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— »Dresdner Nachrichten" — Montag. 31. Ja»var 1S27 Roma» oo» Richard Lkowronnek -Ä rsornehung.» Sie laßen in einein beaucmen Parkwagen. der auch von der Barvuin ionst >» Ptrschsabrten benutzt wurde. Schwester Eva kutschierte mit sicherer Hand Einen auSkuruertiden und raschen 'Brannen, -er aber »ach einem leichten Anziehen der Zügel lammfrvinin stillstand. sich nicht rührte. selbst ivenn man eine Kanone dicht an seinem Kopse abgeseuert batte. Da- Schlößchen batte Karlfritz ln Gedanken nidbliert. eS tonnte mit verhältnismäßig geringen Kosten zu einem wahre» Schnluelkaitchen ausgestaltet werden. Aus den Acker von Hinrichshagen aber liatte er kaum einen Blick aeworsen. Um «o lebhaftere- .Interesse zeigte er jedoch kür den Wald. Nach allem. wa- er tn dieser lebten .'seit an Iagdlektüre in sich ans- aenommen iiatle. schien ihm da- leicht wellige, ron bcimltchen Wieienschlenken durch,,ogene Gelände eln geradezu ideales Revier sein Und weil in der Nacht ein leichter Regen niedergegnngen nur. standen die Zährten des am srliben Morgen Holze gezogenen Wilde- noch krisch in dem feuchten Bode» de- lebmtge» Weges. Bei einem besonders breiten un- langen rritlsiegel, vorne mit slnmvser Spitze, hielt Schwester Eva an »nd erklärte: „Da- ist -er Kapitale, den meine Kuß»!' Ellinor lm vorigen -gerbst in der Brunft vorbei geschossen hat." „Hirsch oder Keiler?" fragte il,r Begleiter interessiert. .Aber Herr Nusbaum!" erwiderte sie icbr erstaunt. „Da ssel» doch ein Kind, das, da- eine Hirschfährte Ul! Und wen» ich von einem Keiler gesprochen hätte, dann hätte ich doch nicht „Brunii" sondern Rausch,reit" gesagt! „Natürlich, selbstverständlich." beeilte er sich, zu versichern Aber »ach einer kleinen Panie fügte er hinzu: „Darf ich Ihnen ein Geständnis machen. Komtesse?" ..Ich Heine Schwester Eva." tagte sie ein wenig 'chars. „Und da- Geständnis kann ich mir schon denke». Sic sind noch kein Jäger wolle» erst einer werden!" „Ja." erwiderte er kleinlaut. „Mein Arzt bat mir viel Bewegung in der irischen Lust verordnet, und weil man doch nickt blos! lo ohne Zweck und .Kiel in der 'Natur herumlausen kann . . ja aber mein verstorbener Rater war ein sehr passionierter Jäger . . . und. wa- ich noch sagen wollte . . . weil ich schon lange mit dem Ge-anten umging, mich zur Nulle ,u ietzen . . . Und dann kam noch der günstige Umstand hinzu, -ah ick po» Herrn Kreienberg erfuhr. Frau von Brenitz trage sich schon seil längerer Zeit mit der Absicht. Hinrichs hagen zu verkaufen . . ." Schwester Eva hörte ihm zu, ohne ein Wori ein,inversen. Und mit einem gewissen Ingrimm dachte üe. „lüg du dich nur 'Nt! Wa- deine sogenannte Fagdpnisivn ans sich hat. darüber weih ich seit gestern Bescheid. Iedc-mal. ivenn du glaubten, e- beobachtet dich keiner, hast du sie ja fast ausge- fressen mit den Augen!" Und mit einem leichten Seniler l'vann sie ihre Ge-auten in etwa- veränderter Richtung weiter. Da- war schon immer io gewesen: Ueberall, wo ihre schone Kusine zwischen anderen Frauen erschien, »logen ihr Augen und Herze.» der Männer zu . . Aber der Ileinc Herr! thrrr Linken in setn<m sunkelnagel neuen Jagdanzug tat br fast leid Seit beute früh war die alte Dame auS Kolziglow unterwegs nach Berlin. Wenn eS ihr gelang, den verlorenen Lohn ln die Heimat zurückzusühren. erlebte hier einer etne grobe Enttäuschung. lmtle sich vergeben- ln Unkosten gestürzt. . In einer der Wiesenschlenken. auf denen eS schon vom ersten sprießenden Grün schimmerte, stand mitten ln einem Sprung von Rehen ein ganz ausnehmend starker Bvck. Noch im qrauen Winterkleid mit schiieeivrisiem „Spiegel". daS hohe Gehör» !m Bast. Aber unter dein haarigen Ueberzng der Stangen kvnnte man ahnen, wle es dereinst zur Svmmer- zett mit dunklen Perlen und weif,gefegten Enden prahlen würde. Schivester Eva stieß ihre» Begleiter leicht an. flüsterte leise: „Sich nicht rühren, nur htnsehc». da auf der Wiese links de» Bock . . . vielleicht hält er »n- aus . Aber die Warnung kam zu spät, schon auf das leise An rühren hatte der. anscheinend in kiese Gedanken versunkene Herr Nußbaum eine hastige Bewegung gemacht. Da- »ahm der scharf nach dem Wagen äugende Bock übel, sprang in langen Fluchten ab. »m im Dickicht der an die Wiese grenzen den Kiesernschonung mit tiefem Schrecklaut seinem Miß vergnügen über die Störung Au->druck zu verleihen. Na ja. natürlich, wenn Sie säst auS dem Wagen springen vor Ueberraschung?!" sagte die Schwester tadelnd, „bei so alten Böcken muß man vorsichtiger sein! Aber Sie werden ihn ja Wiedersehen. Nur. wenn ick Ihnen einen Rat geben darf: Nicht vor der Blattzeit abschicßen!" Da- versprach er feierlich, obwohl er in seinem Studium der Jagdbüchcr noch nicht so weit war. »m sagen zu können, wann eigentlich dieie „Blatdzeit" war. Und nicht ohne ei» ge wisse- Neidgenihl fragte er: .Fktzoher wissen Sic denn sv gut im Weidivcrk Bescheid. Kom . . . pardon. Schwester Eva?" Fch? Weit ich nicht immer Krankenschwester gewesen bin! Mein vor Berdnn gefallener lieber Pap,» hatte vor dem Kriege ein- der ichönsken Rotivildrcvierc Schlesiens gepachtet. Meine Familie stammt nämlich au- Schlesien." .Und die meinige an- Pommern." versetzte Herr Nuß- l'aum. „Mein Urgroßvater mar evangelischer Pfarrer in Wangcrin. Einem Landstädichen iin Kreise Regcnwalde . . dick nee." sagte die kleine Schwester, wurde rot, weil sie fühlte, daß dieser kurze Auörus reichlich erstaunt geklungen halte, gah dem Braunen einen leichten Peitschenschmiß. den» sie mußten sich beeilen, wenn sie zu »Nitlag wieder zu Hanse ein wollten. Ans einem Krenzgestell stand der HinrichShageiier Förster Büssoiv. meldete, in .Fkage» sieben" — einer Kicfernschoining habe er eine Rotte Schweine fest. Füns Slück, und »ach de» vährten zu schließen, durchweg grobe Saue». Wenn alles klappc, hone er. sie bei vorsichtigem Drücken vor die Büchse z» bringen Er süiirle seinen neuen Herrn aus den Stand, eigle ihm den Wechsel, ans dein die Rotte voraussichtlich kommen würde, und empfahl sich mit einen» halblaut ge sprochene» „Weidmannsheil". Besten Dank," erwiderte Karlfritz, bot seinen Iagdiitz de» Schivester an. Wenn er sich- recht überlegte, war es ihm wenig angenehm, daß sic sich ihm zu den» Treiben so selbst verständlich angeschloisen halte. Auch die ganze Iagdvera»- staltung war nickt nach seine»» Geschmack, er hatte nur nicht widerspreche» wollen, weil die Baronin eS so angeordnct hatte. Biel lieber wäre cs ihm gewesen, unter der Jährling dcö Försters Büssoiv. der ihm ein verständiger Mann zu sein schien, st» zunächst allein in der schwieriqen Kunst de» «cl». iverks etnzuüben. ehe er sich darin — sozusagen öffentlich - produzierte.^ rtlngendcS. knrzeS Hornstgnal zeigte den Besinn des Treibens an. Karlsritz umfaßte den Schaf, leiner neuen Repetierbüchse. Aber er war scst entschlossen. „ich, zu schiebe», fall» aus dem Wechsel am Rande der Schonung einer jener gefürchteten Keiler austauchcn sollte, von denen er i» ietnen Jagdbüchern geradezu grausliche Geschickten gelesen batte. Irgendeine AuSrcde würbe sich schon finden. Da- Treiben war kaum erst ein paar Minuten im Gange, als tn der Schonung ein kleiner Spektakel anhnb. Ein Knacken von trockenem Gezweig, dazwischen ei» Gcqniekc wie in einem Ferkelslall. ab und zu eine Art lockenden Grunzcns. „Eine Bache mit Frischlingen." flüsterte die Schwester. „Ganz recht." gab Karlsritz ebenso leise zurück, und als das erste der ungefährlichen. schwarz und gelb gestreisle» Tier, chen auf dem Wege erschien, hob er rasch die Büchse und drückte ab. „Getroffen." sagte er stolz, denn der kleine Krisch- ling blieb aus der Stelle liegen, fing an. jämmerlich zu klage». „Um Gottes willen," schrie da- Diöpsclchcn auf. ,^>a l>abcn Sie ja '»ms Schönes ongerichiet! Wenn Sie sich jetzt »ich, zutrauen, die annechmende Sfache auf dem Fleck umzulcgen. gävt'ö nur Ausleihen!" llnd sie rannte, so schnell ihre kurzen Beinchen sie tragen wollten, einem in etwa dreißiy Schritten Entfernung stehenden hohen Neisighaufen zu. Sie kletterte hinauf, ries zurück, „rasch, um Gottes willen, rasch," aber da war das Unglück schon geschehen. Herr Nußbanm lag unter der wütenden Bache! Wenn er sich - hinterher nergegenivartigte, hatte sich der ganze Vorgang in wenigen Sekunden abgespielt. Zunächst war am lliande der Schonung ein schwarzes Untier erschienen, hatte „Mfs" gesagt. Er versuchte, zu schießen, aber die Büchse versagte, er hatte in der Aufregung vergessen, zu repetiere». Da hatte er das beim Laufe» nur hinderliche Gewehr fallen lassen, sein Heil auch tn der Flucht gesucht, aber kaum Hins Schritte von dem rettende» Reisighausen hatte ihn die Bache eingeholt, rannte ihn um. lind jetzt stand sie über ihm. stickte ihm, wie cs in der Wcidmannssprache hieß, die Hosen. Die Schivester versuchte, sic durch Anschreien und Lchme». ken des Taschentuches z» verjagen, das im Innerste» seiner Mutterhcrzens gekränkte Tier antwortete daraus nur mit einem neuen Angriff. Und die Lage fing an. im höchsten Grade bedrohlich zu werde», der unglückliche Schütze vluicie schon aus mehreren Wunden . . . Da faßte die rundliche, kleine Dame einen heldenhafte» Entschluß. Auf der Rückseite des Rcisighansen- lies, sie sich zu Bode» gleiten, schlich mit gutem Wind und auf^leichten Sohle» zu der i», Heidekraul liegende» Büchte. Sie öffnete mit einem Aufatmen die Kammer, ließ eine neue Patrone in den Lauf gleite», und kehrte aufrecht zurück. Die Bache hob den Kops. Da nahm das iapicrc Lchwesterlcin den Schaft an die Wange, zielte genau, und setzte ihr die Kugel mitten zwischen die tückisch blickende» Lichter. Wie »»ter einem Axihich brach das Tier zusammen, aber auch das Stöpselchen mußte sich zunächst ein mal für en» paar Augenblicke hiusetzen. Sic flog vor Auf regung am ganzen Körper . . . Die «chwächeanwandlung dauerte jedoch nur kurze Jett Gras und Heidekraut um den auf dem Bauche liegenden schützen färbten uch schon bedenklich rot. es mußte gehandelt werden. IForttctzuna colgt.l diu» strsr SOkHUHStt 2 ^age nur naot, un»«r Inventur/Xusverksuk Dicken, Sie »icti lkifen tteöikf /u unKeren eüc1t*ick<5- loB kes»k>Teretrten ssLdeltrXtvn» LT k i Le » Non »n»te ion Lok» ,p» »NI»,!,« änsttivken o»n »«e0n,p»»n m I nur oet>»» 0»rn«n psu« MllSf 8>rta,»r»« ismusj n 2 50 unu ^ 4.— M» lu k>»v»n tn Non /^potvokon. Dellseüern-Damps-Reinigung uderrnmm unr-r Garantie ur auvertt, l,nv chnillft, »?se »runo Dampf-Wasch-Anslal« Max Schütze r lgS74 GchL>»rNr»h» -S Freie Abt»otung Ferniprecher -owilktt ru günslißen öeciinL-unszen 8er»mtan->lksl!l1-8g»ellseli»f1 »dß. > Wie: oi'sziiltt.l'i'MÜfligi 52.1. U«rct>S»,-!«tl v. U Uli 7. »urt, Sonnudengr. ND L/ds/s c//<> -inreiveezau/ -ttrez, tn Ue, T-atieck kk. 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