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Dresdner Nachrichten : 07.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-07
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1888
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werden: .Mögen die Deutschen ns« vergessen, wo» dm Befreiung»- > kam»! nothwendig machte, noch wodurch sie gesiegt." Bei Io vielen trübe» Aeutzerunge» nationalen Hasse» »wlschen ersrenlich. von einem ent» den SchissöMrer» gegen die berichte» zn können. Die . , mutzte am N. Mürz in der Nähe der spanischen Küste i» sinlendem Zustande von der Beiabnua verlassen werden, oie dann von einem sranMIchcn Segelschiffe aus- aenoiinuen ward. Der Fühler des sranzösilchcn Schisses, de» Sclwv»erS „Antareö" aus Nantes. Kapitän Guillo, riiumte dem Führer der Bark. Zeplirn, und den, Steuermann seine eigene Kajüte zur Mitbenutzung rin. bereitete auch den übrigen 7 Personen der Besatzung des deutsche» Schisses ein Unterkommen »nd tlxilte Alles, was er an Lebensmitteln besaß, mit de» Schiffbrüchigen. Am 14. Marz landete er dieselben der Eamaret in der Nabe von Brest. Als Schisser Zeplicn itzn uni Angabe seiner Schuld kür Ausnahme und Verpflegung der Besatzung bat. lehnte Kapitän Guillo >ede Vergütung ab. Das Seeamt unterlietz nicht, in seinein Spruche dem Berhalte» veS sranzösischr» Lchissrrs, sowie auch dem franzö sische» Marinr-Kvniiiiissar zu Brest, welcher die zur Neue der Be satzung der Bark von da nach Havre criorderliche Summe von 492 Fies. bereitwillig borstreckte, das verdiente !r!ob auSrusprechen. In diete» Tage» ist nun dem ffteichskomuiiffar beu» Seeamt zu Rostock die Mittheiliing jugeguiigc». datz der Kaiser das Hochherzige Verhalten des tranzosischen SchtssSsrihrers gegen die schiffbrüchige Bklatznug der Bark „Etiatlvlte Lange" dadurch unerkannt habe, datz er dem Kapitän Gwllo eine goldene Uhr mit dem kaiserliche» NamenSjiige habe zustellen luiien. In Meg wurl» bei der Wahl eines Mitgliedes zum Bezirkstage für den Kanton Metz der Kandidat der Einheimischen, Laiiigue. mit 1079 von 2(02 abgegebeiien Stimmen gewählt. Der Kandidat der Altdeutscheu. Eisr' hrchu-BeliiebSdireklvr Kecker, erhielt t)47 St., blieb alio nur lornig liiiiier dem Kandidaten dcr Fumzösliiige zurück. Sobald in Spandau der Bau der neuen MniiitionSsavrikvoll endet in. sollen aiich dir Miiiittloasfabriken von Etturt und Danzig nach Spandau verlegt Werder,, Die Zahl der Arbeiterinne» wird doppelt io grotz wie letzt. Die ganze Anlage wird wahrscheinlich rin nächsten Flühjahc i» Betrieb gesetzt werden. Koloniale s. Du die Espediiio» slanley's zur Unterstütz ung Emm Paicha's »ach de» »eueste» Nachrichten aus Anika als gescheitert betrachtet werde» mutz, ja Staute»! selbst vom Unter gänge bedroht erscheint, suiern er Nicht gar den Gefahre» seiner Expedition bereits erlege» ist, steht >ür iinS Deutsche vo» llkeuem die Frage nach dem Schicksale unseres Landsmannes n» Vorder gründe. In England, in Belgien »nd in Frankieich regt sich eine Bewegung, welche tinlcrnehinuiigc» zur etwaigen Rettung Slaulcy'S verlaiigl, und für England und den Kongostnat erscheint eS geradezu als eine Ehrenpflicht, in Slaiilrv'S Schicksal hellend einzugreifen, WaS aber soll ans dem wackrien deutschen Pionier werde», der den letzten Posten euivpäiicher Eivstffatwii am obewn llkil innehalt und der rettungslos dem Uwergange preiSgegehen erscheint, wenn es nicht gelingt, die Hilfe, aus die er Monate lang vom Westen her gerechnet hat, ihm »»u von dem Ollen her zu bringen? Mit Eniiri Pascha sieht und sälll die einzige Berhiiiduiigshrücke. weiche das östliche Afrika dermaleinst mit den fruchtbaren Ländern de? Sudans handeiSpaliiiiche i» Bczirhiiiig »etzen kan»; der von ihm bchnup- tcle Posten bietet den Schlüssel für die bandelspoliliiche Erschlietz- ung dcS eigentliche» Heizens von Anika: des oberen See« gebiktes. Affo nicht nur handelt eS sich durum, einen helden haften Pionier europäischer Gesittung vor dem Berdeiben zu bewahren: die Frage ist zugleich, ob ein wirlhschaftlich w wich tiger Piliikt ohne äritzcrslcii Widerstand dem Islam aiiSgelicfcit weiden soll, Ltzitchen Weg eine bentsche RettungSexpedilion einru- scdlageii hat, wird uns gczeial von Len von Osien her bereits vis zum Kilimandscharo vvigeichobrneii deuilchen Siaiioiicn, Dieics Slalioiisnetz bis an da? Lslnscr deS Biktviia llkpunza vorzuichieben und vo» dessen Wcstiisir ans sodann die Verbindung rum Zsiibeil Nnanza »nd somit ,» Dr. Schnitzer selbst zu schasse», wird die Ans gabt der dentschen Expedition sei» müsten. Dieselbe vorziibereiten, hat sich ein proviiorischkS Komitee gebildet, das sich um lhallräftige 5^il>e an alte K>cise »mereS Volkes wenden wird, welche cm Herz habe» stir die Ehrenpslnht, die Derriichiand hier obliegt, »nd deren Blick wert genug ist, nm die Aussichten wirthschnftlicher 2lrt z» er kennen, welche sich ftir die deutsche Nation aus der Ersüllnng dieser Ebreiipslicht ergeben. Tie Schossung einer Haudelsslratze von de» ilöid!ist>en Seciandern mit ihre» werlhvollen Effenbeinschätzen nach dein Oue» wird die erste Etappe sein ans dem Wege, als dessen Endtikl die Begründung einer teulschostasiikanischeii Seengesellschasl von vornlicreiii m'L Auge gesetzt ist. Drmienigen Volke gehört die Ziilmol im ganzen centrale» Afrika, dem c« gelingt, eine teste Ver bindung von dcr Krisle bis zu de» von Emi» Pascha gehaltenen Gebieten zu ichassen. Koloniale S Die Beschwerden des deutsche» Kolrmialvereins über die von dcr englischen Nigerki'iiiprignie vom Handel erchobenc» Gebühre» sind in einer Bcrsaniniiiing der Aktionäre der Kompagnie zur Sprache gekommen. Der Präsident der Gesellschaft, Lord Aberdeen, veriherdigle die Mntznaimien; die von den drnlichcn Kmisleuien erliobeiien Aniprüchc hatten auch nicht die llifterstütziiiig de? Fücsten Bismarck eiichnangen. Die britische ffccgicr>i»g babe ihre Gei.rhmigung dazu ertheilt. datz die Ge'ell'chail gewisse Ge bübren erhebe zur Deckung der durch die Auirechierhaituiig vo» Grsctz u„v Ordnung >n ihren Dcrriioricn verimachten Kosten, Wenn man die Anichuldiguugen gegen die Geiellschaft lese, sollte mau glanlien, das; die ganzen BerwaltriugSkosten von Kaufieulcn antzeilialb der Geftllschail erhoben würde», aber nicht weniger als 14-15 dieser Kosten wüide» oon den von der Gesellschaft selber inivortnle» „nd »zportitten Waaren erhob»», Die gegen die Gc- ielsichasl krhobeiicn Aiiklagc» waren theilwcise der herrschenden Slcllung, welche sie im Nigergebicle einnehine, znzuichrerhen, aber nach inet'r d-'v enttäuschten Erwartungen der Kanflente. Oestrrreic». Der »ach Wien gereckte König bvn Serbien empsiag daselbst den öslerreichffchen Pkmistcr des AnSwirrti,ren, Graicir Kaluol», in aiiderthalbstundiger Audienz, Im Lauie des beit Doi ständiger I Namen ein igei Tages gab mtter anderen auch der russische Botschafter Fürst Loba- nvm seine .Karte i» dem Ahslciaeguarlrer des König- ab, Frankreirii. Piüsident Earnot ist zur Feier der Enthüllung des Leiikmais Mirabcau'S in Mvittargis eingetrofsen. — Der ehe malige General wahrend dcr Kommune, Endes, ist während einer Rede, die er in einer Vcrsaminliiiig zu Gnnslen der Streikenden hielt, plötzlich i» Folge eines Schlagantallcs gestorben, Ter ans einer Necke nach Deutschland begriffene König Dom Louis von Portugal ist zirnächtt in Marseiile cingetroffen. Paris. Ter Präsident der Republik wiid im Laufe des Monats Oktober offizielle !1>eiien nach Lvon und Annecy unter nehmen. — Der Piinz Alexander von Batlenbera ist nach vvll- Bciriedigung dcr Neugierde der Parlier »nier dem eines Grafen von Hartenau nach Ostende abaercist. — Nach dem „Figaro" wird der Zar am 20, September eine Zusainmcn- kuiffi mit dem Schah von Peisien In Baku Huben. — Wahrend in der ictzlen Zeit tust jede Woche ei» Nnnbmölder zum Tode veriir- theill wurde, sind r» den letzte» ff Tagen drei Tvdesurthcile in de» Devarlemenis von Bouches du-ffihone und dcr Scinc-Jnserienre zum Ausspruch gekomnien In Nizza dagegen ergab sich die Un- tchnid eines, dmrh den Gesihworenenhof z»m Tode Bernriheille» dadinch. daß sich dcr wahre Mörder dem Gericht freiwillig stellte. Italien. Die „Tribuna" bezeichnet die Nachricht von dem Versuche des Valikuns, de» Besuch des deutschen Kaisers in Nom zu vcrhindcrn, als nmichtig. Ji» Gegeiltheii fragte die deutsche NcichSkniizlei in den letzten Tage» beim Vatikan an, ob man ae- lcycntlich dieser Neffe den Besuch Kaiser Wilhelms annebinen würde, wie man den Bcirich des damaligen Kronprinzen Friedrich im Jahie 1684 annalnn. Der Vatikan anlwvrtetr durch den Wiener NunliuS mit dem Hinweis aus die Note dcS Vatikans vom Jahre 1872, m welcher de» Nunlien Bnstruklivnen über eventuelle Reisen anS- ländilcher Souveräne und Piinzen »ach Rom ertheilt wurden. Hier nach werde der Papst katholische Souveräne und Prinzen, welche m> Oulriual wohnen oder den, Könige vor dem Papste ihre Auf wartung machen, nicht empfangen. Ter Besuch nichlkathvlischer Souveräne und Prinzen, der einen reinen Höslichkcitscharakler hat, kann »ich! nbaeiviesen werden. Die Regierung hat ihr Schutzgebiet an den Küsten des Rothe» Mcereö anSaedchiit. B»» einer aus Infanterie und Seesoldatc» bestehenden italienischen Trnppenabthkilttttg ist in Zula, südlich von Massa»ab, die italienische Flagge arhitzt und das rtalicniichc Pro tektorat llver diesen Distrikt sounell erklärt worden. In einer an die Sianntaimnchle dcr Berliner Kongoakle gerichteten Note dcr italienischen Regierung wird auSqcsührt. der gedachte Akt sei ledig lich die offizielle Bestäiigung einer bereits vollzogenen Thatiache, die Nebcrnahine deS PiolektoratS sei aus das wiederholte Verlangen der Bevölkerung erfolgt, Betgtr». Tie letzten Nachrichten ans Sansibar über Einin Bey und Stanlev baden in Vrüssrl tiefen Eindruck hcivvrgrrrffrn. T>c Konao-Rearernug erachtet diese Nachrichten für die schlünmsten. dem usxua« der Gtanlehlchen ErvediNem «ngeqangen , _ .ickkal Stanley'- und srrner lüpeditlon erscheint im irübsten Licht«; umso bedauerlicher ist e-, das v>« Benrüdungen de- Köuig» der Belgier, die «nglliche Regierung zur Absent»ring einer Hiffserpedllion für Stanley zu bewegen, an deren Engherzigkeit gescheuert sind. Auch die Lage Emm Vry S Ist ernst: um so krrudrger begrübt man es, dag eine deutsche Ezpediilon zur Untersiütznng Enrin Bey'S geplant wird. König Leopold hat sogleich sich bereit erklärt, eine derartige Expedition kralligst zu unterstützen Durchsicht sie da« Kongogebiet, wa« nach Ken Erlchnisie» mit der Staiilrh'sche» Miision aesahrvvll genug ist, so wird ihr die vollste Unterstützung ln ollen Kongostatioiien. wir durch die Kvugoflotte werden. Leut nant Wismiann, welcher bei dem Könige in hoher Achtung slckl. weilt lm Schlosse zu Ostende bet dem belgische» Könlasvaar«. Er fand die schmeichelbatkeste Ausnahoir , schon aus dem Bahnhöfe em pfing ihn der Ordonnanzosstzirr brs Königs, der Maior EhapellS. und geleitete ibn nach dem Schlöffe Er halte mit dem Könige eine ) g , »weistllttdiae Beiprechnng. bei welcher die Stanley , der Plan einer drulschrn Exvedition und die Verhältnisse des Kvngv slaatrs ringebend erörtert wurde». Herr Wißmar»« glaubt nicht a» den Untergang der Slanley'ichr» Expcdilivn. Dcr Könia lud Herrn Wiszmann »um Frühstück und Mittagsmahl ei»; eine Einladung, niedrere Tage rn Ostende des Königs Gast zu sein, mutzte Witzmai», infolge einer Berufung nach Berlin abichnen. Er hat leine Rück reise »ach Dentschiand anaelrelen, England. Infolge der heftigen Regengüsse waren in Essex viele Orffchailen überschwemmt. BelonderS litt das Dorf Rviiffvld. wa dos Wasser o» einigen Stellen 12 Fuß hoch stand. Nur mit Mühe konnten die Pferd« der Bruuerfiruio Jnd, Evove u. Ev. ge rettet werden. Ettva 4000 Fässer der Firma, sowohl volle wie leere, wurden von den, Wnsser aus ihre» Höfen fortgeilbwemmt und be deckten weil und breit die Umgegend, Biele Bäcker der Stadt tonnten nicht hacken, weil ihre Mehlvorräthe verdorben waren, und das Brvd stieg deshalb aus den dreifachen Preis, Der Gesamuit- ichade» in Rvnfford wird aus Litt, 40.«XX» geschätzt. Bei Erich cntgleiste ein Zug der South Eastcr» Vahm weil das Wasser de» Bahndamm ans eine weile Strecke mit Erde »nd Geröll bedeckt hatte. Bei Bnrking wurde eine Brücke der Tillttiry und Touthend Eisciibah» von de» Flntbe» weggerissen. Bei Wnidior stieg d Thcncke innerhalb anderthalb Stunden um 7 Fntz. Die Beabach- Iiinczcn ans dem Ol'sktvalvnum in Greenwich ergaben, datz vom Mittwoch früh bis Donnerstag Morgen l'/»zvUigcr Regen gefallen war. Seit dem 20, Juni ist dieses das virue Mal, datz in London und Umgegend der Rcaeiffall mehr als eine» Zoll velrage» hat, Ter gelammte Negeiisal! während de? Juli belief sich »ach den „Greenwicher Mcssiiiigeii" aus 7.0!» Zoll, d, >», auf drei Mai so viel als gewöhnlich. Seit Iffl.Z lst nur »i vier Lahre» in dem Monat über b Zoll fliegen gefallen. Nusjlarid. Ohrcnjeilgt'ii bestätigen, datz Oleneral Jgnaticw bei der Kieiver Juhelseier bei verschiedene» Anlässen süc die pansla- vistiichc Agitalivn »i einem Oesterieich feindlichen Sinne gesprochen habe. Ter russische „Nord" bringt zwei Berichte au? Stockholm und Kopenhagen, worin es heitzt: Für den Norden im Allgemeine» und tiir Dänemark im Besonderen bedeute die Reffe deS deuliche» KniierS eine Friedensbürgschasi von ganz anderem Ernste, al? die Ver ficht runzzen, die aus Rain und Wien kommen. Die Besorgnis; vor einer Hmeffrziehung Dänemarks in die kontinentalen Konsiikle habe keinen vernünftige» Grund mehr, da Teulschiand nur eine korrctic Neutralität von ihm verlange. Das dänische Bvlk habe durch die Ar», wie es den Kaiser emvsing. bewiesen, datz cs d>c>en Tendenzen bripslichte, Diele Aniiäheuiiig zwischen Teittschinnd nnd den skan dinavischen Staaten bedenie für letztere >i»hestie>lhar einen Beitritt znr neuen Friedensliga, wie sie sich stillschweigend während des Anreiilhalles dcS denffchen Kaisers in Rutzland gebildei habe. Türkei. In Konslaiiirnopel herrscht große Bcsomnitz wegen der wachsenden Unziisriedenheil rinlcr den Triippe» Tic Annce- zsieseranten divhten, wegen nicht erhaltener Zahlungen ihre Liefer ungen von Lebensmittel» für die Armee clnziisielle». Eine Abvtd- nnng Soldaten vertanale vom Kriegsiiiiiiisier ivsouige Abhiffe. die auch mil einer neuen Anleihe von I' - Millionen türkischer Pfund geschaffen werde» soll. Bulgarien. Prinz Ferdinand wird eine Woche »» Kloster Riilv bleiben und ;n der am l2. d, Bk, stailsindrnden Eroffniing der internalwiialc» Cisenhaliiilinie nach Sofia zurückkehren. Tie Vor bereitungen zu dieser Eröffnung haben begonnen; man wcitz jedoch noch nicht, welche Gcsellichast den ElöffirnngSzug oiganisicen iviid. lieber die bekannte Gefangennahme zweier österreichischer Staatsbürger, Ländler und Binder, nno zweier Griechen durch eine Räuberbande i» Bclvva. schreibt die „Kr. Zig,": Man weitz, datz die Räuber ein hohes Löicgcld und obendrein Waffe», Kleider re. iur die Auslieferung der Getangeuen svrdern, Tie bulgarische Regie rung ist bereit, daS Löscgeld zu bezahlen, aber nicht aum den Räubern Gewehre und Mumlion zu liefern. Dadnick Verzöger! sich die Be freiung der Gefangenen, nnd eine ganze Reihe europäiichec Blätter, nanienllich aber „liberale" Wiener Jnrirnale. elhebe» daroh die bil- tcrilen Anklagen gegen die buigariiche Regierung. Wir stchen dicsim ganze» Bvlfall durchaus kühl gegenüber; aus rem mensch lichen Gcündeii wünichen wir, daff die Geiaugeuen befreit weiden sollen, ohne eist zu untersuche», ob und rn wieweit cs begründet ist, datz, wie mau behauptet hat, der eine dieser Gefangenen, dcr nun schon daS dritte Mal vo» den Räubern „eiiliuhrl" wurde, hieraus ein förmliches Geschäft mache; andererseits lallt es uns nicht bei, die Nolle eines Bertheidigers dcr buigniffcheii Regierung zu über nehmen, Aber die Znmnlhriiig, datz eine Regieiring. weiche sie auch sei» mag, an Räuberbanden Gewehre und Munition ausiiesern soll, oaiuit dieselben hernach um io wirksamer sich veriheidigen konnten, erscheint unter alle» llinsränden so charakteristisch, datz mir darüber nicht stiUichwelgcnd hiinveggche» können, Tie Herren Ländler nnd Binder (beide sollen Inden sein) mögen den liberalen" Blättern Oesterreichs an's Herz gewachsen sein: man wird indetz begreife», datz das Leben der bulgarischen Svidalcir, die früher oder später gegen die Räuberbanden n>lsgc>endet werden müssen, zum mindesien eben so viel werth ist. und mau datt es der bulgarischen Regierung unmöglich verarge», datz sie nicht gewillt ist, Waffen zu liefern, die unfehlbar gegen ihm eiaenen Landeskmder sich kehren würde», Amerika Die Bedrückung »nd Auspiüiide>uua der Ein Wanderer i» Eaftie Garden. bem AnkunftS- und ersten Uirlr-rkniifts- Orte in Ncw-Aort, über welche schon öfter geklagt wurde, dauert in ungeicknvächlem Matze fort. Obwohl die amtliche Untersuchung dcr Skandale >» Eastle Garden schon am 81, August 1867 ihr Ende erreicht und ei» Mutcrial zu Tage gefördert Hai, das dw Behvide» zu schleunigstem Eiuschrerten halte verauiassc» müssen, herrichen zente, nachdem mehr als l> Monate seit dem Abschluß >ener Unter suchung vergangen sind, noch immer Zustände m Eastle Garden, die jeder Benhrkibiiiig spotten. So waien z. B. in der Nacht vom ü.—6. Mai OOOO Menichen in der Halle eingepfercht, obalcich eigent lich nur Raum für 2000 ist, wegen der Umahigknl der Eisenbahnen, dieselben »ach dem Westen zu befördern. Tie meisten wurden zwcn am andere» Morgen sortgcnommen. aber da während des Tages wieder 4000 ankamen, so herrschte in dcr nächsten Nacht wieder ein eutsetziiches Gedränge. Tie von dcr langen Seereise crmaitete Bränner, Weiber und Kinder mntzten ciui dem harten Jns.bodc» tuinpircn, und in die Ecken »nd Winkel gelauert, wie die Heringe rrisnmincngcprctzt. die lange Nacht verbringen. Doch das ist nicht Alles. Die Armen wollen auch essen und trinken. Sie drangen und slotzen sich vor der engen „Bur", bekommen wenig Waare tiir thcurrs Geld, so datz die milaebcachten paar Goldstücke gewoliig zrffa»ime»ichrui»pfci>. Ter Geldwechsler will auch lei» Thrilchen verdienen, wenn er die 20-Ma>kiiückc in amerikaiiiiche Münze um- setzl; die Eiseiihahii-Agenikii icdiage» an den Fahrkarte» he>a»S, was nur uiöglich ist. Tic Geväcrträger fordern ihren Tribut, widrigenfalls die Kvssrr und Kisten „ous Versehen" ein Bischen zer'chmeltkit werden. Tie Unthättgkeft dcr Bchöiden ist in diesem Fall um iv nnvclanlwortiichcr, als die arme» Einwanderer gezwungen rnd, in Castle Gaiden sich ausschisfen zu lasse». Der im Bürgerkrieg viel genannte General Sheridan ist in New-Avrk gestorben. Afrika. ES ist i» Durban das Gerücht im Umlauf, datz Dinizulu und Uiidabuko sich ergeben babe». Sonwpv und Be taue, zivil der Häuptlinge, von denen dcr Tislriklsrichter Preio- us Anfangs vorigeil MonatS angcgiisfcn ivnrdc, haben sich unter worfen und sie werden jetzt sammt Somkeli und andere» Häupt lingen unter sicherer Bedeckung nach Effhoivc gebracht. lOOO Mnnn eingeborene Tluppen marschiilen von Elshowe nach Df'Livnicni ab und weile« 200 Manu setzten sich von Pietcnnaritzburg aus ui Maisch. bei welcher die Slanley'sche Expeöitio». -eniUkton. -tzResidenztheater. DaS Kurz'sche Ensemble bat vor gestern einen neuen reellen Lacherfvlg 'zu verzeichnen gehabt — eine» Erivlg, welcher demjenigen des .tvlley EimallS" in nicht viel »acksland. „Familie Knickmryer" heitzt der übermüthige, drastilch-kounlchc Schwank, welcher Ursache der groben Wirkung war, und ffritz verend nemtt Nch der Ucheber der guten Einfälle. Beide. Komoble und Verfasser, sind hier noch gänzlich unbekannt — lange dürtte» sie eS aber voraussichtlich nicht mehr bleiben, den» das grobe, nach Witz und Humor schmachlende Publikum wird ohne Zweiiel die seltene Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen, dx Luchmuskeln wieder einmal auf ihre ganze Lkistn»aSsähialcft bin z» prüfen. Was Herr Bcrend mit seiner gemüthliche» „Familie Knlckmeyrr" bietet, ist un Grunde genommen nichts andcicS als ein Einblick in daS alltägliche Leben und Treiben Aber gerade daducch. datz In der „Familie Knickmeyer" Nichts vor sich geht, was nicht »atüilich und iclbstvctständlich erschien, echält die Kcmwdie eine gesunde Unierlaae. einen beinahe sich von selbst ergebende» Gang dcr Handlung, der soiott für sich kmnimmt. Zwar laufen hier und da verlchiedenartiae Längen und Wüsteneien unter, die sich m den Srenen des jiinenv- lichen Liebespaares und in deni Bilde nm Kaffeeiische an, süi>!har- sten machen, aber dafür werken die Hauptpersonen eine solche Fülle van auicn Einfällen, Sctzlagivorten nnd Siluaiianseffekle» »i die Waagschale des Ganzen, datz der Thealerhesitcher. der vor Allem lachen und sich gut unterbauen will, den Ballast gar nicht recht be merkt Tritt zu solche» Borzügen eines Stückes »och eine !o ganz vortreffliche Darstellung, wie sie die Mttalieder des Knrzffcheu En- iemblcS last ohne Ausnahme biete», so scheinen die Beffallssalven. mit welchen die nsle Aufführung dcr „Fumilic Kaickmever" begrübt wurde, um so g-'rechtterligter und verdienter. Als Matador der ante» und gesunden Laune steht Herr Oskar Bieacke immer in Mitten der Situation Er ipieite einen alte» Junggeiellcii, welchen daS Pech ohne Grund und Ursache verfolgt, Wie in allen seine» Nolle», ist Herr Blcncke auch hierin von einem uiiverwnstlichen Humor, von einer unwidersiehiichen Komik. Sa lange er als Gose- wlsch ans der Scene steht, io lauge vermag das Auditorium sich ans dem Lache» aiich nicht herauSzilsiiidcn. Wäre die Komödie nicht schon Familie Knickmener" benannt, man könnte sie »n Hin blick am Blencke'S BedeMnng »nd Wirkung in derselben ohne Be denken „Oskar Bleiickc" laMen. Um des sicheren Erfolges wegen doppelt zu nähe!,, hat der Verfasser der drastffchen Figur des allen Junggesellen GMewisch eine alte Jungs« Enohrosine an die Seite gestellt. Sie macht das charakteristische Gegeulheii aus und wirkt liinncr im negative» Sinne vo» dem, was sie bezweckt — lacht man über den ungeschminkten Humor Gv'ewisch'. so unterhalt man sich gleich gut über die znr Schau gelraacnen sentimenlalcn »nd gcmcin- gesähilichen LiehcSrnipsiiidungen Enphrosineiis, Die Rolle dicier »iitlelaltcriiche» Julia, die wahrend vier Akte mit Capuletiicher Htttzhluligkcit nach ihrem Romeo GoieliMch trachtet, hat sich Frl. Lchmih virtuos znrecht gelegt,^ Sie ipieli sie brillant mil »Mehl- bar zündendeii Poinlen »nd Schlagern, olme hieibei die Achinng vor ihrem Äcichlicht in Frage zu zieiien, Nkit den beiden Figuren Gosewnch und Euvhrviinc sind der Witz und Humor des Stückes jedoch keineswegs erschöpft — es i eien in -weiter Linie Ms Träger der vis eomierr dcr Reittier Fiiedrffh Knickmeyer, dcr Leuinants- buriche Dämel, dec T> »er Friedrich, Fron Knickmeve'. und das Dienstmädchen Lina ans, die alle dnich enkspiechen.-e Darstellung der Herren E>chhvlz, Thomas, Waldemar, Frau Schmidt und F-cl, Helmer die Lacher an, der Seite haben, DaS »iivcnneidlichc ziigendliche Liebespaar des Siücke? stellt Käthe, die Tochter Knick- nievei'S, und ein HMarenleiitnaat Siolbmig. schneidig und liebens- miiidig von Frl. Kaden und Herrn Otk> e>r gespielt vor, Ten Knoten der Handlung schurrt zum Theil der Uebermulh eines einiahttgen Frei willige», Wilhelm Knickmeyer, welchem Herr Knkert das nöthigc Eo- lorit zu verleilicn Vorsicht. Wen» er und sein Leutnant sich mit der Zeit de» Stockschniipicii abgewöhnen kömtten io würde das der flott geführte» Knuversalion geivitz nicht von Nochch.M sein. Ein wahrhaft unheimlicher und hkängniaemer Eindruck wurde mi Laute des Stiickes durch lleberreichung effies Blumenkorbes an das Dienst mädchen Lina bervorgeriise» Wenn Kunstlennnen von Bedentung »ach einer große» und begeisternden Anigabe eine solche öffentliche Auszeichnung zu Theil wird, so Hai daS Smn und Verstand — einer Epffodeii-Daislellerin aber, die ausgerechnet einen halben Bogen Küchenklutich zu verarb-iten hat, eine solche Ovalivn zu becei- ien, verstötzl »undcstens gegen de» giften Geschmack Die scheinbar ahiiungsioie Lina w»d übrigens an der iaullvseu Stille, mil loelcher daS Publikum die ieiffame Huldigung richtete, gemerkt haben, wie man hier über Ratzianb denkt, Herr n, a n n Starck e, tz Wegen Piötzl'cher Hcfferlcit dcS Herrir Bnltz — also scheinen die Seebädec von Svlt uichtS gehoffen zu haben — inntzie gestern im Köiiigl. Hvilheatcr ckAiiiladt) dcr „ffialieniängcr" ab- und „M arth a" dafür angrictzt iverden. -j In dcr morgenden AiNnchrung von ,.L oben grin" im Königl, Ho,.!;eatcr (blllsladti singt Herr Riese die Tiielrolle und Frl. Wittich als Gast die Ella, j Aus Bayieuth schieibt man; „Die Künstieriiiiieii. weiche hier veisaminelt, haben niit großer Mmoftlät den Enlick'iutz gesatzt, alle Blumen, welche sie von Kunsiircunden und Verehrern hier bekommen, getreulich am Mvigen aal das Grab Richard Wag ner's zu lege». Eine BertranenSverson der Fmu Cvsinia. iveicke von diesem Vochaben unterrlchiet worden, machte jedoch die Mit theilung, datz die Wittwe au» dem Recht bestehe, init eigenen Händen das Grad ihres Gatten zu schmücken. Man behauptet sogar, daß die beiden Kinder, welche der Meister hinteilassen, nur an Gedenk tagen die Etlaubnitz dec Mutter erhalten, die Gruft mit Blumen zu verziere»," -s Bvn den zahlreichen in den Hände! gebrachtenPvrtraits Ihrer Majestäten des K a t s e rs W i i h e i m l i, und derKaiserin Augufta Viktoria vei»>ie»en die im Verigg vo» L, Scholtz in Pirna kinzlich erschienene» pljvtogre.vi,ischen »jcepcodiiktu'ncn nach den Originalgemälben vo» L, Plagennuin ailgemciiisie Beachtung, In der Ansjgssimg der Technik lieht L, Plagemann mir auf der Höhe des »eia gebildeten »ivdernen Geichmacks Die belangten Gemälde derselben Hand: Tic Königl, prentz, Familie, das säch sische Königshaus nnd das givtzheuogl, dadffche »c, sind in Folge ihrer Vollkommenheit in photographischer Nachbildung zu Hnndert- lauieiiden von Exempiaren übec ganz Deiilsst iand und weit dar über hinaus pcibrettck und »ach dem Eiadrncke zu ruthesten, ivcllchen die neuen Käffeibildet erticlcii, dürften auch die e auf gleiche Sym pathie» des großen Pichiilums zu rechnen haben, AlS Zniimerschnuick tür Schuieu. öffe» ,'i he Anstaiten :c, eianeu sich am Besten die Bilder in der Gröge von 48 -04 Eeniimcier (Jmvecial) zu dem billigen Preise von 8 Mk. Autzerde'» sind die Porti »US »> klemem und Kadinetssorniar zu entsprechend niedrigen Prellen angesc.iigt wurden. Bermt'Hres. " Wie man durch die Zeitung sein Glück machen tann. lehrt die Geschichte eines Ehehündiuffes, welches m diesen Tagen i» London zum Ahschintz lomnit. Es ist cine Allianz ziviichcii Volks veltretung und Prcsje, Mitz Mond Lnwson ist die Tochter deS sehr «eichen Besitzers des Daily Telegravh, Die junge Dainc ver- niäblt sich jetzt mit einci» Pculainenlsmttglicde, Die Stipnlalio nen des EhekontrakteS sind iiileccffauk gtimg. nin sic zu erwabnen: Laul Berftignug deS Vaters der Braut mutz die Mitgift leine, Tochter, die gmiz geivffhftg lei» soll, durch tüiiinndzioauztg Jahre unberührt bleiben, tür Kinder und Knideslt.idc! aiavachien. Der Daily-Telearaph aber ist vcrpslichtet, vom Hochzeitstage bis zur Feier dcr iilbcrneii Hochzeit des Paares die Kosten des luxuinnk» Haushaltes zu beniesten, Dcr Bräutigam deS Frinlieni war zum Advokaten bestimmt, allein ewige A'iikel, die er !»r de» Daily Telegravh acichrieben. gttiudeien seinen Rill»» nnd er vrrdankte ihnen vorerst sein Mandat, nun gar die ichönc und reiche Bwu! * Ein schämiger Uiiglückskall Hai in Berlin in dc> Grunnvaid stratze stnftgesnnden, Voi dem ssfeubau Ä!r. ff hielt ein leerer Slein- wagen des Bauherrn. Als der Kutscher K. sich aus einen Augen blick vun dem Wage» enlscrut hatte, scheinen plötzlich die P'erde und gingen in schariri» Galopp durch. Vor dem Haute Nr, 17 wurde der ftinffährige Wilhelm Mechel iiiedergeiisse», d»nn stürmten die wilden Pferde gegen de» Zaun eine, Hundklsgäitiierei, zeimalm len dabei die dreizehnjälnige Gertrud Schling und Itz Schritt weiter den fünfjährigen Ernst Trieb, bogen Hunans, den belebten Burger steig benutzend, in die Golzstratze ein und raunten gegen einc» an dere» Wagen an. Hier erst konwen die Tiiicie ziim Stehen gebracht iverden. Die Folgen des Ungittcks'nlles waren ganz enkietztiche Wilhelm Mechel. der Sohn enies Maiirervvl'crs, hat außer Ver letzungen »in Bein und im Gesichts eine slaikc Quetsch ung des Rückgrates erlitten. Gertrud «chiing. die Tochter eines Sle»iietzme>sterS war ivtvrt tobt. Sie Halle m dem verhäncznitz' vollen Augenblicke de» elterlichen Gatte» veilnsse», um sich Ebokv lade zu taufen. Ans dem Heimweg begriffen, »oh sie di-- Pferde heranslüimcii, drückte sich schleunigst an den Mnrkmanii'schcii Zaun und wurde hier thaffächlicy zerquetscht. Ein Hnffchlag hatte die Schädcldecke eingedrückt. Auch Ernst Trieb, dcr Svb» eines Malers, war ans der Stelle tvdt; das Rückgrat war zerdrückt, beide Beine waren überiahren und an dcr Schläft klaffte ein viereckiges Loch, vom Stollen eines HuicS hrrrührend. Ein viertes Kind, der 1'/»jährige Knabe Kulnt, wurde nm dadurch gerettet, datz ihn cine 'Bau »nt kralligem Rucke unmittelbar von den Pferden weg bei reite schleuderte. 6t ß? M / ft UM g ! ' / . ? >! z ! ! ET b 'X ^ - i !? U; b.M ^ A. M AI
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