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Dresdner Nachrichten : 17.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-17
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1887
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Russe» mal«. veröl au. Ui. Juli. !»„q„i. iGetrrideinark». kvttiius pr. I0ÜL. lI>V'"o I»Ii.«uu>ift 80.00, Aua.-Sevt. dLM. SeVibr.-Okidr. 88,00. R»a„eu Juli.«„o. >18.00. Sevi.-Oki. 180.00. okibr.-Naubr. 188,00, ,»co »er Juli 70,00. Sevi-Okiaver 78,00. S te ,»in, 78. Juli, Nach»,. 7.0. iGclrcideiua.ktj. Weizen vctzauvlet, loco i78-1 uv-, Jull.'-lugul, >71,5.0, Srvt.-Okt. >.,7,00. llieqoci, orhauhiei. loco 117 Ulli, Juli Aunuii 780.00, Sevlbr.-Llldr. 187,00. UliiVol ruhi», Iull«7,Li>, Ervl-Oil.78,5,0. Spirllus uiiocrniidert, Ioco0.,8i.. Juli-viuoiiii «0,00, Aua.-Ecpt. 0ü.v0. Scvl.-LIi. 65,70. ^eteelrum lveo !0.:!5. Wvklvittinltrvlitv 1'o'mxt xvkvitivlnmt nnii vulvori»irt ja Litton von U)0 ^iio Urutto, k 4 -Isrle pro 8»vk bot Uow» iUUt. sort^osotrt vmpknkion ch ni l ItOetclllirilN, NoNiv nr nt Dre^tlon-Ntkjtniii.: 27 unä 74nu»IU n«tra«iv Lft. L)i i'K,It n->« ur.t»»«lt: Nein» I2U »tri»!'?«« (8tn,ir OttrliM. NmZsllkLusstr. 7, l. LLlmkünsUsr i -i2 ^alna Jahres-Ailfl. 4:t,000 Cxpl. t . L sl'O). 2, O>,urlal-M,wuchs L,00 . WitternnaSauSitchlen kiir »e» 17. Juli: Nordwesiwind von mittlerer Slärke, bei durchschnittlich slarker ivewölkun,. mlt auSnedreilcirn und anhaltenden Nicd.rschlägc». Temperatur wenig veriindert. Dresden. 1887. SoNlltKg, 17. Jnlt. Politisches. ><ö>er und du hört man non einem Strasprozek, der, aus Grund ocs ÄuchcrueseheS aegen irgend einen Giirgelabschncider anJcstreunt, meist mit der BerurthcilunJ des saubere» Patrons endet. Die gc- lluüc Zahl derartiger Prozesse steht jedoch in gar keinem Berhältnib zu den zahllosen Lallen, in denen die schmdhliche Ausbeutung menschlicher Notblagc durch hartherzige Geldverlcihcr straflos aus- gcht, Ter mit alle» Huudcn gchehte Wucherer weist schon Mittel und Wege zu finde», um dem Strafgesetz ein Schnippchen zu schlagen, sehr oft kommt es aber auch Nor, dast der Geschädigte, um winc Privawcrhallnisse nicht an die Oessentlichkeit zu bringen, von einer Anzeige gegen de» Wucherer absieht. Auch Unkenntlich des Gesetzes seitens des Geschädigten kommt dem Wucherer häufig zu Gute, Ties mag häufig der Fall bei der ländlichen Bevölkerung sem, denn nur selten hört man, das; ein Mann ans dem Bauern stände den Ankläger in einem Wucherprozesse spielt. Und doch hat gerade die Landbevölkerung, wenigstens in einigen Theilcn Dcntsch- laudS, unendlich schwer unter dem Truck des Wuchers zu lciden- Alle Bariatwiicu dieses sauberen Gewerbes stehen hier in voller Blüthe: Ter Geld- und Creditwucher, der Biehwuchcr, der Grund- simkawucher und der Waarcnmuchcr! Tem Bcrrin für Sozialpolitik gebührt das Bcrdieust, den Schleier von diesen ungesunden Verhält nissen wenigstens thcilwcisc hiinveggezogen und dadurch der Mög lichkeit, diesen Urebsschaden zu heilen, die Thur geöffnet zu haben, indem er in einem Sammelwerke das Vorkommen des Wuchers aus dem Laude in eingeheudsler Weise erörtert. Die Berichte erstrecken sich last auf alle Staaten Tcutichlands rcsp. aus deren einzelne Provinzen, beschranken sich jedoch ans die bäuerlichen Verhältnisse, ziehen also die Lage des Grostgrundbesitzcs nicht in Rechnung, ob wohl manche Berichte durchblickcn lassen, dast der Wucher auch im mittleren und grötzercn Grundbesitz sein Unwesen treibt. Aus den Acrahlcn crgiebc sich nun. dast der Wucher nach wie vor czistirt, indessen will cs scheinen, dast die Berichte den Umsaug des Ucbels c ,. ,s zii oplunistiich beurthcilcn, Liir eine ganze Reihe preustischcr Provinze», wie Sst- und Wcstpreustcu, Pommern, Brandenburg. Schlesien, Hannover. Sachsen, ferner für Königreich Sachsen. Brainochweig, Mecklenburg wird behauptet, dast dort cm im Wucher begründeter laudwirthschaslürhcr Nvthstand nicht existirt. Sicher waren die Berichterstatter tremüht, der Wahrheit gemäst z» berichte», aber wer da weist, wie ängstlich der Bauer bemüht ist, fremde Blicke in seine Lage zn verhindern, und wie er oft den nichtsnutzigen Winde'-« noch deckt, der sein Unglück verschuldet, der wird sich nicht ir-.nide-.n, das: der Wucher verhüllnistmästig selten zur allgemeinen - .i.Mi'is gelaugt, Tnst der Wucher im Lndwksten Tcutichlands -Gr sre.'k verbreitet ist. das geht ans Spezialberichten aus Bayern, X ci- r Noo r», Trier n. s. w. zweifellos hervor. Mindestens ebenso hl imi'. wen» nicht noch schlimmer, sind die Provinzen Schlesien uio daran, wo jüdische Wucherer ganze Dörfer an den B n.lnab bringen. Wenn die Berichte aus anderen Gegenden günstiger lauten, so darf man daraus noch lange nicht schlicken, dast dag- g> uz von dieser Seuche verschont waren. Der Wucher bleibt mir dix-halb oit im Duulcl und iilicutdcckt, weil er sich selten au das bäuerliche G'undsliick «»klammert, vielmehr im Kleinen: bei Aalan» bau Bicb. ltleideru, Saatkorn getrieben wird. Ist dann die Schuld hinreichend gewachsen, so lägt sich der Wucherer cineu Gc'iaiiimtschuld'cheiu ausslellcu. in welchem dann die Spure» der b. ci c'', - z cm i<-!' , !i Wuchereien sorgfältig verdeckt werden. Sehr lehr- rc .l c Angaheu culhaitcn die Berichte über die Ursachen deS Ucbels lowel.I war- die Bewucherten wie die Wucherer augeht. Mangel a» Bildung, au Vvlsvrglichkeit, L lei st und Sparsamkeit, besonders aber die Sucht, wohlhabender zu scheinen, als der Bauer es in Wirklichkeit ist. össucu dem Wucherer das HuuS, während die Furcht, zum Tvr'gcspiäch zu werden, Len Bauer abbält, erfahrenen Rath eiiizulwlei', oder sich an Greditinslilutc zu wenden. Sie müdere Sippe der Wucherer rckrutirt sich, wie die Berichte cikeiwci-, lassen, zumeist aus Geschäftsleuten mit Grundsätzen, die an iiwialmher Gemeinheit hinter dem ärgsten Bcrbrcchcrthum nicht zmiicl I cm Was ihr Treibe» so widerwärtig und so gefährlich macht, d , ist die kalte, herzlose Art. mit der sic ihrLpfcr erst vor sichtig cimangen, dann sorglos machen, immer ticier m'S Garn locken, l ia dann der von Ansang an in's Auge gefasste Moment aetciuiiien elschkint, imi ihm die uin den Hals gelegte Schlinge fest miziizieheu. Ihnen fehlt jede Spur von Moral, für sie ist dcr ci.gcne Gewinn Alles. Libcralcrscils werden nun ehrliche GcschästS- lcute au aesordert, gegen diese Schandflecke ihres Standes vorzu- gclieii, 'Aber über das „wie" bleibt der Liberalismus die Antwort »huldig. Jüdische Blätter hoben mit Gcnugthiiuiig hervor, die Vcrichtc träten der Meinung, als ob „nur Angehörige der jüdischen Religionsgemeinschaft Wucher treiben", bestimmt entgegen^. Das war ganz überflüssig, denn der mit den Verhältnissen auf dem Lande Bertraute weist, dast es leider auch uuler den Christen wucherische Blutsauger gicht. 'Aber das geben doch auch die Berichte aus mehr ahi eiiicr Stelle zu. dast der Proccutsatz, in welchem die Juden am Wucher beteiligt sind, ein ganz kolossaler ist. Als Handelsleute möge» sic ja besonders zu diesem umaubcreu Gcschäslc versucht sei», aber das allein erklärt den kolossalen Proccutsatz der Juden lintcr dcn Wucherern noch keineswegs. Geht doch, selbst ein libc- ralcs Biatl io weit, bei Besprechung der Berichte die Frage auszu- ivcrieu, „ob nickt zur Beseitigung dieses traurige» Mangels in miieier Vollcerzu-Hu»g von Seiten der jüdischen Religions-Geniei»- schl.it Williame Mastiialimc» crgril'sen werden können". Natürlich cwitci» biete Berichte auch die gegen den Wucher erforderlichen Schiit-,liiaiaegeln. 'Abgesehen von einer besseren Bollscrzichiing und der Bcictwsiima billigeren Crcdits für die Landbevölleriing, sowie lcmdwiitbichastlichcr. besonders der Bclehrung und gegenseitigen Unterstützung dienenden Vereine, werden auch legislative Mass nahme», wie Cinsührung der Uneinklagbarkeit der Wirthshans- schulden, Berpslichlnng gewerbsmäßiger Äeldbcrleihcr zur Führung amtlich contrvliilcr Geschättshücher ,i. s. w. empsohlen. Jedenfalls aber hat sich der Verein durch Veröffentlichung dieser belehrenden Berichte über einen am Marke des Volkes nagenden Krebsschaden ein Verdienst erworben. Mit dem Cmpsang der bulgarischen Deputation durch den Prinzen Ferdinand von Coburg aus Schloß Ebcnlhnl ist wenigstens einige Klarheit i» die Situation der bulgarischen Fürstcnfrage ge kommen, Tic widersprechendsten Behauptungen waren in den letzten Tagen über die Ciitschliisse des zum Bulgarcnsürstcn ernannten Punze» ausgestellt worden. Bald hieß es. er sei durch die Zurück- haltmig der Mächte arg enttäuscht, da ihm die vor einigen Monaten die europäiichen Höfe bereisende Drciiiiänncrdcputativn die Aner kennung seiner Candidntur bestimmt in Aussicht gestellt habe, wäh rend jetzt nicht nur Rußland und Frankreich, sondern auch Deutsch land Schwierigkeiten mache. Deshalb werde er die Annahme der bulgarischen Krone verweigern. Ganz im Gegensatz dazu ward Po» der hvsfnlingssrcndigcn Stimmung der bulgarischen Deputation be richtet, die die Zustimmung selbst Rußlands bestimmt erwarte und sich der Hossnniig hingcbe, den Prinzei! sofort nach Bulgarien zu führe». Tann wurden die verschiedensten Berichte über Zerwürfnisse des Punze» mit seiner Familie evlportirt und die gründlichsten Er örterungen angcslellt, ob Prinz Ferdinand zur Annahme der Krone die Zustimmung des regierenden Herzogs von Coburg und des dentichen Kaisers bedürie. Durch die Erklärungen des Prinzen, der die Deputation einfach auf seine der Sobranje gegebene Antwort verwies, ist jetzt ivcnigstcnS soviel scstgcstcltt. dast der Prinz die Wahl angenommen hat, aber erst dann »ach Bulgarien geht, wenn die Pforte seine Wahl bestätigt und die Mächte derselben zugcstimmt haben, Sb er dielen Schritt nun mit der Zustimmung seiner Fa milie oder gegen deren Willen zu tbun gedenkt, ist für die That- sache selbst ohne Bedeutung, Tie Frage, ob der bulgarische Thron in nicht zn sccncr Zeit wieder besetzt sei» wird, hängt allein noch von der Ausnahme ab, welche die von der Pforte soeben an die Mächte erlassene Cirenlarnvte findet. Bisher hat sich nur Italien uiclhaltsloS für die Candidatnr- des Coknirger verwendet. In Wien wird man sich dagegen schwerlich sür dieselbe cngagiren nnd die deutsche Regierung hat ind-.rect durch die „Nvrdd. Alla," erklären lassen, dast sie eine wcitgchcnvc Neutralität in dieser Frage beob achten will. Bleibt noch Rußland und sein Schleppenträger Frank reich, Nach den bisherigen Acustcrungen der russischen Presse ist allerdings tanm ein Schimmer von Hvsfnung vorhanden, daß Ruß land die Wahl des CvburgcrS anerkennen werde. Welch' großen Werth Rußland daraus legt, dast ihm der abhanden gekommene Cinslnst ans die bulgarischen Angelegenheiten wieder Zufälle, geht ans einem Artikel der den NegieriiiigSkreisc-» nahestehenden „Nowojc Wrcinja" hervor (siehe TageSgelchichte). in welchem das Blatt in klaren Worten ansipricht, daß Rußland, um seine letzte Position im Orient zn retten, d. h, eben um seinen Einslust in Bulgarien zn wahren, selbst auf die Freundschaft Frankreichs verzichten nnd die „Bürde der Freundschast Deutschlands" ans sieb nehme» wolle! Was Rußland unter der Wahrung seines Einstusscs in Bulgarien versteht, ist aller Welt klar. Es will ein Regiment ans ihm er gebenen Creatneen, dem sich der Fürst gehorsam nisterznordiieii hätte. Will der- Coburger diese »tolle spielen, dann wintt ihm vielleicht die Fnistenkronc. wenn nicht, dann — ade Bulgarien! Renkste Ttlearammc Ver..Trcsvner Nachr." vom k6, Juli. B crli n. Der Kaiser reist morgen, svätcstcns Montag Bor mittag, von der Rtainan nach Gastein ab. Dein „Mainzer Tagelst." zufolge waren für die Sicherheil des Ertrazages, welcher den Kaiser nach Konstanz führte, besondere Sicherhcitsvorkehrniigen getroffen worden. Ter Grund hierzu soll die Verbreitung von anonymen Zetteln an einigen Orten der Bahn gewesen sein, ans welchen die Bciiierknng stand: „Heule Abend gegen 12 Uhr fahrt derExtrazng des Kaisers hier durch. Seid bei der Hand!" Es ereignete sich iiidcst nichts Verdächtiges. Vor der Station Bensheim wurde ein Hilsshahnwärler vmi dem Ertrazng überfahren. Berlin. Der „Nat.-Ztg." zufolge vcrhasletc die Polizei in der vergangenen 'Nacht das aus sieben Perionen bestehende hiesige sozialistische Ecistralkoinilee, welches die Spitze der geheimen Orga nisation der hiesigen Sozialdemokratie bildete. Es organisirtc die Verbreitung von Flngvlättem nnd bildete eine Art UeberwachiingS- komitce über die sozialdeiiiokratiichen Abgeordneten. In dasselbe wurden nur solche Sozialdemokraten gewühlt, die bisher >» der Oessentlichkeit absolut nicht hervorgetretcn waren, — Kapitän Sa- ranw, der gestern in Freiheit gesetzt worden war, ist seit geraumcr Zeit leidend und befindet sich im Ltizarcth, Umstände, die wabr- sthcinlich seine Begnadigung vcranlasttcn. Liegnitz, Das hiesige „Tagebl." kündigt die BctricbSein- stclliing von nahezu k>0 kleineren Kvrnbreiinereien bei Schweidnitz wegen Kostspieligkeit der geforderten Neiieinriclstungen nnd Unsicher heit der Rentabilität an. Pari s. Ei» Dekret der Negierung verbietet die Einfuhr von Pflanzen nnd Gewächsen italienischen Ursprungs ans allen Grenzen. Tie Maßregel ist gegen die Emschleppiing der Reblaus gerichtet. — Tie äußerste Linke der Kammer ernannte einen Ausschuß zur Uebcnvachilng der monarchistiich-klcrikalen Umtriebe währciid der Kai»»icr»cr>cn. Clcnicncean ist Mitglied des Ausschusses, dessen Hauptausgabc vcrmnlhlich darin bestehen wird, zn den Angriffe» ans das Ministerium Rouvier nach besserem Bewcismatcrinl zu suchen, alS bisher zn Gebote stand. Lv » d v ». Die Fachzeitnng „British Modical Journal" be richtet : Der Kronprinz des dcntschc.i Reiches hat höchst zufrieden stellende Fortschritte ans dem Wege völliger Heilung gemacht. Seine Stimme hat viel an Stärke nnd Resonanz gewonnen und ist bciiinhe völlig frei von Heiserkeit. Er kann dieselbe in gewöhn licher Konversation ohne Ermüdung gebrauchen, darf sie jedoch noch nicht sehr anstrcngeii. ES czistirt noch immer eine leichte Eongestion des Kehlkopfes. Die Aktion der Stimmbänderist jedoch jetzt völlig hcrgestellt mit Ausnahme des linken Bandes, welches an der Stelle, wo der Auswuchs sich veiand, eine kleine Unebenheit zeigt. Die selbe zeigt aber weder Zeichen von Entzündung noch Nachwuchs. Die Wiederherstellung seiner Stimme hat mit das Gemüth deS Kronprinzen einen höchst günstigen Eindruck gemacht. London. Der konservative „Standard", von je einer der heftigsten Gegner der Koiivcntioii, begrüßt das Scheitern der Ver handlungen mit dem Gefühle der Erleichterung, dast, wie er glaubt, auch ganz England «heilen werde. „Wir sichen," sagt das Blatt, „nnverpsändet vor Europa, die Länge unserer Okkupation wird nur bestimmt werden von dem Fortschritte, welche» Egypten zur Erzie lung einer wirklichen Autonomie macht." ?srä. dsriacü Mcdk. >V6in1lun6IunA mit l'iodil;r»tudon H Kiloi'ilrsli'. 4. fe»'N8p>'6e!i8tkIl6 321. Luskillirlielio kroislikten vc-rsonüo frei. Oovälir kür re in« U 8 Mturisoino. » -- <v-ck «Sulz). -- Petersburg. Katkow hat wiederholt OhmnachtSansälle und leidet an großer Schwäche. Hand nnd Zunge sind gelähmt nnd empfing Katkow heute das Abendmahi. Dervnlede schickte eine Bei- leidsdepeiche ans Paris. Wars ch a n. Die Blätter berichten, der Czar und die Czarin würden im L mfe des SoinmerS Eongrcst-Polen besuchen und seien bereits Anstalten zu einem großartigen Empfange getroffen. Konstantinopcl. Der hiesige deittsche Botschafter v. Nadowitz tritt heute seine Urlaubsreife an. Er wurde gestern vom Sultan in 'Audienz cmpsangcn, der ihm kostbare Geschenke für den Kronprinzen übergab. Berliner Börse. Das Gerücht, wonach die Neichsbank die Erschwerung bei dem Lombard russischer Wcrthe beabsichtige, übte einen starken Druck an' die russische» Werthe aus. Das Ge rücht wird übrigens dcmeiitirt mit dem Hiiiznsngeii, daß der Betrag der russischen Werthe, welche gegenwärtig bei der hiesigen Reichs- bank-Hauptslelle loinhardnt sind, vcrhältiiistmästig unbedeutend sei. Die sonstigen SpeknlaiionSpapierc erholten sich bald von den Conrs- rückschlägcn. Später war daS Geschäft sehr still, doch konnten sich die Conrie gut behaupten. Im Kassaveckehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische ciwas besser. Banken fest, Bergwerke ruhig nnd wenig verändert. Lanchhanimcr ging l'/i Proz höher. Industrien waren ruhig u»d fest. Ternsche Fonds waren gleichfalls fest. Ocsterreichischc Prioritäten wurden bei geringen Unnützen be haupt«. PeivatdiSkont IV> Proz. ffr - n «, « rt «. M.. Ui. J»li. Kredit L2K>/>. Liaatild-Im I86y„ Lom barden K7-.X. Galizier U>8'/,. Gaiiptcr 77,70. «vroc. Nnaar. Goldrenle 81,70 l rireoitto I!i.!,80. 8«cr Russe» —. La»r» —. Schweizer Nordost -. Siill. Wie», 78. Juli. Kredit 888.80. Siaaisdall» —. Lombarden —. Nordwestb. —. L'Iarknotcn —. >>»n. Credit —. N»0- Gold >00,80. Ruhig. Baris. 78. Juli. «Schlich.» Rente 87.82. Anleihe >00.77. Jlattrncc 07.07. StaatSbalm 778,L«. Lomdarden 771,8!>, do. Prioritäten —. Svanier 68,7L. Eghdter 076. Ottomanen 70.-,. Reue Anleihe —. Türken —. Träge. Amsterdam, 78. Juli. Produkte» <Schlich>. Wcize» ver November 807. Roggen ver Oktober nominell, »»verändert. LolaleS unk» Sächsisches. — Am Mittwoch treffen Ihre Kaiserl. Königl. Hoheiten der Grosth erzog Ferdinand IV. von Toskana mit Gemahlin, den Erzhcrzögen Leopold. Josef und der Erzherzogin Louise in Pillnitz zum Bcsilche der König!. Maicstäten ein. — Erzherzog Otto und Erzherzogin Maria Josepha haben Klagensurt verlassen und sich nach Persenbeug begebe». — Pros. Dr. Anton Oborn in Ehcmnitz erhielt das Ritter kreuz des herzoglich Erncstinischen Hauscrdcns. — Die vereinigten fünf landwirthschastlichen Kleisvereine in Sachsen veranstalten mit Unterstützung dc-S Königl. Ministeriums des Innern alle süns Jahre eine landwirthschaslltcheLandes- A iisstel luii g zu dem Zwecke, die Vroduktionssähigkcit des Landes nach den verschiedenen landwirthschastlichen Zweigen hin klar z„ legen und durch die AnSstclliingSacgenstände Anregung und Be lehrung zu bieten. Tic nächste dieser Ausstellungen findet vom 7.—14. Sept. d. I. », Bautzen statt. Ein dem großen ArvcitS- nnd Kostcn- Aniwande entsprechender 'Nutzen wird von der Landesausstellung nur dann zn erwarten sein, wenn ein Bits darüber geschahen wird, was dieLandwirlhichast auf den verschiedenen Gebieten leistet, und welche Hilfsmittel ihr zur Erreichung ihrer Ziele von der Wissen schaft, dem Gewerke und der Industrie geboten werden. Ein solches Bild kann nur dann geschaffen werden, wenn alle bcthciligtew Kreise das Ihrige Ihn» und keiner sich auf den andern verläßt. Absicht der Geschäst-Ssühriing der Ausstellung ist es, alle Anord nungen so zu treffen, dast die Ausstellung sür jeden Besucher sich möglichst lehrreich gestalte. Es ist heule, wo sich die Landwirt!;- schalt in >o mißlicher Lage befindet, sicher kein leichtes Umernchmen, eine solche Ausstellung zn veranstalten, denn der Landmann hat nicht das Interesse daran, wie der Geiverbsinann, seine Produkte der öffentlichen Schau nuszustellen. Gleichwohl aber must erwartet werde», dast die Landwirthe bemüht sein werden, durch Hcrbci- bringung reichen Materials Gelegenheit zu Vergleichen nnd zum Studium zu bieten, denn je schlechter die Zeiten, desto mehr müssen wir bemüht sein zn lernen, um alle Vorlheilc. welche die Praxis und die Wissenschaft uns an die Hand geben, zur Ausgleichung der ungünstigen Berhaltnisse in Anwendung zn bringen. Die land- wirthichaftlichcn KrciSvereinc sind auch bemüht, den Landwstlhcn und Gewerbetreibenden die Beschickung der Ausstellung zu er leichtern. Nur sür diejenige» Maschinen und Geräthc, welche in gedecktem Rani» »ntci gebracht werden sollen, ist die sehr gering fügige Platzmiethe von 1—'2 Mark Pro Qunttr. zu pczahlcn, alle anderen Gegenstände könne» frei ausgestellt werden. Vieh erhält sogar freies Futter und tür Fische werden besondere Behälter ge baut. Alle Gegenstände, die von der Ausstellung an ihrem Be stimmungsort znrückgeheii, erhalten freie Rückfracht. Ebenso hat das Königl. Fiiianzininisterinm die Stellung von Extrazügcn »nt bedeutender Fahltermästigung in'Aussicht gestellt, und die Eintritts preise mit 1 Marl sür die ersten vier Tage und 50 Pfennige sür die letzten drei Tage beweisen zur Genüge, dast es den maizäebcn- den Kreisen darum zu Ihn» ist, den Besuch möglichst zu erleichtern. Es dürfte daher zu hoffen sein, daß die bethciligtcn Kreise ihre Kräfte anspanncn, um die Ausstellung zn beschicken, was besonders von größeren Besitzer» erwartet werden darf, und dast die Bevölke rung durch zahlreichen Bestich der Ausstellung ihr Interesse und ihre UiitcrstntzungSsrendigkeit bethätige. — Es giebt im Leben scheinbar alltägliche Vorgänge, denen man ohne eigene Anschauung keine weitere Bedeutung bcimistt, die aber mit eigenen Augen gesehen, tief zn ergrcücii uiid für sich lauter zu sprechen vermögen, als lnmdcrte von beredten Zungen. Zn Bvrgängcn derart gehörte die gestern früh in der sechsten Morgen stunde crsolglc A hreisc unserer Fcricn k o I o n > sten. Was ist denn schließlich so eine einfache und seit Jahren hergebrachte Abreise sür eine große Sache? — werden Biele fragen, die keine Idee, keinen Begriff von einer solchen habe». Was kann denn bei der Abreise von einigen Hundert armen Kindern weiter BcdcnttingS- voücs oder Ergreifendes sein ? Geht nur hin und seht Euch die schmächtigen, bleiche», in Folge der inangclbaftcn Ernährung oder der ungenügenden Wohnnngsvcrhältnisse verkümmerten kleinen Weien an. von denen ein Jedes mit einem armseligen Päckchen ausgerüstet, welches sein Hab nnd Gut revräscnurt. bor Freude und Glück erzittert, nim endlich auch einmal hinaus eilen zu dürscn in Gottes frische nnd eignickendc Natur und den halbsiechcn Körper, der vielleicht ein ausgesuchtes Mast von Sorgen und 'Noch in Zn- knnst tragen soll und wird, im Acther dusliger Wiesen nnd Wälder gesund zn baden, nnd nicht nur den Leib, sondern auch die Seele, denn nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Geht nur h», und sehet Euch das strahlende Glück armer Ettern an. denen vom Schicksal nur Sorge und Noll, nnd eine dimtige, sur die nothigsien Bedümüssc kan», anSreichendc Existenz bcschicden ist und dw unu doch der Wohlchat hatzhailig werden, ihre tMik- ft« A i-i ! Ts « 2 o» - M. !L »E > v s 27 - - » ü " 22» -I ' i » L» ^ «kt '''Ä j ^, ist!). - P re' >7 A.' E !!, Ex - ,! ^-'-4 i n's
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