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tsrßeLt — La» «ngltßhe Zeitwort grow bleutet wachse« — geht aus -«»selbe« Ursprung zurück wie La» Wort Gra», das un» also zeigt, »t« sich die Farben- dagetchnuug „a,ün" entwickeln konnte. Das Wachsende und da» Grünende. Go konnte »grün" auch die Bedeutung von »frisch" annehmen. Wir sprechen von grünen Heringen, da» sind srischgesangene, noch nicht gepökelte oder geräucherte Heringe: der Bayer bezeichnet junge» vier als grüne» Bier, und für den Hut- wacher sind grüne Haare die Haare von frisch abgezogenen Kellen. »Grün« Verfinge sBlaubeerens sind rot" sagt man in Mittel- und Ntederdeutschland. Die Bedeutung von grün al» Farbeuvezcichnung ist in den zuletzt genannten Fällen vollständig verschwunden, ebenso wie in dem bekannten Wort Goethes »Grün ist de» Leben» goldener Baum". Schiller sagt: »Unsere Bekanntschaft ist noch grün", und wir sprechen iu dieser Hinsicht von einem grünen Jungen oder von einem Grünschnabel. Der grüne Zweig ist da» Symbol de» Kräftigen, Ge deihenden: von einem, der nicht recht vorwärts zu kommen vermag, sagt man: »Er kau» auf keinen grünen Zweig kommen". Unsere Vorfahren erhoben dann Grün, die Karbe de» neu erstehenden Frühling», zur Farbe der Freude, der Hoffnung und der Liebe. Da» Wort „grün" nahm die Bedeutung von „lieb" an: die grüne Sette, von der in dem bekannten BolkSliede „Mäbele, ruck, ruck, ruck" die Rede ist. ist die liebe Seite, die Herzseite de» Menschen: in Schützes »Holsteinischem Idiotikon" liest man: Die „plattgalante" Holsteinerin pflegt den Herrn zum Sitzen an ihrer Sette mit den Worten ctnzuladcn: .^Setten se stk man an Mine grüne Sid, dar i» noch teen een verdrügt!" „Jemandem grün sein" bedeutet „Jemandem gewvgcu sein": der Wachtmeister in „Wallcnsteins Lager" erzählt seinen Kameraden, daß man bet Hofe dem Feldhauptmann nicht grün sei . . . Wie bat man sich nun das „Grün" in dem Namen „Gründonners tag" zu erklären'? Biele sind der Ansicht, dast diese Bezeichnung von -er all gemein in Deutschland verbreiteten Sitte herrühre, an diesem Tage grüne Kräuter zu genießen. Die Sprachforschung nimmt aber demgegenüber wohl ukit Recht an. daß sich die Sitte au» dem Namen entwickelt habe und daß die Bezeichnung dieses Tages kirchlichen Ursprunges sei. In der Tat wird dieser Tag schon früh in der lateinischen Kirchensprache der ckiss viriäum sTag der Grünenden) genannt. Biride» hieße» die losgesprochencn Büßer, die die Fastenzeit hindurch Butze geübt hatten und die am Gründonnerstag wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen ausgenommen wurde». Wie das Wort viridis diese kirchliche Bedeutung erlangen konnte, zeigt die bekannte Stelle deS Lukas- EvaugeliumS: „Denn so man da» tut am grünen Holze, was will qm dürren werden'?" Al» später die kirchliche Bedeutung des Wortes „Gründonnerstag" in Vergessenheit geraten war, suchte man nach einem anderen sachlichen Zu sammenhänge. und dieser wurde schltetzlich durch die grünen Kräuter hcrgestellt. Vom Gründonnerstag ging die Bezeichnung „grün" auch aus die Karwoche über, die in manchen Gegenden unseres Vaterlandes noch-heute die „grüne Woche" ge nannt wird. Das Herz braucht seinen Feiertag. Da» Herz braucht seinen Feiertag, Daß es nicht verstauben, versinken mag Auf den lärmenden, heißen Straßen der Welt, Unter düsteren Wolken, im welkenden Feld . . Wenn der Abend tränenschwer träufelt herab, Und der Morgen fahl dämmert wie fernes Grab . . Wenn de» Wetters natz-schauernder Mantel weht, Wenn des Herbstes Flor auslischt und trauernd vergeht — Das Herz braucht seinen Feiertag, Daß es einmal singen und jubeln mag! Dein Bruder, deine Schwester braucht Feiertag! Wer weiß, wie dunkel 's bei ihnen sein mag — Daheim brennt ihnen kein wärmendes Licht . . Zerwühlte Hände, verbleichend Gesicht . . Sie schauen kein leuchtend Abendrot. Nnr immer Mühe und Leid und Tob! Und sind Loch zur Freude gebor'n und getauft! Und sind doch mit teuerstem Opfer erlauft! Bring' du ihnen von deinem Feiertag, Daß ihre Seele Gott finden mag! üntekdiltung». Seildge «r. 7» Stgnuujkt I8LL Donnerstag, den 5. April 1917. Nadcberg. Gerhard FnchS. Weiße Narzissen. Erzählung von Helene Stökl. <S. Fortsetzun,.) „Ich muß sterben," unterbrach ihn Heinz. „Sie sagen mir nicht» Nene». — Ich habe eS nur in der letzten Zeit manchmal vergessen." setzte er leise Hinz« und legte die Hand über die Augen. „Sic haben mir ja im allgemeinen von Ihren Krankhcitserschcinungeu er zählt." fuhr der Oberst fort, ohne die Unterbrechung zu beachten. „Tun Sie die» jetzt noch einmal, aber mit aller Ausführlichkeit. Fangen Sic bei Ihrer Kind» beit an." Heinz erzählte, der Oberst fragte. Zwischendurch beugte er sich über de« Kranken und untersuchte wieder. „Ich möchte kein abschließendes Urteil aus» sprechen," sagte er endlich, wenigstens nicht allein. Wenn es Ihnen recht ist. komme ich mit dem hiesigen Arzt wieder, er soll in Fälle» wie der Ihrige recht tüchtig sein." Heinz nickte stumm. Schon nach kurzer Zeit war der Oberst zurück, doch wieder allein. „Doktor Bogt konnte mich nicht begleiten, er ist selbst krank. Er hat mir aber die Instru mente gegeben, die mir hier fehlten." Von neuem horchte und untersuchte er. „Sagen Sie mir offen, wie es um mich steht," flehte Heinz. „Die schlimmste Gewißheil ist bester als diese Ungewißheit. Sie hat mich in der letzten Zeit un sagbar gequält. Ihr Ausspruch ist Leben oder Tod für mich in mehr als einer Beziehung." lieber die Züge des Oberst flog ein Lächeln, das aber sofort wieder ver- schivand. „Nach der Meinung, die ich von Ihrem Zustande gewonnen habe," sagte er ernst, „und von der ich glaube, daß sic keine irrige ist, sind Sie ein durchaus gesunder Mensch, der aber falsch behandelt wurde und nur einer ent sprechenden Lebensweise unter richtiger ärztlicher Behandlung bedarf, um seinen Platz im Leben voll einnchmen zn können." Heinz hatte sich mit einem Ruck aufgesetzt. Seine schmalen Wangen über zog fliegende Röte. Seine Augen bohrten sich angstvoll in die des Oberste». „Kann das wahr sein, suchen Sie mich nicht aus Mitleid zu täusck>enk" „Ich würde weder den Namen eines Arztes noch Ihres Freundes ver dienen. wenn ich das täte." sagte der Oberst feierlich. „Aber wie ist das möglich! Der Arzt, der mir das Leben absprach, kannte mich von klein auf." „Vielleicht liegt darin die Erklärung seines Irrtums. Er wußte, daß Ihre Eltern beide herzleidcnd waren: der Schluß, daß auch Sie es seien, lag nahe und ich»? eine Voreingenommenheit, die durch Ihre Schwächlichkeit unterstützt wurde. Die Folgeznstände der schweren .Krankheit, die Sie in Ihren Eutwicklungsjahren durchwachten, ließen sich leicht als organisches Leide» nussasscn. während sie nur vorübergehende waren. Sie hätten zu ihrer Hebung gerade der entgegengesetzten Behandlung bedurft, der Anregung und Uebnng. statt der ängstlichen Zurück. Haltung von jeder frischen Lebensbetätigung. Die mußte sich ja hemmend aus Ihre Wiederherstellung legen. Ihre Kränklichkeit ließ Ihren Lebensmut sinken, Lein Wunder, daß der Arzt die Diagnose auf frühes Hinstcrben stellte." „Aber andere Acrzte bestaunten dies Urteil!" „Ja. nachdem sie durch die Meinung Ihres Arztes beeinflußt waren. TS ist nicht ganz leicht, bei einem Kranken, den man nicht regelmäßig behandelt, "festzustellen, ob man cs mit einem konstitutionellen, unheilbaren Herzleiden oder mit einem wohl schweren, doch heilbaren Nerbenübel zu tun hat. Auf letzteres dürfte übrigens Ihr Aufenthalt im Süden schon günstig cingewirkt haben." Ter Oberst schwieg. Unverwandt hatte Heinz in sein Gesicht gestarrt. Jetzt kehrte er sich ab. um die Träne» zu verbergen, die ihm unaufhgltsam auö d«n Stereotypeur und Buchdruckerei- HUfsarbeiter gesucht Dresdner Nachrichten Marlenstraße 88. DNU- Mvlitl8«r -MG für Lastfuhrwerk sofort gesucht. Schulgutstraße S. zum sofortigen Antritt sucht Niedersedlitz. llloktromontsur für Prüfstation. 8«dlo»»«r für Rohrverlegung, k»drUl0l»vr«r -fische Dtznamodürften- Zrik Dre<de«'N.. Leipziger Str.81. SächMck Dre-de« Ein'zu U ldstern ausgrlernter wird zum sofortigen Antr. gesucht. »Vt«l IL»1»«rtior, An der Fttedr.-August-Erücke Dresden-N. gum sofortigen Antritt wird ein o tüchtiger, unverheirateter Verwalter gesucht. Meldungen mit Zeugnis abschriften erbittet Jnsp., Rittergut BurkerSdorf bei Hirschfetde i. Sa. Junger, energischer Verwalter für sofort auf ein Gut in Nieder- schlesien gesucht. Zeugnisse und Gehaltsansprüche, u. u. ISSV an dt« Exp. d. Bl. erbeten. MÄrder ÜMSII-s'ei'MSl. für leichten Einspänner, der in Striesen oder Blasewitz wohnt, «»t«rt gpnrroirt. Meldungen au Lsdsrlvorlr keoäor vuremrum, zur Beaufsichtigung eines 125 Acker großen Ntttergutswaldes. Der Wärter muß zuverläffig und Raubzeugsänger sein. Meldung schriftlich unter IS. IS«8 an die Erp. d. Bl. erbeten. Wchtlmr «MIM. welcher mit Brauerei-Maschinen, speziell auch Kühl- und elektrischen i Anlagen genau vertraut, Reparaturen selbst mit auszuiühren in der Lage und cv. auch zur Vertretung des Maschinenmeister» ge eignet ist, wird zum baldigen Antritt gesucht. Offerten mit näheren Angaben erbittet dotisn - Li«rdr»»ersi rn ll«1«»itr, I»ev««Ier» 28. sucht !Tt»«I»«x L vtttriee, G. «. b. H., Königstrqße 12. Gesucht wird zu baldigem Antritt ein älterer, militSrfreier und unverheirateter herrschaftlicher für einen größeren Haushalt, der iu allen Zweigen des Dienstes, namentlich Servieren, Instandhaltung von Silber und Glas, Herrengarderobe, Fensterputzen re. aufs beste Bescheid weiß. Zentralheizung »st im Winter mit zu besorgen. Anerbieten unter Beifügung von Zeugnisabschriften und möglichst Photographie unter k»I. 7S3 an den „Jnvalidendank" Leipzig erb. für 1S./4. oder 1./S. energischen 1. Berwalter; ev. Kriegsbe schädigten. Zeugnisabschr., die nicht zurückgesandt werden, sowie Gehaltsforderung an 8«b»S»iI»«eg, Rittergut Borthe« bei Lockwitz-Dresden. a. d. Post Boritz. Our Pflege ». Abmattung von o bv Stück Melkvieh und event. 12 Stück Zugochsen wird für 1. Mai d. I. eln tüchtiger gesucht. Vorstellung u. Zeugnisse erwünscht. Frau Gut Ottewi^,^Post Zschaitz 8edo!ar zum Antritt nach Ostern auf großes Gut mit Rübenbau und Brennerei gejucht. Landwirts- söhne, die schon im Beruf tätig waren, bevorzugt. Bei guten Leistungen ohne Pension. Event. Taschengeld. Vorverlt I-aer» bei Oschatz i. Sa. Luche für lofort einen jungen v strebsamen Mann aus guter Familie als > LehrgeS» 40g Mark. ! Rittzergut Burkersdorf «t Neustadt i. Sa. sür 1. Mai d. I. gesucht vom Rittergut Hirschfteiu sowie HauSmädchen für Stadt, Ober- u. Ledrschweizer empf. ch»»r» w «I»»ptto<x, Stellenvermittlerin, Dresden, Gr.Plauenschc Str.37. Tel. 28183. Zuverlässige Frauen zum Austragen von Zeitungen werden gesucht. „Dresdner Nachrichten" Marlenstrahe 88/40, I. Ritterg. Böruichen b. Oederan sucht Gärtner oder Gärtnerin zu Obst-, Gemüse- und Lrdtxerbau. Für 1. Mai 1917 wird für ein Rittergüt ein Herrschaft«-Gärtner, welcher Jagd und Wald mit zu beaufsichtigen hat, gesucht. Ieug- nisabschr. u. Gehaltsanspr. unter V. I». >»» Erp. d. Bl. erbeten. tlrDeutsch.Dcvyichte.Religionin Oberklassen <9. u. 10. Schuljahr) 8 persofottgesucht. K. Hoffman«» Institut, NiederlSßnitz. vollst. firm iu Stenographie und Schreibmaschine (Ideal), nach Vorort Dresdens für dauernd sofort gesucht. Gef. Off. nebst Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. nnt. Ü. I«2ü Erp. d. BI. erb. veidliek oäor mLimited, sür Buchhaltung, Korrespondenz, Registratur, möglichst au» nicht weiterarbeitendcn Schuhfabriken sür spätestens I.Mai d.J. gesucht. Schriftliche ausführliche Meldungen mit Gchaltsansprüchen sind zu richten an die 1»!! VMckgM!!M Vrv8(1vu-.1. 19. in Bnchhaltungsarbciten bewandert, sür I. Mai oder früher in dauernde Stellung gesucht. Angebote mit Angabe der GehaUs- ansprüche und unter Beifügung von Zeugnisabschriften erbeten unter I. I». 4«» an den „Invalidenvänk" Dresden. «ltche für 1. Mai oder srüher > ^ eine tüchtige nicht unter 20 Jahren, die m Geflügelzucht, Gartenarbeit und einfach bürgerlicher Küche erfahren ist, Landwittstochter bevorzugt. Zeugnisablchnsten u. Gehaltsan- sprüchc zu »enden au Ara« v«r>ckte, Rittergut Hirschfeld bei Deutschenbora, Bez. Meißen. <!>ür einen größeren Herrschaft!. Haushalt wird für baldigst eine ,ehr zuverlässige, erfahrene, nicht zu junge »imiiSIIeilli gesucht, mit nur allerbesten Emp- ! feljlungen. Der. Angebote unter «. K. »vas an Haasenftein L Bögler, Gera-Reuß, erb. I-edrinäildieii Lür kutr aus achtbarer Familie genickn. »titelet,, Marienftr. SV» Ecke Divpoldiswaldaer Platz. I HsII«NAe»uc»»s ^ 60 jähriger, ungemein rüstiger Zum Ib. April fleißiges 81li!iei«iiiSüctie«i gesucht. Nähen und Plätten Be- dingung. Zeugnisse und Bild erbeten an Arau L. Sortaaanii, Rttgt. Otzdorf, Post Niederstriegis i. Sa. Gutemvf. Hausmädchen zu zwei einz. Damen s. 15. April od. 1. Mai gesucht. Blasewitz, Schnbettstraße 12, l. r. m. reich. Erf. u. guter Allgemein, bildung, gewandter Redner, läng. Jahre iu der Porzellan- «ad Luxuswarenbranche lelbstän- dig geweien, kautionSfädig, sucht sofort od. water geeignete Position. — Lager, Kontor, Reis« »sw. — ; auch sür Firmen passend, die ihre Handclsbcz. auf das neu« Königr. Polen ausdchnen wollen, da der poln. Sprache mächtig. Off. erb. unt. L.» 1'. SI28 an Nnckvir L«1p»tU» FLllxer Lanävirt, Besitzers-Sohn, sucht Stellg. al» Kriegsvertreter auf größerem Gute. Off. erb. u. v. -L2 an Rudolf Mofse. Meißen. init langj. Zeugn. sucht Stellung bis 60 Stück Großvieh mit seinen eigenen Leuten bis 15. April oder 1. Mai. Gut eingerichteter Stall wird bevorzugt. Angebote unter V. SV22 au die Lrped. d. vi.