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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270131021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927013102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927013102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-31
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
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Nr. 51 Seite 2 —. V reOhizer Noch ritzten —- Montag. S1. Januar W27 Am -te Ferligsrettung -es Aeichskabinetts. Kindenburq drängt auf Enlschei-un-. Sterlin. !>l Januar Im Laute des gestrige» LvnntagS haben über die 'iieilegung der Disserenzen hinsichtlich der beiden »och nnbeietzien Ministerien keine weiteren Besprecht«», gen siallgeliindeu (5ine Klärung in dieser Kräfte wird vor» nnoiichilich die henlige Sitzung der Deuttcbiiativnalrn drinnen. Der Vorstand der deutschnationaleu tzieichstagssrakti»« ist deine vormittag unter Borsiv des 2lbg. «Vrasen Westarp ziisammcngetrelcn, um die »m 'Rachniittag sdatlsindende Krgkiionositznng vorznbereiten. die die Kraft« her BZetznng der veiden den Deut chnniionaten ncuh znttehiide» RetckS- niinisterien den Innern und der Justiz nochnuilS bednndeln sott. Öd die Deiuschnntion rlen siir das Innere v. 2 i n d e i n c r- W i I d a » und iür die Justiz Hergt vorschlaften werden, ist vis jetzt schwer zu >a>z.c». Da der Reichspräsident de» Wunsch geäußert hat, eine weitere Berichleppiing der 11 rite über heute hinaus zu vermeiden. »imnii niau in pnrlanieiitaiüchen Kreiien mit Be stimmtheit an. da» heule noch die letzte» Lchwierigkeilen sür die endgültige Kgbiiieilsbiidnng uberinunden iverden. Die Deutsche 'Bnilopgrtei deabsittitiat. mit einer Knndgebiing a» die Denenlüchleil zu treten, die aber erst nach der RegierungS- vilduna hcrgusgegeben iverden soll. Sie will insbesondere in dieser Kundgebung den 'Briei. den der Reichspräsident an den Irakiiousvo>si"e»den Dr Sttivlz aerichtet hat. pcröüentlicl'cn. Die d e u t s ch n a t i o n a ! e Pressestelle keilt mit: Bon zuständiger Leite ist bereits am Dvnnerstaa die Dar- stettlina als I>abe der ttieichsviändenl den Vizepräsidenten G r a e s ans pcrsöiiltchen Grilnden abaclehni als nniichtia vezeichnet ivoröen. Das Dementi trittt i» gleicher Weise auf die Belzguptung der ..Bottichen Zeitiing" zu, als habe ein .lnsanliiiensiob zivischen dein Retchsprästdeitteu und hin Gruse» Weitarv stattgesnnden und alS liabe der Neihsnräst- dciil es abgeleiink die dentschnationalen Führer nachmittags noch eiiiinal zu cinpsailgen Beides ist absolut unrichtig. Wir hören hazu inuii. da» die Unterredung, die am Lonn- abcns beim »ieichsprasidenten stattsand und an der Reichs- ianzler Dr. Morr sowie die Abgg. Gras Westarp und Wallraf reilnalinien. einen durchaus riiliigen Berlaui genommc» hat. Die genannten Abgeordneten i>alr» nachmiitagS »och eine Unicrreduna mit Ltaatssekrctar Meisiner: mii dem Reichs präsidenten war snr nachmitlags keine llntcrredung mehr in Aussicht gen»mmrn wvnden. Wenn von «inen, Widerspruch die Rede ist. den der Reichspräsident geftrn die von den Dentschnationalen bezeichneten Per önltchketttn erhoben Hab.» soll, so beruhe diese ^Häuptling ans einer vollständige» Be» kennung der versassunftSrechilicht» Ber-äl»ntsse. Das Bor« schiagsrech, hat der Reichskanzler beim Reichspräsidenten. Knlld sich Lchn'iertgkriten ergeben finden allerdings ver« lnittdlungen zwischen dem Reichspräsidenten und den Krak- tionsfithrern statt. Es ist das aber tiniucr nur in Nnwescnheit deS Reichskanzlers der Kall. Die erste Sitzung -es neuen Kabinetts. «Durch K » » kspru ch.i Berlin. 81. Kan D-as Reichskabinett hielt deute seine erste Kubincilssitzung ab. Aus der TageSvrdnuna stand die Erörternng der Berichte über de» Stand der Pariser tk v » t r o I l v e r ha n d l u n g en. Di« Krage der Regie» riingserkläruiig. die Donnerstag abgegeben iverden toll, «oll erst erörtert werden, wenn da» Kabinett vollständig ernannt ist. Das Ergebnis der Tbiiringer Lanbiagswahl Berlin, 81. Jan. Da» Gesamtergebnis der Land. tagSn»ahlcn in Thüringen ist gestern nach Mitternacht ein gelaufen. Danach lrabc» erhallen a» Stimmen: die bürger liche Einheitsliste l-dic Deittschnatiouzle. die Deutsche BolkS. Partei. Zentrum Laudbunb) 270828. Sozialdemokraten 288 788, Komiiiunist n litt l7>>, Wirtichaltspartei 78 800. Natio nalsozialisten 27 108 Demokraten 28 12«. A»s,vertu»ftspart«i 22 180 und Völkische 9>l7. Mit diesem Wahlausgang ent falten an Abgeordnete» auf die Einheitsliste 1». Sozialdemokraten 18, Kommunisten 8. Wirtlchastspartei S, Demokraten 2. Nationalso'ialistcn 2. Aus« «tnngspartci 1. BSlkischc l. Die 29irischt,fts»irlci hat stark angczoaen. ebenso die Sozialdemokraten, leptere aus Kosten der Kommunisten. Die Hauptverlilstc haben die Demokraten zu tragen, »nd zivar zugunsten der Wirlichastsparlei. Am die Rückgabe der britischen Konzessionen in China. London, 8l. Januar. 'Wie dem „Daily Telegraph" ans Peking berichtet wird, erwartet inan die Veröffentlichung der neuen brlIi > che n B orichiäge über die lliückgabe der britischen Kvnzeisioneii in Cbina in Kürze. Plan nimmt an, da» die Bvrichläge. die sich ans alle chineiiichen Städte mit rein britischen Konzessionen beziehe» sollen die llebergabe der ndniiniiiraline» und juristischen Rechte in den Konzessionen eimchlienen iverden. da» aber eine ch i n c i i s ch - a u s l ä n - öi > ch e 2' eiwalt n » a gebildet werden wird, die auch die Polizei kontrollieren soll. Das Pia» der Bcteilianna an der Verwaltung soll nach der Höbe der bezahlten Stenern. ohne Berücksichtigung der 'Rationalität, bestimmt iverden. Nach dieser Lesan wird Schgngstai als nationale Niederlassung nicht von England kontrolliert. Tsä anatlolin soll von den britischen Borschläae» sehr entiänschl sein. Er soll gedroht haben, seine Armeen »ach der Mandschurei zurückzu- ziehen, (Tll.j Englisch-chinesische Annäherung. lT !I I ä> , V u » k i v r a iti .i London. 8l. Kannar. „Chieago Tribnnc" meldet aus Schanghai: Der vormalige chinesische Minister des Aeustern und Klihrcr der chinesischen Delegation aus der Tariikvnse- renz. 22 a » g hatte am Lonnnbend eine Konferenz mit dem d Lüchen Generalkonsul, um sich über Grvkbritannienö Ab- sichten im Zn amnienhang mit den Tr'.ivveircntiendungen und über die britischen Borschläge zu iinormieren. Er erklärte später. Ehina sei bereit, in Verhandlungen cinzntreten. vor» ansneietit. da» John Bnll icin Gewehr beiseite leg« und China nui den, Boden voller Gleichberechtigung be gegne«. <W!B.> Kalkutta. 81. Kan. Zwei Bataillone Pnndschabtrnvpcil sind lienie vorniiiiag zu Tchisf nach China abgegangen. iWTB.s Die englischen Arbeiler gegen die Truppen- scndungen. London, 8l. Kan. Gestern kam die chinesische Krise in mehreren A r b e i t e r v c r i a m »> l u n g e „ zur Erörterung. Der Vorsitzende des Bergarbeiternerbandes Cook unterstützte eine mit Mehrheit angenommene Enilchliekuirg. in der Ein spruch gegen die Intervention in China erhoben wird. Der Elienbahnerführer Thomas erklärte in einer anderen Ber- sammlung. oh die Enisenduna von Truppe» notwendig lei. müsse die an der Macht befindliche Reglern»., auf Grund ihrer genauen Kenntnis der Lage cnischeideir. Wenn aber Truppen geschickt würd u. Io lei es besser, eine grosie Armee, als eine Handvoll Lenlc zn senden. In den meisten Ber sammlungen erhoben die Redner Einspruch gegen die Ab- ieiidnng von Truppen für Tchrnzhat. — Laut ..Dailn Herald" sind za,hlreiche P r o I e st r e s o l » t i o n e n während des 'Wochenendes im ganzen Lande angcnonimc» worden. Laut ..Times" haben sich die Kommunisten i» den letzten Tagen bemüht, die Dockarbeller zu veranlassen, die Enlsendunft von Truppen »ach dem Osten durch direkte Aktion zu verhindern. ES sei auch versucht worden, kommunistische Propagandablätler unter d-cn Truppen zu verteile». — „Dailn Mail" verlangt in einem Leitartikel den Abbruch der Beziehungen zu Nubland. lW. T. N.) Oertliches im- Sächsiiches. A«ber»rk»entt«cher SSchsttcker Aer«t»»og. Vom Landesverband Lachsen im Berbande der Aerzte DcntschlanbS wird uns geschrieben: Der Preublsche WobliabrtSWtnIster hat unter dem SS Dezember 1020 dr» Erlas, vvm ^Kuli lVS-I. der den Krankenkassen mtl Rücksicht aui ihre damalige Notlage SO P ro- zeat Ermähtgung aus die Mindestsätze der Ge- oührrnordnuna für Aerzte znbilligt«. aufgehoben, weil die Krankenkassen dt« Notwendigkeit dieser Ermähigung letzt » cht mehr nachzuweisrn vermochten Dielen, Borgehen haben iich bisher Bayern. Württemberg Mecklenburg. Braunschweig und ander« kleinere Staate» angtschlolsen. Die iächsiiche Re- aicrung hat bis Heine noch keine» entsprechende» B e s ch l u s, g e s a s, t Dadurch ist in den Kreise» der iächsiichen 'Aerzte eine erhebliche Beunruhianng rinactrelen. und der La», desverband der sächsischen Aerzte hat am SO Kannar belchsvlle». einen au»erordentl>chen Zättissschen Aerztriaa einznberule» in dem zu der Angelegenheit Stellung genommen »nd von der iächsiichen Regierung, die seinerzeit den iächsiichen Aerzte» den. leiben Abzug anserlegt hat. verlangt werde» soll, dem Beispiel PreubenS zu folgen. Adermallqe Willenskundgebung -er penrerbelreiben-en Mteler. Trotz der drei grosien Bersammlnnften -er Handel- »nd gewerbetretbenden Mieter am >7. Januar o. K.. tn denen diese vroteskierend zur Herausnahme d"r Gciverberäume aus dem Mteterschiio LteNnnft „alimen. hat die Erregung der be troffenen Kreise nicht abgcnommen. Dos führte zur Ein. berusung elner neuen Versammlung der gewerbetreibenden Mieter am Lonntagvormtttaa im Gewerbehause, die ivieder. um von etwa >000 Personen bestickt war. Eü'beruser war der Allgemeine Mietbrwohnerverel» Dresden. Nach kurzer Re. grüsulng hielt BiindeSvorsitzender Herrmann eine um fassende Rede. In der er über die Klaaen der Handel- »nd Ge. wcrbetreibende» hlnsichtlltt, der 2tnswirkn»aen der bekannten Verordnung deS preus-schcn LLoblsahrlsminisiers Hirtiiescr berichtete und entschied n forderte, da» die sächsische Re- gteriina den Weg. de» Preußen etngeschlagen hgt. nicht be. trete. Nach langer, ausierordentlich erregter Debatte, an der üch u. a. Landtaasabgeordnetrr A s, m a » n iW. P.i. der Ein. iühriina deS Mietwiichcrparagraphen »nd Aufhebniia der Wi'bi'ii»asc>n>ter verlangte. Llc,dt»erordneter Becher >>er unter ungeheurem Lärm die Lckäd'n der ZwangSwirtschast aiisdeckte. endlich die LandlagSabaeordneten Schmincke und Menke, die kür Aiisrechterhaltnna der ZwangSwirtschast plädierten »nd noch viel-' andere betrillaten nahm die Bcr> sawniluna eine E n t s ch l i r » » n a a». in der es u. a. heikt: Die am 8ü. Januar 1027 lm Dresdner Gewerbekaus ver. taiiiinelten ivewerbe- und t^tchii'israummlctcr verurteile» es auf- schärilie da» der oreuhiich« WtrtichstSminisler aut dem Rerordnungs- wegr lür die chesch.isiswelt den Micicrtchntz a>ifgefto''cn ha« »nd damit Taulende um die Tritten, brinat. Die Handels» und Gewerbe treibenden erwarten von der sächsischen Negürnng. dätt Ne sich nicht ebensall» ,» derartigen Mahnabmen hergeben wird, da» Ne viclmebe ln der Zeit heutiger Ichwcrer Noilage die RolksgenoNen vor neuen r,clattiingen bewahrt und ihnen ihr Wohn- und Eristcnzrccht durch de» MicierlchuN solange gewähkicittet. bis sich Angebot und Nach, trage aus dem WoinningSmarkt die Wage halte» und durch ein neu- zeüliches NeichSwobnwIrtschastsgelcv das versagiiN"Smäs,ig gewähr» leiiielc Wohn- und Triktenzrecht gesichert Ist. Parteien und NaOs- vertreter nidge» sich bewuftt lein, dah sie der Mieterschasl hinsichtlich des Mielerlchutzes Nechenkchas« abtegen mügen. In einer zweite,, EntschN s>„ng wurden dje in der ersten niedcrgeiegten Säbe mit Nachdruck unterstrichen und die Sninpatkiie der sächsische,, mit den preubischen Gewcrbctrctbcn- den zum Ausdruck gebracht. Dlulige Jusammensiötze im Durgenland. Wien, 80. Januar. In dem buraenländischen Orte Schattcndors kam eS nach einer sozialoemokraiischen Ber- lammlung zu einem Keuergcsecht zwischen sozialdemokratischen Arbeitern und christlichsozlalen Krontkämpscrn. Ein kricgs- inoalider Arbeiter und ein achtjähriger Knabe «nrdc» dnrch Schliffe getötet. Bier andere Arbeiter nnd ein sechsjähriger Knabe wnrden schwer verletzt. Insgesamt sind etwa dreiftig Schüsse abgegeben worden. Die Gendarmerie hat eine strenge Untersuchung cin-gelettet. iWTB.i — Kür Kraftwagen gesperrt. Tic Krelöhanpimaniischast Dresden hat den Verkehr mit Kraftfahrzeugen ans der Ltrahe oo» der Sperrmauer der Talsperre Malter bis zur Einmünduna in die Dvrsftrasic in LetserSdors »nierlagt. zz»In ämc»> -eine «naeine 0-e!,«-arUir>celt »vn n len ttlei-en de»orrug>er Inventur-^u5verkauf dezinni morxen 0i«n»t»g, <Ien t. p«t»,uae ». c. tzik-tt.kr-»« « acUnäung-jaln >830 !> Da» 8veri»Id»n, ttts ,ut» 1Vs»cke 8 Mraczeks Oper ..Kerrn Dürers Bild". Uraufführung am 29. Januar in Hannover.) Ein Werk, das begründete Aussicht Hai. Rcpcrtoirc-Over üu werden. ES ist ohne modische Nebenabsichten direkt für die Bühne geschrieben »nd hat leine künstlerische Qualität ebenso wie seine Wirksamkeit ans eine vorurteilslose Zu- Iwreüchait anläsilich der Uranssiihrung voll erwiesen. Mraczck versieht sich ausgezeichnet auss Dramatische, seine Musik hat Blut, ist präzis im Konikriiklive» und reizvoll in der stilisti- scheu Haltung. Ter Melodie üt breiter Raum gegeben, wenngleich Mraczck grundsätzlich bei der durchkompvnierten Szene verbleibt und ans die geschlossene Korm als Selbst- .zweck verzichtet. Beabsichtigt in in erster Linie das musika lische Drama, weniger die Oper als solche. Der Bevorzugung des Melos enüvricht die erstrebte und vielfach erreichte Transparenz des Orcheüerkianges ebensowohl wie die kluge Beschränkung in der KonzevUon sich gern und mit Selbst verständlichkeit anbietendcr Gegenstimmen. Besonders mu» ferner hervvrgehoben werden, da» Mraczek der Gefahr, sich ins ..Meislcrsinger"-M!iteii z» verlieren glückltchst entgangen ist. Jeder Geringere als er wäre im vorliegenden I-alle ge strauchelt. Er bezeugte mit seiner Partitur nur erneut seine starke Eigeuperfönlichkeit. AnSi'chiagaebend für de» Erfolg der Novität war ent schieden auch das ae'chickt ausS Bühnenwirksame zngeschnillcne Buch, das Arlur Obermann frei nach einer Novelle Ginzkcns versa»! hat. Die eine historisch »mrlschcüt beglaubigte Epi sode aus Dürers Leben entwickelnde Handlnng rollt in knapp 211 Linndcn in der Weise ab. da» zwei schwerwiegendere A,i»enakte durch eine» mehr psnchologüchen mittleren ver bunden werden. Der dramatische Vorgang knüpft an die Entstehung des berühmten Diircrschcii im Jahre 1820 ge mallen Bildes „Maria am Wiescnzaun" an. Dürcrö Neigung zu seinem 'chönen Modell Kclicitas. der Tochter Jörg GraifS. eines blinden Bänkelsängers und ehemaligen Landsknechtes peinigt des Meuters Gattin. Krau Agnes, die deshalb ans öle baldige Verheiralung der Keliciias mit einem Bäcker gesellen Lchcrltn drängt. Dieser Scherlin Ist eisersiichient- braniit aui Dürer und verüet-i den blinden Jörg, indem er Dürer einer offenen Ltelüchait mit Kelictias beschuldigt. In Wirklichkeit 'uchr Dürer mit allen KräNen sich von der Ihm schivärmcriich - naiv ergebenen Jungfrau — sie ähnelt tm Weien dem Käthchen von Heilbronn — zn trennen. Jörg, der. von Tcherlin geführt. Dürer nnd Kelicttas bei einer letzten Ausivrache am Marienbild vor des Meisters Hanse überrascht will Dürer erschlagen, tötet sedoch KelicltaS. die, Len Geliebten zu schützen, ihm ins Schiver« lciust. — Einher mit dieser um!chweis!o!cn. bald legendär, bald betont realistisch anmutenden Hanvthandlung. in di« ber snmpathtiche Rat Pirkheimer begütigend nnd Mifrverständniff« klärend wieder holt eingreist. geht dte Liebesgeschichte d«S romantisch ver- «nlagten Malftesellen Gangols und -er Magd Bärbel tn Dürers Haute, die Mraczek zu ianzarttg-hctterer Musik will- kommencn und gern genutzten Anlaf» gibt. Auch hier ist die Verflechtung von Haupt- und Nebensache technisch so gekonnt, da» man Krende daran haben dars . .. Die Aufführung ehrte Hannovers Oper. Rudolf Krasselt als Dirigent deutete Mraczeks lcbenitrotzcndc. bald ver sonnen weiche, bald schwungvoll draufgängerische Partitur mit nachschöpscrtschem Vermögen aus. Die Szene, für die Kurt Sbhiilein zeichnete, bielt sich bcwusit an Dürers eigene AuSdrucksweise und war bei aller holzschnittartigen Schlicht heit vielsagend. Gespielt und gesungen wurde unter Dr. Winkclmanns Regie wiederum sehr da»kens,vert. Neben Luhman» und Hcriba Stolzenberg in den Hanpirolleii wuftten Sticbcr-Walter als stumpfer Bäckergeselle Schcrlin und Will» Wüsiak als Jörg Grass Bemerkenswertes an Charaktevdar- siellniig zu bieten, indeffen Wilh. Patsche in der Parkte des Notes Pirkcheimer die löblichste GesangKleistuiiq des inter- csianien -lbciidö zu vergebe» hatte. Die -lusnahmc des Werkes ivar überaus herzlich. Mraczck wurde mit Kraffclt und den Sängern nach dem letzten Akte gegen 28 mal gerufen. Gust. William Meyer. Kuntt und WMerMaft. MIttellnnnen der Sächfflche« Llaattztheate«. Opern haus: Mittwoch, am 2. Kebrnar ianffcr Anrcchl). wird „Ariadne auf Naxos" von 'Richard Strau». die seit einem Kahre »ich« mehr gegeben worden ist. wieder in de» Spielpla» ausgenommen. Die Titclparlic singt zum ersten Male Meta Lcinemener. Käst alle übrigen Partien sind neu besetzt, so BaechuS: Paul Marion. Zerbinclta: Julia Röhler, Haushof meister: Adolph Schocpflin. Mnslklchrer: Rudolf Schmalnancr, Harlekin: Paul Schössler. Brtghrlla: Ludwig Enblsch. Echo: Maria Ccbro». Wie früher singen: Komponist: Elisa Ttünzner, Offizier: Ernst McnerolberSleben Tanzmeister: Hanns Lange, Perückcnmacher: Paul Schössler, Lakai: Julius Puttlih, Lcaramuccto: Heinrich Tcbmer, Trusfaldin: Ludwig Ermvld Najabc: Erna Bcrger. Dryade: Elsried« Haberkorn. Musikalüchc Leitung: Kritz Busch, Spielleitung: Georg Toller. Anfang ^8 Uhr. Professor Paul Glarner Ist In Dresden elngetrossen und nimm« an den Probe» zu seiner Oper .HanneleS Himmel- fahrt" teil. Schauspielhaus: DlenStag. 1. Kebruar sAnrechtS- reihe ^8), .Fiose Bernd" von Gerharl Hauptmftnn. Spiel- leitung: Georg Kicsau. Anfang Uhr. Mittwoch, den 2. Februar iAnrechiSrcihe ^). dav Lustspiel „Jugendfreunde" von Ludivtg Aulda. Sptelleltuna: Georg Kiesau. Anfang ^8 Uhr. s» JntllSn« I» der EtaetSkapele. Aus »tn« «sSbriae Diltia- kel» bei der Kapelle der SSihstichen Siaat», »nd vormaligen Hof- tbeoier kann am 1. Kebrnar 1S27 der Kammermusik«r Earl Lehmann tWaldhorn) zurückblicke». Die rirlegler-Rerelvigvug fllr Kammermusik iKirri ririep- ler. Johannes Dtriegler. Stich Tüiedau, Georg Teilen. Arthur etenkeri «vielt diesen Donner-iag. den S. Kebruar, Uh, >w BereinShauS: 1. Leos Janacek: Sireichquartclt «Erttaussiihrung iu Dresden!: 2. Hermann Ambrosius: Kleine Lutte: ». Kranz Schubert: Korclleiiqutnletl. Wettere Miiwirkende sind: KammermusikuS Paul Lchcisel iKIStel, Kammermusiker HanS Kenl iKontrabani - Kaneu bet Nies. Wiederholung dieses Konzertes am lü. Kebruar IS27. k Smead-Bortrag. Ter weitbekannte Homnologe Gebeimrat Pros. H. Tr. Julius Lmcnd aus Münster wird nächsten Mittwoch, den 2. Februar, 8 Uhr, im Brühlschen Laut der Akademie für Kuntt- gewcrbe iGerotslrajie 2» einen bitentlichen Rorlrag halten über da« Thema: -Die unIÜSiiche Berbindunft von Wort und Ton tm klassi sche» deutschen Shoral." Er selbst und Maria Lieschke iMrsangi werden hierzu musikalische Erläuterungen geben. Veranstalter de» Abends ist der Nachvcrcin. Karten bei C. R. Klemm lAiigiistuSstr i. ?l. Dre»elS «lad. Buchhandlung sBiSmarckplatzi und an der Abend- 's Licdcr-Adenl». In Charlotte Jentzsch lernte mau eine Mezzo-Sopranistin aus LtacgemannS Schule von beacht lichen Qualitäten kennen. Die umfangreichen Mittel zeige» in allen Klangzonen gute» Ausgleich. Besonders angenehm berührt die Mtttellage. Gewissenhafte Schulung ist allent halben zu erkennen, insonderheit auch bei sorgfältiger Re- handlunft deS Wortes. Natürlich kann die Ausbildung noch nicht als abgeschloffen gellen. Des verncnS ist sa kein Ende. Auch nach musikalischer Sette ht» hintcrlich Charlotte Jentzsch recht günstige Eindrücke. Die saug im allgemeine» sauber, mit rhythmischer Bestimmtheit und zcichttcte sich durch Be herrschung des Stofflichen aus. Die knapp gehaltene Au», wähl gab Gelegenheit, eine gewisse Vielseitigkeit zu beweisen. Italienische Meister z» Ansang. Brahms »nd Strauh folgten mit vielges»ngcnen Schlagern Am Schluffe standen „Zigeu- »ermelvdicn" von Dworichak. Ein Uebcrschust an Tempera- ment Iaht sich bei der Läiigertn kaum scststellen. Ihrer seelischen Struktur liegt das Getragene und Jnstkl>gekehite am besten. So erzielte Ne Tlefwlrkungen mit den Weile« von BrahmS und Straus, („Ruhe, meine Seele"). Lie ver suchte sich auch tm Humorvollen Doch vermochte das ..Mein Vater hat gesagt" tSiraust) nicht so recht zu überzeugen. Alles In allem: Eine begabte, geschickte Sängerin die manche» Gute verspricht. Ihr war Walter Nelsch ein recht tüch tiger ^Begleiter am Klitgel. Der äuhere Erfolg trug Merk male freundlich gesinnter Anteilnahme, waS sich auch vom Besuche tHarmonieiaal) fesistellcn läht. Q L. s* Geistlich» Mnsikanssührynq im Konser»at«rium. ES war lehr verdienstlich einmal «inen Abend zu veranstalten, der auf einen ganz bestimmten stilistischen Nenner gebracht war: in diesem Kalle auf den geistlicher Musik aus ver schiedenen musikgcschichtltchen Epochen. Werke ron Bach, Händel. Beethoven. Alexander Ritter und HanS Fährmann veranschaulicht«,, deutlich die Entwicklung, die von der strengen Klassik folgerichtig zur romantischen Mustkauffaffun« kiihrt. Die gegensetttae stilistische Befruchtung nnd G-KchmackS- Wandlung zu beobachten, ist tn einem solchen Kaffe VKonterS reizvoll. Um dte Wiedergabe der Werke machten NL zahl-
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