Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189902222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-22
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.02.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tz. fordert die Abgeordneten auf. die Unterbrechungen "'Ei'' 8 -r »e- -r ^ -L <s L rrZ r» «- S «-S ^ r« A l- »» sr denk , , _ zu lassen, mutz aber dieses ErluHen nochmals wiederholen, 'da der Redner wegen der anhaltenden Unterbrechungen der Linken nicht wieder sofort zu Worte kommen kann.) Redner schließt: Wenn der Vorredner ein gerichtliches Urtheil eine brutale Gewattthat genannt bat. so ist das. dabei bleibe ich. Mißbrauch der Redefreiheit. (Beifall auf der Rechten und im Ccnlrum.) ißbräuche rügen sind. — die Bemängelung M erfolgt dieVcr- m mcinirrer oaraui verwrcien. vag oeninamii oie Zeitenbahn-Venvaltiingen zurBeratkung darüber zu- Soichc Reformen wurden in der Hanptiache darauf msfen, eine Vereinfachung herbeizuführen ohne des Abg. Basjerinann <nl.) erklärt Staats sekretär Nieberdi» g. daß eine Kommission eine» Gesetzen»»,» zum Schutze der Bauhandwerker ausaearbeitct habe. Die öffent liche Beurtheilung habe ergeben, daß diefer Entwurf einer Um arbeitung bedürfe, an die nächstens herangctrete» werden solle. — Aba. Beckh (frei!. Vvlksp.s begründet die von ihm beantragte Resolution betr. Entschädigung für uinchuldia erlittene Unter suchungshaft. — Abg d e W r t t (Centn) befürwortet die Ein führung der bedingten Veriirtheiluiia. — Vicepräsideirt v. Irege: Ich habe das Stenogramm der Rede des Abg. Gradnauer ein gesehen und gesunden, daß derselbe ein rechtskräftiges Urtheil eine brutale Gewallthat genannt hak; das war unzulässig, und ich rufe den Abg. Gradnauer deshalb zur Ordnung. Dagegen »ruß ich dem Herrn Bertreter deS Bundesralhs bemerke», daß Mißbräuche der Redefreiheit nur von dieser Stelle aus zu rügt Rach einer Entgegnung deS Staatssekretärs aus die B der bedingte» Begnadigung durch den Abg. de Witz tagung. — Morgen Fortsetzung. Berlin. Dir Bndgetkvmmissivn des Abgeordnetenhauses berielb de» Eisenbahn Etat. Der Eiseilbahnminisler thcilte mit, daß das laufende Etatjahr voraussichtlich eine Mebreinnnhme gegen den Voranschlag von 62 Millionen Mark bringen werde, auf der andere» Seite sei jedoch aus eine Mehrausgabe von 51 bis 52 Millionen Mark zu rechnen. Zur Frage der Reform des Perlöne»- tarifs wurde vom Minister daraus verwiesen, daß deniuächst die deutschen Staatseiienbrtz sainmentrclen hinausgehen müsse», eine 'Vereinsaclmiia wesentliche Preisgabe der Erträgnisse, wahischcinlich werde ma» die Retonrbillets abschaffen. — Der Eisenbahn-Kommission des Herrenhauses lag heute eine Petition des Vorsitzenden des Ver bandes der Textil-Industrielle» in Chemnitz um schnelle und billige Frachtverbindung zwischen den mitteldeutschen Industrie- bezirken und England vor. Es wurde beschlossen, bei dem Herren- hanse zu beantragen, daß die Geschästs-OrdnnngS-Kviiimissiv» be auftragt werde, zu vrüfe», ob Petitionen von Nichtpreußen im Herrenhanse zur Verhandlung kommen dürfen. Berlin. Es sind Gerüchte im Umlauf, wonach der Rück tritt des Ministers des Innern v. d. Recke bevvrstehe. Als scirr Nachfolger wird Ministerialdirektor Dr. v. Bitter ge nannt. - Das Abgeordnetenhaus beauftragte den Vicepräsident Freiherr» v. Heeremann. dem Präsidenten v. Kröcher. der bis Mittwoch in Dresden weilt, die Glückwünsche des Hauses zu dessen heutiger Silberhochzeit zu übermitteln und genehmigte dann den Jnstizetat. Im Anschluß daran wurde ein Antrag an genommen, in dem die Regierung anfgefordert wird, noch in dieser Tagung einenGeietzentwnrfvvrzulegkii,durch den unter vvllerWahrnng der diensrlichen Interessen den ältere» Richtern anläßlich des In krafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuches der Neüertritt in den Ruhestand erleichtert werden soll. Ministcr v. Miguel erklärte, daß das Bürgerliche Gesetzbuch pünktlich zu den, festgesetzte» Termine in Geltung irete» soll. — Das H err en h a uS über wies den Gesetzentwurf betreffend den Clmrsreitng, wonach dieser jür den ganze» Umfang des Staatsgebietes die Geltung eines all gemeine» Feiertags erhalten soll, an eine besondere Kommission Kuliusmlnlslrr Dr. Bosse erklärte, daß die Vorlage sich nicht gegen die Katholiken richte, sondern die Beseitigung der konfessionellen Gegensätze bezwecke. Fürstbischof Tr. Kopp beincrltc, die Katholiken seien beunruhigt, da sie eine Unsicherheit durch Polizeiliche Ver ordnungen befürchietc». Berli n. Die Budgetkomniiision des Reichstags setzte heute die Bcrathuug der Mililärvorlagc fort und lehnte die Vermehrung der Kavallerie ab. Zunächst wurde abgelehnt gegen 5 Stimmen ein Antrag des Grasen Rann, 3 Eskadrons mehr zu bewillige» als gefordert, daun winde mit 15 gegen 12 Stimme» abgelehnt die von der Regierung bennirnglc Vermehrung der 472 Eskadrons ans 482, ebenso ein Evcntnainntrag des Grafe» Rovu auf Be willigung von 2 Regimentern auf 5 Eskadrons. Dagegen wurde die Beibehaltung der besiehenden 472 Eskadrons ansdunklich ge nehmigt. Endlich wurden iäminttiche Vorschläge ans Erhöhung der Etatstärke der Kavallerie-Regimenter, sowie die verlangten Garde- jägcr-Esladrvns abgelehirt. Kriegsminisler v. Goßler crwidecie aus eine bezügliche Anfrage, es würde 20 Miltz Mk. das Jahr losten, wenn die Abkommandirte» in Zukunft durch Eivilisten ersetzt weiden svllren, Weiterberathring morgen, Leipzig. Die Revision des Schriftstellers Harden, sowie die des Staatsanwalts gegen das Urtheil im MajestätSbeleiolgunqs' Prozeß gegen Harden wurden heute vom Reichsgericht verworfen, Posen. Pie hiesige Strafkammer vcrurtheiltc den Ebcf- Redakteur der „Pvsener Zeitung", Goldbcck. wegen Beleidigung des Oberpräsidenten, begannen durch einen Artikel in der „Poiener Zeitung", betitelt „Die starke Regierung", zu 2 Mnnaten Gefäng nis; und Tragung der Kosten, Der Staatsanwalt hatte 3 Monate beantragt. Der Oberpräsident Frhr. v. Wilamowitz - Möllendorsk wurde als Zeuge vernommen. Paris. Die Botschaft des Präsidenten Loubct wurde heule im Parlament verlesen. Dieselbe sagt, die i» Ordnung vollzogene Ucbertragring der Gewalten habe bewiesen, daß Frankreich der Revnblik treu sei. in einem Augenblicke, wo einige Verirrte das Vertrauen des Landes zu ieincn Institutionen zu erschüttern suchten. Die Botschaft betont die Nothwendlgfeik der Beruhigung und der Einigkeit, sowie der Achtung vor den hauptsächlichsten Organen der Gesellschaft, namentlich dem Parlament, dein Richterstaude. der Regierung und der nationalen Armee, Die Botschaft schließt mit einem Hrnweis ans das Werk der Republik, welches die Frei heit und den Frieden sicherte, ein großes Kolonialreich gründete und kostbare Bündnisse und Frcuudschaficn erwarb. — Dcr Miuifter- ,arh bestimmte, daß die össenilichen Bnreaux. die Schulen und die Börse am Donnerstag, am Tage des Begrüdnisfes Jaure'S, ge schlossen bleiben sollen. Paris. Kammer. Das Hans ist überfüllt. Die Verlesung der Botschaft des Präsidenten durch Dunup wird mehrmals von Beifall unterbrochen. Anhaltender Beifall erfolgte denn Schlüsse der Verlesung. Berteaux beantragt, die Lieferung der am Donnerstag lälligen Böften-Effekten ans Jreilag zu verschieben, da die Börse Donnerstag geschlossen bleibt Der Antrag wird genehmigt und die Kammer bis Freitag vertagt. London. Aus den soeben veröffentlichten Voranschlägen des Hceresbudgets für 1890 bis 1900 ergicbt sich eine sofortige Erhöhung der Ausgaben um 1,091,700 Pfd. und eine Vermehrung der Mannschaften um 7493 Mann, Indien nicht eingerechnet. Die im letzten Jahre gemachten Erfahrungen, heißt es in den Motive», lauen eine schnelle Verwirklichung der geplanten Verstärkung des Heeres anaezcigt erscheinen. Alle Batterie» der berittenen Feldarrilleric sollen eiligst mit schnellfeuernde» Geschützen ausgerüstet werden. I» großem Maßslabe soll auch die Nenarmirung der Oesterrelch-NngarnS lagen feste Tendenzberichtr vor. Weizen und 0,50 -0,75 Ml an. Nach private Roggen zogen etwa 0,50 -0,75 Mk an. Nach privaten Er Mittelungen wurden bezahlt für Weizen 159—159.25, für Roggen >53.75 155.50: Hase» behauvtet. Nach Ermittelung der Central- notiiungsstelle der preußischen Landwirthlchastskcunmcrn wurden beznhlt in Berlin: Weizen lül, Roggen 145, Hasen 143 Mk.: Stettin Stadt: Welzen 158, Roggen 142,50. Hafer 137 Mk. Wetter: Kalt, klar, Nordwind. graoilxri a. I». rSchlnba 0»d» LÜIS5. Lticont- 201,80. Dre«I»»r «a». —Sillairbahn —. eombaldkn WM Laurahütte —.— Ungar, «old — Poriugirlrn 27,10 gell. Vari«. >!c Uhr »loNmNtt«»».! I02.S2. JtaNener 86.52. Svanror di,NO. PornmrrU» 26.00. rilrN« 28.85. rilrkenloolk l 18.00. ONomandonk 578,00. «toaia- batzn 708,00 rombarde» >71.00. Fest. Daris, gnoduttenmar» Wegen per Feiruar 22,20, per Mai-August 2>,I5, bei,. 8ill5<tt per Februar ««,75. per Ma,.August «1,00 ruhig. Eptritu« per Februar «8,2», per September-Dezember 50,2S. behoupiet. Amsterdam. Pr°duki»n.Vrr>q> Wetzen per MLr, »7«, per Mai —. Roggen »er Mtir« Itü. per Mai IW, per Oktober >25, OertlichkS und Sächsisches. — Se. Majestät der König unternahm gestern früh eine» IagdnnSfltig nach dem Grillenbiirgcr Revier. Die Rückkehr erfolgte Nachmiltags >/ü5 Uhr. Abends 7 Uhr beinchtc Se. Majestät das 4. Philharmonische populäre Künstlercvncert im Gewerbehaus. — Gestern Nachmittag 5 Uhr fand bei Sr. Königs Hoheit dem Prinzen Georg im Palais Zinzenoorffttaße eine größere Tafel stall. — Mit Rücksicht aus die am Donnerstag den LI. d. M. findende Beisetzung Ihrer Kaiser! und Kömgl. Hoheit der Erzherzogin Marie Immaenlata ist die für diese» Tag bei österreichisch-»ngariichen Gesandten Grasen Lützow angesagte Soiröe aus de» darauffolgenden Tag — Freitag de» 21. d. M. — verlegt morden. — Dem pormaligen Geincrndevorstand Schmidt in Grobs dorf Sächs. Auch, wurde dns Allgenreine Ehrenzeichen verliehen. — Sein bojähiigeö Doktor-Jubiläum feiert heute der frühere Rektor des Zittaucr Gpmnasiiims Odcrschulrath Müller im Lößnitzgrnnd. — lieber amerikanische Textilspionc schreibt die „Lelpz, Ztg.": „Seit einiger Zeit tauchen da und dort Klagen in den Zeitungen anf, daß amerikanische Reisende unsere Fabriken ansspioniren, Werkführer und Arbeiter ansscngen, zum Verrath von ltzeschäsksgeheiiiinissen und zur Auswanderung nach Nord- Amerika zu verleiten suchen. Wir haben bis setzt von diesen Klagen keine Notiz genommen, um nicht in den Verdacht der Spionenriecherei zu kommen, die, wie Frankreich zeigt, immer einen komischen Beigeschinack hat. Nun aber habe» sächsische Fabrikanten beschlossen, in dieser Angelegenheit bei der Rrirbs- regicrung und bei der Königlich sächsische» Negierung vorstellig z» werden. Die Negierungen können aber lediglich bestätigen, daß es von den Amerikanern nicht tchön isi, zu spioniren. Im Uebrigen müssen sie aus die Pa>agrnphen des bestehenden Gesetzes gegen uillantercn Wettbewerb verweisen, das unsere» Industriellen so gut wie den Negierungen bekannt sein sollte. Oder sollen sie etwa gar die Todesstrafe aus den Verrath von Fadrikgeheiinnisfen an Insländer setzen, wie die Engländer zn Anfang iniscees Jahr hunderts. Wollen die Ameritäner unsere Maschinen kennen lernen, so geben ihnen unsere Maschine,ifabcitanten bereitwillige Auskunft üben diesen wichtigsten Punkt jeder Fabrikation. Kommt der Amerikaner unter der Maske der Kundschaft heran, so merkt man doch gleich an der Richtung, die seine Fragen einschlagen, ob er außer dem Kaufe nach andeie Absichten hat. und dann darf man sich freilich durch den Nimbus deS Käufers nicht aus der gege irden Fremden gebotenen Zurückhaltung heranSlvcken lassen, vat sich durch seine Fragen verdächtig gemacht, iv läßr man ihn durch vertrante Leute anßcrbnlb der Fabrik beobachten. Betritt er die Fabrik ahne Erlaubniß. so kann man das Gesetz anrnscn, wenn man nicht einer humorvollen (?) Lnnchjilstiz den Vorzug giebt. Will er Arbeiter mit sich in das gelobte Land der Uantees nehmen, so läßt sich dagegen nichts thnn, er selbst aber wird bei der Ausschiffung seiner Beute drüben große Mühe haben, das amerikanische Einwanderungsgesetz zu umgeben, Wi> fürchten, baß die Petenten bei der Reichsregic-rnng und bei der König!, ächsischcm Negierung nicht vic! ansrichten, sondern »ach wie vor ans die eigene Vorsicht »nd Umsicht angewiesen lei» werden." Was die „Leipziger Ztg." mitunter nicht jovial sein kann! Ob sic sich auch übeilegt hat, was bei der „humorvollen Lnnchjustiz" heraiistnmmei! wird'? Mit Tod hiaucht man solche Spione von Staats wegen freilich nicht z» bedrohen, aber ihr Gebühren kann von Seiten deS Staates als »alanter nachdrücklich gebiandiuarkt werde». Auch müssen solche ausländische Spione auf frischer Thal gefaßt und verhaftet weiden tonnen: init einer langwierigen Klage richtet man bei ihnen gar nichts aus. In dcc Praois wird sich bei den bestellenden Gesetze» ei» Ttaaisanwalt schwerlich ent schließen, eine» nach iv hinreichend verdächtige» Ausländer dieses Schlages in Hast zu nehmen und seine Bestrafung damit zn sichern. — Mil der am 20. März d. I. siattsindenden ordenlüchcn Generalversammlung der Sächsischen Bant tritt Herr Geb. Koniinerzienrnth Hen scl, kel vvn seiner Stellung als Direktor des Instituts zurück. Bereils vor einiger Zeit ist angesichts dieses belnnsiehendeii Verlustes, de» die Verwaltung nnscrer eisten Bank erfährt, Herr Hegemeister, bisheriger Vorstand der Filiale in Ziviclan, als Direktor nach Dresden berufen worden, um i» Ziitnnst neben Herrn Kömmerzicmrath Markowslv den Vorstand der Bank zn bilden Tie nnsgezeichnete Becathnng des Herrn Gelt Komnnrzienrath Heuichkcl, welche sich wahrend 30 Jahren i» seltener Treue hcwälnl hat, durste dem Institut erfreulicher Weise auch serner erhalten bleiben durch Eintntt des Herrn Geh. Kom- merzicnrath Henichkel i» den Anssichtsrath der Gcsellscbast. — Das K önigl Gl> mnasin m zuDresd e n - Neniladt vollendet zu Ostern das 25. Jahr seines Veilchens. Im Einver nehmen mit den« Lehlerkolleginm der Schule haben die ehemaligen Schüler beschlossen, dieses Jubiläum gemeinsam am 26.. 27. und 28. April zu feiern und für diese Feierlichkeiten folgende Fest- ordnung amgestcllt: Mittwoch den 26. April Nachmittags: Aus führung der Tragödie des Sophokles „König Oedipns" in der griechischen Ursprache diirch aktive Schiller ocS G»mimsi»ms Glauvens zn finden. seine reichen Erfahrungen ü Protestantischei> Meisti scharfsinniger wie glänzender ui abend de- Evangelischen Bunde- tn den „Drei Raben" Der Vorsitzende des hiesigen ZwelgverrinS. Herr Dr Schäfer, grüßte dir Anwesenden mit herzlichen Worten und dankte belondeiL dafür, daß so viele evangelnche Glaubensgenossen zusammrn- gekonunen wäien. um i» dem nnaekündlgte» Vortrage des Herrn Ltcenttaten Bräunlich aus Wetzdvrs bei Dvrnburg eine neue Anregung für die .lebeiissrohc Betbätinnna threS evangelischen bens zu ffnde». Herr Lic. theol. Bräunlich brachte hieraus über „Das Erwachen des es tn Oesterreich" in ebenso . , „ und häufig von Beifallsbezrugunge» luitcrbrochener Rede znm Vorträge. Die treffenden, oft an die Anschauungen des geistvollen Franzosen Gvbincau erinnernde» Ausführungen gipfelte» in dem geschichtliche» Nachweise, daß der Katholizismus vie Völker bankerott mache und dem Untergange nabe bringe, während die protestantisch gläubigen Völker m geistiger »nd wirthschastticher Blüthe ständen. Mil ebenso geistreich wie glücklich gewählten geschichtlichen Parallelen, die manche Ver hältnisse in ei» neues Licht rückte» und vvn manchem bisher Dunklen und Mißverstandenen den darüber gebreitete» dichten Schleier zagen, zeigte der Vortragende, wie es mit den Portugiesen, den Polen. lenem hochbegabten Volke, und den Spaniern de» cmstigen weilgcbietenden Herren der Welt, mehr und mehr bergab gehe, wäbrend drei Vlertbeilc der Erde jetzt von protestantische» Völkern beherrscht würden. So wie der Protestantismus, fuhr der Redner fort, die in einem Volke schlummernde» Kräfte wecke und fördere, so sei er auch die stärkste Stütze im Kampfe um die Erhaltung der Rcinbeit der Raffe. Die deutschen Katholiken tn Ungarn hätten nichts Deutsches mehr in ihren Sitten und Gewohnheiten bcwnhrt, wahrend die protestanti schen Sicbenbürger unter den härtesten Unterdrückungen und schwersten Verfolgungen eines ausgcrcirten, fanatischen Volkes in Sturm und Wetter treue Deutsche geblieben wären und in aller Zukunft bleibe» würde». Jetzt seien auch die Deutschen Oester reichs i» einen solchen Verzweislungskamps um die Erhaltung ihres Dentschthnms eingelrete». Viele legten die Hände verzweifelt in den Schvoß. weil der Kamps gegen dns allseitig andrängende Slaventtmm aussichtslos sei; aber noch gebe es eine große Reihe von glühendem Paniolismus durchdrungener Deutscher, deren Erkenntnis; vvn der furchtbare» Bedrängtheit der Lage sich in den Schlnchtrns zusammenfnssc: Los von Rom! Uebcrall würden Massenaustritte ans der katholischen Kirche geplant »nd mit Jubel sehe nian der Zeit entgegen. n> der die einstige Hochburg des Protestantismus wieder von protestantischem Geistesleben durch- fiiitbet würde. — Der reiche Beifall zeigte, welche Begeisterung der Vortragende in seinen Zuhörer» geweckt hatte. Herr Dr. Schäfer drückte Herr» Lic. Bräunlich noch einmal persönlich den innigsten Dank der Anwesenden für diese» vvn echt evangelischem Geiste getragenen Vortrag aus. Es wird beabsichtigt, in Dresden wie anderswo ein Konutec zn grünven, das Geldmittel zur Unter stützung der Dentsclp Oeiterreichcr in ihrem Kamps ausbringcn solle, da die bisherigen Mittel noch ganz ruigenügend seien. Jeder Theünetnner wird sich mit Freude an diese festlich schöne Ver anstaltung des Evangelischen Bundes znrückeriimern. -- Die Frauenortsgruppe Dresden vom Alldeutschen Schrilvercin hielt am Freitag im Vercinshansc ihre zahlreich besuchte diesjährige Hauptversammlung ab. Ans der Begrüßungs ansprache der Frau Schräder, Vorsitzende des Vereins, ging hervor, daß die Frauenortsgruppe mit großem Erfolge zu wirken versieht. Die Mitgliederzahl stieg auf 152. Fra» Ida Korschclt. Sckatz- ii,eisten»' des Vereins, erstattete aussiihrliche» Kassenbericht. Die Geiaminteinnahme des veraangene» Jahres, einschließlich eines KnneiibettandeS von 534.76 Mk.. betrug 285l.62Mk., davon allein BertheidignngSwcrke im Mntterlnnde und in den Kolonien im Ein verständnis; mit den Marinedehörden in Angriff genommen werden. Tie heutige Berliner Börse verkehrte in schwacher Haltung. Es verstimmten matte Tendenzbenchte von den meisten auswärtigen Plätzen, namentlich van Paris und Wien: am letztere» Platze scheint die Geldversieisimg eher zu-als abznnchmcn. Ferner wirkte abschwächend der ungünstige Ausweis der Harpener Berabau- Getellschast. Das Geschäft war überall still, nur in heimischen Werthen entwickelte sich ein nennenswerihes Geschäft. Die Herab setzung des Reichsbankdiskonts um h- Proz. wirkte eher verstimmend, da man die Herabsetzung von I Proz. erwartet hatte. Von Bank aktien waren Kreditaktien auf Gerüchte über einen ungünstigen Abschluß in größeren Posten angeboten. Heimische Banke» blieben ungefähr auf gestrigem Kurs, waren aber sehr wenig im Verkehr. Von Eisenbahnaktien waren heimische Werthe fest, namentlich Tortmund-Gronauer weiter anziehend. Fremde Bahnen niedriger, österreichische Werthe angeboten, schweizerische Centralbah» be hauptet. Der Montanakticnmarkt war von Realisationen beein flußt, namentlich Bochumer. Laurahütle und Harpener angeboten. Fremde Renten sehr still, nur Spanier etwas beachtet. Heimische Fonds behauptet. Puvatdisko»t3d«Proz.. Ultimogeld etwa 5 Proz. Ter Markt für Loco -Spiritus mar auch heute recht fest, cs lagen wie gestern größere Kaufaufträge aus Hamburg vor. Der Preis mar um 40 Pfg. höher. Es wurde bezahlt für 70er 39.80; 50er nicht gehandelt. Termine ans Deckungen fest. Der G e - treibe-Markt war auf das kältere Wetter und auf die dadurch bedingte Kauflust seitens des Konsums fest. I» Nordamerika haben die Weizcnvorrälhe abaenoinmen. Von den Diärlten Abends: FeslkoininerS: Donnerstag den 27. April VvnniliagS: Festalins ui der Aula des Gymnasiums, Nachmittags: Festessen; Freitag den 28. April: voraussichttich Ausflug mit Tame» nach Meißen oder» ach der Bastei. Zur Erinnerung an die Jubelfeier wird eine Ehranik der Schule beransnccicbeii, die eine tnrze Ge schichte des Gymnasiums, ein Verzeichnis; der Lehrer, die nn ihm thätig waren und sind, sowie ein Verzeichnst; inmmtlicher Schiller, die es beiucht haben, nebst Angabe über llwen Berns und Wohnsitz, enthält. Ferner soll der Schule als bleibendes Anbeuten eine Stiftung znm Besten von Wittwcn und Waisen des Lehrerkollegiums gewidmet werde». — Für die Ausführung der geplanten' Ver anstaltungen hat sich schon vvr längerer Zeit ein Ansschni; ehe maliger Schüler des Gymnasiums gebildet. Abreisen und Anirage» in der Jubiiäums-Angelegenheit sind an Herrn Dr. incd Flachs. Dresden, Pragcrstw.ße 21. zu richten, während Geldsendungen an Herrn Rechtsanwalt Dr. Schulze-Garten, Dresden, Waiscnhaus- straße 17. erbeten werden. — Mit Bezug aus die in der gestrigen Nummer unter ..Vermischtem" S. 12 gebrachte Mittbeilung, nach welcher dem Kaiser Nachmittags um 3 Uhr vor dem Hause Unter den Linde» 4a i» Berlin von einer seingekleidelen Dame ein Bittgesuch in den Wagen geworfen worden ist und daß die Uederreicheri», eine Frau v. Ehamier. eine HanptmaniiSsrau aus Dresden sei. wird uns von bcrusener Seite bekannt gegeben, daß die genannte Iran v. Ehamier nicht etwa die Frau eines sächsischen Hanplmanns, sondern die Wittwe eines königlich preußischen Offiziers ist. Die Dame wohnt nur hier in Dresden. — Wie die „Sachs. Nationalliberale Korr." meldet, tagte am Sonntag in Zschopau eine zahlreich besuchte Versammlung von Vertrauensmännern der Ordnungsparteien im 18. städtischen Landtagswahlkreise, um sich in der Kandidatenfrage schlüffig zu machen. In der von Herrn Moritz Werner, dem langjährigen früheren Vertreter des Krestes, geleiteten Versammlung wurde sest- gestellt »nd insbesondere auch von konscwaliver Seite aus das Lebhafteste betont, daß unbedingt an dem seither durch lange Jahre hindurch gepflegten guten Äerdältniß der Ordnuiiasparteien im Wnhlkreiie seslzuhcllten und die großen genicinsamc» Ziele und die vielfache» einigenden Berührungspunkte varnnzustcllen seien, denen gegenüber persönliche Bedenken und Verstimmungen um so leichter zurücktteten könnten, als ihnen eine ausschlaggebende Be deutung nicht beizumessen sei. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, Herr» Bürgermeister Dr. Schönc-Oedem,, wieder als Kandidaten aufzustellen. — Vorgestern Abend hatte sich eine sehr zahlreiche, ans Herren und Damen bestehende Versammlung zu dem Vortrags- an selbstständigen Ilntecitntznnge» . .... verichiedene» Thcilcn Böhmens und Mährens für Gründung und Erhaltung von Kindergärten. Errichtung einer Knabcnbürgcr)chnlc in Trebnitz, hauptsächlich aber snr Weihnachtspenden an arme Schulkinder. Es verbleibt ein Kassenbesland von 218.08 Nit. Hieraus wurde die Rechnung sür 1897 laut Ausweis der Rech- nilngsprnsenniien richtig erklärt und die Schatzmeistern! entlastet. — Zn Rechnnngsvrnferintten für das Jahr 1898 wurden gcwählr Frau Kanstmin» Mono Opitz und Fräulein Martba Krug. Bei der folgenden Neuwahl des Voriwndes lhcillc die Vorsitzende mit. daß sie ihr Amt ans Familien- und Geinndheitsrücksichte» nicder- legen nnstse, zugleich widmete sic dem gicichzestig »ns dem Vorstände scheidenden Frän!ei» Klauer Wolle der Anerkennung. — Es er folgte die Wiederwahl der übrigen Mitglieder des bisherigen Vor standes und Hinzuwahl von Flau Paula Börner. Frau Korschclt nahm hieraus das Wort, um die Versammln»»; anszufordern, Frau Schräder sür ihr verdienstvolles Wirken im Interesse der Frauen- orksgnippc znm Elnemnstglied ru ernennen Durch einstnnmige» Beschluß kam die Versammlung vieler Aufforderung nach. Bei der nun solgendcn Konitstuiinng des Vorstandes gab Frau Koricdelt hetannt. daß Frau von Radnvttau aas ein Jahr den Vorsitz über nimmt. Herr Bnrgerschnllehrer Bretsrhneider zollte schließlich 'Namens der Männcrollsgrnppc de, rührige» Francnvrtsgnipve sür ihre segensreiche Tbätigkeit ans nativnaiem Gebiete warme Worte des Dantes »nd der Anerkennung. — Am 10. 'März findet iin Eoneerlsnal Zoologischer Garten die nächste seitliche Veranstaltung der Fmnenollsgrnnpe statt unter Mstnsirlnng des Gesangvereins der StaaWeisenhalm-Becnnten und vorzüglicher Soiokiäsle. — M itthcilnngen anS der Gesa in in tratiiS- «ihn» g. Das am V Dezember 1864 hier verstorbene Fräulein Angmie de Wilde bat zu Ehren ihres Bruders Georg Heinrich de Wilde einen Fonds ansgcjetzt. durch dessen Vcrtheilnng am 25. Mär; d. I. der ans diesen Tag sollende 100jährige Geburts tag desselben festlich begangen werden soll, und n. A. bestimmt, daß an diesem Tage 5000 Mk. durch die Artncnbehvrde an die 'Annen vertheiit und 200 'Mk. zn einem bei den Waisenkinder» zu veranstaltenden Feste verwendet weiden. — Der Rath verleiht er ledigte Stelle» beim Güntz Hmste der led. Rniclsitzka, beim Matcriiihvipitgl der Kohle,ihändlerswiltwc Enchler und der Mnsilcrslvittwe Büchner, beim Bürgerhoipital eine Einkaufftclle dem Tapezirernieister Ermcr und zwei Stellen aus der Tischcr- Stistnng dem Schneidermeister Herrmann und dein Schuhmacher Klotzsche. — Die Grundstücke Fccibcrgcr Platz 25. 27. 29. 31 und 33 waren Anfang vorige» Jahres namentlich zur Berwendnng als Bauplatz für 'Lchntzwecke angetanst worden. Vom Hvchbanamt sind snr die Bebauung Grnndrißskizzen ausgeardeitet morde», von denen diejenige zur Ausführung empsohicn wird, wonach ein Bczirlssihulgebäude in die Mitte deS Hinterlandes gestellt, dagegen daS Vocderland am Ficiberger Platz zu Wohnhansbanten für private Zwecke verwendet werden soll. Der ringsruu freistehende SclnilhanShan wird in vier Stockwerken 26 Ktasscnzimmer sammt den erwrdcrlichcn Nehenrärrinen ansznnehnren vermögen: es ist beabsichtigt, die Turnhalle an die Nvidwestccke des Schulgebäudes anzuhanen. Ter Rath erklärte sich mit den allgemeinen Gruiiv- Zügen sür die Bebauung des Landes einverstanden und beschloß, Nor weiterer Plcinbearbeitung zunächst die Zustimmung der Stadt verordneten einznholc». — Zur besseren Abrundung des Landbesitzes östlich des Tnrnerweges wird der Anlaus des angrenzenden Grund stücks Krmigsbrückersiraße 23 empsvhlcn Das Grundstück ist rund >380 Quadratmeter groß »nd mit einem Hauptgebäude und Neben gebäude» beietzt Als Kaufpreis wird die Sumine von 61.500 Mk. gefordert. Tie vorbereitete KnnivellragSurlnnde ward gutgebeißen. — Das Königl. Ministerium des Innern hat eme Verord nung, den 'Verkehr mit Fahrrädern betr., an die Kreis- hauplmäimschasten gerichtet. Dieselben werden veranlaßt, die ihnen unterstellten Verwaltungsbehörden mit entsprechender Anweisung zu versehen und nach Verlauf eines Jahres darüber zu berichten, was in ihre» Regierungsbezirken auf Grund dic>er Aiwronung geschehen ist und welchen Erfolg die getroffenen Maß nahmen gehabt haben. Die Verordnung will von einer Einführ ung des Nuinmernzwanges abschen und verbreitet sich anssührltch über die Fahrgeichwindigkeit. Die nähere Bestimmung des Begriffs des „Langiainfahrens", heißt es, könnte der Praxrs überlassen werden. Wallen einzelne Polizeibehörden in den betreffende» Vorschriften besondere Anhaltspunkte dafür geben, so würde das „Langsam fahren" unter Berücksichtigung der Eigenart des Verkehrsmittels dahin zu bestimme» sein, daß hierbei nicht die Geschwindigkeit eiims >m langsame» Trabe gehenden Pferdes über schritten wird, woraus sich zugleich ergicbt. daß aus den betreffen den Strnßenstrecken oder Plätzen mich nicht Geschirre, die in diesem Tempo fahren, von Radsabrcrn überholt werden dürfen. Außer jener allgemeineren Einschränkung wird ortspolizeilich für bestimmte einzelne Fälle auch »och ein Jahren mit beionderer Vorsicht und zwar dergestalt vorgeschriebe» werde» können, daß dabei nicht die Gcichiviiidlgkclt eines gewöhnlichen Fußgängers überschritten wird, oder, der Wirkung nach ausaedrückl, baß der Fahrer sofort halten und abslcigen kann. Endlich würden sür leben einzelnen Verwaltungsbezirk das Wettfahren «nd da»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)