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un- lriuu- ..W l »..»«»NI f» !»» -»r Gegründet 188« ! „ - ,.- In Drerden und Dororl-n b«> täglich zweimal!--» Zulragimg mvnallich 14.— M„ l Bezugs-Gebühr zr'A M >-el läglich zweimal,,-m Dersvnd mvnaMch -l>l-elnlpel>!a« !l7n>m br«ile2«i>e4.—M. Aul AamIIIenanzelgen. Anzeiaen unler Vlnxöitren-Breue. Sisllrn- u. Wulmungrmarl,«. ! Ipallig« 11». u. Veiliiiule DvrzuasplÄh« laut : ""O^^r!''" Harli. Au»wi>n.Stu>lritg-ge,.Vorausbezahl. Smzelpreis d.Dorabenddlalles MP>. Dr»-lanlch»ift: NichrNhlr» Dr»»d»n. Errnlprocher-Sammelnuinmrr 2S2-41. Nur silr Nachlg-lprllche: 20011. SchriMelkunq und »mmtqrtchdsXst«»« Marlknslrafte SS/^O. Druck, u. Drrla, von Lliylch » 2t»lch«rdt tu Drrid». Postsch»L.K»nI° 10SS Lr«»»». Nachdruck nur mit deullich-r ou-llenangad- «.Dresdner Nachr.-» zulM,. - Unv-rlangl- Schriftstücke werden nichl aulbewahrt. ^u§us1 Förster ^lüsel. Pianos L.VVSTZ (8s.) Vvck»>frlok»!: vfssüon-^., Wsissnlisussti'sKe S, k«ntf«I-7ks»1es-?L««»>«. Die Enlschei-ung über Sie Deulschen Werke. Die Nole -er Doischafierkonferenz. DiLl-nug der Zcrstöruugsmassnabmen. — Längere Fritzen «Sigene Information der „D r c s d n. Nachrichtc n."> Berlin. II. Jan. DK' deutsch« Botschaft in Paris Kar «rw 16. Januar folgende, von Cambvn gezeichnete 2iotc der Botschafterkmiscrenz über di« Deutsch«» 'Serke erhallen: „Ew. Exzellenz lxr-ben die Bvtschasterkonsercnz mit dem gefälligen Schreiben vom 16. November 1921 die Auffassung Ihrer Nvgiernng über die Frage der Deutschen Werke wissen lassen. Ich beehre mich, Ew. Exzellenz mitznteilen, dass die Botschastcrlonfcrcnz alle Massnahmen, die die Interalliierte Militärkontrollkomniifsion in dieser Hinsicht getroffen hat. als vollsiäudig begründet ausieht. Indes jtz die Kommission ermächtigt, zur Durchführung der Um stellungen. die sie kür erforderlich erachten wird. Fristen zu bewilligen. die ausreichen um die besonderen Interessen der Albe ter vollständig z» wahren. Bedingung wäre dabei, daß diese Umstellungen spätestens im Zeitpunkte deS Aus- Hörens jeder effektiven Kontrolle seitens der alliierten Mächte vollständig beendet sind. Die Boffchafierkonseren.z hat die Interalliierte Mititärkonlrollkommission angewiesen, diele Entscheidlrng zur Kenntnis der deutschen Negierung zu bringen und alle Einzel fragen zu erledigen, die das Schreiben Ew. Exzellenz vom 1». November 1921 ausivirfl." Bon zuständiger Seite wird zu dieser Note bemerkr. bah das in der Note angckündigte Schreiben der Inter» alliierten Kontrollkommission dem Auswärtigen Amte bis her noch nicht zugegangcn ist. Es wäre voreilig, Schlüsse aus seinem Inhalt und den Andeutungen der Note der Botschafterkonferenz ziehen zu wollen. Brian- wirbt für -en Garanklevertrag. Lau «es. 11. Jan. Nach Schluss der BormittagSsihung des Obersten Rates gal, Briand den sranzösisären Presse- Vertretern eine Erklärung ab. wobei er n. a. sagte: Mas die Besorgnisse wegen seiner Besprechungen mit Llvnd George über den Garautirvcrtrag angehr, das, nämlich Frankreich dieses Ziel mit Zugeständnissen bezüglich seiner nationalen Verteidigung und der Pfänder, die cs nach dem Versailler Alcrtrage am Rhein besitze. werde bezahle» müssen, so könne er n»r bemerken, das; bei seinen Be sprechungen mit Lloyd Cieorge niemals davon die Rede war. Italien wisse iebr gm, das, Frankreich bereit sei. alle Ab kommen zn schUesten. die geeignet seren, die Bande zwilchen de» beiden Ländern enger zu knüpfen. Die Besorgnisse eini ger Eugländcr wegen der Unterseeboote würden. saüS das Abkommen zustande käme, zerstreut werden. Wenn Frankreich und England Hand in Hand gingen, würden ihre beiderseitige« Admiralitäten in gemeinschaftlicher Uebcrciu- ftimmung sich über die Verwendung ihrer beiderseitigen Secstrcitkräftc einigen können. Briand fügte hinzu, es sei verabredet worden, dass alle zwischen Frankreich und Grobbritanme« schwebenden Fragen zur Sprache gebracht würden, um ihnen womöglich eine befriedigende Lösung zu geben. Er hoffe, dost man zu einer grundsätz lichen Einigung gelangen werde. Ob das setzt oder später der Fall scio werde, könne er noch nicht sagen. sW. T. B.j Briand fügte hinzil, er persönlich hätte cs gern gesehen, dass sich ein solches Abkommen auf ganz Europa erstreck« und alle Mächte verpflicht«, ihre gegenseitigen Grenzen anzucrkcnnen und sich nicht anzugreifcn. England aber wolle sich lediglich zu einer Garantie der französisch- deutschen Grenze verstehen. Vor vem Abschluß des Derlrages. kNian-r Drasttbertcht der »DreSdn. N a ch r t iv t e n".j Cannes, tt. Jan. Der Wortlaut deS sranzösssch-eng- lischen Lchntzvertrago soll in einer aus heute oormittag 10.3» Uhr festgesetzten Besprechung zwischen Briand und Lloyd George sestgelcgt werden. FranzössschrrscUs hasst mao. das, das Dokument Donnerstag vcrössentlicht werden könne. Das Abkommen wird sich ans die Zusicherung gegen seitigen Schutzes im Falle eines deutschen Angriffs be schränken. Das Abkommen enthalte keinerlei ein seitige Bestimmung für Frankreich. Frankreich und Eng, laud sichern sich darin gegenseitig Schutz im Kalle eines dentichev Angriffs zu. Die Organisierung -es inlernationalen Finanzkonsorilums. «lgner Drabtberickt der „D r e » b n. Nachrichten*., Cannes, 11. Jan. Der Oberste Rat nahm in seiner gestrigen Abendsitzung um 6!-4 Uhr das von Tsckitschcrtn ge sandte Telegramm zur Kenntnis. Auf den russischen Vor schlag, London zum Sitz der Wtrtschgftskonscrenz zu wählen, dürste eine Antwort kaum erteilt werden. Der Oberste Rat nahm sodann von dem Stande der Arbeiten der von ihm eingesetzten Kommission für die Vorbereitung der Wiri- ichaftskonfcrenz in Genna Kenntnis und fasste eine Ent schlieft» ng über die Errichtung deS internationalen Konsortiums, das aus einer Finanzmuttergesellschast und Tochtergesellschaften in den einzelnen Ländern bestehe» soll. Es ist bestimmt in Aussicht genommen, dass in allen eng lischen Dominions, darunter auch in Irland, solche Tochter gesellschaften errichtet werde» sollen. Der Oberste Rat be schloss. dass ein Komitee aus zwei Engländern, zwei Franzosen, einem Italiener, einem Belgier »nd einem Japaner gebildet und mit den nötigen Vollmachten nnS- acstattet werden soll, »m sich mit den Vertretern anderer Länder zu folgenden Zwecken zu vereinigen; 1. Das Projekt des Konsortiums iu allen Einzelheiten zu prüfen: 2. alle notwendigen Voruntersuchungen anzustellen, da mit das Zentralkonsortium und dessen Tochtergesellschaften organisiert werden können. Alle diese Organisationen sollen ihre Tätigkeit so schnell als möglich aufnehmen. 3. Hai das Komitee der Konferenz von Genua über die von ihm erzielten Fortschritte zu berichten. Die im Obersten Rat vertretenen Regierungen vcr pflichten sich, ohne Verzug 10 009 Pfund Sterling oder deu entsprechenden Gegenwert in anderer Währung dem Komitee zur Verfügung zu stellen, damit dieses sofort in Wirksamkeit treten kann. Hinsichtlich der zu erlassenden Ein ladungen wurde beschlossen, dass alle Dominions, einschließ lich des Freistaates von Irland, eingeladen werden sollen. Morgen soll die Kommission, die sich mit der Konferenz von Genua zu befassen hat. die Tagesordnung für die Kon ferenz endgültig b estimmen. Versteckte Drohungen an -te -rutsche Delegation. ISlaner DraStbrrlckt der .DreSLn. Nachrichten".! Paris, 11. Jan. Einer Meldung des Sonderbericht erstatters des »Journal* in Cannes zufolge Härten die Alli ierten bereits die Antwort in Vorbereitung, die den deut schen Delegierte» erteilt werden soll, salls diese, wie am 14. Dezember vor der. RcparationskomMission, auch hier vor der Konferenz erklären sollten, datz Deutschland nicht im stande sei, mehr als 24» bis 8Ütt Millionen zu zahlen. De« dentschen Vertreter« würde erklärt werden, dass man Deutschland gegenüber bereits grosse Nachsicht walten lieste: denn die belgischen Dokumente hätten be wiesen, das, Deutschland mehr als 80» Millionen zahlen könne. Man begnüge sich aber mit einer Lumme von 72» Millionen. Von Strasmastnahmen sei, wie der Berichterstatter meldet, zwischen de« Alliierte« bisher nicht gesprochen worden. Die Frage der Saargruben sei neuerdings zur Debatte gestellt. Lonchcur verlang, weiter hin. das, der Betrag hierfür Frankreich erst im Jahre 192» angercchnet werde. Bisher konnte er in dieser Hinsicht keine Gcnugtnnng erhalten, doch gebe er es noch nicht auf, wenig stens eine teilweise Befriedigung seiner Ansprüche zn fordern. Englische Auffassung der deulschen Jahres» lelslungen 1922. lEigner Drahtvertcht der „Dres-n. Nachrichtens London, 11. Jan. Mährend die meisten Berichte lkle Festsetzung der Barzahlungen auf 72V Millionen als end gültig ansehen. erklärt der Korrespondent des „T-ailn Chronicle", die Angelegenheit ici noch nicht er ledigt. und der Berichterstatter der „Daily News" be zeichnet die genannte Ziffer nur als einen Versuch, weil di« Engländer der Auffassung seien, datz die Festsetzung vhne Diskussion mit den Deutschen unmöglich ist. was immerhin beachtlich erscheint. Aus den Berichten gehr ferner hervor, dass die genannten 720 Millionen im Ver lause des ganzen Jahres 1922 bezahlt werden sollen, an statt bis zum '2. April, und datz, entsprechend der Erhöhung der Barzahlungen, eine Verminderung der Sach leistungen vorgesehen ist. die der „Daily Tele graph" auf 1350 Millionen, anstatt 175V. für 1922 beziffert, so dass also, im Vergleich zu der Londoner Vereinbarung, nichr der Umfang der Ciesamtleistungcn. sondern nur das Verhältnis zwischen Sachleistungen und Barzahlungen, verschoben ist mit der Begründung, dass Frankreich von dem Wiesbadener Abkommen nur einen ziemlich beschränkten praktischen Gebrauch machen könne. Zuspitzung -er oberschlesischen Derhan-lungen? lEianer DrabtberiLt der „DreSdn. Nachrichten".! Berlin, 11. Ja». Nach einer Meldung deö „Matin" Hai die Warschauer Regierung an die polnische Delegation in Obcrschlestcn die strikte Weisung gegeben, aus alle Falle das L i g u i da t 1 on s rech t der deutschen Unternehmungen für Polen in Anspruch zu nehmen. Die deutsche Regierung würde sich mit einer solchen Regelung auf keinen Falt einverstanden erklären. Sie würde cs, wie wir erfahren, eher auf ein Scheitern der Verhandlungen an- kvmmcn lassen, als der Uebertragung des Liguidatious- rechts der deutschen Unternehmungen an Polen zustimmen. Der frühere Minister des Auswärtigen Dr. SimonS hat sich nach Ovcrschlcsien begehen, um die Leitung der Ab teilung für völkerrechtliche Fragen zu übernehmen. ZusammenkrM des Auswürttgen Ausschusses. <Tigc » c Information der „D r c L d n. N „ ch r i ch t e n."i Berlin, ll. Jan. Wie in parlamentarischen Kreisen versautet, hatten Tr. Strescmann, der Vorsitzende des Aus wärtigen Ausschusses, und Dr. Wirth sich bereits vor der Einbringung der drntschnationakcn Interpellation über den Zusammentritt des Auswärtigen Amtes in der letzten Sitzung des Stcucrausschusses dahin geeinigt, datz der Ans wärtige Ausschuss am kommenden Mittwoch znsamm-cntreten und auch über Cannes sich unterhalten tolle. GrisM Präsiden! des Irenparlameni». Dublin. 1l. Jan. In der heutigen Sitzung deS Dail , Eirean wurde Griffitb zum Präsidenten des Dail ' Eirean mit allen gegen eine Stimme gewählt. sW. T, B.) Zum Fall „Lempe-SchmM". Der Bund Sächsischer Staatsbeamten. E. V lBe a m t e n g« we r kicha ft> bittet uns um Aiffnahme der folgenden Entgegnung: „Der Landesverband Sachsen des D. B. B.. der sämt liche Staats- Gemeinde- und Pvlizeibeamte, sowie die Lehrer des Freislaoies Sachsen umfasst, hat mit Befremden non der kürzlich veröffentlichten Entschliessungder A r b e i t s g c m e i n s ch a kt wissenschaftlich vor- g «bildet er Beamten Sachsens iS. A. GI zu den« Falle „Lcmpe—Schmitt" Kenntnis genommen. Wenn in dieser Entschließung davon die Rede ist, dass es Lach« der Gewerkschasren sei. den vermeint» lichcn Angriff aus das Recht der Beamtenschaft zurück- zuweffcn. sich ebenso wie andere BerusSslände gewerkschaft- .'.ch zu organisieren und zu betätigen, so ist der Landesver band der Ansicht, dass ein solcher Angriff nicht vorliegt. Damit entfällt für die Gewerkschaften ieber Anlass zum Ein greifen. zumal die Versetzung des Herrn Dr. Schmitt auf einen gleichwertigen Posten ein« Verwaltungsmastna-me ist, die der Kompetenz der Gewerkschaften entzogen Ist und für die der Minister die Verantwortung trägt. Eine parteipolitische Zersetzung des BerufLbeamtentums, dt« die Gewerkschaften ablelmen, kann aus der Ernennung deS Herrn Dr. Lcmpe, also eines Fachmanns, zum Ministerial rat. nicht gefolgert werden. Damit ist diese Angelegenheit für die sächsischen Beamtem- und Lehrergewerkschaften er ledigt." Glaubt der Bund Sächsischer Staatsbeamter wirklich» dass Tr. Lcmpe di« Stellung eines Ministerialrats auch dann erhalten hätte, wenn er nicht der Sozialdemokratische« Partei angehürtc? Ties wird von gleichfalls unterrichteter Seit« sehr bezweifelt, wie aus folgender Zuschrift hervorgcht: „Just in dem Augenblick, wo der Landtag rn di« Ferir« gegangen ist. ist d'e sächsische Regierung mit der Nachricht von Ser offenbar schon seit längerer Zeit beschlossenen Er nennung des „Genossen" Dr. Lempe zum Miwisterialrai hcraiisgcrückt. Also genau dasselbe Manöver, wie im Falle Nyssel, wo man auch die Gunst deS Augenblicks zu nutzen verstaik). Durch die amtliche Vcrlaulbarung wird aber, was der Lache die grösste politische Bedeutung gibt, auch noch etwas anderes bekannt. Dr. Lcmpe ist. wenn auch zu nächst nur als Ministerialrat, mit -er Leitung der I. Ab teilung deS Ministeriums des Innern betraut worden und damit Nachfolger des Ministerialdirektors Dr. Schmitt ge worden. Wenn cs nun auch auf dasselbe hcrauSkommt, ob Dr. Lempe als Ministerial r a t oder Mini'siciial direktor Sie Leitung der I. Abteilung des Ministeriums des Innern übertragen erhalten hat. so verdient doch allgemein bekannt zu werden, dass man nach berühmtem Leipziger Muster auch in diesem Falle versucht hat, gleich „ganz reinen Tisch" z» inackum. Aber dieses Mal hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Präsident der Oberrechnungs kammcr. Dr. Wähle, auf dessen Posten Ministerialdirektor Dr. Schmitt „kaltgestellt" werden sollte, lässt sich nicht so ohne weiteres abdrücken. Er bestreitet dem Gcsamtministc- rium die Befugnis, ihn zwangsweise zu pensionieren, und hat in der Angelegenheit die Entscheidung der Gerichte an- gerufen. So konnte vis jetzt die „Kaltstellung" des hortwer dienten, wegen seiner aus rechten Haltung im Falle Rüssel aus Urlaub geschickten Atinisterialdirekrors Dr. Schmitt noch nicht erfolgen, und das Gesamimtnffterium musste sim aus etatrechtlichcn Gründen zunächst mit der Ernennung Dr. Lempes zum Ministerialrat begnügen. Mit der Ernennung Dr. Lempcs zum Leiter der I. Ab teilung des Ministeriums des Innern hat — das wollen wir nicht verkennen — Herr Lipintzki wieder einen grossen Erfolg zu buchen. Auf dem Wege der „Demokratisierung der Verwaltung", wie Herr Lipinski sie auffasst, oder, um das Kind beim rechten Namen zu nennen, der Politisierung der Beamtenschaft, geht es in Sachsen rüstig weiter. Dir inehrheilssozialistischen Minister haben wieder einmal brav nach Herrn Lipinskis Pfeife getanzt, und Herr Lipinski hat di« „Kaltstellung" deS ihm wegen seiner Charakterfestig keit im höchsten Grade nubcauemen Ministerialdirektors Tr. Schmitt leider durchgesetzt. Aus einem der wichtigsten Posten seines Ministeriums sitzt nun ein Herr, der ilM für die Bcrsolgung seiner Ziele ein iedcrzeü gefügiges Werkzeug sein wird. Ein Herr, der nicht wider den Stäche! lviten darf und nach Lage der Verhältnisse mit seinem Minister durch dick und dünn zu gehen verpflichtet ist. Dankt Herr Dr. Lempe Lock seine Berufung in sein jetziges Amt. wie auch in fern früheres Amt lediglich dem Um.- stände, dass er Mitglied e'ner der sozialdemokratischen Par teien ist, die vermöge einer Stimme Mehrheit setzt in Sachsen regieren. Wie der früher« konservative, einstige Bürgermeister von Mylau und — um das fa nickt zu ver gessen — Hauptmann der Reserve lediglich auf Grund seiner sozialistischen Gesinnung vor anderthalb Jahren Amtshoupt- mann von Drcöden-Neustadt geworden ist. so dankt dieser Beamte auch seine Berufung zum Nachfolger eines Muffte rialdirektors Dr. Schmitt dem bewnsstcn Büchlein, das ihn als Mitglied einer sozialdemokratischen Partei aiisweisi. Wäre er nicht im Besitze des Büchleins, so hätte kein Mensch daran gedacht, ihn schon nach anderthalbjähriger Tötigkrit als Aintshguptmann den auch für langjährige Amislianpt teilte sehr ungewöhnlichen Sprung vom Amishanchmann znm Leiter einer der wichtigsten Ministerialabteiliing machen zn lassen. In dieser Ministerial,rbteilung werden — hier liegt der Schlüssel zu dieser, die lebhafteste Beunruhigung hervor rufenden Ernennung — unter vielen ebenfalls sehr wich tigen Dingen auch die Personalangelegcnheiten aller Be amten des Ministeriums des Innern, des Wirtschaft-- und des ArbeitsministeriumS. sowie der non diesen Ministerien ressvrtiercnden Behörden bearbeitet. Auf deren Bearbeitung bat in Herrn Tr. Lempe nun ein ausgesprochener Partet- > j Ml