Volltext Seite (XML)
SS. Jahrgang. Hs ISS. »w»t-ntckrM: »«chrtcht«, »«,»«. Yi»»fpr»ch«r-Samin»l«uimn»r 2S 2.1 Dur tür «»chlgklprSchr: SV 011 Dienstag. 28. April 1V22. >n 4)r«,d,n und chorvrlen d« »»glich jNXimaltger ZuNagung od»r durch dt, Poll ü« »»glich zweimalig,», D,r1and monatlich 2>,- Al., viirtellädrUch ÜZ,— M. „ ,. Dl» »inlpaltige L mm orril» 8^1« S.— iM. Aul Famil>»nonz,!gni, 4lnz«g»n unler ÄN^LlÜtN-DrLllö. Stellen, u. Wo>,n»»a>-marl,l. I lpaltig» An-u. Derdilui« 25 Dorzugoplütze laut O o " ' Tor». Auewartlg, Aullrag, gegen Vorausbezahlung. Einzelnummer l M. SchttMeltun, und UmwtgelchilllLlltltr: Vi«rir»lIr»H« SS/.V, Druck u. Verlag von »»Ich ck AelcherdI In Drridr» PoMcheck-Konko 1VSS Dr»d,»- Aachdruck nur mU deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr."> zulilsflg. — Unoerlangl» Schrislllück» werden nicht ausdewadrt. ^^su1suss1s11un§sn Linrslmüdsl >"»"«« j<«rn«r,r»i' ^-,Skru»IO K^nionrvr L/ sir«a« S<e«»»r>t»»tie>l. V Slr»S« ?? 1°.l«ptron S2SS7 ttekIVIKIM 5e«UI-2. ?eenüpr«el,or! KvMMNNckltgsanltaLstnkt lrerarprecker: I4WS. »1024, »4WS Hz» 8Lk>r-IIt«rg»NS lL bernveiirelir 2080» 83mtl.dsnkmäKigsn6e8vkLfte. kinsnrlv>leSssswng l.6lnentiLU8 1^. fkköllisistjst!'. 3 OsuiZsociecieLti — Ltepposcksri Leti-^Ssciis — l.sIb-Wssclis — Ilscli-WsLcks i-Iötsrung voilLtsricsigsr A-usststtungsa ln kürrsstsr Islt Poincars zum -eulsch-ruMcher, Vertrag. Nebenkrlegsschauplähe. Die Kontrolluotc der Botsckiafterkonscren,. Mahtose Lügen über Deutschland. Frankreichs Friedfertigkeit — Dentschlands Revanche- Hoffnung. Paris, 24. April. Bet Eröffnung des Generalrates des Maasdcpartements hielt Ministerpräsident PotncarL heute vormittag als Vorsitzender in Bar-le-Due eine Rede, tu der er etwa folgendes andsithrte: Wir Franzosen der Grenze waren bis zum Augenblicke des deutschen Angriffes stets dem Frieden lies ergeben und haben alles getan, n in den Krieg zu vermeiden. Weil wir Grenzfranzosen sind, haben wir die schrecklichen Gefahren eines bewaffneten Konfliktes erkannt. Nun hat nach dem Kriege der Friedensvertrag von Versailles be stimmt, das? die Kriegskoftcn zu Lasten der siegreichen Völker gehen, er hat aber wenigstens festgesetzt, da« die vom Feinde aus unserem Gebiete oerurfachlcn Schäden und die Pen sionen der Witwen und Verwundeten zu Lasten Deutschlands gehen. Es wurde im Vertrag auch bestimmt, daß Deutsch land eutwassnet und endgültig zur militärischen Ohnmacht »orurteilt werben solle. Wenn diese Klauseln richtig an- gewendet worben wären, würde Frankreich befriedigt fein, denn cs würde dadurch zum grössten Teil seiner ernsten finanziellen Schwierigkeiten ledig und Hütte die Freude, endlich seine Sicherheit garantiert zu sehen. Mehr verlange cs nicht. Es sei ein ständiges Thema in verschiedenen Ländern, Frank reich des Imperialismus anzuklagcn und ihm eroberungS- lustigc Hintergedanken zuzuschretben. Es gäbe keinen einzigen französischen Politiker, der je von Annexionen geträumt habe. Keiner von nnS würde sich jemals entschlossen haben, den Krieg zn beenden ohne Elsas; »»d Lothringen wieder zn erlangen, aber keiner hätte auch den tollen Elcdankcn gehabt, gegen ihren Willen ircmdc Bevölkerungen Frankreich aNznvcrteibc». Aber wer wird nicht selbst nach dem Abschluß des Abkommens von Rapallo die Unklngheit empfinden, die darin bestehe, zu rasch ab zurüsten? Schon seit längerer Zeit hätten sich zwischen Deutschland und den Bolschewisten Sympathien angeknnpsi, die seit dem Abkommen von Rapallo in das Helle Sonnenlicht gerückt morden seien. Wie viele Leute, die aus ihrer Ruhe ausgcschcucht worden seien, würden nun er- kennen, das; das Kabinett recht gehabt habe, für den Augen blick an der ISmonatigen Dienstzeit fcstzuhalten! Wenn wir ausmerksam das verfolgen, was sich bei unserem östlichen Nachbarn ereignet, sehen wir immer noch ans dem Gebiete des Deutschen Reiches Pvlizeikräste, zusammengesetzt aus ehemaligen Unteroffizieren, die jedoch bereit sind, sich vom Abend zum Morgen in militärische Eadres umzubildcu. In Oberschleslen, wo die Interalliierte Kommission nach für einig« Woche die souveräne Gewalt i» Händen hat. sind Wasscndcpots, die a«S den deutschen Provinzen dort zusammcngctragen und unter tragischen Umständen dort ent deckt worden sind. Die Nachforschungen haben Attentate hcr- vorgernsen. die augenblicklich Hicgenftand einer gerichtlichen Uutersnchnng sind und strenge Sanktionen erfordern. Ales vollzieh« sich also so, als wenn die All deutschen die Gelegenheit erforschten, um früher oder später in einer der Ostprvvinzen Unruhen hcrvorzurnscn und durch Gewalt die Deutschland durch den Fricdens- vcrtrag genommene» polnischen ttzebicte zuritckzncrobcrn. Poincars fuhr in seiner Rede fort: Welchen Eifer auch die von General Rollet geleitete Uebenvachungskommission entwickelt habe, ihre Arbeit »ei noch nickst vollendet, und es sei gewiß u ne r lasst ick»,' hast die Alliierten in Deutschland noch umfangreiche Kontrollmittcl über die Luftschissvhrt, die militärischen Ovganisationcn und die Bennftsnung behielten. Er, Poincars. könne nicht genug wiederholen, das; Frank reich von ganzem Herzen aus de» Augenblick warte, in dem es ennvasfnen könne, aber Deutschland Müsse zuerst wirk lich und vollkommen entwaffnet sein. Was die Reparationen anbetrefsc, von denen nicht nur das Schicksal der verwüsteten Departeurcnts. sondern dt« Wieder erlsolung von ganz Frankreich abhänge, so nähere man sich einem Verfall tage. Vor dem itl. Mai habe Deutschland die Verpflich tung, sich dem Programm mucrzuordnen. das die Repara- tionskomniissiun ausgestellt lwvc. d. ik. sich zu verpflichten, etiren Komplex von neuen Steuern zu votieren und eine internationale Kontrolle über seine Finanzen anzunelnncn. Wenn Deutschland widerstehe und wenn zur festgesetzten Stnnde di« Rcparationskommissio« eine Verfehlung festznsielle« hätte, hätten die Alliierte»» das Recht und in» kolgedeffen auch die Pflicht, znm Schutze ihrer Interessen Maßnahmen z« ergreifen, von denen es «nzweifclhast wünschenswert wäre, das; sic nach gemeinsamen; Abkommen unter ihnen angenommen uud angewcudct würden, die aber nach dem Wortlaut des Vertrages nötigenfalls auch don jeder der intereisierten Mächte allein er» «risse« werden könnten und die Deutschland nach dem Versailler Vertrag nicht als einen Akt der Feindselig keit ansehen dürfte. Wir lvünschen sehnsüchtig, bei dieser Gelegenheit die Zu sammenarbeit aller Alliierten aufreckstzuerlxilten. aber wir «»erde« in voller Unabhäugigke t die Sache Frankreichs ver teidigen. und nie werde« auch nicht einen Sluaenblick die Waffen fallen lassen, die «ns der Vertrag in die Hand ge- gedcn hat. Wir werden es nick« dulden, das, unser un glückliche« Land unter dem Gewicht der Reparationen zn- sgmmcnbrichl, an der Seite eines Deutschlands, das nicht die notwendigen Anstrengungen »nach«» will, uin sich seiner Schulde» zn entledigen. Was sich in Genua creignot hat. bestätigt in seltsamer Weise alles, was »vir über den Geisteszustand eines «rohen Teiles des Deutschen Reiches >>'musst haben und worüber ich mich iu dem letzten Tagen noch vor der Kammer ausgesprochen habe. Sind mit dem deutsch-imisischen Vertrage — Ja oder Rein? — geheime Klauseln verbunden? Gilt er als Schutzzvaud für politische oder militärische Abmachungen? Auf alle Fälle vollzieht er eine Annäherung, die morgen eine d i re k t c B c ü r v l> u n g gegen Polen und eine indirekte Bedrohung gegen Frankreich werden kann. Die össcntltche Mei nung Frankreichs, sagte Pvincars weiter, habe begriffen, daß die Hinnahme des Vertrages, besonders unter den Be dingungen. unter denen er erfolgt sei, sofort die Sprengung der Konferenz von Genna hätte nach sich ziehen müssen. Tic Alliierten hätten Indessen, ihrem Wunsche nach Ruhe und Mühigung entsprechend, das Möglichste getan, um einen Bruch zu vermeiden. Die französische Delegation habe von neuem ihren loyalen Wunsch zur Mitarbeit ge,zeigt und sich der nachgiebigen AMon c»igeschlosien. Wenn aber die französische Delegation in Genua ihren friedlichen Geist und ihre ent gegenkommenden -fbsichicn nicht dnrchführen könne, daun werde sie es bedauern, ihre Mitarbeit i» einer Konferenz nicht fortjetze» zu können, für die sie wenigstens versitcht habe, den Erfolg vorznbcrcitcn und sichcrznstclicn. Aber wie auch» immer dl« Haltung Tcntschlands «nd Nustlands sein map. es sei nunmehr eine politische Situation geschaffen, die geeignet erscheine, das europäische Gleichgewicht zu ksm p ro m ittierennndvielleich tum z« stürze«, der »»»an nicht mit Hilfe von wirtschaftlichen ober finanziellen einsackren Formeln, selbst nicht durch «roste intcrnaeionalc Verhandln,»gen, begegne» könne. Weder Bankkonsorticn noch noch so gelehrte Empsehlnnge» über die Wechsel kurse nnd Treusportsrageu könnten den Älleltsricdcn aus einer dauerhaften Grundlage anfrichie,,. Ministerpräsident Peincars glaubt eine der treibendsten Kräfte bei einem grosten Teil der deutschen Bevölkerung sei die Neoanchchossnuug. Bei den Bolschewisten sei der leitende Gedanke, den Völkern ein neues Evangelium zu bringen. Gegenüber einem derartigen Zustande, der durch das Abkommen von Rapallo grell beleuchtet werde, könne man nur ans 5» Anwendung der moralischen Kräfte beharren. Frankreich werde »n Genua nur unter der Bedingung bleiben, dast keinerlei Kon zessionen. weder an Deutschland noch au Sowjetrutzland ge macht würde». Frankreich werde sich sehr genau an den Inhalt seines Memorandums halten, was immcr auch aus der Konferenz geschehen möge. Wir werden ohne Verzug mit nnscren Alliierten die d»rch die dcutsch-rucsische Kon vention geschassene neue Lage zu prüfen und daraus alle KonsequenK» zn ziehen haben, sowohl was den Respekt des Friedcnsvcrtrages anbetrifst, als auch was die Zuknnst Europas nnd die Erhaltung des Friedens verlangt. Was »ns bctrisst, schlost Poincaro, so sind wir ans alle Fälle cnt- lchlvssen, das sestz»halten, was uns ein Vertrug gegeben Hai. den nnierc Helden mit ihrem Blnte bezahlt Halen Znm Schlns; appell crte Poincars an die Einigkeit de» Franzose«. (W. T. B.) Der Beifall -er französische« Presse. Paris, 21. April. Einige Abendblätter besprechen bereits die Rede Poincarc's vor dem Gcnerairat des Maas departements. „Temps" nennt sie eine Rede grosten Stiles, i» der alles, waS im gegenwärtigen Augenblick gesagt werden müsse, mit der unerläßlichen .straft und mit vollendeter Masthaltung ausgesprochen sei. Sie sei eine ge mäßigte und wolstabgcwvgcne Rede, in der das Reckt Frank reichs klar ausgesprochen und mit Festigkeit betont werde und in der seine Interessen in gerechter Weise verteidigt würden, ohne das, irgend etwas darin gesagt sei, was gegen die Wahrheit verstoße oder die berechtigten Interessen der anderen Rationen verletzen könne. Auch „Journal des Däbctts" erklärt. Poincars habe in maßvollen und feste» Zügen die Grundlinien einer Politik gekenn zeichnet, die man in der Folge durchführen müsse. Diese Politik sei vollkommen inspiriert von der Anwendung des FricdcnsvcrtragcS. Die nationalistische „Liberia" nennt die Rede einen Alt der Entschlossenheit. Er be nachrichtige feierlichst die Alliierten und Deutschland, baß Frankreich nicht die Waffen seiner Hand entfallen lasse, die es aus einem Vertrage hcrlctte. der von allen Siegern gegengezcichnet sei. Die Warnung sei nunmehr offiziell er folgt. Der Vertrag gebe den Alliierten das Recht, Sank tionen zu nehmen. Frankreich werde sie allein nehmen, wenn die Alliierten ver sagte n. Diese Gelegenheit diele sich am 8t. Mai. Deutsch land sei nun einer Entscheidung gegenübcrgrstellt, die mit Strenge angcwcndct werde. Diese Politik der Entschlossen heit »nd Mäßigung sei keine Kricgsvolttik, sondern die einzige Politik, durch die der Frieden sichcrgcstcllt werde. Polncarss Rede, ein Ullimalum an DeiNschlanv. London, L4. April. Die Abendprcsse. die die hentigr Rede Po ncarüs In Bar-lc-Dnc in kurzem Anszug« ver. öffentlich«, bezeichne« sie als ein Ultimatum an Deutschland. — Nach dem „Evening Ltandard" wird die Rede möglicherweise dieallgemeineenropäische Lage verschärsen. lW. T. B.s Während sich auf dem Hauptkriegsschaupiatz in Genua sämtliche essten Staatsmänner Europas bemühen, siatt der zahlreichen von Barthou heraufbeschmvrencn Konflikte sach liche Ergeh niste zu erzielen — soweit das bei Fraiiireichs Widerstand überhaupt möglich ist läßr Poincars, der Daheiingebliebene. seine Truppen aus deu Rebenkriegsichau- Plätzen aufmarschieren, um für die bevorßeln'iidcii großen Auseinandersetzungen nach Gemra das Heft rn der Hand zu haben. Er ln>t es bereits erreicht, daß die von den Genueser Sachverständigen in »rnierem Sinne entschiedene Frage des deutsch-russischen Vertrages der verständigungsbereiteil Atmosphäre von Genua entzogen wurde, er macht für diesen Zweck Botschasterkonfercnz und Neparationskommission mobil. Er hat durch ble hinzögeruLe und doch ablehnende Antwort in der Reparationssvage das Schwert geschlissen und trotzdem erreicht, daß man ln Deutschland vor lauter Genua-Hoffnungen das Unwetter nicht sieht, das sich mit der 6N-Goldmillivncnzahltttig am 15. Mai znsammenballt und um die Wende des Wonnemonds mit der Nichterfüllung der iltz-Milllarden-Steuerforderrling bis zum 81. Nlai niedergeben muß. Er hat außerdem eine neue Waffe geschmiedet, die die dauernde Ausschaltung Deutschlands aus der Flugzeug- mrd Lustschissindustrie der Welt und eine dauernde Industrie sptonagc ermöglichen nnd trotz des Versailler Vertrages das Snstrin der Militärkontrollkommissionen verewigen soll/ Poincars kämpft mit den willkürlich aus gelegten Para graphen von Versailles, wo er glaubt — wie gegen deu deutsch-russischen Oskervertrag — einen Schlag gecheii Deutsch land führen zu können, er versucht — wie in der neuen Rote über Flugzeugbau und Kontrollkommissionen - die Aendc- rung her Vertragsbestimmungen zn erzwingen, wenn es ihm ratsam erscheint. Wenn man den; Bericht der Nnterkommission für Lusi- fahrt der Washingtoner Konferenz folgt, so ist das schnelle Beförderungsmittel des Flugzeugs und des Luftschiffs ein wertvoller Faktor, um eine friedliche Berständigung der Völker zu ermöglichen, nnd jedwcde Hemmung oder Beschränkung der H a n d c l s l u s t f a ü r t ist nach diesem Bericht unangebracht. Die neueste Rote der Botschaftcrkvnferenz spricht aber nicht nur diesem Ergebnie- dcr Washingtoner Konferenz Hohn, sondern ebenso den mehrfachen Versicherungen des Obersten Rates, der deutschen Flugzeugindustrie keine Hindernisse entgegensetzen zu wollen. Wir werden nunmehr nach dein S. Mai ein. paar Flugzeuge mehr in dem bisher sehr verödeten Luftraum über Deutschland anstaunen können, wir werden auch einige in System und Leistungssähigkeit veraltete Flugzeuge bauen dürfen, aber eine Konkurrenz mit der ausländischen Luftfahrt und dem ausländischen Flugzeugbau ist sur uns nicht inehr möglich. Eine Erwürgung der deutschen Flugzeug iudustrie, die einem Fortbestand des bisherigen Bnuverbots nahezu gleichkommt, ist die Folge, aber auch de. Zweck der neuen Begriffsbestimmung über zivile und Militärslug zeuge. Man kann sich damit einverstanden ciliaren, daß Flugzeuge mit Panzerung oder einer Vom ich uni g. die ge stattet, irgendeine Bewaffnung anzubringen, als ueroolene Militärflugzeuge bezeichnet werden,' tanu sich vielleuin. euch noch damit absinden, daß Lportslugzcuge. Einsitzer, mti web: als bO Pserüekräften verboten sind. Niemais aber iavu man zugeben, daß alle solche Flugzeuge, die über die heute in den Enlenteländern geltenden Mindestleistungen hinausgehen, für »ns Militärflugzeuge sein sollen Die Höchstgeschwindigkeit von 170 Kiiomeler in der Stunde für Verkehrsflugzeuge scheint auch im Augenblick deu Luftverkehr in Deutschland nickt unmittelbar zu be drohen, sie ist aber zu gering, wenn das Ausland Flugzeuge mit 310 Kilometer Leistung liefert nnd wenn man heuie schon mit neuen Typs zu 500 Kilometer rechnet. Auch die höchste Steigungs grenze von 4000 Meter enisprimi der heutigen Mindestleistung in anderen Landern, sie ist zu niedrig, »venu man bedenkt, daß Lustsahrtsachverständige daran arbeiten, durch Flüge in bei 8000 Meter erheblich dünneren Luftschichten init geringerem Luftwiderstand ge waltige Leistungen zu erzielen. Am einschneidendsten aber sind die Bestimmungen, daß unsere Höchstin engen an B e t r i e b S st o s s nur für etwa drei Stunden auSreichen dürfen und die Höchst nutz last aus 000 Kilogramm fest gesetzt ist. Heute bereits werden ununterbrochene Flug lcistungen von über 20 Stunden erzielt, und gerade in de» ohne Unterbrechnng und ohne die bedeutenden Zeit und Be triebsstosfveriuste durchgesükirten Flügen liegen die Haupt sächlichsten Vorteile des Flugdienstes. Wenn man aber ferner die Nutzlast auf MO Kilogramm sestsetzt, von der noch das Gewicht deS Fahrpersonals und der Instrumente ab gezogen werden muß, so bleibt für die eigentliche Wirtschaft liche Nutzlast, für bezahlende Paßagiere oder für Frack« nur wenig übrig, und ausländische Flugzeuge mit 20M „dm amerikanische Riesenflugzeuge sogar mir etwa 4000 Kilo gramm Nutzlast werden stet? weit wirtschaftlicher arbeiten können, als die unter den Diktatsgrenzen verkümmernden deutschen Maschinen. Auch die Höchstgrenze für starre Luftschiffe mit 80Mi und Halbstarre mit 25"00 Kubil Meter bleibt heute bereits nm mehr als die Hälfte Hinte»