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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-09
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1926
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Romane, Romane Als der Film überhand nahm a-lS Ftlm-Antoren und gstlin-Gescllschpften üch gegenseitig vor einander nicht mehr «i rettcn muhten, kurz: als man beiderseits keine „Original". Idee» mehr hatte, ging nian beherzt daran, nnn snstematisch die LSeltlitcratur zu verfilmen. Vom untersten Ktlich bis zur höchsten Offenbarung dichterischen htenieS. — mir haben alles aus der Leiiopand erlebt; und erleben eü Immer wieder Findige Köpft endlich zogen aus solchem Verfahren den Eästuß: dah e» dann doch noch viel bester sei, Literatur zu machen, die gleich für die Verfilm »na bestimmt wäre. Man verdoppelt lo ans einfache Art das Geschäft; denn es wird Veto Leute gebe»., die einen Vornan kaufen, weil sie ihn im Film gesehen, ander«, di« in einen Film gehen, weil sie den dazu gehörigen No man gelesen haben. ES lebe die Kunst: ein Sftlchäft aus ihr zu machen! Dabei kann cö nicht auSblelben. bas» Nomane, die solcher art direkt aus die Verfilmung hin konzipiert sind, dies ohne weiteres erkennen lassen Auch wer nicht weif,, dah der neue Roman von Thea v. Harbou: Metropolis iVerlag Scherl. Berlins, für de» Film geschrieben wunde, ivird nach wenigen Leiten erkennen: das wäre etwas zur Verfilmung! Und damit ist das Buch dieser begabten Schriftstellerin. die in früheren Werken gelegentlich lehr erusi z» nehmen war. teuer Literatur verschriebe»» die — künstlerisch gänzlich belanglos — einzig au- Leniation und für die Lenialtvn besteht. — Dennoch versucht Thea v. Harbvu ihrem Buche durch Boranstelliing der nicht gerade neuen Thcie daß „das Herz Mittler zwischen Hirn und Händen" sein müsse, vv-u Anfang an eine ernste Ein. steiluiig zu sichern. Und eS ist gswtß nicht zu leugnen, daß Kapitel darin sind, ans denen eine dichterische Erschauung spricht, z. B. eines. in dem Vater und Sohn, oder: das Haupl -er „Groben Metropolis" und das Menlchenherz „an sich", sehr ausdrucksvoll disputiere» bis zu der Feststellung, dab eine Einigung zwischen ihnen unmöglich lei: oder ein anderes, in dem Maria, die geliebte Freundin des Tvhncö. eine grobe Schar vom Kindern vor dem Untergänge im Sodom und Gomorrha der Metropolis bewahrt. Aber diese und ein paar ähnliche Kapitel sind kleine Fn'eln im groben Meer« der Sensation. „Metropolis". — daS soll eine Siadt von bei läufig fünfzig Millionen sein. Mil einem Ntesengebände in- mitten, dem „Neuen Turm Lsabel". Er ist das Haupt der m»valirschcinltck>en Meuschensiedlung. Und in ihm regiert ihr Hirn: Fob Frederken. ei» Mann selbstverständlich aus Eiftn. ein Alaun, der mit ein paar elektrischen Druckknöpfen Heere von Menschen und Maschinen befehligt. Fbin ist „natur- gemäb" alles Menschliche fremd. Er kennt keinen Unter schied zwischen Mensch und Maschine: sc mehr einer Maschine angenähert, desto lieber ist ihm solch ein Mensch. Die Maschine ist Götze: Ne ist Triumph der Stärke, der Unfehlbarkeit: Ne stampft die letzten Blutstropfen aus den Herzen der Menschen, die. einem sinnlosen Schicksal t»ersgllen, mit letzter Kraft die Hossnuug auf Befreiung durch die göttliche Macht des reinen Herzens in sich nähren. Es würde hier zu weit führen, die einzelnen P>l>aftii des sich entspannenden KainpseS zwischen der Macht Fredersens und der drS Bottes ausz-uzälsten. Genug: der grobe Herr von Metropolis bricht endlich zusammen; er Ml selbst zur Vernichtting seiner pln»'t«stisehen Stad»; er steht seine tiefe Schuld ein. und im Begreifen der Menschen, die er nie begriff und die sich gegen seine Maschinen empörten findet er die Kraft, von neuem z» beginnen zum Helle derer, dt« er eins» vernichicle .... Wobei, unter vielen anderen, z, B die nüchterne Frage ofsenbleibt: ob eü in „Metropolis" keine Polizei gibt, die dem groben Vernichter rechtzeitig Hand schellen anlegcn könnte? Doch richtig: Thea v Harbo» ver- stchert eingangs besonders, das, ihre „Metropolis" zeitlos sei. Und so ist es dauernd: mi! krassestem Realismus <— zum Teil von Zu ständen, denen wir gar nicht mehr fernstehc» —> wechselt eine höchst unklare „Mnstik". die lediglich Mittel zum Zweck ist Zum Zweck, das heibt: ein aufregendes Kinostück hervorziibringen. Und so werden wir am besten tun, in dem Roman ohne Umschiveisc das zu sehen, was er ja ist: ein realistisch-mystischer, zeitlos-derzeitiger „Grob-Film". Ein beinahe auch der Film-Sphäre zugehöriger Noman ist „T e r Stein i >» Mond" lBergbadl-Verlag, Brcslaui. Lein Verfasser, Dito Willi Gail, nennt das Buch riiicn .kosmischen" Roma». nmS freilich nur so zu verstehen ist, dab darin ein« Art von Eroberung des Kosmos beschrieben lst. Und dies in einer oft wirklich kehr interessierenden und spelincndcn Weise. Der Leser wird erst ein wenig nach Mexiko geführt, wo -er Forscher BnrnS Ausgrabungen macht. Er findet dabei u. a. eine» Mondstein, in den das Zeichen des Kreuzes, von einem Kreis umgeben, ciugemetßelt ist; und dieser Talisman erschließ» das Schweigen -er iuiigcn Mcrikancrin, die dem Forscher manchen Weg im unbekannten Lande ge wiesen hat. Fm Trance sicht sic das untergegangcne Land Mu und offenbart dem Forscher die Frvdiancrsage, »ach -er die Königin jenes Landes tn den Wellcnraum geschleudert wurde und im Mond der Venus lwrboiner» ist . . . Bald danach befinden sich der Forscher und dir Mexikanerin tm Raketen- rauimchisf dcS FngenIeurS Korf von Friedrlchshasen aus ans der Reife ins All. Und in der technisch wiHeiischafilich offen bar gut fundierten, sehr lebendigen Schilderung dieser Utopie s— des in den luftleeren Weltenraum hinein geschobenen Fluaschisses von ganz besonderer Konstruktion —> deutet der Verfasser allerdings Möglichkeiten an, di« bet rückscknrucwder Diiraclstung der technischen Erruiigcuschaften unseres Zelt- aliers durchaus nicht mehr so gar.z unwahrscheinlich anmuten. Taneben wir- noch manche ander« Wundertat von dem In- geuieur Kork gemeldet, z. B die Konzentration der Sonnen» kraft auf einen Punkt, von dem aus man dann sozusagen dir Well aus den Angel» heben kann l— ei» Problem, dessen Lötung übrigens HanS Dominik schon vor Fahre» ln einem Roman ans überpha«lassevoll« Art glaubhaft machen wollte). Unser Freund Korf hat ferner im Aether irgendwo eine Natriuul-Fnftl aus dem Nichts geschafft u. eine Zwischcnslattou auf Ausflügen ins All: den „Asiropol" i— hier dämmern Möglichkeiten für bronnentiese Dramen . . ). Was dann kommt, ist nun allerdings vorwiegend Kino. Die Forscher ge raten nämlich in ihrem Nakeienschifs in die Flugbahn der VenuS und bei dieser Gelegenheit auf de» Trabanten der VrnuS. Und slnden dort tatsächlich die versteinerte Königin des Landes Mu, webet VurnS tiefgründige Zusammenhänge zwischen leinen Grabungen tn Mexiko und diesem neuen Fund entdeckt. Indessen nstrd die Mexikanerin wahnsinnig, weil sie so plötzlich ihre mediale Vorstellung in die Wiikiichkett über tragen sieht .... Und der Venustrabaul löst sich in Wohl gefalle» auf.... Damil ist wohl -ic Grenze des im Noma» Möglichen um ein paar Kilometer überschritten, Aber davon abgesehen, bleibt genug des fesselnd Pbaiuastischcn, was das Buch im guten Sinuc nntcrhallsam macht. Biel weniger gilt daS für einen kleinen Noman „Kürassiere" von Waller v. Nummcl iVerlag Knorr « Hirth, München!. Vergleich! man ihn nitt den ilvticn, lebendigen Neiftschilderungen -es Verfassers, so ist inan von Anfang an erstaunt, ihn hier eine ohmhi» nicht sonderlich reizvolle Geschichte ztcmltch nüchtern berichten zu sehe». Eine ba»rische kleine Garnison um das Fahr I8t0 — das ist ein recht hübscher Rahmen für den Werdegang und die Familien geschichte eines Offiziers, dessen Söhne schon den Bruderkrieg gegen Preuhen niikmachcu und dessen Tochter eine» preusülchen Offizier liebt. — man denke daS i» Bavern Fahrzehnte vor der NeichSgründung Es ist also Milieu und Sloss -a. woraus sich inft stärkere» Mitteln lmmerhln eine ansprechende Er zählung gestalten liehe. A>ber Nuinmel gestallrl nicht: er be richtet nüchtern, und er läßt seine Menschen nüchtern sprechen. Bon den mir diesmal vorliegenden Uiiterhallungsromanen den besten zuletzt: „M arie Heinrich" von Paul Keller iBcrgitadt-Tierlag. Breslaui. Keller ba-i viele Bücher von unterschiedlichem Wert geschrieben; fast alle haben hohe Aus lagen erlebt, und ihr Versasser kann sich zu de» meist gelesenen Autor«» Deutschlands zählen. DaS stimm! bedenklich: denn selten werden solche Erfolge von wahrlxiiten Dichtern er rungen. — eS sind meistens Konjunktur-Ersolge von Schrift stellern, die dem linterhaötnngsgeschmack des breiten Publi kums alljährlich lehr geschickt mit einem neuen Baude be gegnen. Zu ihnen aber gehört Paul Keller nicht, obwohl auch er manches geschrieben hat was ln diese,» Sinne Durchschnifts- ware für ein einmal feststehendes Publikum ist. Keller lxrl doch in einer Reihe von Büchern zu denen auch sein ne»es gehört, eine innige Verbuudenlwti mit Heimat und Natur gezeigt, die seine» wesentlichen Büchern Echtbeit des Gesübis und der Erkenniniö gibt. Do auch t» dieser „Marie Heinrich", die nach dem Tode ihres Vaters die Leitung des Heinrichhvies und der Familie übernimmt, die der aliernden Mutter Stütze und den jüngeren Geschwistern Mutter ist di« mit der Kraft ihre» Herzens und der Stärke ihrer Hände für Heimat und Wahrlzeit arbeitet und sich Achtung und Stellung erobert; dle endlich, im Kriege, ihren Kamps um ein gefestigtes Leben vollend» gewinnt, indem sie sich dem einstmals einzig geliebten Mann« verbindet, einem Lehrer, der ein« andere geheiratet und nach deren Tode zunächst vergeblich um Maries Hand gebeten hatte. Es „passiert" in diesem Buche nicht viel, — aber eö ist eine reiche Natur in ihrem kraftvollen Ausstieg ge- staltei, ein Triumph der Seele wird seelisch sühllxir gemacht lind das wollen wir doch nicht unterschätzen, sondern freund lich pressen. Endlich sei ein Buch deS HumvrS empfohlen: „Bon Genies und Kamele n" tEuIcusvieael Verlag Leivzigi — schon der Titel ist Alexander MoszkowskiS würdig. Der Band ciirlstill vielleicht nicht des Verfassers Bestes, aber von diesem Besten immerhin genug: von vielacmandter Zeitsatirc nämlich — zu der die Erscheinung unserer Zeit den echten Satiriker ja geradezu heraussordern. lind solch ein echter Satiriker mit überlegenem, doch »ft borniertem Wik und beträchtlicher Erkenntnis dickes schönen Zeitalters ist MoSzkowskt auch in seinen» neuen Bande: und darum ist er unS, wi« immer, willkommen. Hans Testmer. Greif! nur hinein! Der Verlag von Neclam gibt eine wohsausgestaitete Romanreihe heraus, von der uns drei Bände vvrliegen Unter dem Titel „Der Geist des Pilgers" iaht Fakob Wassermann drei Erzählungen znisammen. Die erste: „DaS Gold von Eaxamalea" spicll zur Zeit, als Fran cesco Ptzarro lm 'Namen des Kreuzes mit allen nur erdenk, lichcn Grausamkeiten und Betrügereien Peru eroberte. Die europäische Goldgier feierte die wüstesten Orgien; verständ nislos schauten die Eingeborenen aus diese Unersättlichkeit; ihnen galt das edle Metall als Schmuck, aber sie raubten und töteten nicht, um sich zu bereichern. Fn seiner Vornehmheit überragte der heidnische Fürst Aiahualipa alle Christen: er der an Menschenwürde und Heiligkeit des EideS glaubte wurde gefangen, zur Herausgabe unendlicher Schätze ge. zwnugcn und schließlich doch verbrannt. Es ist kein Ruhmes blatt für die nach dem Westen gefahrenen Ritter, was da ent rollt wird. Unsere SniM'-attste bleibt ganz aus der Seite der Peruaner. — Die »weite Geschichte. .FLttberg". handelt von einem jungen Baumeister, der für den .Zaren Alexander I. den Plan zu einem gewaltigen Gotteshause entwirft, an der Ausführung durch allerhand unheimliche Mächte gehindert wird, unter dem Nachfolger des Kaisers tn -er Verbannung endet, nachdem er sich In schwerem Kampfe von dem ihn völlig beherrschenden Gedanken an sein Werk befreit, also durch alle Bitternis hindurch keinen Frieden gefunden hat. — Eine Skizze „DaS Tier" beschlicht das Buch. Vor dem Anblick eines Löwen, der zum Sinnbild der reinen Natur wird sschämt sich eine ausrührerilche Volksmenge ihrer eigenen Mindern.»Nigkeit und Bosheit. — Die Art. wie Wallc rmai'.n 'childe'N und das Teut'ch das er schreibt, kann mau als vor bildlich bezeichnen. — Hans v. HUlie» Ixu sich in seinem Noman „E a »> e r l i n g k oder Ter Weg durch die Macht" das Ziel gesteckt. Tlchiung und Politik, sonst zwei einander fast ausschliehende Tinge, in eins zu verweben. Dr Paul Eamcrling.k ist einer jener Zeitgenossen die Mach! und Geld als das Wichtigste auft-Iien bis sie daun durch allcrinn d chwcre Schicksale und durch Entdeckung ihier Gemütskraft zu einem Bescheiden und damil zum innerlichen Glücke ge langen. Hülse»» irjiche und lebhafte Darstellung wirkt an ziehend und spannend; die Charakterisier»»« der Personen hat kinuis sehr Ehrliches; man lagt sich, dah man Sa wirklich einen Einblick in das moderne Tieibcn. tn den Kamps nm die Gitter erhält, die das Leben vergänglich zieren, aber den Menschen fehlt doch auch das Herz nicht, und dadurch erheb: üch der Noman über andere Bücher, die ähnliche Helden wie Eamerlingk zum Gegenstände haben. Eine Freude ist cs. echtem Humor zu begegnen! Und den bietet uns Rudolf Huch in „Wilhelm Briuk- mcnerS Abenteuern", von ihm selbst erzählt. Tie Gestalt des Bauernsohnes, der ein ganz gehöriger Auf schneider ist. erinnert a» den LchZmufsskn: er prahlt mit seinen Raufereien und Spitzbübereien er ist immer im Rechte keiner eigenen Moral nie um Ausrede» verlegen, ein Ver ächter der AUtagsiialuren die an zarlerem Gewisse» kranken. Was er alles durchmacbi und austclll. liest man mit Er götzung; der urwüchsige Stil pahl 'v ganz zu seinem Weien und man bedauert, dah ihn der Tod an der Forlftkuils 'einer Lebensbeschreibung gebindert hat. Ich glaube Wil helm Brlnkiuener den uns Huch geschaffen hat. wird neben den wenigen tatsächlich humoristischen Gestalten unseres Schrifttums allezeit tu Ehren bestehen! Die C H. Becklche Verlagsbuchhandlung hat einige Novellen von Waller Flcx aus dem Gesamtwerk dcS Dichters herausgehoben Sic stammen aus den Jahren Ibst7 bis litt,. tragen als» noch inchl das Erlebnis des Krieges in üch das Flex wie kein zweiter poetisch empfunden hat. Fn 'anderer und klarer Technik werden hier Menicheu'chicksale an ihrem Wendepunkte gezeichnet. Am ergreifendste» ist „Martin Keulers Lpftr" Ein Bruder, der vom Deutschtum durchglüht ist. reiht dem anderen einem Offizier in Napo leons l. Diensten, im Dresdner .'swinger das Kreuz der Ehrenlegion von der Brust Er büht die Tai mit den» Tode, aber lein Opfer ist nicht vergebens, er lxtt mitgeholsen. die Fugend des 'Lftnerlaudes zum Sturm gegen den Gewalthcrrn ausziistacheln. Auch die kurze Episode aus der Leipziger Schlackst. „Der Neb-crlänser", ist bemerkenswert. Der sächsische Hauptmann v. Vclliu wird von den Truppen seines Königs mitgerissen. als sic von den Franzosen zu den Nullen und Preuhen übergeben; ihn rührt aus gekränktem Ehrgefühl der Schlag, wett sic nun nicht etwa gleich gegen Napoleon kämpfen dürfen, londern hinter die Linien verwiesen werden. Bruno Frank bicict durch den Verlag von Ernst Rowohlt in Berlin zehn „Erzählungen" dar. die schon aus den Tianden „Gesichter" und „Bigram" bekannt sind. Sichere, echte Erzählerbunst. die sich weit von der biosuttr Unlerhallsamkcil entkernt. Man wird mit den Personen für längere Dauer beichäftigi; sie sind trotz aller Flottheit, mit der Frank schreibt, nicht cln>a nur strichhaft umrillen, sondern rund und voll. Das Muster ist dieser Paul Bigram mit seiner goldenen Nnbckiimwerthctl. seiner prächtigen Grobheit gegen Menschen, die ihm nicht passen, und seiner aus dem Humor hervvrleuclsteudcn GemiilStiese. Am wescnllichstcn erscheint mir „Ter Goldene". Ein junger Mensch ist wegen Sittlichkeilsverbrccheiis zum Zuckstk>ause verurteilt worden; ein kleiner goldener Laufkäfer leistet ibm Gesellschaft und bildet seine einzige Freude, aber der unbarmherzige Wärter zertritt daS Lerchen. Da entsteht in dem Gefangenen, der keineswegs ein schlechter Menich ist. sondern nur einer Ver wirrung seiner Sinne zum Opfer fiel, ein ungeheurer Rache durst. Nach seiner Entlassung lauert er dem Wärler auf und würgl ihn säst zu Tode, iaht ihn aber, da plötzlich eine secli'che Befreiung in ihm grost wird, noch rechtzeitig kgl;reu. Er hat seine Rache nickst voll ausgekost et. und durch diese Ueberwindung ist er dem Leben wiedergewouucn. Die EnI- micklung ist folgerichtig. Auch die übrigen Erzählungen sind wertvoll. Im Verlage der Leipziger Graphischen Werke er- kchicncn von G o t i >v a I t Weber fünf Novellen unter dem Gesa-mttitcl: „U n g c P u l c i". Jede dieser kleinen Erzählungen mutet warm und herzlich an. Da erfahren wir von der schönen Inderin, die zum Christentum Übertritt und diese Untreue mit dem Leben buhen muh weil die von ihr verlassene Gottheit sich sonst an ihrem Manne und ihrem Kinde rächen würde; da nehmen wir innigen An teil an den, traurigen Gekchick der Kunstrelterlore. die ohne cs zu willen den eigenen Bruder liebt und ihn zuletzt mit sich in den Tod binabzieht; da durchleben wir den Schmerz des jungen GcigenlünstlrrS der um seiner Geliebten und ihrem Vater zu Hellen bereit ist lein Heiligtum leine Stradivari-Geige, zu verkaufen sie aber dank dcS Edelmutes eincS alten Künstlers behalten kann; und so bergen dt« Novellen noch mancherlei, was uns menschlich angelst, und maS mir auch »ach dem Leien noch tn uns bewegen. „Die drei Niemandskinder" von Earl Röhler «Drei Masken-Verlag Münchens lesen sich sehr küd ch Ein Mädchen kommt aus der Landstraße zur Welt; kein Mensch weiß, wer die Mutter ist. die nach der Geburt des KiudeS stirbt. Eva Winz wie die Kleine getauft wird, kommt mit einer österreichischen crzberzvglichen Familie tn Verbindung; der Erzberzc'g selbst ist verschwunden, und seine Kinder llnd nach dem Umsturz der Verhältnisse genötigt, sich ihr 'Brot zu Hsnllstlss kür riss «keutsckle kVklner'vs-/^tIss Volk liir Handel. Verseht und W rtschast. Schule und Haus tzrr»u«geb»k: Proi. l)r. Ernst Friedrich Univerlt ät Leipzig, UNI»' «eibtlte »abtretctier M Narb wer. t«n Haupt- und tüedenlarien ln bückiller gardendd'lendnny, darunter »arten bt» »u 1» Norden, »-erteilt am >«« vollen »»«enterten, >»I> aoUsidna'ttcttt, etwa loaaan Bereichnun-en umtatlenden neoaravbltche» Namen«rea1jtcr. Normal de» e»u>» 2.1 X.1.1 cm Lew Sremvlard etwa .1 »No. Das Werk ist eine Aulturtal. tzrett tn dornelvnem oiangemendd. mV rentier Loldprüpung Nm-H-X , , lioUieleaaa'ent saldtedertd. , , . 4L. «tliidar IN a beauemen Monattraten ohne ilugchtaa. 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Vünner der Technik herbe« dakür >e<«rgt, da- die Tatsache« t« einer >rt dargefieut sind, dir jedem vknu^er g« aU.n wird vlFnner der «rbeit habe« basür -ekorgt, ba- hie »u«»Übr. n, sauber, klar und deutlich. lerchr leserlrch und verfiandlich tsi ledern, ov Produient ,k«, Kansuwent. Landwirt ober Fabrikbesitzer. Kau mann oder »n efieliter .^anrwerker oder sirv« 1er. Sruden» oder Lehr.r. G.me>nde-, Slao:«deamrer oder . P,l't'k«r. brr iricknbwi« a« dem Gewebe der wirtkchast mttwtrkt »dfr In Aukuns» mit-uwirse» berusen ifi. g,dt d.r V. neroa.rula» e,n« UN. «Mt eines verpleichttch siark« -küfiang für den Wettkamrs d « Lehen«. Der Mti,e»pi.Vlla« i, der -lila« dc« tat gen Me' schen vo» vielen lelt lange« herpetgewünicht. vnenldebr'ich tn jedem Haul«. wo «Ine Tageszeitung yrieien wird u id di, fi'elteret nisi« verkolgr werden Larin b«. sieh» ber Haur twert de»-Ktnmva»/.»la«. daß er vi» jed,r»e,t m dl« Laar per etzt. die ver-eurung der w»rijch rj,t,ch.n und polt, « den sireignjsie rtchtt, «t«,«schätzen, s« sie »m,us»«f<hefi. -rda« Problem handelt es sich um dt« «uropa,sch, Zoltumon. »der eine« Ha. drl«vertrag, um die Theke: Schutzzol aber tzr.lb ndel. Sre k-nne« es mit Htise de« «t'a« beurtk-ilea. Sie kbnnen SieUu«- dazu nehme«. Sie kbnnen dir Zeitung«- schrei-er konir oütere«. kritrsiere». Der Prritz ist kür de, V'«erva.»Ua« durch gan, neue Pioduk,,»,«. und verrri.b« „rthoden verdlufiend gerin,. 5o«d«» «rl^llan«as Au belieben durch die Mffnbkinifchr v«sitzandlti«fi bk. Max t!kvvolb t!etVtk« e 1. HoivsickM'' kV So«den «r1»I,i,,a! Auf Munsch 6 Tage unverbindlich zur Ansicht! "WH
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