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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-09
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1926
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Nr. 577 Seite 15 .vre»Lner Nachrichten" — Donnerstag. S. Dezember 1825 verdien»!» Alles klärt sich ichlteßluN aus: Eva heiratet den junge» C>>on Josef. und seine Lctzivester soigt ebenfalls dem Zuge ihre- Herzend. Man hat sein Vergnügen an manchen Episode». in an der „Hamlel"-Vo» stellung an einer Schmiere, die einen Strieie neidisch machen könnte. Die alte Erz herzogin. die sich in die neuen Zeiten gar nicht zu schicken weis» steht in kll» stiert schein Gegensätze zu dem modernen «äeldmeniche» Grünthal und cd sind die verschiedensten Cha raktere 'ehr geschickt untcrcinandergemtscht. Tin freundliche- Erzaiftertaienl macht sich angenehni geltend. Ins Philosophisch - Märchenh.,sie schweift EraSmus Mehr indem er und in die Tierwelt versetzt. — „Der S>ud »'nt Ttieophrast" heißt d,tS geistvolle und witzige Buch: die Persönlichkeit des Verfassers befreit sich darin aus ihrer Eingeichiossenheit. — die Tiere werden zu Symbolen, sie entsprechen ihrem Wvien nach den menschlichen Sigcn- 'cha r.n das Mnstdschc spielt eine Rolle, — Theophrast erlebt in seinem Verkehr mit der Tierwelt die seltsamsten Sachen und wird iibcr viele-, nmS ihm rätselhaft ist, durch die Weisheit der Geschöpfe belehrt, auf die wir für gewöhnlich als aus und keineswegs ebenbürtig herabsehen. Tine starke, aber feine Satire aus den Hochmut des Menschen. Die Gro teske verstimmt nicht, sondern erscheint ganz natürlich, da alles poeiiich gestaltet ist. Dies vom Berliner Buch, und Kunstverlag Hermann Meyer heraus»,egebenc Werk ist nicht» Alltägliches: eS nimmt unter den Erscheinungen de» IahrcS eine Sonderstellung rin und <ei Lasern, die gern tiefer Nach denken, sehr empfohlen. Prof. Ottvmar Enking. Äauhe Luft. halten müssen. Die Oesterreich» waren lindere- Leben-klima gewöhnt, darum haben sie unter de», Wandel noch schwerer leiden müssen. In einem vortrefflichen Roma» »Im Hau- zum Leidenbaum" schildert Emil Ertl da- Müde» werden und Zerbrechen alter Lebensformen und das Äusrasscn der alte» Tüchtigkeit, die sich Jahrhunderte lang tn harten .stampfen und kolonisierender FriedenSarbett bewährte. Man hat eS den Oesterreicher», durch die äußere Wirkung ihrer schaumigen Lebensform, oft zu Nnrecht, vergessen, daß gerade aus diesem VolkSstamm Segen In dcutschc» Land gegangen ist. Ertl zeigt tn dem Zerfall einer Jahrhunderte alten kostbaren Setdenindustrie und ihren wiedererstehendcn neuztitlichrn Forme» die Tüchtigkeit echten Wiener Bürgertum-, Die Familiengeschichte ähnelt den .Buddenbrook»" von Thomas Mann im Werden und Vergehen. Nur ist Ertl der weitaus beseeltere. eS mag am Klima liegen: im Hau» zum Seidenbau», ktingt es noch wie edelste Musik der Herzen, wenn der Zerfall schon von den Wänden rieselt. In der seelischen Gestaltung innerer Beziehung der Menschen zu einander steht Ertl Schnitzler näher alS Mann. Er ist zart ohne schwach zu sein und konsequent in der Entwicklung neuer Beziehungen. Bon seinem Dichtertum überzeugen ganz besonders die Zeitsoneite, die meisterlich in der Form, die Tiefe de- Inhalt- wie einen Schmuckstem in edler Fassung zeigen. AuS der Reihe der neuen Staackmann. Bücher verdient dieser kläre, gefühlvolle Roman ganz besonder- hervvrgehoben zu werden. P a u l. H e r m. H a r t w i g. Im innerjleii China. Zu de» Fehlern der allen Zeit zählte ganz gewiß die Lakrosanz fürstlicher Personen iin Lichte dichterischer und literarischer Belrachlung, Gegen Unflätigkeiten gab cs ja immer die Zensur, aber der freien Darstellung hätte man nie abweisend gcgenüberstehen müssen. Durch Kalcndcrgeschichten erweckt man weder Ansehen noch die Ueber.zeugung der Wahr haftigkeit Dinge m uslim ckclpium verfaßt, lind nicht die rechte Kost sür Menschen, die sich zu bilde» wünschen. Darum ist es auch jetzt noch am Platze — nicht nur vom Boden skreuger ge- schichilicher Forschung aus — sondern auch in freierer Aus- fassung geschichtliche» Persönlichkeiten das Recht zu geben, ba lle als Individualitäten oder als wichtige Faktoren für ein Ltaaiengebilde verdienen. Von diesem GesichiSpunkt ist auch der Roman von Paul Burg .Ter republikanische König" tbei Grcthlein u, Co in Leipzigs zu bctrachien. AlS republikanischer König ist kein anderer gesehen, als Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der Vater Friedrichs des Großen. Wie in dem Verfasser die Anschauung republikanischer Eigen, schailen entstehen konnte, ist höchst merkwürdig, und diese An- schanung in überzeugender Form zu vermitteln, hat auch er nicht völlig vermochte: der brutale WillcnSmciiich in diesem herrischen Manne und die Auslastung seiner KönigSpslichten sind auch in diesem Buche so eng verschmolzen, daß sich die reine Klarheit nicht herauskristallisiert. -- Burg steht in diesem König eine seltene Erscheinung, vor dem der Höchste bis zum Niedrigsten gleich« Rechte und Pflichten hat, und da» in einer Zeit wo Ludwig- XlV .l.^ct»t de»t moi" in seiner Vollblüte stand. Von diesem Gesichtspunkt auS nimmt sich VurgS König sür sein ganzes Leben eine MaSke vor. um seinen Staat zu einem großen, gefürchtete» und durch Furcht der anderen glücklichen zu machen. Ich weiß nicht, ob der Aus spruch aurhcntilch ist. den Burg al» Lösung diesem Charakter- rätsel zum Abschluß gibt. Friedrich Wilhelm sagt: .Mein ganzes Leben fand ich mich genötigt, um dem Reib des öster reichischen Hauses zu entgehen, zwei Leidenschaften anS- zuhängen, die ich nicht hatte: eine war ungereimter Geiz und die andere eine ausschweifende Neigung sür große Soldaten Nur wegen dieser so lehr tn die Augen sollenden Schwach, heilen gönnte man mir das Ecnlammeln eine» großen Schatze- und das Errichten einer großen Armee. Beide sind da und nun bedarf mein Nachfolger weiter keiner MaSke". Der König hätte also in Verlcugnungs seines geraden, barschen, aus. richtigen Wesen- da- äußerste getan. waS etn Mensch in der leidenschaftlichen Hingabe an ein große- Ziel zu tun vermag. Wäre die Selbstcharakterisierung de- König- überzeugend, so wäre da- Buch ein großer Wurf, aber in diesem König sind die blindwütenden gewalttätigen Elemente io mächtig, daß sie den großen Gedanken doch ersticken. Wenn sich der König tn seiner Familie roh und klein zeigt, so taucht die Er innerung an da» Buch seiner Tochter, der Markgraf!» Sil- Lelmine aus, an all die unerbittliche Schärfe eines Kinde-, baß um oerorügelter Jugend willen haßt. Diese» Memoiren- werk in seiner Wirkung aus menschliche Bcnrleilung ist ein- mal nicht zu töten. Paul Burg sieht in dem Cisensrester einen genial schöpferischen Mcntchen. der in den überscstäumenden Kräften seines Wesen- die Berechtigung seiner Stärke und Härte gewinnt AlS Kulturbild ist das Buch lehr zu rühmen, ba- höfische Leben unter dem ersten Preußcnkönig in seiner Ileovigkcil und dann tn seiner fast unerträglichen Rauhheit und Trockenheit ist mit breitem Pinsel angelegt und tn Einzel heiten sein durchgeführt. An lebensvollen Charakteren und Leben überhauot ist kein Mangel. Für die Stimmung eines Teils unseres Volkes ist dieser Buch bemerkenswert. Das gleich« gilt auch sür »H e l d e n l e b e u". de» letzten Band der Scharnhorst-Trilogie, die Gustav Kohne bei Wilhelm Grunow eben beendet hat. Man tonnte aus die beiden ersten Bände empfehlend Hinweisen, sowohl der Band „Iugendlehnen" wie „Mannesstreben" standen im Zeichen aus. steigender Entwicklung. ES ist nicht- Fremde» in den Stofs bineingctragen. Hier handelt «» sich um ein bibliographische- Werk, dem Redlichkeit. Schlichtheit und Gefühl sür menschliche Größe den gesunden schätzenswerten Charakter geben. Tein Haß gegen Vergewaltigung ist so echt, wie die Liebe zum Vaterland, und in diesen Empfindungen begegnen sich Gerhard Scharnhorst, der Niedersachse, und lein Biograph. Läßt Kohne auch dichterische Qualitäten vermißen — im GeiühlSmäßiarn wird der Ausdruck leicht einmal krampsig —, Io ist seine Ge- sinniiiig rein und stark und frei oon heimlichem Gift auch gegen den Gegnern. Wer den Sinn für Werden und Wachsen deut schen Wesens nicht verloren hat, wird gute Stunden mit dielen Scharnhorst-Büchern verbringen, Dic Erzählung »Der Heiser" von Dtedrtch Speck- mann ibei Martin Warneckl hat nicht- von der durchschnitt- lieben Familienblaltgelchichte. Mil den Empsindeleien de» Herzen- haben diese Menschen ganz wenig zu tun. man weiß, daß sie lange rauhe Luft atmen mußten. So ist der Neuyorker Zuckerbäcker Karl Theley gerade der rechte Mann, um den während der Inflation vergifteten Heimatort Rungsted an der Wie-au, Wcserkonte, wieder hoch und gesund zu kriegen. Wie das Gist der unsicheren Grldwährung und der skrupellosen Spcsulatton gewirkt haben, wird an lebensecht geschilderten Charakteren und Situationen deutlich. Aber die knorrige, ge sund gebliebene Mutter und der Amerikaner haben so viel sitt liche Kraft. um dem Unwesen mtl aller Energie beizukvmmen. Tas Schädliche scheidet aus und das Gesunde treibt neue« RciS Leidenschaft und brausende Lebensstürme sind de» Ver saue,» Sache nicht, trotz harter Schicksal-Notwendigkeiten lieg» gehaltvolle Ruhe über dem Ganzen Von deutschem Leben und von deiitscher Arbeit wird hier erzählt, »nansdringlich und gar nick'» iüß. sondern wahrhastig und selbstverständlich. DaS schlichte Buch ist in BolkSbiblivthcken und Landbücherclen an seinem Play. Die rauhe Luft war den Deutschen tm Grunde la ntchtS Nen'«' man hatte sie in irgendeiner Fvrm immer wieder a»S- L ' der Geographie an der Berliner .Handelshochschule, hat auf ! dem Gebiete der Rciscschilderungcn einen guten Namen. Er gehört zu den Forschern, dic eo ausgezeichnet verstehen, die ^ ivisscnlchaftlichcn Ergebnisse ihrer Reifer, gemeinverständlich darzustcllci,, und deren Bücher sich daher trotz ihres reichen wissenschaftlichen Inhalt- nicht nur an Fachgenosse» wenden, sondern tatsächlich für einen weiteren Kreis von Lesern von niibcstrcitbarem Interesse sind. In dem setzt vorliegenden, bei August Scherl. Berlin, kürzlich erschienenen umsänglichen Werk .Z-m innersten China" beschreibt Wegencr ein« For- schungSreife. die er 1906 durch die Provinz Kiang-st unter nommen hat. Ursprünglich war sein Reiseziel allerdings ein anderes gewesen, — er war nach China gekommen, um in der Dschunke eine Fahrt durch die Schluchten und Strom- schnellen des Iangtscckiang zu machen und tm Anschluß daran Sz'schwan zu bereisen. — aber, wie so oft im Leben, gab auch hier der Zufall den Ausschlag. Bei einem Zusammentreffen mit dem deutschen Konsul in Nankiirg, Herrn v. Löhnenscn. forderte ihn dieser aus. an einer Jnfvrmationsfahrt durch Mittel, und Südchinv teilznnehmen. die vorwiegend der Untersuchung der wirtschaftlichen Verhältnisse de» vo» Europäern bis dahin noch unbesuchten Ianglsc-Stromgebiete- galt. Wcgcner willigte ein und beteiligte sich unter Wahrung seiner besonderen Forschungsabsichten an dieser zweimonatigen Reise, deren Ergebnis sür ihn die erste wissenschaftliche Landesaufnahme der von ihm berührten Gegenden war. etn nm so wichtigeres Resultat, al» dieser Teil China» vom Standpunkte der modernen Geographie vollkommen jung- sräulichcr Boden war. Neben den zahlreichen geographischen Einzelhcilcn. über die Wcgcner in seinem Buch« berichtet, ent hält diese» eine Fülle chinesischer Kulturskizzrn, die dem Leser in leuchtenden Farben etn fesselnde- Blld von dem Leben der Chinesen mit all seinen Sonderheften. ihren eigen artigen Sitten und Gebräuchen geben. Seine Mitteilungen hierüber sind deshalb besonders wertvoll, weil gerade Kiang-si, in dem Wcgcner seine Erfahrungen sammelte, von curopä. jschen EinflÄsfcn damals noch nahezu srei geblieben war. Nach WegcnerS Schilderungen mußten er und leine Reisegefährten aus ihrer Reise, obwohl diese auf Anwet-lun« de» chinesischen VtzekönigS in Nanking, Tuan-fang, von den Behörden in zuvorkommendster Weise gefördert wurde, auf europäischen Komfort völlig verzichten: denn selbst den obersten Klaffen der Chinesen, die doch tn anderer Hinsicht ein so hoch entwickelte» Gefühl für angenehme Umga-ng-fvrmen haben, geht di« Emp findung sür da», wa» wir Komfort nennen, durchaus ab. So waren di« UnterkunstSverbältniffe in der Regel äußerst primitiv: ein nach chinesischen Begrisseu erstklassige» Resiau- raut in Nan-tscha-ng bestand au- einom kleinen, kahlen, schmutzigen' Zimmer, t« dem außer Tisch und Stühlen nur noch ein alte», wurmstichig«- Bett stand: auch dt« Anlage der Städte stand mit europäischem Geschmack meist lm Wider spruch, dic Wohnstraßen waren stille, winklige Gaffen, und die Geschäftsstraßen lange, schmale Wege, in denen sich aus b«iden Seiten Laden an Laden reiht«. Ueberall begegnete der Verfasser aber ausgesuchtester Höflichkeit, di« dm AuS- tausch zeitraubender zeremonieller Besuche und in fortgesetzten Einladungen ihren ständigen Ausdruck fand: recht amüsant beschreibt der Verfasser z. B «in solch,» Festmahl beim Magistrat oon Futschou. E» wurde an einem tadellos weiß gedeckten Tische gespeist, auf dom nicht Blumen lagen, wie wir e» lieben, sondern eine Menge kalter Betgerichtr. di« zum Diner gehörten, in zierlichem Geschirr ausgestellt waren. Da gab eS Datteln. BambuSschößlinge. kleine Schinkrnftllck. chen. Eier. ZuckergebSck, pikante Soßen. Orangen n. dgl. mehr: aus jede« Platz stand rin Sikbcrlchälchen mit gesalzenen Melonenkernen und Erdnüsse«: statt Messer und Gabel gab eS Eßstäbchen und Lössel. Für di« Europäer waren Porzellan- teller aufgestellt, während di« Chinesen au» einer gemein samen Schüssel essen. Jede- bessere Effen beginnt mit Bogel- nestersuppr und Hasfischfloffe«: eS folgten ei« Baum- 'chwammgertcht. KrabbenmuS. gekochte Ente. Spanferkel, Fisch, Taube. Schwetnemagen u. «. m..- den Schluß machte wieder eine Suppe. Auch von der landschaftlichen Schönheit d«S von th« de- reisten Gebiete«, von den Meeren vo« Reisfeldern, von dem Zauber chinesischer Gewässer und der Rotsandstcingcbtrgc zeichnet Wegcncr in seinem Buche prächtige Bilder, -te durch eine große Zahl wohlgelungener photographischer Auf. nahmen ergänzt werden. Dem auch äußerlich vorzüglich au», gestatteten Buche ist eine vo« dem Bersaffer leibst bearbeitete dreifarbige Karte de» Setztet«- am Fukiang nnd Kan-kiang vetgegebcn. Walther Schleck. Arnold Ftndeise» sagt nun nicht eiusack. so mußt du lachen, mein Lieber, ui» ganz t» der Freude zu leben, sondern schöpft auo de,,, Humvr aller Zette», wie er ihn in der Heimat sand. An» alten Chroniken holt er die kostbare» Käuze hcrvvr. Die tollen Späße der tursächsischen Hofnarren werde» srckcl, und munter erzählt. Alte sagenhaste Gestalten zeigen ,»>i ihre», derben Humor, daß mir sie auch heul noch versiehe» und belachen können. Dann führt er „ns hinein in» Volk und bringt un» di« fast vergessenen Originale von der Vogel- miese wieder lebendig vor Augen. Wer kenn die Dresdner Vogel-Maritese oder gar den lieben „Papa Rehhahn" noch? lind erst in Leipzig! Den alten Wichsekral»", die „Hirie- niilscn" und die „Gäusehalsen" macht er zu unsterblichen Ge stalten. DaS Kostbare daran ist, daß sie nicht nur komiiche Figuren bleiben, sondern daß man noch beim Lache» sühlt, daß diese Menschen mit alle» ihren Schrullen irgendwie große LebenSküustler waren. Aber nicht nur diese Klassiker de» BolkvhumorS, die »och mit ihren Namen eine kleine Welt de» Lachen- tragen, spürt er aus. Den namenlosen Bolksgestallcn der Schausteller, Bänkelsänger, Meßmusikanten und Theater- männern lauscht er das Lachen ab und verschenkt eS wieder in unsere Zeit. Vergessene Volkslieder, wie „das Lied vom alten Barchcwitz", daS „sächsische Soldatenlied', „Kalkulator-" und daü herrliche lustige WethuachtSlted nimmt er wieder aut und trägt sie inö Volk. Dazu bringt er noch eine Fülle von mnnd- artlichen Späßen an- unserem schönen Erzgebirge, der Ober, lausih, dem Vogtland und der breiten sächsischen Ebene. So sacht in diesem Buche ei» ganzes Volk. Jeder findet sich, we» Stande» er auch sei, darin wieder und jeder muß sich daran gesund la't'en. Und wenn Kurt Arnold Findeisen meint, diesem Humor seiner Heimat fehle ein wenig Herz, man lache zu sehr mit dem Verstände, so hat er sich einmal gründlich getäuscht. Mir ist das Herz dabei wett allsgegangen und ich habe gefühlt, daß das ei» Volksbuch ist, wie eS frischer, ge sünder und fröhlicher nich! gleich wieder dein deutsche» Volkt geschenkt werden kann, lind nun denke man sich dazu noch, daß der Zeichenstist Kurt RübuerS all die wunderliche» Käuze und Gestalten so lebendig sestgchalten hat, daß man sie lew- hastig wandern sieht, und inan wird gern einmal sächsisch lachen, weil es daS deutsche Lachen schlechthin ist. HanS Christoph Kaergrl. „Sächsisches Lachen." WaS tn der deutschen Welt draußen als sächsischer Humor gilt, da- ist kein« sächsische bodenständige Fr-Hllgkeit. Der unglückliche „Bliemchen , der üderasi in der Welt den Sachsen verächtlich »nacht, wird setzt von Snr» Arnold Find, eisen tn seinem Buch« „Sächsische» Lachen" (verlas Max Koch, Leipzig) auS der Welt geschasst. Er zieht thm ««- hörig zu Leibe und weist diese- Spottgebtld« au- Unvernnnst und bösem Leumund auS dem Sande. Der bodenständig« Obcrlachse hat mit dem blöden Semecker dieser künstlichen Blirmchen-Ftgur nicht da- mindest« zu tun. Wenn dt« Deut schen draußen im Lande noch heute über diese Sachsen lache«, lo verspotten sie sich selbst damit, denn tm Grunde genommen kommt dieser Spießer in allen deutschen Gauen vor. Ich Hab« die Fiaur de- KafseebllemchenS in den Kleinstädten meiner schlesischen Heimat genau so gesunden, wt« in den Städten tm Rheinland«. Da» wirklich« bodenständig« sächsische Lachen ftrdmt all dem unversiegten Quell de» gesunden BolkStum». Kurt Don Dttrhern und ihren Schöpfern. ss Dante in der Weltliteratur. Aus einer kürzlich t» Italien erlchicncnen Vtb>iogc»phte der Toute Ueberleyungc» gebt hervor, daß die erste Uebertragung der Tivtna Com- inedta tn eine Fremdivrnche in, Jahre >596 durch den iranzö- fischen Abbö Balihazard Grangier erfolgte. Noch früher wurde „De Monarchia" übertragen, und zwar inS Deutsche: eS geschah im Jahre l'>.'9 durch Ivh. BäsilinS Heroldt. Tie Bibliographie kann Dantc-Uebcrsctzungcn nicht nur in» Volapük, sondern auch in cnilcnenstc Sprachen wie Gäftit. SstrSkisch und Arme tsch verzeichnen ss Sin vcrlagSrcchtlichcr Konflikt Arthur Höllischer teilt tn einer Zuschriit an das „Berliner Tageblatt" mit. saß er wegen des Titels seines satirischen Rciscbucheä „Ter Narrenbacdekcr" in Kontliki mit dem Leipziger Verlag Karl Baedeker aeraten ist. der zwangswctse Einziehung der Reftoiislaae androbl. falls daS Buch nicht einen anderen Titel bekommt. Höllischer weist dar, us bin. daß der Name „Baedeker" bereits ein überpersönlichrr Begriff geworden sei. und daß der Firma Baedeker auS dem angcgvifseuen Buchtitel kein Schaden entstebe. ss Deutsch« Literstur z» den AoSlandSdentlchen. Die Ortsgruppen der Deutschen Akademie wollen sich tm Lauf« diese- Winters einer besonderen Ausgabk widmen, die ohne allzuviel Mühe und Kosten sehr Ersprießliches kür das Aus. landSdeutschtum leisten kann. Sie wollen nämlich an ihre» Plätzen aebrauchle Jugendbücher und llntrrbaltungsllirratnr sammeln, die. »u klelnc« Handbtbllothcken von V0 bis 100Stück znlammengestcllt. notleidenden auSlandsdenischen Gemeinden, aber auch bedürftigen Dorfgemeinden de- Bezirks, überwiese» »verden sollen. Nach Möalichkeit sollen dabei dic Empfänger gehalten werden, eine bestimmte Anzahl vvn Büchern noch au- eigenen Mitteln zu beschossen, damit auch der Bucklmndel i» seiner Notlage unterstützt wird. ss Der Slnb -Ein Buch im Monat". In den Vereinigte» Staaten ist zur Förderung von Literatur und Birchhandel ei» eigenartiger Klub gegründet worden, der den Name» ..Et» Buch tm Monat" trägt. Die Mitglieder erhalten nach de» „Buchhändler-Börsenblatt" monatltchl ko pünktlich wie ihre Magazine e»n Buch ziigestellt. von dem man spricht und da von fünf angesehenen Schriftstellern au» den Neuerscheinungen auSgewählt worden ist In der Begründung dicker Neu schöpfung heißt eS: „SS ist peinlich kür einen Nicktlcker. der l» eine größer« Gesellschaft gerät »n der man von neuerer Literatur spricht, sich ans der Nnlerkaltung zurückzichcn z» müffen wie eine Schildkröte, die ihren Kops einzteht. — daher treten Dt« dem Klub bei LoaIr-th«-dlontL'". Mm VelltHe DrrkWSeWW ln StntWl » !»»>«<->»»>«» --- tz-ce»»»„>»» v-- M>» >a» z im» »«»»> i-«-»«»« »«>» «. « »«scholl,»«rn «--» vz »»»„»,«,« Vas schwarze Schiff Kr»G» nnd K« r»»e»ss«rop( !a» > inmidnnerv. E tiv lckpk. Ganzleinen -XkN. tt-Ha. Vas Neue Universum. 47 vanö D«e »«teeeffanieilen ^nb EntHeikangen «es «>» Geviete^ »EM»« A«»efch« ver»m >en. Er,avU»nG««. I«a»en »ch AvenS-nee. Et" HahePuch fOe Haas nnh ,5a»«,lte. defEniMS fih» die eifere I«qcn» IN t e ne - Lnhen,g znr Held be » e WeefftaU*. 484 Set «n mit tzz8 AhhildunGM un- A Ne,lage» Ja G«n,i»»n»nt>«n- R««. - — Ver Gute KameraS. 40. Vanü HUnfteheeleE Kna-enta-ev« B. U»n Geiee« ftarf«. Qna van- «ml L--, -»NG,» «»»- G K««st leMen-ar,- It«. - ast-etlGgea I» Vas Kränzchen. 5?. VanS IMufteteeSe» M E« K» Seiten starker -aiM mte 718 Xv-sl-unOeW mb- 8 Kuvst-etlMHe« A, Gamp »»-»eM-an- An». i»s— /akZ/E. Kir/a/a»»' F-E, I» habe» t» alle» Luchhandlun-e» rot« reo ,«1 «so r«o ,»o «so g«rv»k«t «0 «so «00 1« I«o »eo «eo
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