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k . s - * »WWWWW« Heknze replicirte und behauptet, daß der Humor nicht ihn Diebstahl, sondern in der Vertheidigung liege. Herr Kuntzsch wahrt sich entschieden daS Recht der Vertheidigung, da- In teresse seines Schützlings mit Humor oder Ernst zu schützen. Nur der Vorsitzende habe das Recht zu derartigen Zurechtwei sungen und er protestire gegen derartige Kritiken. Das Urtel lautete nach langer Verhandlung auf I Jahr und 11 Monate Zuchthaus, wovon 1 Monat als durch die Untersuchungshaft für verbüßt angerechnet wird — Am vorigen Freitag wurden die von Breslau in Görlitz ankommendcn Pcrsonenzüge durch Polizeibeamte sorgfältig revi. dirt. Wie man hörte, handelte cs sich darum, eine junge Polin, angeblich die Überbringerin wichtiger revolutionärer Schriften an ein Polen-Comitv in Dresden, deren Ankunst vorher tele graphisch signalisirt war, zu verhaften. Wie der „Göll. Anz " vernimmt, hat die Polizei auch am Sonnabend ihren Zweck erreicht. — Zur Vertilgung der ebenso lästigen als gefräßigen Raupen sind bereits vielfache Mittel, meist jedoch ohne großen Nutzen, in Anwendung gebracht worden. Ein Privatmann hat dagegen seit »rohren Jahren ein Mittel mit dem günstigen Er folge angewendet. In irgend eine Pfanne oder beliebiges Ge fäß mit glühenden Kohlen wird pulverisirtes, mit etwas Schwefel pulver vermischtes Harz geworfen, in der Weise, daß der auf stcrgcnde Rauch in das Loubwcrk desjenigen Baumes dringt, auf welch.m sich Raupen bc finden, Die meisten der Thiere fallen todt herunter, die etwa darauf zurückbleibend.n sind eben falls getödiet S lbstverständlich hat das Vertilgungsverfahren bei herrschender Windstille den meisten Erfolg. — Zwei dem Tode sehr nahe gewesene Polen, ein Guts besitzer aus Warschau und ein Seifensieder aus Szynumai be fanden sich dieser Tage in Dresden und verkehrten in einer hiesigen vielbesuchten N-stauraiion. Dort erfuhr man über ihr Schicksal die etwas unwahrscheinlich klingende Mittheilung, daß die Beiden bereits in den Händen eines russischen Henkers ge wesen, der den Todesact an ihnen zu vollziehen hatte. Sei es nun, daß Mitleid oder eins Hand voll Gold den Hängeflrick von der Hand des Henkers dermaßen locker um ihren Hals legen ließ, daß sie blcs scheu todt waren und später wohlbehalten m's frische L<b n zurückzek.hrt das Weite suchen konnten. Wie wir hören, soll ihnen hier auS naheliegenden Gründen der Aufent halt nicht gestatt,t und sie vielmehr über die diesseitige Grenze gewiesen worden s in. — Immer wieder kommen Beispiele von Nachlässigkeiten vor, denn sich Fitere? von Schlachtvieh schuldig machen. So geichah es vcrgestcrn auf der Königsbrückerstra^e, daß ein sol cher Führer eimn Ochsen nicht ordentlich gefesselt hatte, infolge drss n rer Ochse durchging. Es gelang dem Führer desselben, auf d-rs'lb.n Straße seiner zwar wieder habhaft zu werden, allem auf der Thcr.sic: straße wiederholte sich der Vorfall. Dort ging der Ochse abermals durch, und jetzt wurde es nun mir Hufe eines dazrigekcmmen rothen Drenstmanns möglich, den Äuereiß r wieder zu erlangen und zu fesseln. Der Dienstmann jagte ihn dort in ein Gehöft, und nur dadurch gelang es, sei ner habhaft zu werden. — Ein Vergnügen, bas vorgestern von einer Anzahl Un teroffiziere auf dem Waldschlößchen veranstaltet war, nahm in sofern einen höchst bebau rllchen rGsgang, als ein junger Fourier so unglücklich die Treppe zum R.stauurtionslolal heräbstürzte, daß^ er dadurch nicht nur einen Schlüfsilbeinbruch erlitt, sondern auch nrch die Kugel sich aussiel. Die Folgen dieser Ver letzungen sind vorläufig umsoweniger zu übersehen, als dieselben erst am andern Morgen richtig erkannt worden sind. Der Verunglückte befindet sich dermalen im Garnisonshospitale. — Auf dem Schuman,'schm Umbau in der Hospitalstraße verunglückte vorgestern ein Zimmergeselle dadurch, daß ein Bal ken aus dem zum Aufziehen desselben dienenden Tau sich ab- trennte, herabstü'zte und ihn bedeutend am Kopfe ve.letzte. Muthmaßlich hat Le-:. Verunglückte dadurch einen Schädelbruch erli t-'N. Der Unglücks,all ist vornehmlich dadurch herbeigeführt Worden, daß der Zimrsiergeselle den Zuruf seiner Mitarbeiter. ' "zuweilen, als der Balken herabflel. infolge seinei Schwer-, .... . - - - »nO M nicht verstanden hat. Der VerlMgwckteheW Gchkott« »n, ist SO Jahr alt und wurde in die Diaconissen-AnMlt gebracht. e - In Folge fahrlässigen Umganges mit einem brennen den Lichte Seiten eine- Kellners, der in einer Restauration am Allmarkte eondilionirte. ist vor bereit- mehreren Tagen in der Kammer, in der die Kellner schlafen, ein Deckbett in Brand grrathen. Glücklicherweise hat der Kellner selbst, der da» Feuer veranlaßt, dasselbe noch rechtzeitig wahrgenommen und ohne fremde Hilfe sofort erstickt. - — Ein Paar Pferde, die einem Eisenkahnrollwagen vors gespannt waren, gingen vorgestern auf dem Obergraben durch, kamen bis auf die Nhänitzgasse und fuhren dort mit der Deich- el des Wagen» in die Fenster eine- Kaufmann-. Es gelang dadurch, sie daselbst zum Sieben zu bringen. - Im Hofe eines HauseS in der Schloßstraße hatte seit mehreren Jahren ein Schwalbenpaar sich häuslich niedergelassen, an einer Stelle, wo Niemand incommodirt wurde, und war edrS Frühjahr zur Freude der Bewohner wieder eingezogen. - Der jetzigen Inhaberin der zweiten Etage mochte Wohl aber ge rade dieses unschuldige Vergnügen ibrer Hausgenossen m ß ällig sein, denn ein anderer Grund läßt sich kaum finden, indem sie das Nest zerstören und an dessen Stelle eine todte Maus hän gen ließ Die Schwalben hatten sich kaum aufs Neue wieder , eingerichtet und flattern nun ängstlich um die zerstörte Ställe. — Wie die-„Weiß. Bl." melden, sind die drei Maurerge» eilen, welche in den am 12. d. M. vom Feuer heimgesuchten Gute in Sebschütz schliefen und Brandwunden davon trugen, alle drei, der Eine alsbald, die beiden Andern aber nach tage langen Leiden gestorben. Sie hatten sich bereits unbeschädigt aus den Gebäuden geflüchtet und waren, um ihr Handwerks» , zeug auS einem brennenden Schuppen zu holen, von herabfallen- -en brennenden Strohschober» getroffen wordm. Angekündigte Gerichtsverhandlung: Heute den 20. d. M finden folgende Verhandlungstermine statt: 9 Uhr: Gotthelf August Schwarz wegen Unterschlagung. 10 Uhr: Carl Gottlieb Scharfe wegen Diebstahl. 0.1 Ubr: Gericht», amt Radeburg. . Ernst Gottlieb Wätzolvt wegen Fschdiebstahl. j12 Uhr: Privatanklages des vr. pkil. Reinhold Klose wider den Literat Leonidas v. Blummer hier. 12 Uhr: Unter Aus» chluß der Oeffentlichkeit, Privatanklages. der verehl Johanne Lutz wider Oswald Gustav Lutz und Genoffen. Vorsitz Ger., Rrh. Ebert. Mopgen den 21. d. M. 9 U:r: Geheime Sitzung wider den Schnhmachermstr und Viciualienhdlr. Carl Friedrich Gustav DeiS wegen Knzucht mit Kmdern. Vorsitz. Ger.-Nath Einert. TageSgeschichte. AuS Frankfurt a.sM., vom 19. Mai, ist dem Dresdner Journ. gestern Abend während des Drucks noch folgendes Te legramm (anscheinend auS osficieller Quelle) zugegangen: Die Nachricht der „Frankfurter Postztg " über die Londoner Confer, enz ist falsch. Der BundcSbevollmächtigte hat sich nach heutigen authentischen Nachrichten aus London gegen jedwede Verbindung mit Dänemark überhaupt erklärt, letzteres aber die Personals union verworfen. (Die „Frankfurter Postztg." hatte aus Wien telegraphisch gemeldet, die in der Conferenzsitzung am 17. Mai vorgelegten österreichisch-preußischen Präpositionen verlangen voll, ständige Autonomie der Herzogth'-mer, Personalunion und ma» teii-lle Garantien. Dieselben enthalten eine Wahrung de- Standpunktes des Deutschen Bundes in der Sucres sionsfrage, weshalb auch Herr v. Beust ihnen seine Zustimmung gegeben haben soll.) Ueber die Sprengung der Festungswerke von Fridericia schreibt die „Fl. Nordd Ztg" von dort unterm 0. Mai: Nachdem am 3 d. M. die Bastion ü an der Nordseite de» Lagers versuchsweise gesprengt worden war, ließ man gestern die der vier übrigen Bastionen aufflirgen. Zu 2 Uhr Mittag- war die Zerstörung angesagt und es hatten sich übet, hundert Offiziere asS, Zuschauer eingcfunden. Feldmarsch^ll-Akütenar t Graf Neipperg ließ bei jeder Bastio» rin HoMznal gebrn,i: ' welche- von den in der Blockhäusern der Werke stehende