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Dresdner Nachrichten : 11.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-11
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1896
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Wlbut- H ttüitizwr ^'«.-suut^ltluiu/r Idür8ed11e88er. ß »«»,«»»«»8t. im ltsdrruetr. «' jri ttiij U.llillloo st IturtVrnl^uvlr., 1, kv Ne«4u»tr. ^ i kM-Vg8U ökkt-NS8MgöII. vnomen. Kollo, llMN. 868861. ^ «U. U-t lin-xnvi', ^H8ttnUau88ti". 3. .^»^rrri^«rv^^.^rKrrrrrr^rxr?-«rrL^rK?rt^U»vtzr»«»K>«KE.'' lsssravprsodLMt N, -kr. 2100.) A .^rr.^-ü.ttA.tr«.^ rr»"^>'k ^r^^r^SE»S^?^L^«r«SLrreL««rrÄ r*r-§rrVr,-r v. IIL88K » 1I/I1lV«ItrI : kt0nlLUov»>' »oruolonmt R 0r-«t«8 SpbetilzvsetM titt »etbi. lllmä»rd«ttvit. llvrvorrttMnilv ^vulivltvu 6er >ial8on. ff ttr»lltk1«u.en Io »Ileo I'relvlLKeo. ^ ttvlellvt« 4u«t^»I»l »Iler 1 »pl,»«rlv-^I«terl»IIvo. v. llvinrivd SarlkvL «7«LSL3v klgeneMiilfslil'ill»8M8ieDllelle. «r.SSS. Mel: r«ii>8I>rv< livr I, A!tO Zur Laar in Oeslrrrrich. Hosnackrichten. Zivriicr Krikii^marschiag, Grlchaitsjubilttum der Bonkfirma Ed. Rocklch Nachf., Becrdilluiig des LandgerichtS-Prnsidenten 2»sl, Recilator Welt-ien. Verurthrilung wk»en eines thäüichrn Angriffs aus einen Milche» Journalisten seinerzeit vertrieb. ^iei>ich handeln die Deutich- »ationalen so. wie sic ihn», wohl weniger aus Liebe zu den Jude» als aus Hak gegen die Klerikalen. In dem nachdrücklichen Widerstand gegen die wachsende klerikale Herrschaft aber liegt mit Politische-. Echt wienerischen Humor mich man habe», wenn man an gesichts der Entwickelung, die sich zur Zeit In Oesterreich-Ungarn vollzieht, einen gewissen Optimismus beibehalten will. Der all gemeine Parteiwirrwarr wetteifert mit den Schwierigkeiten, auf die der »Ausgleich- stößt, um die innere Lage in einem wenig rosigen Lichte erscheinen zu lasten. Dazu kommen dann auch noch Verlegenheiten finairzieller Natur und eine anscheinend nicht ganz zielbewußte Haltung ln der auswärtigen Politik, die sich in den bald Wohlwollen, bald Kälte und Zweifel athmenden Auslastungen der Presse gegenüber Rußland kundgi ebt. Die Hauptfrage der inneren Politik bildet noch immer wie schon seit langer Zeit, der Ausgleich. Wie eS damit thatsächlich steht, ist außer ordentlich schwer zu sagen, weil die Nachrichten sich fortwährend widersprechen. Angeblich steht immer Alles ganz vortrefflich und dann findet sich just im lekte» Moment ein Haar in der Suppe, das den leitenden Männem in Wien und Budapest den rndgilttgen Abschluß der Angelegenheit verekelt. Dieses Spiel hat sich so oft wiederholt, daß inzwischen das Feuer der Thatsachen den beider seitigen Regierungen bis auf die Nägel hinabgebronnt ist und sie anscheinend veranlaßt Hot, zunächst die provisorische Verlängerung des bestehenden Zustands auf ein Jahr sestzuseden. Im Uebrigen wird einmal wieder feierlich versichert, daß einer der hauptsäch lichsten Streitpunkte betreffs der Stellung der gemeinsamen Noten bank «zur beiderseitigen Zufriedenheit" erledigt sei. Es soll ein Kompromiß dahin geschlossen worden sein, daß die Bank für die Verlängerung ihre- Privilegiums 15 Millionen zahlt, in der Form, daß die Bank l«n bezeichnet«» Betrag von der Staatsschuld über nimmt und diese also um so viel verringert. Gleichzeitig soll daS Aktienkapital der Bank von 90 auf 106 Millionen Gulden erhöht werden und die Gewinnbethelligung des Staates bei einer Divi dende von 4'/» Prozent beginnen. Die Banksrage ist aber nicht das alleinige Schmerzenskind bei den Ausgleichsverhandlungen, sondern ihr steht ebenbürtig die Quotenfrage, die an dieser Stelle bereits früher behandelt Wochen ist, zur Seite. Wie die Dinge in diesem Punkte laufen, ist nicht klar zu erkennen. Aus dem sorgfältigen Stillschweigen aber, das darüber bewahrt wich, darf man schließen, daß in Budapest nach wie vor keine Neigung be steht, den Antheil Ungarns an den gemeinsamen StaatSauSgabcn zu erhöhen. Tie Widerspenstigkeit der Herren Magr-aren dürste zum Theil mit aus die schlechten Geschäfte zurückzusühren sein, die sie niit der Millenniums-Ausstellung gemacht haben. Die Be richte über den miserablen Geschäftsgang der Unternehmer aus der Ausstellung, die Klagen über den mangelnden Besuch und die Befürchtungen wegen eines bevorstehenden „Millenniumskrachs" finden sich keineswegs bloß in solchen österreichischen Blättem, die man allenfalls einer großen Feindseligkeit gegen Ungarn bezichtigen könnte. Derartige Urtheile sind vielmehr ganz allgemein und sogar die Budapest« Presse selbst fängt allgemach an, in vor sichtigen Ausdrücken von möglichen unliebsamen Erfahrungen zu reden. Einstweilen sucht man noch durch krampfhafte Hinaus schiebung des Schlußtermin- der Ausstellung (sie soll ziemlich bis Ende November geöffnet bleiben) ein etwas günstigeres finanzielles Resultat zu erzielen. Ob ab« der Besuch inzwischen zahlreicher werden wich, ist doch mehr als fraglich und so dürfte denn das Ende vom Liede wohl recht unharmonisch ausfallen. zumal, wenn nach dem offiziellen Schlüsse auch die bisher noch zurückhaltende Börse ansängt, die MillenniumSfeterlichkeiten zu „eSkomptiren". Wenn erst von dies« Seite her die finanzielle Todtensalve er dröhnt. wich daS Fiasko d«S Unternehmens überall klar werden. So leuchtet auch über der Quotensrage kein guter Stern und es ist deshalb ganz begreiflich, daß die Negierungen in Wien und Budapest zuerst die Absicht hatten, das Zoll- und Handelsbündniß. um wenigstens dieses unter Dach und Fach zu bringen, in den Parlamenten gesondert vorzulegen und die Bank- und Quotensrage davon abzutrennen. Neuerdings hat man sich icdoch ander- ent schlossen, weil man hofft, die in der einen Frage vorhandenen Nachtheile durch die in arideren Punkten erzielten Vortheile aus zuwiegen und so die Annahme des Ganzen auch der Opposition mundgerecht zu machen. Die Ge,ehe über die Bank, die Quote und das Zoll- und Handelsbündniß sind daher jetzt, wie der ver zwickte österreichische Parlamentsausdruck lautet, zu einem .guuotim" gemacht worden. Neben dem schleppenden Gange der Ausgleichsverhandlungen ist auch der eigenthiimliche Charakter der politischen Partei- gruppirung. wie er bei der fortschreitenden Wahlbewegung hervor» tritt, geeignet, die Wiener Regierung mit Besorgniß zu erfüllen, weil dadurch eine harmonische Weiterentwickelung der inneren Ver hältnisse gefährdet erscheint. Die beiden hervorstechendsten Punkte der Lage sind die Verschmelzung von Liberalismus und Deutsch- nattonalisnmS aus der einen und von Klerikalismus und Anti semitismus auf der anderen Seite. Diese beiden Gruppirungen bekämpfen sich gegenseitig in beispiellos heftiger Meise und da zwischen steht dann noch eine sogenannte Gewerbcpartei, die dem kleinen Manne wieder auf ihre Art zu Helsen gedenkt. Dir blutige Ironie, in der sich die Ereignisse manchmal gefallen, bewirkt cS dabei, daß sogar die Judm sich in steigender Anzahl für die deutsch-nationalen, jetzt mit dem Liberalismus verbündeten „Anti semiten" erklären. Herr v. Schönerer, der Führer dieser Richtung, Entscbiedenheit ein gesunder, berechtigter Kern. Cs sind gerade in den lewen Wochen Dinge vorgekommen, die mit erschreckender Deutlichkeit beweisen, wie gewaltig die Macht »st, die der Kleri- kalisnius in Oesterreich bereits in Händen hat. Der Salzburger Katholikentag, dessen ausgesprochener Hauptzweck dir Forderung der Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes war, ist von dem Negierungsvertreter, dem Statthalter Grasen Thun, mit einer Ansprache begrüßt worben, in der man allgemein eine offene Parteinahme zu Gnnucn des Klerikalismus erblickt. Ferner sind die österreichischen Biichöse mit einer Kundgebung hervor getreten. in der ganz unverblümt die völlige Wiederausliefecung der Schule an die Kirche gefordert wird und für diese ungeheuer liche Forderung sollen sich die Biichöse insgeheim der Zustimmung der Regierung versichert haben. Eine energische offiziöse Zurück weisung die>es Gerüchts ist nicht erfolgt. Die Salzburger Affaire hat noch einen besonderen Haken wegen des hineinspielenden inter nationalen Interesses. Es hat in Italien arg verstimmt, daß man in Wien so wenig Rücksicht auf die verbündete Nation genommen hat, und sogar tms offiziös« Organ des Marchese di Rudini steht nicht an. seinem Befremden über bas Verhalten des Grafen Thun In verblümiei Weise Ausdruck zu geben Der christlich-soziale Antisemitismus scheint die Gefahr, die von der klerikalen Wetterseite herausziehl, nicht richtig zu würdigen, tonst würde er es doch wohl abgelehnt haben, >em Geschick mu dem des Klerikalismus zu verflechten. Bei der Eigenart des Kleri- kaltsmus ist eS nur zu wahrscheinlich, daß der Antisemitismus nach geihaner Arbeit von dem Schicksal des Lamme» ereilt werden wird, das dem Wolfe das Wasser getrübt hat. Einstweilen freilich bat der Antisemitismus ersich lich noch eine Zukunft vor sich und Diejenigen, die am eifrigsten dafür sorgen, dag er vorwärts kommt, sind die Juden selbst, aus Grund der von ihnen beliebten, ganz unqualifizirbaren KamoseSweift Eine lehrreiche Probe, in welcher Manier von jener Seuebeliebt wirb, der an ijcmitilchen Bewegung entgeaenzutretcn. möge hier folgen. „Als die Juden," heißt es i„ dem ln Rede stehenden Herzensergüsse, „anfingen Schweinefleisch zu essen, grunzten die Säue zornig Uber die neue Ordnung, rotteten sich zusammen und wurden sainmtlich Antisemiten. Darum athmet die antisemitische Bewegung die Moderluft des Sumpfes, darum duftet sie nach dem Odeur der Pfütze. Die gütige Vorsehung har eS höchst Welle eingerichtet, daß den Schweinen keine Hörner wachien. die Meute verfügt über keine gefährlicheren Waffen als Lärmen. Schmutz und Gestank, was reinlichen Leuten wohl Ekel, nicht aber Angst einflößen darf. DaS Zarückweichcn vor der räudigen Antisemitenbande lasten, ist j immer mehr . . . . . . durch ihre Vernichtung immer schwieriger gemacht wird. Der gröbste Fehler lag in der Verkehrtheit der Äbwchrverftiche. Die Parole muß Vernichtung und nicht Abwehr heißen. Der Starke vermag den Feind abzuwchren, der Schwache wird von den Schweinen gefressen. Gegen den Anttjeimlismus, dar politische Glaubensbekenntniß der Kanaille muß ein geschloffenes Kesseltreiben arrangirl werden mit Wachs in der Nase und Wachs in den Ohren, bis die Bestie aus den letzten Schlupfwinkeln heraus der lolalen Vernichtung zngelrieben ist. Uedcr den Antisemitismus muß das Standrecht verhängt werden, Kops ab der Hhdra, wo sie sich zeigt. Greift den Anlffemilen überall heraus, ob er nun im Amle sitzt oder des Kaisers Rock mit seiner Gesinnung besudelt, die Kanzel befleckt, oder seine Pöbelbastigkeit ans dem Markte aus schreit, überall halt« für ihn den Pranger bereit. Heraus an die Oeffentltchkeit mit ihnen, das Licht wird au den Molchen seine Schuldigkeit thun. Man soll sie nennen, man soll sie kennen, und Jeder soll Feind und Schurke heißen." Wenn man derartige wilde Excesse liest, so bcgreisl man freilich, wie eS kommt, daß auch der Ton bet den österreichischen Antisemiten in Wort und Schritt bisweilen die Grenze überschreitet, die nach unteren Begriffen das parlamentarisch Zulässige bezeichnet. Bei solchen Herausforder ungen darf sich der ongreifenoe Theil nicht wundern, wenn schließ lich auch von aegncrffcher Sette eine Art von Standrechl pro- kiamtrt wird. Die Folgen dieser furchtbaren Verhetzung der Geister sollte Las öfter, eichnche Judenthum in seinem eigenen Interesse rechtzeitig bedenken: sonst wird es einmal unerbittlich heißen: „Auf euer Haupt eure Thalcn!" Kernschretb- und Kerns-rech-Berichte vom 10. Septbr. Karlsruhe. Der Kaiser richtete folgendes Schreiben an den Großherzoa von Baden: König!. Hoheit, durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter, Bruder und Onkel! Zu dem heutigen Tage, an welchem es Eurer Königl. Hoheit mit Gottes Gnade vergönnt ist, das 70. Lebensjahr zu vollenden, spreche Ich Eurer König!. Hoheit meine wärmsten Glück- und Segenswüniche aus. Die Feier des Ehrentages Eurer Königl. Hoheit wird weit über die Grenzen des badischen Landes hinaus im deutschen Vater lande freudige Theilnahme erfahren: verehrt das deutsche Bolk in Eurer Königl. Hoheit doch denjenigen Fürsten, besten von großen Gedanken und weiser Staaiskunst getragenes Wirken wesentlich zur Wiederausrichtung des Deutschen Reiches beigelragen bat. Wie Eure Königl. Hoheit Meinem hochseligen Herrn Großvater und Meinem in Gott ruhenden Herrn Vater m treuer Freundschaft allezeit mit Rath und That zur Seile gestanden haben, so erfreue auch Ich mich Eurer Königl. Hoheit herzlicher Zuneigung und werlhvoller Unterstützung in meinem Bestreben, das Erbe des großen Heldenkaiiers weiter auszubauen und durch Werke des Frieden- daS Deutsche Reich zu kräftigen und zu befestigen. Eurer Königl. Hoheit auch bet dieser Gelegenheit auszusprechen, wie glücklich Mich dieses Bewußtsein macht, ist Mir rin HerzenS- bedürsniß, indem Ich Eure Königl. Hoheit bitte, das beifolgende Modell zu dem Denkmal, welches die deutsche Nation ihrem ersten ' »ng an theuren . . . . mit der Versicherung wahrer Hochachtunlä und Freundschaft Eurer Königl. Hoheit sreundwilliger Vetter, Bruder und Neffe. Görlitz, den S. September 1896. Wilhelm ii." Das Handschreiben wurde dem ^ .. ,. > Großheezvg von dem kommandirenden General des 14. Armee dürste also eventuell die Genugthuung erleben, mit Mischer Hilfe korps General der Kavallerie v. BÜlow überreicht, gleichzeitig mit in dastslbe VarlomeutSbauS wieder einimieben. aus dem ihn seine' dem Modell des Denkmals Kaiser Wilhelm l. Freitag» 11. Septbr. Karlsruhe Den Höhepunkt der Jubiläumssestlichkeiten bildete der heutige Huldigungsakt in der reich geschmückten Fest Halle, welche eine glänzende Gesellschaft füllte, darunter die Minister, das diplomatische Koips. höhere Militärs, sowie die Spitzen der staatffchen und städtischen Behörden. Um 10 Uhr er schienen die Kaiserin, der Großherzog und die Großhcrzogin, der Erbgroßherzog und die Erbaroßherzogin, die Kronprinzessin von Schweden und die Prinzen Wilhelm und Karl nebst Gemahlinnen. Nach einer Ansprache des Präsidenten der 2. Kammer Oberbürger meistcrs von Baden-Baden Gönner nahm der Grokyerzog die Huldigung aller Städte und Stände des badischen Landes ent gegen, während Deputationen mit kurze» Ansprachen ihre Ehren gaben überreichten. Jede Abordnung wurde von dem Großherzog mit herzlichen Dankesworten ausgezeichnet. Ein anziehendes Bild in der bunten Reihe der zur Hulvigung erschienenen Laabeskinder boten die mannigfaltigen Schwarzwälder-Trachten. Mit einem abermaligen Hoch, welches Oberbürgermeister Schnetzler aus den Landesoaker ansbrachte, schloß die erhebende Feier. Die Kaiserin gedenkt heute Abend 8V« Uhr wieder abzureisen. Berlin. Der Königl. Sächi Kammerherr v. Trützschler- Falkenstein erhielt den Rothen Adlerorden 2. Klasse mit dem Stern. — Der bisherige außerordentliche Professor an der Leipziger Universität Dr. Carl Heß wurde zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität zu Marburg rmannt. — Heute wurde hier der erste Spatenstich zur elektrischen Stadtbahn der Firma Siemens n. Halske gethan. — Eine Betriebsordnung sur den Kaiser Wilhelm-Kanal, welche solort in Kraft tritt, wird von der Regierung zu Schleswig veröffentlicht. Danach übernimmt das Deutsche Reich keinerlei Verpflichtung zur Ersatzleistung von Schäden, welche das Schiff im Kanal erleidet, selbst wenn ein Verschulden der Kanallooffen oder anderer Angestellter der Kanal verwaltung dabei in Frage kommt. Der Kanal darf von Schiffen aller Nationen nach Zahlung der festgesetzten Abgaben bei Tag und Nacht befahren werden, sofern folgende Dimensionen nicht überschritten werden: Tiefgang 8 Mir., größte Brette 20 Mtr., Länge 135 Mtr., Mastenhöhe 40 Mtr. über der Wasserlinie. Schiffe von mehr als 6'/r Mtr. Tiefgang sind dem Eingangs- Hafenamt vorher anzumelden, damit dieses in der Lage ist, recht zeitig die bezüglichen, bei der Kreuzung mit anderen Schiffen er forderlichen Anordnungen zu treffen. Fremde Kriegsschiffe und Kricgsfahrzeuge dürfen in dem Kanal nur nach vorgangiger auf diplomatischem Wege zu erwirkender Genehmigung einlauke». — Der Direktor der Norddeutschen Handelsgesellschaft. Oskar Schuft«, ist gestern Abend verhaftet worden. Schuster hat die von ihm ge gründeten und geleiteten Institute: die Berlin« Jmmobilien- aktienbank, die Deutfche Spar- und Depositenbank, den Kaiser Wilhelm-Bauverein, die Charlottenburger Terraingesellschaft, die Rixdorf« Terraingesellschaft, die Berliner Brauhausgesellschaft und andere Grnnduimen dazu benutzt, um deren Vermögen an sich zu bringen, sodaß sie znm Theil zahlungsunfähig wurden. Berlin. Eine Kundgebung für die Armenier hat gestern hier stattgesunden. Es wann etwa 2000 Personen aus allen Be- russständen dazu erschienen. Es sprachen Professor Thoumajan, ein Armenier, und Pastor Dr. Lepsius, der selbst die Stätten der Verwüstung besucht hat. Der Ecstere entwarf u. Ä. folgende Schilderung: Wir wissen es Alle, daß die jüngsten Metzeleien auf direkten Befehl der türkischen Regierung erfolgt sind. Tausende von armen armenischen Waisenkindern muffen heule hungern und frieren und von einer Stadt zur anderen betteln gehen. Sie sind abgemagert und laufen einher wie Skelette. Ich kann cs nicht schildern, wie Kinder vor den Augen ihrer jammernden Eltern ge schlachtet worden sind wie unschuldige kleine Kinder aneinander ebunden wurden und die türkffchen Soldaten probirtcn, wie viel lse sie wol l aus einmal mit einem Schwert durchschneiden könnten. Mädchen und Frauen wurden mit den Haaren an Pferdeschweife gebunden und durch die Straßen geschleift und dann in Stücke »«hauen. Männern wurde die Haupt heruntergerissen, anderen die Augen ausgestochen, viele wurden in ausgetrocknete Brunnen geworfen, mit Petroleum begossen und verbrannt; ebenso erging Dar die Leute mußten bei lebendigem diese Qualen? Sie sind ihrem Christenthum treu geblieben, sie hätten nur di« mohammedaniiche Glaubensformel zu sagen brauchen und sie wären gerettet gewesen. Pastor Dr. Lepsius berichtet, nach den letzten Metzeleien in Wan und Konstantinopel betrage die Zahl dn getödleten Armenier 125.000. In Armenien wohnten 8M,000 Armenier, davon seien mindestens 100.000 erschlagen worden und zwar die wohlhabendsten, gebildetsten und kräftigsten Männer. Das bedeutet, es bleiben 400,000 Wittwen und Waffen, die Uebrig- aebliebenen seien ein Voll von Bettlern. Die Darstellungen der Redner machten tiefen Eindruck auf die Versammlung. Weitere Prolestversammlungen sollen sorgen. Berlin. Tue Handwerkerkonsecenz erledigte beute Vormittag den Abschnitt über die Lchrlingsverhältniffc im Großen und Ganzen nach der Vorlage. Hierauf wurde in die Berathnng des zurückgestellten Abschnittes über die Handwerker-Ausschüsse ein- getrelen. Die Kommission schlägt vor, die Bezeichnung „Hand- werkeransschüsie" durch „Jnnungsausschüsse" zu ersetzen und dem gemäß einen Theil dieses Abschnittes zn verändern oder zu streichen. — Der «Voss. Zig." wird aus Kiel geschrieben: Abgesehen von den offiziellen Persönlichkeiten fft der Czar hier höchrlens von ein paar hundert Meirichen gesehen worden, da er das Königl Schloß nur auf dem Wasserwege betreten und verlassen hat. Tic end losen Hurrahs der dichtgevrüngten Menschenmenge, von dem der offiziöse Bericht des Wolff'schen Bureaus zu melden wußte, gehöre der kühnsten Reporterphantasie an. Es wäre viel richtiger gejagt' Der Czar ist in Kiel gewesen, aber Niemand hat ihn gesehen. * Parts. Ein äußerst heftig«, von Süc>»Wesl kommender Wirbelwind ging heute Nachmittag über das Centrum von Paris nieder. Der Schaben ist sehr bedeutend. Baume wurden ent wurzelt und zahlreiche Personen verlebt. In dem AMenblicke. als der Wirbelwind hereinbrach, siel das Barometer 5 Millimeter und stieg spät« wieder um 5'/» Millimeter. Görlitz. Dn König von Sachsen, welch« in Bantzen über nachtet hatte, tras heute früh 8 ilhr in dem Manövergelände ei», stieg in Knbichütz z» Pferde, beritt die Stellungen des rechten Flügels !>« Westarmee »nd traf in der Nähe von Bautzen mit dem Kaiser ziffammen, welcher in Knbichütz den Svnderzng ver lassen hatte und aus der Chaussee von Löban nach Bautzen dem König entgegengeritten war. Görlitz. Im Allgemeinen fand heute die eigentliche Offen sive nur gegen die reckten Flügel beider Gegner statt. Da es dem 5. Armeekorps gelang, den Gegner in nordwestlicher Richtung Ä- » S .. s* Z- L » «d rinnen geworren, mrr Perrrneum oegonrn uno vnorannr; eoenio ing eS denen, die in Gotteshäusern Zuflucht gesucht hatten, das ck wurde abgerissm, Petroleum aus die Menge gegossen und Leute mußten bei lebendigem Leide verbrennen Und warum
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