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Dresdner Nachrichten : 28.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-28
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1881
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1 «t. ^»drr»»s Neutz«»! rlt«i ^.Ack«r -MM»«» >». tnpranksur» ck v«. t» Pari,. Tageblatt für Politik, Unterhaltvng, Geschästsoertrehr. Lörsinbericht, FrcmSmliste. LI». , , sr. ,l»Il«ri»fi«Nr.jdl»Ä»chm 4U?r. — Ver »«um rtner etn«»»t>I,rn PetltteUe k»II,t I r PI,', »ingesandt dt« ZelU 2UPIge. *»ne »aranite Illr da» atlchft- »,!,« »rlchtliui, der Snt«r»t« »trd nicht »e,«>>«»(. »u»»itrtt,e Annoncen« Aultr»»e «in un» u»d«lL»»tl«Hir»e» und P'ktank» inscril«» wir nur ,e,en PrtnuMtranaa.JckNU»«« durch «rteimarle» oder P»jtrtniL>,lu»,. Acht Sllden Ionen u> PIge. 2A- lerate Illr dt« Monla,»>Nummer »der nach einem Fei»»»« di« PrtU '! LS Pige. Varl tr»»»« ITr. 4 «««» » swpüvIUt svino VVvmdtwäluu^ mit LltävulsvdvL HV«iu8lubvi«. iLssllod k!rl«ol»v ^ustvni. 6rU88te» ^«luluxvr. L 8«»i» IV, vir-L-vis dvm Lüoi«!. Lödla««. »ng«f»ng«nv und frei Io« 8tiolcerel«n aut Eausvüs etc., Irlnvos Vrvicrn und vrokrartolk», «oviv düustlsrisod itusgollitirto, st>I- gorvcdts Voerrlotinuogra aut tt»u»l«lnei» ru Oeelcvn, Lvrvlotton, tlaudtücdvrn etc. kür llaodardoit. vr«»»« aunnadl. UUUn»le I'r«>I»«>. Avuttvtt«». Ispvien -eil« i Berlin. Anläßlich vrr Beisetzung bcö Kal lers Alexander II. sank ein TrauergotteSdienst ln bcr russischen BorlcbastS - Kapelle statt, welchem der Kaller, iämmtltche Prinzen unb Prinzessinnen, sowie oie vier verweile» «r. 87. aitternn,»«« L7. Mürz: «aromel'r n«chv»tar «vlold, v>«l,s,r«te »».,Mittag».) 7«!!RiII.. iei, »es,er, c> Mi». gesttkaen. rh-rm»m-to,r. ». «ea,«.: V W., „icvr. Km».!»»., höchsi« rem», l» ° W. SüdiveNWind. rein>l bcmolll. den Fürstlichkeiten beiwohnten. — Petersburg. Geichütz- bonner verkündete die Beisetzung der kaiserlichen Leiche in der Festungökirche, welche lwertliUt war und drsoiiders starken An drang beim letzten Gebet zeigte. — Ein Kaiser - Maniiell regelt von den liillj^rleu l,in nu den tviudteu Oattuugeu, „n«I tttitr« 11 rie-l^r ru daciautand bei alitxeset/ieu k»v»«vu, vmplc.-dlvn irr suitclist dinn EcrorgplaE). --------- die Regentschait, welche beim Ableben des Kaisers aut een Groß' iiirsten Wladimir übergebt. stirbt auch der Thronfolger vor der VoUIährigkeit, ko bleibt Wladimir Regent biö zur Volliährizlelt erö ioigenden Sohnes. Aussichten iür den 28. März: Wenig Aenverung. Montag. 28. Miir^ Dresden, 28. März. - In Bezug aus die Stellung beS Retchötagöabg. vr. v on Schwarze zu dem Gesetzentwurie tlbrr die Trunkenheit ersah- ren wir aus sicherer Quelle, das, I)». v. Schwarze in der juristi schen Gesellschaft zu Berlin, woselbst ein Mitglied der letzteren Ober diesen Entwurf einen Vortrag gehalten, im Anschlüsse an denselben aut verschiedene Bedenken gegen den Entwurf und ein zelne Bestimmungen aufmerksam gemacht, keineswegs aber für die Ablehnung des Entwurfs selbst sich ausgesprochen hat. !>!cio-?>o( k. 2». März. Mehl 1 D. ÜO (!. Siolhcr Wmlerwtizcn l D. LI g. Mals (»I, miaaäi 5» (I. gracht t>)> U. - Die Ausführung des 2.Aktes des „Fliegenden Hol länders" tm Saale der Wohnung kcS Herrn Kriegöminitterv v. Fabrlce ist auf Dienstag verschoben worden. Zu der Aui- Mrnng sinv alS Auditorium 80 Mitglieder der höchsten Gesell schaftskreise gebeten. Den Holländer singt Grat Höchberg, die Senta Frau von Blome. den Daland ihr Herr Gemahl, den Erik der Artillerie Offizier Schnorr v. Earolö'cld, Bruder deö unver geßliche» HcldentenoiS. In dem Sptnnerinnenchor wirken 5 Gräfinnen mit. Die Eimtudlrnng der Over leitet Herr Pianist Eugen Krantz, der musikalische Hausfreund der Familie deS Hrn. KrleakmlnisterS. Herr Krantz begleitet zugleich auf dem Klavier die Singstimmen. — Daü letzte Hochwasser war ln Sachsen biS zum 17. März soweit zurüEgegangcn. das, hier die Schifffahrt ihren regelmäßigen Betrieb auinchmen konnte. An der Unterelbe da gegen ist nur sehr langsam das Hochwasser genügend zurüefgegan-, gen, um die Passirung aller Brücken durch große Raddampfer zu gestatte». Dte Wittenberger Brücke wurde für solche Schiffe! erst am 22. März, die Magdeburger alte Elsenbahnbrücke erst am 2ä. März passirbar, auch die Lauenburger Brücke wurde erit am 2-t.März frei und kann auch ievt nur mit Gefahr passirt werden. Daher kommt es, daß in Hamburg eine Menge belade ner Kähne fahrbereit liegt, welche noch ihrer Besdrderuwg harren. In den nächsten Tagen hofft man alle Lchwierigleiton behoben zu sehen, doch müssen sich unsere Kauileute immerhiln noch einige Zelt gedulden, ehe die ersten Hamburger Ladung«» hier eintresten können. — Aon de» bet dem Eisenbahnunsall In Langensalza Verunglückten sind todt: Zugführer Fantsch and HlliSbrenißer Zange, beite aus Gotha; schwer verwundet: Bahnmeister Troch- nltz aus Großgoltern. Sechs Eisenbahnbeamte erlitten startke Quetschungen, mehrere Passagiere sind leicht verwundet »vordem. - Der Steuer- und Chausscegeldelnnehmer Schlemmer in Zltzschewtg feiert den I. April d. Z. sein 40jäbrtgeS Dlenst- Jubiläuin. — Die „Böhmin " wird noch bis mit Mittwoch Abend deö Resitenztheater-Repertolr beherrschen, da daö Publikum noch im mer sich zu ihr vlngezogen fühlt. — Au» der Loschwttzcr Straße In Striesen mißhandelte dieser Tage vor dem Hauie ein Schuhmacher seinen Lebrlungten in io emvörender und geiähritcher Weise, daß bald darnach die Qrtspolizei seine Verhaltung vornahm. Nachdem er selbst den Knaben so geschlagen. daß diesen, daö Blut über das Gesbcht strömte, beste er auch noch seinen Hund aus den Mißhandeln:», der mehrmals ordentlich zubiß. Der Knabe befindet sich in ärzt licher Behandlung. — DaS Münchener Salvatorbier bat die Dreötmer Biertrinker vollständig in Alarm aebracl't nnb batte Herr Reimer alle Mühe, die durstigen Kehlen blö aut heute zu vertröst«»». Um den vorauosichtltchen Andrang etwas zu vermindern, hak für Neustadt-Dresden das renommirte Cafv Pollcnder de» Auosclmnk mit üdcrnoninic». »o daß also Trano- und Eia-Elbanle» In dein Genüsse deö berühmten Salvators schwelgen könne». Der .Deal,che Schänkwirt!»" in der Brüdergasse aber wird wieder einmal ein Stück echt Münchener Volksleben insceniren, wobei cs außer den üblichen Radieö und Würstchen anch nicht an den bekannten Bahrlscden Steinpilzen fehle» wirv, in deren Eonjervirung unü München schon längst eins über ist. - P o l > z e i b c ri cht. In einem Hause rer Langestraße stürzte am 24. e. M. Abends ein 6:r Jahre altes Fräulein rie rrervc hinab und erlitt eine so schwere Gehirnerschütterung, daß am Sonnabcnb wild der Tob clntrat. — Am Donnerstag kam in einem Geschälte der Antonstabt et» Liährigcr Knabe dadurch zu Schaden. daß er auf eine außer Betrüb gesetzte Trcinsmis- »ionSweile stieg, von derselbe» aber, alS sie ins Rollen kam. wie der berabtiel. Er erlitt einen Bruch deö rechten Uuter- s»c»kc1S. Auf dem Altmarkte wurde am Sonnabend Nach mittag ein wobmingoloier Arbeiter sestgebalten, »veil er kurz zu vor am bcr Schössergasse einen H»nd gestohlen hatte. - AIS vorgestern Abend ein tunger .Mnstler durch die Struvestraße ging, fiel dicht vor ihm ein großes Stück Steinkohle mit solcher Gewalt aus taS granitne Trottoir, daß dasselbe den Ahnungslosen ohne Zweites schwer verletzt, wo nicht gar erschlagen haben würbe. falls eS getroffen hätte. Da man an de» Fenstern her Etagen nobler Straßen nicht mit Steinkohlen zu hantieren pflegt, so ist anzunebmen, daß irgend eine boshafte Kreatur absichtlich nach dem jungen Maler ge worfen bat. - Elend! An einein der letzten Abende fand man In Leip zig einen 57 Jabre alten Packträger auf her Straßellegendaus und schaffte ibn nach ver 2.PolizelvezlrkSwache auf dem Könlgö- platz. Silo der Mann sich dort etwas erholt batte, erklärte er, daß er bereit» seit 2 Tagen nichts gegessen habe und des halb umgetallen sei! Man iah, daß brr Aermste daö »Icht siinn- lirte, gab lhm Kaffee und Etwas zu essen, mußte ihn aber wie. der entlassen. SS bauerte inbeffen nur kurze Zeit, ba brachten Straßenpaffanten den Mann, der abermals auf dem KvnigSplatz gelegen batte, wiederum ln die Wache, doch diesmal - war er tobt. ßrngraben geworfen, am Halse gewürgt und vergewaltigt. AlS 2 Fleischergesellen den, Tbatorte nahten, floh Lorenz, ward Indessen von dem einen Gesellen verfolgt und da er in der Nähe der Llebner'schen Ziegelei vor Ermüdung zusammensank, ergriffen uub später durch die Schutzmannschatt verhallet. - In EatnSbors bei Zwickau herrscht der Tvphuö. Biö setzt zählt man N GrkrankungSfäUe, darunter war einer tbdtlicv.R — Während der Nacht zum Freitag sinv in der Pfarre zu Reg«» und bei einem Gutsbesitzer in Blumroda. wahr scheinlich von ein und denselben Dieben Einbrüche verübt wor den. In Reals würben Ne gestört; nur etwas Wein hatten sie diebischer Welle trinken können, in Blumroda aber gelang ihre Arbeit, die ihnen eine Uhr, Gelb und Kleibungstücke ünbracbte. — Riesa. Die beiden Fußbatterlen unserer künlllgen Garnison kommen «n den ersten Tagen de» April e. hier an, ie eine von Dresden, die andere von greiberg. Ein» mpsang. wie ein solcher am ff. Januar 1«',« öc>',„ ^ Eintreffen der ff. Schwadron des Reiterregiments „Kronprinz" und ain l. Juli 18«;'» heim Eintreffen der 2. und ff. Escavron veo I. UlcinenregtmentS Nr. 17 stattgcllmbe», soll dem Verneh men „ach viesnial nicht vorgesehen sein, ba von de», Kommando selbst bcr Wunsch ausgesprochen worden sein soll. davon abzu- sehen. inten» die beiden Batterien hier keineowegs complet cinrüclen werden, sonder» erst i» Riesa etatmäßig ergänzt werden sollen. — Seivstmorbe. Durch Erhängen gaben sich den Tob in Schreierögrü» bei Treuen ver 41 jährige Steinmetz Aug. Weiß. In Seerhausen der tiäjährlge Handarbeiter Altermaun. in Seü- hennerodors der ff!» Jahre alte Gutsbesitzer Olbrich; vor einigen Tagen soll sich auf der Festung Königllein eine >,ff Jahre alte Frau In die daselbst befindticve Etstcrne «»icht in den Brunnen) gestürzt unb so den Tod gesunden haben. — Landgericht. Strafkammer III. DerMiäbrtge Elscn- babndiätist Ivban» Heinrich Opitz auö Dresden wurde »regen Vornahme unzüchtiger Handlungen, verübt an eine», noch nicht l2 Jahre alte» Mädchen in hiesiger Stabt, zu 2 Jahre» 6 Mo- naten Gesängniß vernrtbetit. Die Anklage vertrat Hcrr Staatö- anwaltschallö-Assessor Do. Geniel. — Ernst Oscar Kappler aus Prohilö, ein schon wieberholt bestraiter Dieb, eröffncte seine neuesten Produktionen mit der Wegnahme zweier Glocken in» Werthe von 15 Mark anö dein Pferde - Aahnhose in Bla'ewitz, holte sich ferner ohne Genehmigung des Eigen- thümerS :« zun» Braten bestimmte Fasanen aus einem Hauie der Lößnltzstraßc und lülnte schließlich aus einen»Hause dcrAldrecht- straße einen settcn Posten WIldpret. bestehend aus ff Reben und 2 Haien, ans. K. bestritt zwar t» bcr Hauptsache »eine Schuit unb wälzte dieselbe aut den großen Unbekannten, taub aber mit dieser wohlfeile» Ausflucht nicht den geringsten Glauben und wurde wegen einfachen und schwere» Dledttahlö zu l Jahr !> Monaten Zuchthaus» ff Jahren EhrenrechtSvcrlusl und Steilung unter Polizclautsicht »»erllrtheilt. - Eine Vertreterin dcö zarten Ge'chlechtcö von scmeitS der schwarzgciben Grenzpiädlc. das aus Aussig gebürtige Dienstmädchen Emma Kraßa war dringend verdachiig, ibrcr Herrschaft eine Partie Silber- waarcn gestohlen zu haben. Dte Siratkaininer vermochte sich sedoch nicht von der Schuld der Angeklagten vollständig zu über- zeugen und erkannte aui Freisprechung. — Der Handarbeiter August Männchen aus Kreischa, ein namentlich den Polizei behörden sehr bekanntes Individuum, befand sich an» 12. Febr. aut der Uhlandstraße aui einer Betteltonr, alö ein Gendarm den schon 2ttmal polizeilich und auch schon mit Zuchthaus vorbe straften Bettler antraf und lbm die Arreturanküublgre. Anfänglich marschirte der Arrestat auch obne Umschweüe mit, plötzlich kam icdoch seine ost bewiesene Renitenz zu», AuSbruch und schlug und schimpite er nun nicht nur in gröblichster Manier auf seinen Gegner los, sondern versetzte dein Beamten auch einen Fußtritt an den Un torlcid, wodurch dein Gendarmen momentan der Athen» versetzt wurde und eine Unterlciböentziinduiig nachsolgtc. Die Gelegen heit wurde von dem frechen Burschen zu einem Fluchtversuco benutzt, und nachtein er nieder ding'est aemacbt »vorbei» »rar. leistete er nochmals gröbliche» Widerstand, drohte auch, dem Genoarmen de» Schädel ctnznsct,lagen. Der hieraus zuin zweiten Male unternommene Fluchtversuch glückte Männchen, doch eriolgte bald daraus seine Festnahme und vcrurthciltc ihn die Strafkammer schließlich »regen Widerstandes gegen die Staats gewalt und Bettclns zu Monaten Gesä»c»»iß und einer ent sprechenden Haststruse. Den Vorsitz in sämnitlichc» Verband- lungeu sübrte Herr LandgertchtSrath Justizratb von Göphartt.— A intöger i ch t. In der Nacht zum 2l. Februar erschien im Lokale des Bädermeittero Henkel de» Handarbeiter Friedrich Wil helm Gelblich und machte seiner Entrüstung in der auigcregtcsten Weise darüber Lust, weil H. seinen, G'S. Sticisob», mit einer Tracht Prüacl bedacht batte, Henkel hatte a» dem Vorträge durchano keine» Wohlgefallen unb 'orderte den Besucher au», uni- gelienb die Tbüre von außcn uizumachen, »and aber damit kein Entaegcnkommen und nunmehr packten sich bic beiden Männer und voltigirtcn in diverse» Wendungen in» Lake» verum. Als Gelbrich den Bäckermeister dann zu Bote» drückte, kam der Sitztbcil des Letzteren einem großen mit Psannknche» teco- rirten Teller zu nabe und die köstlichen Erzeugnisse der Baekintusiric fielen inittamint den» Teller zu Boden. Letzterer zerbrach dabei, während bic Psannenkuche» im Laten heruin- kollerten und nun erst ging G. seiner Wege. Wege» HauSiric- densbruch und Sachbeschädigung vor baS Schöffengericht unter Vorsitz bcö Herrn Amtsrichter Kurtz verwiesen, eriolgte die Ver- uttbcilung des erzürnten Stic'vaterö nur »rege» des erstercn Vergebens zu 5 Tagen Gesängniß; von der Anklage der Sach beschädigung wurde Gelblich treigeiprochen. Die Anklage vertrat Herr AintSaniralt Wimmer. Der schon »viederlolt bestrafte Flelschcrgesclle Ernst Alfred Kretzschmcir spektakelte in der Nacht zum 8. Oktober auf der Oppellsiraße io lange, btv ihn cl» Nachtwächter arretirte, und aus dem Wege nach der Polizeiwache beiiadn» er sich dann sehr widerspenstig, »väbrenb er später, als ibn ein Gendarm nach dein Polizcigebäute tranSpor- tirte, seinen» Acrgcr über die selbstverschuldete Situation durch die Bemerkung: „Ja. wenn man Schutzmännern und Nachtwächtern ein paar Mark giebt, damit sic bavrischcö Bier trinke» können, dann wird inan nicht arretirt." Vor Ge richt bevauptetc der Angeklagte, zur kritischen Zeit stark berauscht gewesen zu sein und von den inkrimirten Vorgängen gar nichts zu wissen; doch accepiltte» die Herren Richter diese Erkiärung nicht Im geringsten, sonder» verurtbeiitc» Krctzschinar, dein von Herrn Slmtkanwait Frhr. v. Trübem gesteutcn Strafantrage gemäß, wegen Widerstandes, Beleidigung und rubcstörente» Lärmend zu 4 Wochen Gciängniß und l Woche Hast. GIdhiSbeln Dresden. 27. März, Mittags: 50 Lenk. überO. und zwar die bsficieller En Briefkasten Stammtisch Een tra l - S ch I a ch th os M c i ßen. „Bei letzt übcrstankeiier Wasserflutb waren mehrere genötbigt, Fässer, welche Im Keller lagerten, hauptsächlich Wein, abzustclien. ES wurde nun die Frage erwogen, bei Fässern, weiche nicht aus den Spund mit abgestcllt sind, könnte cd doch möglich werden, daß derselbe sich löste. Würde In diesen. Faste der Inhalt dcS Fasses sich dein Wasser mittvclien oder unbeschädigt bleiben ?" - Der Wein, »veil leichter, tritt ln das Wasser, falls der Spund herauSacht, resp. daö Wasser treibt den Wein heraus. Also besser ist eS schon, aus den Spund abzusteiicn! Längs. N b. „In» hiesigen BahnbosSrestcilirgnt be hauptete ein Herr, rer s. Z. bei den Ulanen gestanden, gedachte Truppe gehöre zur schweren Reiterei. Ich widersprach den» mit der Behauptung: sie gehöre zur leichten Reiterei." — Kürassiere und Ulanen gehören zur schweren, Husaren und Dragoner zur leichten Reiterei. Freilich leichtes Blut und leichten Sporn haben uiilcre Lanzenreitcr. .. »*. P. M., hi er. „Ich will setzt belratbc» und mein zu- künstiger Gemahl hat durch Spckulatlo» und Wucherer sein! Vermögen verloren unb durch die kvlloffalen Zinsen auch ziemlich noä' so viel Schulden. Muß da eine Vorsichtsmaßregel genossen werden, daß »nein Vermögen den Gläubigern nicht ein Opler wirb ?" — Wenn Sie die Ebk aui Gütertrennung «standesamtlich zu vereinbaren) cingeben, so dürien die Gläubiger Ihres Zu- künsllgea sich nicht als „Hoffnungsvoll" wie Sie unterzeichnen! A b. In Pommern. „Ist in Sachsen taS vierspän nige Fahren voin Bock ohne Vorrclter Jedem erlaubt ; ich bin der Meinung, baß dies nur fürstlichen Personen und bciin Mili tär von» Hauptman» an gestattet ist." - KeineowegS. Jeder kann vierlpännig durch Sie Stabt iahre», »ur mutz cr'S auch versieben. Bei verschuldeten Kollisionen giebt'ö schnell einen Strafzettel. D. E.. Prettin. „Wie viel Fuß müßte daö Waller Im Elbbette noch steigen, um über die Dresdner Elbbracke hin- wcgzugeben?" — ffO Fuß über 0 G. I. F. T. Liegt neben dem Vergiitungsialle ei» Ver breche» «Hehlerei) vor, io sind Sie allerdings als Mitwisser straf bar, iallö die Sache an den Tag kommt. Stamn» tisch beI K. In Schönefeld. „Ist derjenige Spieler, welcher bei den» sogenannten «»6 eine Zwanzig melvet, aber eine» Stich nicht weiter erhält, schwarz oder nicht ?" — Kohlschwarz, M. u. S. „Mein Kollege S. behauptet, Athen liege au keinem Fluß, nur der EepbissuS fließe in bcr Nähe; alö ich ivm aber Nachweise, haß der JlissuS Atbe» durchströine «sreilich »icht iininers. da sagt er nun her Ililluö sei kein Fluß, weil er ost trocken liege; das passirt aber de» meisten Fiüncn Griechen lands, beinnach gäbe es keinen einzigen Fluß In diesem Lande ?" — Athen liegt a», IllssuS, dieses historische Factum wirb Ihr Kollege durch seineAnstcht nicht umstoßen ; übrigens hat er große Achnlichkcst mit dem JlissuS. Wie cS diesem zeitweise an Wasser gebricht, so scheint dem Kollegen der „Spiritus" auözugcden. O. V. ,.GI:bt eS von hier Runkrciscblllctd nach Wien, Triest. Venedig, Ron», Neapel, aber nur dritter Klasse? Denken Sie. daß bei bescheidene» Aniprüche» die Lumme von :«00 Mk. mit Zehrkoslen auörcichen würde ?" - Schließen Sie sich im Hof- iheatrr dem Pilgeredor an; so eine Tbeaterpilgerreise kostet nicht :««)0 Mark. Aber die Etscnbabnrunbicise verschlingt allein bis Neapel unb retour Ihre ffoo Silberlinge. Unb waö essen »nutz inan doch auch. Uevrigens fährt man über München-Ala besser als über Wien. Cato, Au e. „Halten Sie cS iür möglich', daß man beim Baden in einen» Karpfenteiche, wo sich auch Hechle befinden, gebissen werden kann?" — Ein Bücherwurm wie Sie mutz sich ichon in Acht nehmen. M. F. .vier. „Sie schrieben, daß die beabsichtigten Pferdevahiilinici, über den Neumarkt dieses Jahr nicht zur Auö- «übrung gelangen könnten, da durch de» Bau der Neustädtcr Linien dieses Iapr vollständig in Anspruch genoiniiien sei. Könnten Sic nicht vielleicht vermitteln, daß wenigstens die Schienen bei der Umpfiastcrung deö Neumarklcö daselbst gleich mit gelegt wer den?" — Wir denken, das versteht sich doch wohl von selbst, zu mal aus der Tbarandterstraße s. Z. auch bereits die Geleise ein gelassen wurden, und dieser Mangel aui der Albettbcücke schlimm genug sich beraubstellt. Man wird taS schwierige Neupfiastcr dcö Neuniarktcö koch nicht nach 12 Monate» wieder austcißcn! Flora. „Ich bin ei.» iungeS, wobigebiltetcS Matche», möchte daher gern Theater, Gesellschaften, Eoncerte .'c. besuche», da aber meine gute Mutter immer icbr leitend ist. kann sie mich nicht begleiten und so möchte ich Dich herzlich bitten, mir zu sagen, ob cö sich wohl schickt, daß Ich solche Orte allein beluchcu kann ?" — Schon mehrmals ist bstr gesagt worden, baß ein Mädchen anstänbigeVergnüaimgSorte allein besuchen darf, wenn cs sich dort siill unb anständig benimmt. Olga und Elara , Eibcnstock. „2 junge Mädchen, sehr hübsch und reich, im Alter von 2l Jahren, eie zwar lehr viel Bckanntschaiten mit junge» Herren haben, von denen jedoch keiner anveißcn will, bitten Dich, lieber, guter Brieikastcnnicmn, ein Mittel zu sagen, »vie wir uns zu bcnebine» haben, um eine» wegzuschnavvrn?" — Bcbängt Euch mit recht delikaten AppetitS- würstchcn, tragt kleine Tönnchen Kaviar als Qhrgcbänge, balan- cirt auf jeder Fußsvitze ein Füßchen echtes Eulnibachcr l. und streut mit Euren kleinen Hände» große Baiilnoten nutz - tan» beißen die Männer an wie närrisch. Pfe > ien - Elub N. bittet um eine» passenden Ausdruck als «.'-ruß, z. B. »renn Mitglieder vei Vcricimmluiige» in daö Vercinölckal trete». - Heil Tobak! Gut Lust! H. G., B lascwi tz. „Warum drucken Sie in Ihrem Blatt die neue Ortographtc noch nicht ? Man sollte doch meinen, daß selbige durch die Presse ain ersten verdrciiet würde." - Die neue Ortographic ist zunächst nur für die heranwacl'sende Gene ration da. Die jetzige schreibt ihren Stleicl weiter. Die neue Schreibung wirb deshalb beispielsweise auch iin aintlicheii Ver kehr nicht angewentct. Bahnhof Dürrröhröbori. Nach 8 4 de» allge meinen Bedingungen bat bei der Verpachtung von BahnhoiS- Rcstauralionen der K. Sachs. Staatöeiicnbabncn allerdings der Bahnhosö-Rcstanraleur für Heizung der vorhandenen Watte räume zu sorge». In» Hinblick aus die für einen sehr lcbbaste» Personenverkehr angclcgicn große» Wartcräume in Dürirövis- dors kann dies aber nicht ausgcsübrt werden, da der Personen verkehr In seiner Weise de» Verhältnissen entspricht. Steht schon ker Kcstcnaniwand iür Heiznna und Beleuchtung dcS eine» große» Wartezimmers mit de» Einnahmen bcö Pachte»S in keinem Einklang, so würde dessen Eristenz durch einen weiteren gleichen Auiirand für ein zweites Wartezimmer geradezu fraglich werden. Dies wobl erkrnnenk. bat inan auch vo» Seile» der Eisenhahnvenvaltung gern Billigkcitörücksichtc» obwalte» lasse» und eie permanente -Heizung eines selten bcaiispruchlcn und «c- nötblgten Raumes nicht »»bedingt verlangt. Haben sich bei längerem Auicntbalt von Reisenden Wüns.i e in dieser Richtung geltend gemacht, so hat man denselben jederzeit bereitwilligst Rechnung getragen. A b. Zuwachs eines Kälbchens »nährend eines Vieb- transportö auf der Eisenbahn bctr. - Der von Ihne» mitgelheiltc Fall koinnit leider sehr bäustg vor; die Schuld daran trifft aber ebe« nur die Viehhändler und die Eisenbahn - Organe sind nicht im Stande, diese Fälle zu verhüte». Wo cs sonst nur irgend angcht, wird überall und namentlich auch au' den» hiesigen Gü- terbahnbos, Hille geleistet, was schon daraus hervorgebt, daß vom Tbierschntzvcrci» 2'Beamte dieses Bablihois vrämiitt worden sind. W.. Sebnltz. „Lllo erhält man Strohpappe wie bel« liegende Probe?" — Nich. Kllppgcn u. Co. in Drecken liefern Ihnen die gewünschte Pappe iederzcit. R. Kl., Eibe»stock, ,,2'tö letzt habe Ich überall bei eine», Begräbnis« vor eine» Leichenwagen ichwarzc Picrbe ge spannt gesehen, unk gestern war der hiesige Leichenwagen beim Begräbnis, clncr scgcnannlen ..kleine» Leiche" inst Schimmeln bc pannt. Liegt kcui» eine besondere Bedeutung?" — Wer ge-
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