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«0. Jahrgang. AL SOS. Donnerstag» 4. November 1018. L8TS DeahNmschrtp: 8«rnIprech«.Sammelimnnner: LüLLI. Drsi/dis« - §önSlmt- 8ckokota-e Aekokla-» AekalmlaSe vr«EN4-Ankno, D«rs«vt. SchrffUeltung und HauptgeschLss»IleLe : Marirnstrafir S8/L0. Druck u. Verlag von Liepsch L Reichard« in Dresden. «n Zutmzun, <,nS,n»-un» M-nta«nnur«IninaI> I.» v>. I Kk»i2oi^0L».M^o!so Di« «iniv-lii,« Zeile <eiwa » Silben» »0 Pf., «°rpig,p>»»« und N«ni,en in V-mmen, nach «»n». Bezugs«vseouyr i» »« «»r»n« ».« m. «ei einmaikger Zufteüun, durch di, P»ft » m. <»hne »efteilgel»». I -K nzekgen- Preis e. u»dFeiertagenlautTari,. -«utwLni,« Austtügenurgcginv°»iuddktal,Iun,. -BeirgdioUl»Pi. »lachdruck nur «ii deutlicher Quellen«,»»« (.Dreadner lllachr."» pUillfig. - Unverlangt Schristftllcke werden nicht mifiewahrt. vrAEerksItungs- uncl veseLiLttlgunss - Spiele Sroll» chu»w»dl >n Xr>»i»-N«ud»It«n !-; S«1u>ck»pl»>. <ür l^>r»r.tt». 1.1. »IHM. Xöniel. 8Lcks. Hosiielerrnt, pklgik MSI SS. ^ -e- /? 5 Lpotheter Peter» aromatischer mit »itkr^lrev voll l.edtl>la, au» irisch. Eiern u. Meyerschem Medirinaltran. ohne schlecht. Trangeichm. Nsr 1,vd«r1rLn Knochen u. Sewebe bildend. Ker- vorragende» tzeilnShrmittel für Körpenchw . Magert..-ngi.Krankh.u. FI. 0.7», I.ü0u.2,»0 -r Rachai ' ' - . - u. Erwachsen« b. Drillen. Lungen- und Lalrlelden, ..^ — ^.»oMk. pateniLmli.zrocb. Bor Rachah>nung wird gewarnt! Alleinoertaus u. Versand s. d. Königr. Sachsen: Sslonrorrls-/^polksks, B L Asqutths Berlegenhettsrede. Vesttge OSmpfe an der russischen Front. — Neue Mißerfolge der Naliener au der Front von Plava bis zur HochslSche von Doberdo. — Schwere italienische Berlufte. — Sesterreichisch-ungarische Fortschritte gegen die Montenegriner. ! bleiben fand. Lloyd George, der in der Zwischenzeit seinen Das alles klang sicherlich lieblich in den Ohren der Okitkkköilbiillb»IN1l?ai'iijsÜKk Aki808deristlt Platz einnahm, hat sich die Sache seicht gemacht. Er, der' Unterhauömitglieöer, eine Antwort auf all die Kragen. ' » -»» ,-edegewaltige Munitionsministcr, der eine Zcitlang jeden die man in plötzlich auswallendem Gefühl in der vorigen Wie«. Amtlich wird verlautbart den S. November, «lttagS: Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe an der Strypa dauern an. Die Russen ftssle» Verstärkungen ein. Nördlich von Bnczacz brach ei« russischer Angrisf nutcr unserem Feuer zusammen. Nördlich von Bieuiawa wurde den ganze« Tag erbittert um de» Besitz des Ortes Siemikowce gekämpst. Der gestern mitgeteilt« Gegenangriff österreichisch, «ngarischer Truppen führte nach wechselvolleu Gefechte» in bo» Rachmlttagsstnnde« zur Vertreibung der Russe« aus Dorf «nd Meierhof. Kn der Nacht griffen neue russische Kräfte a«, so dass einige HSuscrgrnppen wieder verloren ginge«. Heute wird weitergekämpst. Auch am Teich nörd lich von Siemikowce sind Kämpfe im Gange. Die unter dem Befehl des Generals v. Linsiugen stehen den österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte brache» mit ihrer Gtosigruppe bei Bielgow westlich von L-artorysk in die russische Hauptstcllnng ein. Es wurden ö Offiziere, Skü Manu gefangen und drei Maschinengewehre erbeutet. Sonst ist die Lage im Nordosten unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener setzten ihre auf Görz gerichtete« An strengungen an der Front von Plava bis einschliesslich des nördlichen Abschnittes der Hochfläche von Doberdo un unterbrochen fort. Gestern griffen wieder sehr starke Kräfte an: sie wurden überall abgcwiesen. In diesen Kämpfe» verloren mehrere italienische Regimenter bi« Hälfte ihres Bestandes. Heute nach Mitternacht warf ein Lenklnftschiff zahlreiche Bomben auf die Stadt Sörz ad. An den übrigen Teile« der Güdwestfront fanden keine bemerkenswerte« Ereignisse statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die gegen Montenegro kämpfenden österreichisch- »»-«rische« Gtreitkräste erstürmten südlich von Avtovac die ans feindlichem GÄiet liegende Höhe Vobiia «nd drei andere, von de» Montenegrinern zähe verteidigte Berg gipfel. Bei de« Sturm aus die Bobija-Stellnng wurde rin ir»Zentlmetcr-Geschütz italienischer Herkunft erobert. Bon de» in Serbien operierenden verbündeten Strettkräfte« rückte eine österreichisch-ungarische Kolonne in Uzi« ei«. Andere k. n. k. Truppen stehen südlich und südöstlich von Eacak im Gefecht. Südlich der von Eacak «ach Kragujeoac führenden Strasse» «nd auf den Höhen südöstlich von Kragujeoac und nördlich «nd nordöstlich von Jagodina gewannen di« Angriffe -er österreichisch-ungarischen und deutschen Strettkräfte trotz -es zähesten gegnerischen Widerstandes überall Raum. In Kragujevac wurden 0 Geschütze, SV Geschützrohre, 1L Miuenwerser, einige tausend Gewehre und viel Muni tion «nd Kriegsgerät erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: sW. L. v.j ». Höf« r, Feldmarschall-Lentnaut. Tag zweimal grosse Versammlungen in einen Begctste- rungszustand hineinzureden wusste, hat in dem unan genehmen Kreuzfeuer von Anfragen, das sich über seinem ministeriellen Haupt entlud, geschwiegen oder, wo bas Woche Herrn Lloyd George vorgelegt hatte, war eö aber nicht. Diese Antwort blieb der Ministerpräsident über haupt schuldig. Die Dardanellenfrage wird, wie immer schon, von der Regierung erwogen, jetzt freilich als Teil schlechterdings nicht anging, zu Ausflüchten gegriffen, deren einer grösseren strategischen Frage, worunter sich jeder denken kann, was er mag. Serbien ist nach Asquith natürlich Und Asyuilh sprach... Der Aufenthalt im Unterhaus« war in der letzten Zeit für eine« englisilien Minister nicht sehr angenehm und er- freulich. Seit GreyS verunglückter Balkanrede herrschte KoufliktSlust, di« für den Aussenminister und auch für seinen langjährigen Freund und Kollegen, den Minister präsidenten ASqnith, verhängnisvoll zu werden drohte. Herr ASqnith hat es sicher als ein« besondere Gunst des Schicksals empfunden, dass sich gerade zu der Zeit, wo die Wogen der Empörung im St. James-Palast am gefähr lichsten brandeten, «in plausibler Borwand für sein Fern- !sich ein ertappter Schuljunge geschämt haben würde. .Immer wieder betonte er, Asquith werde demnächst alles erklären und über jeden einzelnen Punkt Rechenschaft ab- § legen. Ein solches Berlegenhcitsgestammel war man bis- ^ hxr in England von einem Minister noch nicht gewöhnt gewesen, schon gar nicht, wenn dieser Minister Lloyd George hieß, -er sich den Anschein eines politischen Tausend künstlers zu gebe» gewusst hatte. Immerhin, Lloyd George hielt vor Sem Sturm der empörten „Ehrenwerten" wenig stens Stand — Winston Churchill, der doch auch nicht auf den Mund gefallen ist und frtiher einmal sich sogar als grosser KriegShelö gebürdet hat, brachte nicht einmal diesen be scheidenen Mut auf, sondern ergriff das Hasenpanier, als die Sache anfing, brenzlich zu werden. Man kann sich denken, wie gross in England und auch anderswo die Spannung gewesen ist, mit der mau nach diesem Vorspiel dem grossen Tag im Unterhaus« entgegen sah, an dem Asquith, der Wiedergenesene, das Wort er greifen würde. Nun hat das Haupt der englischen Regie rung gesprochen und dem englischen Volk ein Bild von der Lage gemalt. Es ist nicht restlos erfreulich, das gab Herr Asquith zu. „Der Gesichtskreis ist teilweise bewölkt", und der Krieg war bisher reich an Ucberraschungen und Enttäuschungen für alle Be teiligten — am meisten wohl, das hat Herr Asquith aller dings nicht direkt ausgesprochen, für die Engländer selbst, deren Hoffnung, recht reich zu werden durch die furchtbare Katastrophe, schon längst zu Wasser geworden ist, und die heute nach ASquiths Ansicht einer „grenzenlosen Geduld und eines unerschöpflichen Vorrates an Mut zur Tat und hinterlistig angefallen worden. Herr Pasitsch wirb wahr scheinlich gegen diese Feststellung nichts etuzuwende« haben, ob sie ihn aber befriedigt, das möchte» wir ebenso dahingestellt sein lassen, wie die Frage, ob den Gerben t» ihrer Not mit den andauernden Beratungen ihrer große« Verbündeten gedient ist. Herr Asquith wäre aber nicht Herr Asquith und nicht englischer Minister, wenn er sein« Rede ohne eine Beschimpfung Deutschlands geschlossen hätte. In dieser Hinsicht ist von den Mitgliedern der englischen Regierung schon allerhand geleistet worden. Herr Asquith fügte dem Strauß eine neue Blüte etu: Deutschland habe das Eigentum seiner Verbündeten hinter ihrem Rücken verschachert. Diese Verleumdung ist so ab gefeimt und heimtückisch, wie sie bisher noch nicht einmal Herrn Churchill, der sich doch auch darauf versteht, ge lungen Ist. Sic ist aber zugleich so lächerlich grotesk und auch so naiv, dass wir uns nicht weiter damit zu beschäs- tigcn brauchen. John Bull, der anderen Schacherpoktttk vorwirft — wahrlich, ein köstliches Bild! Nimmt man nun alles in allem, was bleibt dann von der Rede des englischen Ministerpräsidenten? Etn Phrasendrusch, ein Wortgekliugel, ein paar Renommiste reien und die übliche Niederträchtigkeit. Wenn man sich in England und im Kreise der Verbandsgenoffen damit zufriedengibt — uns kann's recht sein. » Das Ncutersche Bureau verbreitet folgenden ausführ lichen Bericht über die Rede des Premicrmtni- sters Asquith: Asquith wurde mit lautem, langau- zum Ausharren" bedürfen. Im August vorigen Jahres, dauerndem Beifall bcgrtisst. als er sich erhob, um seine ^ .... Erklär»»» oliriiocbcn Nackdcm er das Bedauern und als Herr Grey von der Vermehrung der englischen Pfunde sprach, die der Krieg mit sich bringen würde, hat man an diesen Bedarf an Mut und Geduld noch nicht gedacht. Herr Asquith hat also immerhin einen neuen Gedanken in die Debatte geworfen, wenn er auch für uns Deutsche eine Binsenwahrheit darstellt. Daß man zum Kricgführen Mut Erklärung abzugeben. Nachdem er das Bedauern und die Sympathie des ganzen Hauses für den König zum Ausdruck gebracht hatte, dessen Verletzung glücklicherweise nicht schwer sei, sagte er: Die Erklärung, die ich abzugebcn im Begriffe war, wurde durch Umstände verzögert, die ich nicht ändern konnte. Die Verzögerung hatte eine Folge, die vielleicht von Vorteil ist. Sie ermöglichte mir. von allen Seiten Vorschriften, Ratschläge, Ermahnungen und haben muss und nicht bloß Geld, daß Geduld nötig ist, der ^ Warnungen zu erhalten. (Gelächter.) Ich fürchte, ich Wille zum Aushalten und eine ganze Reihe von anderen werde viele Erwartungen enttäuschen müssen, nicht zum Imponderabilien, das wissen w i r schon lange. Für Eng-s wenigsten die Warnungen derjenigen Ratgeber welche zu , « a a » „ 2 ^ ^ "'denken scheinen, daß es meine Pflicht sei, heute hier ent- land aber sind das alles Dinge, die in den bisherigen Kriegen Missetäter aus der Anklagebank zu cr- öes Vereinigten Königreichs nur eine untergeordnete Rolle ^ scheinen, der, so gut er cs vermag, eine zwcisclhaste Sache gespielt haben. Das Geld, mit dem die Söldner gelaust verteidigt, oder als ein in weiße Kleider gehüllter Büßer und ganze Völker bestochen wurden, das war die Haupt- ^it Kerzen in beiden Händen, der Busse tut und um Ver- ...-,°.., r.-..l. ücbu»g bittet. (Heiterkeit.) ^»ch bcav,lästige nicht, eine sache. Heute liegen die Dinge für i^ngland anders, heute tzjxsxx histdim Haltungen einzunchinen. (Lauter Beifall.) geht es nicht mehr mit dem Gcldc allein, — und das ist Ich werde als Haupt der Regierung sprechen «Hört! ganz gewiss eine von den Enttäuschungen, die Ser Krieg Hört!) und die Lage, wie sie jetzt ist und wie sie erwartet den Engländern gebracht hat. Herr Asquith verweilte aber werden kann, so gut es geht, der Nation schildern, die, wie ... ni-a ^..5 >ch glaube, heute ebcn,v entschlossen ist wie ie (lauter Ver- hierbe, nicht zu lange. Nach einem »)ieb auf du. „griverbö- erfolgreichen Ende zu führen (er- mäßigen Klageweiber", womit er diejenigen meinte, die „^ter Beifall», und die der Regierung, wie immer sic zu- ihn und seine Politik anzugreisen und zu kritisieren gc- saminengesetzt sein möge, vertraut, dass sie alle Mittel an wagt hatten, holt er zu einer wunderschönen Schilderung wenden und, wenn notig, alle Quellen erschöpfen wird, „n-s um Ulster gemeinsames hochncs Ziel zu erreichen. lLauter alles dessen aus. was Groubr.tann.en und sc ne Kolonien ^ ^ ^ Gesichtskreis rm Kriege biShcr geleistet hatten. F a,t eine Million Mann teilweise bewölkt ist. Dieser Krieg war, wie alle befehligte French bei der großen Offensive (und konnte ^ Kriege, reich an ttcbcrraschnugeil und Enttäuschungen für nichts mit ihnen erreichen!), was für Mengen englischer ullc Beteiligten. Bon diesem Lande scheint er in diesem TrupP-n aus Kanada und Australien Ceylon und den AE^di^A^ Fidschi-Inseln haben an den Dardanellen gekämpft (und einen unerschöpflichen Vorrat an Mut zur sind geschlagen worden!), nimmt man noch die Leistungen Tat und zum Ausharrcn. (Beifall.) Ich glaube der Flotte hinzu (die aber immer noch nicht, wie nicht, dass unser Bolk als Ganzes — und ich brauche einem es dock aboemockt war Lambiira beickosien bai» kleinen Klüngel gewerbsmässiger Klageweiber, die unser« es doch avgema-yt mar, vamourg veicyoyen yai» mit falschen Hoffnungen speisen (Beifall), — dann hat England in diesem Kriege zweifellos „j^t die Liebenswürdigkeit einer mehr als kurzen Er- einen Rekord erreicht. Welchen Engländers Herz schlüge wähnung zu tun —, ich glaube nicht, dass unser Volk als da nicht höher? Keine Nation irgendeines Zeitalters Ganzes einen Mangel oder eine Abn.ihmc dieser Eigcn- vermaa einen älinltckeii Rekord ans,„weisen -k>err ^wkien erkennen lässt. »Beifall.) Alles, was cs wünscht, vermag erncn nynucye» »ekoro ansznwcsten. -perr j-, ^ ,,,.1» ihm. soweit es die diplomatischen und mili- Asquith sagt cs - wer vermöchte daran zu zweifeln und .arischen Rttcksiästeu erlaube,,, erzähle, wie unsere Sache den Engländern ihren „Rekord" sircitia zu mgchcn. 'steht, und ihm versichert, dass wir in forigesetzter Verteilst- I^in^sox spun^ ;gz