Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-02
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kr. -e — L>rvt»«Iner Xsodrlvlit««. Seit« > — . 4-M E. II. M , Z w i ck a u. „Wer ist der ReickistagSabgeordstel- gewesen, der seiner Zeit in der großen Bierrede im Reichstag den Ausdruck gebraucht hat: „Daü Bier, das nicht getrunken wird, hat leinen Berus verfehlt" ? — Der Redacreur der „Berliner Tribüne", L)r. Alexander Vieycr. 4-M L, R-, Bange n. „Existirt im Königreich Sachsen eine Berordnung. wonach dieKreiöbauplmgnnichasten nach preußischem Muster „Regierungs-Bezirk" genannt iverden, ivie man jetzt öfters offiziell liest? Auch Poststempel giebl es mit „R.-B." — Die offizielle Bezeichnung ist Kreiübauptmamrschast trotz aller Post- stempel der Welt. 4-4 A non» m, Plaue n. Du rüluntest neulich in Deinem Brieftasten die grauen als praktisch gebildet. di« Kücbe und Wäscheschrank selbst besorgen. Wie bezeichnest Du denn aber die jenige, die nebenbei ein floltaehendeS, offenes 6!eichäst allein besorgt und die dadurch entstehende Buchstllnnng auch allein vertritt, auch ost noch Stunden lang dem Manne behilflich sein must." — Die Frau ist ein Prnchteremplar und verdient in »bsonria geküßt — und später als Seltenheit dem Alterthums-Museum überwiesen zu werde». 4-M 2 wißbegierige HandwerkSbursche n. Herberge Kötzichenbroda. „Alo wir jüngst das Dorf Kotitz bei Coswig ab gesockten hakten, bemerkten wir beim Verlassen deS OrteS am Mbr- rvege nach lNaundon einen Rasenplatz von der Größe eines mäßi gen Wohnzimmers, der durch 9 oder 10 steinerne Gartcnsäulen um schlossen war. Dieser Platz enthalt alle Gräber, von denen 4 mit Grab steinen mir verwitterten >^»schristen versehen sind. Das Dort Kotitz ist »ach Coswig gepsarrt, hat somit keinen eigenen Friedhof; könnten Sie uuü uu» Näheres über den Ursprung betagter Gräber angebcn?" — Der in Krage stehende Ort war von alten Zeiten her Begräb- nißstätte nie die Leichen von Verunglückten und Selbstmördern, die vom Clbstrome an das Kötitzer Ufer getrieben und dort ge richtlich aufgehoben wurden, seit einigen fahren aber werden der artige Aiugesundene cio manchmal Fremdlinge, deren Rainen und Herkunft me bekannt wird) auf dem Friedhöfe der Coswiger Kircb gemeinde bestallet. . A r iii i n E., a h a rand t. „Ehrenfester Ritter Schvörke. verkörpertes r/eiieon der 2'öissenichasl und der praktischen Cnali- rringen des stebens-, auch Du Iiast geliebt und gelebt ire'p. lebst »octi ganz uuiiiterst höre mein Leid, crtheile Deinen uiiieblbaren R'alli. Vor reichlich drei fahren befand ich mich in dem schönen Clbstoreur : den Ausenthalt dort versüßte mir die aufrichtige stiebe eures holden, bescheidenen Mädchens ganr ungeniein. Da rrsten mich -caiurlienverliältnine aus deir Armen der Lieblichen: Tbränen und reurige Frencichivüre bildete» den schweren Abuchtest : rctz eilte >ort, un, bald wieder rrrrückrukehren. Allein widrige Zufälle hielten mich ab, selbst der Vriewerkelir schlief ein. Run komme ich zurück und rinde sie, die ich über Alles lieble, verheiralbek, ein reizendes Pfand ihrer zweiten stiebe aui den Armen. Begreifst Du meinen unend lichen Scbmeiz, glaub» Du, ick könne wieder Drost und ar.eden rinden, Racke mir, ich wünsche Dir auch ein rrobes, glückliches stleuie.hr, was mir freilich versagt ist! üb mit Retten, Singe», steseir — Ich die Süße kann vergesse», üb mit Tanzen, Küsten. Vage» - Vck daS große steid kann frage», — üb ich wohl als strammer Zecher — Kinde einen Gramzeibrecher, — üb ich mir »»in das stebeu kürze, — ZRicb eliva ins Wäger stürze, — Üb die stäuder ich durcbeile. — Üb klagend ich zu Hause weile, — üb ich rvolrl als Vunggeselle — Beschließe meines Damms Hölle, — Oder ob ich leb alb Därke. — Lieber, guter Ritter Schirärke?" Z- Wer mit io ndeler staune — lieber reinen Kummer »wicht. Der bricht nur den Schmerz vom Zaune. Heimlich lacht der IcsteWicht, stiller Schmerz hat schon sein Ende — Wcnn das Herz langsamer vocht, lind K-i» 'Nichts so heiß gekocht — Daß es nicht verkühlen könnte. ' M a rio, R ä ck n i tz st r. „Sokrates des neunzehnten Fahr Hunderts! staß auch aus mich einmal Deine Gnadeusoune herab scheinen. Ich habe immer reckt eistgknlte Hände, was nickt immer angenehm ist: kann man dagegen Etwas rlmn? Eck kann doch nickt soüivähreud Pelzhandschuhe trage», indem sich das dock gar nicht hei der Arbeit ltm» ließe". -- Wenn Dick der Strahl der Dir hiermit feierlichst überreichte» Gnadensoime nickt wärmt, io trage Pulswärmer: es ist bewiese», daß das Warmhalten des Hand gelenkes warme Hände giebl. 2 A b., D ö b c l n. „Es wird hier von einem scheinbar an- ständigen Herr» < Preuße), welcher noch z» ivcnig erkannt ist, de hniiptek, daß sie ans dem Rittergut Röderhof d. Halderstadt möglich Liöder" lieber älS PebUrMirgö ^Slckszg^ SNslatt blos in den Äaßkrug ge »getreuen auf. Für'S Gewesene giebt de, funden haben. daß ..-loa« Kl LlvutLS, ckaa K. ckanuax 1832 ^ebekr Sie die für den Nachfolger Jude nichts. --MA. K. «Könnten Sie man Warzen vertreibt ?" — ... .. , ^ seidenen Faden oder Bestreichen derselben mit Höllenstein bietet sicheren Erfolg. »-.Amalie H. 2. Warum ist in irgend... blondes Mädchen die Heidin .... als intriguant, kokett u. s. w. bezeichnet wird? (Bin nämlich brünett.) 3. Habe trotz »reiner 2-3 Jahre noch keinen Mann, mag auch keinen, sie sollen alle, wie ich gehört habe, nichts taugen, nun ich Du bist ja auch einer, mußt's also doch misten. Set so gut und nenne mrr irgend einen Verein, dein ich als alte Jungfrau bei trete» kann." — 1. DeniS heißt aus deutsch: Dionysius. 2. Die blonden Mädchen halten sich länger jung als die brünetten, baden auch ein viel sanfteres Wesen, deshalb erhalten sie den Vorzug. 3. Die Männer taugen nicht viel, da hast Du Reckt, eü wäre auch bei der jetzigen weiblichen Generation schade, wciinü anders wäre. 4. Verein sur alte Jungfrauen müßte erst gegründet iverden. Mache Dick dadurch doch unsterblich, Du liebes altes Schächtcicheir! .*>» R. „Zu meinem größten Leidwesen habe ich östcrS die Wahrnehmung gemacht, daß Geschäfte «Ramschbazars), welche fick mit Gelcgcnheitokäufen re. brüste», von Mitgliedern der Aristokratie frcgucntirt werden. So sab ick dieser Tage aus der Sckloßstroße, wie sich die Gemahlin eines hochgestellten reichen Mannes von dessen Arm löste, um in einem angrenzenden Ramschgeschäsle ihre Einkäufe zu macken. Wer aus kleuilichem Egoismus solche Ge schäfte anssuckt und so die fluchwürdigen Manipulationen, durch welche das Product der ort saueren und mühevollen Arbeit gleich sam als Koth aus die Straße geworfen wird, unterstützt, „ißt dem Arbeiter das Brod vom Tische', was jeder in besseren Verhältnisse» befindliche Mensch verschmähen, jeder Christ aber unwürdig finde» sollte." - Leider nur z u wahr. An Abmalnningcn hohen wir es aber wahrbastig nicht fehle» lassen. Secks Gutsbesitzer. „Ein Gutsbesitzer versteuerl »eit Vahren «->00 M. als Netto Einnahme und wird voraussichtlich gleiche Summe weitere Zähre versteuern. Dieses Fahr mar er ge zwimgcn eine» Stall (Enlicheidung der Kgl. Behörde) einzureißen und dies kostete genau «!0M M., also seine ganze Nctto-Einnalmie. Der l'etr. Gutsbesitzer hofft »rin abgeschätzl zu weiden nach drei- jätzrigein Durchschnitt 0 -s- 0000 4- liOOO^ 12000 : 40« m M. Ein nähme dieses Vahr. Der Vertreter der Steuer, seihst Gutsbesitzer, lagt: Rein, hat der Mann auch nur dieses Vahr keine Einnahine. Irilt dock der L 15 Rr. 0 des Einkaminenstenergesetzes in Kraft. Die übrigen GrttSbesitzer glauben 0 im >r 15 bezieht sich auf solche Leute, die fick um die Steuer leicht drücken können, aber nicht aus Gutsbesitzer in geregelten Verhältnissen. Wer hat Recht?" — Der Durchschnitt der letzten 1 Wirlhschastsjahre ist in diese,» Kalle zu Grunde zu legen. Absatz 0 des ij 10 bezieht sich vornehmlich aus ökW» . es Ungetreu«, Ma »> wei Gebräuden ff d» Eentner einmaiichen. 100 Cenlner 2.» Die Brennerei ans demselben Gute täglich 4dO Schemel Kartoffeln hrenitt: daß räglich 50 Geschirre sZwei«pä»ner) in einem Umkreis van 7 Meilen HIos Bier al'sahren : 4 > daß aus dem Gute mit Braner- rmd Brennerei 9«x« Stück Külie gehalten werden. Da ivir der Be hauptung nicht rechtes Vertrauen schenken, erwarten wir Vlirerseits Aittwoit." — Der gute Mann hat liier den Mund gehörig vollge- iwminen. Eine entschiedene Sohle ist Punkt 3; die ansehnlichsten Brauereien haben nickt täglich 50 Geschirre »iiterwegs. Das Aus schneiden mit großem Meiler wird Manchem z»r zweiten Ratnr. 4-M- M e h r e r e B ü r g e r. „Wie kommt s. daß cS in Dres den keine unentgelllictie Bedürsnißanstalt kür Kranen giebt? Es giebt zwar Dchenelstraöe 5 i,n Hole eine solche Anstalt, bock stellt an den Eittgangsthnren groß angelchriebcn, daß eS ä Person 5 Pig. koste. Wer steckt dieses Geld ein? Hat nickt jeder Burger zu den 6«X^ Mk. Baukosten dieser Anstalt seinen Dl,eil geben muffen? Sind in diesem Hause nickt Kranen genug, die im Hofe Ricderlaa.en haben und wohl unentgeltlich aus Reinlichkeit scheu könnten, Sa stc doch diese Anstalt alle besuchen? Rur die Krau, weiche dcn Schlüffe! in ihren Händen bat, steckt dieses Geld ein und hat doch gar keine Abaabcn ans Gas, Grubenräumung :c. zu leisten. Es wäre dock am Platze, wem, gegen diese Sacke cinge- schnttcn würde." — Dergleichen Anstalten, die zum Dbeil, wenig steuS was die Vnstandhaltung anlaugt, in Privathändel! sind, eristiren aut Bahnhöfen re. auch außerhalb Dresdens unter den selben Bestimmungen. Die Reinlichballung weiblicher Bedursnih anitalten ist ersahrungSgemäß schmieriger als männlicher. . Hannckcn und Gretcken in Annaberg. „Dir sind zwei blühende Mädchen, >ind sehr nett und liebenswürdig, haben aber leider daS Unglück, glänzend^ Rase» >» besitzen. waS uns natürlich >e! r unangenehm ist. Sei doch so gut und nenne »ns ein Mitte!, daS dagegen hilft. Wenn wir nach Dresden kommen, wirst Du auch von unserem hocbgevriescnen Rosenmund :c." -- Etwas keiner Puder (Bclouline) beleitigt den Glanz. Roseumund? Hm, erst icben und dann schmeck--»' 2 Backfische. „Vn welcher Buchhandlung und unter welchem Drtel kann mair ein Buch haben, ans welchem man Höflich keit und Anstand lernt ?" — Wenn Kbr erst den Anstand aus den Büchern lernen müßt, dann stellt es schlimm. Zede Btichliandlung hak übrigens wiche Anstaudsbüchcr. Bk. aus bos. „Was hältst Du von einem Men schen. der aus einen Drculruch sein Glück gründet?" — Er tram dem Glücke mehr Beständigkeit zu als sich ielbst und gräbt durch diesen Leichtsinn seine eigene Grube. Treulosigkeit ist nur Eba- raklcrlcim'äche. die den anderen, stärker angclcatcn Menschen Ver achtung entlocken muß. ' E. S. Neustadt. „Unlängst bestellte bei mir Einer eine Arbeit: nachdem ich die Zeichnungen dazu fertig batte, schrieb er mir, er hätte sich die Sachen fertig gekauft. Mutz mir der Besteller die Ziickmuugeii bezahlen?" — Allerdings. Wer dcn Tanz bestellt, muß ihn immer bezahlen. Nur ausgemuckt! -w Erika, Niederwiesa. „Bitte, sage mir, wcr ist eigentlich Schnörke, von dem so viel im Briefkasten die Rede ist? Vctl inöckte cs gerne wißen". — Schnörke ist ein Wesen, welches die neugierigen Frauenzimmer für den Tod nicht leiden kann. S ta mm g ast F eld s ch lö ß ch c n^ MessabeiLom» matz' ck. „Wenn ein Lommatzschcr Vunggesclle mir eine Ohrfeige giebt, l^rbe ich dann das Recht, ihm wieder eine zu geben, da ich ihm zuvor Nickis getban habe?" — Nein» aber Sie dürfen ihn verklagen. 20 Mark Kosteiworschuß! **4- H. H. „Nu, sa mir nur, allwissender Dricfkastcnmann. — Üb a reicher Harre wohl o lügen kann? — Vtz säte Euer: Dort kiimnt Vullmond in Bärlatlchen gegangen. —Ich guckte gier an den Himmel null Verlangen, — Kunnte aber weder Vullmond no Bärlatichen derkennen. — Nn duckt ich: Tu mutzt nur zu Sckmörken gier rennen. — Ach bitte, sa mir nur, wem der wohl meente: — Dcn wärklicken Vullmond, oder ... mich am Ende?" — chDaß Du der Näriatsch selber ... siehe, — Das ist so klar wie Kloserdrübe! Er sie wahre Liebe. „Ich bin im Besitze einiger sehr schöner Lieder und möchte sie gern meinem Geliebten, welcher mich treulos verlassen, namenlos zulendcn. Ist dies für ein ehrenhaftes Mädchen anständig?" — Anständig wohl, aber nickt vraktisch. Tie mir ein Mittel — Abbinden der l empfehlen, wodurch Warzen durch «inen esteckt hätten, :>o Dolce I dann würden Sie ge- NM?«!»" die dunkeln, den nahen Sturz deü Königs Belsazar von Babylon verkündenden, von Geisterhand an di« Wand geschriebenen Worte sind. Alexi«. „Ost habe ich gelesen, daß eine Hulda, eine Hermance und wie sie alle heißen, durch den Briefkasten Männer sticken. Ich habe Dir schon viel Geld zugewendet und annoncirt: „Aurora, hol' den Brief ab", aber immer vergebens; machen denn die kleinen Mädchen, die mit der Bitte, einen Mann zu schassen, an Dlck lierantretcn, immer nur Spaß? Ich bin unbeweibt, fange dir Dreißig an. lxcke ca. 60,«l00 Mk. Vermögen, gutes Geinüth, Pferd und Wa^en, bin auch keine üble Persönlichkeit u. s. w., aber »e Gelegenlulit. Damenbekanntschaft zu machen. Ich : hübsch, guten Charakter, wirthschastlich und ein Ver- ha . wünsche eine: vübjch, au mögen, dem meinen gleich, dazu Gesundheit, so muß das Paradies fertig sein." — Vergiß nur nicht, daß cü im Paradies auch eine Schlange gab; Ab. in Waldheim. „Wie ist der sogenannte Wein stein, der durch fortgesetztes Reinigen der Zähne doch nicht weichen will, wohl zu beseitigen. Können Sie vielleicht hierfür einen Svezialarzt angeben, an den man sich wenden dürste?"— Der Wein stein muß losgedrocken iverden. Wenden Sie sich hier an den Zahnarzt Spinner, Struvesiraße. Ab. Peni g. „Könnt Ihr mir »ich sähn, wus gressere Hase tiiut gäbe, ungefähr wie cnne Jügebank su langk. Unnere sei ze kleene. In uni,«rer Umgegend giebtS en Jager, der allcmol »lördcilich derschrickt wcnner en sieht und das must er sich abgewöhne, sunst grell er ken." — So ein anonymer Hahn wie der Fragesteller würde sicher von dem verlangten Kaliber sein. Also ausgestellt und heraus ans dem Busch. A. R. „Einziger Onkel! Aller 14 Tage habe ich meinen Sonntag-Nachmittagv-AiiSgcke.-Tag und da es vo» Seiten der Herr schaft als sehr nnanständig zu betrachten ist, einen Schatz zu haben oder gar aus Danzsäle zu geben und sich von Jedem um die Taille fassen zu lassen, so frage ich ganz bescheiden an, womit sich ein Dienstmädchen die Zeit vertreiben soll. Zn Beschäftigungen, ivia Gakcn duseln, Frösche hasche», Hunde ärgern im Grollen Garten, öen Sperlingen Salz aut die Schwänze streuen, gehört Geschicklich keit »nd Ausdauer und finde ich auch die Vahreszcit zu vorgerückt." tricke Strümpfe »nd flicke Deine Kleider, das sollen nützliche ' l> 'Beschäftigungen sein, ein '" ' '' Wenn die erledigt sind, findet sich wohl auch solche Personen, die direkt von ihrem Vermögen zehren (also lüchi etwa bloS vo» der Verzinsung desselben). 2*» Alter Tvjäliriger Jäger. Es ist ein Ding der llnmöglichkc'lt, daß ein Täcks, wie es in der Pnlsiiitzcr Gegeilt vorgekoinme», k?> Pfund gewogen haben soll: sedensalls hak »mu bei Lesung der Mittheilnng 45 Pfund für Kilo avgeielce». Es ist unwahr, baß i» Sachsen der letzte Woli im 17. Jahrhundert ge schossen worden sei. V» der Divvoldiswaldaer Haide, nahe am Fußwege vo» WcndiichkarSdors nach Dippoldiswalde siebt eine lehr sichtbare Sandsteinlänle, woran deutlich zu leien, daß („angeblich"! der bäurische Gesandte Herr von (wenn ,ch nicht irre) Lerchenscir im März IAB einen Wolf dort geschoben hat. Der wirkliche Er leger des Wolfes war ein Angestellter im damaligen Vägerhose «wenn ick »ubt irre mit Namen Plont), welcher den Wolf zuiam menl'choß und als dieser dem 'Verenden nahe, vom herbeigespru» genen Herrn Gesandten vollends todt geschossen wurde. 'Aus großei Commilcration reichte der Herr Gesandte dem Schützen ein zehn thäleriges Kallcnbillet, welches dieser zerriß und die Stücke dem großmütlngen Geber vor die Küße warf. Prosit Neujahr! — !!«'-! 4H4, V s 0 ld e. „AlS ick im vorigen Monat auS dem Lande, „wo die Eitrcmcn hlülm", zurückkelirte, gewahrte ich zu »icinem schrecken, daß rck außer he rlichen Erinnerungen auch einen gewal tigcn schwarzen — Schnurrbart mitgehracht, ivoraus Du sogai stolz sein könntest, >0 voll ist er. Da ich nun aber eine hlülicnde, borsnungSvolle, acktzelinjälirige Vungsrau biir, so bin ich nichts weniger als entzückt über diesen Vorzug vor meinen Kolleginnen und möchte dieie Rariläl gern wieder los sein. Darum bitte ich Dick, mein liebes Goldonkciciien. nenne mir ein Mittel, welches Dchnurrbärle beieiligt." — Es bleibt Dir gar nichts weiter übrig, als die einzelnen Härchen ausznreißen, oder Dein Schicksal geduldig zu tragen. Die sogenannten Enthaarungsmittel solle» nur für ein« ganz kurze Zeit Helsen und einen iclir schleckten Deint liinlerlabeu. Du bildest auch mit Scknnrrbarl Deinen Tristan! 'Wenzel R.. N c 11 g e r sd 0 r s. „Wie, wann und durch was für Umstände der große Kirchendrand in San Vago l Chile) veranlaßt wurde, ob an einem Feiertage, welches Datum »nd wie viel Ocher derselbe forderte? ES handelt fick eine Parallele zu ielien mit dem jetzigen, um einen Mucker zu überweisen." — Beim Temvelbrandc zu ccm Vago, der gelegentlich eines Kircheuscstes ansbrach, kamen circa 2<XlO Menschen um, Ter Zusnll des National festes schützte am 17. u. Iß, September eine gleiche Anzahl Menschen vor dem Tode des Ertrinkens gelegentlich der Kalaslrophc dei Kohleumiucn z» Coronet (Chile). Friseur Pechvogel. „Vcli lese in Vluci» geschätzten 'Blatte zwei Ausdrücke: bcrierkcrähnliche Wuthauül'iüchc »nd nrba niicker Gc'selllchastslon: was soll ich darunler verstehen ?" — Bei serker war ein gesürclilelcr Kriegsheld der skandinavischen Sage, der uehst seinen Söhnen mit rasender Wuth kämvste. Urbanität beißt eigentlich „städliichcs", d. h. seines Weseil, daü nngekünstelt zu Tage tritt, im Gegensatz zu den Gesellschastssormen der Haarkünstler, die iiilincr etwas Gemachtes an sich tragen. *, Berliner Be r e h r e r. „Eiunial noch in meinem Leben — Möcbt' ick leb'n derScbönbcit Haupt, — Das so vieles mir ge geben, — Das so vieles mir geraubt. — 'Nur noch einmal möcht' ick trinken — Vbrcr Livven Tranbenblut, — Einmal noch an'sHcrz ihr sinken, — Fühlen ihrer Liebe Glutt». — Ach! dann slürb' ich ja io gerne, — Tod war' Lust und Seligkeit, — Denn erloschen lind die Sterne — Und nncndlich ist mein Leid". j- Ei, Herr- iel'eS, ivir i» Sachse» — Glauben nickt an solche Faxen: — Solche Zclmiuchl, solch' Empfinden — Ist nur in Berlin zu smdcn > 4 F Stammtisch Restaurant Bergmann, O >' ck, a tz. „Wieviel Arbeiter beschäftigt Herr Knwv in Eben zur Zeit?" — Vn Esten selbst zur Zeit lOMä, ans dcn umliegenden Gruben und Hütten zwischen 7—80M Arbeiter, in Summa al'o ca. 18,«?V. -.4*4, Enge n Ni ü l l c r. „Wo kann man kleine weiße Mäuse « lebende) haben?" — Diesen duftenden Artikel werden Sie bei der alten Anton aus dem Antonsplatzc finden, welche sich schon seit etwa 5«, Vahren mit dein 'Verkaufe solcher Raritäten und sonstigen appetitlichen Gewürms besaßt. Außerdem im Zoologischen Garten B. M., Pößneck. „Kann ich eine», Dienstboten „un- cbrlich" im Dienstbuch vermerken?" — Unehrlich darf nur dann in das Dienstbuch geschrieben werde», wcnn eine voin Dienstboten begangene Unelinichkcit zur gerichtlichen Anzeige gelangt ist. Das Wort „ehrlich" wird von der Behörde verlangt. 4. "4, O - Musielik, Webten. Das gefundene Medaillon liegt im Pserdcbabn-Burcau zu Blascwitz znm Abholen bereit. *K- L. und F. B-, Bischofswerda. „Wieviel Procent lasten Sic von den Anfragen unberücksichtigt? Ein Freund von mir wist genau misten, daß Sie jede Frage beantworten." — Bei den meist unqualificirbaren Anstnnungcn, die an Schnörke gestellt werden, wandern mehr als 75 Procent in den 4.-4. Raschau b. Oelsnitz. „Bis zu welcher Brillennummer (ccmcav) werden kurzsichtige sunge Leute, welche sich freiwillig dem Militärstande widmen wollen, bei der Feldartillerie oder der Kava- lerie in Sachsen bez. in ganz Deutschland angenommen?" — Die Herabsetzung der Sehschärfe, wcnn dieselbe aus dem besseren Auge >/c der normalen oder weniger beträgt, sowie Kurzsichtigkeit, bei welcher der FernvunktSabstanv aus dem besseren Auge 0.15 m. oder weniger beträgt, auch bei voller Sehschärfe, macht auch für diese Waffen dauernd untauglich. »** G. H.. Nürnber g. „Geebrter Herr Schnörke! Wenn Sie Ihren FeiertogSrnnich ausgeschlasen haben und in der Lage sind, Ihr verkalktes Gebim wieder einigermaßen gebrauchen zu können, so erbitte mir die Bedeutung des mir unverständlichen Wortes koiw-tokol in Ihrem Briefkasten". — Wcnn Sie altes grobes bayrisches Bierfaß Ihren blaurothen Rüffel in ein Buch. „Hausschatz" in Fon» eines guten, lehrreichen Buches. 4M 'Ab., Mein Lehrer feiert bald sein 25jährigcs Amtsjuhilänl». Da freuen sich einige ältere Schüler daraui, um ihm eine Freud«: machen zu können; andere dagegen geben keinen Obolus dazu und sage», daß sei kein io absonderliches Verdienst, 25 Fahre gelehrt zu haben und brauche so etwas nicht ausposaunt zu werden. — Wie so „mein Lehrer?" Du bist doch wohl über die Zeit hinaus, wo man im Flügelkleide in die Mädchenschule ging. Wcnn sich ein Meister von der Schule 25 Fahre lang mit so übe» Rangen herum- geärgert hat, wie Deine hosliningovolien Spräßlinge wahrscheinlich lind, dann — allerhand Hochachtung vor ihm. 4M R-, N osse n. „Wurde die geehrte Redaktion einen 'Ar tikel, „die Fenersicherheit in östcntlichen Gebäuden" betreffend, ans- ncbmen? Das Buck, welches in dem 'Artikel einer eingehenderen Besprechung unterzogen ist, erschien vor einigen Fahren, hat den Vorstand der freiwilligen Feuerwehr in München, Ludwig Fung zum Verkäster »nd wurde bei seinem Erscheine» vom Kgl. Ministe rium des 'Fnnern empfohlen. Es dürste Angesichts der Wiener Katastrophe vo» Nutzeit sein, die Aulmerklamkeit weiterer Kreise „ns das in Wahrheit enipfehlenswertlie Blick, '» einem sa vcc- tzreiteten Blatte, wie die „Dresdner Nachrichten" zu lenken." DaS ist hiermit geschehen. Zum Abdruck längerer Artikel gebricht es an Raum. 4-M M- A. I. „Ick, bin eine alte, sehr lränkliche Dame, die »n Winter stets mit heftigem Husten behaftet ist, gehe aber den- locb, wcnn das Wetter es erlaubt, täglich mit meinem kleinen Hund >pazieren — so auch gestern, gewöhnlich richten sich meine Schritte nach der Bürgenvieie, in deren 'gzähe ich wohne — nlS ich mich gestern dahin begah, bemerkte ich bald, daß mein Hündchen mir nicht mehr folgte, ich riet ihn, so laut ich nur konnte, doch daü hals nichts und so nahm ich meine Zuflucht zu meiner kleinen Pfeife, aum gethan, obgleich ich es wahrlich nickt aus ausfällige Art that, tritt ein Herr an mich heran, so unhöflich als nur irgend möglich mit den Worten: „Vcli dachte, ein Junge halte gepfiffen und wollte ilmi eben hinter di«: O lnen eins versetzen, es ist mcht erlaubt, aus oer Bürgeuoiese zu pfeifen." Seine Manieren waren nicht die eines Cavaliere- und ich erschrak so, daß ich am ganzen Leibe zit ierte — da mir so Etwas noch nie in meinem Leben passirt ist; ich antwortete indes; ganz bescheiden, er ließ sich aber nicht belehren. Warum man nun gerade ans der Bürgerwiese nicht pscisen und sogar ein Knabe dies nicht in seiner Heiterkeit tlmn darf, ist mir allerdings nickt klar und so bitte ich Sic auf das Herzlichste, mich darüber zu beruhigen, ob ich denn wirklich «»ich so unanständig benommen; meiner Ansicht nach ist dies nicht der Fall, indes«, ich kann ja irren." — In Ihrem Verhalten ist durchaus nichts An stömgcs zu finden. Der Herr ivar gewiß ein Parvenü, dem maO früher ost gewissen hat, deshalb störte ihn das Pseisenz hieße Itft oundckien Filn und sie hätten dasselbe gerufen, würde er sich vlellcichtx. auch .M K V r?d« »nd gekränkt gefühlt haben. 4,M R. St. Z. „Ist cs denn nicht möglich, zwischen Dresden Dippoldiswalde eine Dainpfkalciche herznitelle», daß wir armen Dörfler auch etwas billiger und besonders rascher befördert würden, denn ick, denke, die Dampskaleschc gellt über alle Berge lind das ist bei uns das schwierigste." — Billiger würde die Beförderung mit dem Damplomnilmü wohl auch nicht sein. Thut Euch zusammen »nd gründet eine Dainpf-OmnibliS-Eompagnie Dresden-Dippoldis walde. Selber ist der Mann! 4M A. L üdcrs, H 0 slcrmi tz. „Haben die Aci zte iir Sachsen eine feste Taxe für ihre Beinche und Bemühungen, oder können dieselben fordern, was sie wollen, und wenn eine feste Taxe besteht, wie viel ivird für einen Besuch des Arztes bei Tage u>»> wie viel für einen solchen bei 'Nacht festgesetzt? Diese Frage zu stellen, veranlaßt mich eine Rechnung eines Arztes, welcher mir für 4 Beinche, worunter ein Nachtbesncb, nickt weniger als 12 Mark abverlangt." — Eine Tarc baden die Aerztc im deutschen Reiche nicht, sondern se nach Entfernung, Zeitverlust uiO der wituatton wird das Honorar bemessen. Vor Gericht wird-der Piers ftir einen gewöhnlichen Besuch eines Arztes von 2-2EM-norinrrl. 'Nachts daS Doppelte. Von Striesen nach Hosterwitz für 4 Besuche und noch dazu I Nachts, 12 M., ist sabelhast billig und KM'M, Mb wahrscheinlich ein Dienstmann für die bloßen Wege (ohne Hillsleistung gewähren zu können) dasselbe zubilligcn. In Elftl' land, Frankreich, Rußland und Italien weist man die Leistungril besonders unserer deutschen 'Aerztc bester zu würdigen und zuhonorircn. 4*4- Oberlehrer Klrx, Kamenz. Telcgraphen-Apparatc zur praktischen Sclbsterlcrnung der Telegraphie werden abgegeben und kostet ein Farbeschreil avparat M M., ein Reliesschrcibapparat 24 Vi. und 1 Taste dazu 3 M. Via» hat sich wegen Erlangung des Gewünschten an die Kaiserliche Ober-Post-Direktion in Dresden zu wenden. 4-M Nitzsch e. „Haben Sie denn gar kein Mittel gegen die Ueberbandnahmc meiner Korpulenz. Ich war in Maricnbad, iir Earlsbad, aber es hals Alles nichts. Bitte, bitte!" — Arbeiten Sie sich nur reckt tüchtig körperlich aus, trachten Sie nach Nah- ich, daß Jahren :e jemes Korpcrumsangcs beklagte. Mit cmcmmalc höre er für 6000 Thlr. falsche Wechsel gemacht hatte. Nach drei Waldheim-Studien sah ich ihn wieder; wie war Dem die Taille zusammengeschrumpft! *M. Sclma, hier. „DaS Liebste ist für mich verloren. — WaS mir auf Erden theuer; — D'ruin bitt' ich, Onkel Schnörke, Dich — Um einen hübschen Freier! — Zum heil'gen Ehrist be- scheeE ihn mir, — Und glaube fest, ich dank' es Dir. — Zur Hoch zeit kommst Du oben an, — Gleich neben deir geschenkten Mann. — Erfülle meine Bitte mir, — Ich bin iung. btivsch. sehr reich , Und denk', bei solchen Eigenschaften, — Da find't sich ein Verehrer gleich." 4-Nicht einen, viele wirst Du finden, — Doch übe Vorsicht beim „Verbinden", — Kurz ist der Wahn und lang die Reue, — Und über Nacht stirbt Lieb und Treue. N.» R 0 ßwci n. „Um kleine Kapitalien sicher anzulegen» rl« K- Ke Rudolph) bietet 4 Drocrnt. die größte Sicherheit und verzinst momentan mit
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)