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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260419017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926041901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926041901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-19
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1926
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«r. 1« Seil- 2 EE ^L/HWVälkll ^IllNäßTUU^UN —»E Montag. IS. April 1«, Der Auftakt zur Reichsgesun-Heitswoche. Die Errfsnungssitznng i« LerÜn. daß die führenden geistigen Kräfte -eS Volkes nicht all« in der Netcholiauptsiadt zusainmengesakit, sondern auch anf dt« übrigen Teile Deutschlands verteilt werde». Der Kanzler erkannte die Bedeutung der vom Reichssinanzhvse geleisteten Arbeit an. mit dein znsammenznarbriten die ReichSregicrnng stets grossen Wert lege. Abends fand zn Ehren der Berliner Miste bei Dr. Held ein Abendessen statt. Die politische» Besprecht»»«?». die den Nachmittag anSgesüllt hatten, führten znr Herausgabe folgenden Kommuniau ^ S : »Gelegentlich de» Besuche» de» Rctch»kan»lerS Dr. Luther »nd der Reich-minister Dr. Külz und Dr. Rein hol- in München wurden in einer mehrstündigen Aussprache mit der bäurischen Ltaat-regirrung wichtige politische TageSsroge» erörtert. Dabei wurden auch dt« Probleme. die sich a»S de» staatsrechtlichen Verhältnis zioische» dem Reich und de» Einzclftaateu ergeben, vor alle« nach der grundsätzlichen Leite hin. eingehend de» sprochcn. Die Erörterung praktischer Einzelfragen wird sich anschliessrn.' Bayrische gs,rd»r»«st»a. München. 17. April. Die zweite Denkschrift der bäurischen Negierung, die diese iüngst der Reich», rcgtcrulig zugchen lieg, wird den Verhandlungen in München zugrunde liegen. Ihre Veröffentlichung hängt wohl noch oon der Zustimmung deS Reichskanzler- ad. Die..Münchner Zeiiung„ wem darüber n. a. zn melden: ..Die Denkschrift ent hält hinsichtlich -er bayrischen Wiinsche ans einen föderalistischen SiaatsauSgielch keine wesentlich neuen Gesichtspunkte. Es handelt sich hier um eine» neuzeitlichen Kommentar. Dabei wird besonders aus die Notwendigkeit eine» den Interessen der Lander gerecht werdenden Finanzausgleiches hin- ewiescn. Einen wesentlichen Raum nimmt die Frag« der Verteilung der NcichSkredite in Anspruch. Mit diesen Fragen sieben auch die Besichtigungen der bayrischen Kraft» werke durch -cn Reichskanzler ln Verbindung. Dann wird der Iragcnkompler erörtert. der mit dem Antrag BanernS beim ReichSral ans Tchassnng cincö Präsidiums beim RcichS- rat zusammcnhangt." « München. 18. Aoril. Reichskanzler Dr. Luther, Reichs- sinanzlnilustcr Dr. Reinüold und Ministerpräsident Dr. Held sind heute vormittag ans Einladung de- bayrischen F-inanz- miniiterS nach Chiemsee und nach Margnartstein abgeretsi. Heute abend gab der bayrische Finanzmintster ein Essen, l^it> > Deulschnalionale Kundgebung in Köln. Köln. 18. April. Der Landesverband Mtttelrhein der Deulschnatwnalen VolkSpartci veranstaltete beute abend tm Festsaal der Kölner Mesie eine össcntliche Kundgebung. Groß admiral v. Tirpctz, der alS Ütcdncr vorgesehen war, hatte in letzter Stunde abiagen müssen. An seiner Stelle sprach der ReichSiagSabgeordnetc o. Lindciner-Wiida». Er führte aus: ES gebe zwei Möglichkeiten der Klärung der zwischenstaatlichen Beziehungen, die der Gewalt »nd die der organischen Be ziehungen. Für Deutschland sei nur der letztere Weg möglich gewcien. Aber eS komme daraus an, w t c man ihn beschreite. Unbedingt gefordert werden müsse Gegenseitigkeit und Gleich berechtigung. liniere Vertreter in Gens Hütten diese Politik nicht befolgt. Heute heisse eS nur. cs ist die Hauptsache, dass überhaupt cuvaS zustande komme, was zustande kvinme, sei Nebensache. Aut absehbare Zeit sei zwischen Dentscdlaud und Frankreich eine ehrliche Verständigung weder politisch «och wirtichastiich möglich. Die Politik der Reichsregierung habe in Gent iäminerlich Schissbruch erlitten. Nachdem der Reichstag diese Politik gebilligt habe, sei a»S der deutschen Politik der V e r st ä n d i g n n g eine Politik -eö Verzichts geworden. Der Redner ging dann ani die gegenwärtigen dcutsch-russifchen Berhandlnngcn ein nnd erklärte, das Ergebnis diese» Engage ments werde sein, bah man im AuSlande wieder misstrauisch werde, weil man nicht wisse. maS Deutschland eigentlich wolle. Der Friede» sei keineswegs stabilisiert. Sowohl in Europa als auch darüber hinaus lei Zündsioss genug vorhanden. WaS habe eS Deutschland nötig, sich vorzeitig festzulegen und sogar noch Opfer zn bringen, um sich vorzeitig festlegen zu dürfen. Für den deutle» Staatsmann und Politiker gebe eS mir eine Einstellung: Gcrmanophil! Sprengung öer Koalition in Polen. Austritt der Sozialisten. Warschau. l8. Avril. Die Versuche, innerhalb der Re st i c r u n g S k o a l i i i o » zu einer Einigung zu kommen, sind mißglückt. Heute abend landen im LandtagSgebäud« in der Wohnung -eS SeiniinorschaltS R a t a j bei Anwesenheit deS Ministerpräsidenten Gras Skrzinsky Beratungen der Vertreter der KoalitivnSparteien statt, die durch die Vorlage eincö ncugesassten Programms durch den naUvnaldemo- kratischen Finanzministcr Z d z i c cd o w i k i eröjfnct wurden. Der sozialdemokratische Einspruch gegen die Pläne Zözieckoivikis, die von Nalionalbemokralen, Christi. Demo kraten und Piasten unterstützt werden, liehen sich jedoch nicht überwinden. Nach längerer truchtloscr Debatte erklärte der iozialistische Abg. Da,'z»nlki. dass die sozialdemokratische Fraktion aaS der Koalition austrrte. AIS Beweggrund sür diesen Beschluss bezeichnet«: er nick! »nr die Plane ZdziechowskiS, sondern auch dce nnbesricdigende Minderhcitenpoliiik der Re gierung nnd ihre Haltung in der Frage der Rückkehr des Marichall Pilludiki z»m aktive» Heeresdienst. Mit dieser sozialdemokratischen Erklärung, die den tatsächliche» Aus druck, der Krise bedeutet, wurden die Beratungen geschlossen. Morgen tagt der Ministerrat. um zur neuen Lage Stellung zu nehmen. In politischen Kreise» rechnet man mit der Möglichkeit, daß in dreier Sitzung der Beschluss einer Gesamt« de»i!siou des üabinetio fallen wird. fW. T. B.t Der frühere polnische Finanzminisler Lin-e ermor-ek. Warscha». !7. April. Heute nachmittag gegen 4 Uhr wurde hier der frühere Finanzmintsier und spätere Präsident der polnischen Postsparlass« Hubert Linde, gegen den seit einigen Tagen ein Gerichtsverfahren wegen Unter» schlagungen amtlicher Gelder ichwebie, als er non der Ge richtsverhandlung nach Hauie zurückkchren wollte, auf der Straße von einem polnischen Unteroffizier erschossen. Linde brach, in den Kops getroffen, auf der Stelle tot zu sammen. Ter Mörder. Chmielewskt. «in Sozial- demokrat, ließ sich vom nächsten Schutzmann verhasten und erklärte, daß er den Mord mit Absicht begangen habe. Er habe es getan, nm zu verhindern, daß ein Menlch. der den Staat bestohlen Hab«, durch seine Beziehungen und Protektion von den polnischen Gerichten wahrscheinlich sreigetprochen worde» wäre. Sin französischer MMlartransporl abgeslürzl Uerzi« (Mosel). 17. April. Bei einem ManSvermarsch ist hier rin zum Truppentransport verwendeter Militär- Kraftwagen schwer verunglückt. Der Fahrer d«S dritten Wagens der Kolonne verlor in den scharfen Kurven der Landstrasse an der Mofelhöhe oberhalb von Uerzig die Herrschaft Uber seinen mit 2« Mann besetzten Lastkraftwagen. Dieser rannte gegen die Schutzmauer am Straßenrand?, durchbrach sie und stürzte den steil abfallenden Weinberg bin- unter. Nachdem der Wagen sich drei- bis viermal über- schlagen batte, durchschlug er das Dach eines unter dem Wein berge liegenden Hause-. Ein Teil der Soldaten sprang während des Unfalles von dem Wage» ab und kam mit leichtere» Verletzung«» davon. Zwei Mann waren sofort tot, die andere» sind größtenteils sehr schwer verletzt. lDradtweldun« unsrer vrrltner Schetftlrtt»»«.) Berlin. 18. April. I» der neuen Aula der Berliner U«i- vrrsitLt fand am Sonntag die feierliche Eröffn»»« der RetchSaelundhettS woche statt, die von de» Brtch»- und LanderauSschüffen für bygtenische Volksbelehruna, dem HauptgesundhettSamte der Stadt Berlin und der Arbeit», gemetnschaft von RetchSvcrstchernngSträgern veranstaltet wird. Geheimer RegterungSrat Dr. Ramel vom Retchstnnenmjnl. stertum eröfsnete die Feier mit einer kurzen Begrüßungs ansprache und »erlas da»» ein Handschretde« deS Reichs präsidenten v. Hinde»d«r«, in dem die Hoffnung ausgesprochen wird, daß die RcichSgesundheitSwoche einen gewichtigen Auf» takt zu einer fruchtbringenden gesundbeitllchen Volks» aufklärung bilden »nd eine erfolgreiche Wirkung tnsbesondere auf die Jugend auSiiben werde. Diese müsse besonder» den Wert eine- gesunden Körper» und Geiste» erkennen und schätzen lernen, damit »nS ein kraftvolle», l«brn»srohe» und arbettssreudtge» Geschlecht erblüh«. — Sodann ergriff rreichslnnenminlsler Dr. ÄSIz da- Wort, der dir Grüße de» Kabinetts nnd insbesondere deS Reichskanzlers D r. Luther übcrbrachte und zunächst allen Personen und Körperschaften dankte, die sich in den Dienst dieser großen Sache gestellt haben. Der Zweck dieser Veranstaltung ist. führte der Minister dann au». Gesund heitsdienst am deutschen Volke. Die Grnnd» geda«ke» ließe» sich in zwei Sätzen znfammenfasi«»: 1 Gesundheit ist Ledensaliick. 2. Da« Kapital aller Kapitale ist die Gesundheit deS Volkes. DaS Ziel der Veranstaltung will ich tu zwei weiteren Sätzen kennzeichnen. Der eine Satz stammt vom Grafen Posadvivskt und lautet: »Wer dafür kämpft, den Massen Leben und Gesundheit zu erhalten, der kämpst für die Stärke »nd Zukunft unseres Vaterlandes." llnd der zweite Satz: »Die Aufwertung der durch die «esnndheitlichr Inflation der letzten Jahrzehnte uns entrissenen Güter muss tüü Prozent weit übersteigen." Durch Belehrung und Propaganda wollen wir die Er- kenntnis festigen, dass eine gesunde Lebensführung für den Menschen eine Pflicht gegen sich selbst, dle Seinen und da» Volk ist nnd daß diese Erkenntnis in den Willen zur gesunden LebenSsithruiig umgesetzt werden muß. Der Redner schloss mit dem Wunsche, daß diese Bestrebungen millionenfältigcn Wider- ball finden und zum Ausgangspunkte einer planvollen Gesundheitspflege werden mögen. Prof. Dr. Adam, der lAeneralsekretär de» RetchSauS- schusieS für hngienjichc VvlkSbelehrung. gab sodan^ein Bild von der Organisation der RcichSgesundheitSwoche. Bei der Propaganda habe man besonder» Wert daraus gelegt, alles Abschreckende nnd Häßliche zu vermeiden und dafür da» Schöne nnd Kraftvolle zu betonen. Besonder» dankenswert sei die Mitarbeit der Schulen. Aber auch alle anderen Kreise batte» sich an der Vorbereitung und Propaganda betätigt. Alle Arbeit wäre vergeblich gewesen, wenn nicht der Gedanke der ReichSgeliindlicilSwochc von vornherein überall Wurzel geschlagen hätte. ES lei ein erbebender Gedanke, daß gleich zeitig im gan,cn Reiche an Dansenden von Stellen die Volks genossen zum Schutze und zur Pflege von Gesundheit und Kraft ausgcrusen würden. Unter den »»eiteren Rednern wie» Geheimer Kom merzienrat Dr. v. Borfig als Vertreter der deutschen Arbeit geber aus die Bedeutung einer großzügigen VolkSausklärung in Hngicnesragcn hin. Nur der Gesunde sei imstande, die not wendigen Leistungen im WirtschastSprozeß dauernd zu er- füllen. Hieran» ergebe sich die Notwendigkeit der Beruf»- Die erste Begegnung -er Delegierten. Paris, 18. April. Nach einer Havaöineldung au» Tanrit sind die französischen und spanischen Dele gierten. sowie die Rifdclegation gegen Mittag im Feldlager Berteaur eingetrvsscn nnd haben sofort mit den Be- sprechungen begonnen. Heute abend werden sie sich zu sammen nach Udjda begeben, wo die Verhandlungen fort gesetzt werden sollen. Auch die drei Riidelegierten sind Sonntag früh um 11 Uhr im Lager von Nerteaux eingetrvsscn. Man ließ eS mit einer allgemeinen Fühlungnahme bewenden und setzte die erste Aus- spräche aus nachmittags fest. Das Schicksal der Verhandlungen muss sich bei dieser Gelegenheit bereit» entscheiden, da der französische VerhandlnngSleiter, General Simon, di« Anf. nähme der offiziellen Verhandlungen von folgenden drei Voraussetzungen abhängig macht: 1. Nachprüiung der Vollmachten der Nisdclegierten. Die Alliierten wollen die Gewißheit haben, dass die Delegierten im Namen iämtlicher Nisstamme und nicht im Namen Abd el Krim» verhandeln. 2. Abschluß eines allgemeinen Waffenstillstände». Die Be setzung wichtiger strategischer Frontabschnitte zur Sicherung gegen eventuelle Uebeeraschnngcn wird daraus beschränkt bleiben, baß die von französische» Parteigängern besetzten Stellungen setzt von regnlären französischen Truppen Lber- uommcn werden. Abd el Krim hat die Neutralisierung einer bestimmten Zone vorgeschlagen, wa» sedoch al» unannehmbar znrückgemtesen wurde. 8 Entfernung Abd el KrimS ans dem Rifgebiet. Diese Bedingung musste grundsätzlich noch am Sonntag angenommen werden. Die drei Bedingung«« habe» de» Charakter eines Ultimatums und müssen ohne vrdeukzei« angenommen oder ab-elehnt «erden. In politischen Kreisen rechnet ma» mit der Annahme und spricht bereits davon, dass Abd el Krim in Biarritz Interniert werden soll. Pangalos Sinais« und MinilierprSsideni. Die feierliche Eidesleistung. Athen, 18. April. Heute fand in der hiesigen Kathedrale mit großer Feierlichkeit die S i d e S l e i st u n g des zum Präsi denten der Republik gewählten Diktator- Pangalov statt. Die Mitglieder der Regierung und der obersten Zivil- und Militärbehörden, der Erzbischof von Athen, da» diplvmatiiche KorpS »nd zahlreiche andere Personen wohnten der Handln»» bei. Auf der Fahrt von der Kathedrale nach dem Palatö des i'id^nten wurden PangaloS begeisterte Huldigungen bar- grbracht. Die Stadt ist reich beflaggt. PangaloS erklärte gestern in einer Ansprache, er werde auch da» Amt deS Ministerpräsidenten eine Zettlang svrtsühren. München I. , Der „Malin" sür Revision -er Kolvnial- man-ale. Sanerwei» über den Faschismus. Paris, 16. April. JuleS Sauerwetn» der sür den Matin" eine Enquete über den Faschismus in Rom angestellt at, veröffentlicht heute sein abschliessendes Urteil. Er fordert, aß Frankreich eine italienische Politik habe. Für diese Politik sei rv notwendig, daß man aushöre, sentimental zu sein. Ma» müsse ««erkennen, daß Italiea wie Deutsch land ei»cu Uederichnß an Bevölkern«« h«ben «nd sich i« Ausland betätigen müsse«. Nenn Italien die Kolonien fordere, dt« Frankreich erworben habe und die e» noch durch blutige Kämpfe beschütze iTnui,). D. Red), dann sei keine berat»«« und der vorbeugenden Arbeitsschutzmaßnahme«, dt« bi« Gefahren der modernen ArbeltStrchntk hesetttgen oder doch vetertngern sollen. *- R«ch einer kurze» Schlußansprache de» Seheimratt Dr. Namal begaben sich die Teilnehmer der Feier nach de« Lustgarten, wo dte Dnrn- und Sportverdände aufmarichiert waren. Zahlreiche Zuschauer hatten sich hier ringe sundei,. Reden sowte musikalische Vorträg« belebten dte Veranstaltung Konstretz -er Christlichen Gewerkschaften. Dortmund, 17. April. Heut« begann ln der Kronenbueg der 1l. Kongress der Christlichen Ärmer l- schäften Deutschlands in Anwcsenhett von mehr alt 2M Delegierten aus allen Teilen deS Reiche» und von Aer> tretern der Reichs- und Staatsbehörden, sowte der kirchliche», sozialen und sonsttgru Körperschaften. Generalsekretär Ministerpräsident a. D. Gtegerwald warf einen Rückblick auf die Entwicklung der politisch«, und wirtschaftlichen Ver hältnisse Deutschland» seit dem lebten Kongreß tm Jahre 19211. Wir stäuden setzt vor der Ratifikation des Washingtoner Abkommen-, da» -cn Achtstundentag zur Norm machen wolle. Jetzt befände sich Deutschland wieder in einer großen Wirt- schaflskrise, dte vielfach als die deutsche DeflationSkrtse be- zeichnet werde. Nach rveiteren Begrüßungsansprachen führte Otte sBerlins als Berichterstatter u. a. au»: Eö sei ein Zeichen innerer Krast. daß es gelungen sei. dte christliche Me. werkschaftSbewegung durch alle Stürme der letzten Jahre hi«, durchzuretten. Heute sei man wieder zu etner Stabilisier»», der gewerkschaftlichen Verhältnisse gekommen. Dir Frage der beruflichen »nd sachlichen Schulung sei für die Bewegung außerordentlich wichtig. Der av««gettfche B»»ö gege« Aürsienenleign»«,. Berli», 18. April. Der Zentralvorstand des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantische» Interessen hat eine Kundgebung erlassen, in der die entschädigungslos« Enteignung der deutschen Fürsten al» ein schweres Unrecht bezeichnet wird. Man gebe sich zwar den Anschein, als gehe es nur um eine politische Frage. In Wahrheit aber ständen die elementaren Grundlagen christlicher und national« Ethik aus dem Spiel, deren Verleugnung auf alle oraaiiischcn Gebilde des öffentlichen Lebens, Ehe, Familie, Eigentum, Kirche htnübcrwtrkten. Der durch den geplanten Volksent scheid bcschrittene Weg führte unaufhaltsam zum völligen Zu- iammenbruch be» sittlichen Bewußtseins, zu wirtschaitlich« Unsicherheit nnd zum kulturellen und staatlichen Nied«, gang. lT.-U.s Kelnrich Sklarz oerhanblungsunsShig. Berlin, 17. April. Al» Heinrich Sklarz heute früh de» Gericht vorgeführt wurde, war er völlig apathisch. Amt». gertchtSrat Keßn « r sprach sein Erstaunen darüber auS, daß Sklarz gestern im Gefängnis eine große Remeal'chkett nezetgt und dauernd Konferenzen gehabt habe. Der aus der Charüd herbetgerukene Sachverständige erklärte dann, daß er auch er staunt sei über den heutigen Zustand des Angekalgten. Da bei ihm ab-orme Herzfunktionen mit Schwächezuständen vor handen seien, empfehle er, Sklarz nach der Charite zu bringen, um durch einen Spezialisten seststellen zu lassen, wa» dem Herzen zugemutct werben könne. Gegen eine kurze Verhand lung hatte der Sachverständige nichts einznwenden. Als dann aber Gehetmrat Hellwtg als Zeuge aufgerufen wurde und der Angeklagte große Unruhe zeigte, äußerte der Sachverständige nun doch Bedenken, ob Sklarz verhandlnngSsähig sei. Dorant- hin wurden dte Verhandlungen aus Dienstag früh vertagt. In der Zwischenzeit soll Sklarz zur Herzuntersuchung nach der Eharttö gebracht werde». Verhandlung möglich. Aber nebe« diesen Kolonie» gäbe eS andere, dte der FviedenSvertrag Frankreich ,»- gesprochen habe. Frankreichs Kolonialreich sei für seine 88 Millionen Einwohner mehr als genug. Aber die Vertei lung der afrikanischen Mandate könne revidiert werde», »nß es wäre nach Ansicht Saucrwcins sehr klug von England n»d Frankreich, wen« sie alle diese Kolonie» oder eine» Teil davon Deutschland «ad Italien adtrete» wollte«. E» stehe nick» Frankrei^- zu, das seine Fahnen an allen Ecken der Welt aus gepflanzt habe, noch den Engländern, die die Herren etne-s großes Teils der Welt leien, alle Wege zn versperren, die sicl> einem arbeitsamen und stolze» Volke Mnen könnten. <W7A c Die ttattenffche «oloaie I» r«nt» an Musiolini. Rom, 18. April. Die italienische Kolonie in Tunis richtet? an den heimrciienden Mussolini eine ErgebenhcitSadreffe, i» der betont wird, daß das Recht der Italiener in Tunis av! Wahr«»« ihrer Nationalität d»rch keine chauvinistischen Machenschaft-» «esährdet sein dürste und dass sie sich gerate in diesem Augenblick mit besonderem Vertrauen an Mussolini als den Träger deS italienischen Nationalbewusstsein» wende». — Die Italiener in Tuni» fühlen sich durch das französische Internationalisierungsdekret, da» nicht aufgehoben, sondern nur in teiner Anwendung auSgeietzt ist, bedroht. Die franzö sische Kolonie Tunt» ist zu zwei Drittel» von italienischen «nd nur zu einem Drittel von französische» Kolonisten bewohnt. Reserve-Einberufungen in -er Türkei. Loudo«, l8. Aprtl. Nach einer Agenturmeldung au»Ksa> siantinopel sind alle Reserveklaffe» von tüSV dis 1925 und alr Klasse« oo» 1928 ct„ber»fen worden. In politischen Kreise« herrsche Besorgnis Uber einen neuen Pakt zwischen Italien und Griechenland, der vom italienischen Botschafter de- menttert wurde. Spanien bleibi bei seinem Aalsanspruch. Der spanische Aossenminlfter fordert Tanger, Madrid, 18. Aprtl. Der spanische Aussenminister Vangtiaö hob in einer grossen politischen Rede hervor, dass Spanien oon seine« rechtmäßigen Anspruch a«f einen ständigen eit im N»lkerb«ndsr«t nicht lasse« könne. Angesichts der Not wendigkeit, zevei Arten von Sitzen im PölkerbnndSrat aus- recht z» erhalten, würde di« Zustimmung Spanien» zu ein« Ausschließung von den dauernden Sitzen einen sthllschwetgrn- den Verzicht a-nf die Sonderstellung bedeuten, dü ihm durch den englischen Minister des AuS-wärktgen sellsst znerkannt worden sei. Das würde eine freiwillig« Gerat« minder««» seiner internationalen Stellung bedeute». Wenn es frülzrr zwcclmähg erschienen sei, dass Vertreter neutraler Staaten dem Rate anqehörten, so fei die» gegenwärtig zur Notwendigkeit geworden. Bei Besprechung der Haltung Deutschland», gegenüber der Auffassung Spanien», »wähnte Panguas die jüngsten Erklärungen des Reichskanzler nnd des Reichoantzcnwinisiers. und fügte hinzu, daß diss, Er klärungen den Dank Spaniens verdienten. In de« Genier Ansschnß, der am 10. Mai znsawwentreten »erd«, «erde Spanien mit derselbe« Festigkeit und Kaltblütigkeit, wie i« der «eriawwl»»« vom Mär, diese» Jahre» anftrete«. Im weiteren Verlauf seiner Rode behandelte UangnaS dl« Dangersra«« und legte dte Wünsche Spanten» dar, die seit langen Jahren ln der Richtung geäußert worden seic'n daß Tanger in die spanisch« Zone einverlelbt «erde. Schliesslich ging der Minister anf dte Beziehungen Spanten» zn Amerika ein. deren noch engere Gestaltung in jüngster Zeit er Her os rhob. (W. T. B.j Ultimative Bedingungen für Abd el Krim.
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