcdaltcr von Detlefs Neumann-Neurode, Stdonlen» hrasik ». 2. lEintritt frei.! I2.1I> bis I2^V> Uhr: Vortrag: Dr. Meurer: „Schlaf und Erholung" im Dresdner Nundsunksender. 2 Ilbr: Führungen mit Erläuterungen durch den Milchwirt. lihallSbclrieb. Würzburger Straße l>. tEintritt frei.» « Uhr: «ängllngl-Odymnafttr «pstem Neu««nu.Re,ro»e. vor» trag «I» Ftlmvorsührung Frl. Dhea Scholtz. «„»«»schule. H*«d»ldt- ftra»r ». lLinirtt» frei.) «. «K und 8K U»r: U.-r.-Ltchtsptele. va»s«nhau»str»b«. „Falsch» Gcham", vtrr «ptsoden »uö »«« Tagebuch eine» Arzte«. 4M b» »,<« Uhr: Vvrtra«: »tadtvherwe-iitnalrat Dr. Wagner. Leipzig: „Duberkulosensürsor»«". t« Leipziger Rundfunksender. lZti Uhr: Führung durch die >u»stellunä: ..»«lundheitlpslea« tn «chule und Hau»", ehe«. Marstallgrbäud«, Am Zwingertetch r. IE>n- trltt 80 Ps-tzübrun» sret.) 7>1 Uhr: Bortraatadend für dt« brrusdtStta« Fra«: Fran Dr. me». Doroihea Dietrich. Kachärzttn für Frauenkrankheiten, über „Frauenberuf und Frauengetundheit". hteraut vorfü-rungrn ,on Ztmmergvmnafttl, audgestlbr« von Arankengymnasttnnea der Elaat». anstalt unter Leitung von Frt. Wehl«. <EIn«rt«t sret.l Ubr: Ltchlbtlderportraß: Läugltng-arz« Prof, vahrdt und Säuglingziürsorgelchwester Gräfin Vitzthum über allaemetn« Säug- lingd« und »lelnktnderpsleg«, Ort: iMitterberatun>g«fteI«. Wormser Stratze «. iSIntrltt srei.l 7)< Uhr: Vortrag: Vrivatdozent Dr. Frischer: „Die Pflicht zur Gesundhrir", Aula der Oberrealschul« Seevorstadt. tSIntrttt frei.) * Die AnSstellnn» GesundheitSvfleae in Scklnle »nd H«»S. veranstaltet vom Deutschen H v g i e n e-M u s e u m tn seiner Ausstellungshalle am Zwtngertetch lehemaltgeS Marstallgebäude), ist während der MeichSgesunbhettSwoche vom 18. bis 24. Avril der Bevölkerung täglich von 2 bis 7 Uhr kostenlos zugänglich. Die Vormittagsstunden 8 biS 12 lkhr sind für die Dauer der Ausstellung den Dresdner Schulen für freien Eintritt vorgesehen. Proleft -er «rzaebirglsche» Vanö«Irle Ir» yretberg. „Not bricht Eisen! — Not kennt kein Gebot!" Das war da» Losungswort, unter dem die gesamte Bauernschaft der AmtShauptmannschast Freiberg sich mitten tn der ardeitS. reichen Zeit der FrühsahrSbestellung zu einer vom Land- bund für diesen Bezirk aufgeforderten machtvollen, von tief stem sittlichen Ernst getragenen Straffendemonstration tn der alten Bergstadt Freivcrg zusammenfand. 70 Ortschaften des Fretberger LandbundbezlrkrS waren vertreten, lieber 8lX>0 Mann erzgebirglicher Landwirte, denen man vielfach die barte und zähe Arbeit bei Wind und Wetter nur zu deutlich ansah, schritten tn dem DemonstrationSzuge, beseelt von einem unbeugsamen und kühnen Wagemut, den rück sichtslosen Kamps gegen dt« maßlose sächsische Steuergesetz, gebnirg aus der ganzen Linie aufzunrhmen. Trotz der überall starken Erregung verlief die Demonstra. tion in musterhafter Ordnung und größter Ruhe. Fn dem langen Zuge sah man Schilder mit den Aufschriften: „Keine Gemcindeznschlägel Keine MietzinSsteuer aus WerkSränme! Nieder mit dem Ninberzuchtgesetz! Wir sind nicht die Brot- vrrteurer! Die Staatsgüter haben voriges Fahr mit 4si Proz. Minus gearbeitet! Keine Zuschläge auf Grundsteuer! Die Staatsgüter bezahlen keine Steuern! Die Staatsgüter be kommen unbeschränkten Kredit! Keine MietzinSsteuer auf Scheunen und WirtschastSräume!" Dem DemonstrationSzuge war vorauSgegangen eine völlig überfüllte Protest Versammlung tm „Bayrischen Garten", in welcher unter anderem eine Abordnung gewühlt wurde, die den Vorstand des Fretberger LandbundeS beim Versprechen auf der AmtShauptmannschast und auf dem Finanzamt begleiten und unterstützen sollte. In der AmtShauptmannschast wurde die Deputation, die unter Führung des Vorsitzenden deS Frei berger LandbundeS, OckonomieratS Kühne, St. Michaelis, stand, vom AmtShauptmann Dr. Uhlig empfangen, der die Wünsche und Beschwerden der Vertreter des LandbundeS ent- gcgennahin mit dem Versprechen, die ihm übermittelten Tat sachen als Unterlagen erneut der Regierung zu unterbreiten. Ihm selbst seien die Nöte der erzgebirgischen Bauern, vor allem auch Im oberen Erzgebirge, bekannt, und er habe be reits schon mehrfach der KreiShauptmannschalt und iwr Regie- rung hierüber berichtet. Rittergutsbesitzer Kammcrhcrr von Carlo witz, Obcrschöna, wies bei dieser Gelegenheit im besonderen hin ans die MietzinSsteuer, die Grundsteuer, die Hnpothckenauswcrtung und auf das teilweise lehr schikanöse EtnhebungSvcrsahrcn. Auch ein Vertreter der ländlichen Ge- werbtrcibenden schloß sich dem Protest der SandwirtschastS- vcrtreter an. Auf dem Finanzamt wurde dir Landbundabordming empfangen vom RegierungSrat Dr. Rentzsch für das Finanz amt Freibirg und vom RegicrungSamtmann Vogel vom Finanzamt Olbcrnhau. Für die Wahrnehmung der be rechtigte» Interessen der Landwirte Im Frcibergcr oberen Bezirk sprach hier noch im besonderen Rittergutsbesitzer von Lüttichau, Dorfchcmnitz. RegierungSrat Dr. Rentzsch und RegierungSamtmann Vogel erkannten die schwere wirtschaftliche und steuerliche Be drängnis der Bauernschaft an und versprachen, Bericht an die Vorgesetzten Stellen zu geben. RegierungSrat Dr. Ren^ich sicherte außerdem noch zu. daß er von der «""""Swessen Steuereintreibirng tn der Landwirtschaft vorläufig so lange absehcn wolle, bis er aus Grund seiner Eingabe von seiner Vorgesetzten Dienstbehörde neue Anweisungen erhalten habe. Vom Finanzamt aus bewegte sich der DcmonstrationSzug wiederum nach der Stadt, woselbst er sich »ach dem Absingen deS Deutschlandliedes auslöste. EN« S»a«Iag »« Blltte«Ich»ee. Früher und prächtiger al« tn den lebten Fahren ist Heuer der Frühling ins Land geschritten. Wo sonst noch trübe Lachen und schmutzige Schneereste sich zeigten, da breitet sich diesmal schon ein grüner, blumenübersäter Teppich aus, und um die Aeste der Bäume ballen sich zu dicken Wülsten und Büscheln die Blüten tn fleckenlosem Weiß und zartem Rota. Baumblut-Sonntag tm Elbtall War daS gestern ein Massen. auSzug im lachenden Sonnenschein hinein in die bräutlich ge- schmückte Natur: Dresden schien auSgestorben. Schon tn den zeitigen Morgenstunden strömten die Scharen hinan« aus die Höhen und tn die Seitentäler de« ElblaufeS. Besonders stark war der Zug nach dem Westen. Am Frtthnachmittag schwollen dt, Massen direkt zur Völkerwanderung an. Straßenbahn, Eisenbahn. Autobusse, Dampfschiffe allüberall voll zum Bersten: und dies« Myriaden von Radfahrern und AutoS. Aus den be liebtesten Wegen kribbelte die srühlingösrohe Menschheit wie in einem Ameisenhaufen Für die Gastwirtschaften war der Sonntag ein Bombentreffer: die Einkehrstätten hatten seit Jahren nicht einen solchen Betrieb zu verzeichnen. In voller Blütenpracht stehen die Kirsch- und Birnen» Plantagen vom Zschoncrgrund nach Merbitz hinaus und die Hänge von Kemnitz nach Cossebaude. Einzig schön ist dort der Eichberg mit seinen vielen Kirschalleen: auch nach Nieder wartha zu ist alles weiß von Blütenschnec. Tic Lößnitz. Lolch, witz und Pillnitz fanden ebenfalls starken Zuspruch, wenn er auch nicht im entferntesten mit dem Verkehr nach dem linken Elbufer unterhalb Dresden zu vergleichen war. Ter Tag war verhältniSmäßia kühl, der Abend sogar emniindlsch frisch, so daß inan beizeiten den Heimweg antrat, wobei die Verkehrs mittel direkt gestürmt wurden. — BvranSzahlungen ans Umsasu. Einkommen« «nd KSrperschastssteuer betrifft eine Bekanntmachung der Finanzämter DreSdcn-A.-West, -Ost und -Neustadt tn dem amtlichen Bekanntmachungsteil der vorliegenden Nummer. - Hungerkünstler Rastello hat ausgegeben. Wie unS vom Manager deS im Cas6 Maximilian gezeigten HnngerkünstlerS Rastello tn später Nachtstunde mitgeteilt wird, hat der Hunger- künstlcr am Sonntag abend um ^12 Uhr daö Hungern aus gegeben. Wie bereits berichtet, hatte Rastello 2ll Tage tu Ketten gelegen. Durch diese Fesselung hat er einen völligen seelischen und nervösen Zusammenbruch erlitten. Obgleich er um IN Uhr den Wunsch geäußert hatte, aus seinem Glas- gesängniS befreit zu werden, mußte er noch bis )412 Uhr auS- halten, bis die Aerzte ihn untersucht hatten, die den Zusammen bruch seststellten. Vom Publikum ist der Glaskasten umgestürzt und untersucht worden, ob irgendwelche Unregelmäßigkeiten scstzustellen seien. Der Hungerkünstler ist zunächst ins Hotel Imperial geschasst worden, von wo am Montag seine Ucber- sührung in das Krankenhaus erfolgen soll. — Alle ehe«. 177er sind von den beiden TraditionS-Kom-. pagnien des chem. »77. Regiments, der ü. und 7. Kompagnie F.-R. IO in Bautzen, für den t2. und 18. Mai d. F. nach Bautzen eingeladcn zu einer Traditionsfeier, bestehend au« Kommers, Fcldgotteödicnst, Totcngcdächtnisseier. Sladt- bcsichtigung und gemeinsamen Ausflügen. Näheres wird mit- geteilt von der Geschäftsstelle des 177er-Danks tn Dresden. Altstadt, Kaitzcr Straße 145. Telephon 40408. Ein Regiments^ taa findet dieses Fahr nicht statt. — Der vüh»«n»»lkob»ad teilt seinen Mitgliedern mlt, baß Karten für das Beethoven-Konzert von Dahme» und Dobrowen nicht an der Abendkasse, sondern in der Karten»»», flabestclik Bautzner Siraßr l IZtgarrengeschäsl! gegen Vorzeigen der Mtlglted-tarte »»m lmlbcn Preise zu haben sind. — Dreiköuiftökirch«. Nächste Liederandacht durch Pfarrer Dr. NSttsching nickt heute sondern erst am 2st. April, abends 8 Uhr. — sMIl.s-Steaographenverel« „Gabelsberger 1878". Heute 8 Uhr Vereinshcim Restaurant „Sächs. Heer"', Königßbrstckcr, Ecke HcercS- staatze. Frtthiahrk-liauptverlainmlung mit PrciSverieilung. — Rvch gut abgelansen. Ein schweres Unglück konnte sich sehr leicht am Sonntag in der stinste» NachmtllagSstunde an der Ecke der Wiener Straße und Karcher» Allee ereignen. Ein P e r - sonenkrastwagen war, angeblich eine» Fußgängers wegen, gegen einen Baum gefahren. Der Wagen legte sich um. alle Insassen, auch der Führer kamen mit dem Schrecken davon. — I» selbstmSrdrrischer Absicht stürzte sich Sonntag vormittag tn der 7. Stunde aus der Müller-Bersetstraße eine In den «>er Fahren stehende Wirtschafterin vom 8. Stock in den Sos hinab, wo sie tot liegen blieb Die Leiche wurde nach dem Friedhof gebracht. Der Grund zur kat ist noch nicht bekannt. — Gebvrgen« Leiche». Vermißt wurde seil 22. März von ihrer Dienststelle Dörschnitz bet Lommatzsch die 1M3 z» DreSden-PIeschcn geborene landwirtschaftliche Arbeiterin Ella Marie St en diel, deren Leichnam in den letzten Tagen in Flur Constappel aus der Elbe gezogen wurde. .Fuvor hatte man bereits Ihre Handtakchc mit Krankenschein auS den Fluten gefischt, was darauf schließen ließ, daß die Vermißte den Tob freiwillig gesucht bat. — Am KastnachtS- dienStag sprang, wie kurz berichtet worden Ist. die I»07 zu Hirs»- stein geborene, in der Hclgolandstraße in Dresden-Neustadt wohn haft« Schlossersebefrau Katharina Stein geborene Schcerer vor den Augen ihres Mannes und zahlreicher anderer Personen und ohne daß e» zu verhindern war, von der AugustuSbrückc aus tn die Elbe und ertrank. Ter Leichnam dieser iungen. lebensmüden Frau konnte unweit ihrer Heimatstälte au« der Elbe geborgen werden. — Ter I8N8 zu Torfhain geborene, in der Landesanstalt Sonnenstein unter gebrachte Arbeiter Hermann Will» Henker war am Vormittag deö 8. April an der PIrna-Postaer Ueberfähre in die Elbe gesprungen und ertrunken; sein Leichnam konnte am Sonnabend In Meißen von einem Fischer aus der Elbe gezogen werden. Kunst und Wissenschaft. Grete Slückgot- tm Opernhaus. 0) r e t c Stückgold ist tn Dresden bisher nur als Kenzcrtsängcriil bekannt gewesen. Ihre Liederabende, die neben denen von Bender, Broderscn, der Oncgin allenthalben zu den ganz prominenten Ereignissen dieser Art zählten, haben sic überhaupt recht eigentlich berühmt gemacht. Neuer dings hat sie sich aber auch dem Bühnengesang wieder mehr zugeivcndct und ist an der Städtischen Oper zu Berlin schnell unter die Sterne dieses so rasch zu erstaunlicher Blüte ge. langten Instituts ausgeriickt. Fn Dresden hat sie unlängst in einem Konzert des Richard-Wagner-Verbande» deutscher Frauen mit der Sieglindcn-Erzählung so sensationellen Ein druck gemacht, daß allerseits der Wunsch laut wurde, sie bald doch auch hier einmal aus der Bühne zu erleben. Mit zwei l'iastsvielabendcn wird diesem Wunsche nun Rechnung getragen. Der erste galt der Elisabeth im „T a n n h ä u s« r". Ta sah man zunächst, daß die Sängerin Grete Stückgold nicht minder eine Darstellerin von Rang und Vermögen ist. Ihre stolze, hohe Erscheinung mit dem anmutigen, ausdrucksvollen Antlitz gab schon gleich rein äußerlich ein glaubhaftes Bild der jugendlichen germanischen Fürstcntochter. Und ganz auf das Fugcndlichc abgcsttmmt war auch die Auffassung. Diese Elisabeth war zunächst gleichsam durchaus unbefangen „reine Törin", die durch mächtiges Erleben In beglückendes und dann jäh zernichtendes Wissen sortgeriffen wird. Die starke innere Entwicklung, die tn diesem Sinne im Elisabeth-Charakter auf dem Wege von der jubelnden Hallcnbegrüßung bi» zur erd- entriickte» Opscrstimmnng des Gebetes liegt, wurde durch Grcle TlückgoldS Auffassung wieder einmal ganz besonders ins Licht gerückt. Jedoch ohne irgendwie aufdringliche» Ge haben. Zwar „spielte" diese Elisabeth Immer, daS heißt, sic stand in jedem Moment tn sichtbarer Beziehung zur Hand- Inng. Aber sie „überspielte" sich darum doch nie: eS kam alles erlebt, aber nichts gemacht. Selbst Einzelheiten, wie die verschiedenartige Einstellung aus die Streitltedcr der Länger waren nur Schattcnstriche der einheitlich entworfenen drmnatischcn Skizze. Die lebendige Farbe aber gewann diele Skizze lebten Endes durch den beseelenden Gelang. Auch aus der Bühne zeigt Grete Stttckgolds Sopran die ihm eigene warme, weiche Schönheit, dtc alle Lagen ebenmäßig anSge- glichen umfaßt. Dazu den gekonnten freien Ansatz, der den Ton mühelo» aufleuchten läßt: da« Ergebne mnstergüsttaer Schulung. Grete Gtttckgolb kann gesanglich alle« and macht aller, nur ein» nicht: Forcier«». Auf den Forttssimowett. streit im H-Dnr-Ensemble des zweiten Finales ließ sie sich darum gar nicht erst ein. Wagner bat. wie Mottl in seinem „Tannhäus«r"-Klavierauszug vermerkt, hier die Zwischenrufe der Ritter: „Mußt' unsre Rache weichen" nsw. alle „leise geflüstert" s!) gewollt. In unserer Aufführuna aber schien da von Chor und Solisten einer den anderen immer noch an Lungenkraft überbieten zu wollen, so daß dann allerdings von der führenden zarten Sopranmelodie nicht mehr viel zu hören sein konnte. Im übrigen wurde aber gerade dieses Finale mit seinen verklärten Erlösungsklängen durch solchen edlen schlackenlosen Elisabcth^Lopran beiönderS reich an er greifender verinnerlichter Schönheit, darin nur noch überbotcn durch das Gebet im Schlußakt. daS so recht eigentlich den Höhe Punkt der ganzen Leistung bedeutete. Da zeigte sich wieder einmal, daß der rechte Gesangskünstler auch im Wagner-Stil echtesten ansdrucksbetonten Velcanto zu entfalten vermag. Als nach diesen überirdischen Tönen Elisabeth zur Wartburg hin aus wallte, schied man mit wahrer Ergriffenheit von einem mit seltener Kraft bezwingenden GestaltungSerlcbniS. Um dem Abend auch sonst ein möglichst festliche« Gepräge zu geben, war erste Besetzung am Werke: Taucher sang seinen leidenschaftödurchpulsten. stimmlich unverwüstliche» Tannhäufer, Burg ganz besonders schön und edel den Wolfram, Eugenik Burkhardt mit leuchtkräftigen PrachttSnen die Venns. Scho cp fl in als Landgraf hatte leider keinen guten Abend: die Stimme flackerte tn »„gewöhn- ter Weise. Ein für uns neuer Eindruck war Erna Berger, die seit einiger Zeit den Hiricnknabrn übernommen hat: die liebliche Matenmelodie kommt glockenhell und kristallklar auS ihrem Munde. Fm übrigen zeigte sich nur wieder, daß „Tannhäuser" musikalisch »nd szenisch einer gründlichen, aber auch schon ganz gründlichen Erneuerung dringend bedarf. Für diesmal aber hielt sich das auSvcrkauste Ha»S an die Leistung deS berühmten (AasteS und die einheimischen Solistcn- stcrne »nd spendete herzlichen Beifall. Dr. Engen Schmitz. 7 Dresdner Theaterspielplan, sttr heute. Opernhaus: „Der Protagonist". „Der große Krug" ssd8): Schauspiel haus: „Strurnsre" <7): A l b c r t - T h e a t e r : „Die Stütze» der Gesellschaft" lN8): Residenz-Theater: „Der süße Kavalier" l^8); Neues Theater: „Der Mustergatte" 1148): Central-Theater: „Annemarie" f)48). 7 R«««a THeate». De» «roß«» Erfolge» wegen di« ganze Woche da» Hoprnnodsche Lustspiel „Der M u sl e r g a t I e". Anfang >48 Ubr Ende Kl« U«r. 7 Veranstalt»»««« heut« K8 U-r: Palmengarten Klavierabend Zöllner; Geudenten-an» »ndersewG-irg.vb-n». 7 Mosiksaal Bertrand Roth. Die 28<j. Aufrührung zeit- genössischer Tonwcrke brachte Schöpfungen kür Vio line und Klavier, durchweg Erstausführungen, znm größten Telle auS der Handschrift. Der Chemnitzer Dirigent Franz Mauer Hofs war mit einer vierteiligen Sonate in D-Dur vertreten, die von klassisch-romantischem Geiste durch- hancht ist. DaS luriichc Moment übermicgt. Auch in der sorm- klaren Gestaltung beweist sich reiches Können. DaS zart« getöutc Intermezzo ist von besonderem Klangreizc. Auch lauscht man dem Adagio gern mit viel Stimmunasweckiscl in geschmackvollen Gegensätzen. DaS einleitende Moderato ohne hervortretendc Eigenart gefällt sich gar zu sehr in bloßer Musizicrfrcudigkeit. Fn der Kürze liegt die Würze. Ebenso könnte das im Hauptgedanken leidcnichastlich gehaltene Final- Rondo knapper gefaßt sein. Das Werk fand sr>-""8sjkht. Auf nahme. Weiterhin kam der Leipziger K u r t v. S cb w a k e mit zwei Schöpfungen zu Worte. Er vertritt die gemäßigte Moderne. Die einsätzige Sonate in G-Dur sHand- ichrift) bringt allerhand Stoff in ansprechender ""''uns. Allenthalben pulst rbutbmischeS Leben. Einige öde Strecken sind durch wirkiingsichönc Steigerungen geschickt übcrbrückt. Gegen den Schluß hin wird die Erfindung etwa- magerer. Von sinncnfälliger Schöne sind die fünf Sätze seiner Suite iUraussührung auS der Handschrift», allerliebste Klangbilder von feinster Zeichnung, sprechender Charakteristik und blühen der Farbgebung, wobei der kräftige Klavieriatz ganz wesent lichen Anteil bat. Die Neuheit fand überaus lebhafte Zu stimmung. Durchaus neuzeitlich eingestellt in bezug auf die Wabl der harmoniichc» Mittel zeigt sich Karl Hoyer tEhcmnitz» In den drei Stücken für Violine und Klavier lErstaussührnng aus der Handschrift). Einem breiter an gelegten Präludium in D-Dur folgt ein recht interessant ge- arbcitcter Menuett-Satz. DaS Ganze krönt eine aus virtuose Betätigung angelegte Tarantella. Um die Vermistsuvg der Neuwcrkc machte sich Leny Reltz-Vuchbeim asS viel- vermögende Geigerin in ganz besonderem Grade verdient. Am Flügel saß M a »erhoff bei seiner Sonate. Fm übrigen betreute Kapellmeister Erwin Scebohm sChemu'"» daS Klavier mit sehr bciyerkenswertcm E>x. p. 7 F« Dresdner Franeuklnb sprach Ada Maurice ein« lange Reihe mehr oder minder bekannter Dichtungen, die Hölderlin Heine und Lenau. Möricke und Keller Bierbaum, AlfonS Maurice und Otto Ernst. AaneS MIegel »nd Hugo SaluS in Gruppen zuiammcnsaßte. Sprach, wie die Grenzen von Organ und Temperament iund eine leise Heiserkeit) eS bedingten, mütterlich beruhigend, alle Leidenschaften sänf- tigend, mehr berichtend al- erlebend, und durfte sich bafstr
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