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Nacht-Telegramm. Nur in tliien, Llietl« der LuNaie « « rIin, 9. Dc«e«»er. »«Im «w»s«n«, der b„>,rlkqe,i«»!-««««. u5»eurdue«en «»rach der Velnj,«« Hagevkatt für MttiK, Merhllllum. HesAMMMr. Wrse>,«nick. Ke»«e»,title. Mk»in««II»aar v«elt«n »U8 äsr von kwt. vr. 3tlgt«r »lloin eoocsssionirten ffabriil, "S- jsäocd »1»n« ^S^«i-'«lion 8t«»up«I, -W> von 13—Sv dlk., so ssr«, und so ästail. V. Mstrlsr. IS Mw-rrkt IS. frarcc«. js»rnfpr,e«,N»il, lIS«. Kaus-allimgs-Zeisen un- Mmene-MM RsLNeL Otto Md Lxl. 8. Soüiof. Eröffnung äsr >Vsik- Wb nLekl8su88lellung. ^LLSLstr. 31 ll. 33. Islsxkoa 1004. aeu, V»ie»a>» die hussnun» an«, da» Ilk dir daldiac liuitchelduug »er Miltiarvorlaie Idrder» würdr». Sr wünsch« dir Annuhmc rum Wudle de» »enIschen Bollro »nd de» vaner«. lande«. Lrr «tre-V-sidk»» »er Reich«Iaar«, » Frankeustei». «rwle- »erir, die v«rla»r würdc »ciuisse« dast geprüft, schau w,gr„ derftiuan» seit«. Der Prlnz-Negcut rntgeguete. dir Fiuinzseitr erscheine auch ich«, delanarrich, dürfe ader »ei doch- »oliitschen Fronen nicht den Uns schlag «eben. ^tzävrwnLi vn-8p«<!iÄl1M! r Srvaat», Sortimoat ln »II»n kraieiag«». »—»—»» lS>»lA>»na«kvoU» Ueuiiett«»,. ^ IZ « »-»» ZAkLr <L n i» <Li 8 «^ r', Vllgärolsorntrluigo 2, eunilctrst äsm ^Itmarkk. »aus-«. kstss-Lpoldskvll, «ersnlwortlichrr Nedalteur für PylttischkS vr. Smil viere» in Dresden. Als Grund, am Freitag eine Sitzung drs Bollreichstags in die Verhandlungen des HeeresauslchusseS einzuichirben. führt man an: andernfalls wären die Abgeordneten nicht in Berlin zurückzuhalten gewesen. DaS trifft im Allgemeinen zu. A» sich bedeutet daher die Unterbrechung der Arbeiten des HecresauStchuffes nicht unbe dingt eine Verschleppung. Etwas anders stellt sich aber der Fall, sobald man die Erläuterungen der Centrumspresse liest. Hiernach will Windthorsl die zweite Lesung der Militärvorlage erst im Neu jahr vornehmen lassen. Die Militärverwaltung widerstrebt einer solchen Verschiebung auf'S Nachdrücklichste. Anscheinend »rächte Aurdthorst die Zustimmung des CentriimS zur gröberen Wchrhast- inachung des Reiches abhängig machen von Zugeständnissen der preußischen Regierung, die aus kirchlichem Gebiete liegen. Jedem Patrioten wird ein solches Tauschgeschäft auf's Aeußerste wider stehen. Die Sicherheit des Vaterlandes ist keine Waare, bei der ge marktet werden darf. Sie steht hoch über allein Feilschen. Jedes derartige Beginnen und Alles, was den moralische» Eindruck einer entschlossenen, möglichst einhelligen Zustimmung des Reichstages zur Militärvorlage Abbruch thu» kan», ist bedauerlich und ver werflich. Zn welchen Entschlüssen der Hercsausschuß auch betreffs dcr Gcheünhaltung der ihm vertraulich gemachten Erläuterungen gelangen wird, darüber Bermuth»iigen anzustellen wäre unzeitgemäß. Aus dem Sump'e der französische» Minilternurren dürste zu nächst ein Kabinet Goblct herallSsühren. Aus wiederholtes drin gendes Bitten des Präsidenten Grevy hat sich dcr bisherige Kul tusminister Godlet entschlossen, die Cabinersbildung zu versuchen. Goblct will sich gleich seinem Vorgänger Frcycinet ans ein sämint- lichcn republikanische» Gruppen entnommenes Ministerium stützen. Er wird, wie man hinzusügen muß, nach einigen parlamentarischen Flitterwochen daS Schicksal seines Vorgängers thcilcn. Sicher ist hierbei nur das Eine: Boulangcr wird Mitglied des nächste» und des übernächsten Ministeriums sein; ja. man behauptet, daß dcr volksthümliche Kriegsminister sich berufen fühlen könnte, mit dem Säbel in der Hand den GciellschaftSretter zu spielen. Paris und Frankreich stehen unter dem unerbittlichen Druck der beschämenden Erkcnntniß: es giebt keine Regierung, keine Kammermehrheil, kein Budget. Daffir Regierungslosigkeit Rathlosigkeit, Wirrwarr überall, Ungewißheit bei den Behörden Zerfahrenheit in den Parteien. Mißtrauen im bürgerlichen, Un sicherheit im geschäftlichen Leben. Kurz. eS giebt nur ein Ding, für das man den Ausdruck xüelris besitzt. OLelffz (ungefähr sumpfige Verwirrung) ist Alles. DaS ist so die richtige Stimmung, in welcher sich die französische Nation einer Autorität blindgläubig in die Anne wirst. Frankreich hat jetzt einen dunklen Begriff von seiner »liieren Lage bekommen — es lehnt sich nach einem Retter, der es aus dem Schlamme, in den es sich versinken fühlt. beranSrcißt. Aus ollen Lippen schwebt da der Name Boulanger. Die Staats männer und Politiker aller Parteien sind abgewirthschastet und ohn mächtig. Tie Irrlichter, die aus dem Pnrlamcntsstnnpie empor schossen und sich gegenseitig ihr Fackelleben auszupuste» beflisse» waren, werden überstrahlt von dem aurstcigenden Stenre eines kühnen Soldaten, der weiß, was er will. Frankreich hat ihm fern theatralisches Auftreten, 'ein Haschen »ach Popularitäl vergeben, hat ihm seine Un dankbarkeit gegen leinen Vorgesetzten und Gönner, den Herzog Auinale. ebenso verziehen wie seinen fortgesetzten Wechsel dcr politischen Farbe, seine vielen Lügen und Ableugnungen von Thatsachen, die rr später einräumen mußte. Boulanger wird eines Tages von der über ihr Versinken geängsteten Nation der Franzosen als Diktator an die Spitze des Staats gestellt werden. WaS das bedeutet, be darf für Deutsche keiner Auseinandersetzung. Der Kundgebung der „liberalen Uruonisten* Englands wird elt'eitig eine hohe politirche Bedeutung, ja eine entscheidende Wen dung veigemessen Unter obigen» Name» versteht man denjenigen Fliest der Liberalen, welche sich von Gladstone loSgesagt haben, 'eitdeni derielbe die Politik der irischen Revcllcn unterstützt. Die liberalen Unionislcii vertrete» in Großbritannien Das, was man ir Deutschland den Reichsgedanken nenne» würde. Sie wellen die Reichseiiiheit Großbritanniens erhalten und verweigern in erster Linie d>e Schnsstiug emeS eigenen miche» Parlaments in Dublin, das das Au<»chelvcn Irlands aus dem Reichsverbande zur nnab- wendbareii Folge haben niüßie. In dieser Haltung bestärkt sie um i >o mehr die Anwendung revolutionärer Mittel, zu welchen die Na- nonallign in Irland greift. Gladstone schämt sich nicht, die Eigen- ltmmskoiisiskationen und die Anarchie, deren Schauplatz Irland seit einige» Woche» ist, mit seinem ein» w geleierten Namen zu decken. Um nämlich die Herrschaft Englands über Irland zu brechen und dessen LoSrcißung vorzuberciien. haben die bekannten Häupter der Naiioualliga, Mr. Dillv». O'Brie» u. A-, einen Jeldzugspla» aus- gew»»cn. der in seiner Art genial genannt werde» muß und de» zu vereiteln den Engländern noch gewaltige Müde koste» wird. Die Reaieiung schickte den General Butler mit großen Voll machten »ach dcr grünen Inicl. Er nahm den Krieg mit der Na- lionalliga energisch auf, begnügte sich nicht mehr blos damit, ge- 'ährdctc Gutsbesitzer, Verwalter und Pachter durch die Polizei zu bewachen, sonder» ging den Mondichklnlerbanden durch AuSiendmig von Militärpatrouillen kräi»a au! de» Leib. DaS entflammte die Nalionalliga zu einem Haupstchlag. Sie konsntuirte sich als förm liche Gegeiiregierung. die in jedem Distrikte einen Vertrauensmann -llte. Dieser vereinbart mit dem Pächter einen äußerst niedri MW, elkMiit. dmrW. mit M«r- Iloiiwotlielie. strmleu. Mn HtlirMi-AmkisiNiM. «m t„»e. Dreoden. I88K. Freitag, 1V. Tecbr. Witter,»«««»«»«»«» Nie »e» Id. Derbr. «»»«eftwind »ei »orqi«aIitUch miil- leee» ve«iil»»«, mt» reit- «»» fteüe«»elken i»>eders«1ä,-». Temurrainr weut« »ert-»ert. — vemert«»«: Wt«»sttrte jriz- »xd stellenweise stürmisch. unterstützen diese» Plan. Ueberall reffen Dillo» und andere Revo lutionäre im Lande herum und predigen den Pächtern: Zahlt de» Eigenlhümern keinen Heller, sondern gebt Euren Pachtzins mit 40 Prozent Nachlaß in die Kasse dcr Nationalliga, diese wird mit der englische» Negierung schon fertig werden. Die Lnndeigenthümer sind jetzt schon hold olniinächlig. gebt ihnen den Gnadenstoß, das Gut wird Euer Eigenlbum um eine» Pfifferling. Die Pächter hörten eine solche Bolschast gern, es iehlte ihnen aber anfangs dcr Glaube Jetzt kommt er ihnen aber nach und noch. Die urmen Pächter, welche vor einigen Wochen noch hoch und lheuer schwuren, doß sie keinen Heller übrig haben, zahlen setzt aui einmal ihren Pacht. Sie drängen sich zur Zahlung. In vier Tagen wurde» über 40,000 Piuird Sterling cingezahlt. Die „Renteien- dcr Liga sind ordentlich belagert von den zahlungslustig und zahlungsfähig gewordenen Pächtern und vom sriihe» Morgen bis 'pät in die Nacht hinein haben die neuen Rentnieisler der Nalionalliga zu Ihn», »m die andere» Leuten zusteheiidcn Pachtrenle» eiiizuiichiiien! Die Eigcnlhüiner gehen leer aus. Krall eines Gesetzes wurden in Ir land alle Pachtzinse bereits vor Jahren gerichtlich herabgeietzt; die Gutsbesitzer haben weitere Nachlässe zngeslandeu. nur um Geld zu erkalte», um ihre Gläubiger befriedige» zu können. Soll nun d,c Regierung ihnen nicht zu ihrem Rechte verhelfen? Soll sie drei Viertel derselben dem Ruine überliefern, weil die Pächter nicht zahlen wollen? Vom Nicht-zahlen-könne» kann doch keine Rede mehr sein. Wenn sic aber den Gutsbesitzern Hilst, dann muß sie Gewalt gegen die Pächter anwenden. Davon will aber Gladstone nichts wissen, er stellt sich aus den revolutionären Standpnnkt dcr Irländer: das Kavital hat kein Recht, eine Verzinsung zu ver langen, der Landbesitz muß den Eigenthümcr» obgcknöpst werden. Gegen solches revolutionäre Beginnen empörten sich nun die sog. libcmlen Unionisten. Mag Gladstone mit den Jrländccn geben — die Führer der Liberalen und der Demokraten. Lord Har- tingtn», Bright und Ebainberlai» wollen keine Gemeinschaft mehr mit Gladstone. sondern sie unterstützen die Koinervatwen. wenn diese nothgczwungen Gewalt gegen die irischen Revolutionäre gebrauchen. Diese Loswge von Gladstone ist jetzt in London feierlich ersvlgt. Sleurfte Telegramme ver „Dresdner sracür." vom 9. Decbr. Berlin. Die Militärkommission des Reichstags hielt heute ihre erste Sitzung ab und wohnten derselbe» über 100 Abgeordnete »nd Bundesiatdsmitglieder als Zuhörer bei. Grillenberger (Soz.) lehnte leine Wahl in die Kommst»»» lclcgravhiich ab und an seine Stelle trat der Sozialdemokrat Meister. Er cntlpaun sich eine lange Geschäitsordnungsdcbatle über die Frage der Vertraulichkeit betreffs der vom Kricgsminisler in Aussicht gestellten Mittheilun- ge», Rickert fand es eigenihümlich, daß die den Kommiisions- mitgliedern zugestellten Tabellen mit dem Signum „vertraulich- vrriehc» seien, trotzdem sich Jeder selbst aus den Etats dcr ver schiedenen Läirdcr solche Zusammenstellungen machen könnte. Kriegs,»inister Broulart v. Schcllendors verbreitete sich eingcbeiid über die Heercsslärke der benachbarten Großmächte und wies ziffern mäßig nach, dag die Hceresmacht Oesterreichs derjenigen Rußlands bei Weitem nicht gewachsen sei und daß durch die vermehrten Rekrutirunacn und die neuen Heeresorganisalionen in Frankreich Trulschlano im Vergleiche damit zurückstehe. Sodann schilderte er die Dislokations-Verhältnisse und stellte nothwendige Dislokationen in Deulichland in Aussicht, bat auch, die einzelnen noch »icbl be kannten Zahlen geheim zu ballen, wenigstens nicht in die Pirise und bannt in das große Publikum zu bringen. Die Vorlage sei eilig gemacht, weil daS Mobilmachunasjahr mit 8. Avril 1887 be ginne. Wenn die Vorlage nicht bis Neujahr erledigt lei. sei es der Militärverwaltung »ninöqlich. die iiothwendmen Aenderungen noch rechtzeitig zu treffe». Er wisse nicht, ob der Reichskanzler eine geiiaue Ausunkt über die Chancen zwischen Krieg und Frieden zu geben ffir angebracht erachte, jedenfalls iei aber die Möglichkeit oeS Krieges nicht ausgeschlossen. Die Unsicherheit der allgemeinen Lage zwinge, uns militärisch sicher zu stellen; Deutschland müsse jedenfalls aus eigenen Füßen stehen. Das Srvtcnat bittet er nicht libzukürzen. denn eine Abkürzung würde eine Aciideriing des ganzen Snstrms bedingen. Betreffs der GeschästsordnungSdebatlc über den Charakter der Vertraulichkeit der Mittheilnug beschloß man schließlich übereinstimmend, es dem Takte dcr einzelnen Abgeordne ten zu überlassen, was sie an die Ocffenllicbkrit bringen wollen. Endlich wurde beschlossen, in die Generaldebatte Morgen Vormittag wird weiter beralhen. Berlin. DaS Börscngerückt von einer schweren Erkrankung Moltkc'S ist vollständig unbegründet. — Ter Prnrzrcgent Luitpold von Bayern refft morgen ab. — Der Fürst Erzbischof Graf Schön- born auS Prag wird morgen vom Kaffer empfangen. Mi- s»r«,»s«rt ». »ii., S. Tcrbr. S»e««l 237M. L,aal«d»l,» 3VL,tV. »«> >- b«rde« iji.Lb. B»Iizier —. (k«i,»Iee 78.7S. <»r«e. Un«ar. «»ldreme 8l,U . ruc»»l« üir.ra. 80er Rosse» —. Meckllübnrqer —. ijiluilis, seit. W i e « , 9. Lecemter. ikredit W7,t>ii. sioatsdad» ü >1,1». Lomdarden 1iX!, >'- Nirdweft». 168,L». Marknoiei, »>.!>». U»g. Credit iiiiS^N. Fes«. Vart«, 9. Decbr. Lldiutz. R»«te »e»7. Rnletde N»,3d. ItaNcucr r»2,7> Staaisdaiin LI7^». pomdarden L7,!>». dl>. ivrioriiair» —. Sdanier 67,e/. »««die» 38». Onoma»n, K38. Reue Vnlethe 83,62. Türken —. Krsi. v r e < l « n , S. Drcemder, Nach«,. ic>kieeidem«rr»>. Spiriw« »r. r»a riic, ><>» Vroc. »r. Terdr.-Aunoar 35,»», »r. Tirril-Moi :!63i». Rogpen »r. Deier ga»uar —, -, pr. Aprii-Mat i:i1,»y, »r. Mai-Juni l35,n«. Rübüi pr. Teccm>i,l- Jauuar 16,»», »r. ripril-Mai 16/>a. tzinl nnisapios. — Weiter! Finster. S » r «tin , 9. Tecrmder, Rastim. l Ndr. «Grtrridemark». Wriren scstcl l»ro >63—16», »r. Drr-Ja». 16»,»», »r. Adr».Mai 166.»». »inane» Uü»kri»>>> : loco IL»—121. »r. Trremdrr-Ianuar I2.'>.t>». »r. Rprii-Mai 12!«^». 3!,,:. malt. vr. Dicru-irr 15.6», »r, April-Mai 15^». Lvirii«« still, loco 36,- c. »r. Trcemder.Januar 36,»V, »r. AVrU-Mai 37,75, »r. Junt-Jnli 39,6». ivtlcolr:,., loro 11,15. « in ft e r d a m , 9. Dccrmbrr. Produlirn <S6,lutz>. wrlze» »re Mot Roggen »er Morj 125. eiuzutreten. gewoiinuq 40 Prozent niedriger als die Taxe: der dein Besitzer: mehr könne er nicht geben. Ist der cm ihm gebotenen Pappenstiel zutneden, so soll ihn ieiern. Ist er es aber nicht (und er wird es in 99 ge Pächlcr erklärt Besitzer mit dem der Pächter ablieiern. Ist er es aber nicht (i ...... von lOO Fällen nicht sein), so giebt der Pächter de» Pachlichilliug dem Agrnien der Nalionalliga und glaubt sich seiner Beipflichtung gegen'den Eigenthiinier übrrhobcn. Die Nationalliga verspricht ihm ,a vollständigen Schutz gegen daS spätere Eintreiben de- Pacht zinses durch den Gutsherrn. Agmrverbrechen. Morde, Verstumme- jungen scheußlichster Art. Brrvehmung (Boykottier») und dergleichen Wien. Der russische Botschafter Lobanofs lheilte der bul garischen Deputation mit, daß er sie aus der russischen Botschaft empfangen werde. London. Nach einer Reutermeldung erhielt Jddcsleigh dem Vernehmen nach eine Note der Pforte, worin der Wunsch un umwunden ausgesprochen sei. über die Räumung Egiwtens mit England in einen MeiniingsauZtausch einzutrcten. Jddcsleigh ant wortete. er werde die Note in Erwägung ziehen. — Seit gestern Morgen wllkhel ans der ganzen Insel ein furchtbarer Sturm, der stellenweise von Gewittern, Schneesall. Hagel und Platzregen be gleitet ist. bedeutenden Schade» und viele Unfälle verursacht hat. Hamer wurden entdcicht. die stärksten Bäume eniivurzelt und Straßen überschwemmt; an den Küsten sind zahlreiche Schiffbrüche meist mit starken Mcn!che»verlnstcn, voraekommen und an den Südlüsten gingen mehrere Fahrzeuge mit der ganzen Mannschaft unter. Petersburg. Die Katkowschen „MoSkowski wjedomosti" sagen über die deutiche Militärvorlage: Seitdem die Nachbarinächke ebenso schnell mobilisiren und Deulichland infolgedessen nicht mehr ans eine vortheilhaite Urberraschung des Gegners rechne» könne, wolle cs jetzt einen Schritt weiter thun — nämlich für sich die Möglichkeit ichnffe», einen Feldzug eventuell mit seiner Armee im Jriedeusbcstaud beginnen zu können. DieBerliner Börse eröffnet«: beruhigter und war eher zu Deckungen geneigt. Bald nach Beginn trat eine vvriibcracbciide kleine Abichmächung ein, ipäter blieb sie Mangels der Londoner und Pariicr Notirnngen geschäitsstill. Die Tendenz war aber vorwicgend fest, besonders wurden Banken, ausländische Fonds, Kredit, TiSkontokvinmandit und Russen ziemlich lebhaft umgeseßt Deutsche Bahnen blieben schwach, österreichische wurden gut gefragt; Bergwerke konnten anfangs die Kurie gut behaupten. Im Kassa- verkrhr waren Bahnen, Banken und Bergwerke fest. Industrien vcrnachläisigt, deutiche Fonds wurden schwächer und österreichnche Prioritäten blieben ruhig. Privatdiskont S'/« Pro». Lokales »nd, Sächsisches. , — Heute Nachmittag 4 Uhr 30 Min. trifft Se. Kgl. Hoheit Prinz-Regent Luitpold von Bayern auf dein Böhmischen Bahuboic hier ei», wobei gioßer Emp'aug staltsuidet: Se. K. Hoheit wird im Kgl. Residc'izichlosse abtrete». Im Gefolge Sr. Kgl. Hoheit werden sich befinden : Obersikosmarichall Frhr. v. M.ilsi'n, Staatsmiiiisler Frhr. v. Crailsheim, Geueraladiulant Gcneratinaior Freyschlag v. Freuenstein, die Flügelabjutanteir Oberstleutnant Frhr. v. Bianca und Rittmeister Frhr. v. Wvliskeel und Hosralh Klug. Das Schiitzenregimeiit stellt die Ehrenkompagnie. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern wiederholt das Magazin des Hoisieieranteir Robert Hoffman» mit einem Besuch, um daselbst Einkäufe zu machen. — Ihre Majestät ruffere Königin beehrte gestern in den Vormittagsstunden das Geschäft des Hoflieferanten Eduard Pacht ln a n n, Präge,straßc 7. mit ihrem Besuche und suchte sich eure Anzahl schöner Weihnachtsgeschenke aus. Bei dieser Gelegenheit erkundigte sich Ihre Majestät huldvoll» und theilnehmend nach dem gehabten Brandunglück. — Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, soll einer unserer hervoragendsten Militärs, Herr Generalleutnant Senslt von Pilsach. Divisions-Commandeur der Cavcilerir. Exc.. seme Dcuiffiion für den 1. April ». I. emgrreichr haben. Die Ursache dazu ioll lediglich in der neuen Arnieciormation zu suchen sein. — Der lästerlich japanische Minister für Ackerbau und Handel, General Viromte Tani. besuchte mit seiner Begleitung gestern ^ Vormittag das Grüne Gewölbe. — Gestern Nachmittag 3 Uhr umstand eine stattliche Reihe von Equipagen die altehrwürdige Kreuzt,rche. In- und außerhalb des Gortrsliauses standen Hunderte von Neugierigen, »in Zeuge der Trauung des Grasen Hohenlhal mit der Gräfin Schulenbürg, venv. Frau v Campe, zu sein. — In der aristokratischen Welt nimmt man freudigen Antheil an der soeben erfolgten Verlobung des henm Obersten o. K i r ch dach. Kommandeurs der 1. Kavalericbngade, mit Frau verw. v Poscriy geb. v Humboldt. — Der ordentliche Professor in Leipzig, Dr. theol. B r ie ger. wurde zum ordentliche» und dcr außerordentliche Professor Lic. theol. Guthe daselbst zum außerordentlichen Mitglied«: der Plüsuugs-Kommffsion iür Theologen in Leipzig ernannt. — Der Oberstleutnant Bucker vom kgl. sächs. Fußartillerie Regiment ist in dienstlichen Angelegenheiten von Metz m Berlin eiirgeiroffen. — Einkommen steuerpflichtigen Personen, denen eine Aufforderung zur Deklaration ihres Einkommens für 1887 nicht ,»gesendet worden ist, steht es frei, eine Deklaration über ibr Einkommen einzureichen. Solche Deklarationen müssen ins ziim Ä. Dezbr. d. I. bei dem Stadtsteueramte eingereicht sein, woselbst auch Deklarationsformulare unentgeltlich aus Verlangen auSgcgebcn werden. — Begräbnißkassen werden gewöhnlich nach dem Grundsätze enigcrichtcl, daß die Versicherte» bei einem Todesfälle eine genüge Steuer entrichten, und doß von diesem Gclde eine ge. wiffe Summe zum Begrävniß des Gestorbenen gezahlt und der (geringe) Ucberschuß als Reservefonds ausgespart wird. Herr Di Ricnsch. Gymnasialoberlehrcr und velpflichteter Sachverständiger sin WabiicheinlichkeilSrechnung beim Versicherungswesen m Dresden, hat nun in einer Schritt „Die Grundlagen der Lebens-, Aussteuer und AltrrSrrntenversichernng gemeinverständlich dargestelll" (Dresden. KmismannS Buchbandlung, 60 Pfennig) gezeigt, daß derartige Kassen nicht besteben können, sondern nach etwa 30 Jahren zu Grunde gehe» müssen, wenn sie auch einen scheinbar recht hoben Reservefonds besitzen. Daß seine Ausführungen richtig sind, hat sich jetzt in Kirchberg in Sachsen gezeigt. Dort war vor 30 Jahren eine Begläbnißkasse unter den obigen Bedingungen gegründet worden, und im Laufe der Jahre war über die Hälfte der voll jährigen Einwohner dieier Kasse bcigetrercii, ei» Beweis für das allgemeine Vertrauen, das man in dieselbe setzte. Trotz alle« Warnungen und üblen Prophezeiungen von Seiten eines Sachvcr ständigen war die Verwaltung nicht zu bewegen, ihre falschen Sta tuten durch richtige z» ettctzen, und io ist denn gekommen, was kommen mußte. Es gingen auch den Vcrtmiiensieligllcn endlich die Augen aui, und cs zeialc sich, daß die Kasse nicht im Stande war. de» übernommenen Verbindlichkeiten »achz»koi»mcn. Sic war bankerott kotz eines KassenbesiandeS von 000 Mk. Es zeigte sich, daß die Kaffe einen Bestand von etwa 140,000 Mk hätte haben müssen, wenn sie aus rationelle Weste von ihren Mitgliedern Steuern erhoben Hütte. Die Kaffe Hot sich nun an'gelöst. die Mitalicdcr erhalten etwa 70 Prozent ihres enigezahltc» Geldes zurück, die Beruhigung iür viele arme Leute, daß dereinst ein an- ständiges Bcgrübniß nir sie gesichert ie>. ist zerstört, und die Be gräbnisse nach dem Armenrcchte. die in Kirchberg nur selten waren, werde» sich bedeutend mehren. — Die wegen der Garnstonirnng des neu zu begründenden kgl. sächs. JägerbalaillonS in Wurzen bei Sr. Exc. dem.Herr» Kriegs minister vorstellig gewordene RalbSdepiitatwn ist mit »rotierHoffiiung »ach Wurzen zumckgekehrt. Se. Exccllenz äußerte sich u. A. zur Deputation, „daß er bereits selbst an Warzen gedacht habe, daß es ihn aber sehr freue, so lebhaftes Interesse hierfür bei dcr Sladt- vcrtrctuiig zu finden-. — Es heißt, daß — die Zustimmung drs Ministers voraus gesetzt. welche noch ausstcht — die neue Ziehung dcr Juki- lä » ms-A u ssl ellun gsl o tterie m Berlin Anfang Januar stattsiudcn wirs. Dcr Dezember mit seinem Fesltnidel scheust dafür nicht geeignet