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Dresdner Nachrichten : 03.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-03
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1899
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V»»« »,«»»», i »»» A»k»«dl,mi»«n miier eziolat in der st«. Mariinim«. n. annavmcliellcn v Bonn. Sminiags nur , .,l UUrMNta«. DI« iltxiltl,« «n>n»icll« im « Dilbtn, Ib L«.. «nluilk,un,«n an! her Nnval - «eile Zeile M Pi.: Dövv«I<eile..umenn Llnm" DnarlmikP «o DI. Äruiib- «II« lür Vontal,« odernamNciilaaen zöPIii. liijr ÜaniiliennachrillUc» :c >. ie« so Di — ««StÄrtiae Aultrase nur aearn Boraurbecakiliinl,. BclroMttrrwero mioVI brreanict. Sur Riickaab, einaeiandter Schrill- klinke keine Berbindlichkeil. 44. Jahrgang. Ullä Hlockl« .HIszr««!» - Lakiloksrallt I II silepi-Nnäet 1848 V S Lltoaarltt v V» lil. « ^rttluarlrt « ! 8lnok>- voll ^ IlLliotfadnkkt bietet stete nur äus Neueste uoä Lest« ru dillixstoo kreisen. I Telcgr.-Adreji«: Nachrichten, Dresden. rdoloersplürvlie Appsi'ilte ia roietiÄor ^i»üv»dl dsi ^ Lmil N un«, !,« K /rLU.-n«v, l. pkat. la-lu-lrio. A k»drUc Nvielt k«l DrvsLsü. ^ ViliLlkai Lkviprik?, b i-iinksakt» U., LrvLla^. köllttudtttrü. i. v. AlitUtsüsu. ^ /^.LsklUirl p« a»r;t» »C5- 2vt» 2<t I^t.uL UriatwTrluSü. iSo-'ss/s naeb dtuuss. Srar»»> I>sx«r von ksrt, unä Krauel. llelarlod ?1sv! Loklisksraat VglW.N M» F» i ^ U z»»D- kr»« I>«iN- dNnel Lirn I»t I)r. i-»rliliml>! ««« «u»t ilililinr-ijarAMÜI E UUH m.8l » kroiv 1 »Larlc. l)iv«6lk- HNT<1 LtUt-ill ker^ettdtzUt. 8»I0I»«ILr»-^POtKvlLV ^'.^.1,'^. MI« «SNlllllllg 81u!isli« korUKllS L.ä.NrrrIM 3.116 H»x: ItunAld t kliK kirn zrrx ^irx kür VM. ^ ) unc> Lg68. Sowwwmlürw» 'llkL LLLL"» k. L. kotsodk«, ,. Nr. 122. Zpiektl: Staatsvavlere, russisch-englisches Abkommen Gesammtrathssitzung, 13. deutsches BundeSschießcn, Viktoriasalon, Aufstand in Dresden ISIS, Gerichtsverhandlungen. „Im Fegefeuer". Mutbmaßl.Witterung: Mederschläge. Mittwoch, 3. Moi 1899. Politisches. 1 In der inneren Politik halten die eigenthümlichen Verhältnisse auf dem Geldmärkte andauernd ein mit Besorgnis; gemischtes In teresse wach. Die Haussebewegung in Aktien und Industriewcrthen will noch durchaus kein Ende nehmen, trotz des offenkundigen Mißtrauens, das gerade die eigentlichen sog. Börsianer von Tag zu Tag mehr der Loge entgegenbringen. Das «ach hochverzins lichen Anlagewerlhcn suchende Publikum läßt alle Warnungen »»gehört von sich abprallen und bildet selbst den Sporn der Spekulation, während berufsmäßige Börsenkreise ganz wider die Gewohnheit das zügelnde Element bei dem gegenwärtigen all gemeinen Wettrennen nach hohem Zinseinkommen darstellen. Bon der Stimmung des svekulirenden Privatpublikums giebt ein Börsenblatt ein anschauliches Bild, indem es schreibt: „Hausse bielbt die Parole. In der letzten Woche hat sie noch intensivere Fortschritte gemacht und auch »och weitere Gebiete ersaßt. Die Spekulation ist so sanguinisch, so zuversichtlich, so himmelhoch jauchzend, daß sie kaum noch Grenzen kennt. Allerdings treten ja auch augenblicklich nur günstige Faktoren in die Erscheinung, die wirthschastlichc Prosperität springt allenthalben so in die Augen, daß sic unwillkürlich den Unternehmungsgeist aufstachelt und znm Eingreifen ermuthlgt." Ein Zeichen der Zeit ist es, wenn man z. B- Annoncen folgenden Inhalts begegnet: „Betrieb mit jährlich so und so viel Reingewinn zu veräußern. Durch Verwandlung in eine Aktiengesellschaft kann das Doppelte verdient werden." Nach den inneren rationellen volkswirthschastlichen Gründen, die den Aktienbetrieb allein rechtfertigen, wird je länger desto weniger ge fragt. Es herrscht eine ungesunde Neigung zur „Vcruklicngcsell- schastung" mn jeden Preis, auf Knall und Fall, blos um der Dividende willen, die zum wirthschastlichen Selbstzweck gemacht wird. Wenn nur wenigstens die hohen Einkünfte, die dem Publikum zur Zeit aus Aktien und sonstigen hochverzinslichcn Papieren zu- fließcn, zu anderweitigen sicheren Anlagen benutzt würden. Las ist aber auch nicht der Fall, viclnichr finden diese Einkünfte so aus schließlich zu neuen spekulativen Engagements Verwendung, daß letzthin sogar stärker« Verkäufe von deutschen Staatspapieren statt- gesunden haben, deren Erlös wiederum der Anlage aus dem Ge biete der Dividendcnpapiere oder der Schuldentilgung bei den Bankiers aus solchem Anlaß dienen mußte. Der zuletzt genannte Umstand hat die Kurse der deutschen Staatspapiere ungünstig beeinslußt. Dazu kommt als weiteres den Kurs drückendes Moment, daß neuerdings verschiedene städtische Finanzverwaltimgen in Anlehnung an das erhöhte Zinsbcdürfniß des Publikums auf den lprozentige» AnleihetvpuS zurückgegrifscn baden, während in den letzten Jahren lediglich 3Vs- und 3prozentige Stadtanlcihcn aus de» Markt gekommen sind. Hierdurch wird der Markt für 3>/»- und 3prozentigc Anlagen noch weiter beschränkt. Die Lage ist zur Zeit so. daß die aus den lprozentigcn konvcrtirtcn 3>/>Prozentigcn StaatSpapiere, die Ende April 18!«7 IM,80 standen, dieser Tage bis ans 100,20 heruntcrgcgangcn sind, während der ttprozentigc Tbpus. der Ende April 1807 08,40 stand, gar bis auf 01,80 gefallen ist. Das macht in Prozenten ausgcdrückt einen Rückgang um 3.80 bezw. 6,80 innerhalb zweier Jahre. Dabei ist z» bedenken, daß zahlreiche öffentliche Kassen. VersicherungSgescll- schastcn, Wohlthätigkeits-Anstalten gerade mit Rücksicht aus die vorausgesehtc Kursstctigkeit der Drciprozentigen in diesen Papieren einen erheblichen Theil ihrer Gelder angelegt haben. Was für derartige Institute der jetzige Kurssturz der Staatspgpicre bedeutet, läßt sich beispielsweise aus der in der Dresdner Stadtverordneten versammlung zur Sprache gebrachten Thatsache ermessen, daß die städtische Sparkasse in Dresden an Kursverlusten in den letzten drei Jahren zusammen 1,573,OOO Mk. im vorigen Jabre allein 812.000 Mk. erlitten hat, so daß ihr Svndcrrejcrvefonds aus 120,000 Mari zusammen- gcschmolzen ist. Zu machen ist gegen die Ungunst des Publikums gegenüber den erstklassigen staatlichen Anlagcwerthen zunächst gar nichts, insbesondere dürsten in hohem Tone gehaltene offiziöse Belinahnnnae» und Hinweise auf die unantastbare Sicherheit solcher Papiere schwerlich den erwünschten Erfolg haben Abhilfe wird wohl erst elntrctcn, wen» der alte EtfahrungSsatz gewirkt hat: „GedrannteS Kind scheut das Feuer". Erst wenn die unaus bleiblichen Enttäuschungen aus dem Gebiete der Dividcndenpaviere ihre Opfer gefordert haben, darf daraus gerechnet werden, daß im Publikum wieder stärkere Nachfrage »ach StaotSpapieicn sich geltend machen wird. In der auswärtigen Politik hat das engliick-ruisiichc Ab kommen über China ziemliches Aufsehen erregt. Zuerst schien es, al» sei eine gegenseitige förmliche Anerkennung des Grundsatzes der Interessensphären für Ostasien lim Gegensatz zu der bisher von England bochgehaitenen Forderung der „offenen Thür") erfolgt, derart, daß Rußland den ausschließliche» englischen Einfluß im Bangtse-Thal anerkenne, während England das Gleiche gegenüber Rußland thnr mit Bezug auf die Mandschurei. Die starken Töne, die Lord Salisburl, in seiner Londoner Rede zum Lobe der Ver einbarung anichlug, konnten in dieser Auffassung nur bestärken. Inzwischen ist aber durch den offiziösen Telegraphen die Spreu vom Weizen gesondert worden und dabei stellt sich denn heraus, daß sich das Abkommen ausschließlich aus Eiseiibahn-Anaelegen- bctten bezieht. Die britische Regierung verpflichtet sich, sich um keinerlei Eiseubahnkonzession in ocm unter russischer Botmäßigkeit stehenden Norde» Chinas zu bcmi'chen, Rußland dagegen verspricht, sich jeglichen UedergrelsciiS in englische Eisenbahnpläne im Äangtsckiang-> Gebiet zu enthalten. An einen Zugriff im Ranatse-Gebtet bat nun freilich Rußland bisher memals ge dacht. und insofern verspricht e» etwas, das eigentlich über haupt keine Gegenleistung darstcllt. Bon England heimst Rußland aber den greifbaren Vortheil ein, daß eS für künftige Fälle eine englische Einmischung ini Norden Chinas, wie sie r. B jüngst in der Frage der Niulichwangbahn erfolgte, nicht mehr zu sülchten braucht. In der englischen öffentlichen Meinung findet das Abkommen im Ganzen »nr eine recht laue Aufnahme. Die meisten Blätter warnen vor Ueberschätznng seiner internationale» Tragweite, die weit von einer allgemeinen russisch-englischen Ver ständigung entfernt sei und lediglich einen begrenzten Bezirk der großen möglichen Reibungssläche zwischen den beiden «taaten berühre. Nur vereinzelt wird die Ansicht laut, daß Lord Salisbur» in dankenSwerther Weise die irrationcllc Politik der offenen Thür endgiltia fallen gelassen und sich grundsätzlich zu der praktischen Politik der Interessensphären bekannt habe. Vom deutschen Standpunkt aus haben wir keinen Grund, die friedlich'schiedllche Auseinandersetzung über einen der vielen ostasiatlschen Streitpunkte zwischen England und Rußland mit Prinzip der Interessensphären ist e einer gütlichen itcn empfohlen worden, und der deutschen Politik kan» daher jeder Schritt, der auf dieser Bahn vorwärts führt, ohne deutsche Interessen zu verletzen, nur willkommen sein. Wir dürfen aber trotzdem keinen Augenblick vergessen, daß der englisch-russische Gegensatz auf weltpolitischen Ursachen beruht, die sich nicht von heute auf morgen durch ver einzelte vertragsmäßige Abreden beseitigen lassen. Bezeichnend dafür ist. daß in demselben Augenblick, wo das russisch-englische Abkommen über China bekannt wird, bereits ein neuer anticnglncher Schachzug Rußlands vollsllhrt worden ist. Eine russische BergwerkSgesellichast hat nämlich die ganze persische Provinz Aserbeitschan aus 70 Jahre zur alleinigen Ausbeutung gepachtet. Das gepachtete Gebiet ent hält die größten Kupferlagec der Welt, und schon seit Jahren hatten die Engländer sich daraus Rechnung gemacht. Nun haben die Russen ihnen unvermuthet den selten Bissen vor dem Munde weggenommcn und mit der offenen Ausrichtung ihrer Vorherrschaft in Persien (eS handelt sich auch um das Recht zur Anlage von Eisenbahnen. Ehanssecn und Häsen) den englischen Widerstreit zu neuen Gegenwirkungen hcransgcsordcrt. So lange aber der russisch- englische Gegensatz noch die internatioi ckc Lage tieherrscht, können wir gar nichts Klügeres thun, als ihn für unsere deutschen In teressen iclbstthütig wirken zu lassen, unter sorgfältiger Vermeidung icder Parteinahme zu Gunsten Englands. Das ist die große Chance, die wir noch übrig haben, deren weise Benntzung alle früher begangenen Fehler wieder gut machen könnte, deren Ver fehlung uns jedoch voraussichtlich m der Weltpolitik schachmatt setzen würde. Krrnschreib- und Aernsprcch-Berichte vom 2. Mai. Berlin. Die Reichstagskommission zur Bcrathung der Gewerbenovelle hielt heute unter Vorsitz des Abgeordneten Tr. v. Jrege ihre erste Sitzung. Die in den ersten beiden Artikeln der Konzcssionöpflicht für RnckzahluugSgeschäftc. Die Abstimmung über die Konzessionspflicht der Stellenvermittier und Gesindevermic- thcr wurde ausgcsetzt I» der Debatte stellte Staatsiekrctär Gras v. Posadowskn fest, daß Arbeitsnachweise, welche von Vereinig ungen unterhalten werde» und leine gewinnstichtige Absicht damit verbinden, nicht unter die BestimmnnaendicscSParagraphcn fallen. — In der ReichstagSkommission sür die Ivx Heinzc wurde heute die Bestimmung „8 Mvncckc Gcsäng»iß für Verlaus oder Ucberlaffcii Vvn Abbildungen ». s. w. die, ohne unzüchtig zu sein, das Schamgefühl gröblich verletzen, an Personen unter 18 Jahren" mit 1> gegen 8 Stimmcn angenommen, nachdem die Worte „gegen Entgelt»" eingcfügt waren. Zu s; I84b wurde nach de», kvmer- Vativen Vorschläge mit 12 gegen 7 Stimmen folgender Zusatz be schlossen: Ebenso nzird bcstralt. wer in öffentlichen theatralischen Vorstellungen, Singspielen, Gesangs- oder deklamatorischen Vor trägen, Ausstellungen von Personen, oder ähnlichen Aufführungen, durch die Art seines Vortrags oder Auftretens das Scham- und Sittiichkcitsgcsühl gröblich verletzt. Die Bestimmung „Verbot von Mittheilmiaen der Presse über Aergerniß erregende Vorgänge in Verhandlungen unter AnSschlnß der Ocffeittlichkcit" wurde einstimmig nach dem Beschluß der ersten Lesung bestätigt. Zu 8 193 war von den Sozialdemokraten ein Zuintz beantragt, über welchen die Mehrheit Ucvergang zur Tagesordnung beschloß, doch wurde^dieser Beschluß wieder ausgchobcn, nachdem die Frelsimuqen und Sozialdemokraten gedroht hatten, bei Aufrcchtcrhaltung des Be'chlnsses an den .KommiisionSvcrhandlungcn ferner nicht theil- nehmen zu wollen. In der NnchmittagSsitzüng wurde zu 8 162 folgende Einschaltung beschlossen; die Unterbringung in ein Arbeitshaus ist unzulässig, falls die vcrurthcilte Person zur Zeit der Verurtheilung das 18 Lebensjahr »och nicht vollendet bat. -- Die Pfiiigstfcrien des Abgeordnetenhauses sollen vom 10. bis 20 Mai dauern. Man hofft, daß die Kanalkommiffion »och vor Pfingsten ihre Arbeiten erledigt haben wird, außerdem erörterte die Kommijsion die technische Aussührbarteit des Rhcin-Elbekanals. Abgeordneter Stengel richtete dabei die Anfrage an die Techniker, Flüsse wie die sollten, Arendt Ha!t" entlassen ' ' ibt". ^ ,,c vvn den Kannlschisscn überschritten werden zum Theil die Elbe zu flach sei. — Direktor Max ^ , FritzThiele, ist Er konnte ca. i00,»00 Mk lscnstab . . , chse! estern mit seiner Geliebten geflüchtet ,, , .örscndifferenzen nicht bezahlen, die er kleinen Leuten schuldig bleibt. Depots fehlen nicht. — 3500 Holzarbeiter sind wegen der Maifeier auf einige Tage resp- auf eme Woche von der Arbeit ansgesperrt worden. Berlin. Erzherzog Franz Ferdinand, der österreichische Thronfolger, trifft un Laufe dieser Woche in Potsdam zum Beiuche seiner Schwester, der Herzogin Margarethe von Württemberg, ein. — In dem Befinden des ReichSgcrichtSpräsidenten a. D. v. Simson ist keine Wendung znm Belfere» eingelreten. Der greise Patient befindet sich in bewußtlosem Zustande, der nur hin und wieder von lichten Momenten unterbrochen wird. Die Kräfte nehmen i» be denklicher Weise ab. da die Nahrungszusülirnna große Schwierig keiten bereitet. Die Umgebung des Herrn v. «simson ist ans das Schlimmste gefaßt. — Zur Beschlußfassung über die vom Reichs tage angenommenen Gesetzentwürfe bctr. Abänderung der im Bankgcfetz enthaltenen " " Generalversammlung von rufen worden. Bestimmungen ist eine außervrdcmtliche m Äntheilcignern auf den 18 ds. M. be- * Berlin. Ter Reichsgerichts-Präsident a. D. Eduard v. Simson ist heute Abend 8'/» Uhr gestorben. Wildparkstation. Das Kaiserpaar. sowie Prinz Joachim und Prinzessin Victoria Luise traten heute Abend 8 Uhr 13 Min. die Reise nach den Reichslanden an. Kiel. Die heute vorgenommene Probefahrt des Panzer schiffes „Sachsen", welches aus der Kaiicrwerst umgebaut worden ist, ergab vorzügliche Resultate. Maschine erzielte bei iigcn Kiel. Der Dampfer „Rilda" ist zweimal im Sund scsi acrathen. Bei der zweiten Strandung wurde das Schiff schwei- leck; der Maschinenraum lies voll Wasser. Der Dampfer sitzt fest Breslau. In dem Mordprozeß gegen den Schuh macher Franz Herrman» wurde heute vom Schwurgericht nach Stägigcr Verhandlung das Urtheil gefällt. Der Angeklagte wurde wegen Todtschlaas zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr Verlust vernrtheilt. K ö l». Der den Kardinal Erzbischof Krementz behandelnde Arzt versichert, daß dessen Zustand hoffnungslos sei. Die einzige Nahrung des greisen Kirchenfürslcn besteht in Champagner. Seine Auflösung wird als bevorstehend bezeichnet. Darmstadt. Die zweite Kammer hat nach sechstägiger Generaldebatte mit 28 gegen 2 Stimmcn die Wcinstener abgclehnt. Gube n. Der größte Theil der hiesigen Maurer ist wegen Lohndifsereiize» ausständig. Alle größeren Bauten ruhen. Die Streikenden verlangen eine» Mindeüstnndenlohn von 35 Pfg und Stellung der Spaten und Stemmeisen. Gleiwitz. Der Amtsrichter Kubetzko aus Ratibor wurde von der hiesigen Strafkammer wegen Urkundensülschnng zu 6 Monaten Gefängnis) und 5 Jahren Ehrverlust vernrtheilt. Emden. Der Reichstngsabgeordnete Justizrath Franzius ist in Blankenburg im Harz an Lungenentzündung gestorben. Prag. Zu Beginn der Laiidtaassiklmg beantivvrtelc der Statthalter eine Interpellation best, die Vorfälle in Eger und gab ans Grund amtlicher Erhebungen eine Schilderung jener Vor fälle. wobei er Hcrvvrhob, daß er die nothigen Weisungen zum Schutze Tleftrniik's undMiricka's nach Eger habe gelangen lasse». Die bedauerlichen Vorfälle auf der Strohe hätten dadurch einen größeren Umfang angenommen, daß Miricka der Menge einen ge ladenen Revolver entgegenhielt. Der Statthalter verurtheilte nach drücklich die vorgckommene» Demonstrationen und Ausschreitungen und bedauerte, daß die Polizei denselben nicht entschieden genug entgegengetreten sei Sollte sich ergeben, daß den amtlichen Or ganen irgend ein Verschulden oder ein Hebelgriff zur Last falle, so werde mit voller Strenge gegen dieselben vorgegangen werden Der Statthalter wandte sich nachdrücklich dagegen, daß aus Grund mangelhafter Kenntniß des Sachverhalts gegen die gerichtliche und politische Bcamleiischast und ihre patriotische Gesinnung und Pflicht treue unberechtigte und beleidigende Vorwürfe erhoben würden Er selbst habe nch stets die peinlichste Gerechtigkeit zur Richtschnur genommen und es sich zur Aufgabe gemacht, die Gleichberechtigung beider Nationalitäten zu schützen und zu wahren. Brün n Die Zahl der ausftändiqen Textilarbeiter betriffst ungefähr 12,000. In zwei Fabriken wurde heute der Zebiistunden Tag eingesührt, der bereits Icit längerer Zeit in zwei andere» zu gestände» war. Etwa die Hälfte der Arbeiter einer de, stärtslc» Fabriken hat trotzdem heute Nachmittag die 'Arbeit eiugesteltt. In vier Fabriken, in denen die Fmderungc» bisher überhanp; nicht erhoben waren, verlangten ausständige Arbeiter Einlaß, um die Arbeitseinstellung zu erzwingen, die auch Ihattächiffh erfolgte. Pari s. Im heutigen Ministerrath erklärte der Minister des Auswärtigen, er sei durch amtliche Mittl»eilli»gen in die Lage ge setzt, zu versichern, daß der deni rassischen Finanzniunfter durch ei» ausländisches Blatt zugeschrlebcne geheime Bericht niemals existirt habe. Paris. Der Wiederzusammeiitritt dei Kämmer hat sich in Ruhe vollzogen. Der Präsident brachte zahlreiche Anträge und Interpellationen zur Verlesung. TerMinistewräsidcntDuvnn dal. die Besprechung aller aus die DrciffuS-Angelcgenheit bezüglichen Interpellationen bis nach Jülliina des Spruches des Kastaiwns Hofes zu vertagen. Nach einigen Bcmcrkniigeii Biviani s. welcher an de» Ministerpräsidenten die Anfrage richtete, ob er eine Unter siichnng über die U»tclschlngu»g gewisser Aktenstücke augeordne! habe und ob er bereit sei. gleich nach der Entscheidung des Kassa tionSboses Maßregeln gegen alle komvromittirtc» Persö»lichkc!:eu zu ergreifen, welches auch immer der Rang und die Sicklung der selbe» sei» möge, »ahm die Kammer DupniffS Vorschlag an. 'Nizza. Die Königin Victoria har heute Mittag die Rück reise nach England angetreten. Rom Kammer. Auf eine Ansragc. ob und welche Missionen einige italieniiche Deputirtc bei der sraiizösische» Regierung gehabt hätten, erklärte der Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern, es sei durchaus unwahr, daß italienische Depnlirie mit irgend einer Mission der italienischen Regierung nach Frankreich gegangen scic». Dann wurde die Besprechung der Interpellation über die aus wärtige Politik fortgesetzt. * Ro m. Die Kammer pertugte aus Antrag des Minister präsidenten Pclloux die Jntcrpcllationsbeantwartung aus morgen. Im Lause der Debatte verlas der Minister dcS Aenpern Eanevaro ein Schreiben des frühere» Untcrstaalssekrctärs des Acußem Bonin im Ministerium Rirdini an den damaligen Marincininister. wonach dieser ersucht wird. Erwägungen anzustellcn, ob nicht eine Aktion in China und die Erwerbung einer Station angezcigt wäre Bvnin hat gestern die Interpellation begründet, welche Canevaro's Politik m Clffna mißbilligt. Mons. Tie Zahl der Ausständigen im Becken von Pions hat sich heute um etwa 5000 verringert Cdarlcroi. Die Zahl der Ausständigen in dem Becken von Charters! hat sich heute noch vermehrt und beträgt nunmehr 25.000. Mehrere Erzhütten mußten wegen Mangels an Kohlen den Betrieb einstellen, oder die Produktion beschränken. London. Nach einer aus Apia eingetrosfcnen Depesche vom 22. April haben die Mcttaafaleute ihre BefestigungSwcrkc längs der Küste verlassen und das Fort Vailima selbst zerstört und sich in das Innere zurückgezogen. Außer gerliigfilaigen Schar mützeln sind keine welkeren Kampfe zu verzeichnen. Ein englisches Fahr,zeug ist aus Südlich mit frischer Munition in Apia cin- gctroffen. An der Berliner Börse fand heute stürmische Kauflust der Bergwerke statt, besonders aus der Provinz laufen bedeutende Kaufvrdres rin. Der heilte erschienene Ausweis der -Ä7 2.2 ?-x-
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