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Dresdner Nachrichten : 23.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187203237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-03
- Tag 1872-03-23
-
Monat
1872-03
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1872
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Zn Folge tzeF« tpurh« Witz llchilt^ch« gefteen früh eine Haussuchung in der Schadow'sch« Wohnung gehalten und na» mentlich nach den Handtüchern gesucht. E» wurde aufdemBodm ein Handtuch gefunden nnt demselben Muster und Zeichen, wie jenes, mit dem die Frau geknebelt worden und das sie nicht als il>r angehörig erkennen wollte. Die anderen Handtücher in der Wirthschast sind neu und haben ein anderes Muster. Auch wurde Bindfaden gefunden, der derselbe zu sein scheint, mit dem ! sie gewürgt sein null. Der Bruder der Frau S., der seit Jahr . , . ^ und Tag brodloS ist und Geld bis zu hundert Thalern sehen liest, Oef fe»t liebe Bericht Ssikung am li». März.! Polizei verhaftet ivordcn. ^ Augustusbad und Liegau, wer kennte euch nickt? Ihr Sachsens l -- - -- --- >- : rvssf« ihu von tz« Eal^ßMU El rnft Efttür«; zahlreiche AtV» porationen und Jndividum nahmen daran Theil. Amüsant warderAuftuf, mit welchem die ehrsame Zunft d« Schneider ihre Angehörigen zum participiren «inlud. Mazzini wurde darin „der Apostel der italienischen Hunianität" genannt. Leute, denen die Feder nicht ganz so willig zu Diensten steht, als die Nadel. Auch die Poesie hat ihre Fittige entfaltet. DieZeitungö- vcrkäufer bieten seit heute frühe eine Ode von Ercele Rosst feil, „ln morto üi Viiwsppo Llarxinl", wie die Ueberschrist besagt. Das Gedicht ist eine nicht ungeschickte Nachahmung des „Li 1ü; MN eciMtt imwvbilo" von Manzoni, das bekanntlich von Goethe . ..... zu sein, das; die ganze Geschichte zwischen Frau S. und ihrem sehr mangelhaft, von Paul Hepse dagegen vortrefflich übersetzt Weltbäder, wohm die Bewohner Dresdens dahinströmen per Bruder abgekartet worden, um Herrn S. das Verschwinden des i wurde. Eine Stelle bezieht sich auf Pio Nouo und sein« ehema- Elfenbahn, im Wagen und zu Fuß, um sich zu starken an euren plausibel zu machen. .... , . Stuttgart, 2k. Marz, In der heutigen Sitzung der Ahkr. kür »» Zugeratt cm SSattep. »ml, «. ^evaraturen. Putzen. Material, Heilungen; lr. «eparaturkosten kür Lokomotiven und Tender, krantzvortmitteln verfügte die Gesellschaft über 82 Loco- mottve» mit SO Tendern, 211 Personenwagen und 2til»l Gü terwagen. DoS Vermögen der Pensienö- und UnterstüpungS- kasfe beträgt 23>;.254 Tnir. und wurden davon 14.474 Tölr. an 31 Invaliden, Iki Wittweii und :!<> Waisen gezablt. Der Bericht weist noch ankere mebr oder minder lwlic 'AuSgal-cn rc. na», die wir vier nicht alle deckffcni können. Die Ver handlungen der Gesellschaft mit der StaatSrcglernng über den Bau neuer Linien sind gcdciblichen AnogangS gcivcsen. Quellen und zu fischen in der sanft fließenden Roder; wer sollte > ligen liberalen Tendenzen. C ic lautet: waltschaft meinte: hier müßte Milde eintrcteu und sie brachte es heute dahin, daiHBundcrmanns Strafe auf 4 Monate 2 Tage Gefängnist herabgesetzt wurde. Die Sache selbst ist folgende: Der ein- und umsichtige Bescher des AugustusbaveS, Herr Ben samin Siegel, besaß im dortigen Revier noch eine Wiese und diese Wiese hatte Moorgrund. Nun weist man, daß dies ein sehr beweglicher Boden ist und wenn man auch nicht mit Haut Ginst zog ein heitrer Gugel ein In Petr, slillc Klause. Rings schwamm die Welt In Sonnenschein, Go schwieg dao Stnriiigcdrause.... Doch ach, der Hotz innig aoltne Saal Ging am in O.ual und Zweifel: KviegSleisttuigen vorzunehmen. Ter Antrag Württembergs, die I Gntpnppte stctt Äö.... Eontribulion nach einem auS der Anzahl der Bevölkerung und «t'cüni im.. im ........ c>i oanvoi-«o». (F. I.) derKriegSleistungen combinntcn Modus zu vcrthcilen, habe leine, London, 1!'. Marz. In der heutigen Sitzung des Unter- Unterstützung gesunden; dagegen sei der Vorschlag angenommen,! Hauses führte der Antrag Sir EharlesTilke's, daß über dicCivil- bci der Berechnung einen Unterschied zwischen der ausgestellten j liste der Königs, die Ausgaben für Hofckargen u.s.w. Rechnung mobilen und immobilen Mannschaft zu machen. iRgenwänig ^ gelegt iverden solle, zu einer stürmischen Scene. Gladstone wi- sei eine Militärconmu'ssion mit dieser Angelegenheit beschäftigt' dcesprach dem Anträge mit der ausdrücklichen Erklärung, daß die und Haar verschlungen wird, so kann man sich dock beim Be , s^j eine Regelung derselben im Wege der ReickSgesetzgebung l Königin ivcgen der Perivendung der Civilliste dem Parlamente trctdn derselben sehr „mornse" Füße zuziehcn. Die? bedachte Herr Siegel und er bahnte einen Weg über die gefährliche Wiese dadurch, daß er Dreier legen liest, so das; die gelammte Bade ! gesellschaft trockenen Fußes das gefährliche Terrain überschreiten konnte. Aber er haue die Rechnung ohne den Wirst; gemacht: Johann Traugott Bundermann dachte: ..was soll das Ho!; mi, Füßen getreten werden, aesckeivter ist'S, ick nehm's mit ;u kau'e und mache mir eine warme Stv.be". Gedacht, aelban. r'lbee j di« Nemesis kam nach, bei einer Haussuchung fand inan eins dev gestohlenen Brerer und der Dieb wurde -u 1 Jahr Zuclsthaus j verurtheilt, was heute aus Antrag des Staatsanwalts Iw. Franke wie schon oben erwähnt, aus 4 Blenate 2 Tage G.nängniß herab gesetzt wurde. — Heinrich Wilhelm Schuster aus Langeneis ? bei Lauban, welcher, obgleich noch nickt alt. dock Hevens ein ziem lich sehr bewegtes Leben gehabt zu haben scheint denn er war I i zu erwarten. )Dr. I? Paris, 19. Mär;. ^ Journal '> nicht veranlworllich sei und daß die Ausgaben für die Hofhaltung DaS als offiziöses Organ bekannte i jetzt viel geringer seien, als in früherer Zeit. Viele Mitglieder eiten des Hauses verließen den Saal. Als um 9 .neu Public" bespricht die in den Zeituna« umhin-! von beiden senden Gerückte von angeblich gebildeten oder in der Bildung be ariffenen neuen volitiichen Allianzen, betont dem gegenüber das Bedürfnis; Frankreichs nach Ricke und einem lange währenden Frieden und erklärt als Programm der franckstschen Republik von 1872: „Würde nach Austen, Festigkeit nach Innen". — Auch andere Zeitungen äußern; sich in ähnlichem Sinne. „Patrie" verösfeittlichl den Inhalt eener Unterredung, welche Thiers ge stcrn mil Eug-'ne 'Arnoult geh-ckt hat und in deren Perlanse Thiers sich u. ?l. dahin geäußert haben seil, dastdiejeiugen. welche das Wort „Revanche" fortwährend im Munde führten, in der That nicht wüssten, waS sie sagten. „Alle unsere Anstrengun gen, hätte ThierS erklärt, müssen darauf gerichtet sein, untern erst Müller, dann Dorfkrämer. Diener lk-m hiesigen Bezirks gerecht. Wagenwärtcr an einent P ih ckofe, .staisirer einer k'vsell. schaft, Provi'ionsreisender und je,.t Agent), steht unter der An l klage des gewerbsmäßigen Gluck. soiclS und mar deshalb vom j<s, Allein bemüht, gute Finanzen und ein tücktigeS Heer wie- ersten Richter :n I k Lagen Gefängnis; verurtheilt worden. Eines: s,?,-,,grellen." üst^ch weiteren Lobeseichebunaen über die sran .>lred:t ivieder ;u befestigen dm Hilsvariellen un'ereS Grund und Podens ui:d unserer Jv.drnstrie zu erschließen und Frankreich sein > ehemaliges ..prvrnigcw Ansehen wieder zu geben. Deshalb bin Uhr die Wiedereröffnung der Sitzung stattgefundcn hatte, wurde der Antrag Sir ElMiles Dille s mit 276 gegen 2 Stimmen ab gelehnt. Lille ist der Führer der republikanischen Partei.) * Steltin. Im Herbst v. I. waren in Petersburg der Eapilän, die Ingenieure und der Restaurateur des der Stettiner Reuen Dampfer Eompagnie gehörigen Dampfschiffes „Archime- des" von einem Rüsten, dessen Bekanntschaft sie air Bord bei der Fahrt von Stettin aus gemacht halten, zu einem Abendessen ge laden. Auf der nächtlichen Rückkehr zum Hafen, wo das Schiff lag. bedienten sich Alle einspänniger Droschken. Als die letzte, in welcher der Restaurateur F. mit seiner jungen Frau saß, eben aus eine Brücke einbiegen wollte, wurde sie von den vorderen Wagen abgeschiiilten, und zwar durch ein Fuhrwerk, in welchem ein betrunlener rustischer Ossicicr saß. Dieser wirft der Frau F Kußhände ;u, und als F. seinen Kutscher auffordert, vorbei- iusahren, springt jener auö seinem Wagen, brüllt F. an, reißt ^ageS war in der aus hiesiger M ligaüe avleacnen Reiunn'ation -,vstsch^ Armee lind nachdem Thiers jeden Gedarrten einer durch ^ ihn von seinem Sitze und schlagt ihm den Hut vom Kopfe. F., dcS Gustav Molvh Easver einLstrnlcg.'n gelegt worden, ^cku'ter Deutschland irgendwo drohenden kriegerischen Verwicklung ab. bereits einmal polneilich wegen >na;aedire>is bestraft l'.ep»: äußerst unwahricheinlich zurückgewiesen, hätte Thiers die Unter st ch verleiten, daran The! «> nehmen. Als man mm im besten „Meine Tante Deine Tume" war. kam die Polizei und fasste die spielende Gesellschaft ab. Der Einspruch Schusters halte heute Erfolg, da sowohl die k. StaarSanivaltschast Nr. Hartmann als di« Vertheidigung )Avv. Lederer die iffcweibSmaßigkeildes Spiels als «icht erwiesen erklärten. Der Gerichtshof erkannte daher auf Freisprechung Schusters übergab ab.-r die 'Arten der Polttei, da mit diese dein Dclinzucnten einen keinen Denkzettel anhängen! g redring mit den Worten beendet: „Frankreich heilt seine Wun den und beschäftigt ficki nur mit der Arbeit, nicht etwa für den Krieg, sondern für die Ruhe der Welt und seine eigene." Brüssel, IL. März. Vor einigen Tagen starb <u Alost das fünfjährige Mädchen eines holländischen Schiffers. Es wurde auf dem katholischen Kirchhofe beerdigt, da das Städtchen keinen andern Friedhof besitzt. Nach zwei, drei Tagen aber, als es ruch- i>ar ward, daß das Kind protesianri'ck getauft gewesen, wurde möchte. — Der schon zweimal wegen Eigenst,umsvergchcn mit l <,„f Besevl des Bürgermeisters van Wambeck. der gleichzeitig Gefängnist bestrafte ^kemmer und .Landarbeiter EvuardJstvolvh Devutirtcr seines Kreises ist. die Leiche des armen Kindes wieder Klotz war abermals wegen eines Diebstahls vom hiesigen Bezirks- gerichtsamt verurtheilt worden 1 JehrZuchthauser Hatto aber ! profanire, gegen dieses Erkenntnis; Einspruch e imelogr. iiber den heute Vor- ^Wahrscheinlich wird der empörende Vorfall Handlung statt fand. Klotz war verdächtig, einer gewissen Meist-, Pxz-ha".en dos llerika'en Büra-rmeisterS i ausgegraben ilnd unter dem Vorgeben, daß dieselbe die aeweibte in de»; Armen Sünde'-Eckchen eiiigeickarrt. und das iingesetzlicbe vhaiten dos klerikalen Bürgermeisters in der Kammer rur ner Geld gestohlen zu haben, das stellte sich jedoch als falsch her- > Sprache kommen. E aus. Bei einer deshalb vorgenommeaen Hans-znäung fand man p;? EivnzAstdebchördciz bei ihm einenPfandzettcl desPsrndleiberOeserlider eine si.öcrne rischen Willens der Psafsinl hergeben. in wirilicb gar zn ivest gekommen, imnn sieb dergrsialt zu Vollstieckcvn des fa-na- Cylinderuhr vor. Es kam nun dadurch Folgendes heraus: Sein LoqiSwirth. der Stellmacher HemvA, hatce ihm vor Tveih-nachien 1870 eine llhr gegeben. z;m ne tvomöglich an den Äkann zu bringen. Dies war Klotz nicht gelungen und er hat oen Sinn dananarber dem Hemvel ivieder retour gegeben. Nack Neujahr 1870 nun tbeilr Klotz Hemveln mit. er - ave einen Käufer iür die Uhr; Hempcl sieht nach derselben in seinem '.aman. aver die. Uhr ist aus dem betreffenden Kasten verichwrinoen. Klotz gicbt darauf nach einigein Zögern zu, das; er die Uar herauSgeilo„mie,z und an einen Herrn vom Milttär sur so und so viel verkauft Hab«; derselbe sei jetzt auf Urlaub, wenn er aber wieder zurück- käme, würde er das Geld sofort bezahlen. Um Hcmpeln voll roste Ma ck' o m, 14. März. Ter Sarg, welcher die sterblichenUeber- ini's birgt, ist mit einem gläsernen Deckel versehen. Die an veinselben angebrachte Denkschrift lautet: „Die sterblichen Ü berreste von Joseph Manun winden bier mit Ehrfurcht und riebe unt.-rgebracht von Eamz-anella. O.iindiio, Aurelio und Giorgina Sasst, Bertmn. Lcmmi. Dagnino und den »Familien 'Nathan u-.zv Rost-lli. Visa, l 2. März I *72." Heute hat das feierliche Leick.-nbegänenist stattgesunden. Der Zug war folgen dermaßen geordnet: Milsikbande. Heimgekehrte aus den patrio tischen Schlachten, Verwandle und Freunde des Verstorbenen, , Vertretung des SiadtratheS, UniversitätSprofefforen, Gymnasial- , uno Elementarlehrer und Schülerschaft, Vertreter der Presse, ständig zu täuschen, schreibt er noch einen Brief an den angeb- ^ demokratische Gesellschaften aus ganz Italien mit Fahnen, Mit- üchcn Uhrkänfer. welcher aber sonderbarer Weise als unbestellbar! Glieder der Logen, livorncsiscke Bürger und zum Schluffe 10 wieder zurückkommt. Die bei Oescr Vorgefundene Uhr wird von Hempel als die seinige recognoScirt. Klotz selbst giebt gar nickis i zu, seiner Angabe nach hat er die versetzte Uhr von Hempel ge- j kauft und demselben daraus schon einen Thal er abgezahlt, des Hempel Aussage sei ganz falsch lind bezöge sich auf eine andere Uhr rc. w. Staatsanwalt Assessor 1>r. Hartmann erachtet den bchuldbeweiS für erbracht, beantragt aber Anwendung des frühe ren, milderen, sächsischen Rechtes Das Bezirksgericht vorurtheilte darauf Klotz zu 4 Monaten Gefängnist. — Tagesordnung für die 6ck öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer, Sonnabend den 24. Murz l --72, Vormittags 9 Uhr. 1. Wiederholte Abstimmung über den Antrag der Aög. vr. Pfeiffer und Staust, die Pensionen der kriegsinvaliden :c. betreffend und über d.-n 'Antrag dos Adg. l n. Wigaro, don stenographischen Unterricht bei becheren Lehranstalten betreffend. 2. Bericht der ersten Deputation über das Königliche Teeret Nr. 21, vom 22. December 1871, die Entwürfe zu drei Gemcinde- ordnungen betreffend, und zwar: über den Entwurf einer revi- dirten Landgcmeindcordmmg. FortsetzuugA — Elbhöhe, den 22. März: I"Mittags unter Null. glieder Musilchöre. :A o m, 17. März. Die Stadt ist heute wiederum beflaggt, wie vor drei Tagen, aber um die Trikoloren liegt ein schwarzer Flor, das Symbol der Trauer. Der Name Mazzini'S schwebt auf allen Lippen. Rom entwickelt viel Patriotismus, aber auch viel Phrase . .. Was soll man z. B. dazu sagen, wenn die „Jraüa Nuova", deren schwarze Uinrcinderung chronisch zu wer den scheint, ihre ganze erste Seite mit folgendem Bombast auS- süllt: Heute — am siebcnzehnten März 1872 — erhebt sich das römische Volk — mit der ihm eignen, gottbegnadeten Genia lität — zn der Höhe seiner einstigen weltbeberrichenden Größe — indem eS dem Bürger — Giuseppe Mazzini — die unsterb liche Ehre — des Eapitols decretirt. —" Wahrlich, wenn man sich durch die Honneurs, die man einem Todten bezeugt, „zu der Hole seiner einstigen wcltbA erischcnden Größe" erhebt, dann gibt es leine Nation, die nicht aus dem Gipsei ihrer historischen Entwicklung stünde. Gegen die Verstorbenen sind alle Völker svlcndid; nachdem Kepler verhungert war, posaunte man seinen ladung des Ezaarcn bekanntlich auch eine preußische Deputation welcher, nnt russischen Zuständen vertraut, jedenEonflict vermei den will, nimmt ruhig seinenHut auf, bekämpft gewaltsam seinen Zorn, setzt sich wieder aus seinen Platz und fährt weiter, ohne jedoch den rohen Begleiter los zu werben. Plötzlich hält der Osfieier vor einer Polizeiwache und gebt in diese hinein. F. will seine Abwesenheit benutzen und sich davon machen; der Kutscher weigert sich jedoch, zu fahren. Inzwischen kehrt der Osfieier mit vier Polizisten zurück, welche F. nebst Frau durch Geberden er suchen, ihnen zu folgen. Alan führt sie in eine große Wacht- stube, in der mehrere Schreiber beschäftigt sind. Der Offerier läßt von dem Vorgefallenen ein Protokoll aufnehmcn und stützt sich hierbei, wie F. errathen lärm, auf das Zeugniß der Drosch- lenttuscher. Nachdem der Ossicicr und die Kutscher die Vcrhand- tt'na unterschrieben, wird F. durch Winke cmfcp fordert, ein Glei ches ui thun. Er leimt oieS jedoch mit dem in deutscher Sprache abacgcbencn Bemerken ab, daß er kein Wort Russisch verstehe, er übeUmupt nur dann seine Unterschritt abgebcn werde, wenn ihm durch einen Dolmetscher der Inhalt des Protokolls mitgetheilt werde. Hieraus wird nicht eingegangen, F. vielmehr mit roher Gewalt von der Seite seiner jammernden Krau gerissen, wobei die anwesenden Russen über die Verzweiflung der getrennten Ebegatien durch Händeklatschen und Springen ihre Freude zu erkenne» geben. Tie junge Frau wird entlasten, während ihr Mann in das Gefängnis; folgen must, ohne vorher sein dringen des Verlangen nach einen; Dolmetscher befriedigt zu sehen. Nach dem er bei Wasser und Brod 24 Stunden geschmachtet, wurde K. ohne jegliche Aufllärrina über den Grund dieser Gewaltthat zur großen Freude seiner vor Aufregung erkrankten Frau und sei ner Schifssgenossen aus Hem Gefängnist entlassen. Zwei Tage waren seitdem vergangen und der „ArchimedeS" sollte in kurzer Zeit nach Stettin zurücktehrm, als plötzlich mehrere Boote mit Polizisten vom Lande stechen, welch« sich dem Schiffe näherten und vom Capitän die Herausgabe d«S F. verlangten. Der Capitän, entrüstet über die dem letzter« zugcfügte Gewaltthat, weiaerte sich entschieden, dem Verlang« zu entsprechen, mußte jedoch, trotzdem er durch Aufhiffen d« deutschen Flagge die Unverletzbarkeit des Schiffes und seiner Passagiere andeutete, den F. seinem ferneren Schicksale über laffen. so daß die unalückliche Frau die Heimkehr ohne ihren Mann anzutreten sich genöthigt sah. Als F. an Land gebracht war, wurde er sofort ins Gefängnis; geführt, in welchem er vier Tage schmachten mußte. Den Bitten eines einflußreichen Deut schen, welcher für F. bürgte, gelang es endlich, seine Entlastung zu erwirken bis zur Beendigung der Untersuchung, deren Grund man ibm merkwürdiger Weise immer ncch verschwieg. F. wendete alle Mittel auf, u. A. suchte er Schutz bei dem deutschen Ge sandten. nahm, um die Angelegenheit zum Austrag zu bring«, einen Adnoeatcn an und beschwerte sich über das rohe Betrag« jenes Offiziers. Wahren dessen waren sieben Wochen vergangen und das russische Ordcnssest herangenccht, zu welchem auf Ein Berlin. Eine wichtige Entdeckung in Sach« des Raub- ansall» an Frau Schadow in der Belle-Alliancestraste ist gestern von der Polizei gemacht worden. Alle in dieser Angelegenheit angestellten polizeilichen Untersuchungen ließ« di» Vermuthung der Behörde, die ganze Mord- und Raubgeschichte sei eine von der Frau S. fingirte, zur Gewißheit werden. Tie Aussagen des Herrn S. über die dem Raube vorangegcmgenen Umstände wider sprach« in auffallender Weis« den von der Frau angegebenen. Ruhm aus; Schopenhauer ward ein „großer Philosoph", als er sich in den Sarg gelegt hatte; Schiller hätte seine Mission jeden- > falls glorreicher erfüllt, wenn er den tausendsten Theil der Deli katessen besessen hätte, die der deutsche Genius am 10. November 1859 zur Erinnerung an den Heimgegangmen verschlang. Die „Italic, Nuova" macht sich mit ihrem Trompetenstoß also einfach lächerlich. Weniger phrasenhaft verfährt die „Kapitale". Sie entwickelt heute „Mazzini'S Bedeutung für die Geschichte der Menschheit", und befleißigt sich einer objectiv« Nutze. Doch ich vergesse ganz, Ihnen von dem Fest- resp. Trauerzuge zu berich ten. Er ging in bester Ordnung von Statt«; die Dam« be- dcr St. Georgs Ordensritter unter Führung des Prinz« Fried rich Kerl erschienen war. Bei diesem beschloß nun K. vorstellig zu iverden und machte hiervon seinem Advocatm Mittheilung. Möglich, daß die russisch« Behörden durch letzteren hiervon Wind bekomm« hatten; gmug, ehe F. seinen Entschluß auS- führm konnte, wurde ihm ganz unerwartet sein Paß auSgehän- digt und ihm bedeutet, daß er mit d«n nächst« Eilzuge nach Hause fahren muffe. Sich über die Ursache seiner Verhaftung, die Lage seiner Klage u. s w. aufklären zn können, behielt F. keine Zeit und langte zur Freude seiner jungen Frau plötzlich in Stettin an. Der unfreiwillige Aufenthalt in Petersburg kostete
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