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Dresdner Nachrichten : 30.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 12 [i.e. S. 13]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-30
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.10.1874
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— L,rei>ir«e» F»«l,rlell»tvn. 8o!ts II. — Vreitiig, ckon »0. Oktober 1874. formal läßt sich diese Lösung nicht hsrbeisühren. Die bloü for male Abwehr macht eck nicht. Im Gegentheil, ich biir der Mei nung, je mehr „mir sich damuf bcschranlt, blos die Soeialdemo- tratie niederzuhalten, je mehr in?», nur die Erhaltung des Be stehenden voranstellt, je mehr man davon absieht, auch positive, bestimmte politische Programme zum Ausdruck zu bringen, je mehr läßt mit der Verflachung der politischen Parteien ge geneinander das politische Interesse nach, je weniger Teil nahme begegnet den Mahlen, M. H.! Die Frage, warum die Betheiligung an den ReiehStagowahlezi so viel zu wünschen übrig läßt, liegt überhaupt viel tiefer. M. H.k Sollen die Aeichü- tagSivahlen zu einem guten Resultate sichren, so bedarf cS eines großen Aufwandes an .ilrast und Intelligenz, um diese Wahlen vorznbereitcn und dnrchzufichren. Diesen Aufwand zu machen, entschließt man sich nur, wenn die Wahlen selbst eine entsprechende Bedeutung haben. Und eilte entsprechende Bedeutung haben die Wahlen nur, wenn der Reichstag eine solche Bedeutung hat. Man giitg bei dem allgeinrinen Wahlrecht im Jahre Itt ist davon aus, daß der Reichstag maßgebend sein mußte sur die Richtung der deutschen Politik und der deutschen Gesetzgebung. Ist dies gegenwärtig der Fall? Nichts weniger als vollständig. Viele Gesetze sind allerdings zu Stande gelommen. Aber steht in den Gesetzen dasjenige, was die Majorität der Gesetzgeber gewollt hat? Mit Nichten! Wedcr im Preßgesetz, noch im Strafgesetzbuch, noch in anderen solchen wichtigen organischen Gesetzen sind die Forderungen der Majorität voll zum Ausdruck gekommen, es ist nur so viel zum "Ausdruck gelommen, wie die Regierungen haben gelten lassen wollen, und sie haben soviel gelten lassen wollen, als ihnen das Gesetz für ihr eigenes Macht-Interesse wcrlh war. Immer haben also Kompromisse geschlossen werden müssen zwischen dem Interesse an einer besseren Gestaltung vom freiheitlichen Standpunkt und -wischen dem Ma.chtinler- esse der Negierung am Zustandekommen des Gesetzes, solche Gesetze, an deren Zustandekommen die Regierung lein Interesse hatte, sind überhaupt nicht zu Stande gekommen. Ich erinnere blos an die Forderung wegen der Diäten der Abgeordneten, ich s erinnere an den Gesetzentwurf, den die. Mecklenburgsche Ver ! sassungssrage losen sollte, an das Gesetz über die privalrechttiche > Stellung der Vereine u. dgl. m. Ai. H.! Cs sind darum vieles in den deutschen Reichstag gelommen, die enttäuscht wieder her ! ciuSgcgcmgcn sind, weil sie eine andere Stellung dieses deutschen s Reichstags erwarteten, als sie gesunden haben. Was sich bei. dem einzelnen Wähler vielleicht in den schlichten Worten äußert»! „Es nutzt ja doch nichts, Fürst Bismarck thut ja doch, was cw will" — davon begegnen wir leisen "Aallängen schon bei den Ab geordneten in dem Entschluß, von dem Reichstag zurückzutreten. Alan sagt, der Candioaleiimaiigel liegt an dcn mangelnden Diäten. Gewiß, in, H., die Bedeutung dieses Fehlers wird noch vielfach unterschätzt, aber nur deshalb fällt dieser Punkt so sehr ins Ge löscht, weil dadurch die persönlichen Opfer so groß werden, während doch auf der anderen Seite die Bedeutung des einzelnen Reichü- tagsabgcordneten und der Reichstagsmajorität im Ganzen eine nicht entsprechende ist. Dadurch entsteht eben ein Mißverhältnis!. M. H.! Ich null durchaus nicht loben das Mindermaß an Theil- nahme am Reichstage im Volke. Wir müssen im Gcgenthcil suchen mit aller Anstrengung über einen gewissen todten Punkt im Kreislauf eonstitntioneller Entwickelung bald fortzukommen. Aber — wie andererseits schon der alte Dahlmann seine „Politik" einleitete — „man soll die menschlichen Dinge nicht belachen und nicht beweinen, sondern soll sie zu verstehen trachten." Heben wir den deutschen Reichstag, so heben wir die Bedeutung der Wahlen und sichern den Wahlen diejenige Dheilnahnie, die ihnen Roth thut. M. H.! Diese Stellung des Reichstags droht in der nächsten Zeit eher schwächer zu werden, älS starker. Das dürfen wir uns nicht verhehlen, daß, wenn die organischen Gesetze im Wesentlichen zu Stande gekommen sind, die den Nahmen der Eompetcnz ausfüllen, dann dag Interesse der Regierung an neuen Gesetzen überhaupt in hohem Maße abgcschwächt ist. Mit jedem neuen Gesetze macht sich der Reichstag im Sinne der Negierung für dieselbe überflüssiger. "Hört! hört!) M. H.! Wir werden natürlich immer das Be streben haben, die Gesetze weiter sortzuoilden, zu verbessern, aber dasselbe Interesse, die einmal vorhandenen Gesetze weitoo zu viloeii. ist auf der Negierungsseite nicht immer in demselben Maße vor handen. Sie kann viel leichter mit den einmal vorhandenen Ge setzen auSkommen, als cs dem Volke möglich ist. Diese Erfahrung haben wir ja in Preußen Jahrzehnte hindurch gemacht, wo man auch die dringendsten Forderungen der Volksvertretung nach Re form-Gesetzen abwics. Dieser Umstand, daß das Interesse an der Gesetzgebung auf der Seite der Regierung ein geringeres ist, kann in einem normal constilutionellcn Staate nur ausgewogen «erden durch ein entsprechend starkes Recht der Volksvertretung in Bezug auf Geldbewilligung. Hier ist der Punkt, wo die Rcgierungen am Zustandekommen, sei es des Etats im Ganzen oder seiner ein zclncn Abschnitte, ein stärkeres Interesse haben, als in der Regel die Volksvertretung. Hier muß also der Ausgleich gesunden werden, hier liegt das Gewicht, um auch den Gang der Gesetzgebung in der jenigen Richtung zu erhalten, die den Volksanschauungen entspricht und darum, m. H., ist das Audgetrccht der Angelpunkt der gan zen constitutioncllcn Entwickelung und wer dieses Recht! schmälert und untergräbt, der untergräbt die con stitutionellc'Vcrfassung, der steuert dem Absolutis muS zu! (Lebhafter Beifall). Darum das Bestreben der Negierring, immer das Budgctrecht zu beschneiden. Hier liegt auch die Bedeutung der Militärfrage, die dieses Frühjahr sich abgespielt hat. Allerdings, diese Frage hatte ja auch ohnedies ihr Gewicht. Es ist ja doch nicht gleichgiltig, daß fortan so und so viele Mann mehr als bisher bei jedem Ba taillon 3 Jahre statt bisher 2 Jahre zu dienen haben werden, daß! dadurch der Aufwand für das Heer sich steigert. Tie tiefere Be-. deutung der Frage liegt aber auf der constitutionellcn Seite. Wenn der Reichstag an Geld oder Mannschaften von vorn herein auf län gere oder gar auf unabsehbare Zeit Alles bewilligt hat, so hat die Regierung von ihm nichts mehr zu fordern, die Stellung des Reichs tages ist darum eine schwächere, die Stellung der "Regierung eine stärkere. Dadurch unterschied sich dieses Militärgesetz von anderen Gesetzen. Andere Gesetze macht man auf die Zukunft oder ans längere Dauer in der Meinung, daß die.Anschauungen über die Materie für die nächste Zukunft feslstehcn. Dieses Militärgcsetz ist gemacht worden, weil man fürchtete, bei einem künftigen Reichstage würde diese NothwendLgkeit einer Friedenspräscnz von 400,000 Mann oder einer dreijährigen Dienstzeit nicht so fest stehen wie bei dem gegenwärtigen. Dieses Militärgcsetz ist nicht gemacht worden gegen Frankreich. Nein, m. H., das ist gemacht morden gegen das deutsche Volk, gegen den deutschen Reichs lag. (Bravo!) In diesem Milltärgssetz lag der ksardinalplinkt nnlerer po litische» Entwickelung, und darum kann man an keiner Frage. so gut ven Werth der einzelne» Parteien nicsscn, wie an dieser Frage. Gestatten Sie mir daher, daß ich an diesen Punkt eine. nähere Sklzzlrung wenigstens dcrlcnlgcn Partei ankuüpie, die in diesem Militärgesctz den Ausschlag gegeben hat, die »atio »alliberale Partei. M. H., die natlouatliberale Partei ist keine einheitliche, »arum kann auch uiiicre Stellung der natio nalliberale» Partei gegenüber keine cllweilliche se>». Die na- tionaltibcrale Partei zeriällt in trci. Richtungen. Ich glaube, diese drei Richtungen nicht besser kennzeichne» zu könne», als intt de» Worte» des Abg. Lasier, die er eben zur.wcnnzcich- nung seiner Partei bet der Beratbmig des Militürgeieocs sprach. Herr Laster sagte: „De» Einen von uns wäre die Rc'glerungs- Vorlage die licbüc gewesen. Vrn einem sehr großen Thcll mci »er Parteigenosse» tari ich versichern, daß er vielleicht am leb ten Ende, u in dcn Streit ni eb t g a n z g ege» di c R c - gier u n g e n t s cb cidc» zu lassen, >ür den I gestimmt > hätte, und dies wäre wahrscheinlich die Aschrheit meiner Parici- gcnoiie» gewesen, avcr diese Mitglieder hätten v e r > ch leben- g radig mit schwele m H crzc n l ies geckan und sie hätten in sich die Vebcrzengung sort bewahrt, da» einzeln be trachtet der Beschluß nicht zu lcchtstriigcn sei, und caß er nur der Gesammtlage zum Ovler gebracht werde. Endlich gab cs eine "Anzahl Männer auch in unserer Partei, wclcl^ wohl für eine Zelt lang, solange die jetzigen Vcroältuissc obwalten und die Me,stücktest eines ."Uicgcs inebt außer Gcstct'lsweite liegt, »ud so lauge der Uebcrgang aus den »ltc» ungesunde» Zustande» zu gefunden Znsläuden dauert, clucii Thcst des parlamentarischen Eoutrotrea.ls inspcudi- re» wollte, aber sclbtt unter dem Druck der Voltt mcimmg sich nicht hcrbcilasse» konnte, das Budgetrechl so ciuzurichteu, da» iür die Militärverwaltung tort und >e»t der "Anreiz hätte Vorbauten sei» müsse», »och weitere "Ausnahmen von dem ge- mclngiltigcn Veuäiffungszttstand zu erlangen und endllch das gesammte Militärwcscn aus dem coustitulionellcn Rahmen ans zuschlicßcn. — Denn dies, m.H„ wäre das letzte Ziel gcwcjc»." Al. H., die IctzlcrcRichtung ist diejenige, der terHenrAbg. Lasier selbst angebört und die uns am nächste» siebt, n.g ec, meine ich selbst, als diese Richtung dcn beiden anccecii Rich tungen der nalionalliberalcn Partti selbst siebt. M. H., diese Partei batte mit unö in dem Militärgcsctz am Amang in glei cher Linie gckämpit, sic hat durch ihren Einguß eine Zit längs auch die beiden andcrenRichtungen dcrnaiconalliberalc»Partei! zmü.igcl alten, wie haben noch bei der Lchlniwerattmng in drG Eommiffion mit der gelammten natlonalllocralcn Partei i»! einer Linie gestimmt. Diese w.stionastibcraw Nttchlnng l at aber die anderen von dem "Augenblick an nicht mow ienawasten rer- s mocbt, a!S Fürst Bismarck persönlich aus die Buhne trat, sein' W-ori dazwischen war! und die »aiue Belegung zu Gunsten des Milikärgeictzcö von oben herab mit dem größten 'Nachdruck' acraugirt wurde, da schmolz diese Laslmcne Partei immer incbr nnd mehr zusammen. Es war, wie der Abgeordnete Dernbncg es sc'incn Wählern auseinander»».»»:, -»letzt uue »och eia kleines .Häuslein gcwcicn, was übrig blieb.'TiOes Hämlem bat aber doch schließlich vcrnwcht, d»e "Annahme der Rogiceuagsvortage z« verhindern: sie ist es im Staute gewe sen, durch dcn Rüclhail der Fortschrittspartei, weil es zwei-OI hast war, ob bei dem Widerspruch der »zerischritteparcc! und dieses Unten Flügels der Nalwnaliibcralen die Majorität wir. die Regierungen noch sicher gewesen wäre. So lam man zu! einer Eapitntalion ans 7 Jahre. Ai. H., der Unterschied zwischen uns, der Fortschritts partei, und dem Laoker'sche» Thcil der Ratio, aiiiberwc»! liegt weniger i» dem Progran»»», weniger in d,n letzten! Zicicn, die >oir scslsiellcn iür die slaatttehe c-»>w>ckcit>ugtz cs liegt auch nicht darin der Unterschied, dasj cs seinej Sciie gleichgiltig wäre, was sic von Freibeilsrechten de-' hält nnd nicht behält. Der Unterschied liegt in der Geneigt- j beit dieses Flügels, Veriaß'imgsrecbte, die wir schon besitzen, j zciiwciilg zu „suspendiren"; — er liegt in der UMeOck..tz!nig,» als ob man ein Recht snöpendircn tennic, ohne cs in scnicm! Wcsen anzugrciicn nnd es deshalb auch ani die Dauer zu schädigen. (Lehr richtig!» Von diesem Standpunkte aus hm inan ichon bei dce norddeutsche» BundcöocOannng sia, an. zcltwcillge Suspension eingelassen. Alan tu avcr dann ge- ! zwungcn gewesen, well inzwischen daS Recht selbst durch "Außcr- traitsetzung geschädigt war, nach 4 Iabren, im Ial-rc lü»>7, diese Suspension wieder zu erneuern, und dann ist cs endlich dazu gekommen, daß jetzt diese Festsetzung aus 7 Jahre gclroi- sen worden ist. Ai. H., der Unterschied zwischen uns und der linke» SOG der Rattdnallibcrale» liegt scrncr darin, wie wir in her Vcr- tbeidigung dcrcits cciooidcncr .'licchtc, auch im "Angriff aus- schädliche Zustände uns auch ni.l t zeittocllig hemmen taffen in i gleichem Maße dur.N die Peisönlichkeit des Fürsie» Reichs kanzler, wem» unsere Grundsätze in Frage komm men. Al. H., iveiin wir das Institut der oniciösen Presse, wie es in "Zrcnßcn unter der Leitung des Fürsten sich ein-! wickelt hat, iür verderblich halten, so greisen wir da.S Inslstut an, mag taü dem Fürsten Bismarck gefalle» oder nicht, während die Aattonaillbcrale» iw günstigen Falle zu unser»» Angriffen schweige», ocee eine zweideutige Haltung einnchmcn, die wlbn ais V.ethcitigung des Systeyio ausgc-cgt werken kann. Wenn wir der Memung sind, daß der Oberpräsidcnt in Etta"- Lotbreagc» eine Machtvollkommenheit besitzt, die er selbst sur die Zustande in Elsaß-Lothringen nicht bcdari,' so cnlieblagcn wir uns nicbt. deren Rothwcndigkcit einer Untersuchung zu nn. tcrzlelcn. Ist eine solche Untersuchung durcl" eine Eommission bcanttagt, so stehen ivir nicht von dem "Anträge zurück, sobald der Fürs! Bismarck sein Mißfallen zu diesem Auttage zu er kennen gicbt. Ai. H., ivir verkennen ja nicht die Bedeutung des Mannes, dem die Leitung der deutsche» Geschäfte ander- kraut ist, wir verkennen keinen "Augenblick, daß dieser als der erste Baumeister an dieser deutschen Vetiasstnig einen Einfluß besitzt, den lein Raciffölger in demselben Aianc besitzen wild, mag er von dieser oder scner Partei genommen werden. Weil ec di.sen Einsliiß besitzt, kann er Manches leichter übcrwindcn, waö sich ih n cntgegenftellt, als eS sonst der Fall wäre. Wi> > nehme» ans diesem Grunde in der sbat viel persönliche Rück sicht. Meine Herren, antworten könne», daß wie würden ivir cs sonst vor der Mann, der die oberste Lest- ! uug der Geschälte in Deutschland bat, der allein vcrant-> wörtlich ist, den größeren Lbcil des Jahres, den größere» wbcii - der RcichStagsicssion anßcrbeilb desAiiitelvnnktcsdcrGcschäste! weilt t Das ist, an und iür sich dctrachlet, ein Zustand, de» - inan unter normalen Verhältnissen nickst clninal bei einem deutsche» Fürsten iür statthaft erachten würde. Wenn wir gleichwohl darüber nicht Beschwerde führen, so geschieht es, well wir uns sagen: daS, was der Geschäftsgang durch diese Ent- serntbaltung cinbüßt, gewinnt er andererseits dadurch, raß schon der bloße "Raine Reibungen In der Leitung der Staatsgesehästc i ausschlicsit oder vermindert, die bei einem andestenReichskanzler! Antreten würden, auch wenn er stets in Berlin weilte. Rehme»! wir solche persönliche Rücksichten, so gehen wir doch dabei nie . malS so weit, daß ivir ihm wirtliche G r u » t s a tz c, Ucbe r-! zeug» »gen znm Dpscr bringe», sei cS ani die Dauer, sei cs! ans Zelt. M. H., wir lAwcn doch unsere Ncbcrierigungcii. unsere Programme nicht, wie man Privarcigenthnm besitzt, daü man^ mligcbcn oder bebalic» kann, sondern wir haben sic, weil nach! innerer "Ansicht die deutsche Entwickelung am beiten nnd am l sichersten gefördert wird, wenn sic diejenige Richtung nimmt, die in innerem Programm, in unsere» Grnndiätzcii vorgczeich i net ist. Des deutschen Vaterlandes willen halten wir an un scrc» Programmen fest, eben um des deutschen Vaterlandes! willen können wir auch der bcdculcndslc» Persönlichkeit willen l nicht die zilkünstsge Entwickelung der deutsche» Verhältnisse in Frage stellen lasse». lBravo tt Enticrntcr wie der vornhin sklzzirte linke Flügel siebt uns! die mittlere Richtung der Nalionalliberalcn, diejenigen, welche! nach de» Worten LaSkcr's der Regierungsvorlage nickst znge-! stimmt hätten In der Ueverzeugimg ihrer Richtigkeit, sondern weil sic glaubte», der Gesammtlage ein daucenkcs Oi ser, wenn, auch mit mehr oder minder schwerem Herze», bringen zu min sen. Diese »lltttcre Richtung bat ihre Haltung dem Gcsc'e! gegenüber verändert von dem "Augenblicke a», wo verbreitet! wurde, daß, wen» reine Einigung zu Slande käme, Fürst Bis-! marek von rer Leitung der Geschälte znrücklrclcn würde. Ihr sielst also die angenblicklschc Persönlichkeit de? zeitigeiw Reichskanzlers höher, als die Entwickelung der deutschen Ver hältnisse auch a»s die D g u e r. Dadnr-1' »istersthesce! ist lick von de» anderen »alionalliberglenFreunden, die nur zeitweilig suspendiren wollen, während es ihr auch nicht daiaus auldinun. dauernd Rechte auizngcbcii, dauernd znrückzutrcteii, sobald dies mistllch vom Fürste» Bismarck verlangt wird. Diese Richtung ist, mit einem Worte getagt, peaktnch nur lowcil liberal, al > Ihr der Fürst Biöinarck liberal z» sei» genauest iHellerkein, se- bald das aulhört, ertönt das berhängnißvolle „zwar-dennoch". (Hclierleil-. Ak. H., wir babc» cS dann noch mit einer dritten nudle! tcn Rickstung zu thuu. Während diese genannte» Heeren »dB in der Theorie mehrcrcs mit uns cp'wcinschasttlch haben und sich nur in der Praeis weittragende Ausnahmen gestalten, hilnn, wir endlich im reckste» Flügel der"Aationallibcealen One Gruppe vor uns, mit der wir weder in der Theorie, neck" in der Praris etwas gemein haben. M. H., der Gru> pc ,i»d auch d ie liberale» Grundsäbeabhanden geteinmen, sic sci iicidel ihr lttce rales Programm zu »acl> den persönlichen Anschauungen des Fürsten "Bismarck vom Liberalismus. Weil Fürst Bismarck gO,eii die Diäte» ist, an deren Vcrweig rnng in Dcutschtanc trüber Niemand gedacht bat, der eine» liberale» Rainen trug, stimmt sic auch gegen die Diäten. WM Fü>st Bismarck dauernde Festsetzungen des Maninchastsnaiides verlangte, stimmte sic nicht etwa mit schwerem, sondern mit trendigem Herzen taiür. tHcsteekeitti L as hält sie ans innerster liebe, zcngnng sürgcradeccm gebt dcniseste» t-enstitnüdnaiiSmu enijprecchend. Von kiesen ieine» "staue!genrs>c>i sagte der "Abg. Bambcrgcr neulich vor seinen Wählern mit vollem Recht: „sic hebe» sich kam» noch uni eine Schattirung von der conscrva' tivc» Partei ab." Soll ich nun Mzzlren, wohin ich die sächsischen National liberalen rechne, so glaube ich, den Liberalismus der Hcrrcu nicht zu unterschätzen, wenn ich sic ani der Linie zwischen der zwciicn und dritte» Rührung nette. ,Bravo, Hell riest um Zische».l M. H., die sachiästocii Nationaliibcraic» wehte» im "Anfang mit uns i» tcr A.stiiärstagc anscheinend in gleicher sticihc. llllü aber die tcn ängnisckecklen L stcistri n lamen, da wnrdcn sie gar rasch bekehrt. Es hatte nur ein.S sehr tcichten 'Anstoßes bedurft, und sie waren umgoti.pt <.o eiterte!!>. sie gel'örlcn zu keuienigeu, ven denen inan niclst einmal lagen tan», daß sie mit »chwcrem.verzc» der oicsaminttagc On Opice brack'tcn. lgaciterlcitst Aian sagt nun zwar, daß Ne das, was ihnen i» Berlin an tcr amrcck-tc» Haltung gegenüber der Re- g.erwäg avgkht, durch >ore La,, encir im eiogeeu . akellande ihr tc» Liberalismus cr-o.en. «' reßcHesterlcit., A! H., ich weiß nickst, inwieweit das wahr ist, indes cn uns draußen kau» da wenig trösten, denn darüber manchen wie ins doch kein Ho zu machen; die Starte der cri.'ctvativen Richtung der Regie rnngcn in dcn tenttck c» Einzcistaastn hängt trcicn'rttch ab von dein Grade conservativcr Gesinnung, der ii> "Berlin maßgcbcnd ist. Hätten wir in Benin eine wiellick) amriclstig liöcralc :ßc- gicrung, so würde es mit der rrnscrv.stivcn Richtung in dcn Einzelstaatcn nickst mcbr viel ani sic!" haben. tHört! Sehr wahrst vckcn» man daher iuBerüü mithllst denAbseiuiäSnnst' stärken, den Eoiinittllioualismus zu icinräclst», nnd sich daiür ' zu Hanse durch Oppoiilir» gegen eine conservative stiichtnng entschädige» will, m. H., so icmmt inie das io vor, als wenn man oben am Back e die Schleime zielst in.d dann glaubt, »nie» mit tcr Hand das übetslrömendc Wasser zinücthallcn z» können. (Bravo! Sehr gut!) M. H,, cs kann ja gar nicht fehlen, daß die Herren sich de! dieser Taitil !» Widersprüche verwüst!». Sic giei cn l ier daö Inslittit der oifiziösen Pstcffc an, obwohl wir uns deck" sagen minien, daß cs nicht einmal starte ..ucläuicr sind eines Instituts, das in Beil!» seine Wurzeln hak und ve» trrt lick" über Deutschland hin verbleitet bat, vrn tcn Regierungen der E iwzclstaastn mehr oder weniger nackwcahmt wo:den ist. Alan greift die sächsische offiziöse Preise an,"und dabei ist ihre eigene nalionallibcraic sächnsche Presse io preußlscl" ein; es durch schossen, daß eine sObstständige pottiischc stttchtung in den Spalten kaum noch erkennbar hervorlriit (Zustimmung!. A>. H., man sagt uns, cs ivnrde lnäcknstens im llteict'Slag Astis, werde gciüi'tt weiden über die Haltung tcr sächsischen Stegierung in der "Amtsblaitwagc. Ich iortere die Herren öisentlieh aus, "Wort zu halten, die Klage an den Reichstag zu bringen, sie werden an mir die kräftigste Unterstützung finde» gegen die iächsi'chc Regie rung , aber ick" werde sic ieiil'cklmi und kann auch ihre kräf tige Unterstützung verginge» gegen das vom Reick G,Niger wo leairlc Inslilut der offieieienPreise (lcbbaster anh.llicnkerBci iaiu und ich bone, daß sic dann in dem Tenc -ittttc-er En>- rnsinng, init dem sic tsnropa kiesen Sommer über da-.- Leip ziger "Amtsblatt unterhalte» dam» Enthaltender, tedhaitcw Bei iatl und Klatsche»», n! ist iiacistanen werden und daß sic mir zur Seite wehen werden, tun die Veiderblicksteit der Berliner dstieieie» Preise nach allen Richtungen tlarzntegcn (lebhafter Bestall». Wir wcrdcn daun B." von Preußen aus davon iprechen, daß in der Provinz Sachsen die Sache säst genau so Iw'.-t, voic hier. Wir lind die Sacke nur sci on io gewöhnt und haben srcki-.l ickstl. ai.ere Dinge '» vekäinpken. daß wir nickst ge wohnt sind, deshalb gleich ganz Eiuopa in Bewegung zu setzen Giro c HcttceieB. gn Magdeburg werden tee nalionastibcra. len „R'agd o. Igg." die amtliche» Inserate vdrenlhasten, um sic einem r new je:: Winkelbtatt. dem „Aiagdcb. E orecspondcn- tcn" zuzuweijcn, und in dem nämlichen Augenblick, wo man hier über die säcksiicke Regierung klagte, hatte man kein Wort der Entrüstung taiür, daß dem Oberbürgermeister von Lrier angegeben würde, iür die städtischen "Anzeige» ein anderes, als daS bisherige zu nehmen, well es eine iittraiiiontcinc Riclst. ung cnigciwmmcn hat. Att H., weil der Partei in dem Wider sprach, in drm sie »ick in Sachsen benndct, gegenüber der Sicllling, die sie in Berlin cinninnnt, nockwcndig die Grund sa:e imnicr ia.br abhanden tonimcn müssen, stackst sie irreKrast in einer lstinückr» Opsdiitia», in ticiniickcn "ßergestien und Mäkeleien (sehr wahrst. M. -s>, es muß hier in Dresden aus geiprochcn werden: cs ist ein vollständiges Schnüffel-, Spie nicr- und Demineialiensiosteni organistet Ucbhast anhaltendes Bestall», darauihln. ob legend Jemand, der der sächsischen Rc- g ernng naee st-ck-t, irgend etwas thut, waö iraend Jemand daraus deuten könnte, daß e? irgend wie dem Grad vrn ROehe- treue nickst entspricht, den diese .Herren in ihrer Vorstellung iür rickiig l'altc» stl r gut! Bravo!». Bald meldet man uns, daß n:ck,l die entsprechende Zain von schroarz-weiß-rolhen Fahnen ansgchängt wird »Heitertest», oder daß, wenn sin Rciehstreucr stirbt, keine Hoieguipage da war igroße Heiterkeit», oder daß cai Reichstlencr nicht das verdient: "Avancement cricidet, oder daß eine Relcl'seriaiurabl mn ein paar Tage vcrichvdcu wird. Aiit solchen Dingen üincebält man uns sorstväl'rcnd in Denlsck land l Und wenn man wirtlich gar seinen Anlaß hat, dic säch fische Regierung de? ParkienlariSmüv zu veichnldigen, so sagt man, wie neck" in diesen Tagen geschehen ist, darin teig"" siel' die hOendere Be, beit dieses Partie:, arinnns, daß er siel" st" en verstollrii >vi e (lang anl astender Icbl'aiter Bchall und groi-c Hcitcrielt». Jeu sage: Wir haben cs hier mit einem vellst in dig organisirten Lvslem zn thn», da? getragen wird von der national!ideralcn Preise Sachlcnv gleicinnäßlk mit dein preußischen Prolmrean nnd den verschiedenen Filialen dieses Prcßbnrcaus. die sieh in Dresden »ud in Leipzig nnd in an deren Orten von Deutschland befinden. «Bravo: Sehr gut:» Att H„ ich fühle mück gerade a's "strcuße brrincn, das hier ge rade einmal öffentlich in Dresden aiisniiprcckcn. Jene Hernien sich ans ihre heienderc PreußcmrcnndUchkcit. Ich sage Ihnen: Ick" als Preuße wu rde mich schämen, Preuße zn sein, wenn ein solches Versal reu, ein solches Be tragen irgend etwas mit dem inner» Weien des preußischen Volkes gemein hätte Oebhaiter, langanhattenterBestall», M.H., ich sage cs i»n nationalen und ich sage es im liberalen Intcrcssc hier, weil ich tcr Meinung bin, daß, wenn in der Weise von einer Seile verfahren wird, die sich anmaßt, ganz besonders und allein nationale Interessen zu verlrcten, kann zu leicht in der größer» Menge des Volkes die Personen mit der Sache verwechselt werden und unter einem solchen Verighren von ein zelnen Personen die gcmcinsamc nationale und liberale Sache letten muß. Jene dienen Niemand anders, als dem Partleula- liönnis, wo er wirklich s» Sachse» hier und da noch vciirctcn ist, denn >ic treibe» nur zn leicht Diejenigen, die eine sittliche Eiilrüstnng über ein solches Vcrsghrc» erfaßt, ani die Seile des sächsischen Bmtic»IarismiiS, «Sehr wahr" Bravost Ai. "'., himlt genug.
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