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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010301017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901030101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901030101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-01
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1901
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*- Kfffia. vtadeberg. aelteleri und die ebenso lchinuckrn l>ene« Buffet« von der Firma Udlust u. Hartmann, hier »orden s»id,- «ährend die gelchmackvollr« Beieuchtungr- . .. »n Firma Lbelina u Erorner, hier. uick Seilert in _eln geliefert wurden. Alle» in Allem sind hier, dank der ki-ien Planung und Leitung de« Herrn Eiientiaynarchilekie» licken. ReskaucattoiiSräume geschaffen worden, die ihre» Gleiche» und mit denen den Neustädten, endlich et» Lokal b«Ich«t > ist. in den, sich Jeder um so wodler fühle» kann und wird, sdie Bewtrch'chottur als in tn ,m sc . ^ _ . in bessere Hände kaum Hütte gelegt innen. nIS in die de- Herrn Hoftraiteurs Ernst Stange. >re als Küchenchef in Diensten Sr. Königl. Hoheit des >en Johann Georg gestanden hat und u. A. au, der Kochkunst» stellung in Berlin 1899 mit Ehrenpreis und goldener Medaille ,,-icknet worden ist. Der heutige» Nummer d. Bl. liegt für die Stadtauflage ,Gewerbeschud" Skr. 224 bei. raqe-fleschtchie. Reich. Eine Ehrenpflicht, um di« man sich Reiche leider zu lange gestritten Hot. kommt öffentlich zu befriedigender Erledigung. Nachdem eichSkanzler Graf von Buiow in der RelchStagssitzung 21. vorigen MonatS, dem Wiederbolt kunbgegebenen 1 glichen Wunsche de- gekämmten Hauses Rechnung tragend, c > «„fbeiserung der Bezüge für alle KrieaSinvaliden und fluchShinterbliebenen aus de» bisherigen Feldzügen auch seinerseits iu, dringlich und unausschiebbar erklärt hatte, ist von ihm sofort die Ausarbeitung eines entsprechenden Gesetzentwurfes wegen Hehler Versorgung der Krieasinvaliden, sowie der Kriegshinter bliebene» deS ReichshecreS. der Kaiser! Marine und der Kaiser!. Schirtztruvven veranlaßt worden, welcher nunmehr die vorbereiten den Stadien durchlaufe» hat und mit der Kaiserlichen Ermächtigung den, Bundesratke heute zngegangen ist Er wird voraussichtlich auch vom Reichstage bald erledigt werden kdnnen. Es handelt sich dabei um etwa 13 Mill Mk. fortdauernder Ausgaben. Die Ausgaben fallen ,edoch nicht dem Etat zur Last, werden vielmehr aus Dem Reichsinvalidenfonds bestritten. Bekanntlich läuft neben her hoch die Borberettuna eine- anderen Gesetzentwurfs über die Reform des gelammte» MilitärvensionSweiens Ob dieser in der lausenden Tagung den gesetzgebenden Faktoren zugehcn wird, ist noch, ungewiß. Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg- Schwerin, der seit etwa nenn Monate» die Univnsität Bonn belacht, wird in den nächste» Tage» als Student entlassen werden, »n, im 9. Avril d I.. dem Tage seiner Gwßiäbugkeit. die Re gien»,g zu übernehmen. Während der lebte» Monate keines «biitiumS in Bonn weilten dort mehrere höhere mecklenburgiiche Beachte, die dem jugendlichen Grvßherzog regelmäßige Vorträge über das mecklenburgische Recht und das mecklenburgische Ver- wali-ngSrecht hielten. Die Auslassungen der russischen „Handels- und Industrie-Zeitung" werden in einem kritischen Artikel der „Deutschen volkswirthschaitlichen Korrespondenz" unter die Sonde genommen. Der Verfasser kommt hierbei zu folgenden, Resultat: „Enavedn hat die russische Landwirthlchast ei» gegen die Erhöh ung unserer Ketreidezolle gerichtetes Interesse, welk sie. auf den Ab'gtz am deutschen Markt angewiesen, de» höhere» Zoll zu tragen hätte: dann tritt die von Herr» v. Witte besorgte ..Brotvertbeuer- ung" nicht ein. und der Artikel der Petersburger „Industrie- und tzandelsztg." hätte wider besseres Wissen etwas Falsches behauptet. Oder der russischen Landwirthschaft ist die Höhe unterer Getreide- röllc vollkommen gleichgiltig. und jene Wirkungen im deutschen Dirthschastsleben treten ein. vor denen man uns zu warnen in Petersburg io srenndnachbarlich beflissen war: dann wäre es doch eine rein »itrrne deutsche Angelegenheit, die weder Herr» v Witte, noch Rußland etwas angtnae. Man mag sich an der Newa für die eine oder die andere dieser Alternativen entscheiden. einDritteS giebt'S nlcht. Jedenfalls bekundet die logisch gänzlich unhaltbare Darstellung der Sache von russischer Seite durch dlr Petersburger -Industrie- und Handelsztg ". daß die amtlichen russischen Stellen >chon jetzt stark in Verlegenheit sind, wie sie sich angesichts „»lerer zollvplltlschen Absichten verhalten sollen, und deshalb ließ sich der Pnk iker v. Witte darauf ein. eine geistige Anleihe bei den Kämpen deS Siemens 'cben Handelsvertragsverelns zu machen und als s Ine Meinung in die Welt telegraphiren zu lassen, während doch,'die wirkliche Meinung des russischen Fman,Ministers von ReätzS wegen die entgegengesetzte kein müßte, sofern er nämlich russ weg, ssischer, und ni hätte. Daraus, doknmentirt sich zukii, ftige Handelsvertraasverhandlunge» mit »ns. Eine Feststell ung. Pie wir schon deshalb mit Freuden begrüßen dürfen, weil sie nd, ' " vom ratbt, Kietz. Bedi wir sind irre! Ge suuu gegk »last s. d t vom deutschen Interesse anszugeben ge- aß Herr v Witte dieses nicht kür gerochen die Schwäche der russischen Position für andcütet. daß jene Verhandlungen unserer Industrie recht günstige er Land- ungen schaffen könne», ohne die Interessen unserer >ast auszuopsern. ius den .Amtlichen Nachrichten deS ReichSversicherungsamteS" chstehende Angaben zu entnehmen, die von allgemeinem Jn- smd und den Segen der Unfollversicherungs- e vom Jahre 1884 u. s. w. veranschaulichen: Die Gesammt- r gezahlten Entschädigungsbetröqc (Renten u. s. w.) beläuft Rechnungsjahr 1899 auf 7ß 680 632.62 Mark gegen ,1W66.24 im Jahre 1886. Die Zahl der Unfälle, für die tm 1899 zum ersten Male Entschädigungen festgesetzt wurden, öela, sich auf 106 036, während die Zahl der angemeldeten Un fälle ch aus 443 313 belief. Die Zahl der Unfälle mit t'odtlichem lus, ,g betrug 8124. Die Getödteten hinterstesten 16 076 Ent- schäd »ngsberechtigtc. Von den 13 Versicherungsanstalten der Bau- gewcßS-Äerufsgcnoffenschaften wurden 1 714 811.84 Mk. veraus gabt »ährend sie 7 306 621.94 Mk. einnahmen. Gegen Unfall sind über ,pt versichert 17 847 642 Personen. i ,r Mangel an VolkSschullehrern dauert in Preußen trotz» er Gegenmastregeln unvermindert fort. Man hat ihm neuer- dina »nehrfach durch die Einrichtung von Parallelkursen an den Präfl andenanstolten und Seminaren, sowie durch die Errichtung neue lnstalten dieser Art abzuhelfen gesucht. In den Kreisen der Bolkfwullehrer verspricht man sich indessen auch hiervon keine nenEwerthen Erfolge. Man glaubt dort ckbch nicht, datz dieser empstkvliche Mangel an Bolksschullehrern lediglich auf deren neuer- ding «erfolgende Heranziehung zum einjährigen Militärdienst ziiruiMiführen sei. Man ist vielmehr zu der Ansicht bekommen, dah eine > rsentliche Ursache dieser bedauerlichen Erscheinung in dem prent! Yen Besoldungsgesetz vom Jahre 1897 zu erblicken sei. Diese» GesyMbe namentlich auf dem Lande zu einer großen Ungleich- mästg eit der Durchschnittsgehälter und in Folge dessen zu einer wache den Abneigung gegen den Volksschullehrerberus geführt. Bon sachrctpöndiger Seite wird nachgewiesen, daß namentlich die oft an kmselben Orte verschiedenen Sätze für die Alterszulagen «ine crhelliche Ungleichheit der Besoldung verschuldet haben. Man glaubt deshalb, dah der Lehrermangel nicht eher beseitigt wird, als ins nicht diese Nachtheile des Besoldungsgesetzes aus der Welt ge schasst sein werden. Oesterreich. ES fand eine Besprechuua der Obmänner der deutschen Bolkspartei. der deutlchfortschnttlichen Partei, der verfassungstreuen Großgrundbesitzer und der Christlich-Sozialen statt, in der übereinstimmend anerkannt wurde, daß die pa»Iamen- tarffchen Verhältnisse baldigst eine Klärung bedürfen hinsichtlich der Arbeitsfähigkeit des Hauses. Die Vertreter der genannten Parteien hätten die hierzu nüthioen Schritte sofort gemeinsam zu unternehmen. Es wurde beschlossen, sich zunächst mit dem Ministerpräsidenten durch eine Abordnung in'S Einvernehmen tzu letzen. Die betreffende Abordnung hotte mit dem Ministerpräsi denten eine vorläufige Besprechung. Die gefaßten Beschlüsse, sowie daS Resultat der Besprechung werden für streng vertraulich «klärt. Frankreich. Die sozialistische Kammeraruppe beschloß, das ninendement ZevaSs. wonach sämmtliche Kongregationen ohne Ausnahme ausgehoben werden sollen, nicht zu unterstützen, da eS da- ganze Vereinsgesetz zum Schelten, bringen könnte. Der sozialistische Avg. GraS brachte einen anderen Gesetzantrag ein. wonach Vereine, die au» Franzosen und Ausländem bestehen, der «> BeretnSaesetz zuaestandenen Vergünstigungen nur auf Grund eines besonderen Erlasses theffhastia werden. Wie eS heißt, wird die Regierung diesem Anträge zustlmme». Der Krieg-minister hat durch ein Dekret die General- Inspektionen, die bisher zu den Befugnissen de- Obersten KkiegSrothe» gehörten, aufgehoben. Die Inspektionen sollen tn Zukunft von den Armerkommandanten vorgenommcn werden. Nach einer von der „Lidre Parole" veröffentlichten Depesche erklärt DSroulöd« die Behauptung der „Petit Repubstque , daß GuLrin bei dem Begräbniß Faure^S die Royalisten von dkm geplauta» Putsch verständigt habe, für völlig unbegründet. Da« Organ der DrevfuS-Partet „Aurorr" klagt Lesern, daß st« im AuSstellunaSiahr um 100000 Franc« wen eingenommen habe, als im Vvrmhre «nd nicht aus ihce Ko! komme Um weiter bestehen ,u können, müsse sie den Verkaufs preis der Einzelnummer auf 10 Centimes erhöhen. 8000 Hafenarbeiter ln Marseille, die dem internationalen Syndikat angehören, haben tn einer Bersammlung den allgemeinen AuSstand beschlossen. Der Ausstand ist dadurch hervoraerufen worden, daß man bet einigen SchiffsahrtSgelellichasten sich ge weigert hat. fremde Arbeiter, die dem Arbriteffyndikat angehören, einzustellen und andere fremde Arbeiter entlassen bat. England. Die „Lengue os Liberal-" hat in diesen Tagen eine Broschüre über die Kosten des Südafrikanischen Kriege» publiztrt. In dieser Schrift wird auSgesührt. da im Oktober 1899. als der Krieg eben begonnen, der Schatzkanzler die Kosten auf 11 Millionen Psilnd veranschlagte. Schon im März 1900. bet der Einbringung des Budgets, wnrden aus den ursprünglichen 11 nicht weniger als 60 Millionen und am letzten Freitag hat Schatzkanzler HIckS-Beach als Antwort ans die Anfrage des Deputirten H. Lewis erklärt, eS lei vorderhand unmöglich. sest- zustellen, wie hoch die geiammtrn Kriegslasten sich belauien werden, bisher keieii unaeiähr 81,6 Millionen Piund gebraucht worden Die Liga der Liberalen bringt nun in Erinnerung, daß nach dem Abschlüsse des Krknikrieqcs im März 1856 der oamalige Schatz kanzler. Str George Cornewall Lewis, die gelammten Kriegs- auslagrn mit 76 Millionen festgestellt hat, daß somit der zwei jährige Krieg gegen Rußland weniger gekostet hat. als die noch nicht ganz anderthalbjährige Campagne gegen die zwei kleinen süd afrikanische» Republiken. Der Unterschied ist jedoch leicht zu er klären durch die gesteigerten Preise, durch die weitaus größere Ent fernung und durch die Thatinche. daß die im Krimfeldrilge von Seiten Englands aiisgeweiidete» Truppe» nicht die Halite der nach Südafrika enliendete» cmsmcichen. Demgegenüber macht freilich das Finanrblatt ..Investors Review" eine ganz andere Rechnnng ans, es schreibt: „Wen» wir die Kosten des bisherige» Feldzuges niedrig berechne», so kommen wir z» der Summe von 160 Millionen Pfund. ES ist möglich, daß die bisherigen direklen Ausgaben für die Armee dir vo» de» RegirrungSvertretern angegebene Summe darstellen. Aber nicht mitgezählt sind die ungezählten Summe», die für die krank oder verwundet Znrückkehrenden, oder für die Fronen und Kinder der im Felde stehenden Soldaten anSgegeben worden sind. Fern« sind nicht milgerechnet die Entschädigungen, die bisher sür die ungerechiserligten Beschlagnehmungen fremder Dampfer gezahlt worden sind, und dir »och ynnderlmcil größeren Entschädigungs summen. die von den fremden Negieinngen und von privalen Aus ländern reklamiit werden, ferner alle Zahlungen, die bisher für er folgte Lieferungen noch nicht geleistel wniden, welche Rückstände sich ans etwa 20 Millionen Pfund belaufen sollen Ebenio sind viele Millionen Sold nach rückständig, »nd endlich ist nicht mtt- gerechnet. was bisher an Wertben >n Südafrika zerstört worden ist. dir unbedingt ersetzt werden müssen Denn wenn auch die Buren sür Ihre verbrannten Farmen nicht entschädigt werden sollen, io müssen doch die Eisenbahnen und Bergwerke wieder kergestellt werden, zumal wo britisches Kapital in so hohem Matze betheiligt ist. Und wenn, wie es die Anhänger Ehamberlain's wünschen, der Krieg in bisheriger Welle sortacietzt w>rd. Io wird uns das „Geschäft" ffcheilich eine halbe Milliarde Pfund kosten." Türkei. In Salonichi dauern die Verhaftungen fort. Unter de» Verhafteten befindet sich der bulgarische Buchhändler Samardijees. dessen gelammte Korreipondenz beschlagnahmt worden ist. Auch in anderen Städten und Ouichaften Makedoniens sind viele Biilgaren verhaftet und in ihren Wohnungen Hausß chungen vorgenommen worden Das Gerücht von einem Dynamitanschlag gegen die Banque Ottomane in Konstantinovel ist völlig unbegründet. Die Botschafter Englands und Rußlands unlernahinen bei der Pforte Schritte, um die Aushebung der gegen Griechenland angeordncten Differentialtarife zu beschleunigen. Rumänien. In der Deputirienkammer verlas der Minister präsident ein Dekret. durch welcbrs das Parlament aufgelöst wird. Die Neiiwahir» für den Senat sind auf den 22.. 23. »nd 24 März, die Neuwahlen für die Kammer aus den 26.. 27. und 28 März neuen Stils angeordnet Die Kammern werden am 6 Avril neuen Stils wieder zusammen treten. Der Minister präsident »nd die übrigen Minister winden beim Verlassen der Kaninirr von dem Publikum, welches sich angesammelt hatte, lebhaft begrüßt. Amerika. Eln böler Skandal entstand kürzlich im Repräsen tant?,«Hause ln Walhnqton. Der Abgeordnete Fitzgerald von Massachusetts sing an mit der Forderung, daß. wenn Portugal den Engländern gegen die Bure» beste, die Zelt endlich gekommen sei. wo ver amerikanische Kongreß keiner Slnnpathie mit dem ver gewaltigten Burciioolk lauten Ausdruck geben müsse. Ihm folgte der New-Poiker Abgeoldnete S»l,er. der deuticher Abkunst ist, in derselben Tonart. Er meinte, daß die Vereiniaten Staate» die Neutralität verletzten, da sie den Verkauf von Waffen an dir Eng länder ,»ließen und er stellte Kitchener mit Weyler, Eduard VII. mit George IN. ans eine Stufe. Daraus erbvb sich der Republikaner Maho». um die Geschichte auszufrffchen. daß ein Burenkomltee, in dem Sicher den Vvrsttz führte, im vorigen Sommer 1200 Dollars für die Buren gesammelt, davon aber 1182 Dollar- versrühstückl habe, so daß nur 18 Dollars nach Transvaal geschickt werden konnten. Dadurch wurde Sicher in leidenschaftlichen Zorn versetzt Er stempelte diese Geschichte als eine gemeine Lüge, lein« Zeit zu Wahlzwecken «siniden von dem Sekretär des reviiblikanilchen Wahlausschusses Heath. der auch später durch Bedrohung mit rin« Verlenrnkniiig-Ilagr gezwungen woiden lei, zu widerrufen Zum Beweise, daß er anch mit Schmutz werken könne, ließ dann Sicher einen anonyme» Brief verlesen, in welchem Heath beschuldig« wird, de, Mitschuldige der knbanllchen - Postdesraudalinnen gewesen zu Irin und korrupter Welle die Depo niruna von StaalSgeldern in gewisse» Banke» vermittelt ,u haben. Darüber «hob sich ein wüster Skandal, der fast zu Handgreiflich keiten geführt hätte. Sicher «klärte, daß « sich für die Wahrheit jedes Wortes in dem anvnvme» Schreiben verbürge, und letzte es durch, daß letzteres dem SttzunaSorotokoll cinverleibt wurde. Am nächsten Tage wurde der Briet allerdings aus dem Protokoll ent- krnt. doch erst, nachdem Sicher von Neuem erklärt hatte, «mache »an, den Eindruck eine» vörsenmanS» Nachsatz macht dir ver» zum Ultimo. Die Einem der „Schlesischen Zeitung" zur Verfügung gepellten Privatbriefe eines schlesischen Landsmannes in Pretoria sind fol gende herzzerreißende Schilderungen zu entnehmen: Der Wohlstand ist durch die barbarische Kriegführung der Engländer völlig vernichtet. Würde der Frieden heute erklärt, so wäre noch Hoffnung, daß das Land nach einigen Jahren wieder ausathmet, vorausgesetzt, baß die Engländer die treulos und niederträchtig be handelten Buren, die ihr« Waffen niedergelegt und sich still verhalten haben, entschädigt. Aber die Engländer mögen es leugnen oder nicht, die Buren werden den Krieg bis zum letzten Blutstropfen führen, bis sie ihre Freiheit wieder haben oder Alle todt oder in Gefangenschaft sind. DaS ganze Land ist jetzt wieder sehr in Aus ruhr. In beinahe jedem Distrikt sind Buren-Kommandos. viel zu stark für daS verrottete englische Heer, das meist aus verrohten, »er lumpten und aufgeblasenen Lassen besteht. Die Behauptung, baß die Buren im Lande herumschivärmen, um zu plündern und zu brennen, ist eine der frechen englischen Lügen. Nicht die Buren thun das, sondern die Engländer selbst. Die Buren wissen gut genug, daß sie in offener Feldschlacht dem mit zahllosen Kanonen ver sehenen Feinde nicht Stand halten. Sie führen, immerhin noch brillant bewaffnet, mit Mauserczewehren und Moximgeschützen den Krieg in ihrer Weise und fechten um die Freiheit bis zum bitteren End«. Nur noch die besten, tüchtigsten Leute sind auf dem KriegL- pfade. Man schätzt sie aus 10—12 000 Mann. Bisher iyjar jedes Dorf, Bloemfoniein und Brandfort ausgenommen, in ihren Händen; sie mußten es wieder abgeben, sobald die Verstärkungen der Ena länder kamen, und was thun die Engländer? Der Distrikt Ventcrs- burq kann Dir davon erzählen. Bor zwei Monaten wurde die den Distritt durchschneidende Bahnlinie von einem Buren-Kommando durchschnitten. Die Folge war: 28 Farmhäuser in der Nachbarschaft wurden niedergebrannt und die Frauen mit den Kindern in's Feld gesetzt. Vor einigen Tagen bitte ich, daß fast sämmtliche Häuser noch niedergebrannt sind. Grund: weil die Buren noch scchien. Sämmtliches Vieh wird konfiszirt mit anderen Worten: Venters burg ist vernichtet. Ein zweites Beispiel: Faurcssmith wurde vor 3 Wochen von den Buren überrascht wobei angeblich die Einwohner der Wirthschaft den Buren geholfen haben sollen. Die Buren nahmen Gewehre »nd Munition der kleinen Garnison weg. er brachen den Geldschronk der Bank, entfernten die Gouvernements gelder — ober nur diese — und plünderten die Stores von zwei Engländern; später kamen Verstärkungen, die Buren zogen wieder ab/ Was war die Strafe? Sämmtliche 250 männliche Einwohner wurden nach Cehlon geschickt, die Frauen und Kinder in's Gefängniß nach Bloemfoniein und drei Männer wurden erschossen. Ein wei teres Beispiel: In der Nähe von Brandfort wurde in einem offenen Wagen ein Soldat am Abend erschaffen. In demselben Wagen saßen oder lagen noch einige Soldaten mit geladenen Gewehren. Es unter liegt gär keinem Zweifel, daß einem Soldaten sein Gewehr plötzlich losaegangen ist und dadurch der Soldat getödlct wurde. Die Schuß- verletzunä beweist es, ncttä benv: Buren waren überhaupt nicht im ganzen Distrikte vorhanden. Der englische Militärdoktor in B.. ein ganz kenntnißloscr Mensch, gab sein Gutachten dabin ab. dah der Mann durch eine Explosivkugel aus einem Mausergewehre verletzt sei. Die Kugel sei aus der Richtung einer Farm gekommen, die etwa 4 Kilometer entfernt war. Der Besitzer der Farm, ein hock- ehrenwerther Mann, befindet sich seit einem Jahre in der Gefangen schaft. Auf der ganzen Farm ist kein männliches Wesen. Am nächsten Tage zog e>n Trupp Soldaten aus B. heraus nach der Farm zu. Man machte bei dem schönen Hause Halt. Die Frau wurde herausgerufen und ihr mitgetheilt, daß binnen 6 Minuten das Haus medergebrannt werden solle; sie tonne noch retten, was sie Lust habe. Gerettet wurde natürlich nichts von der völlig bestürzten Frau. Wenige Augenblicke spater flammte das Haus aus, rohe Soldaten fielen über die Frau her, rissen mit Gewalt ihren goldenen Ehering vom Finger: der gehört der Queen! Die Nacht brachten die Frau und ihre 9 Kinder im Regen auf dem Felde zu. sich persönlich zum Träg« der Anklage», deren Untersuchung Heath, den mächtigsten Republikaner nächst Hanna, in'S Zuchthaus bringe» würde. Asien. Drei italienische Kriegsschiffe nahmen im Nimwd-Simd südlich von Ningpo Vermessungen vor. Die Mannschaften «richteten Baracken am südlichen Mer des Sund» - Nach Prlvatmeldung«, ist aus dem Peiho Eisgang ein getreten. Wie es heißt, sollen unverzüglich Dampfer von Shanghai nach Taku abgehrn. — Meldungen aus chinesisch« Quelle belogen. 6 Bataillone Vvn Duanchikais tollen »»ter dem Kommando des Generals Mei nach Singansu maffchtren. um dem Kail« bei der Rück,eise nach Peking als Vorhut zu bienen. Das von dem Pekinger „TimeS"-Korresponbenten im Auszug gemeldete russisch-chinesische Abkommen enthält noch folgende Bestimmungen: China verpflichtet sich, keine Truppen an irgendwelchem Orte zu halten, wo die Eisenbahn nicht fertig gebaut oder der Bau noch nicht begonnen ist. Die höheren Beamten, die an den jüngsten Unruhen die Schuld tragen, sollen degrodirt werden; Rußland wird sie namhaft machen. Rußland wird ferner bestimmen, welche Waffen die Polizeitruppen zu führen haben. Artillerie ist ausgeschlossen. Kein Angehöriger eines anderen Landes kann eine offizielle Stellung in der Mandschurei bekleiden. In der Mand schurei. Mongolei und dem chinesischen Turkestan dürfen keine Bahn-, Minen- oder andere Konzessionen an Angehörige anderer Mächte ertheilt werden. Auch darf China selbst keine Eisenbahn daselbst bauen. In der Umgebung von Niutschwang darf kein Lano- gebiet an Ausländer verpachtet werden. „LaffanS Bureau" meldet aus Peking: Oberst Shiba, der MllitärattachS der japanischen Gesandtschaft, besuchte die zum Tode vernrtbeilten Mandarinen und trank Chanwagn« mit ihnen. Chiksin sagte: „Ich weiß nicht, warum ich den Tod verdiene, aber wenn meine Enthauptung die Räumung Pekings von den fremden Truppen und die Rückkehr meines Kaisers zur Folge hat, sterbe ich gern: ich sterbe als Patriot." Afrika. Dem „Reutn'schen Bureau" wird au« Tripolis vom 27. berschtet: Gegen den Sultan von Wada 1 ist ein Aufstand aliSgcbrochen infolge 11 Hinrichtungen, die Von Ihm angeordnet worden find. Achmeo. ein Sohn de« verstorbenen Sultan- Ali, wurde von den AusstSndiichen »um König au-gerufen. Die ^nrn^osen ^ "" halbem Wege zwischen Tust und Wadai Au« London wird gemeldet, daß dort offiziell bekannt gemacht worden sei. «otha Hab« sich ergeben. Daraufhin seien die Minen«urse bedeutend i» dte Löhe «.«gangen. (Bestätigung bleibt abzuwarten. I" '— — * "' - ^ - Kunst und Wissenschaft. s In d« König 1. Hofoper geht heute Abend Nicolai'S komische Ov« „Die lustigen Weib« von Windsor" in Scene, während das Königl. Hosschaulviel Gerhart Hauvtmann's Märchendrama „Die verßmkene Glocke" zur Ausführung bringt. -tz Im Residenztheater beginnt heute Abend Herr Felix Schwciqhoser sein Gastspiel als „Steinklopferhanns" in der Komödie „Die Krcuzlschreiber" von Anzengruber, die nur vier Mal aufgefühlt werden lann. 1 Heute Abend findet im Gewerbehaus das mehrfach er wähnte große Orpheus-Concert mit Orchester statt. Be ginn halb 8 Uhr. -f Fünfte Prüfungs-Aufführung des Königl.Kon- servatoriums kHammer'S Hotel). Gleich den vorangcgangcnen gestaltete sich auch dieie weit draußen im Osten abgehaltene Prüfung zu einem Ebrenzenaniß für Lehrer und Schüler. D« reichlich gespendete Beifall, denen Zweckmäßigkeit bei solcher Ge legenheit man übrigens bezweifeln kann, möge die Geprüften er muntern. nicht aber bernkige». Der Wahn, fertig zu sein, wett man zu gefnllen scheint, wäre der vrrhängnißvollste. dem sich ein Kunst,ünger hingebe» könnte. Er hat sogar schon Meister zu Falle ged,acht. Vvn den instrumentalen Leistungen erwiesen sich als die reifften die Wiedergabe» zweier Duos für Klavier und Violine lSoiiatewälze von Scharwenka und Rheinberger), sehr lobenswert!) gespielt von Frl. Dreiinen (Klasse Rappoldi-Kahrer) und Herrn Schildbach (Klasse Rappoldi), Gesammtkloffe Remmele, iowie von Frl. v. Andrian-Werburg (Klaffe Schulz-Beuthen) und Herrn Metz»« (Klasse Lange-Frohberg). Gcsammtklassc ! Fuchs. Gegenüber dem vollen, ausdrucksreiche» Ton der die Depo- Heiden technisch wir musikalisch gediegen geschulte» Pianistinnen batten es die beiden Geig« nicht lrickt. sich zu behaupten, er setzten aber daS. was ihnen etwa noch an Kraft der Bogensühruiig gebrach, durch Sicherheit und Wohllaut. Mit aulem Anschlag und inner« Hingebung trug Herr Göllner (Klasse Renk) eine Chopin'iche Ballade ttls-ciur) vor. während Herr Hentschel sich am Cello als ein talentirter Schüler Meister Grützmacher's erwies, gewandt in Ausführung von Doppelgriffen und anderem glänzenden Beiwerk. Wackere Anläufe in der Behandlung der Klarinette zeigte Herr Schöbe! (Klasse Gabler); aus Berfeinerunader höheren Lagen wird er beionderen Fleiß verwenden müssen. Von den sich vo,stellenden Sängerinnen »«dienen vor Allem drei Schüleriiien von Frl. Sievert Aufmunterung zum Weiterstrrben, die Damen Üblich. Grosser und Brown. Allen gemeinsam war eine höchst sorgfältige, der Natur ihr« Stimmmittel angevaßte Schulung, ins besondere eine vortreffliche Ausbildung ihrer Kopstöne. Frl. Gross«, die Brahms, Grommann und Grieg sang, verspricht zu folge ihrer schönen, ieelenvollen Stimme eine tüchtige Liedcr- sängerin zu werden, wenn sie eine nur noch voriibergebend ons- trrkende Neigung zu gaumigem Tonansatz überwunden haben wird und einen größeren Zug in den Vortrag wird legen können, lieber einen sonoren Sopran voll Weichheit und Tragfähigkeit vertilgt Frl. Üblich, welche Lieder vo» Ienien. Dessau« (Svanisches Lied) und Mattausch, eines Schülers der Anstalt, mit Erfolg zu ver innerlichen bestrebt war: auch ihr ist eine Dosis feurigen Tem peraments zu Würstchen. Frl Seyboth endlich (Klaffe Orgeiri) fand sich mit Elsa's Traumerzähluna aus .Lobeugrin" ab. wie sie eben konnte: jedenfalls hinderte sie auch Acngstlichkeit an einer be- « H. friedigender«, Löliing ihrer schweren Aufgabe. Klavierbegleitungen sübrten von Schülern Herr Senior (Klaffe Tyioir-Wolss) und Herr Bliimer (Klaffe Schulz-Beuthen) tadellos ans. Neben diesen musikalischen Leistungen hörte man noch eine rhetorische. Frl. Fischer (Klasse Winds) sprach warm und gut charakterisirend das Halm'schc Gedicht: „DaS Kind d« Wittwe". —v. -f Das Königl. Konservatorium veranstaltet nächsten Donnerstag, Abends halb 8 Uhr, im Vereinshaus tcin 6. Prüf ling s - C o n c e r t mit Orchester. f In der Friedenslirche i» Löbtau findet am Bußtag (6. März) Nachmittags halb 4 Uhr ein Kirchen-Concert zum Besten der Gemeinde-Diakonie statt, welches vom „Freiwilligen Kirchenchor" veranstaltet ist und bei dem hervorragende Kräfte als Solisten Mitwirken. Zum Bortrag gelangt das Oratorium von Mrndelssohn-Bartholdy „Paulu s". Als Mltwirkende sind ge wonnen worden die Damen Frl. Melanie DIetcl und Margarethe Bruck. Coneert- und Oratorlen-Scingerinneii. sowie der Königs. Hofopenisänan Herr Schmufs und Concert- und Oratoriensänaer Herr Ed Mann, ferner zur Orchesterbegleitung Mitglieder d« Trenkler'schen GewerbehauSkaprlle. Die Leitung deS Concerts liegt in den bewährten Händen des Herrn Kantors Paul Schädel von der Friedenskirche. s Der große belgische .Möbelkünstler" Henry van d, Velde, d« zum ersten Male auf der 1. Internationale» lÄrnst» üng mit dem ominösen t ansslellung Dresden 1SV7 mit kunsl Vo»
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