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HsgvLrrrSet L8SS 0re»A<«g-ZänS»»t-8ck»I»^, Ickokla-e - Litter- Sek«kaI»Sg vrE^krH- Itäkao. D«».rt. ^ --. Uprll 1V17. ^ nnd AarqBgtschift»B>>»: Marienftr-H- 3^L0. L«L ». »«lag »an «««»sch » »»ich«»»«» Bqug-.«-rllh- «A«rLNL''SSLL^ ! Anz-lg-n-Pr-is-. N»ch»r«< «« «,t »»Lütch^r Qu-IIen«nM»« <.Dre»di>«r «achr ») pE». - Un«rl-n,t« Schrlttftück, »rr»en nicht »ufdksachrt. I.6llei^swn ° 8ekulssnren ku«1. IVUnlLlakk ° ,,»»,»»,»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» „»»»»»»»>»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» »»»»»»»»»»«»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»,»,»»»»,,»» leiepkon IS0S5 Eegr. I8S3 o l. Preis tM< Ser Kriegrwille de» amerikanischen Kangreffe». MMrische vorterettmme» in stmettka. — Nie Verluste st« norwegischen Handelrslotte: »4 Schiffe mit Ist» IM r». im Wir» derlrakt. — Nie sraarlffsche» Schiffrverluste.—Nie Setteilrftui« i» rruutreich.—«ein neuer Srledearangebot der «Melmstchte. Ser deutsche >de«ddericht. Berlin, 4. April, abends, l Amtlich. ». T. v.) I« SSefte« bei Regemvetter nnr i« wenigen Ab schnitte« lebhafte Artillerietätigkeit. Im Oste« nnd in Mazedonien nicht- Besonderes. Sesterreichlsch-ungarischer Kriegrbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart de« 4. April 1S17: DestNcher Ziriegsschauplatz. Heareagrnpp« de« «»n eralfeld mansch all» ». Mackensen Nicht- mitznteile«. Heeresfront de» Generalobersten «rgher»»-» Joseph Ein öfterreichisch«n«sartscher Kliener schob i« Räume von Den- ein russisches NienporkKkngi^ng im Lnst- kampfe ab. Heeresgruppe de» GeneeacheldmarschaAp Prlnpen »eopold »»« Bauern Am mittlere« Stochod habe« mir, erhebliche Bente einbringcnd, den rnsfische« Brückenkopf Toboly in Besitz ge nommen. Sonst vielfach Anflebe« des GeschützkampfeS. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Sei« besondercS Ereignis. Der Stellvertreter des Chefs d«S GeneralftabeS: sW. T. B.) v. HSfer, Seldmarschall-Lentnant. Na» Gesetz de» Lollar». Nahezu 8WOOO Tonnen Schiffsraum sind von den deutschen Unterseebooten im Februar versenkt worden. Die Zahl für den März ist noch nicht bekannt. Wir haben aber aus den bisherigen Meldungen der Admiralität ent nehmen können, daß auch im lebten Monat die Arbeit unserer Unterseeboote sehr erfolgreich gewesen ist. und die Abwehrmittel, die England für Mär- angekündigt hat. bis auf den heutigen Tag noch nicht wirksam geworden sind. Das Unterhaus will zu einer Geheimsitzung zusammen treten, die englische Oeffentlichkeit fängt an, sich über Las Schweigen der Regierung zu beunruhigen, man hört sogar schon Stimmen, die allen Ernste- darauf Hinweisen, daß. wenn die Vernichtung der englischen Tonnage im bis herigen Umfange weitcrgehe, England sich vor die FriedenS- srage gestellt sehe. Damit sind, wenn cs noch nötig ge wesen wäre, die Erklärungen, die der deutsche Staats sekretär der Marine in den letzten Tagen wieder über die alle Erwartungen ttbertreffcn-cn groben Erfolge der Unterseeboote abgegeben hat, vollauf bestätigt. Das konnte Herrn Wilson, -er seit Kriegsausbruch der Vertrauens mann der Neuyorker Hochfinanz ist. nicht untätig lasten. ES ist möglich, cS ist sogar wahrscheinlich, baß er cS bei dem Abbruch der Beziehungen hätte bewenden lassen, wen» der Uuterseekrieg weniger erfolgreich gewesen wäre, wenn Herr Earson baS seit langem angekündigte Allheilmittel wirklich gefunden hätte. Unter Len jetzigen Umständen mußte er. mit vollen Backen in die KriegStronwete blasen. Die amerikanische MunitionSauSfuhr geht zurück, der Hafen von Nruyork ist verstopft, weil sich für die un geheuren Ladungen nicht mehr genügend Schiffsraum finden will. Die Neuyorker Finanzleute, die bei -er Nach richt von der Ablehnung des deutschen Friedensangebotes jubelnd und singend durch die Börsensäle tanzten, mußten lviedcrum, wie am 12. Dezember v. I., befürchten, daß die Munitionswertc sinken, der Goldstrom, der seit zwei Jahren in die Taschen der amerikanischen Händler und Fabrikanten geflossen ist, abebben würde. Dagegen gab eS nur ein Mittel: Krieg. Konnten infolge de» deutschen UnterseekriegeS die MunItionSverschiffungen nach Europa nicht mehr im bisherigen Umfange aufrecht erhalten wer den, dann mußte eben in Amerika selbst eine Konjunktur geschaffen werden, die auch fernerhin die hundertprozentige Dividende der Bethlehem-Werke und all der großen und kleinen Industrien, die sich vom „lukrativen Leichengeruch LeS Krieges" nährten, sichcrstclltc. Diese Verhältnisse muß man sich vor Augen halten, wenn man WilsonS Botschaft an Len Kongreß recht ver stehen und hinter -cm Schleier von Phrasen die wahren - lBeweggründe der amertSanischen Regierung erkenne» will.! Wilson spricht vom Völkerrecht, natürlich, er hat immer vom Völkerrecht gesprochen, und gerade dann am meisten, wo dieses Recht mit den Maßnahmen -er amerikanischen Regierung am wenigsten zu tun hatte. Er spricht auch von Menschlichkeit, weil „Menschlichkeit" ihm besonders liegt, weil das die zarten Gewissen der amerikanischen KricgSlieferanten so erfordern. Sic haben doch schließlich nur aus Menschlichkeit Granaten und giftige Gase gesandt, eS sind rein menschliche Gründe, aus denen Wilson jetzt die Kriegserklärung fordert. Er sagt cs ja selbst: „Ich denke nicht an die materiellen Verluste, so ernst sic sind, sondern nur an den allgemeinen Untergang von Nicht- kämpfern. Männern, Frauen und Kindern!" Allgemeiner Untergang von Nichtkämpfern, Männern, Frauen und Kindern! Es fällt uns ein. daß die deutsche Regierung diese Nichtkämpfer. was ja selbstverständlich ist, schonen wollte durch die- allgemeine Warnung, das gefährliche Gebiet zu besEcA'. Wir erinnern uns auch, daß die deutsche Regie rung- deH Texreinigten Staaten eiuen Weg nach England fretgelasfen hat. daß die deutsche Regierung also den „Ab machungen. auf denen der Weltverkehr begründet ist", in weit höherem Maße Rechnung getragen hat. als etwa Eng land. da-, trotzdem es eine völkerrechtlich zulässige Blockade über Deutschland nicht verhängen kann, jeglichen Verkehr der Bereinigten Staaten mit Deutschland schon seit mehr als zwei Jahren unterbunden hat und unterbinden durfte, weil sich der Präsident der Bereinigten Staaten Eng land gegenüber weder auf die „Gesetze der Menschlichkeit", noch auf die „Abmachungen zur Sicherung des Weltver kehrs" besinnen konnte. England gegenüber galt eben in Amerika vom ersten Tage des Krieges an ein anderes Ge setz. Ein Gesetz, das wir Gott sei Dank noch nicht aner kennen. unter das sich aber in Amerika alles beugt, daS mächtiger ist als alle menschlichen und göttlichen Satzungen, gewaltiger alL alle ideellen Kräfte. Es ist das Gesetz des Hauptbuches, des Kurszettels, des Dollars: der Gott Mam mon hat eS erlassen, ihm werden in Amerika heute Menschenopfer dargebracht. Hätte sich Wilson vor den Kongreß hingcstellt und hätte er gesagt: Durch den deutschen Untgrseckricg wird die Ausfuhr, dte UNS reich gemacht hat. unterbunden, dnrch den deutschen Unterseekrieg werden uns die Gewinne, die uns dieser Krieg gebracht hat, beeinträchtigt, durch einen deut schen Sieg wird das Milliardenkapital, das wir England und seinen Bundesgenossen geliehen haben, entwertet, wird Amerikas Reichtum beschränkt, die Weltherrschaft des Dollars, die wir uns in diesem Kriege errungen haben, wieder gefährdet: aus all diesen Gründen müssen wir mit aller Kraft zu verhindern suchen, daß Deutschland sein Ziel in diesem Ktiegc erreicht, — hätte der amerikanische Präsi dent so.gesprochen, so hätten mir wenigstens Achtung vor seiyer Aufrichtigkeit gehabt. Seine Phrasen von Recht und Menschlichkeit können in unseren Augen und in den Angen aller derer, die das wahre Sein vom Schein unterscheiden und unter -er Biedermannsmaske die abstoßenden Züge des MammonSpriestcrS erkennen, die nackte Unmoral seiner Politik nicht verhüllen, sic vcrursacl>en aber einen fast körperlichen Ekel vor solcher Heuchelei, bewußten Verlogen heit und gemeiner Verleumdung. Schließlich war ja bas alles zu erwarten. Herr Gerard, dessen wahrer vharaktcr leider erst erkannt worden ist, als c- »« spät tyar. hat neulich erklärt, Europa fließe jetzt in Blut, weil ein Mann daS Verlangen habe, von sich reden zu machen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Wilson, der noch im Wahlkampfe gesagt hat, er gäbe etwas darum, wenn ihm jemand die wahren Ursachen des Krieges nennen könne, jetzt mit der Entdeckung an die Oeffentlichkeit tritt, daß der „Krieg beschlossen wurde von Machthabern, provo ziert und geführt im Interesse von Dynastien, einer kleinen Gruppe ehrgeiziger Männer, die gewohnt sind, ihre LandSleute als Werkzeuge zu benutzen". Der Deutsche Kaiser hat das verfassungsmäßige Recht. Krieg zu erklären und Frieden zu schließen. Das ist so ziemlich das einzige Recht, das er vor einem amerikanischen Präsidenten, der ihm sonst an Machtvollkommenheit mindestens glcichkommt, voraus hat. Kein deutscher Kaiser aber hätte cSwNgen können und hätte cS gewagt, weil er von seinem Beruf denn doch eine höhere «nfsassung hat, als der gegenwärtige Prä- lsident, unter einem so nichtigen Vorwand leinen Krieg vom Za»«e »» reiße» »tt «Ist dem Elend, das er für das Volk im Gefolge hat, wie eS jetzt der amerikanische Prästd««t getan hat. Dafür hat das moralische Vermttwort»»«»- gefühl zu tiefe Wurzel« in der Brust unserer Fürste» go» schlagen, dafür sind sie zu eng verwachsen mit dem Dencke» und Fühlen ihres Volkes. Als Bismarck t» Reichstag de- „Norddeutschen Bundes" der Borunrrf gewacht wurde, -atz er Luxemburg nicht angegliedert hätte — unter andere» ßgt ihn auch -er junge Bebel deshalb getadelt —, gab er g«r Antwort, daß die deutschen Fürsten gewohnt seien, mtt chre» Volke ins Feld zu ziehen, und Laß kein deutscher Kürst t» ög- brcchende Auge eines Kriegers auf dem Schlachtfeld« >doe im Lazarett hätte schauen könne« mtt dem Bewnßkfet». dieser Krieg hätte sich mit Ehren vermeide« lassen. Dtetze Auffassung ist dem amerikanischen Präsidenten so fre»-. als einem Angloamerikaner eben deutsches Wesen stbe» Haupt sein kann. Nur deshalb konnte er die Verleumd»»» wagen, die deutsche Regierung habe den Krieg „ahne Initiative, ohne Kenntnis und ohne Billignmg beS BokVeA begonnen". Eine Antwort darauf erübrigt sich. Sie U gegeben und mit Blut besiegelt worden von Million«» »a» Freiwilligen, die nicht des Dollars wegen, sondern a»S Hatz- ligcr Begeisterung für den Schutz des Vaterlandes M ds» Fahnen geeilt sind. Die Antwort darauf wird gegode» von dem deutschen Bolle in seiner Gesamtheit auch heute noch Tag für Zag. Wilson hofft. Deutschland zu zwinge», dte aiiierl-amd schen Bedingungen zur Beendigung deS Krieges an»»neh men. Das war sein Ziel von jeher schon. Mußte eS fett» nach dem Gesetz des Dollars. Früher suchte er eS durch et«« Konferenz zu erreichen, heute setzt er das amerikanische Geld, die amerikanischen Schiffe, auch 300 000 Mann ameri kanischer Bürger dafür ein. Er wird erfahren, daß der Ein satz vergeblich gewesen ist, er und die Italiener, die heute von ihm schlechterdings alles erwarten. Skeptischer stud Lre Franzosen. Sie haben gesehen, wie schwierig eS tst, nur über die kurze Strecke von England her Kohlen zn be kommen, und fangen an einzusehen, daß cs eine Illusion wäre, auf amerikanische Wafscnhilfe zu hoffen. Ganz resigniert sind die Engländer. Sic haben noch nie ein Interesse au Amerikas Kriegserklärung gehabt, ihnen hat Wilson die größten Dienste geleistet, als er den Untersee- kricg verhinderte, jetzt hofft man in England nur noch auf amerikanische Lcbensmittelschiffc, aus eine indirekte Ad- schwächung des UnterseekriegeS. Auch diese Hoffnung wird enttäuscht werden. Wilsons Kampf für den Dollar sge- nannt „für Demokratie, Menschlichkeit und Freiheit") wird England nicht retten und Deutschlands Sieg nicht hindern. Das ist dte felsenfeste Zuversicht des deutschen Volkes, in der cs auch der zu erwartende Kricgsrnf des amerikanischen Kongresses und seine Ausbeutung durch unsere Feinde nicht wankend machen wird. Amerika war der letzte Trost des Verbandes, er wird versagen, dann aber wird die Well, die Deutschland zertrümmern wollte, an den Frieden denke« müssen. Deshalb läßt uns auch »rlles, was in der nächste» Zeit in Amerika geschehen wird, vollkommen kalt. Wir kennen unsere Kraft und wissen, daß uns Amerika nichts anhaben, daß es den deutschen Frieden nicht hindern n»d kaum verzögern kann. » Der KricgSwillc deß amerikanischen Kongresses. i>. Die letzten Depeschen aus Washington lassen keine Zweifel bestehen, daß beide Häuser deS Kongresses die von Flood cingebrachtc N c g i c r u n g S e n t s ch l i c ß u n g. nach der der Kongreß erklären soll, daß zwischen Amerika und Deutschland der Kriegszustand besteht, gutheiße« werden! Der Antrag sollte Mittwoch beraten werden. Der Vorsitzende des Senatsausschusses für mili tärische Angelegenheiten brachte eine Vorlage ei« über die militärische Ausbildung von einer halben Mil lion Männern von 20 Jahren. Man nimmt nach einer Reutcrschen Privatdcpcschc aus Washington an. daß der Kongreß die Erklärung des Kriegszustandes in zwei btS drei Tagen genehmigen wird und daß bei einer Ab stimmung nur kleine Gruppen von Pazifisten sich widersetze» werden. Die Botschaft des Präsidenten wurde im Kongreß mit Beifall ausgenommen. Die Stimmung des amerikanischen Volkes. >' Die „Times" meldet aus Washington, daß in den östlichen Distrikten Kriege begeistern»« herrsche. Dagegen erklärte ein Senator des Westens: Ans zehn pa»i-