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...... w . ,ir 12. «d,»» Za»,W»r«1« »icrl»ll«i>c. «ch >M»rk«0Pi,e .durch dir U,K » Mart ,» «l,r. An«»!, «kümmern lUVIae. >uN«,« 28000 »t»l. «' V« ««<«,»»' «>»,«. tanh«», «anulrr«»» »achl «Ich »«, »>«»,«>,» »«4« »ertludllch. Inf»»«1»«-»nn,dm« «»,. »trt» »«>»!,!, »l«»» m -amdura, ver» tt». Men, Lei»««, valel, Bretlau, Nraulfurt a. A. — Ra«, i,»»»» i, B. rlln. «r<V>>«. Wien. Hamdura, NranItuNM., Miiu. che«. — Vaud« « c». in vriUfun » m. — r». »»>»« In «de»»«». - N». ana.l.»!»««. 0uU>»r » va. In chari». Tagclilntt sür Politik, lliitttholtmig ll.Gcschästsverkchr. — , Druck und Eigenthum der Herausgeber: jLlepskh id Ncilhardt in Dresden Derantw. Redacteur: Friede. Gordschk in Dresden. Ynlnal« werde, MlldM »irate l» »»,,»»»««» »I« «d !>UI>r, eonntn«! »l«II»UI»k«»LUdr, K» MeuliadN »rate »asie ü »I« iiiachw. 1 ud,. — Der i.!aum «in» a» Idalliiien P-tltteil» kdp«, >»Ps,e. aiu,.l»a»t tt« Zell» L» P>,, One ch»r»»U» >ür s<> nachlltagl,« Erichs «en der Inlerate «r> nlcht ,e,ede«. «»»wiril,, «mldtM»- «»Ilriz, «on un, «,»«« iannlea Firmen nndcht^ Ionen inirriren wir n« aesenPianumeran»,» 8° dl un» durch «NH «arlro »der P°Iletnt»> »UN,, llch, Lttden »oste« IS Pfae Jnleral» IS, die Ileonln,». «lummer »der nach einem Je!«»«» »I« PelllzeUe 2» VI»». > Rr. 362. Zwanzikstcr Jahrgang. A bonnemen t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das erste Quartal i876 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstaltcn de', deutschen Reichs und ganz Oesterreich« nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Psg., bei oen kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Nachrichten. Dresden, Maricustr. LS. Mitrcdacteur ftklr bas Feuilleton: vr. Duitl NIvrvF. Ln ,»>« Ilurlinunn Dresden, Dienstag, 28. Tcccmber 1875. PvltliscrieS. Von guter Hand empfangen wir folgende Zuschrift über die angeblich noch rmmer in Frage stehende Verwandlung stimmt licher deutscher Eisenbahnen in Reichsbahnen. Wir gönnen dm Ansichten gern Raum und kommen, wie schon bemerkt, auf das wichtige Eapitel noch zurück. Der Gedanke, den Betrieb aus den deutschen Eisenbahnen durch die Umwandlung in Reichoeisenbahney in eine Hand zu vereini gen, hat in der letzten Zeit viel von sich reden gemacht. DaS deutsche Eisenbahnwesen hat sich nach zwei Richtungen hin sehr ungleich entwickelt. Einerseits ist in keinem Lande bei Er bauung der Eisenbahnen nach einem bestimmten Plane verfahren worden, sondern es hoben locale und persönliche Einflüsse die Rich tung der Bahnlinien in der Mehrzahl der Fälle vorgezeichnet, und nur erst, nachdem man die Wichtigkeit der Bahnen für die Kriegs- kührung erkannt hatte, sind strategische Rücksichten bei Anlegung von Bahnen mit in den Vordergrund getreten. Der Grund dafür daß man nicht nach einheitlichem Plane bei Anlage der Bahnen ver fahren ist, liegt darin, daß man zuerst nicht die Wichtigkeit dieser Eisenstraßen erkannte, und als die ersten Linien einen so namhaften Aufschwung nahmen, diese Wichtigkeit weit unterschätzte und sich der Meinung hingab, mit Hilfe einer Bahn nach jeder beliebigen Rich mng den Verkehr lenken zu können. Dieser Jrrthum rächt sich schwer, denn eö sind dadurch die Bahnen ins Leben gerufen und oft mit theurcm Gilde erbaut worden, welche als sogenannte dirccte Linien die fehlerhafte Anlage älterer Bahnen corrigiren sollten, und. oa sie meist von den bereits bestehenden Unternehmungen auS- geführt wurden, di« Rentabilität der älteren Linien wesentlich schmälerten. Dazu kam zu verschiedenen Zeiten eine wahre Hast, mit welcher neue Unternehmungen geschaffen wurden. Es entstan den Parallelbahnen, die mit aussichtsreichen Prospekten ins Leben «ingcführt wurden, das Capital verlockten, und als letzteres sich ge täuscht sah, trat ein Rückschlag rin und die Bauthatigkeit kam zum Erliegen; man wandte sich auS den noch nicht mit Bahnen versehe nen LandcStheilen an den Staat, und dieser erweiterte sein Netz. Aber auf einmal wurde es modern, gegen die Staatsbahnen zu cifern, und die Bauthatigkeit stockte noch hier zeitweise. Dann schlug die Strömung der öffentlichen Meinung um und die Bauthätigleit begann in einer beinahe fieberhaft zu nennenden Weise. So haben di« deutschen Eisenbahnen sich sehr ungleich über die Länder vcr theilt, und ebenso ist ihre Entstehung sehr periodisch erfolgt. Andererseits — und dies ist der kardinale Punkt — hat sich da» Tarifwesen sehr ungleich entwickelt. Anfänglich wurden die Tarife nach den Sätzen bemessen, welche sich die auf den damaligen Handelsstraßen verkehrenden Frachtfuhrleute zahlen ließen. Nach dem man aber erkannt, daß bei Ermäßigung der Frachten die Summe der zu versendenden Güter wuchs, die Transporte auch lohnend waren, wenn Mafien versendet wurden, ging man mit den Tarifen theilweise herab und richtete dieselben so ein, daß sie sich dem localen Verkehre anpaßten. Jede Bahn machte nach eigenen Grundsätzen ihren eigenen Tarif. Mit der Erweiterung des Eisen bahnnetze« aber, mit der Gewinnung des Anschlusses einzelner Bah nen aneinander, mußte sich das Bedürfniß von Frachttarifen geltend machen, welche dem auf weitere Strecken hingehenden Verkehr Rech nung trugen. ES entstanden die Tarifverbände. Das Eisenbahnnetz wurde aber immer mehr erweitert, es kam die Zeit de» Baue» so genannter directer Linien. Die Abkürzung der Eisenbahnlinien zwischen zwei Hauptstädten um 10 bi» 2V Kilometer genügt, um die chimärischsten Hoffnungen auf die Rentabilität der neuen Linie »u setzen. Man täuschte sich, der Verkehr blieb auf den alten Linien, da diese in ihren Frachtsätzen heruntcrgingen, da« Publikum an die Route gewöhnt und jede Einrichtung für An- und Abfuhr der Güter den, Publikum bekannt war. Hierdurch wuchs die Concurrenz der Bahnlinien unter einander und um auch hier die Frachten sich zu sichern, wurde das Tarifsystcm noch künst licher angelegt und die Differentialfrachtsätze, Rückladung«-,Saison- und Richtungs-Tarife sind dadurch entstanden, weil ferner für den Localverkehr keine besondere Tarifirung der Güter vorgesehen war, weil die Tarifsätze des AerbandverkchrS nach dem Verbandtarif be messen wurden und weil letztere eine häufigeUmändcrung, Speciali- sirung, Einschränkung oder Erweiterung für einzeln« Güterklassen erfuhren, je nachdem eS galt, die concurrirenden Linien aus dem Felde zu schlagen, entstand ein so künstliche» Tarifsystem, daß da» verkehrtreibende Publikum sich in denTarifsätzen der nach Hunderten zählenden Tarifabweichungen nicht mehr zurechtfand, und so der Gnade der Eisenbahnverwaltungm anheim gegeben war. Diese un gleiche Entwickelung des Tarifwesen» lastet schwer auf dem verkehr- Ireibenden Publikum, weil in vielen Fällen eine sichere Berechnung der Transportspesen und somit dieEalculation derSelbstkosten einer Waare kaum möglich ist. Selbstverständlich hat nun diese Tarifwirthschaft eine große Mißstimmung im Publikum hervorgerufen, denn es ist dadurch dahm gekommen, daß ganze Industriezweige lediglich davon abhängig find, «i« die Eisenbahnen in ihrem Interest« die Tarife gestalten und liefert die im August 1874 erfolgte theilweise Erhöhung der, und Hermann Arthur Vrachmann in Zwickau der Charakter als Tarife von 20Proc. den schlagendsten Beweis. Die Eisenbahn» Verwaltungen wachsen so zu einer Macht heran, die durch Fusion einzelner Linien zu einem Ganzen, durch Abschluß über Verband tarife und dergl. sich von Tag zu Tag vergrößert und selbst dm StaatS-Einrichtungen gefährlich werden kann. Hierfür nur ein Beispiel. ES ist in letzterer Zeit heftiger Streit über Freihandel und Schutzzoll geführt worden, die Gemüther haben sich hierbei auf das Heftigste erhitzt und cü sind doctrinäre und realistische Anschau ungen von beiden Seiten genügend geltend gemacht worden. Was soll aber aller dieser Streit nützen, was soll ein Einlenken in die Schutzjvll-Politik im deutschen Reiche für einen Erfolg haben, wenn eS möglich ist, daß drei oder vier Eisenbahn-Verwaltungen, die zusammen einen Tarif-Verband schließen, eS ermöglichen, daß in Folge der Frachtsätze aller Schutz illusorisch wird? Gegenwärtig kostet der Centner belgisches Eisen nach Berlin von den belgischen Hüttenwerken weniger Fracht, als der Centner westfälischen Eisens nach Berlin. Wo bleibt da der Schutz durch den Zoll? Kann aber nun eine Negierung eS sich gefallen lasten, daß die Maßregeln, welche sie zur Hebung oder dem Schutz einer Industrie oder der Landmirthschaft oder des Handels ergreift, willkürlich durch die von den Eisenbahn-Verwaltungen befolgte Tarif-Politik durchkreuzt und illusorisch gemacht werden? Es gilt das nicht allein blos von dem Hcrabsetzen, sondern auch von dem Hinaufsetzen der Tarifsätze; letzteres namentlich für den localen und den auf mittlere Entfer nungen sich erstreckenden Verkehr, für welchen eS keine Concurrenz- linicn gibt, mit welchen das Publikum lediglich in die Hände der Bahn-Verwaltung gegeben ist. Diese 2 ar.s Politik haben nun keineswegs die Privatbahnen allein betrieben, sondern sie ist auch von den Staatsbahnen verfolgt worden, um den Verkehr nicht auf andere Linim übergehen zu lasten. Nach der Errichtung des deutschen NeichS-Eiscnbahn-Amte» richteten sich alle Wünsche auf Abhilfe dorthin und die erste Ant wort war die Genehmigung zur Erhöhung der Tarife, d. h. eine Verschärfung des bisher bestehenden Zustandes, weil gleich von vorn herein vorgesehen wurde, daß die Erhöhung nicht auf alle Güter sich ausdehnen dürfte. Diese Maßregel , ist zwar theilweis, aber noch nicht ganz beseitigt und — wie bei halben Maßregeln eS immer der Fall — haben weder die Bahnen, noch das Publikum irgend welchen Vortheil davon gehabt. Seitdem müht sich die Reichs Eisenbahn-Behörde vergebens, um Aenderungen de» bestehendm Zu standes vorzrmehmen, oder durch Schaffen eines Reichs-Eisenbahn Gesetzes die Grenzen festzusctzcn, welche die Compctenz der obersten Ncichsbehörde in Eiscnbahnsachen bestimmt. Hier gehen die An sichten über die waagchaltende Linie sehr weit auseinander. Die Ncichsbehörde muß im Interesse ihrer Wirksamkeit wünschen, ihre Compctenz so weit als nur irgend möglich auSzudehnen, die Staats- und Privatbahn-Verwaltungen wollen andererseits wenig als möglich von ihrer Autonomie opfern. So ist eS gelom men, daß nun schon mehrere Entwürfe zu einem Reichs-Eisenbahn Gesetz im BundeSrathe gescheitert sind. In diesem Kampfe hat naturgemäß auch die Tarif-Frage eine große Rolle gespielt. DaS Neichs-Eisenbahnamt empfahl das natürliche System, die Bahnver Wallungen Norddeutschlands zuerst das Werthtarif-System, wie eS gegenwärtig besteht, nur rcformirt; dann das gemischte (Braun schweizer) System, welches zwischen dem WagenladungS-, Gewichts System und der Werth-Tarisirung in der Mitte steht. Endlich hat noch auf Anregung des Reichstages im vorigen Sommer eine große Enquete über die Tariffrage stattgefunden, deren Resultate in nächster Zeit zur Veröffentlichung gelangen werdm. So wogte der Kampf der Interessen hier hin und her und hat namentlich in neuerer Zeit die Eisen-Industrie bedroht durch die dem Ausland gewährten Tarif-Erleichterungen, eine große Agitation in's Leben gerufen, der sich die Gewerbtreibcnden aus allen Theilen Deutschlands angeschlossen haben und der auch die Land- wirthschast nicht fern steht. Diese Kundgebungen, das mehrmalige Scheitern des Entwurfs für ein Eisenbahngesctz auf der einen Seite der Widerstand der Eisenbahnverwaltungen gegen die angebahnten Reformen, das ängstliche Wachen derselben über ihre volle Autono mir auf der andern Seite lassen den gegenwärtigen Zustand als un haltbar erscheinen. Es muß Etwa» geschehen zur Abhilfe der von allen Seitm anerkannten Mißstönde. Aber was? Das ist die Frage. Von Seiten der Staatsbahn- oder Privatbahn-Verwaltun gen wird die Erlassung eines Reichs Eisenbahngesetzcs in Vorschlag gebracht, durch welches der Ncichsbehörde eS möglich wird, das in der Reichsverfassung dem Reiche übertragene Recht in vollem Umfange zu wahren, in welchem die Tariffrage und alle auf die Interessen des Verkehr treibenden Publikums im Allgemeinen Einfluß habenden Momente geregelt werden. Diesem Vorschlag tritt in neuerer Zeit ein anderer, zwar noch nicht osficiell gemachter, aber vielfach in der Presse besprochener und auch im Reichstag zur Erwähnung gekommener Vorschlag des Ankaufs aller Eisenbahnen durch das Reich gegenüber. Es ist dies keine Lösung des, wie gern zugegeben werden kann, vielfach verschlungenen Kno ten», es ist daö ein Durchhauen des Knotens mit dem Schwert! (Schluß folgt.) Locale» vu» Sächsische». 2^J. Maj. die Königin Marie hat für die in Bremer- javm Verunglückten 100 Mark gespendet. Wegen erfolgten Ablebens S. D. de» Fürsten Leopold zur Lippe hat det hiesige Hof eine Trauer in der Dauer von einer Woche angelegt., * ? vr. pdil. Mayhoff am hiesigen Vitz« >asium ist daü Ritterkreuz vom Herz, verliehen, und den Assessoren Moritz .'eipzig, Earl Bruno Kur» in Dresden thum'sche^ Sachs.. Ep Hern,- Gerichtsrath beigelegt worden. — Der König!. Hof hatte für die gestrige außerordentlich« Vorstellung dem Circu» Loisset einen Besuch zugesagt. — Se. Exc. der Herr Kriegsminister, Cavalerie - General v. Fabrice, veranstaltet am Donnerstag in seinen Räumlichkeiten eine glänzende Soiree, zu der zahlreiche Einladungen erlasse« werden. , — Au» dem Regulativ, welche» dir hiesige Kirchen-Jn» spection betreffs der künftigen geistlichen Amtshandlungen und die dafür zu entrichtenden Gebühren, beziehentlich deren Wegfall in der Parochie der Kreuzlirche bekannt macht, haltm wir es für angemessen, Folgendes in Kürze mitzutheilen. Gebührenfrei» Taufen finden in der Kirche und zwar Sonn-und Festtag« von Nachmittags 2 Uhr an oder Wochentags nach der Betstunde statt. Bei Nothtaufen ist dem Geistlichen nur der Aufwand des Fortkom» menS zu vergüten. Die Gebühr sür Taufen einzelner Kinder zu einer anderen Zeit beträgt 3 Mark, die für städtische HauStaufrn 6 Mar! und 1 Mark für Fortkommen der Geistlichen, für die in den Dörfern 6 Mark ausschließlich des Fortkommens. WaS dt« Trauungen anlangt, so sind sie nur gebührenfrei, wenn solche Sonn- und Festtags Vormittags 11 Uhr, Wochentags Nachmittag» halb 2 Uhr im Anschluß an die tägliche Betstunde vorgenommen werden, während für Trauungen zu einer anderen Zeit eine Gebühr verlangt wird, und zwar sür solche nach dem Formular 3 Mark, mit Orgclspiel 7 Mark, mit Rede und Lrgelspiel 20 Mark, sogenannt» Brautmcffe 50 Mark. Eine Haustrauung kostet 50 Mark. Bei gv bührenfreien Beerdigungen geleitet der Geistliche die Leiche vy« Eingänge des Kirchhofes oder von der Todtenhalle und spricht ack Grabe Segen und Gebet. Für Beerdigungen mit Grabrede sm» 1b Mark, für solche mit Begleitung vom Trauerhause ab m» Rede 30 Mark und mit Glockengeläute 75 Mark zu zahlen. — Von einer Anzahl hiesiger Fabrikanten für Gas- und Wasser leitung ist beim Stadtrathe eine Petition überreicht worden, in «et» cher nachgesucht wird, daß sie künftighin an die Verwendung de» vorgeschriebenen Materials zu Herstellung der Wasser« rohre für die HauSleitungen nicht mehr gebunden sein möchten. Mit Recht führen sie zur Begründung an, daß die Rohre, namentlich wenn sie aus den zwar billigen, aber nicht praktikabel», englischen Fabriken bezogen werden, was Verzinnung und Stärke anlangt, dinn Druck« nicht zu widerstehen vcrnwgen und deshalb oft platzen. Wt» selbst haben Gelegenheit gehabt, eine Masse Bcstandtheile solch» Rohre zu sehen und uns zu überzeugen, daß die Wandungen und die Verzinnung oft ganz unegal und dünn sind, so daß es nicht zu verwundern ist, daß eine solche schlechte Arbeit die übelsten Folgen nach sich zieht. Es wäre daher im Interesse der Hausbesitzer sehr zu wünschen, wenn der Stadtrath nicht allein diejenigen Fabrikanten, welche solche unsolide Arbeit geliefert haben, sondern auch diejenige» namhaft machte, welch« ein solcher Vorwurf nicht treffen kann, der», Herstellungen mit dem vorschriftsmäßigen Material vielmehr die Probe bestanden haben. An die Hausbesitzer aber selbst richten wtt die ernst« Mahnung, so oft al» thunlich durch Sachverständige die Rohrleitungen untersuchen zu taffen, dabei aber namentlich selbst mit zu rcvidiren, ob sich Blasen an denselben zeigen; denn ist die» dtr Fall, so steht auch ein Platzen sicher zu befürchten. Welche Schäden aber dadurch in dcnHäusern schon angerichtet und daß ganzeEtagrü unter Wasser gesetzt worden sind, ist bekannt. Also Vorsicht auch in dieser Beziehung. — Nach einem von dem hiesigen Stadtrathe bestimmten Tarif sür die Grubenräumung und die Ausfuhr von Latrinenfässern in der Stadt, sind vom 1. Januar 1876 ab für den Export eines Cubikmeters RäumungSmaffe an di, Dünger-Export-Actiengesell- schaft zu zahlen: 3 Mark 15 Pf.; bei Gruben, an welche mit den Pferden und Geräthschasten gefahren werden kann: 3 Mark 75Pf.; bei solchen, wo dies nicht geschehen kann, bei Gruben, deren Räu mung niit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist, ä Cubikmeter bis 5 Mark. Eine Erhöhung der Sätze um 50 Proc. tritt ein bei Gruben, deren Räumung in der Zeit vom 1. Mai bis 31. August stattfindet. Vom gleichen Zeitpunkt ab ist für die AuLfuhre ge füllter Latrinenfäfser zu gewähren für die von 1 bi» 3 Faß 3 Mark 40 Pf.; von 4 bis 5 Faß 5 Mark und von 6 Faß 7 Mark 50 Pf. Die von der Dresdner Handelskammer in 1000 Exempla ren hergestellten Listen entwertheten Papiergeldes sind sofort vergriffen und hat die große Nachfrage eine neue Auflage nöthig gemacht. Morgen werden im Verbrennhause im Hofe des Land hauses 1,200,000 Thlr. aus dem Verkehre zurückgezogenen Kassen- bivetö der Creation vom Jahre 186? den Flammen übergeben. Am gestrigen Tage ist durch die hiesige Armenkasse an die Verunglückten und deren Hintcrlassene in Bremerhaven die erste Rate an 2500 Mark von den eingegangenen Liebesspenden abgesen det worden. — In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend hat in der Antonstadt eine Säbelaffaire stattgcfunden. Ein junger Handar beiter kam aus uns unbekannter Veranlassung in Conslikt mit einem Lieutenant vom hiesigen Schützenregiment und hat von demselben in Folge dessen einen scharfen Hieb über den Kopf erhalten. Die m Gange befindlichen Erörterungen werden die Sache wahrscheinlich weiter aufklärcn. — Gestern Mittag ist beim Rangiren von Eisenbahn-Wagen am Zell'schen Wege der vom Eisenbahnbataillon zur sächs. Staats »ahn auf Zeit commandirte Soldat Nubisch dadurch verunglückt, iaß ihm ein Waggon über den einen Fuß weggegangen und ver- elbe ihm dadurch total zerquetscht worden ist. Der Verletzte ist, wie wir hören, nach dem Garnisonlazareth, geschafft worden. — Am frühen Morgen des ersten Feiertags hat vor einem ! Bäckerladen am See ein Exceß stattgefunden, bei welche», ein in der Näh« haltender Milchfuhnnann. der dem von einer Ueber»ahl junaer