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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280412011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928041201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928041201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-12
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1928
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Nr. 17Z Seite 2 ' nnd deutschen stieparalioiiszahliingeii besteht überhaupt nicht. Die Veiluüpiiing beider Fragen ist sür uns »ur annehmbar, wenn die Schulden Ser 'Alliierten an Amerika sv weit er» mäßigt ivnideii, ui» sie der Endsumme der :)teparativ»stribntr Deiuichlands a» ungleichen und das, Deutschland dann die Reparationen »»statt a» die einzelne» Gläubigerstaaten an die 'Vereinigten Staaten zahlen würde. Grundlegend siir die Dic-tussion ist seiner, das, aus der Endinmine der deutschen L-eipslichlungeil die widerrechtlich für Schilden der negegegner, die nicht Zivtlschäde»,-sondern reine Staats» loste» sind, aesvrderten Su in »i e n a u S g e s ch t e d e n n'eröeu. Die Anerkennung dieses AuSscheidiiugsaiispruche» nun de auch die von vielen Steilen genaiiiite Endsumme von ü- ins lü Milliarde» Gvldmark, die bei der angcspannlen 2Lirtschaftslage Deutschland» nicht diskutabel ist, sv herab- »nttder». das! man z» einem Schlnßbetiag käme, der siir das deutsche Volk annehmbar wäre. Auch ist der Verzicht Deutsch lands auf die T r a n s f erkl a u s e l, die znm Schuhe unserer Wahrung errichtet ivurde, nur möglich, wenn dieser Ver zicht die d e u t s ch e 2L a h r u u g nicht i n G esah r bringt. Diese «Gefahr aber ist erst dann gebannt, wenn die gesorderie Endsumme und die Art ihrer Veglcichung das wirtliche Leistungsvermögen Deutschland» nicht über- sieigt. Deshalb in den Rcvisionsplänen Gilberts nur zuzn- slinnnen. ivenn sie uns ermöglichen, unsere Tribute auü den Urberschnssen der dcntschen Wirtschaft zn bezahlen. Wenn ec- Deutschland» Gegnern tatsächlich ernst ts! mit baldiger Vereinigung des Neparationsproblcms, die — »Dresdner Nachrfchken" — sehr zur Entgiftung der wirtschaftlichen und politischen Atmv. sphare beitragen würde, dann geht es nicht mehr an. Vor» behalte zu machen» wie es Potnearö tu Earcaisviine tat; son- der« dann müssen endlich die Alliierten dt« gewüüschte Her» gäbe der Obligationen mit Eingeständnissen bezahlen. In den Vorschlägen über die Festsetzung der Endsumme müssen wirtschaftliche Vernunft, nicht aber politische Erwä- gungen zum Ausdruck kommen. Auch der Forderung Deutsch» lands, das, die vollkommene Wiederherstellung der deutschen Staatshoheit im Rheinland und Laar» gebiet durch Abzug der Vesatzung»lrnppen unerläßliche Bor- aussevung sür die Hergabe der kll Milliarde» Eisenbahn» und ä Milliarden Iiidustrieobllgaliviien ist. muh die Gegenseite Rechnung tragen. Diese Verbindung von ReparativnS» und Rheinlandfrage ist für uns ein gegebener Zug in dem grvsie» Spiel um die Lösung der durch Gilbert» Ostcrrcise angeschnit tenen Probleme. Den» Frankreich hat zur Zahlung seiner Schulden an Amerika, die im nächste» Jahre erfolgen muü, Vargeld nötig, das es »ur durch den Verkauf der Dawes. Obligationen bekommen kann. Wenn Deutschland ln diesem Spiel gewinne» will, dann ist es Pflicht -er deutschcn Oefseni- lichteit, sich früh genug und mit grüsüer Sorgfalt aus die Re- visivnoverhandlungen vvrzubereilen Nichts jedoch wäre dabei falscher, als den Renommistereien der Linken, die sich nicht genug als Heilsbringer auch in der Reparattvnssrag« anpreiseu kann. Gehör zu schenken. Denn mit »topistischrn. von marxistischer Wirtschaftsanssassung diktierten Experimen ten sind diese Probleme nicht zu lösen. Donnerstag. 12. April 1S2S Die schulpottlijche Lage. Forderungen deo ReIchaelter»t««eS. Magdeburg, ll. April. Im Anschluß an den Festvortrag von Dibeltn» fand eine geschlossene Berlretersttzung de» NetchSelterntageS statt, in der Professor Dr. Hin de rer sBerltn» zur schnlpolittschen Vage sprach. Er ging auofiihrlich ein auf öle Entwicklung und da» Schicksal des gescheiterten Reichsschulgesetze» und betonte, daß es de» Kiilturpolilikcr» zwetsello» an gutem Willen nicht gefehlt habe. Deutlich aber sei -um Ansdruck gekommen eine Preisgabe der Vulturbelauge gegenüber der Partcitaklik. n Zukunst mühten zwei Millionen organisierte evangelische ltern höchsten Wert legen auf die Schaffung von Garantien. Es entstand eine äußerst lebhafte Aussprache, ln -er das Scheitern d.-S Reichsschnlgesetzes bedauert ivurde. Die For derung des evangelischen Vvlksteikes gehe unverändert auf die Schaffung eine» Reichsschuigesetzes, da» den unveräns,er lichen Gewissenssvrdernngen evangelischer Eltern Rechnung trägt. Auch die Gesellschaft für evangelische Päd- agogik hielt im Rahmen desRetchSelterntageS ihre religions- pädagogischc Konferenz als Jahresversammlung ab. Der Vorsitzende Dr. Wahner konnte eine große Zahl von Mit gliedern staatlicher und kirchlicher Vehörden begrüßen. Die Jahresversammlung stand unter dem Gejaintlhema „Symbol undSltt e". Mussolinis grotze Pläne. Er will Frankreichs Dormachlslellung in Europa brechen. — Italien soll das führende Land werben. l?ra HI Meldung unsrer Verliii, ll. April. Wenn man in den politischen Untren Europas noch bis vor tiirzem geglaubt hatte, die Wahlen in Deutschland und Frankreich würden eine ganze Zeitlang das voiiliiche Interesse beherrschen, so zeigt sich jetzt, daß diese Wahlen und ihre möglichen Ergebnisse hinter den Plänen des italienischen Ministerpräsidenten Mussolini zurücktreten müssen. Ueberall, sei es in Voudon, Paris, Berlin, Warschau oder einer anderen Hauptstadt, fragt Man sich teils erstaunt, teils besorgt, was Mussolini vor hat. Bisher ist genau nur zn erkennen, daß der italienische Diktator eine diplomatische Aktion großen Ltilö iinterniinmt, und daß diese Aktion sich gegen Frankreich richiet. Wenn auch die Pariser Presse sich, offenkundig ans Weisung des O.uai d'Orsan, gegenüber den italienischen Ab- sichren größte Zurückhaltung anserlegl, so wird doch in den politischen Kreisen der Leinesradr um sv lebhafter erörtert, wie man Mussolinis Bestreben, die französische Hegemonic- stellung in Europa, vor allem in Mittel- und Osteuropa, za beseitigen, begegnen kann. Das und nichts anderes ist näm lich das Vorhaben der faschistischen Außenpolitik. Der Weg, ans dem Mussolini dieses Ziel erreichen will, läßt sich in Um rissen bereits erkennen. Die sogenannte Kleine Entente war bisher eine der Hauptstützen der französische» Ri acht in Europa. Diese will Mussolini ganz offenbar zertrümmern. Er will eine Neuvrieiitierung der europäischen Machtvcrhält- nisie herbeijühren in dem Sinne, daß nicht mehr Frankreich, sondern das faschistische Italien in Europa tonangebend ist. Diesem Zwecke dienen auch die Besprechungen, die Mussolini mit dem polnischen Außenminister Zaleski hat. Kein Wunder, daß man in Frankreich überaus mißtrauisch geworden ist und inan weder das von der offiziösen italienischen Telc- graphenagcnlur verbreitete Dementi der Gerüchte, die von dein Zusammenschluß eines osteuropäischen StaaienblockeS unter italienischer Führung wissen wollen, noch die Erklärun gen, mit denen der polnische dliißeiiminister den Meldungen von dem Eintritt Polens in eine gegen die Kleine Entente gerichteten Mächteköalition entgegentriit, recht glauben wilß Man weiß in Paris, was inan von Dementis und gerade in diesem Fall von einem solchen zn halten hat. Dazu kommt, daß sich auch in der faschistischen Presse AuSIaisimaen finden, die an Deutlichkeit nichts zn wünsche» übrig lassen. So schreibt der iaichistische Abgeordnete A mtcucei in der Turnier „Gazeta dcl Popvlo" u. a.: Frank reich Hube ein europäisches Tnstem noch dem alten diploma tischen Verfahren hauptsächlich mit Hilse der Kleinen Entente geschaffen. Es bilde sich ein, Italien wage es nicht, dieses Lnstem Mi.-,»rühren und''würde nicht versuchen, einmal ein eigenes W schassen. Der Faschismus verfolge entschlossen eine eigene Außenpolitik, und wie er nicht zugebc, seine Interessen den französische» untcrzuordneu, so denke er nicht daran, den französischen Spuren in Mitteleuropa zu folgen, selbst wenn er die Lage Umstürzen würde. Die Freundschaft zwischen Italien und Polen werde ans de» Unterredungen, die in Rom zwischen Mussolini und Zaleiki stattsanden, gefestigt hcrvorgehe». Italien habe Pole» schon einmal greifbar seine Snmpathie bewiesen, als Mussolini als Erster sür die polnische Ostgrenzc cingctreten sei. l e r l i,i e r L ch r i f t l e i t u n g.s ES ist für de» Ernst der ganzen Vage überaus charakte ristisch, da» Pariser Blätter, erbost darüber, daß Polen nicht im Schlepptau Frankreichs bleiben will, erklären, daß, wenn Pole» der von Mussolini angestrebten Koalition beilrete. sür Frankreich jeder Grund entfiele, sich noch länger der von Deutschland gewünschten Lösung des Problems der Ostgrenzen zn widersetzen. Jedenfalls zeigen alle diese Dinge, daß sich ein neuer anßenpoliiischer Entwicklungsgang in Europa anzlispinncn scheint. Es liegt ans der Hand, daß. wenn dem Faschismus die Pläne, die er setzt verfolgt, gelingen, auch Deutschland einer neuen außeiipolilischen Vage gegenüber steht. Gerade sür Denischland wird eS daraus aiikoiiiinen. sich bei zeiten der sich hier aiideutenden neuen Entwicklung anzn- paslen, denn es kan» kein Zweisel darüber bestehen, daß Frankreichs Hegemoniestellung erschüttert ist. wenn cs Mussolini gelingt. Polen zum Anschluß an seine Politik zu bewegen. Die türkisch-italienische Ministerbesprechung. Paris, II. April. In Paris cingctroffene Nachrichten be stätigen, daß im Verlause der Unterredung des türkische» AiißeiililinisterS Tcwsik Rnchdn-Vci mit Mussolini der Abschluß eines neuen Handelsvertrages und eines Freund- schastS- und Nichtangriffspaktes besprochen worden sei. Dieser Vertrag solle der Türkei ihren gegenwärtigen europäischen Besitz und ihre Grenzen sichern. Die zwischen den beiden Staatsmännern geführte Unterredung hätte sich weiter auch ans die Frage des östliche» MittelmcereS er streckt. Die türkische Regierung scheine bereit zn sein, die italienische Vorherrschaft im östlichen Mittelmeere anzu- erkennen, falls Italien bereit wäre, der Türket im östlichen Aegäiichrn Meere und im Schwarzen Meere freie Hand zu lassen. Man glaube nicht, daß Griechenland sich ohne weiteres dem italienisch-türkischen Pakte anschließen werde. Im Geaenteil wird erklärt, daß Griechenland gegenwärtig ge trennte Verhandlungen mit Italien und der Tiirkci tiber die Frage eines Nichtangriffspaktes führe. Nervosität in Moskau. Moskau ll. April. In Moskauer politischen Kreise» wird der Reise Zaleskis nach Rom vor allein im Zu- sammenhang mit der Nelle T e w f t k R n s ch d l - B c l s größte Bedeutung bcigemessen. Es wird die Ansicht vertreten, die Sowsetnnion könne einem Zusammenschluß der Staate« des Nahen Ostens unter der Führung von Italien und Polen nicht gleichgültig zusehen, falls Polen die Verhandlungen mit der Sowjetunion dauernd verschleppe. Die gleichzeitige un sre und lickic Haltung Frankreichs, das snstematisch eine Kommunistenversolgung betreibe, lasse vermuten, daß E n g l a» d bemüht sei, den französisch-italienischen Gegen satz im Mittelmecr anszugleichen. um eine geschlossene Front gegen die Sowjetunion zn bi'de». sW. T. B.) Gegen Italiens und Frankreichs Sprachendressur. Das Ergebnis des Luxemburg-Kongresses. iTr.ilitmrldiing unsrer Berliner Sibrislleltung.) Berlin. II. April. Aus dem dieser Tage in Viixeinburg stattgesnndcnen Kongreß, der sich mit den Problemen der Zweisprachigkeit befaßte, behandelte ln sehr interessanten Ausführungen der Schweizer Oberlehrer Moeckli die Verhältnisse, wie ste sich in vielen Gegenden der Schweiz finden, deren Bewohner teils das Französische, teils das Deutsche als Muttersprache haben. Das führe zu großen Verwicklungen im S ch o ß der Familie, wo häufig die Tochter in die deutsche, der Sohn in die sranzösische Schule gehe oder umgekehrt. Bald sprechen die Kinder unter sich sranzüsiich und mit den Eltern deutsch. Bald bedienen sich Vater und Mutter zweier verschiedener Sprachen im Ver kehr mit den Kindern, wobei leber der Gatten seine Mutter sprache benützt. Die Folge solcher Zustände sei ein über mäßiger Gebrauch vv» Fremdwortcn und eine groteske S p r n ch m e n g c r c i. Die schweizerische Regierung selbst lege Wert daraus, diese nachteiligen Folgen abzustellen. Man sei deshalb zn dem Entschluß gekommen, den Beginn des zweisprachigen Unterrichts in das siebente Sch » ! jahr zu verlege». Mit Beifall wurde von dem Kongreß die Forderung aus genommen, daß der Unterricht in einer zweiten Sprache erst dann cinseßcn dürfe, wenn der Schüler bereits eine solide Ansbildniig in der Muttersprache erhalten habe. Man wandte sich mit Schärfe gegen die Sprachendressur, wie sie beispiels weise in Südtirol »nd Elsaß-Votbrsngen betrieben werde, wo die Schulkinder von Anfang an In der fremden Sprache, die sic noch nicht beherrschen und di« sie ganz allmählich und mühselig sich erst zu eigen machen müssen, unterrichtet werden. Professor B oret lGcnfs, der Leiter der Tagung, faßte znm Schluß das vorläufige Ergebnis der lnrembiirgischen Beratungen zusammen. Es gibt drei Forme» der Zwei sprachigkeit. F a m i l i e n z w e i s p r a ch i g k e i t sei da. wo das Kind in einer Familie aufwachie, in der zwei Sprachen gesprochen werden. Soziale Zweisprachigkeit könne man den Zustand bezeichnen, wo das Kind in* der Familie eine Sprache spreche, aber znm Teil in anderssprachiger Um welt lebe. Die dritte Form könne man Schulzwei, sprach lg keil nennen: das Kind kenne ln Familie und Umwelt nur eine Sprache, erhalte aber in der Schule Unter richt in einer anderen, di« das Kind in Gegensatz zn seinem gesamten Leben, soweit es sich außerhalb der Schule abspiele, sehe. Diese pathologische Zweisprachigkeit sei in Etidtirol, Elsaß-Lothringen usw. von den Staaten den sprachlichen Minderheiten ansgezwungen worden. Man würbe es überall alo eine Ungeheuerlichkeit empfinden, wenn man ei» Kind durch Vcrmattnngsmaßna-mea seiner Mutter bcranbcn wollte. Eine gletche große Ungchenerlichkeit aber sei es. wenn man baS Kind seiner Muttersprache beraube, denn die Laute, die im elterlichen Hausc erklingen, bedenten un endlich viel sür die wachsende Seele des Kindes. Ueberaus charakteristisch ist, daß sich die französische Presse ln der Berichterstattung über diesen s«hr inter essanten Kongreß überaus zurückhaltend zeigte. Sie ist auf ihn bis jetzt noch nicht mit «inem einzigen Wort eingegangen; anscheinend haben die französischen amtlichen Stellen der Presse noch nicht das rechte Stichwort geben können, um den Kongreßertrag in eine Rechtfertigung der eigenen Schul- »nd Sprachpolitik in den Gebieten fremdsprachiger Minderheiten » m z u b i e g e ii. Innsbrucker Siegesfeier gegen Dozener „Siegesfeier. Innsbruck. 11. April. Am gleichen Tage, an dem die Italiener in Bozen das sogenannte »Sieges- dciikiiial" enthüllen wollen, soll auf dem Berge Jscl bei Innsbruck eine große Gegen!» ndgebnng stattsinden. bet der die führenden Männer des deutschen und österreichischen DiirchbrnchsiegeS bei Karfreit über die ge schichtliche Wahrheit sprechen sollen. Es wurden hierzu die rcichsdeiitschrn Heerführer General v. Be low und General Krafft v D e l l m e » s l n g e n sowie der österreichische General v. Krauß gewonnen. Diese Kundgebung soll vor läufig wegen der angeblichen Verschiebung der Veranstaltung ln Bozen nnterbletben. wird aber sofort wieder auf die Tages ordnung gesetzt werden, wenn die Italiener tatsächlich das so- genannte „Siegesdeiikmal" in Bozen einweihen sollten. Eine berechtigte Mahnung an -ie beiden Dotksparteien. Alsenz, ll April. Wie die „Pfälzische Tageszeitung" be, richtet, faßte eine BezlrkSversammlung der Vertrauensmänner des Pfälzischen Bauernbundes einstimmig de» Be, schluß, ben BeztrkSvorsttzenden zn beauftragen, dafür Sorge zu tragen, daß sür die Reichstagswahl eine Verständi gung zwischen Deutscher und Deutsch nationaler Volkspartci herbeigesührt werde. Falls sich die Par teien z« einer Verständigung nicht bercitsinden» soll eine eigeneReichStagSwahlltfte der Ehrlstlichen nationa len Partei sür die Pfalz ausgestellt werden. Westarp Spitzenkandidat in Potsdam II. Berlin, ll. April. Der Landesverband Potsdam II der Deutschnationalen Volkopartei hat alo Spitzenkandidaten siir den Reichstag den Partctvorsitzenden Grafen Westarp auf gestellt. * Dr. Otto Braun ist durch den VczirkSparteitag der ost preußischen sozialdemokratischen Partei als Spitzen, k a n d i d a t für beide Parlamente ausgestellt worden. Die Reichsliste -es Zentrums. Berlin, ll. April. Der Rcichsparteivorstand des Zen trums hat in seiner Sitzung am Mittwochnachmittag die Rrichsliste für die bevorstehende ReichstagSwahl ansgestellt. Die Liste enthält folgende Namen: 1. Reichskanzler Dr. Marx,- 2. Reichskanzler a. D. Dr. W i r t b: 8. Dr. Sieger- wald; i die Abgeordnete Frau Helene Weber sDiisseldorsi: 5. den Abgeordneten Herold: <i. den Abgeordneten Esser: 7 den Abgeordneten Klockner: 8. den Abgeordneten Hosmann iLud- rvigshafeni: 0. den Abgeordneten Lammers; 10. den Abgeord- neten Wegmann: 11. den Neichstagsabgeordneten Krone, Vertreter der Windthvrstbiinde: 12. Frau FuchS sHamburgj: 13. Lanütagsabgevrdnetcn Gast: ll. Landwirt Hiiepging, Ver treter der Kleinbauern: Ist. Pvstasfistcnt Kampschulte: 16. Lehrer Hctdekamp. Da die Kandidaten Marx. Stegerwald, Herold, Weber und Esser an sicheren Stellen in Wahlkreisen anfgestellt sind, so können zwölf Stelle» der Reichsliste nach den bisherigen Wahlerfahriingcn als gesichert angesehen werden. In der Sitzung des Parteivorstandes des Zentrums wurde besonders baS Schnlproblem erörtert. Wie das »B. T." zu berichten weiß, ist erwogen worden, als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Zentrumsbinspora, die vor allem auch die Zentrumsaiigehürigen lm Freistaat Sachsen um faßt. den Vorsitzenden der sächsischen Landespartei. Dr. Flügler, auf die Reichsliste zu setzen; jedoch sei aus den Reihen der Diaspora angesichts seiner Stellung als Syndikus der sächsischen Zigarettcnindustrie Einspruch erhoben worden. WürNembergische vandlagswahl ebenfalls am 2v. Mal. Stuttgart, 11. April. Die württembergsschen LandtagS- wahlcn sind endgültig auf den gleichen Tag wie die RctchS- tagSwahl, also ans den 20. Mai, angcsetzt worden. Die Verhandlungen lm Ruhrbergbau. Essen, 11. April. Die heute vormittag unter Vorsitz dcS Regierungsratcs Brisch begonnenen Verhandlungen über die Lohn- und A r b e t t s z « i t f r a g r im Nnhrbergbaii dauern zurzeit noch an. Ein Ergebnis ist noch nicht zu ver zeichnen. Insbesondere bestehen noch Schwierigkeiten hin sichtlich der von den Bergarbciterverbändeii vertretenen Forderungen nach einer siebenstiindigen Arbeitszeit unter Tage und acht Stunden über Tage. Als Sachverstän- dtger ist Oberbcrgamtsdirektor Weise von Dortmund hinzu gezogen morden. Schließlich wurde beschlossen, die heutigen Verhandlungen abzubreche» und morgen in verkleinertem Umfange fortzii- führen. Eine von den Parteien bestimmte Kommission soll zunächst die zahlenmäßigen Unterlagen tiber die Auswirkung der Forderungen der Gewerkschaften für die Schlichterkammer herbeischafscn. Dem Gedenken -er Befreiung Finnlands. HelfingsorS, 11. April. Die morgigen Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung von Helsingfors werden mit Be suchen des hiesigen Freiheitsdcnkmals und der deutschcn und der flnnländischen Heldengräbcr eingelettet werden. Darauf folgt die Erinnerungdfetcr im finnischen Theatrr, an der u. a. -er Staatspräsident und die gegenwärtige Regierung, die Regierung von 1Sl8. sowie die hier weilenden deutschen FinnlandSkämpfer teilnehmen werden. Im Anschluß an die Feier erfolgt «In Vorbeimarsch hiesiger Truppenteile des SchntzkorvS, die darauf zn den Heldengräbern marschiere», wo ein FeldgotteSdtenst abgehaltcn wird. Am Abend wird von dem Bürgeischaftskvmttee ein Bankett veranstaltet, zu dem die dcntschen Gäste eingeladen sind. Rückkehr des Reichspräsidenten nach Berlin. Der Herr Reichspräsident ist. von Groß-Srhivülpcr kommend, wieder ln der NctchShaiiptstadt etngetrossen. ller ver Iraum äe8 kutomodlirsten! ütt« ü»s»»nn ü vo. >. m. l>. ü., l»r,,ö,it. l.ötti,l,»p,tr>l!» A
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