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Dresdner Nachrichten : 11.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-10
- Tag 1877-10-11
-
Monat
1877-10
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.10.1877
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Nr. 284. .Mrlchetnt «Lgliitz >rii» 7 Uhr tn der »xpedttlo» jM»rt»ntzr«d« >». Adon- «emcnlrprci» vicrtcliiwr- NchSMark iiUPfgc.durch dir Pos, S Mart IS P,s,e. Stuzrl.Nummern inPsge. viitzag« ^2600 8Ur di« Rückgabe eilige» laudier Manuscridte Macht sich die Redaclion nicht berbiudiich. Anseraten Anualmic au»^ Voller tu Hamburg, Ber lin, Wien, Leit'gia, Basel, vreblau, tzrauisuit n. M. — Ituck. Iilu»„ ,n Berti», Leipzig, Beten, Hamburg, stranksurt a. M., Muu- chen. — llaui s L «v. in ilrantsurt a M, — de. Voigt tu t>,,emntd. — lt»- »»», lu>Iilte>, t!ulii»r d H», tu »art». MNrebarieur: vr. tzür daS Feuilleton: Luckvl« Beranlw. ««oaM«v: Lra«t letvpLvI» in Drebden Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung,Heschästsverkehr. Börsenbericht,Ircmdenlijte. xxn. Jahrgang Dresden, Donnerstag, 11. Oktober. rtnseral« werde» Mali«,» Mirage I» dir «b,k»Us,r ang,nomine», SannNig» dtd Miitag!, >2 Nbr, HU Neuuabl: grade Mchler- jbg ., b,r ->a>m. 4 Ubr, — Der Raum einer e,n- hPailieen v' in eile toliei ts Pige. oi. stunde dl: ^jeile .1» B, ,e. tbinc >paiu»nc li r dal u acht! lugi ge trrichei» »eil der Julcral! wird ntcht ucgrbeu. 0>»>»-irMic i nnoucen« dlusliag, p»u uu» und» «anale» ?>irmc» uuLPer tour» tnscriic» wir Mi» gigeu'oruiiiimerando» zu»! »» > »ich rni-i» »lart.n oder v»i»i»i" I»n». Acht Silben tolle r iS P-ge. Hnir>aie ,« die Moni» S Nummer ober »an, cn»,» 7,e»iag« die Peliiiklte P o-. Politisches. „General Winter" und seine „Stabschefs: Barometer und Thermometer" sind aus dem Fcldherrnkrach, welcher in den höheren Regionen der Nüssen wie der Türken jüngst gewüthet hat, alSSieger über alle Eoncurrenten auf beiden Seiten hcrvorgegangen. Cchnce- stürme, Regenschauer, diebel, angeschivollene Flüsse und grundlose Wege beweisen die Herrschaft des General Winter und verlangsamen den Russen wie Türken ihre Bewegungen. Barometer und Thermo meter sind die maßgebendsten Factorcn für den fernerenBerlauf des Krieges geworden. An thatsächlichen Neuigkeiten liegt daher heute von den Kriegsschauplätzen in Europa wie Asien nur weniges Be glaubigte vor. DaS Stillschweigen der Russen über den Ausgang der Schlacht zwischen Kars und Alerandropol läßt jedoch erkennen, daß diese letzte große Schlacht in Asien zu ihren Ungunsten auSsiel. Die erheblichste Nachricht aus Europa ist wohl die, daß Serbiens Fürst Milan entschlossen ist, ein zweites Mal als Friedcnsbrecher aufzutreten. Zwar setzt die serbische Regierung ihr zweideutiges Spiel noch weiter fort, aber sie täuscht damit weder Oesterreich noch die Türkei. Die kostspieligen Rüstungen des kleinen, durch den ersten Feldzug niedergeschmetterten Fürstenthums wären geradezu wider sinnig, wenn ihnen nicht die ernstliche Absicht der Benutzung zur Kriegführung innewohnte. Niemand bedroht Serbien, nur Ruß land hetzt es zu erneutem Treubruch auf. Dem gegenüber ist es für Jedermann, wer sich noch ein Fünkchen Sinn für Rechtlichkeit und Friedensliebe bewahrt hat, gleichsam erguictend, die würdige Sprache zu vernehmen, in welcher sich der Sultan, so oft sich der Anlaß bietet, vernehmen läßt. In einer Audienz, welche der österreichische Bot schafter, Graf Zichtz, dieser Tage denn Sultan hatte, äußerte Letzterer: „Russland ist in mein Reich cingciallc» unter dem erheuchel-, ten Vorwände. die slavischcu Brüder vom türkischen Joche zu be treten. die Vorsevung bat jedoch die gerechte Sache beschützt und meiner opferwilligen Armee zu den glänzendsten Siegen vergol ten: nichtsdestoweniger bin Ich bereit, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, Frieden zu machen, natürlich einen Frieden, wel cher meine Würde und die Unabhängigkeit meines Reiches zu wahre» geeignet ist. Ich bade den Krieg nicht provocict. er wurde mir von meinem unversöhnlichen Feinde anlgcdrungcn, und ich hätte also das volle Recht, erobertes Gebiet meine»! Lande ein- znvcrleibcn; so könnte ich z. B. Suchumlalcb und den ganze» Thcii der von meinen Truppe» besetzte» Dlstrictc annccttrcn. allein mein Reich ist groß genug und Ich verzichte aus jede Anneri on im Interesse dcü Friedens; ich habe R>,«!iil> kaukasische Familie» muselmännischen Stammes nach der Türkei tranSportirc» lassen, um dieselbe» der Mache Rußlands zu entziehen, ich habe diele Familien nicht zur Revolte gegen ihre Autorität aufgcrcizt, kein Manifest an sic, so wie Zar Alexander an die Bulgaren gerichtet; diese Stammesbrüder haben sich beim Hcrannabcn meiner Truppen für meine gerechte Sache erklärt und ich hielt cS kür meine heiligste Pflicht, dieselben unter mei ne» Schutz zu nehmen. Ich erkläre," schloß Abdul Hamid, „noch einmal, daß ich den Frieden wünsche, und zwar einen Frieden aui Grund der bestehenden Vertrage." GrafZichy war von dieser gemäßigten, aber festen Sprache des Sultans „überrascht", beglückwünschte ihn aber zu dieser Gesin nung und erhielt von ihm das feierliche Versprechen, daß er nach Beendigung des Krieges eine freisinnige Verfassung mit gleichen Rechten für Muselmann wie Christ verleihen und gewissenhaft aus führen werde. Von solchen Thatsachen meldet uns freilich der ossiciöS angehauchte Telegraph nichts. Freilich würden sie die Stimmung des deutschen Volkes nur verstärken, welches im Gegen satz zu Jemandem einen Druck Deutschlands auf Rußland wünscht, den verunglückten Eroberungskrieg bald zu beenden. Der schrecklichste Streich, den Mac Mahon empfing, kam bis her von Gambetta. Dieser verwegene Führer der Republikaner hat i» epigrammatischer Kürze das Stichwort für die Wahlen ausge- gcbcn: Mac Mahon hat nur die Wahl, entweder sich zu unterwerfen oder abzudanken («o «oumottra on so ckömottro). Die bonapar- tistischcn Blätter schäumen vor Wuth über Gambetta, „den Frechen, der "Nichts ist, ohne seine Frechheit." Was, fragt der „Gaulois": Gambetta spricht von Betrügern, von Gcwaltthätigkcitcn, von Dictatur, er, dieser Gambetta, der während seiner Dictatur das Geld für die den Mobilgarden zu liefernden Pelze in die Tasche ge steckt hat? Läßt man ihn straflos, so verjüngt man ihn, seinen Luftballon, seine Pelze! Dieses Wüthcn der Mac Mahonistischen Presse trügt bereits Frucht. Kaum darf Gambetta noch wagen, sich öffentlich zu zeigen und cs ist sehr leicbt möglich, daß ihm auch das Auftreten als Redner in einer geschlossenen Gesellschaft verwehrt ivird. Statt im amerikanischen Circus aus dein Platze des Olmtoau ck'ouu zu sprechen, wird er seiner Verhaftung gewärtig sein. Ande rerseits wird Gambetta von den Socialdemokratcn gleichfalls ange griffen. Eine Volksversammlung in Belleville verhängte „in Anbe tracht dessen, daß "Bürger Gambetta seine Pflicht verletzte, indem er vor seinen Wählern erschien" einen Tadel über ihn. Die sympa thischeste Seite des Gambctta'schcn Ausrufes ist uns die, worin er die Zurückweisung des Klerikalismus verlangt und Frankreich aus den Ketten der Jesuiten befreit wissen will. Man kann wohl sagen, daß am nächsten Sonntag kein Anhänger der Klerikalen für die Re publik seine Stimme abgebcn wird. Ein klerikales Frankreich ist eine Bedrohung Italiens und des europäischen Friedens. Wir in Deutschland werden mit dcnJesuiten gewiß nicht eher fertig, als bis sie nicht in Frankreich besiegt sind. Daraus crgiebt sich für uns die Nothwendigkeit, mit Frankreich gemeinsam an der Rettung der Bildung vor dem Klerikalismus zu arbeiten. Ziemlich stürmisch muß es am Sonnabend in der Sitzung des preußischen Gesainmt-Ministeriumü zugegangen sein, in welcher Fürst Bismarck dem Grafen Eulenburg befahl, seine sorgsam ausge- arbeiteten Gesetz-Entwürfe über die Reform der inneren Verwal tung in den Papierkorb zu werfen. Graf Eulenburg scheint sich das nicht so ohne Weiteres haben gefallen lassen zu wollen. Wer sollte ihn darum schelten? Man stelle sich folgende Situation vor: Fürst Bismarck befindet sich seit April auf Urlaub. Die Minister arbeiten ihre Gesetz-Entwürfe aus, die das seit einigen Landtagen begonnene, mühsam vorrückende Werk weiter zu fördern bestimmt sind. Graf Eulenburg sendet seinen Eommissar, Geh. Rath WohlerS, nach den westlichen Provinzen ab, damit er sich über die dortigen communalen Verhältnisse an Ort und Stelle oricntire ; er selbst hält auf seiner "Rückreise vom Sccbade in Ostende Eonferenzen über Eonferenzen mit den Bürgermeistern der Rhein-Provinz ab Auf Grund dieser gewonnenen Urtheile wird die letzte Feile an die Gesetz Entwürfe gelegt. Sie erhalten, um sic auch den Ansprüchen der Junker annehmbar zu machen, eine Gestalt, wie sie in einer Ne solution des Herrenhauses gefordert war. Somit erscheint "Alles in bester Ordnung. Da erscheint, wie ein «Io,,» ex nmobimi, der Reichskanzler, besieht sich die Dinger, erklärt die bisherigen Leistungen Eulcnburg's für mangelhast, findet in seinen neuen Arbeiten zu wenig Polizei, macht durch die Entwürfe einen dicken Strich, erklärt für das augenblicklich Nothwendigste die Beschaffung neuer Steuern, packt dann seine Reiscloffer, dampft nach dem pom merischen Tusculum und überläßt die Verantivortlichleit für Alles dem Grasen Eulenburg. Die Enttäuschung, welche solche Vorgänge Hervorrufen müssen, ist allgemein. Uns sollte es nicht wundern, wenn Eulcnburg nun bald mit der Etiguctte eines „Reichsfeindeö" von der Rcptitien-Presse versehen und preisgcgeben würde. Neueste Telegramme Her „Dresdner Nachrichten." Berlin, 10. October. Die amtliche „Provinzial-Eorrespon- denz" bestätigt, daß, um bei der ersten nach der neuen parlamentari schen Ordnung abzuhaltenden Landtagosessivn deren Ausgaben so zu bemessen, daß eine erfolgreiche Erledigung nicht von vornherein aus geschlossen werde, der Entwurf einer reformirtcn Stüdteordnung nur für die fünf Provinzen, wo die Kreisordnung eingesührt sei, und nur in dein Maße, als zur Einfügung der Städte in das neue Verwaltungsstzstem erforderlich sei, zur "Vorlegung gelangt. Das Blatt bezeichnet neben dem Etat als weitere LandtagSvorlagcn die Gesetzentwürfe zur Durchführung einer neuen Gerichtsverfassung, ein e Wegcordnung, cvcnt. den Gesetzentwurf wegen Ausbringung von Gemcindcabgaben. Ein vollständig ausgearbcitetes Unter- richtSgcsetz werde wegen weiterer Vorberathung im Staatsmini sterium schwerlich noch zur Vorlegung gelangen. Wien, 10. October, Abends. Die „Politische Corrcspon- dcnz" meldet: Wiewohl ein Actionsciutritt Serbiens vielleicht noch nicht unmittelbar bevorstcht, so sind doch nach den neuesten Belgra der Nachrichten militärische Bewegungen dort im vollsten Zuge. Seit gestern ist Artillerie aus Branica nach Vcliki und Jwor im Abmarsch begriffen, ebenso ist man mit Bildung neuer Batterien vorgegangen. Einzelne Eavalerieabthcilungcn sind bereits nach Krufevac abinarschirt. Wien, 10. October. Telegramme des „N. W. Tageblatt". Aus Varna: Hobart Pascha hat Befehl erhalten, die Donaumün dung zu forciren und die daselbst befindlichen Verkehrshindernisse zu beseitigen. — Aus Belgrad: Serbien hat sich verpflichtet, 40,000 Eombattanten zu stellen. Die Hauptlräste sollen gegen Nisch diri- girt werden. Die Grenzbriaaden sind bereits abinarschirt, die Bel grader Brigade geht am 15. d. nach "Alexinatz ab. Dem Vernehmen nach soll "Achmed Ejub Pascha die Truppen in Altscrbien, MchemedAliPascha die Truppen beiNischkomniandiren. — Eine hier cingcgangcne Note der Pforte verlangt Aufklärung über die "Rüstungen und die Verhandlungen Serbiens mit Rußland und Rumänien, sowie über die "Anwesenheit des russischen Eonsuls. Wenn die Auskunft der serbischen Regierung nicht befriedigend sei, iverde die Pforte zur Wahrung ihrer Snverünetätsrcchte einen Speciatkommissär nach Belgrad senden. Tic Pforte bereitet dein Vernehmen nach auch eine Bcschwcrdeiiote an die Mächte vor, weil Rußland sich bemühe, Serbien und Griechenland in die Action zu verwickeln, Paris, 0. October. Von der radikalen Partei in Lyon ist Bonnet-Duverdicr, welcher vor Kurzem wegen Beschimpfung des Marschallö "Mac Mahon zu Gcfängnißstrasc venutheilt wurde, als Eandidat ausgestellt worden, Paris, den 10. October, "Abends. In der Versammlung der Eonservativcn widerlegte Minister Brogtic die Beschuldigungen gegen das Eabinct und wies daraus hin, das; die Frage eigentlich nur sei: ob konservatives Prinzip oder Radiealismus, ob Marschall "Mac Mahon oder Gambctia regieren solle. Ebenso wandte er sich gegen den Vorwurf, den inan dein Eabinct hinsichtlich des Elcrcalis- mus mache und sprach von den ausgezeichneten Beziehungen Frankreichs zu allen übrigen Mächten; trotzdem sei er darauf ge faßt, allerlei Journalartilel oder Depeschen, die von Paris aus gehend, nach Nom, Berlin und London gesandt würden, wieder nach Paris zurückgclangcn zu sehen, um die Börse zu erschrecken; schließlich glaubte der Herzog noch alle Ehrlichen und Einsichtigen zum Voraus auf die öffentlichen Wahl-Manöver aufmerksam machen zu müssen, die noch in letzter Stunde ins Wer! gesetzt werden würden. Petersburg, 10. October. (Offiziell). Infolge der Ope rationen vom 2. und 3. October, sowie der Besetzung neuer Po sitionen durch unsere Truppen verließ der Feind heute Nachts die meisten seiner Positionen, darunter Kiziltepe und trat den Rückzug an. Wir verfolgten ihn energisch, besetzten Nachts Linie Chadschivali- Lubotan-Kulwerdan. Konstantinopek, 9. October. Das BairamSfest wurde heute feierlich begangen. Zehn Bataillone der neuen Konstanti- nopeler Miliz bildeten am Wege des Sultans Spalier. Der Sultan wählte aus den Milizen zwei Ordonanzoffiziere, darunter Galib Bey, zweiter Sohn des GroßvezierS. Gibraltar, 10. October. DaS deutsche UebungSgeschwader ist am 9. October hier angekommrn. Newyork, 10. Oktober. Bei den Wahlen in Ohio haben die Demokraten mit sehr bedeutender Majorität gesiegt, bei den Wahlen in Jawa trugen die Republikaner, aber mit verminderter Majorität, den Sieg davon. Locales und Sächsisches. —I. M. die Königin, sowie I. K. H. die Frau Prinzessin Georg, sind ihren erlauchten Gemahlen nach du» Schloß Rehefelo gestern gefolgt. Tie Rückkehr sieht aus Sonnabend ;n erwarlcn. — Dem Sanitätsralb Oe. Livins Fiiru, Plivatdoieut an kcr Universität Leipzig, ist das Rilkcrlrcnz 2. öl. des Lachicn- Crnciiinisel'e» Hausordens verließe» werten. - In tcr Montag Adcnb slattgeiuntcnc» Sitzung bcS bctr. Klrevcnvorslantco ili mit Stimmen nintcr 12 Avuliunicndcn» Hr. Diaconno Or. Peter zuin4-aslvr an tcr neuen IvDaunio- lirclic gcwätzlt warten. Die Ginweidung tiefer Kirche iu lüc tc» 27. Dccemdcr t. I. in Anoiievt genommen. — Die veltz.iugiii'wolie H nnLcir a a e ulniint iür t°'c badet Bcttzclligteri immce clnttcre Formen an. Plicht allein, tag ietcn Mvrac» jetzt wlcter tcr dclannte kleine Wagen wll ccm großen bärtigen ".'Ranne durch cic Straßen tcr last bmitclccrcii Rciitenz zieht, »m hier und da einen renitenten Aicriüßlcr abmiatzen, nicht allein taß das arme Hnndcvich nur noch an tcr vcine, mit cingetlcmmlcm Schwanz und mit ter trosiloic'icn Miene von tcr Welt, spazieren gciii tzrt werten taei - jetzt tu auch noch tie königl. PelOeitircetio» eine Bckanmiiiachimg cUanen, worin teu Hnntcdeutzcrn veidvlcn wird, icrncrhin ihre Aicriüßicr aus teu Trottoirs und Bürgersteige» an der Leine zu sichren. - Wir haben gegenwärtig nach "Ausweis ter -tcuercatasicc circa ätzoo Hunte in Dresden. Im :r. Quartale l. I. lind »uu vom Caviller IW Hunde wcggcfangcn Worten, thci>o wegen Mangel des Maulkorbes, der Steucrnumuwr. auisichtsloieu Hcnnniausenö u. s. w. "Nur ."M wurden wieder cingciön, tie übrigen 41 im Beiiein von WeMfch'Michlizcibeainie» gclötlct. Seit icintrilt der Huntcsperre sind außerdem täglich 12—läAn- zcigcn von ten betreß'cndcn Aiiisichtöbenmlen erstattet werten. — Der diesjährige Hervsiumzug ij! in tcr Hanplsuche herntet. Der Quartierwcchscl war lehr beträchtlich; die Möbel- transport-Insiilule von Geucle, AM, Tvamm u. A. tonnic» die ibiicn zukoinmentcn Aufträge iaum bewältigen. Bcwntcrs zahl reich war namentlich ter .stizug von auswärts; Drcctenü Be völkerung muß sich beträchtlich vermehrt haben. Eine namhaste Vermehrung hat auch tie hiesige israelitische Gemeinte mai ren, lntem hmihtsächlich ans Berlin, Breslau »nt der Provinz Posen zahlreiche Glanbcnsgenosicn sich nach hier gewendet haben, um hier einen passenden Wirkungskreis zu nuten. Cc> ist übrigens bei dem diesmaligen Drcstncr Umzug Alles in Ordnung vrr NR gegangen, während aus Berlin berichtet wird, daß dort der Herbstnmzug die Hausstände BrrlinS in ein wirlh- säuntlicheS Chaos gestürzt hat, gegen das ein Iigcnncrlagcr immer noch als ".'Nid ter Ordnung gelten rönntc. Freilich hat dort der 4. Tdcil ter Einwohner Berlins sein Quartier gewechselt, dorr erhielten I,'.»«»> Wirlhsgelaffe neue "Bewohner. Im Laute des Jahres O-Oi', hat in Berlin r > Million Mcnichcn ihre Wohnung gewechselt, d. h. von zwei Wohnungen war eine in anderen Belitz gekommen, eine Thatsache, die i» keiner antcrcn Großstadt jeinaiö ttattsand. - Der Kinderhcil a n stalt ist wieder ein reiches Ge schenk zugcsioncn. Ein Herr James Hotgc, .1»v lloimo IIPIw-aw Ooncko». welcher vor mehreren Jahren hicriclhst zwei geliebte Töchter beerdigen mußte, libcrsanttc 2>»> Piund Sterling, d. i. 4>»«i7 Mart ä'> Pigc. "An diese Schcntnng vat Herr Hotgc die Bitte gcknüpit, einem Krankcnckmnicr des neuen -Hospitaics ten "Rainen „Alice"- und „Bertha Jininier" zu geben, welchem Wunsche natlirltch tankharst nachgetoinmen werken ivird. -- Unsere sreundlichc Nachvaritatt Pirna liegt mit tcr kgl. Gcncrattircction tcr sächs. claatSbaimeii in argem Hater. Was wir »der tie Differenz erfahren, ist Folgendes: Die General- tircction hat neuerlich verlangt, die Stadt solle den bis jetzt im ausschließlichen Eigentbuin des Babnfiscns vcnntlichcn Tract tcr BahuhosstrMe und der Bniacnilra'-c in stätti'che Bcuvaltung nehmen. Der --taktralh von Pirna glaubte dieser Belastung im Interesse der Stadt entgehen zu können und leimte dieses An sinnen ad. Doch tcr Gcncraldircction war cs voller Ernst und sic sperrte in diesen Tagen die von ter Bahnhois- und Gartcn- straße nach tcr Briiclenramve intreutcBcrbintungsstea' emittelst Baniörc ab. Dadurch wird indessen ei» ganz llnbetbcstigter. der Hotelier Tborman», schwer geschädigt, denn die ganze, die Vcr- bindlmgoslraße begrenzende Vorderfront seines Hotels ist tatm-ch abgeivent. Die Erregung in Pirna ist natürlich nickst gering mit tcr Hotelier Tl'ormann hat ans Grund § Mist, Alst, st tes R.-Str.-Gcs.-Buchcs tie sofortige Beseitigung der Barrmrc bean tragt. Sollte die Lache nickst aber doch einen besonderen Haken haben? Wir können toch nickst glauben, daß die kgl. Gcneral- dircction so rücksichtslos verfahren wnrte, wenn sic nickst die volle Berechtigung iür ihre Hanblungswci'c Häven sollte. Man wird ja wovl Weiteres hören. -- Etwas zeitiger als sonst in manchem Jahre sind die L chwa I bcn diesmal von uns gezogen. Schon in den leisten Tagen dco vorigen Monaiö schlossen sic sich iorcn Eollcginneii an, die auS Icm höheren "Norken kommend, aus dem Inge nach dein warmen, sonnigen Oste», nach Kleui-Asien und Anika waren. Doch sind inmiee noch verschiedene Zugvögel da, z.B. Staare» Bachstelzen, Wildtanvcn :c„ die uns ioolst erst Mitte dieses Mo nates verlassen werden. Bcireiis unserer kleinen gcslngcltc» Freunde, die den Winter über auch hier auShalten, ivennglcich sie durch seine Härte so oit in dlttcre Drangsal. Frost und vor Allem Hunger gebracht werten, wird ei» guter Vorschlag gemacht Die Thicrneiinde, die im Winter bei hohem Schnee, der den Vögeln die "Nahrung, die sic in der Natur finden, verdeckt »nd unzugäng lich mackst, der armen Tisterc nicht vergessen »nd ihnen Futter streuen, müssen nur zu häutig beobachten, daß dasselbe von ucich- sallendci» Schnee wieder bedeckt wird. Nehmen sic nun aber Sonnenblumen, die im Spätherbst reisen, schneiden dieselben dicht am Bode» ab, so daß der lange Stengel erhallen bleibt und stecken sic im hohen Schnee aus. dann blcten sic ihren kleinen Schützlingen cl» leckeres und vom Schnccsall nicht so leicht ver derbbares Mahl.s - lieber die bereits erwähnte Erderschütterung in der Gegend von Dippoldiswalde berichtet der „Botc pom Gcising" unter dem 5. Qctober Folgendes: Heute Morgen Ubr wurde sowohl hier als in Geising, Lauenstcin, Hirschsprung. Zimiwald, Iaunbaus :c. ei» sehr starker Erdstoß verspürt, der von einem starken unterirdischen Rollen begleitet war und Betten und Mö bel in schwankende Bewegung brachte. Die Erschütterung war io stark, daß die meisten Sckstäier erwachten und einige iatt ans den Betten gewoncn wurden. Im Bergwerke soll bald nach dem Erdbeben eine sehr große Wand nicdergcgangen sein; die In der Nähe arbeitenden :i Bergleute vermochten sich durch recht zeitiges Hinweglpringcn noch zu retten. Auffällig war tie Acu- derung deö Wetters »ach dem Erdstöße. Während zur Zeit der Katastrophe dichter nässender Nebel schon seit Tagen daS Ge birge umhüllte, zerriß im Laufe des Vormittags der Nebelschleier und es trat Sonnenschein und trockcnkaitcö, doch schönes Wetter ein. — Wie daS „Dr. I." amtlich berichtigt, soll die Volkszählung ln Scharfen stein s.Z, nicht vergessen worden sein. Wir nehmen von der Berichtigung Akt und überlassen cS unserem Ge währsmann, saiis thunlich seine Mitthcilung zu begründen, oder seinen Jrrthum einzusrbe».
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